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Magazin Ausgabe Februar 02 - Funwithmusic

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Plattenkritiken V<br />

Kevin Bowe<br />

Angels On The Freeway<br />

Corazong 255 043 /<br />

Soulfood<br />

Der Sprung vom Songschreiber<br />

zum Solist ist<br />

groß, doch der Mann aus<br />

Minneapolis wurde aufgrund<br />

der Qualität seiner<br />

Lieder zu dem Medien-Auftritt<br />

South By Southwest in<br />

Austin eingeladen und gründete<br />

deswegen die Band,<br />

die ihn hier begleitet. Das<br />

macht vor allem aus dem<br />

Grund Sinn, weil er eben<br />

kein Singer/Songwriter im<br />

klassischen Stil ist, sondern<br />

immer rockt, sowohl als<br />

Sänger wie mit seiner Band,<br />

bei der es ab und an auch in<br />

Richtung Bluesrock geht.<br />

Texas<br />

Careful What You<br />

Wish For<br />

Mercury 986 571-2<br />

Hört man sich die Band um<br />

Sängerin Sharleen Spiteri<br />

heute an, ist es nur schwer<br />

zu glauben, dass die Schotten<br />

einmal im Bluesrock<br />

anfingen. Heute ist das fast<br />

eine Soloshow der ehemaligen<br />

Friseuse, obwohl<br />

die Songs zumeist von<br />

der ganzen Band verfasst<br />

werden. Neben ihr stehen<br />

die Melodien im Vordergrund,<br />

die durch moderne<br />

Elektronik und Rap-Teile<br />

aufgemotzt wurden. Das<br />

hätten sie nicht gebraucht,<br />

denn gute Songs finden<br />

sich da durchaus, aber dem<br />

Absatz wird es helfen.<br />

Ronan Keating<br />

Turn It On<br />

Polydor 986 588-3<br />

Take That waren nicht nur<br />

eine der ersten weltweit erfolgreichen<br />

Boygroups – sie<br />

waren auch keine Marionetten.<br />

Wieviel Potenzial in der<br />

Gruppe steckte, beweisen<br />

die drei als Solisten erfolgreichen<br />

Mitglieder. Bei<br />

dem Ballyhoo um Robbie<br />

Williams wird oft sein irischer<br />

Nachfolger übersehen,<br />

der aber mit seinen beiden<br />

ersten Solo-Alben ebenfalls<br />

enormen Erfolg hatte. Das<br />

Rezept aus poppigen Songs<br />

in rockigem Umfeld und<br />

seinem Gesang setzt er hier<br />

ungebrochen fort.<br />

The High Llamas<br />

Beet Maize&Corn<br />

Tricatel/Indigo 3<strong>02</strong>5-2<br />

Es hat lange gedauert, ehe<br />

Sean OʼHagan mit seiner<br />

Band auf den Spuren der<br />

Beach Boys weitermachte,<br />

wo die Brian Wilson nach<br />

Good Vibrations gestoppt<br />

haben. Das ist nach wie vor<br />

ruhige, aber immer melodische<br />

Musik, die ihre Individualität<br />

aus dem Gesang<br />

und den Kompositionen des<br />

Chefs bezieht. Der hat ein<br />

tolles Gespür für Melodien,<br />

doch die vordergründig oft<br />

eindimensional wirkenden<br />

Arrangements zwingen<br />

den Zuhörer zur Aufmerksamkeit<br />

– die aber wird<br />

belohnt.<br />

Ryan Adams<br />

RockʼnʼRoll<br />

Island Polydor 897 653-2<br />

Einen Nachfolger für ein<br />

so erfolgreiches Album<br />

so wie man will auf den<br />

Markt zu bringen, geht in<br />

der Welt der als Teil der<br />

Großindustrie arbeitenden<br />

Musikbranche nicht mehr.<br />

Deswegen ist dieses Opus<br />

ein Kompromiss zwischen<br />

dem, was Adams selbst<br />

veröffentlichen wollte<br />

– und was auf zwei Mini-<br />

CDs kommt – und dem, was<br />

seine Plattenfirma für besser<br />

verkäuflich hielt. Das aber<br />

kastriert ihn. Zwar stimmt<br />

der Titel, aber die Songs<br />

nicht.<br />

Omar&The Howlers<br />

Boogie Man<br />

Ruf/in-akustik 062 1093<br />

In Texas ist der ehemalige<br />

Zahnarzt ein Star und so<br />

drängten sich die großen<br />

Namen wie Alejandro<br />

Escovedo, Chris Duarte<br />

oder die Rhythmusgruppe<br />

von Double Trouble im<br />

Studio, um Kent Dykes bei<br />

seinem typischen R&B und<br />

Rock zu helfen, der ebenso<br />

aus seinen Songs wie aus<br />

seinem unnachahmlichen<br />

Gesang besteht. Der Mann<br />

hat nach wie vor den Biss,<br />

der ihn von Anfang an<br />

ausgezeichnet und seine<br />

Platten zu solch Feiern der<br />

individuellen Rockmusik<br />

gemacht hat wie diese.<br />

Sophie Ellis-Bextor<br />

Shoot From The Hip<br />

Polydor 986 583-7<br />

Der im Titel verwendete<br />

Ausdruck heißt auf deutsch<br />

etwas auf die schnelle zu machen<br />

– schwer zu glauben,<br />

wenn man als Debüt so einen<br />

Knaller hingelegt hat wie die<br />

Dame. Und dennoch steckt<br />

da mindestens ein kleiner<br />

Teil Wahrheit daran. Nicht<br />

nur die Spielzeit von knapp<br />

39 Minuten, sondern auch<br />

die Platte insgesamt deuten<br />

darauf hin, dass möglichst<br />

schnell ein Nachfolger auf<br />

den Markt kommen sollte.<br />

Deswegen fehlt 2003 die<br />

Vitalität und Originalität,<br />

des Erstlings.<br />

Robben Ford<br />

Keep On Running<br />

Concord / in-akustik<br />

062 2212<br />

Bluesmusiker lassen sich<br />

gerne in eher desolaten<br />

Umgebungen ablichten,<br />

um die Grundstimmung<br />

ihres Stils zu illustrieren.<br />

Das Gitarristen-As geht<br />

stilistisch diesmal etwas<br />

großzügiger vor: Neben<br />

dem Blues wird auch der<br />

Soul einbezogen und zwar<br />

der Richtung Stax, obwohl<br />

auch Motown und sogar<br />

Philadelphia auftauchen.<br />

Die Coverversionen stehen<br />

im Vordergrund und geben<br />

dem Gitarristen die Chance,<br />

seine eigenen Duftmarken<br />

zu setzen, was er weidlich<br />

ausnützt.<br />

Oldie Markt <strong>02</strong>/04<br />

Dave Matthews<br />

Some Devil<br />

RCA BMG 82876 56276 2<br />

Der Sänger, Gitarrist und<br />

Songschreiber ist auch so einer,<br />

der zwar zuhause einer<br />

der ganz Großen ist, aber in<br />

Europa nicht so recht angekommen<br />

ist. Das will er mit<br />

dieser CD ändern und dazu<br />

bewegte er sich von seinem<br />

Rock auf akustischer Basis<br />

hin zu dem, was Bruce<br />

Springsteen groß gemacht<br />

hat: Anspruchsvolle Songs<br />

mit kräftigem Rock. Das<br />

gelingt ihm ab und zu recht<br />

gut, nur hat er dabei eines<br />

übersehen: Einen Bruce<br />

Springsteen gibt es schon<br />

und der reicht völlig aus.<br />

Manitas de la Plata<br />

Flores de mi Corazon<br />

Troubadour PKS<br />

TR 0099<strong>02</strong>0001<br />

Eigentlich sollte diese CD<br />

bereits 2000 erscheinen, sie<br />

kam aber nie auf den Markt.<br />

So erblickt die erste Soloplatte<br />

des weltweit wohl am<br />

meisten mit dem Flamenco<br />

verbundenen Gitarristen<br />

erst jetzt heraus und sie<br />

zeigt die ganze Kunst des<br />

damals knapp 80-jährigen,<br />

dessen Spiel vom Alter in<br />

keinster Weise negativ beeinflusst<br />

worden war – eher<br />

trifft das Gegenteil zu: So<br />

sicher und so stark im Ausdruck<br />

wird man nur, wenn<br />

man seiner Kunst und sich<br />

selbst zu jeder Zeit völlig<br />

sicher ist.<br />

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