Magazin Juli 2003 - Funwithmusic
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2 Oldie Markt 07/03 Plattenbörsen<br />
Schallplattenbörsen sind seit einigen<br />
Jahren fester Bestandteil der europäischen<br />
Musikszene. Steigende Besucherzahlen<br />
zeigen, daß sie längst nicht mehr nur<br />
Tummelplatz für Insider sind. Neben teuren<br />
Raritäten bieten die Händler günstige<br />
Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften,<br />
Bücher, Lexika, Poster und Zubehör an.<br />
Rund 250 Börsen finden pro Jahr allein<br />
in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt<br />
veröffentlicht als einzige deutsche Zeitschrift<br />
monatlich den aktuellen Börsenkalender.<br />
Folgende Termine wurden von<br />
den Veranstaltern bekanntgegeben:<br />
Plattenbörsen <strong>2003</strong><br />
Datum Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter / Telefon<br />
29. Juni Dortmund Westfalenhalle-Goldsaal Manfred Peters � (02 31) 48 19 39<br />
29. Juni Linz/Österreich Volkshaus Bindermichl Marylyn Stoschek � (085 09) 26 09<br />
5. <strong>Juli</strong> München Kolpinghaus Marylyn Stoschek � (085 09) 26 09<br />
31. <strong>Juli</strong> Berlin Statthaus Böcklerpark Kurt Wehrs � (030) 425 03 00<br />
3. August Köln Open Air Blue Velvet � (02 71) 33 44 51<br />
28. August Berlin Statthaus Böcklerpark Kurt Wehrs � (030) 425 03 00<br />
30. August Berlin Berlin Arena First & Last � (03 41) 699 56 80<br />
Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.<br />
Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
News<br />
Oldie Markt 07/03<br />
News • News • News • News • News • News • News<br />
* Neil Young, wird im Herbst ein Konzeptalbum<br />
namens Greendale auf den Markt<br />
bringen, das von einem Film begleitet<br />
werden wird. Zu der Geschichte gehören<br />
Anti-Kriegs Aktivitäten, ein Polizistenmord,<br />
die Erschießung einer Hauskatze durch den<br />
FBI und verschiedene Auftritte des Teufels.<br />
Während seiner akustischen Konzerte im<br />
Londoner Hammersmith Odeon gab Young<br />
einen kompletten Überblick über das Album<br />
und erzählte viel von der dahinter stehenden<br />
Geschichte. Neben der CD wird eine DVD<br />
mit einem einstündigen Film veröffentlicht<br />
werden, bei dem Young selbst Regie führte.<br />
Obwohl übrigens die Auftritte seiner<br />
Europa-Tournee sämtlich akustisch gehalten<br />
waren, wird er in den USA auf seiner<br />
Sommer-Tour, die ab dem 8. Juni läuft und<br />
deren Vorprogramm von Lucinda Williams<br />
gebildet wird, von Crazy Horse begleitet und<br />
elektrisch agieren.<br />
* Arthur Lee stellte 36 Jahren nach der Veröffentlichung<br />
des Meilenstein-Albums Forever<br />
Changes von Love das Opus komplett<br />
mit einer neuen Ausgabe von Love in der<br />
New Yorker Town Hall vor. Lee, der zuvor<br />
erklärte, die LP 1967 als Nachruf auf die Ära<br />
und sich selbst konzipiert zu haben und nach<br />
seiner Gefängnisstrafe von 6 Jahren, die er<br />
erhalten hatte, weil er bei einem Streit mit<br />
einem Nachbarn eine Pistole gezogen hatte,<br />
wesentlich lockerer und witziger wirkte als<br />
früher, spielte das ganze Material des Albums<br />
und wurde dabei teilweise von Bläsern<br />
und einem Streichorchester unterstützt.<br />
* Izzy Stradlin, Ex-GunsʼnʼRoses wird im<br />
Herbst sein sechstes Album Like A Dog veröffentlichen,<br />
das er im April und Mai in Dallas<br />
aufnahm. Diese Platte wird er auch durch<br />
eine Tour unterstützen. Derweil haben seine<br />
ehemaligen Kollegen Slash, Duff McKagan<br />
und Matt Sorum (Schkagzeug) nicht nur mit<br />
Scott Weiland (Stone Temple Pilots) den endgültigen<br />
Frontmann ihrer Band vorgestellt,<br />
sondern mit Velvet Revolver auch einen Namen.<br />
Tour und Platte sollen noch in diesem<br />
Jahr folgen, allerdings gibt es das Problem,<br />
dass Weiland am 11. <strong>Juli</strong> in Burbank wegen<br />
Drogenbesitzes (Kokain) vor Gericht steht.<br />
Dort droht ihm eine Gefängnisstrafe von<br />
einem Jahr, die er wegen einiger Vorstrafen<br />
auch absitzen müsste. Trotz dieses Engagements<br />
von Weiland wollte das Management<br />
der Stone Temple Pilots das Ende dieser<br />
Band noch nicht bestätigen – ganz im Gegensatz<br />
zu Slash, der die Gruppe bereits ad<br />
acta legte.<br />
* Brian Wilson wird im Februar 2004 das<br />
legendäre Beach Boys-Album Smile erstmals<br />
live präsentieren. 1967 sollte dieses Album<br />
als Nachfolger von Pet Sounds erscheinen,<br />
doch Brian konnte sich mit seinem Konzept,<br />
das er selbst als Antwort auf Sgt. Pepperʼs<br />
von den Beatles sah, nicht gegen seine Kollegen<br />
durchsetzen, so dass es nie auf den<br />
Markt kam. Vom 20. bis zum 24. Februar<br />
wird er nun mir seiner Band The Wondermints<br />
Smile in der Royal Festival Hall zu<br />
London aufführen.<br />
* Linkin Park haben aufgrund einer Erkrankung<br />
ihres Sängers Chester Bennington<br />
sämtliche geplanten Europa-Auftritte<br />
abgesagt, darunter auch ihre Gigs bei Rock<br />
am Ring/Rock im Park und in Berlin am 15.<br />
Juni. Allerdings soll das Konzert in Berlin<br />
im Herbst nachgeholt werden. Die Karten<br />
behalten ihre Gültigkeit. Bennington klagte<br />
laut Aussagen des Managements über<br />
Bauch- und Rückenschmerzen und wird<br />
derzeit in einem Krankenhaus in Los Angeles<br />
stationär behandelt. Für Linkin Park<br />
wurde Placebo für das Rock am Ring/Rock<br />
im Park-Festival verpflichtet.<br />
* Led Zeppelin bleiben auch 25 Jahre nach<br />
ihrem Ende ein echtes Phänomen: Von ihrem<br />
neuen 3 CD Live-Album How The West Was<br />
Won wurden in der ersten Woche in den USA<br />
150.000 Stück abgesetzt, womit sie Staind<br />
vom ersten Platz der Charts verdrängten.<br />
Auch die parallel veröffentlichte Doppel-<br />
DVD mit dem Titel DVD setzte 120.000<br />
Stück ab – soviel wie keine DVD vor ihr.<br />
* The Rolling Stones bestätigten bei ihrer<br />
Pressekonferenz, dass die Böhsen Onkelz<br />
trotz ihrer rechtsradikalen Vergangenheit<br />
Vorgruppe für das Konzert in Hannover bleiben<br />
werden. Nach ihrer Aussage schlug die<br />
deutsche Plattenfirma den Act vor und man<br />
wolle ihnen auch die Chance geben, sich<br />
von dieser Vergangenheit zu distanzieren,<br />
Die Böhsen Onkelz ihrerseits dementierten<br />
jegliche Nähe zur rechtsradikalen Szene.<br />
* Dave Rowberry, Ex-Keyboarder der<br />
Animals, wurde am 6. Juni tot in seinem<br />
Londoner Appartement aufgefunden. Die<br />
Todesursache des 62-jährigen ist noch unbekannt.<br />
Er kam 1965 als Ersatz von Alan<br />
Price zu den Animals und war bei der Nachfolgerband<br />
Friends Of The Animals tätig, die<br />
jetzt in Polen auftreten sollte.<br />
* Phil Spector hat erstmals zu seiner<br />
Verhaftung im Zusammenhang mit dem<br />
Tod der Schauspielerin Lana Clarkson in<br />
seinem Haus in Beverly Hills im Februar<br />
Stellung genommen: „Sie bat mich um eine<br />
Fahrt nach Hause, dann wollte sie mein<br />
„Schloss“ sehen. Sie war laut – sie war laut<br />
und betrunken schon bevor wir The House Of<br />
Blues verließen und nahm sich eine Flasche<br />
Tequila von der Bar mit. In meinem Haus<br />
küsste sie die Pistole und brachte sich um.<br />
Die Polizei hat die Pistole – ich weiß nicht,<br />
wo oder wann sie sie bekam. Es gibt keinen<br />
Fall. Es war Selbstmord.“ Spector ist gegen<br />
eine Kaution von 1 Million auf freiem Fuß.<br />
Bislang wurde noch keine Anklage gegen ihn<br />
erhoben. Der Sprecher des Sheriffʼs von Los<br />
Angeles erklärte, man würde sich sehr gerne<br />
mit Spector unterhalten, doch er habe bisher<br />
keine detaillierten Aussagen gemacht.<br />
* Ian Copeland hat seine Klage gegen die<br />
Doors (wir berichteten) nach einer außergerichtlichen<br />
Einigung, deren genaue Modalitäten<br />
nicht bekannt sind, zurückgezogen. Er<br />
erklärte: „Sie sind eine großartige Band und<br />
man sollte sie sich ansehen.“<br />
* Paul McCartney und seine Frau Heather<br />
erwarten später in diesem Jahr ihr erstes<br />
Kind. Derweil erhielt McCartney in Petersburg<br />
vom dortigen Konservatorium<br />
einen Eherndoktor. Die Fans feierten ihn<br />
derart enthusiastisch, dass er von der Polizei<br />
beschützt werden musste. Am 24. Mai<br />
gab er auf dem roten Platz in Moskau ein<br />
Konzert und stimmte dort unter anderem<br />
Back In The USSR an.<br />
* Ike Turner wurde die Einreise nach Japan<br />
wegen seiner Gefängnisstrafe wegen<br />
Drogenbesitzes in den USA verweigert. Er<br />
sollte die viertägige Tour <strong>2003</strong> Blues Carnival,<br />
die durch Westjapan und Tokio gehen<br />
sollte, anführen.<br />
* Rod Stewart lässt sich von seiner längst<br />
getrennt lebenden Frau Rachel Hunter<br />
scheiden. Nach seinen Worten hat man sich<br />
über die finanziellen Modalitäten geeinigt<br />
und wird in wenigen Wochen getrennte<br />
Wege gehen. Das heißt nicht, dass er Penny<br />
Lancaster, mit der er seit dreieinhalb Jahren<br />
zusammen ist, heiraten wird.<br />
* Michael Jackson wurde jetzt nach den<br />
zahlreichen anderen juristischen Problemen<br />
(wir berichteten) mit einer Klage seiner Finanzberater<br />
konfrontiert, die am 18. Juni<br />
verhandelt werden soll. Offensichtlich hat<br />
er ihre Honorare nicht bezahlt, weil er laut<br />
der Darstellung seiner Finanzberater stark<br />
verschuldet sein und kurz vor dem Bankrott<br />
stehen soll. Jackson beschwerte sich derweil<br />
bei dem Kongressabgeordneten der Gegend,<br />
dass es bei ihm kein Taco Bell gebe.<br />
3
4<br />
Oldie Markt 07/03<br />
Die teuersten Platten des Monats:<br />
Top 20<br />
Juni<br />
1 Dusko Goykovich 247,27 €<br />
Swinging Macedonia (M-/VG+)<br />
Twen Philips 843 942 (67/D)<br />
2 Silberbart 87,13 €<br />
4 Times Sound Razing (M-/M-)<br />
Philips 6305 095 (71/D)<br />
3 The Kinks 71,70 €<br />
Same (Mono, M-/M-)<br />
Pye NPL 18906 (64/UK)<br />
4 Buffalo Springfield 69,07 €<br />
First (M/M-)<br />
ATCO SD 33-200 (66/D)<br />
5 Andrzej Kurylewicz 65,83 €<br />
Go Right (Mono, M-/VG+)<br />
Muza XL 0186 (PO)<br />
Die ewigen Price-Charts<br />
Top 40<br />
1 Dark - Round The Edges 1840,80 € (2/98)<br />
SIS-0102 (72/UK)<br />
2 Bent Wind - Sussex 1664,94 € (2/98)<br />
Trend T-1015 (69/CA)<br />
3 Elvis Presley - Golden Boy 1362,42 € (5/96)<br />
RCA 25037 (65/CH)<br />
4 Paternoster - Same 1362,41 € (4/01)<br />
CBS S 64958 (72/OE)<br />
5 Dog That Bit People - Same 1312,31 € (3/95)<br />
Parlophone PCS 7125 (71/UK)<br />
6 Johnny Burnette & The RockʻnʻRoll Trio - Same 1136,42 € (5/00)<br />
Coral CRL 57080 (57/US)<br />
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween 942,02 € (12/93)<br />
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)<br />
8 Can - Monster Movie 910,16 € (5/99)<br />
Music Factorx SRS 001 (69/D)<br />
9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94)<br />
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)<br />
10 C. A. Quintet - Trip Thruʻ Hell 876,87 € (11/95)<br />
Candy Floss CF 7764S (64/US)<br />
11 Langʻsyne - Same 844,99 € (2/94)<br />
Düsselton TS 2737 (76/D)<br />
6 Wolfgang Dauner Trio 65,25 €<br />
Klavier-Feuer (M-/M-)<br />
CBS S 62986 (67/D)<br />
7 Rolling Stones 59,44 €<br />
CD-Promo-Single (M/M)<br />
Abkco (02/D)<br />
8 Erlkönig 51,52 €<br />
Same (Promo, M/M-)<br />
Privatpressung (73/D)<br />
9 Hairy Chapter 46,83 €<br />
Progressiv Music(M-/M-)<br />
Opp 5-21 (71/D)<br />
10 Frumpy 46,38 €<br />
All Will Be Changed (Plasticbag-Cover, M-/M-)<br />
Philips 6305 067 (71/D)<br />
11 Sam Apple Pie 44,26 €<br />
Same (M-/VG+)<br />
Decca SLK 16637 (69/D)<br />
12 Gravestone 39,30 €<br />
War (M/M)<br />
Privatpressung (80/D)<br />
13 Gary Farr 38,97 €<br />
Strange Fruit (M/M-)<br />
CBS 64138 (70/UK)<br />
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) 837,80 € (2/97)<br />
London Wavelenght (Limited Edition)<br />
13 The Beatles - Help 820,97 € (2/96)<br />
Odeon (gelb) 984008 (65/D)<br />
14 The Beatles - Second Album 798,43 € (3/92)<br />
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)<br />
15 Svanfriddur - Whatʻs Hidden There 784,75 € (5/94)<br />
Privatpressung (72/UK)<br />
16 Fleur de Lis - Facing Morning 771,96 € (5/95)<br />
Qualisound US 403 SLP (71/DK)<br />
17 Rolling Stones - Promotional Album 751,37 € (7/96)<br />
London RSD-1 (69/US)<br />
18 Rolling Stones - Big Hits 720,67 € (11/98)<br />
Fonoring Decca SFGLP 78299<br />
19 Rolling Stones - Album Play (EP) 690,81 € (11/94)<br />
Decca DCD 81500 (68/D)<br />
20 Open Mind - Same 651,03 € (10/99)<br />
Philips SBL 7893 (69/UK)<br />
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert 639,29 € (12/97)<br />
Procom 027606 (76/D)<br />
22 Metronic Underground - Illusion 637,24 € (5/97)<br />
Privatpressung (80/D)<br />
23 Dogfeet - Same 625,82 € (2/93)<br />
Reflection REL 8 (70/UK)<br />
24 Five Royals - Rockinʻ Five Royals 625,67 € (1/97)<br />
Apollo LP 488 (54/US)<br />
25 The Beatles - Please Please Me 576,21 € (5/00)<br />
Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)<br />
26 The Beatles - Same 561,92 € (12/96)<br />
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)<br />
Top 20/40<br />
14 T-Bone Walker 36,90 €<br />
Sings The Blues (Mono, M/M-)<br />
London HA-P 30 (D)<br />
15 Pat Boone 36,86 €<br />
Singt Elvis Hits (M/M-)<br />
Dot London SHA-D 62 (D)<br />
16 Kraftwerk 35,77 €<br />
Same (M-/VG+)<br />
Philips 6305 058 (72/D)<br />
17 Edenʻs Children 33,45 €<br />
Same (Foc, M/M-)<br />
ABC ABCS 624 (68/US)<br />
18 Black Sabbath 30,66 €<br />
Same (Clubpressung, VG+/M-)<br />
Vertigo 28621 (70/D)<br />
19 Johnny Teupen 30,10 €<br />
Harpadelic (M-/M-)<br />
MPS 15247 (69/D)<br />
20 England 29,50 €<br />
Garden Shed (M-/M-)<br />
Arista ARTY 153 (UK)<br />
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion<br />
296 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte<br />
Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht<br />
identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion)<br />
an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine<br />
Berücksichtigung.<br />
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time 552,38 € (4/99)<br />
Decca 25014 (67/CH)<br />
28 Missus Beastly - Same 552,36 € (9/96)<br />
CPM LPS 002 (70/D)<br />
29 Freedoms Children - Astra 546,54 € (6/00)<br />
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)<br />
30 The Beatles - The Collection 530,33 € (5/93)<br />
MFSL 1-101-114 (82/US)<br />
31 Hunger - Strictly From Hunger 525,06 € (9/00)<br />
Public P 1006 (70/US)<br />
32 Leafhound - Growers Of Mushroom 519,77 € (10/99)<br />
Decca SKL 5094 (71/UK)<br />
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus 489,50 € (4/01)<br />
Kerston FK 60514 (73/D)<br />
34 Rolling Stones - Original Master Recordings 480,44 € (5/93)<br />
MFSL 1-161/170 (84/US<br />
35 The Beatles - Butchercover 478,90 € (2/91)<br />
Capitol 2553 (66/US)<br />
36 The Beatles - Same (Clubpressung) 463,23 € (3/00)<br />
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)<br />
37 Rolling Stones - Flowers 461,30 € (10/96)<br />
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)<br />
38 Irish Coffe - Same 444,35 € (3/95)<br />
Triangle 920 321 (72/BL)<br />
39 Johnny Burnette Trio - RockʻnʻRoll (EP) 444,82 € (5/96)<br />
Coral 94071 (56/D)<br />
40 Kaputter Hamster - Same 435,21 € (9/92)<br />
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)<br />
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen<br />
seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem<br />
die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
6 Oldie Markt 07/03 Kunst mit Platten/ Impressum<br />
Vergessene<br />
Edelsteine<br />
Die einzige LP des Trios<br />
Quatermass war musikalisch<br />
ein echtes Unikat.<br />
Normalerweise sind Gruppen von Musikern,<br />
die ihr Brot hauptsächlich im Studio<br />
verdienen, nicht gerade für ihre Originalität<br />
berühmt.<br />
Aber jede Regel hat ihre Ausnahme und eine<br />
von dieser hieß 1970 Quatermass. Hier taten<br />
sich der Keyboarder Peter Robinson - klassisch<br />
ausgebildeter Pianist, der zuvor in der<br />
Band The Hill von Chris Farlowe mitgewirkt<br />
hatte - der Bassist Johnny Gustafson (in Merseybeat-Tagen<br />
bei Cass&The Casanovas und<br />
The Big Three) und der Schlagzeuger Mick<br />
Underwood (in den frühen 60ern in den<br />
Outlaws, später bei Episode Six) zusammen,<br />
nachdem sie sich am Anfang in einer<br />
sechsköpfigen Experimental- Band getroffen<br />
und auf Anhieb sympathisch gefunden hatten.<br />
Dann passierte die Sensation: Trotz ihrer<br />
unterschiedlichen Ansätze entstand eine<br />
Platte, die bis heute eines der hartnäckig<br />
unterschätzten Einzelstücke der Rockmusik<br />
blieb. Trotz der damals mehr als unüblichen<br />
Besetzung fiel das Fehlen eines Gitarristen<br />
nie auf, sondern die Orgel von Robinson,<br />
die mal wuchtig, mal eher verspielt wirkte,<br />
bestimmte zu jeder Zeit den Sound, während<br />
die beiden anderen mit ihrer grundsoliden<br />
Oldie-Markt 08/03<br />
(= Heft 275)<br />
Erscheinungsdatum:<br />
4. August <strong>2003</strong><br />
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt<br />
(Auktion und Festpreis) am:<br />
7. <strong>Juli</strong> <strong>2003</strong><br />
Auktions-Schluß für Auktion 297<br />
(Poststempel) am:<br />
7. <strong>Juli</strong> <strong>2003</strong><br />
Oldie - Markt<br />
Rhythmus-Arbeit den Grundstock für den<br />
federleichten wie transparenten Sound<br />
legten. Und wo das nicht ausreichte, halfen<br />
die von Robinson fein ziseliert arrangierten<br />
Streicher-Arrangements aus. Zudem waren<br />
Robinson, Gustafson und ihrem Studio-.Kollegen<br />
Steve Hammond etliche herausragende<br />
Songs eingefallen wie die erste Single Black<br />
Sheep Of The Family oder die atmosphärisch<br />
dichte Einleitung durch das Instrumental<br />
Harvest EMI 1C062-91248.<br />
Entropy oder das majestätische Gemini: Höhepunkte<br />
gab es genug, doch das Echo blieb<br />
höchst bescheiden, obwohl auch das Design<br />
dem Inneren entsprach und eine der<br />
herausragenden Plattenhüllen hervorbrachte,<br />
das mit den Archaeopterixen vor Glaswänden<br />
moderner Hochhäuser unvergesslich<br />
blieb. So gingen die drei Herren zurück zu<br />
ihren Jobs in den Studios, wo sich Gustafson<br />
und Robinson beispielsweise in der Band<br />
Oldie-Markt 09/03<br />
(= Heft 276)<br />
Erscheinungsdatum:<br />
8. September <strong>2003</strong><br />
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt<br />
(Auktion und Festpreis) am:<br />
11. August <strong>2003</strong><br />
Auktions-Schluß für Auktion 298<br />
(Poststempel) am:<br />
11. August <strong>2003</strong><br />
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen Oldie-<br />
Markt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der<br />
Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie<br />
möglich an die Redaktion ab.<br />
Kiss 1978 in England (vorne v.l.): Peter Criss, Ace Frehley, Gene Simmons. Hinten: Paul Stanley<br />
des US-Singer/Songwriters Shawn Phillips<br />
trafen. In den 90er Jahren gab es noch einmal<br />
eine Neu-Auflage: 1997 versuchten sich die<br />
drei an einer Wiederholung, Quatermass II<br />
aber scheiterte daran, dass sich die frühere<br />
Magie nicht mehr einstellen wollte. Immerhin<br />
bekommt man die LP inzwischen sowohl<br />
als das seltene Original (mit Klapphülle),<br />
als Reissue aus den späten 70ern und als<br />
CD. Drei Möglichkeiten, um sich eines der<br />
großen Unikate der Rockmusik einmal anzuhören.<br />
Es lohnt sich!<br />
Oldie-Markt<br />
07/03<br />
Nr. 274 <strong>Juli</strong> <strong>2003</strong><br />
26. Jahrgang<br />
Herausgeber: Martin Reichold<br />
Redaktion: Martin Reichold<br />
Internet:<br />
http://www.oldiemarkt.com<br />
Fotografie: Willi Kuper<br />
Computerworks: Computer Communication<br />
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,<br />
Bernd Vogel, Kurt Wehrs<br />
Mitarbeiter Spezialgebiete:<br />
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),<br />
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert<br />
Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael<br />
Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick<br />
Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin),<br />
Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton),<br />
Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro),<br />
Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik<br />
(Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog<br />
(Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser<br />
(Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade),<br />
Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander<br />
Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat<br />
Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolfgang<br />
Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo),<br />
Ernest Cadet (Young Rascals)<br />
Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)<br />
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,<br />
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918<br />
Verlag: New Media Verlag,<br />
Parkstr. 13, 90409 Nürnberg<br />
Druck: Reiff Druck,<br />
Lehrer-Götz-Weg 17, 81825 München;<br />
Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere<br />
Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht.<br />
Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte<br />
vorbehalten. © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte<br />
Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender<br />
Rückporto beigelegt wurde. Einzelheft 7,10 Euro (inkl. Mwst.),<br />
Jahresabonnement 85,20 Euro (Ausland auf Anfrage). Kündigung<br />
des Abonnements spätestens vier Wochen vor Ende des bezahlten<br />
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Queen: Erfolg alleine und gemeinsam<br />
Oldie Markt 07/03<br />
Alleine und zusammen<br />
Ob solo oder gemeinsam: Die einzelnen Bestandteile von Queen<br />
besaßen in beiden Konfigurationen die Fähigkeiten des König<br />
Midas: Alles, was sie berührten, wurde zu Gold.<br />
Queen 1985 in zivil (v.l.): Roger Taylor, Brian May, Freddie Mercury und John Deacon<br />
7
8 Oldie Markt 07/03 Queen: Erfolg alleine und gemeinsam<br />
In der Rockmusik gibt es einen gewissen<br />
Punkt in der Karriere einer Band, den man<br />
als Punkt ohne Wiederkehr bezeichnen könnte.<br />
Von da an wird alles, was die Gruppe<br />
tut, selbstverständlich eine Meldung und sie<br />
muss sich um solch banale Dinge wie Publicity<br />
oder Hitparadenplatzierungen keine<br />
Sorgen mehr machen. Mit anderen Worten:<br />
Man ist zum Klassiker gereift, dessen Namen<br />
in Thailand genauso bekannt ist wie im Iran.<br />
Wann Queen genau diesen Status erreicht<br />
hatten, ist nicht ganz einfach zu definieren,<br />
aber 1985 war es entschieden so weit.<br />
Das warf natürlich auch Probleme auf. Zum<br />
einen waren alle vier Mitglieder längst der<br />
Notwendigkeit enthoben, mit ihrer Musik<br />
Geld verdienen zu müssen. Man konnte<br />
das, was man einmal als Liebhaberei angefangen<br />
hatte, inzwischen tatsächlich als<br />
solche betreiben. Zum zweiten aber lieferte<br />
die Plattform Queen die ideale Startrampe<br />
für Solokarrieren, was 1985 Freddie Mer-<br />
D-Single: EMI 1C006-63566<br />
cury nützte, nachdem er schon 1984 mit<br />
seinem Beitrag zu dem Soundtrack des neu<br />
aufbereiteten Stummfilmklassikers von Fritz<br />
Lang, Metropolis, Love Kills, debütiert hatte:<br />
Im Gegensatz zu seinen Kollegen kam Mr.<br />
Bad Guy auf CBS heraus und kratzte mit<br />
den Singles I Was Born To Love You und<br />
Foolinʼ Around (aus dem Soundtrack des<br />
Films Teachers) immerhin die Top Ten zuhause,<br />
während in den USA das Ganze doch<br />
erheblich weniger Widerhall fand.<br />
Seine Kollegen blieben mit Ausnahme<br />
von Roger Taylor untätig, der sich gleich<br />
zweimal erfolgreich als Produzent betätigte:<br />
Zum einen zeichnete er für den UK-Nr.3-Hit<br />
von Jimmy Nail, Love Doesnʼt Live Here<br />
Anymore in dieser Funktion verantwortlich,<br />
zum anderen betreute er auch den Nr. 26<br />
Treffer Loving You von Feargal Sharkey,<br />
der allerdings mit ihm die Regler bediente.<br />
Die Gruppe selbst ließ es nur zweimal live<br />
Oldie-Markt Discographie<br />
Queen (12)<br />
von Frank Küster<br />
Die Soloplatten (3)<br />
Freddie Mercury (2)<br />
1985<br />
Promo-12“: Freddie Mercury: I Was Born To Love You / Third World: Sense Of Purpose<br />
JP: CBS Sony XDAP 93127<br />
Single: I Was Born To Love You / Stop All The Fighting<br />
D/UK/NL/IT/P/SP: CBS A 6019, US/CA: Columbia 38-04869, JP: CBS Sony 07SP 886, AR:<br />
CBS BA 3286, BR: CBS 43604<br />
Double-Single: I Was Born To Love You / Stop All The Fighting // Love Kills (Extended) /<br />
Stp All The Fighting (Extended)<br />
UK: CBS DA 6019 (Foc)<br />
Maxi-Single: I Was Born To Love You (Extended) / Stop All The Fighting<br />
D/NL/SP: CBS A 12.6019, UK: CBS TA 6019, US: Columbia 44-05197, JP: CBS Sony 12AP<br />
3036, CA: Columbia 12CXP-05197, HK: CBS Sony CSA 1025, ME: CBS 35048 (Clear Red<br />
Wax), 35948 (Green Wax), NZ: CBS BA 12130<br />
Maxi-Single: I Was Born To Love You (Remix) / Living On My Own<br />
YV: CBS MS 4022<br />
Promo-Single: I Was Born To Love You (Edit) / Mr. Bad Guy (Edit)<br />
AR: Columbia DEP 395 (Spanish Titles)<br />
Promo-Single: Made In Heaven (Onesided)<br />
SP: CBS A 6413<br />
Various Artists: Promo-EP: Pepsi Cola<br />
BR: CBS 640012<br />
Freddie Mercury: Made In Heaven<br />
Promo-EP: Various Artists: 4 Hits International<br />
BR: Epic 22-521<br />
Freddie Mercury: Made In Heaven<br />
Single: Made In Heaven / She Blows Hot And Cold<br />
D/UK/NL/P/SP: CBS A 6413 (Diff. Covers), UK: WA 6413 (Shape/Uncut Picture Disc), AU:<br />
CBS BA 3325<br />
Single: Made In Heaven (Remix) / Living On My Own<br />
JP: CBS Sony 07SP 908<br />
Maxi-Single: Made In Heaven (Extended Remix) // (7” Remix) / She Blows Hot And Cold<br />
(Extended)<br />
D/NL: CBS A 12.6413, UK: CBS TA 6413, AU: CBS BA 12151<br />
Maxi-Single : Freddie Mercury: Made In Heaven + 3 Other Artists<br />
BR: CBS 52-036<br />
Album: Mr. Bad Guy<br />
D/UK/NL/SP: CBS 86312 (Diff. Letters, Clubpressing D: CBSCL 32309-7), US/CA: Columbia<br />
FC 40071, JP: CBS Sony 28AP 3030 (+ 3 Posters), AR: Columbia 20632 (Diff. Cover, Spanish<br />
Titles), BR: CBS 138623 (Also As Promo With Press Release), HK: CBS Sony CYA 1080 (+<br />
Lyrics & Chinese Sticker), ME: CBS TVCLS 146 (Spanish Titles), TW: CBS Himalaya CBR<br />
8463 (+ Lyrics), RI 1990 RU: Santa ATR 30208 (Diff. Cover). CD: 1985 D/
Queen: Erfolg alleine und gemeinsam<br />
krachen: Im Januar spielte man beim Mega-<br />
Festival Rock In Rio auf und am 13. <strong>Juli</strong> trat<br />
man auf dem englischen Teil des Live-Aid<br />
Spektakels im Wembley Stadion auf und<br />
sorgte laut vieler Beobachter für einen der<br />
Höhepunkte dieses Rockstar-Auftriebs für<br />
eine gute Sache.<br />
Immerhin gab es auch noch im November<br />
etwas Neues von dem Quartett zu hören:<br />
Zu dem Soundtrack des Films Iron Eagle<br />
steuerten sie One Vision bei, das in England<br />
einen respektablen 7. Platz belegte, in den<br />
USA im Januar 1986 allerdings nur auf den<br />
61. Rang kletterte. Dies sollte für die nächsten<br />
Jahre das Muster bleiben: Während man<br />
in England beinahe mühelos immer wieder<br />
die höchsten Regionen der Charts erreichte,<br />
stellte sich dasselbe Unterfangen in den USA<br />
wesentlich schwieriger und ab einem gewissen<br />
Zeitpunkt als unmöglich dar. In England<br />
war One Vision der ideale Weckruf für den<br />
ersten umfassenden Karriere-Rückblick: The<br />
D-Single: EMI 1C006-63890<br />
Complete Works versammelte auf seinen 14<br />
Platten alle bis dahin veröffentlichten Studioplatten,<br />
wobei anstelle der Greatest Hits-<br />
Kompilation eine Bonusplatte mit vorher nur<br />
auf Single erhältlichen Titeln den Kaufanreiz<br />
darstellte.<br />
Dennoch war 1986 zunächst erneut den<br />
Aktivitäten der einzelnen Mitglieder vorbehalten:<br />
Nachdem John Deacon und Brian<br />
May im November 1985 Elton John bei den<br />
Aufnahmen zu seinem neuen Opus Ice On<br />
Fire unterstützt hatten, steuerte Freddie<br />
Mercury im April 1986 drei Songs zu dem<br />
Dave Clark-Musical Time bei, von denen<br />
der Titeltrack in England immerhin den<br />
32. Rang schaffte, während John Deacon<br />
die Immortals ins Leben rief, mit denen<br />
er seinen Beitrag für den Soundtrack des<br />
Science Fiction-Films Biggles, No Turning<br />
Back, einspielte. Doch als der im Mai 1986<br />
erschien, gab es bereits das erste Lebenszei-<br />
Oldie Markt 07/03<br />
UK/F: CBS CDCBS 86312, US/AU: Columbia CK 40071 (US: Longbox), JP: CBS Sony 32DP<br />
227 (D/UK/F/JP + Extended Versions Of: Letʼs Turn It On / I Was Born To Love You / Living<br />
On My Own) , RI 1990 RU: IFM 064 190A (+ Foc-Lyrics), RI 1996 RU: 888-25 (Picture Disc,<br />
No Booklet)<br />
A: Letʼs Turn It On / Made In Heaven / I Was Born To Love You / Foolinʼ Around / Your Kind<br />
Of Lover<br />
B: Mr. Bad Guy / Man Made Paradise / There Must Be More To Life Than This / Living On My<br />
Own / My Love Is Dangerous / Love Me Like Thereʼs No Tomorrow<br />
Promo-Single: Living On My Own (Onesided Promo)<br />
SP: CBS A 6555<br />
Promo-Single: Living On My Own / Same<br />
US: Columbia 38-05455<br />
Single: Living On My Own / My Love Is Dangerous<br />
D/UK/NL/SP: CBS A 6555<br />
Single: Living On My Own / She Blows Hot And Cold<br />
US: Columbia 38-05455<br />
Maxi-Single: Living On My Own (Extended) / My Love Is Dangerous (Extended)<br />
D/NL: CBS A 12.6555, UK: CBS TA 6555 (GTA 6555: Foc), US: Columbia 44-05314<br />
Maxi-Single: Living On My Own (Different Extended Version) / (Edit)<br />
US: Columbia 44-05314 XSS 174772, BR: CBS 57002<br />
Promo-12”: Love Me Like Thereʼs No Tomorrow (Extended) / Same<br />
UK: CBS TA 6725<br />
Single: Love Me Like Thereʼs No Tomorrow / Letʼs Turn It On<br />
UK: CBS A 6725<br />
Maxi-Single: Love Me Like Thereʼs No Tomorrow (Extended) / Letʼs Turn It On (Extended)<br />
UK: CBS TA 6725<br />
Doppel-Maxi: Love Me Like Thereʼs No Tomorrow (Extended) / Letʼs Turn It On (Extended)<br />
// Living On My Own (Extended) / My Love Is Dangerous (Extended)<br />
UK: CBS TA 6555/6725 (Shrinkwrapped)<br />
1986<br />
CD-Promosingle: Love Kills (Remix)<br />
US: Hollywood PRCD 10235-2<br />
CD-Promosingle: Time / (Radio)<br />
US: Hollywood PRCD 10308-2<br />
Single: Time / (Instrumental)<br />
D: EMI 1C006 20 1257 7, UK: EMI 5559 (+ Inner Sleeve), AU: EMI 1771, NL: EMI 1A006<br />
20 1257 7<br />
Maxi-Single: Time (Extended Mix) // (7”) / (Instrumental)<br />
D: EMI 1CK060 20 1256 6, UK: EMI 12EMI 5559<br />
Laserdisc: Freddie Mercury EP<br />
JP: CBS Sony 58 LP 108<br />
Tracks: I Was Born To Love You / Made In Heaven / Living On My Own / Love Me Like<br />
Thereʼs No Tomorrow<br />
1987<br />
Promo-Single: The Great Pretender / Same<br />
US: Capitol P-B-5696<br />
Single: The Great Pretender / Exercises In Free Love<br />
D: Parlophone EMI 1C006 20 1647 7, UK : Parlophone R 6151 (RP 6151: Shape Incl. Plinth<br />
Or Uncut Picture Disc), US/CA : Capitol B 5696, JP: EMI Toshiba EMS 17697, AU: Parlophone<br />
A 1917, F/P: Parlophone EMI 2016477 (P: Diff. Back), IT: Parlophone EMI 06 2016477, NZ:<br />
EMI 887, PI: Parlophone PAL 61202, SP: Parlophone EMI 006-20 1647 7. ZA: EMI EMIJ<br />
2016477<br />
Maxi-Single: The Great Pretender (Extended) // (7”) / Exercises In Free Love<br />
D: Parlophone K060 20 1646 6, UK: Parlophone EMI 12R 6151 (10”: 10R 6151), US: Capitol<br />
V 15291, AU: Parlophone ED 250, BR : Parlophone EMI 31C052 20 1646 Z, CA : Capitol SP<br />
75189, ZA : EMI EMIL© 2016466<br />
9
10 Oldie Markt 07/03 Queen: Erfolg alleine und gemeinsam<br />
chen der kommenden Queen-LP, A Kind Of<br />
Magic, in Form der ersten Single, des Titeltracks,<br />
die zuhause den 3. Platz erreichte.<br />
Eigentlich war sie und die B-Seite A Dozen<br />
Red Roses For My Darling als Beitrag zu<br />
dem Film Highlander erschienen. Klar, dass<br />
die LP nach ihrer Veröffentlichung am 14.<br />
Mai unmittelbar auf den Platz an der Sonne<br />
in den englischen Albumcharts schoss. Wie<br />
bereits oben angedeutet, verhielt sich das in<br />
den USA anders: Die erste Single kletterte<br />
gerade einmal auf 42, das Album auf 46.<br />
Das war vielleicht ein Grund für die Tatsache,<br />
dass die folgende Tour sich nur<br />
in Europa aufhielt, wo die Auftritte im<br />
Wembley Stadion und im Budapester Nep<br />
Stadion – wo Queen der erste westliche Act<br />
seit Louis Armstrong 1964 waren – verfilmt<br />
wurden. Den Abschluss bildete ihr Gig beim<br />
alljährlichen Knebworth Festival am 9. August,<br />
dem 658. Konzert in ihrer Karriere. Das<br />
ist deswegen eine wichtige Zahl, weil es das<br />
letzte Mal war, dass das Quartett gemeinsam<br />
auf einer Bühne stand. So sollte man<br />
D-Single: EMI 1C 006 1655327<br />
sie nie mehr live sehen. Als ob die Fans das<br />
gewusst hätten, besuchten statt der erlaubten<br />
120.000 200.000 Zuschauer den Gig in dem<br />
Park des nahe London gelegenen Schlosses,<br />
wo neben dem Konzertgelände ein Jahrmarkt<br />
aufgebaut worden war, um einen allzu großen<br />
Verkehrsstau zu verhindern. Vergebene<br />
Liebesmüh: Er wurde der größte in der Geschichte<br />
Englands.<br />
Als dann die Stars während des Teils von<br />
Big Country im eigens mit dem Schriftzug<br />
Queen-A Kind Of Magic lackierten Hubschrauber<br />
einflogen, bordete die Stimmung<br />
erstmals über, die nur noch durch die Show<br />
der 4 übertroffen werden sollte, die ablief<br />
wie viele davor, sieht man davon ab, dass<br />
während unten die Originale spielten, vier<br />
Luftballone in der Form der Herren über das<br />
Feld flogen.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Maxi-Single: The Great Pretender (Extended) / The Pet Shop Boys: Itʼs A Sin (Disco Mix)<br />
HK: EMI 12HK1 (Also On Clear Wax)<br />
CD-Promosingle: Hold On<br />
D: EMI P 195612<br />
& Montserrat Caballé<br />
1987<br />
Single: Barcelona (Edit) / Exercises In Free Love<br />
D/AU/F/NL/NZ/P/SP : Polydor 887 075-7, UK : Polydor POSP 887 (Lim. With Foc), JP: Polydor<br />
5DM 0204, HU: Pepita SPSK 70798<br />
Maxi-Single: Barcelona (7”) / Exercises In Free Love // Barcelona (Extended)<br />
D/AU/SP : Polydor 887 075-1 (Promo SP : Polydor 871 305-1, Diff. Cover), UK: Polydor POSPX<br />
887 (Lim. With Foc, POSPP 887: Picture Disc), JP: Polydor 13MM7057<br />
CD-Single: Barcelona / Montserrat Caballé: Exercises In Free Love / Freddie Mercury & Montserrat<br />
Caballé: Barcelona (Extended)<br />
UK: Polydor POCD 887 (Promo: POCD 897, Incl. Autographed Card)<br />
CD-EP: Ensueño / Barcelona (7”) / Exercises In Free Love / Barcelona (Extended) / (Video)<br />
UK: Polydor 080 548 2<br />
Promo-Single: The Golden Boy / Hothouse Flowers: Iʼm Sorry<br />
JP: London DDI 3006<br />
1988<br />
Promo-Single: The Golden Boy (Radio) / The Fallen Priest<br />
UK: Polydor PODJ 23.<br />
Single: The Golden Boy (Edit) / The Fallen Priest<br />
D/AU: Polydor 887 787-7, UK: Polydor PO 23, JP : Polydor DDI 300 (Diff. Cover). 3” CD:<br />
JP: Polydor P10 P40002<br />
Maxi-Single: The Golden Boy // The Fallen Priest / The Golden Boy (Instrumental)<br />
D: Polydor 887 787-1, UK: Polydor PZ 23. CD: D: Polydor 887 787-2, UK: Polydor PZCD<br />
23<br />
CD-EP: The Fallen Priest / The Golden Boy / (Instrumental) / (Video)<br />
UK: Polydor 080 580 2<br />
Album: Barcelona<br />
D/NL: Polydor 837 277-1, U: Polydor POLH 44, BR: Polydor 837 277-1 (No Embossed Cover),<br />
YV: Polydor 30576, RI 1992 LI: Aufon CTEPEO92-00257-8, RU: Santa ATR 30022. CD:<br />
D/AR/NL: Polydor 837 277-2, UK: Polydor POLD 44, JP: Polydor P32P 20193, RI 1992 US:<br />
Hollywood HR 61366-2 (Long Box)<br />
A: Barcelona / La Japonaise / The Fallen Priest / Ensueño<br />
B : The Golden Boy / Guide Me Home / How Can I Go On / Overture Piccante<br />
1989<br />
Promo-12”: How Can I Go On (3:59, Onesided)<br />
HK: Polydor No Number<br />
Single: How Can I Go On / Overture Piccante<br />
D: Polydor 871 394-7, UK: Polydor PO 29 (Picture Disc: POP 29), BR: Polydor 2801318<br />
Maxi-Single: Guide Me Home / How Can I Go On // Overture Piccante<br />
UK: Polydor PZ 29. 3” CD: JP: Polydor P13 P37010. CD: D: Polydor 871 394-2, UK: Polydor<br />
PZCD 29 (Picture Disc)<br />
1992<br />
Promo-Single: Barcelona (Edit) / Barcelona<br />
SP: Polydor 863 274-7 (Special Cover)<br />
CD-Promosingle: Barcelona (Extended) / Barcelona<br />
F: Polydor 863 262-2 (Flame-Cover)<br />
3” CD-Promosingle: Barcelona / Guide Me Home<br />
JP: Polydor DCI-3047 (Silver Cover)<br />
CD-Single: Barcelona / Exercises In Free Love<br />
F: Polydor 863 262-2 (Olympics Sticker On Cover)
Robert Jan Stips: Kleinvieh macht auch Mist<br />
Oldie Markt 07/03<br />
Der Sessionmann<br />
Obwohl der Name von Robert Jan Stips nicht zu den<br />
bekanntesten der holländischen Szene gehört, war er an einer<br />
Unmenge von Projekten und Gruppen beteiligt.<br />
Fleiß ist auch da eine Tugend, wo man sie im<br />
allgemeinen nicht erwartet. Musiker werden<br />
üblicherweise so eingeschätzt, dass sie dem<br />
süßen Leben ergeben sind und nur dann ihrer<br />
Arbeit nachgehen, wenn es Spass macht und<br />
für den Lebensunterhalt nötig ist. Natürlich<br />
ist das ein Klischee. Wie bei allen anderen<br />
Berufen gibt es auch bei den Rockmusikern<br />
das gesamte Spektrum der Persönlichkeiten<br />
– vom absoluten Chaoten bis zum Beamtentyp.<br />
Zu welcher Kategorie der 1949 in Den<br />
Robert Jan Stips im Kreis der Band, in der<br />
er am längsten aktiv war: The Nits (v.l.):<br />
Robert Jan Stips, Henk Hofstede und Rob<br />
Kloet<br />
Haag geborene Robert Jan Stips zählt, ist<br />
nicht ganz sicher, aber zwei Eigenschaften<br />
kann man ihm sicherlich zubilligen: Kreativität<br />
und Fleiß. Tatsächlich brachte er in<br />
allen Formationen, in denen er mitwirkte,<br />
seine Persönlichkeit nicht nur als Musik-<br />
Arbeiter ein, sondern auch als Komponist.<br />
Das fing bereits auf dem Gymnasium in Den<br />
Haag an, wo er mit drei Schulkameraden<br />
Sweet OK Supersister gründete, die zuerst<br />
auf den üblichen Veranstaltungen auftraten,<br />
doch eben nicht nur das: Im Jahr ihrer Gründung<br />
1968 standen sie zusammen mit den<br />
zwei anderen renommierten Bands aus Den<br />
Haag, Groep 1850 und den Golden Earrings<br />
beim Fest zur Gründung des bis heute exis-<br />
tierenden Rockclubs Paradiso auf der Bühne<br />
und erhielten kurz danach einen Vertrag mit<br />
Polydor – bei der Firma also, wo auch die<br />
Kollegen von den Golden Earrings unter<br />
Kontrakt waren. Ihr Repertoire war typisch<br />
für Oberschüler der damaligen Zeit: Ein Mix<br />
aus Einflüssen von Bands wie den Mothers<br />
Of Invention, Soft Machine sowie Jazz, Blues<br />
und Rock-Elementen. Das tendierte häufig in<br />
Richtung Jazz genauso wie zum Rock, was<br />
die Mitwirkung solcher Musiker wie Charlie<br />
Mariano und Elton Dean erklärt, die ihren<br />
Beitrag zu einigen der interessantesten Rock-<br />
LPs aus dem progressiven Bereich aus den<br />
Niederlanden beitrugen. Nur: Große Erfolge<br />
konnte das Quartett damit bei den Fans nicht<br />
11
12 Oldie Markt 07/03 Robert Jan Stips: Kleinvieh macht auch Mist<br />
einheimsen und so war 1974 die erste Stufe<br />
der Karriere unseres Helden ausgebrannt<br />
– was bis zu einer überraschenden Reunion<br />
2000 anhielt, als sich das Quartett in der<br />
Originalbesetzung auf dem Progfest Festival<br />
zusammenfand und die Fans in Erinnerungen<br />
schwelgen ließ. Wie groß übrigens der Ruf<br />
des Quartetts bis heute ist, merkt man auch<br />
daran, dass Fans in Mexiko genauso von den<br />
Platten begeistert sind wie die in Holland,<br />
Deutschland oder Norwegen.<br />
Doch dafür konnten sich die beteiligten Herren<br />
1974 nichts kaufen. Tatsächlich wurde<br />
die Auflösung mehr oder weniger durch die<br />
mangelhaften Einspielergebnisse erzwungen.<br />
Robert Jan Stips jedoch fiel weich:<br />
Die Freunde von Golden Earring brauchten<br />
einen Keyboarder, um ihren Klang modern<br />
aufzufrischen und was lag näher, als sich<br />
aus dem Reservoire von Den Haag zu versorgen.<br />
Das war natürlich eine ganz andere<br />
Baustelle und das überraschte Stips denn<br />
NL-LP: Polydor 2310 205<br />
doch: Diese Häufigkeit von aufeinander<br />
folgenden Konzerten, dieser Rummel um<br />
die Musiker und die ständigen Aktivitäten<br />
war er schlicht und ergreifend nicht gewohnt<br />
und das wollte er auch nicht - so stieg er<br />
nach zwei LPs und den passenden Touren<br />
aus. Zweifellos gehören Switch und To The<br />
Hilt zu den klangmäßig ausgefallensten<br />
Produktionen von Golden Earring, aber<br />
gleichzeitig zählte gerade die Tour 1976<br />
im Anschluss an To The Hilt, die schlecht<br />
beraten als Headliner durch die USA führte,<br />
zu den Flops der Gruppen-Geschichte.<br />
So ging Stips 1976, um jedoch in Zukunft<br />
immer wieder den Kollegen als Mietmusiker<br />
zur Verfügung zu stehen. Zuhause wendete<br />
er sich dem nächsten Unternehmen zu:<br />
Mit dem Sänger und Saxofonisten Bertus<br />
Borgers (zuvor bei Sail), dem Bassisten<br />
Herman Deinum und dem Drummer Hans<br />
Lafaille (beide vormals bei Chain Of Fools)<br />
Oldie-Markt Discographie<br />
Golden Earring (8)<br />
von Frank Küster<br />
Die Soloplatten (3)<br />
Robert Jan Stips (2)<br />
1982<br />
Single: Wake Up / Camera<br />
NL: CBS 2035<br />
Album: U.P.<br />
NL: CBS 85424. CD: 1988 NL: CBS Sony Music 462627 2<br />
A: Money Makers / Wake Up / Tomorrow (Is Another Day) / Shivers / Nuts In A Shell / Camera<br />
B: No More Mondays / Much Better / Welcome Tourists / Fortune & Fame / How The West<br />
Got Lost / Fortune & Fame (Instrumental)<br />
With The Nits<br />
1983<br />
Single: Nescio / Man Of Straw<br />
D/NL: CBS A 3201<br />
Album: Omsk<br />
D/NL: CBS 25364. CD: 1988 D/NL: CBS Sony Music 460652 2 (+ Man Of Straw / Clean Shirt<br />
In Paris / Indoor Painting (Outdoor Sketching)<br />
A: A Touch Of Henry Moore / Unpleasant Surprise / The Vermillion Pencil / Springtime Coming<br />
Soon / Tons Of Ink / Jardin dʼhiver<br />
B: Nescio / Walls Have Ears / Spirits Awake / Walter And Connie / The Cold Eye / Shadow Of<br />
A Doubt<br />
Single: The Vermillion Pencil / Clean Shirt In Paris<br />
D/NL: CBS A 3404<br />
Single: Sketches Of Spain / Bild am Sonntag<br />
D/NL: CBS A 3885<br />
Mini-Album: Kilo<br />
D/NL: CBS 25670<br />
A: Sketches Of Spain / Bild am Sonntag (As Usual) / Aces Of Tintoretto<br />
B: Dapper Street / Memories Are New III / Your Next Tyres<br />
1984<br />
Single: Bild am Sonntag / Nickel And Wood<br />
D/NL: CBS A 4095<br />
Single: Mask / Mountains In Minutes<br />
D/NL: CBS A 4778<br />
Album: Adieu, Sweet Bahnhof<br />
D/NL: CBS 25985, JP: Epic Sony 28.3P-634. CD: 1984 D/NL: CBS CDCBS 25985, RI 1988<br />
D/NL: CBS Sony Music 462630 2 (+ Mountains In Minutes / Fanfare)<br />
A: Woman Cactus / Silly Fool / Think It Over / Mask / Adieu, Sweet Bahnhof<br />
B: The Tender Trap / The Infant King / Vah Hollanda Seni Seni / Poor Manʼs Pound / Villa<br />
Homesick / The Ballroom Of Romance<br />
Single: Vah Hollanda Seni Seni / Fanfare<br />
D/NL: CBS A 4846<br />
1985<br />
Single: Adieu, Sweet Bahnhof / Mask (Live)<br />
D/NL: CBS A 6005<br />
1986<br />
Single: Sleep (What Happens To Your Eyes) / The Potato Eaters
Robert Jan Stips: Kleinvieh macht auch Mist<br />
sowie dem Gitarristen Paul Smeenk rief er<br />
Sweet dʼBuster ins Leben, die stilistisch<br />
ein ganz neues Kapitel in seiner Karriere<br />
aufblätterten: Funkrock war angesagt und<br />
vor allem durch unablässige Auftritte schuf<br />
man sich eine begeisterte Fangemeinde, die<br />
schon 1976 zur ersten Platte (die 1977 noch<br />
einmal auf den Markt geworfen wurde) und<br />
in der Folge zu einer Mittelklasse-Existenz<br />
in der holländischen Rockszene führte. Drei<br />
Jahre lang beackerte man die Säle der niederländischen<br />
und belgischen Provinz, ehe<br />
man Abnützungserscheinungen feststellte.<br />
Zum Abschied von Stips, der 1979 ging, gab<br />
es noch die Liveplatte Gigs. Stips dagegen<br />
nahm für sich selbst die neuen Trends aus<br />
England auf und rief Transister ins Leben,<br />
mit Huberta de Graf (Gesang, Violine), Dick<br />
Schulte (Baß) und Henk Wijtman (Schlagzeug),<br />
die sich vom Klang her deutlich an<br />
der New Wave aus England orientierten.<br />
Der Erfolg stellte sich jedoch nicht ein und<br />
D-LP: Polydor 2485 134<br />
so war nach einem Jahr und einem Album<br />
schon wieder Schluss, was unserem Helden<br />
zum ersten echten Alleingang in seinem<br />
Musikerleben verhalf: Für CBS spielte er<br />
1982 die LP U.P. ein, aus der zwei Singles<br />
ausgekoppelt wurden und die eigentlich<br />
eine elektronischere Weiterentwicklung<br />
des Transister-Projektes darstellte<br />
Die holländischen Hitparaden setzte er damit<br />
freilich ebenfalls nicht in Brand und so kam<br />
ein Angebot der Nits wie gerufen, bei ihnen<br />
einzusteigen. Der auf keinen Stil festzulegende,<br />
melodische und witzige Klang der<br />
aus der New Wave hervorgegangenen Band<br />
um Henk Hofstede war wie geschaffen für<br />
Robert Jan Stips und so war es keine Überraschung,<br />
dass er von 1983 bis 1996 dort<br />
bleiben und am Ende fast so wichtig sein<br />
sollte wie der Gründer selbst. In diese Zeit<br />
fiel die Transformation von einer poppigen<br />
New Wave-Truppe zur wohl ideenreichsten<br />
Oldie Markt 07/03<br />
D/NL: CBS A 7155<br />
Album: Henk<br />
D/NL: CBS 26870. CD: 1987 D/NL: CBS Sony Music 450471 2 (+ Kilo)<br />
A: Bike In Head / Port Of Amsterdam / Typist Of Candy / Home Before Dark / The Singing<br />
Telegram / Erom On<br />
B: Sleep (What Happens To Your Eyes) / Pillow Talk / Cabins / Under A Canoe / Crane-Driver<br />
/ 5 Hammering Men<br />
Single: Typist Of Candy / Her Second Office<br />
D/NL: CBS A 7292<br />
Single: Cabins (Studio) / (Live)<br />
D/NL: CBS Sony Music 650151 7<br />
1987<br />
Single: In The Dutch Mountains / Strangers Of The Night<br />
D/NL/SP: CBS Sony Music 651160 7, UK: Epic CBS NITS 1<br />
12”-EP: In The Dutch Mountains / Strangers Of The Night // Moon And Stars / The Magic Of<br />
Lassie II<br />
D/NL/SP: CBS Sony Music 651160 6, UK: Epic CBS NITS T1<br />
Album: In The Dutch Mountains<br />
D/UK/NL/SP: CBS Sony Music 460071 1. CD: D/NL: CBS Sony Music 460071 2, RI 1988<br />
D/NL: CBS Sony Music 467417 2 (+ Strangers Of The Night / The Magic Of Lassie / Moon<br />
And Stars<br />
A: In The Dutch Mountains / J.O.S. Days / Two Skaters / Pelican & Penguin / In A Play (Das<br />
Mädchen im Pelz) / Oom-Pah-Pah Men<br />
B: The Panorama Man / Mountain Jan / One Eye Open / An Eating House / The Swimmer /<br />
Good Night<br />
Single: J.O.S. Days / Yksi Kaksi Kolme<br />
D/NL: CBS Sony Music 651308 7<br />
3” CD-EP: J.O.S. Days / Yksi Kaksi Kolme / The Magic Of Lassie II / Mountain Jan<br />
D/NL: CBS Sony Music 651308 2<br />
1988<br />
12”-EP: J.O.S. Days / Yksi Kaksi Kolme // Bike In Head / Mountain Jan<br />
D/NL: CBS Sony Music 651308 6<br />
Single: Panorama Man / Panorama Man (Retired)<br />
NL: CBS Sony Music 651520 7<br />
3” CD-EP: Panorama Man / Oom-Pah-Pah Men / Good Night / Panorama Man (Retired)<br />
D/NL: CBS Sony Music 651520 2<br />
Single: In A Play / The Panorama Man<br />
D: CBS Sony Music 651631 7<br />
12”-EP: In A Play / Oom-Pah-Pah Men // The Panorama Man / Good Night<br />
D: CBS Sony Music 651631 6<br />
Single: The Dream / The House<br />
D/NL/SP: CBS Sony Music 653069 7<br />
Mini-LP: Hat<br />
D/NL/GR: CBS Sony Music 463142 1. CD: D/NL: CBS Sony Music 463142 2<br />
A: The Train / Blue / The Dream<br />
B: The Hat / The Bauhaus Chair / The House<br />
1989<br />
Single: The Train / Blue<br />
D/NL: CBS Sony Music 654636 7 (Misprint On First Pressings: Bluf)<br />
12”-EP: The Train / Hook Of Holland // Adieu, Sweet Bahnhof / Hands Of The Watch<br />
D/NL/SP: CBS 654636 6. 3” CD-EP: D/NL: CBS Sony Music 654636 3 (Changed Sequence)<br />
3 LP: Urk (Live)<br />
D/NL: CBS 465843 1. 2 CD: D/NL: CBS Sony Music 465843 2 (Limited Edition + Book:<br />
465843 9)<br />
A: The Train / Adieu, Sweet Bahnhof / J.O.S. Days / Sketches Of Spain / In The Dutch Mountains<br />
13
14 Oldie Markt 07/03 Robert Jan Stips: Kleinvieh macht auch Mist<br />
Gruppe Hollands, die ihre anfangs oft aufwendigen<br />
Klang-Landschaften im Laufe der<br />
Zeit so auf die wesentlichen Teile reduzierte,<br />
dass zum Beispiel die 1987er LP In The<br />
Dutch Mountains, die mit dem Titelsong<br />
einen Hit in Holland und Deutschland<br />
feierte und international den endgültigen<br />
Durchbruch bedeutete, im bandeigenen<br />
Übungsraum auf einer 2-Spur Tonbandmaschine<br />
eingespielt wurde, ohne dass jemand<br />
am Endergebnis irgendeinen technischen<br />
Abstrich hätte machen können.<br />
Für Stips schloss sich eigentlich ein Kreis,<br />
denn ähnlich wie Supersister bezogen sich<br />
die Nits in ihrer Musik ganz bewusst auf die<br />
europäische Kultur, ließen sich für die oben<br />
angesprochen erfolgreichste Platte von einem<br />
Roman des holländischen Autors Cees Nooteboom<br />
inspirieren oder arbeiteten für Hjuvi<br />
1992 mit dem Netherlands Radio Symphony<br />
Orchestra zusammen. Deswegen war es auch<br />
keine Überraschung, dass Stips zusammen<br />
D-CD: CBS Sony Music 467496 2<br />
mit Hofstede zum prägenden Songschreiber<br />
der Gruppe mutierte – schließlich war er bei<br />
allen seinen Stationen auch als Komponist<br />
tätig geworden und hatte zwischendurch<br />
ja auch als Produzent – beispielsweise für<br />
die in Holland enorm erfolgreiche Gruppo<br />
Sportivo gearbeitet.<br />
Dennoch zog er es 1996 vor, sich wieder<br />
auf die eigenen Füße zu stellen, nachdem er<br />
schon 1989 als De Familie zusammen mit<br />
Wouter Stips Oudenrijn eine Platte neben<br />
den Nits vorgelegt hatte. Ironisch nannte er<br />
das Duo zusammen mit dem vorher ebenfalls<br />
bei den Nits tätigen Martin Bakker Egotrip,<br />
doch die 1998er CD blieb ein Insidertip, wie<br />
so viele Projekte des rührigen Musikers.<br />
Dennoch ließ er es sich nicht verdrießen<br />
und ist seitdem als Musiker, Komponist und<br />
Produzent tätig geblieben, obwohl er nicht<br />
mehr nur ausschließlich im Rock-Bereich<br />
agiert. Fast alle seine Platten sind für Fans<br />
von Interesse.<br />
B: The Dream / The Swimmer / The House / Two Skaters<br />
C: Cabins / Nescio / Pelican & Penguin / Telephone Song / Dapper Street<br />
D: Port Of Amsterdam / Bike In Head / Mountain Jan / Walter & Connie / A Touch Of Henry<br />
Moore<br />
E: The Bauhaus Chair / Under A Canoe / Shadow Of A Doubt / Mask / Home Before Dark<br />
F: The Panorama Man / Slip Of The Tongue / An Eating House / Red Tape / Tons Of Ink<br />
Single: Adieu, Sweet Bahnhof / In The Dutch Mountains (Acoustic)<br />
D/NL: CBS Sony Music 655256 7. 3” CD: D/NL: CBS Sony Music 655256 1<br />
12”-EP: Adieu, Sweet Bahnhof / In The Dutch Mountains // Bike In Head / Mask<br />
D/NL: CBS Sony Music 655256 6. 3” CD: D/NL: CBS Sony Music 655256 3<br />
1990<br />
Video: Urk<br />
NL: CMV 49843-2<br />
Tracks: The Dream / Two Skaters / Sketches Of Spain / Adieu. Sweet Bahnhof / A Touch Of<br />
Henry Moore / An Eating House / Nescio / The Hat / Port Of Amsterdam / Mask / In The Dutch<br />
Mountains (Acoustic) / Cabins / Tons Of Ink<br />
Single: Home Before Dark / Jardin dʼhiver<br />
D/NL: CBS Sony Music 655535 7. 3” CD: D/NL: CBS Sony Music 655535 1<br />
Single: Radio Shoes / Solid To Gas<br />
D/NL: CBS Sony Music 656327 7. 3” CD: D/NL: CBS Sony Music 656327 1<br />
Album: Giant Normal Dwarf<br />
D/NL: CBS Sony Music 467496 1. CD: D/NL: CBS Sony Music 467496 2<br />
A: Radio Shoes / Ice Princess / Boy In A Tree / There From Here / Sugar River / Around The<br />
Fish / Fountain Man<br />
B: Apple Orchard / Long Forgotten Story / Giant Normal Dwarf / Moon Moon / The Night-Owl<br />
/ House Of The Sleeping Beauties / The Infinite Shoeblack<br />
Single: Giant Normal Dwarf / King Of Belgium<br />
D/NL: CBS Sony Music 656495 7. 3” CD: D/NL: CBS Sony Music 656495 1<br />
1991<br />
Single: Long Forgotten Story / Yöpöllö<br />
D/NL: Columbia Sony Music 656663 7. 3” CD: D/NL: Columbia Sony Music 656663 1<br />
CD-EP: Long Forgotten Story / Yöpöllö / De rode vaas / The Yellow Hotel<br />
D/NL: Columbia Sony Music 656663 2<br />
1992<br />
Single: Soap Bubble Box / Tear Falls<br />
D/NL: Columbia Sony Music 658304 7. 3” CD: D/NL: Columbia Sony Music 658304 1<br />
CD-EP: Soap Bubble Box / Tear Falls / Bird In The Back / Table Town<br />
D/NL: Columbia Sony Music 658304 2<br />
CD: Ting<br />
D/NL: Columbia Sony Music COL 472213 2 (Limited Edition With Booklet On Transparent<br />
Paper: 472213 9)<br />
Tracks: Cars & Cars / Ting / Soap Bubble Box / Fire In My Head / House On The Hill / Christineʼs<br />
World / Bus / River / Tree Is Falling / White Night / All Or Nothing / Night Fall / I Try / Yellow<br />
Boat / S.L.A.<br />
CD-EP: Cars & Cars / (& Radio Symphony Orchestra) / Moved By Her / Room Number 3<br />
D/NL: Columbia Sony Music 658839 2<br />
1993<br />
CD-EP: Ting / Mrs. Sandman / Time Machine / Maria & The Iceman<br />
D/NL: Columbia Sony Music 659060 2<br />
CD: Hjuvi-A Rhapsody In Time (& The Netherlands Radio Symphony Orchestra)<br />
D/NL: Columbia Sony Music COL.472920 2<br />
Tracks: Room No. 1 / No. 2 / No. 3 / No. 4 / No. 5 / No. 6 / No. 7-Moved By Her / Room No.<br />
8 / No. 9-Cars&Cars / Room No. 10 / No. 11-Night Fall / Room No. 12<br />
Fortsetzung folgt auf Seite 37
Chicago: Stars trotz Anspruch<br />
Oldie Markt 07/03<br />
Das Ende einer Ära<br />
Mit dem dritten Doppel-Album und dem vierfachen Livepack<br />
waren Chicago am Ende ihrer progressiven Tage angelangt.<br />
Chicago 1971 (v.l.): Robert Lamm, Peter Cetera, Lee Loughnane, Terry Kath, James Pankow, Danny Seraphine, Walter Parazaider<br />
15
16 Oldie Markt 07/03<br />
1970 hatten Chicago den Härtetest für jede mit<br />
ihrem Debüt erfolgreiche Band mit Bravour<br />
bestanden: Trotz 300 Gigs im Jahr war ihnen,<br />
wie es Walter Parazaider formuliert hatte, „im<br />
Flug“ ein kommerziell noch erfolgreicherer<br />
Doppelpack geglückt, der mit der Robert<br />
Lamm-Komposition 25 Or 6 To 4 und den<br />
beiden James Pankow-Stücken Make Me<br />
Smile und Colour My World gleich drei Top-<br />
10-Hits in den USA generierte, während das<br />
Doppel-Album bis auf Platz 4 der LP-Charts<br />
vorschoss.<br />
Dennoch waren die Treffer bis zu diesem Zeitpunkt<br />
in ihrer Karriere eher Zufälle, denn, so<br />
James Pankow, „unsere Herangehensweise an<br />
die Musik kreiste nicht um Hitsingles – sie war<br />
an der klassischen Musik ausgerichtet, mit ausgedehnten<br />
Solo- und Instrumental-Passagen.<br />
Deswegen waren wir der Meinung, dass zwei<br />
Platten absolut essentiell waren, um unser ganzes<br />
Spektrum abzudecken.“ So extrem wie auf<br />
ihrem dritten Doppelpack allerdings hatten sie<br />
die Möglichkeiten noch nie ausgereizt und dies<br />
D-Single: CBS 7348<br />
unterstreicht die Aussage von Robert Lamm:<br />
„Wir wurden nie abgehalten, lange Stücke zu<br />
schreiben oder die Möglichkeiten, innerhalb<br />
der Popmusik zu komponieren anstelle nur<br />
Songs zu schreiben, auszureizen – was toll<br />
war, weil wir selbst nicht genau wussten,<br />
wohin es eigentlich ging. Wir waren nur so<br />
kreativ wie wir das irgend sein konnten.“<br />
Das schlug sich auf III in ein Spektrum zwischen<br />
fein ziselierten Rock- und Popsongs,<br />
Jazz und Avantgarde (vor allem die von Terry<br />
Kath verantwortete Suite An Hour In The<br />
Shower) nieder, die die dritte Dröhnung zur<br />
problematischsten Platte des Septetts machte,<br />
da teilweise das Spagat zwischen Kunst und<br />
Kommerz zu gewollt ausgefallen war. Dennoch<br />
erreichten die zwei LPs neue Höhen und<br />
schafften den 2. Platz in den amerikanischen<br />
LP-Charts, obwohl die Singles Free und Lowdown<br />
nur die Ränge 20 und 35 erkletterten.<br />
Dennoch hatten die Arbeiten an dem Werk,<br />
Chicago: Stars trotz Anspruch<br />
Oldie-Markt Discographie<br />
Chicago (3)<br />
von Frank Küster<br />
1979<br />
Doppel-Album: The Ultimate Collection<br />
CA: CBS Direct DME2-056<br />
A: Colour My World / Questions 67 And 68 / No Tell Lover / Old Days / If You Leave Me<br />
Now<br />
B: 25 Or 6 To 4 / Another Rainy Day In New York City / Alive Again / Lowdown / (Iʼve Been)<br />
Searchinʼ So Long<br />
C: Make Me Smile / Iʼm A Man / Baby What A Big Surprise / Call On Me / Feeling Stronger<br />
Every Day<br />
D: Does Anybody Really Know What Time It Is? / Saturday In The Park / Beginnings / Just<br />
YouʼnʼMe / Wishing You Were Here<br />
Promo-Single: Must Have Been Crazy / Same<br />
US: Columbia 1-11061 (White Label)<br />
Single: Must Have Been Crazy / Closer To You<br />
US/CA: Columbia 1-11061<br />
Promo-Single: Street Player / Same<br />
US: Columbia 1-11124 (White Label)<br />
Promo-Maxi: Street Player (Long) / (Short)<br />
US: Columbia AS 1138<br />
Single: Street Player / Window Dreaminʼ<br />
US: Columbia 1-11138<br />
Maxi-Single: Street Player (Extended) / Mama Take<br />
F: CBS 12-7952<br />
Single: Mama Take / Closer To You<br />
D: CBS 7891 (Also As Blitzinformation-Promo With Special Cover)<br />
Album: Chicago XIII<br />
D/UK/NL: CBS 86093, US: Columbia FC 36105. CD: 1986 D/UK: CBS CDCBS 86093, US:<br />
Columbia CK 36105, RI 1999 D: CNR Zyx ARC 10016-2, US: Chicago Records CRD 3013<br />
A: Street Player / Mama Take / Must Have Been Crazy / Window Dreaminʼ / Paradise Alley<br />
B: Aloha Mama / Reruns / Loser With A Broken Heart / Life Is What It Is / Run Away<br />
1980<br />
Promo-Single: Thunder And Lightning / Same<br />
US: Columbia 1-11345 (White Label)<br />
Single: Thunder And Lightning / Iʼd Rather Be Rich<br />
US: Columbia 1-11345<br />
Promo-Single: Song For You / Same<br />
US: Columbia 1-11376<br />
Single: Song For You / Iʼd Rather Be Rich<br />
D: CBS 8921<br />
Album: Chicago XIV<br />
D/UK/NL: CBS 86118, US: Columbia FC 36517. CD: RI 1999 D: CNR Zyx ARC 10017-2, 1986<br />
D/UK: CBS CDCBS 86118, EU: CNR Music 2002633, US: Columbia CK 36517, US: Chicago<br />
Records CRD 3014<br />
A: Manipulation / Upon Arrival / Song For You / Where Did The Lovinʼ Go / Birthday Boy<br />
B: Hold On / Overnight Café / Thunder And Lightning / Iʼd Rather Be Rich / The American<br />
Dream<br />
Single: Make Me Smile / 25 Or 6 To 4<br />
1981
Chicago: Stars trotz Anspruch<br />
die fast den gesamten Sommer 1970 über<br />
dauerten, zwei Dinge deutlich gezeigt: Zum<br />
einen die Fähigkeit der Gruppe, den Versuch<br />
zu unternehmen, die eigene Kreativität soweit<br />
wie möglich auszudehnen wie auch die Bereitschaft<br />
jedes einzelnen Musikers, seinen<br />
Teil dazu beizutragen. Das klingt auch in der<br />
Aussage von Walter Parazaider an: „Jeder trug<br />
einen Teil bei und ich würde nie etwas negatives<br />
über jemanden in der Gruppe sagen, der<br />
seitdem gestorben ist oder sie verlassen hat:<br />
Das dritte Doppel-Album war eine fantastische<br />
Mannschafts-Leistung. Wenn ich mich<br />
an die Experimente erinnere, die wir damals<br />
machten frage ich mich unwillkürlich, ob das<br />
irgendjemandem im Musikgeschäft heute<br />
gestattet wäre?“<br />
Ähnlich lautet die Aussage von James<br />
Pankow: „Als wir anfingen, war jeder bei<br />
CBS, vom Pförtner bis Clive Davis, in dem<br />
Geschäft, weil er die Musik liebte. Es war<br />
ein musikalisches Fest in jenen Tagen und<br />
es hat sich in pure Ökonomie verwandelt.<br />
D-Single: CBS 7535<br />
Acts werden gebildet und vermarktet, um die<br />
größtmögliche Anzahl an Dollars zu verdienen<br />
und sie werden verpackt wie Zirkusnummern.<br />
Wenn sie ausgebrannt sind, werden sie ersetzt.<br />
Wir versuchen in diesem Umfeld zu überleben.<br />
Aber die alten Verhältnisse erlaubten es uns,<br />
absolut frei zu sein.“<br />
Das bedeutete freilich gleichzeitig, dass sie<br />
arbeiten mussten wie die Weltmeister. So<br />
folgten auf die Studio-Arbeiten im Juni/<strong>Juli</strong><br />
1970 wieder die gewohnten Konzerte, die von<br />
<strong>Juli</strong> bis November 1970 beinahe jeden freien<br />
Tag besetzten. Die größte Zahl an Freizeit in<br />
diesem Zeitraum waren fünf Tage, ansonsten<br />
gab es jeden Tag irgendwo einen Auftritt,<br />
nach wie vor hauptsächlich an Universitäten<br />
oder Colleges in den USA. Und das ging<br />
1971 unvermindert weiter, wobei man vom<br />
5.-10. April in der New Yorker Carnegie Hall<br />
gastierte, wo diesmal die Bandmaschinen mitliefen<br />
und den Auftritt für den ebenfalls noch<br />
Oldie Markt 07/03<br />
US/CA: Columbia Hall Of Fame 13-33193<br />
Single: Beginnings / Questions 67 And 68<br />
US/CA: Columbia Hall Of Fame 4-33201<br />
Single: Iʼm A Man / Colour My World<br />
US/CA: Columbia Hall Of Fame 13-33210<br />
Single: Old Days / Harry Truman<br />
US/CA: Columbia Hall Of Fame 13-33279<br />
Single: If You Leave Me Now / Make Me Smile<br />
D: CBS A 1417<br />
Album: Greatest Hits Vol. II<br />
D/UK/NL: CBS 85444, US: Columbia 37682, JP: CBS Sony 25AP 2252. CD: 1986 US: Columbia<br />
CK 37682, RI 1999 US: Chicago Records CRD 3015<br />
A: Baby What A Big Surprise / Dialogue / No Tell Lover / Alive Again / Old Days<br />
B: If You Leave Me Now / Questions 67 And 68 / Happy Man / Gone Long Gone / Take Me<br />
Back To Chicago<br />
1982<br />
Single: Hard To Say Iʼm Sorry / Sonny Think Twice<br />
D: Full Moon WEA FM 79301, UK: Full Moon WEA K 79301, US: Full Moon WEA 7-29979,<br />
JP: Full Moon Pioneer P-1680, CA: Full Moon WEA 92 99797<br />
Single: Hard To Say Iʼm Sorry / Getaway // Sonny Think Twice<br />
BL: Full Moon WEA 79.301<br />
Maxi-Single: Hard To Say Iʼm Sorry / Get Away // Love Me Tomorrow<br />
D: Full Moon WEA 79337<br />
Single: Love Me Tomorrow / Bad Advice<br />
D/NL: Full Moon WEA FM 79338, US: Full Moon WEA 7-29911, JP: Full Moon Pioneer P-<br />
1715<br />
Single: Love Me Tomorrow / Rescue You<br />
IT: Warner Brothers WEA WB 259 948-7<br />
Promo-Single: What Youʼre Missing / Same<br />
US: Full Moon WEA<br />
Album: Chicago 16<br />
D/UK/BL/NL: Full Moon WEA K 99235, US: Full Moon WEA 1-23689, JP: Full Moon Pioneer<br />
P-11219, CZ: Supraphon 11 13 3727 ZN. CD: 1984 D: Full Moon WEA 9-9235-2, RI 1991 D:<br />
Full Moon WEA 7599-23689-2, US: Full Moon WEA 23689-2<br />
A: What Youʼre Missing / Waiting For You To Decide / Bad Advice / Chains / Hard To Say Iʼm<br />
Sorry-Get Away<br />
B: Follow Me / Sonny Think Twice / Rescue You / What Can I Say / Love Me Tomorrow<br />
Album: If You Leave Me Now<br />
D/UK: CBS 25133, US: Columbia PC 38590, NL: K-Tel TG 1425, RI 1986 D/UK/NL: CBS<br />
32391. CD: 1986 D/UK/NL: CBS CDCBS 32391, RI 1999 CNR Zyx ARC 10019-2<br />
A: If You Leave Me Now / Saturday In The Park / Feelinʼ Stronger Every Day / (Iʼve Been)<br />
Searchinʼ So Long / 25 Or 6 To 4<br />
B: Baby What A Big Surprise / Wishing You Were Here / No Tell Lover / Another Rainy Day In<br />
New York City / Does Anybody Reall Know What Time It Is? / Song For You<br />
Single: What Youʼre Missing / Bad Advice<br />
US: Full Moon WEA 7-29798<br />
1983<br />
1984<br />
Promo-Single: Stay The Night / Same<br />
US: Full Moon WEA 7-29306<br />
Single: Stay The Night / Only You<br />
D/NL: Full Moon WEA 929 306-7, UK: Full Moon WEA W 9306, US: Full Moon WEA 7-29306,<br />
JP: Full Moon Pioneer P-1818, CA: Full Moon WEA 92 93067<br />
Promo-Maxi: Hard Habit To Break (Long) / (Short)<br />
US: Full Moon WEA AS 2183<br />
17
18 Oldie Markt 07/03 Chicago: Stars trotz Anspruch<br />
1971 auf den Markt geworfenen Viererset<br />
IV-Live At The Carnegie Hall konservierten,<br />
der mit einer verschwenderischen Austattung<br />
daherkam: In der Normalausgabe war ein<br />
opulentes Booklet und ein Poster enthalten,<br />
doch wer schnell genug dran war, bekam in<br />
Europa sogar 3 Poster.<br />
Wie bei vielen Live-Dokumentationen anderer<br />
Gruppen bedeutete auch diese Box für Chicago<br />
das Ende einer Ära: Gerade oder weil sich<br />
der 4 LP-Set sensationell verkaufte – er belegte<br />
den dritten Platz in den amerikanischen<br />
LP-Hitparaden – war der Band klar, dass sie<br />
nicht so wie bisher weitermachen konnte. Das<br />
hatte drei Gründe: Zum einen begann sich das<br />
Umfeld zu ändern. Die Radiosender weigerten<br />
sich, längere Tracks zu spielen, geschweige<br />
denn ganze Suiten. Zum zweiten hatten die<br />
ersten drei Doppelpacks das kreative Potential<br />
der Formation voll ausgeschöpft. Gerade<br />
weil man ständig unterwegs war, fehlten die<br />
für die Kreativität so wichtigen Ruhepausen<br />
und das führte vor der Produktion des fünften<br />
D-Single: CBS 7218<br />
Albums dazu, „dass wir in punkto Material<br />
auf dem Zahnfleisch daherkamen“, wie sich<br />
Robert Lamm erinnert, der 7 der 10 Songs<br />
beisteuerte.<br />
Und schließlich hatte die Musikindustrie vor<br />
Album V beschlossen, pro Platte nur noch 10<br />
Copyrights anzuerkennen, so dass die frühere<br />
Praxis von Chicago, Suiten in einzelne Teile<br />
aufzusplitten, obsolet geworden war. Dies<br />
alles führte zu einer Komprimierung der<br />
gewohnten Musik, ohne jedoch eine Verengung<br />
darzustellen: Tatsächlich fand sich auf<br />
der einen Platte nach wie vor das gesamte<br />
Spektrum, von dem poppigen Hit Saturday<br />
In The Park über das bluesige State Of The<br />
Union mit dem gewohnt politischen Text bis<br />
zu dem fast freien A Hit By Varese, das durch<br />
die Werke des E-Musikers beeinflusst war.<br />
Und der Erfolg stellte sich sofort ein: Die LP<br />
kam auf Rang 1, A Saturday In The Park auf<br />
3. Fortsetzung folgt<br />
Single: Hard Habit To Break / Remember The Feeling<br />
US: Warner Brothers WEA 7-29214, UK: Warner Brothers WEA W 9214, CA: Warner Brothers<br />
WEA 92 92147<br />
Single: Hard Habit To Break / Please Hold On<br />
D/NL: Warner Brothers WEA 929 197-7 (12”: 920 248-0), JP: Warner Brothers Pioneer P-<br />
1869<br />
Promo-Single: Youʼre The Inspiration / Same<br />
US: Warner Brothers WEA 7-29126<br />
Single: Youʼre The Inspiration / Once In A Lifetime<br />
D: Warner Brothers WEA 929 126-7, UK: Warner Brothers WEA W 9126, US: Warner Brothers<br />
WEA 7-29126<br />
Single: Youʼre The Inspiration / Remember The Feeling<br />
JP: Warner Brothers Pioneer P-2129<br />
Promo-Maxi: Along Comes A Woman (Dance Mix) / Same<br />
US: Warner Brothers WEA PRO 2256<br />
Single: Along Comes A Woman / We Can Stop The Hurtinʼ<br />
D/NL: Warner Brothers WEA 929 028-7, UK: Warner Brothers WEA W 9028, US: Warner<br />
Brothers WEA 7-29082, CA: Warner Brothers WEA 92 90827<br />
Maxi-Single: Along Comes A Woman (Extended) // (7”) / We Can Stop The Hurtinʼ<br />
D: Warner Brothers WEA 920 337-0<br />
Album: 17<br />
D/UK/NL: Warner Brothers WEA 925 060-1, US: Warner Brothers WEA 9 25060-1. CD: 1984<br />
D/UK: Warner Brothers WEA 925 060-2, US: Warner Brothers WEA 9 25060-2, RI 1991 D:<br />
Warner Brothers WEA 7599-25060-2<br />
A: Stay The Night / We Can Stop The Hurtinʼ / Hard Habit To Break / Only You / Remember<br />
The Feeling<br />
B: Along Comes A Woman / Youʼre The Inspiration / Please Hold On / Prima Donna / Once In<br />
A Lifetime<br />
1985<br />
Album: Take Me Back To Chicago<br />
D/NL: CBS 26172, UK: CBS SPB 8046<br />
A: Listen / Free / Thunder And Lightning / Lowdown / Iʼm A Man / Prelude (Little One)<br />
B: Little One / You Are On My Mind / Take Me Back To Chicago / Mongonucleosis / Harry<br />
Truman<br />
1986<br />
Promo-Maxi: 25 Or 6 To 4 (Long) / (Short)<br />
US: Warner Brothers WEA PRO 2560<br />
Promo-Single: 25 Or 6 To 4 / Madonna: True Blue<br />
IT: Sire WEA PROMO 275 (White Label)<br />
Single: 25 Or 6 To 4 / One More Day<br />
D/NL: Warner Brothers WEA 928 628-7, UK: Warner Brothers WEA W 8628, US: Warner<br />
Brothers WEA 7-28628, JP: Warner Brothers Pioneer P-2165, CA: Warner Brothers WEA 92<br />
86287<br />
Maxi-Single: 25 Or 6 To 4 // One More Day / Hard Habit To Break<br />
D: Warner Brothers WEA 920 565-0, UK: Warner Brothers WEA WT 8628<br />
Single: 25 Or 6 To 4 / Will You Still Love Me?<br />
CA: Warner Brothers WEA 92 85127<br />
Promo-Single: If She Would Have Been Faithful / Same<br />
US: Warner Brothers WEA 7-28424<br />
Single: If She Would Have Been Faithful / Forever<br />
D/NL: Warner Brothers WEA 928 424-7, UK: Warner Brothers WEA W 8424, US: Warner<br />
Brothers WEA 7-28424, CA: Warner Brothers WEA 92 84247<br />
Maxi-Single: If She Would Have Been Faithful // Forever / 25 Or 6 To 4<br />
UK: Warner Brothers WEA WT 8424<br />
Promo-Single: Niagara Falls / Same<br />
US: Warner Brothers WEA 7-28283
David Bowie Update IV<br />
Oldie Markt 07/03<br />
Keine Überraschungen?<br />
Mitte der 90er Jahre schien es so, als ob David Bowie zumindest<br />
musikalisch die extremen Ausschläge der 70er zugunsten<br />
Berechenbarkeit aufgegeben hätte.<br />
David Bowie mit Gemahlin Iman in der Öffentlichkeit<br />
19
20 Oldie Markt 07/03<br />
Die Frage, ob Rockmusik mehr zur Kunst oder<br />
zum geschäftlichen Teil des Lebens zählt, ist<br />
vielleicht die zentrale Problematik, um die das<br />
Leben eines Rockstars kreist. Auf der einen<br />
Seite wollen die Firmen, die an ihm in der<br />
Form von Verträgen partizipieren, durch ihn<br />
und seine Platten profitieren und sind deswegen<br />
an der möglichst guten Verkäuflichkeit<br />
seiner Produktionen interessiert, wobei es<br />
immer wieder fraglich ist, was diese Absätze<br />
nun garantieren soll. Auf der anderen Seite<br />
steht der Künstler, der sich im Optimalfall<br />
ausdrücken will oder im Negativfall schlicht<br />
ein Handwerksprodukt herstellt.<br />
Dass diese Diskrepanz nicht gerade leicht zu<br />
überbrücken ist, liegt auf der Hand. David<br />
Bowie sagte einmal in einem Interview 1999<br />
zu der Kommerzialität seiner Musik: „Ich<br />
verkaufe ungefähr eine Million Alben pro<br />
Jahr. Das ist seit den 70er Jahren so. Eine<br />
experimentelle Platte wie Outside geht so oft<br />
weg wie die bekanntesten meiner Werke, Station<br />
To Station oder Heroes. Ich habe eine sehr<br />
treue Fangemeinde und daran ändert sich nur<br />
UK-P: London Talk Records 17383<br />
etwas, wenn ich ein richtig schlechtes Album<br />
herausbringe. Dann verkaufe ich auf einmal<br />
wirklich viel. Werke wie Tonight und Never<br />
Let Me Down haben mich reich gemacht und<br />
trotzdem fast meine Karriere zerstört.“<br />
Besser hätte man es nicht auf den Punkt<br />
bringen können als der gewohnt sarkastische<br />
Bowie: Kunst und Kommerz lieben<br />
sich nun einmal nicht unbedingt, sie gehen<br />
bestenfalls eine Vernunftehe ein. Genau zu<br />
diesem Schluss war Bowie selbst auch spätestens<br />
1996 gekommen, als er von David<br />
Byrne im New Yorker Waldorf Astoria Hotel<br />
im Januar in die RockʼnʼRoll Hall Of Fame<br />
eingeführt wurde. Folglich erschien er nicht<br />
einmal selbst zu dieser Zeremonie, die seinem<br />
Selbstverständnis so gar nicht entsprach: Der<br />
Musiker als Ikone vielleicht schon, aber als<br />
unbewegliches Denkmal?<br />
Oldie-Markt Discographie<br />
David Bowie Update IV<br />
David Bowie (4)<br />
von Frank Küster<br />
1996<br />
CD-EP: Hallo Spaceboy (Remix) / Under Pressure (Live) / Moonage Daydream (Live) / The<br />
Hearts Filthy Lesson (Bowie Mix)<br />
D/NL/UK: Arista BMG 74321 35382 2, ZA: Arista BMG CDBMGS (WS) 216 (Diff. Cover)<br />
CD-EP: Hallo Spaceboy (Remix) / Under Pressure (Live) / Moonage Daydream (Live) / The<br />
Hearts Filthy Lesson (Rubber Mix)<br />
JP: Arista BMG BVCA-8820/74321364282<br />
CD-Single: Telling Lies (Feelgood Mix) / (Paradox Mix)<br />
D/NL: Arista BMG 74321 397402<br />
CD-Maxi: Telling Lies (Feelgood Mix) / (Paradox Mix) / (Adam F Mix)<br />
D/NL: Arista BMG 74321 397401<br />
Promo-CD: BBC Sessions 1969-1972 (Sampler)<br />
UK : BBC Worldwide Music NMC<br />
Tracks: Hang On To Yourself (1972) / Ziggy Stardust (1972) / Space Oddity (1972) / Andy Warhol<br />
(1971) / Waiting For The Man (1970) / Interview With Brian Matthews (1969) / Let Me Sleep<br />
Beside You (1969)<br />
CD: London Boy<br />
D: Spectrum Music 551 706-2, RI 1997 D: Blue Chip Spectrum 551 706-2 (As The Laughing<br />
Gnome, Diff. Cover), RI 1997 UK: WZ 93213 / 107 043-2 (As When I Live My Dream), RI 1998<br />
D: Rotation Polymedia (As Space Oddity)<br />
Tracks: Space Oddity (Original Version) / Did You Ever Have A Dream / There Is A Happy Land<br />
/ Rubber Band / Let Me Sleep Beside You / Maid Of Bond Street / We Are Hungry Men / When<br />
I Live My Dream / Karma Man / The Laughing Gnome / Sheʼs Got Medals / Little Bombardier /<br />
Please Mr. Gravedigger / The Gospel According To Tony Day / Sell Me A Coat / Join The Gang<br />
/ Love You Till Tuesday / The London Boys<br />
Doppel-CD: A Portrait In Flesh (Live At The Los Angeles Universal Amphitheatre)<br />
AU: RCA Castle 070459-1<br />
Tracks CD 1: Introduction / 1984 / Rebel Rebel / Moonage Daydream / Sweet Thing / Changes /<br />
Suffragette City / Aladdin Sane / All The Young Dudes / Cracked Actor<br />
Tracks CD 2: RockʼnʼRoll With Me / Knock On Wood / Itʼs Gonna Be Me / Space Oddity / Diamond<br />
Dogs / Big Brother / Time / The Jean Genie / RockʼnʼRoll Suicide / John Iʼm Only Dancing<br />
1997<br />
CD-EP: The Space Oddity EP<br />
GR: Decca PolyGram 438-2 (With The January 1997-Issue Of The Greece <strong>Magazin</strong>e Zoo)<br />
Tracks: Space Oddity / The Laughing Gnome / Rubber Band / Love You Till Tuesday<br />
CD-Promosingle: Little Wonder (Edit, 3:40) / (Album Version, 6:02)<br />
D/NL: Arista BMG LWO 1, UK: Arista BMG LWO 2<br />
Promo-12”-EP: Little Wonder (Juniorʼs Club Mix) / (Club Dub) // (Danny Saber Dance Mix) /<br />
(Juniorʼs Club Instrumental)<br />
UK: RCA BMG LWO 3<br />
Promo-12”-EP: Little Wonder (Juniorʼs Club Mix) / (Album Cut) // (Danny Saber Dance Mix)<br />
/ (Club Dub Junior Mix)<br />
US: Virgin SPRO-12217<br />
Promo-CD-EP: Little Wonder (Single Edit) / (Video Edit) / Call Out Research Hook #1 / #2<br />
US: Virgin DPRO-11595 / 7087 6 11595 2 3<br />
Maxi-Single: Little Wonder (Juniorʼs Club Mix) / (Danny Saber Mix)<br />
D/NL: Arista BMG 74321 447771<br />
Maxi-Single: Little Wonder (Juniorʼs Club Mix) // (Danny Saber Mix) / Telling Lies (Adam F<br />
Mix)<br />
UK: Arista BMG 74321 452071
David Bowie Update IV<br />
Sicher nicht, dazu sah er sich selbst viel zu flexibel,<br />
was eine Antwort von ihm auf die Frage<br />
nach seinem Standpunkt 1999 beweist: „Ich<br />
bin unberechenbar. Erst in den 90er Jahren hat<br />
sich meine Karriere so entwickelt, wie es mir<br />
gefällt.“ Und zu seiner Rolle in der Musikindustrie<br />
gab er zu Protokoll: „Ich habe über die<br />
Jahre nie groß den Umgang mit Leuten der<br />
Musikindustrie gepflegt und ich habe absolut<br />
keine Lust, jetzt noch damit anzufangen. Diese<br />
Form der Organisiertheit lehne ich ab.“<br />
Eine solche Einstellung muss man sich<br />
natürlich auch leisten können und David<br />
Bowie konnte das. Zum einen war er seit<br />
den von ihm selbst verteufelten LPs Tonight<br />
und Never Let Me Down wirtschaftlich völlig<br />
unabhängig und zum zweiten hatte er<br />
mit Outsider 1995 ein Comeback nach Maß<br />
geschafft, das zwar weniger die Hitparaden<br />
als die ästhetische Komponente betraf, die<br />
aber umso mehr: Zusammen mit Brian Eno<br />
hatte er sich einmal mehr musikalisch neu<br />
definiert und war mit einem Schlag mitten in<br />
dem modernen Techno-Mainstream gelandet<br />
D-Single: EMI America 1C006 20 0787 7<br />
– ohne typische Merkmale seines Sounds<br />
wie den Gesang oder die Melodieführung zu<br />
verraten. Einmal mehr zeigte es sich, dass er<br />
sich im Gegensatz zu vielen Musikern einfach<br />
mehr erlauben konnte, da seine Fans die<br />
Wandlungsfähigkeit besonders schätzten. Dies<br />
schlug sich auch im Chartserfolg nieder: Hallo<br />
Spaceboy belegte im März 1996 den 12. Platz<br />
in England und dort nahm er auch an einer<br />
Ehrung teil, als ihm im Februar die Trophäe<br />
für herausragende Verdienste für die britische<br />
Musikindustrie verliehen wurde, wohl, weil<br />
er wie die Pet Shop Boys an diesem Abend<br />
auch live auftrat.<br />
Es wäre genau der falsche Ansatz, ihn deswegen<br />
zu kritisieren, weil er sich vom Markt<br />
entfernt hatte. Das eben war nicht der Fall:<br />
David Bowie kreierte sich während seiner<br />
gesamten Laufbahn neu und das tat er in den<br />
Oldie Markt 07/03<br />
CD-EP: Little Wonder (Edit, 3:40) / (Ambient Junior Mix) / (Club Dub Junior Mix) / (4/4 Junior<br />
Mix) / (Juniors 7“ Mix)<br />
UK: Arista BMG 74321 452072<br />
CD-EP: Little Wonder (Edit, 3:40) / Telling Lies (Adam F Mix) / Jump They Say (Leftfield<br />
12” Vocal Mix) / Little Wonder (Danny Saber Mix)<br />
UK: Arista BMG 74321 452082<br />
CD-EP: Little Wonder (Album Version) / (Ambient Mix) / (Club Dub Junior Mix) / (Danny<br />
Saber Dance Mix)<br />
US: Virgin<br />
CD-EP: Little Wonder (Edit, 3:41) / (Juniors Club Mix) / (Danny Saber Mix) / (Club Dub Junior<br />
Mix) / (4/4 Junior Mix)<br />
JP: Arista BMG BVCA-8838 / 74321 45796 2<br />
Jukebox-Promosingle: Dead Man Walking (Edit) / Little Wonder (Video-Edit)<br />
US: Virgin S7-19517<br />
12” Promo-EP: Dead Man Walking (Moby Mix 1) / (House Mix) / (Album Version) / Moby<br />
Mix 2)<br />
UK: RCA BMG DMW 02, US: Virgin SPRO 12249<br />
Maxi-Single: Dead Man Walking (Moby Mix 1) / (House Mix)<br />
D/NL: Arista BMG 74321474801<br />
Maxi-Single: Dead Man Walking (This Oneʼs Not Dead Yet Remix) / (Vigor Mortis Remix)<br />
D/NL: Arista BMG 74321476141<br />
Maxi-Single: Dead Man Walking (House Mix) / (Vigor Mortis Remix) // Telling Lies (Paradox<br />
Mix)<br />
UK: RCA BMG 74321475841<br />
Single: Seven Years In Tibet (Edit) / (Mandarin Version)<br />
UK: BMG RCA 74321512547 (Clear Wax)<br />
CD-Maxi: Seven Years In Tibet (Edit) / (Mandarin Version) / Pallas Athena (Live)<br />
UK: RCA BMG 74321 51255 2 (Limited: 51254 2, Diff. Cover)<br />
Live-Maxi-Single: Pallas Athena / V-2 Schneider<br />
UK: RCA BMG 74321 51254 1 (Limited To 2000; As Tao Jones Index; Live From The<br />
Earthling-Tour)<br />
CD-Promo-Maxi: Looking For Satellites (Edit) / Seven Years In Tibet (Edit) / Iʼm Afraid Of<br />
Americans (Edit)<br />
US: Virgin DPRO 12257<br />
12”-EP: Iʼm Afraid Of Americans (V 1) / (V 2) / (V 3) / (V 4) // (V 5) / (V 6)<br />
US: Virgin 7243 8 38618 1 1 / Y-38618. CD: US: Virgin 7243 8 38618 2 8<br />
CD-EP: Iʼm Afraid Of Americans (Edit, V 1) / (Original Edit) / (V 3) / (Clean Edit, V 1)<br />
US: Virgin 7087 6 12749 2 9 (Promo: DPRO 12749)<br />
CD-Promo-Maxi: Limited Edition 3 Track Sampler<br />
F: Arista BMG 74321 45826 2<br />
Tracks: The Hearts Filthy Lesson (Live Phoenix UK, July 1996) / Hallo Spaceboy (Live Phoenix)<br />
/ Pallas Athena (Donʼt Stop Praying Remix)<br />
CD-Single: A Fleeting Moment<br />
HK: Arista BMG 74321 43077 2 (Issue To Celebrate The Handover From Hongkong To China;<br />
Available Only As A Bonus-CD With Hongkong-Issue Of Earthling)<br />
CD: Earthling<br />
D/UK/HK/NL: Arista BMG 7432143077 2, JP: BMG BVCA-721 / 74321 45177 2, F: Arista<br />
BMG 74321458262 (1 st Edition + Limited Edition 3 Track Sampler), KR: BMG AD-2146 (+<br />
Under Pressure), RU: JPCD 9702196<br />
Tracks: Little Wonder / Looking For Satellites / Battle For Britain (The Letter) / Seven Years<br />
In Tibet / Dead Man Walking / Telling Lies / The Last Thing You Should Do / Iʼm Afraid Of<br />
Americans / Law (Earthlings On Fire)<br />
CD-Promosingle: The Bowie Collection<br />
SP: EMI PE 97004<br />
Tracks: Ashes To Ashes / Dancing In The Street<br />
CD-Maxi: I Canʼt Read (Short) / (Long) / This Is Not America<br />
D: Velvel Zyx 8757-8, SW: Velvel MNW ILR VEL CD 4504, RI 1998 AU: Shock Records<br />
CORX047CD<br />
21
22 Oldie Markt 07/03 David Bowie Update IV<br />
90er Jahren erneut: Zum einen musikalisch<br />
als dem Techno nahestehender Musiker, zum<br />
anderen als eine Mixtur aus den verschiedenen<br />
Persönlichkeiten seiner Vergangenheit, aus<br />
der der abgeklärte Künstler jedoch eindeutig<br />
herausragte, der es nicht mehr nötig hatte,<br />
Kompromisse mit dem Massengeschmack<br />
einzugehen. Folglich veröffentlichte er 1997<br />
als Nachfolger von Outside das stilistisch<br />
ähnliche Earthling, das er diesmal selbst<br />
produzierte und das noch mehr als das Opus<br />
zuvor in die Richtung der angesagten, synthetisch<br />
hergestellten Klänge von Jungle,<br />
DrumʼnʼBass oder eben Techno ging.<br />
Kritiker, die wie derjenige der Zeit wehleidig<br />
von der fehlenden emotionalen Komponente<br />
der Musik jammerten, übersahen dabei leicht<br />
verlogen, dass gerade das eher nicht die Qualität<br />
gewesen war, die die Platten von Bowie<br />
ausgezeichnet hatte, sondern seine kalte,<br />
distanzierte Dokumentation der veränderten<br />
Zeiten und der Verhaltensweisen, die damit<br />
einhergingen.<br />
Den Geschäftsmann Bowie brauchten solche<br />
EU-CD-EP: Arista BMG 74321 13696 2<br />
Verrisse eh nicht zu verstören. Der landete im<br />
Januar 1999 seinen bis dahin größten Coup:<br />
Mit Hilfe der New Yorker Investment-Bank<br />
Fahnestock&Co. ging er unter seinem Namen<br />
an die Börse, wobei er als Basis die Rechte<br />
an seinen Songs anbot, die er kurz zuvor<br />
zurückgekauft hatte und erlöste dabei 55<br />
Millionen Dollars. Dieser Trick machte ihn<br />
zu dem damals angeblich reichsten Musiker<br />
Englands, mit einem Privatvermögen über 917<br />
Millionen Dollars. Was dazu Paul McCartney<br />
sagte, der schon seit den 80er Jahren auf über<br />
eine Milliarde geschätzt wurde? Egal: Trotz<br />
dieser eher an die Rente denn an einen arbeitenden<br />
Musiker erinnernde Aktion sah der sich<br />
durchaus nach wie vor als aktiven Bestandteil<br />
der Rockmusik-Szene und das sollten seine<br />
kommenden Aktivitäten unterstreichen.<br />
Fortsetzung folgt<br />
CD: The Forgotten Songs Of David Robert Jones<br />
UK: SPQR Records SPQR5D<br />
Tracks: The Lower Third: Thatʼs A Promise / Silly Boy Blue / David Jones: Love You Till<br />
Tuesday (Additional Lyrics) / Over The Wall We Go / When I Live My Dream (Demo) / Let<br />
Me Sleep Beside You / Karma Man (Demo) / Threepenny Pierrot (Demo) / Columbine (Demo)<br />
/ The Mirror (Demo) / When I Live My Dream (Demo) / In The Heat Of The Morning (Demo)<br />
/ London Bye Ta Ta (Demo) / Life Is A Circus / Lover To The Dawn / Love Song (Demo) /<br />
Little Toy Soldier / Waiting For The Man (Demo) / Rupert The Riley (Demo) / Buzz The Fuzz<br />
(Live) / Right On Mother (Demo) / He Was All Right (A Song For Marc) (Demo)<br />
CD: The Deram Anthology 1966-1968<br />
UK: Deram PolyGram 844 784-2<br />
Tracks: Rubber Band (7” Version) / The London Boys / The Laughing Gnome / The Gospel<br />
According To Tony Day / Uncle Arthur / Sell Me A Coat / Rubber Band / Love You Till Tuesday<br />
/ There Is A Happy Land / We Are Hungry Men / When I Live My Dream / Little Bombardier /<br />
Silly Boy Blue / Come And Buy My Toys / Join The Gang / Sheʼs Got Medals / Maid Of Bond<br />
Street / Please Mr. Gravedigger / Love You Till Tuesday (7” Version) / Did You Ever Have A<br />
Dream / Karma Man / Let Me Sleep Beside You / In The Heat Of The Morning / Ching-A-Ling<br />
/ Sell Me A Coat / When I Live My Dream / Space Oddity<br />
CD: The Best Of David Bowie 1969/1974<br />
D/NL: EMI 8 21849 2, UK: EMI 7243 8 21849 2 8 (Promo: CDDP 029), EU: EMI 7243 8<br />
21683 2 4 (Jewel Box), US: Capitol EMI 7243 21320 2 8 (Digipak, Diff. Cover, Wrong Linernotes),<br />
JP: EMI Toshiba M033647 (Without Suffragette City, + Lady Stardust). 2 LP: UK:<br />
EMI 7243 8 21849 1<br />
Tracks: The Jean Genie / Space Oddity / Starman / Ziggy Stardust / John, Iʼm Only Dancing<br />
(Sax Version) / Rebel Rebel / Letʼs Spend The Night Together / Suffragette City / Oh! You<br />
Pretty Things / Velvet Goldmine / Drive-In Saturday / Diamond Dogs / Changes / Sorrow /<br />
The Prettiest Star (Stereo) / Life On Mars? / Aladdin Sane / The Man Who Sold The World /<br />
RockʼnʼRoll Suicide / All The Young Dudes (Studio)<br />
CD-EP: Earthling In The City<br />
US: GQ N2K (Came With The November Issue Of The GQ <strong>Magazin</strong>e)<br />
Tracks: Little Wonder (Live January 9, 1997) / Seven Years In Tibet (Edit) / Pallas Athena (Live<br />
In June 1997, Amsterdam) / The Hearts Filthy Lesson (Live January 9, 1997) / Telling Lies<br />
(Paradox Mix By A Guy Called Gerald) / Seven Years In Tibet (Mandarin Version)<br />
CD: Various Artists: The Bridge School Concert<br />
US: Reprise WEA 9 46824-2 (Benefit For The Bridge School)<br />
David Bowie: Heroes (Live Acoustic In Mountain View, Shoreline Amphitheatre, 20-20-96)<br />
1998<br />
CD: The Best Of David Bowie 1974/1979<br />
EU: EMI 7243 4 94300 2 0 (Promo UK: CDDP 048), US: Virgin<br />
Tracks: Sound And Vision / Golden Years (Single Edit) / Fame / Young Americans (7” Version)<br />
/ John, Iʼm Only Dancing (7” Version) / Can You Hear Me / Wild Is The Wind / Knock On<br />
Wood (Live) / TVC 15 (7” Version) / 1984 / Itʼs Hard To Be A Saint In The City (From The<br />
Sound & Vision 3 CD-Boxset) / Look Back In Anger (7” Version) / The Secret Life Of Arabia<br />
/ DJ (7” Version) / Beauty And The Beast / Breaking Glass / Boys Keep Swinging (7” Version)<br />
/ Heroes (7” Version)<br />
CD: Various Artists: Atlanta 99X Live Shows<br />
US: Atlanta 99X April 1998 (Radiostation In Atlanta; Available Only In Blockbuster-Stores<br />
In The Atlanta Area)<br />
David Bowie: Dead Man Walking (April 8, 1997)<br />
1999<br />
CD-Promosingle: Thursdayʼs Child (Radio Edit) / (Rock Mix) / (Album Version)<br />
UK: Virgin VSCDJ 1753<br />
CD-Promosingle: Thursdayʼs Child (Radio Edit) / (Call Out Hook #1) / (Call Out Hook #2)<br />
US: Virgin US-045-99-0023-0
Roger Chapman: Die CD-Box<br />
Chappo in der Box<br />
Mit fünf CDs beleuchtet Family & Friends die<br />
bisherige Karriere eines der herausragenden<br />
Sänger der Rockmusik: Roger Chapman<br />
Roger Chapman als Prophet zu bezeichnen,<br />
wäre sicher etwas problematisch – und<br />
doch trifft der berühmte Satz der Prophet<br />
gilt nichts im eigenen Land geradezu exemplarisch<br />
auf den ewigen Rocker mit der<br />
so typischen Reibeisenstimme zu. Viele der<br />
Platten, die ihn hierzulande zu einem Star<br />
werden ließen, kamen in seiner Heimat<br />
nicht einmal auf den Markt und wenn er<br />
überhaupt dort noch einen Namen hat, so<br />
nur wegen seiner Jahre mit Family, für die<br />
seine Landsleute immer noch sehr viel übrig<br />
haben. Deswegen ist es auch kein Wunder,<br />
dass Family & Friends (Mystic Records<br />
MYS CD 161/Zomba BMG) auf der ersten<br />
Platte alleine den Höhepunkten der ursprünglich<br />
aus Leicester stammenden Band<br />
vorbehalten ist, so dass man noch einmal die<br />
Faszination solcher Songs wie Burlesque, In<br />
My Own Time oder A Song For Me erleben<br />
kann. Hervorzuheben ist, dass die drei Live-<br />
Fassungen bislang so noch nicht zu hören<br />
waren, was besonders deswegen erfreulich<br />
ist, weil Family als superbe Live-Gruppe<br />
galten. Wie prominent die Formation war,<br />
die ihre Popularität nie hundertprozentig in<br />
Plattenverkäufe umsetzen konnte, beweist<br />
die Tatsache, dass als eine der Beilagen ein<br />
Programm ihres heimischen Fussballclubs<br />
zu finden ist. CD Nummer 2 kümmert sich<br />
dann um den Family-Ableger Streetwalkers,<br />
bei dem Chapman die kommenden Jahre<br />
verbrachte und der kommerziell eine Kopie<br />
der Vorläufergruppe war: Berühmt für die<br />
Konzerte und gelobt für die Platten, blieben<br />
die Hits aus und damit war nach vier Jahren<br />
und Studio-LPs (das Live-Doppel wurde 78<br />
nachgeschoben) die Bandphase vorbei, die<br />
es trotzdem nicht verdient hat, mit sechs<br />
Tracks auf der zweiten CD abgespeist zu<br />
werden, obwohl drei davon unveröffentlicht<br />
im Archiv schlummerten. Danach begann<br />
die eingangs erwähnte, eigentlich bis heute<br />
andauernde Zeit, als der Berserker auf der<br />
Bühne zuhause vernachlässigt und dafür auf<br />
dem Kontinent gefeiert wurde. Chappo hieß<br />
das Opus, das zuhause fast völlig ignoriert<br />
wurde, während es hierzulande von Presse<br />
und Fans gleichermaßen gefeiert wurde, was<br />
den Mann bewog, seine Aktivitäten dorthin<br />
Oldie Markt 07/03<br />
zu verlegen, wo er beliebt war: „Als ich die<br />
Gelegenheit bekam, auf dem Kontinent zu<br />
spielen, wo ich nicht verrissen und vielleicht<br />
sogar respektiert wurde, dachte ich mir:<br />
Warum nicht?“ Dies führte, beginnend mit<br />
dem klassischen Konzertmitschnitt Live In<br />
Hamburg zu einer engen Liebesbeziehung<br />
mit dem deutschen Publikum, dass ihn<br />
von Mail Order Magic bis zu dem 1999er<br />
Live-Opus In My Own Time unterstützte<br />
und dadurch am Leben erhielt. Typisch für<br />
die Wahrnehmung in seiner Heimat ist, dass<br />
die Linernotes die beiden letzten Platten gar<br />
nicht zur Kenntnis nehmen, sondern mit dem<br />
1996er Werk für Polydor, Kiss My Soul, abschließen.<br />
Dies wirft ein Schlaglicht auf ihre<br />
Qualität, die mit der fehlenden Diskografie<br />
fortgesetzt wird. Genauso typisch dafür ist<br />
die Bonusdisc: Hier finden sich mit zwei<br />
Ausnahmen bislang auf Platte nicht zu habendes<br />
Material, vor allem Livetracks aus<br />
den Jahren 1977-1981, die noch einmal seine<br />
großen Fähigkeiten als ein Bühnenarbeiter<br />
unter Beweis stellen, der ihn in England<br />
wie in Deutschland zu einem Held für seine<br />
Fans werden ließ. Diese Box gibt einen guten<br />
Überblick über seine gesamte Laufbahn,<br />
die auch für seine deutschen Fans durch die<br />
vielen raren Songs ihren Wert hat.<br />
23
24 Oldie Markt 07/03 Sophia Loren: Musik und Film<br />
Sophia: Bild+Ton<br />
Mit der 2 CD und 1 DVD-Box Wie<br />
herrlich eine Frau zu sein errichtet Bear<br />
Family Sophia Loren ein Denkmal der<br />
besonderen Art.<br />
Warum genau eine Schauspielerin zur Ikone<br />
wird, ist nicht so einfach zu sagen. Bei<br />
Sophia Loren jedoch sind die Punkte, die<br />
sie zu einer Nationalheldin werden ließen,<br />
relativ einfach herauszuarbeiten: Ihre einfache<br />
Herkunft aus dem Volk, ihre Schönheit<br />
und gleichzeitig ihre Eigenschaften, die<br />
sie zu einer beinahe automatischen Identifikationsfigur<br />
für ihre Landsleute werden<br />
ließen sorgten dafür, dass sie bis heute einen<br />
mythischen Namen hat, der in ihrem Fall<br />
auch noch mit einem mehr als beachtlichen<br />
Können einhergeht, der sie nach ihren<br />
Busen-Anfängen zu einer auf der ganzen<br />
Welt respektierten Schauspielerin werden<br />
ließ. Dass sie jedoch nicht nur auf dem<br />
einen Gebiet begabt war, demonstriert die<br />
Box Wie herrlich eine Frau zu sein (Bear<br />
Family BCD 16398 CM) auf den zwei CDs,<br />
Die Box<br />
die insgesamt 43 Songs aus den Jahren 1954-<br />
1992 bringen, wobei die Quellen ebenso<br />
unterschiedlich sind wie die Qualität dieser<br />
Lieder. Denn obwohl natürlich alle Songs<br />
von Soundtracks stammen, war die Bandbreite<br />
der Beiträge gewaltig: Das ging vom<br />
naturgemäß üerwiegenden leichten Pop bis<br />
zu Liedern des Musicals über Don Quichotte,<br />
The Man From La Mancha, bei dem sie zu-<br />
sammen mit Peter OʼToole vor der Kamera<br />
stand und die Songs ihrer Rolle selbst einsang<br />
- ohne dass man etwas negatives sagen<br />
könnte. Tatsächlich gilt für ihre Leistungen<br />
in den Plattenstudios dasselbe wie für die<br />
vor der Kamera: Sie zeigte sich den Anforderungen<br />
immer gewachsen. Das reicht vom<br />
1954er Mambo Bacan über den internationalen<br />
Hit 1960 Goodness Gracious Me, den<br />
sie im Duett mit Peter Sellers intonierte, bis<br />
zum Duett mit Luca de Filippo aus dem Jahr<br />
92, Rosi...Peppi. Wie man anhand der vielen<br />
Lieder feststellen kann, denen Bear Family<br />
natürlich wieder einige Raritäten zugegeben<br />
hat, kam das eben nicht nur aus dem Grund<br />
zustande, weil sie in so vielen Filmen dabei<br />
war, sondern weil sie wirklich singen konnte<br />
- auch wenn die Behauptung, die man ab<br />
und zu über Marilyn Monroe hören konnte,<br />
Das Buch<br />
dass ihr Gesang eigentlich sogar ihre herausragende<br />
Fähigkeit gewesen sei, auf sie<br />
nicht zutrifft. Aber über dem Durchschnitt<br />
liegt sie und das macht die Lieder über weite<br />
Strecken zu einem Genuss.<br />
Doch die zwei CDs sind nur ein Teil von der<br />
Box. Es gibt noch eine DVD und das Buch,<br />
die dieses Teil erst zu dem machen, was es<br />
für jeden Film-Fan ist: Eine Ohren- und<br />
Augenweide! Denn auf der DVD sind die<br />
Trailer von 38 Filmen zu sehen, von Aida,<br />
erst dem dritten Film, auf dem die gebürtige<br />
Neapolitanerin Sofia Scicolone, die von ihrer<br />
Mutter zu Schönheitswettbewerben aller<br />
Art geschleppt wurde, um dem deprimierenden<br />
Arbeiterviertel zu entkommen, 1953 mit<br />
dem von ihrem Mann Carlo Ponti kreierten<br />
Namen Sophia Loren antrat, bis zu dem 1994<br />
gedrehten Altman-Streifen Prét A Portér, der<br />
ihren inzwischen erreichten Status als eine<br />
der großen Göttinnen der Filmindustrie auf<br />
ironische Art und Weise zitierte. Doch das<br />
eigentliche Schaustück dieser Box ist das<br />
schlicht überragende Begleitbuch, das alle<br />
Wünsche erfüllt, die man an ein solches<br />
Werk hat: Ob die relativ kurze Biografie, die<br />
dennoch kaum Fragen offen lässt, die vielen<br />
ausgezeichneten Fotos oder schließlich die<br />
zig Filmplakate und Szenenfotos aus ihrer<br />
ganzen Karriere – das alles ist derart stark,<br />
dass es wohl die Träume der meisten Fans erfüllt.<br />
Zusammen ergibt das einmal mehr eine<br />
der auf dem Markt konkurrenzlosen Boxen<br />
von Bear Family, wobei diese wie eigentlich<br />
keine andere zuvor die Ebenen der populären<br />
Kultur verbindet: Das Zelluloid, das Papier<br />
und das Vinyl. Auf allen drei vermag Sophia<br />
Loren zu faszinieren.
Repertoire-CDs<br />
Beat und Rock<br />
Ab der Mitte der 60er Jahre schälte sich<br />
aus dem Beat der Rock hervor. Die 5 CDs<br />
auf dieser Seite bringen Beispiele für beide<br />
Seiten.<br />
Dank der Beatles war die Beatmusik von der<br />
Insel lange tonangebend, auch dank der vielen<br />
Gruppen, die nachdrängten, auch wenn<br />
sie es nie jenseits des Atlantiks schafften.<br />
Ein gutes Beispiel für die letztere Spezies<br />
ist die Big Roll Band des Keyboarders Zoot<br />
Money, die im R&B-verrückten London zu<br />
den hipsten Formationen zählte, auf Platte<br />
aber nie den großen Hit landete, weil sie<br />
im Studio nicht an ihre Leistungen live<br />
heranreichen konnte. Das beweist As&Bs<br />
Scrap Book (Repertoire REP 4796), das<br />
sämtliche Singles der Band und zwei Solo-<br />
7“es von Money und seinem Sänger Paul<br />
Williams enthält, obwohl das guter R&B<br />
und Beat ist.<br />
Vom anderen Spektrum des Beats kam das<br />
Quintett Plastic Penny, das vor allem Hits<br />
landen wollte. Das klappte aber nur höchst<br />
unzureichend: Nur die erste Single, der<br />
Box Tops-Song Everything I Am chartete,<br />
danach war Sense. Dennoch ist The Best<br />
Of & Rarities (Repertoire REP 4766) eine<br />
beachtliche Leistungsschau, auch weil sie<br />
beweist, wie gut auch Gruppen der zweiten<br />
englischen Liga sein konnten. Sieht man<br />
sich die Namen der beteiligten Musiker an,<br />
übrigens kein Wunder: Mick Grabham, Tony<br />
Murray, Nigel Olsson und Paul Raymond<br />
bewiesen danach bei Stationen wie Chicken<br />
Shack, Cochise, Procol Harum oder Elton<br />
John, welches Potential hier schlummerte.<br />
Musikalisch waren die US-Kollegen Paul<br />
Revere & The Raiders ähnlich gelagert,<br />
nur mit deutlich mehr Erfolg. So gelang<br />
ihnen auch mit Hard And Heavy (With<br />
Marshmallows) (Repertoire REP 4999)<br />
ein großer Erfolg und mit der Single Mr.<br />
Sun, Mr. Moon ein Top-20-Hit in den USA<br />
- doch als sich kurz darauf ihr Leadsänger<br />
und hauptsächlicher Songschreiber Mark<br />
Lindsay verabschiedete, sahen viele das<br />
Ende gekommen, aber dem war nicht so:<br />
Mit Indian Reservation gelang ihnen erst<br />
danach ihr größter Hit. Im übrigen hat der<br />
Sound wenig überraschend nichts mit Hardrock<br />
zu tun.<br />
Aus einer ganz anderen Ecke kamen If,<br />
die ab 1969 in London den Jazzrock pro-<br />
Oldie Markt 07/03<br />
pagierten und dies so gut machten, dass sie<br />
mit ihren ersten vier Alben zu den besten<br />
Gruppen des Stils gerechnet wurden. Album<br />
Nr. 4 kam in den USA als Waterfall (Repertoire<br />
REP 4998) heraus und überzeugte<br />
erneut durch die kraftvollen Bläsersätze, die<br />
ebenso diffizilen wie melodischern Songs<br />
und die virtuosen Instrumentalisten, die die<br />
Lücke zwischen Jazz und Rock zumindest<br />
teilweise schlossen. Weil der große Erfolg<br />
ausblieb, löste man sich danach das erste<br />
Mal auf. Die Bonustracks mit der Single<br />
You In Your Small Corner runden das Teil<br />
vorzüglich ab.<br />
Mit Get Your Dog Off Me (Repertoire REP<br />
4994) von Beggars Opera verhält es sich<br />
etwas anders. Tatsächlich war es ein Versuch<br />
der deutlich umbesetzten Band, einen neuen<br />
Weg jenseits des Artrocks einzuschlagen, der<br />
die kommerziellen Erwartungen nicht erfüllt<br />
hatte. Zwar gab es noch ein Remake von<br />
Classical Gas, aber ansonsten war das eine<br />
ganz neue, wesentlich rockiger und an deutlich<br />
kürzeren Songs orientierte Band, die mit<br />
der früheren Formation nichts mehr zu tun<br />
hatte. Die Single Two Timing Woman / Lady<br />
Of Hell Fire ergänzt das 1973er Album perfekt<br />
und zeigt, dass das zwar überraschend,<br />
aber keineswegs schlecht war.<br />
25
26 Oldie Markt 07/03 US-CDs aus den 60ern und 70ern<br />
US-Beat<br />
Alle CDs auf dieser Seite hatten<br />
ihren Ursprung beim Beat.<br />
Wenige Bands hatten auf die Entwicklung<br />
der Rockmusik einen solchen Einfluss wie<br />
die Beatles. Gerade in den USA veränderten<br />
sie durch ihren Erfolg die gesamte Musikszene.<br />
Das Ergebnis waren Formationen wie<br />
The Palace Guard (Gear Fab GF-196/Clear<br />
Spot, Hermelijnkoog 25, 1822 CA Alkmaar,<br />
NL), die in Los Angeles 1965/66 die lokale<br />
Abart der Beatles gaben, komplett mit Uniformen<br />
und der entsprechenden Musik. Ihre<br />
Singles aus der Zeit liefern das musikalische<br />
Bild dazu.<br />
Etwas weniger professionell wirkte The<br />
Echoe Band aus Miami, von denen die<br />
Herren aus Miami die Complete Recordings<br />
(Gear Fab GF-195/Clear Spot) vorlegen, die<br />
von 1966-1969 entstanden. Für diese Singles<br />
gilt das, was man auch zu den Aufnahmen<br />
von The Palace Guard sagen konnte: Beat<br />
mit guten Songs, denen jedoch zu oft das<br />
gewisse Etwas fehlt. Allerdings legte das<br />
Quintett mehr Wert auf die Gitarrenarbeit<br />
als auf den Gesang, was sicherlich auch von<br />
dem Umstand herrührt, dass die Jungs vor<br />
allem live eine Attraktion darstellten.<br />
War es zunächst vor allem die neue Musik<br />
und der Erfolg der Beatles, der die Jugend<br />
begeisterte, so wurde es mit der Zeit ihre<br />
Fähigkeit zur Innovation, wofür als Begriff<br />
Sgt. Peppers stehen soll. Von dem Werk<br />
wurden auch Paper Garden aus New York<br />
angeregt, ihre eigene Version des Unikats<br />
in der Popmusik anzufertigen, was sie mit<br />
ihrem einzigen Album 1968 (Gear Fab GF-<br />
194/Clear Spot) versuchten. Das haute zwar<br />
nicht so hin wie geplant, aber eine nette LP<br />
im damals gebräuchlichen Psychpop-Sound<br />
legten sie durchaus vor. Wer sich von der<br />
damals üblichen Spieldauer von knapp 28<br />
Minuten nicht abschrecken lässt, wird ein<br />
typisches Artefakt der psychedelischen Ära<br />
entdecken.<br />
Gleichzeitig holten sich die USA mit der<br />
aus San Francisco stammenden Musik das<br />
Gesetz des Handelns wieder zurück und so<br />
eine Band wie Skyfarmer (Gear Fab GF-<br />
191/Clear Spot) konnte nur aus den Staaten<br />
kommen. Was diese CD für Sammler vor<br />
allem interessant macht, ist die Tatsache,<br />
dass sie die Nachfolgeband der legendären<br />
Mountain Bus sind, die nach einer qualitativ<br />
beeindruckenden LP auf Sundance wegen<br />
der Pressionen der Industrie das Zeitliche<br />
segneten. Genau diesen Sound bekommt<br />
man hier wieder von dem aus Live-Tracks,<br />
Demos und Singles zusammengesetzten Material.<br />
Viel Soli, entspannte Atmosphäre und<br />
eine deutliche Nähe zum Jazz kennzeichnen<br />
die reichlich 64 Minuten.<br />
Eine andere Weiterentwicklung aus den USA<br />
war der spezifische Hardrock, der vor allem<br />
im Mittleren Westen beliebt war und auf dem<br />
harten Rhythmus, der donnernden Gitarre<br />
und dem dominanten Sänger beruhte. Cain<br />
war eine der Bands, die das von 1970 an bei<br />
fast ständigen Auftritten brachte, was ihnen<br />
letztlich einen Plattenvertrag mit ASI einbrachte,<br />
der zuerst 1975 A Pound Of Flesh<br />
(Monster Records MCD 020/Clear Spot)<br />
ergab, das versuchte, den Bühnensound<br />
ins Studio zu transportieren. Das gelang<br />
jedoch nur teilweise, weil sich eine gewisse<br />
Sterilität einschlich, die die Atmosphäre<br />
eines Abends in einem Club nicht vermitteln<br />
konnte. Auf der Habenseite stehen jedoch die<br />
teilweise ansprechenden Songs, die freilich<br />
häufig in die Klischees des Stils verfallen,<br />
was die Güte der Platte minderte.
Neue DVDs<br />
Rock im Bild<br />
DVDs sind die Alleskönner der<br />
Tonträger, auf denen man Gigs<br />
ebenso wiedergibt wie<br />
Fernsehshows.<br />
Ob die Verfilmung eines Konzerts für die<br />
DVD der Königsweg bleiben wird, sei<br />
dahingestellt – Tatsache ist, dass bislang<br />
die meisten der neuen Tonträger in diese<br />
Sparte fallen. Das muss aber nicht heißen,<br />
dass man nur eine Band bekommt. Die<br />
englische Fernsehshow Later hat dasselbe<br />
Konzept wie früher der Rockpalast, sprich:<br />
Die Gäste treten live im Studio auf, moderiert<br />
von niemandem geringeren als dem<br />
ehemaligen Squeeze-Keyboarder Jools<br />
Holland. Er führt auch durch das Programm<br />
der DVD Later... Louder (Warner Vision<br />
0927 49970-2) die die Highlights der Show<br />
aus den letzten Jahren präsentiert. Und das<br />
ist ein veritables Who Is Who der aktuellen<br />
Musikszene, die Liste der Gäste reicht von<br />
Metallica bis zu den White Stripes und ist<br />
sowohl stilistisch wie von den Namen her<br />
absolut beeindruckend. Dazu gibt es noch<br />
exklusive Interviews mit vielen der Gäste<br />
wie den Hives, Black Crowes, New Order,<br />
Metallica und und und. Sowohl von der Auf-<br />
machung wie vom Inhalt her ist das absolut<br />
erstklassig und niemand, der Liverock mag,<br />
sollte sich das entgehen lassen.<br />
In der Sendung von Jools Holland tauchten<br />
die Electric Prunes zwar nicht auf, aber sie<br />
bereisten im letzten Jahr tatsächlich die englischen<br />
Inseln und ihr Auftritt in Brighton<br />
wurde als Rewired (Snapper Music) mitgeschnitten.<br />
Was wahrscheinlich kaum jemand<br />
für möglich gehalten hätte, trat tatsächlich<br />
ein: Die Shows waren nie in der Gefahr, zu<br />
einem Nostalgiefest zu verkommen - die<br />
Routiniers waren tatsächlich fähig, ihre Hits<br />
von 1967/68 so zu spielen, dass sie wie Songs<br />
wirkten, die gerade erst geschrieben wurden.<br />
Das ist schlicht guter Rock mit viel Drive<br />
und Biss. Darüberhinaus stimmen auch noch<br />
die Extras: Sowohl das übliche Feature über<br />
die Entstehung der DVD und der Gigs, als<br />
auch die Blicke hinter die Kulissen der Tour,<br />
die neben England und Schottland auch noch<br />
einen Abstecher nach Athen machte, wirkt<br />
Oldie Markt 07/03<br />
interessant und sehr sympathisch. Bleibt nur<br />
noch zu erwähnen, dass die Bild- und Ton-<br />
Qualität den höchsten Ansprüchen genügt.<br />
Das ist eine DVD, die Oldies-Fans und die<br />
Anhänger der aktuellen Rockmusik genauso<br />
zufrieden stellen dürfte.<br />
Zwar liegen die großen Erfolge von Edgar<br />
Winter & Rick Derringer nicht ganz so<br />
lange zurück wie die ihrer Kollegen aus Los<br />
Angeles, aber seit den 80er Jahren hat man<br />
nicht mehr viel von ihnen gehört. Die Show,<br />
die für In Concert-Ohne Filter (in-akustik<br />
0166511) konserviert wurde, fand am 30.<br />
3.1990 im Rahmen der gleichnamigen Show<br />
im damaligen Südwestfunk statt, als Edgar<br />
Winter die aktuelle CD Mission Earth auf<br />
den Markt gebracht hatte. Allerdings tauchte<br />
von der kein Titel auf dem Programm auf,<br />
dafür praktisch jeder Klassiker, den die beiden<br />
im Laufe ihrer Karriere aufgenommen<br />
haben. Folglich lag der Akzent hauptsächlich<br />
auf dem Blues und das war gut für die<br />
Musik und den Abend, weil da die beiden<br />
Musiker par excellence ihr ganzes Können<br />
sowohl als Sänger wie als Instrumentalisten<br />
ausspielen konnten. Vor allem Edgar Winter<br />
überzeugte sowohl als Vokalist wie als<br />
Saxofonist, während Derringer vor allem<br />
als Gitarrenheld brillierte, obwohl er den<br />
Klassiker der McCoys, Hang On Sloopy,<br />
intonieren durfte. Wie üblich bei den Ohne<br />
Filter-DVDs gibt es als Zugabe ein Interview<br />
mit dem Producer der Show und eine<br />
Liste aller Konzerte, die im Rahmen dieser<br />
leider eingestellten Reihe stattfanden. Rock<br />
und Blues der besten Art sind garantiert und<br />
die Bild- wie Tonqualität ist schlicht und<br />
ergreifen messerscharf.<br />
27
28 Oldie Markt 07/03 Neue Bücher uns Faszines<br />
Musik zum Lesen<br />
Ein neues Oldie-Lexikon, ein Buch<br />
über den Reggae und Fanzines sind<br />
diesmal die Themen.<br />
Bei der derzeitigen Struktur der Musikindustrie,<br />
bei der die Umsatzzahlen für Platten, die<br />
die Vergangenheit der Rockmusik betreffen,<br />
einen kräftigen Anteil an den Verkäufen der<br />
Firmen insgesamt einnehmen, verwundert es<br />
etwas, dass Literatur über die Helden der<br />
60er Jahre, wenn sie nicht den ganz großen<br />
Namen haben, sehr dünn gesät ist. Jetzt wird<br />
ihnen ein Werk an die Hand gegeben, das<br />
diesem Umstand zumindest teilweise abhilft:<br />
Yesterdayʼs Hero 2001 (Star Cluster Music,<br />
Gehringer Schlade 19, 58802 Balve, ISBN:<br />
3-925005-63-3, 40,80 €) von Jürgen Wan-<br />
da hat allerdings nicht vor, die Karrieren der<br />
alten Helden aus den 60ern noch einmal aufzuarbeiten,<br />
sondern ihm geht es nur um die<br />
aktuellen Veröffentlichungen der Helden von<br />
gestern. Das bedeutet, dass man hier nicht<br />
die Platten finden wird, die zu der großen<br />
Zeit eingespielt wurden, dafür aber die, die<br />
seit 1985 erschienen. Das ist ein Ansatz, der<br />
Sinn macht. Was allerdings problematisch<br />
ist, ist zum einen die Auswahl der Künstler.<br />
Beispielsweise sind Roxy Music in einem<br />
solchen Buch streng genommen deplaziert,<br />
weil sie nie wirklich in der Versenkung verschwanden,<br />
sondern sich aufgelöst haben.<br />
Ähnliches gilt für ELO, Moody Blues und<br />
Fleetwood Mac, um nur drei Beispiele von<br />
etlichen zu nennen. Das zweite Beispiel betrifft<br />
die aufgelisteten Veröffentlichungen.<br />
Gerade bei Oldies-Acts ist es so, dass sie<br />
international sehr unterschiedliche Platten<br />
auf den Markt bringen. Da eine umfassende<br />
Diskografie zu erstellen, ist beinahe<br />
unmöglich. Das im Gedächtnis muss man<br />
Wanda jedoch bescheinigen, einen guten<br />
Job abgeliefert zu haben. Sowohl die Breite<br />
der Künstler als auch die Fülle der Platten,<br />
was auf Neuproduktionen ebenso zutrifft<br />
wie Sampler, überzeugt und dazu kommen<br />
noch die Illustrationen, die sich zwar vor<br />
allem auf die Plattencover beziehen, aber<br />
manchmal auch die Künstler betreffen.<br />
Deswegen ist dieses Buch für Oldies-Fans<br />
durchaus empfehlenswert, zumal Größe<br />
(DIN A4) wie Aufmachung ausgesprochen<br />
edel ausgefallen sind.<br />
Da kann Bass Culture (Hannibal Verlag/<br />
Koch, ISBN: 3-85445-209-8, 29,90 €) von<br />
Lloyd Bradley nicht ganz mithalten, aber<br />
ansonsten durchaus. Bislang war die Bob<br />
Marley-Biographie Catch A Fire von dem<br />
Journalisten Timothy White auch noch die<br />
beste Darstellung des Reggae, doch den<br />
Titel muss sie nun an dieses Buch abgeben<br />
- der Grund ist leicht einsehbar: Während<br />
White den Reggae im Zusammenhang mit<br />
seinem Helden behandelte und dabei auch<br />
die Rastafaris streifte, geht Bradley global<br />
an das Thema heran: Ihm geht es um die<br />
Geschichte der Musik im Zusammenhang<br />
mit der Kultur des Landes und er hört mit<br />
dem Tod von Marley nicht auf, sondern<br />
verfolgt das Schicksal der Musik bis zum<br />
Druckschluss der originalen Ausgabe aus<br />
dem Jahr 2000. Das ist der eine Vorteil. Der<br />
andere ist die Tatsache, dass Lloyd Bradley<br />
seinen Stoff so aufbereitet hat, dass sich das<br />
Buch manchmal beinahe wie ein Krimi liest.<br />
Wie er beispielsweise die Zitate der von ihm<br />
interviewten Musiker in seinen Text eingearbeitet<br />
hat, ist richtig gut, ganz abgesehen<br />
davon, dass er offensichtlich fast jeden gesprochen<br />
hat, der für diese Musik je wichtig<br />
war. Deswegen ist dieses Buch für jeden, der<br />
Reggae mag , unerlässlich. Es ist aber auch<br />
für jeden, der sich für die populäre Musik<br />
insgesamt interessiert, ein echter Tipp, da<br />
Bradley am Reggae exemplarisch zeigt,<br />
wie ein Stil von einem regionalen Sound zu<br />
einem weltweit populären Klang aufsteigt<br />
und auch wieder zurückfällt. Für den Preis<br />
sind die 473 Seiten ein Schnäppchen.<br />
Zu den Fanzines, bei denen die ständigen<br />
Vertreter auf diesen Seiten zunächst genannt<br />
werden sollen: Vom RockʼnʼRoll<br />
Musikmagazin (5 € inkl. Porto von Rock<br />
And Roll Musik Verlag, Zweigstr. 5, 26135<br />
Oldenburg) liegt das Heft 2/<strong>2003</strong> (148) vor,<br />
mit Adam Faith, Rosemary Clooney, Lew<br />
Williams und mehr. Die Rock Biographien<br />
(6,14€ von Rolf Reupke, Deichstrenge 11a,<br />
27628 Sandstedt) beschäftigen sich in der<br />
Ausgabe 2/<strong>2003</strong> unter anderem mit Roger<br />
Daltrey, John Entwistle, Tim Finn und den<br />
Rainbirds. Außerdem schneite auch noch<br />
ein neues Exemplar des Rolling Stones-<br />
Fanzines Basement News (6 Hefte für<br />
25€ von Günter Beetz, Waldstr. 59, 63110<br />
Rodgau) herein, das mit einer faustdicken<br />
Überraschung aufwartet: Dieter Hoffmann<br />
verkündet nämlich die Fortsetzung des<br />
Weißbuches. Doch gemach: Tatsächlich<br />
will er nur eine Fortsetzung des Recording<br />
Indexes unter die Leute bringen.
Plattenkritiken I<br />
Willi Forst<br />
Bel Ami<br />
Duo-phon 05 20 3<br />
Sowohl als Darsteller wie<br />
als Regisseur war der als<br />
Wilhelm Anton Frohs in<br />
Wien geborene Mann in<br />
den 30er und 40er Jahren die<br />
Verkörperung des Charmes<br />
seiner Heimat, was ihm am<br />
besten in dem Film gelang,<br />
der der Zusammenstellung<br />
seiner Film-Lieder den<br />
Namen gab. Folglich überrascht<br />
es kaum, dass das<br />
Thema Liebe die 24 Songs<br />
beherrscht, da sein leichter<br />
Ton dort am besten zur<br />
Geltung kommt (Duophon,<br />
Eislebener Str. 4, 10789<br />
Berlin).<br />
David Bowie<br />
Ziggy Stardust (2 CD)<br />
EMI 5 81799 2<br />
1972 hatte der Mann<br />
mit Rise & Fall of Ziggy<br />
Stardust seinen ersten<br />
Meilenstein veröffentlicht<br />
und die anschließende Tour<br />
definierte ihn als den Superstar<br />
der 70er, der mit dem<br />
androgynen Image viel von<br />
dem vorwegnahm, was nach<br />
ihm die Glitter-Bands auf<br />
die Spitze treiben sollten.<br />
Die Tour wurde verfilmt und<br />
den Soundtrack dazu gibt es<br />
auf den beiden CDs, die sein<br />
damaliges Repertoire aus<br />
weniger bekannten Tracks,<br />
den Hits und Covern perfekt<br />
vorführt.<br />
Cream<br />
BBC Sessions<br />
Polydor 076 048-2<br />
Wie viele andere britische<br />
Bands trat auch das wohl<br />
berühmteste Rocktrio in<br />
seiner Karriere häufig im<br />
Staats-Sender Englands auf<br />
und die Ergebnisse gibt es<br />
zusammen mit vier Kurz-Interviews<br />
mit Eric Clapton.<br />
Das 1967/68 entstandene<br />
Material zeigt nicht die live<br />
oft ausufernden Improvisationen,<br />
sondern die disziplinierte,<br />
gut aufeinander<br />
eingespielte Einheit, die<br />
ein breites Spektrum zwischen<br />
Pop, Rock und dem<br />
Blues abdeckte und in allen<br />
Sätteln gerecht war.<br />
Pink Floyd<br />
The Dark Side Of The<br />
Moon<br />
EMI 582136 2<br />
Wie ereignisreich 1973 in<br />
der Rockmusik war, zeigt<br />
das 30-jährige Jubiläum<br />
des bis heute klassischen<br />
Albums der Band, das zum<br />
Jubiläum als SACD veröffentlicht<br />
wird. Auf ihm<br />
verwirklichte das Quartett<br />
die perfekte Umsetzung des<br />
einstmals avantgardistischen<br />
Klangs in eine kommerziell<br />
akzeptable Form, die Roger<br />
Waters zum Dominator der<br />
Gruppe machte, der er bis<br />
zum ersten Ende bleiben<br />
sollte. Bis heute wirkt die<br />
Musik brilliant, der Sound<br />
ist deutlich besser.<br />
Mike Hurst Orchestra<br />
Drive Time<br />
Angel Air SJPCD 125<br />
Die Idee zu dieser Platte<br />
kam vom damaligen Chef<br />
von Metromedia, Len<br />
Levy, der den Manager<br />
von Cat Stevens und als<br />
Produzenten beschäftigten<br />
Mike Hurst beauftragte,<br />
eine Orchesterplatte im<br />
von Decca entwickelten<br />
Phase 4-Klang zu erstellen.<br />
Hurst tat das und fabrizierte<br />
eine Art progressive Abart<br />
des Easy Listening, die er<br />
clever aus Pop-Hits und<br />
Film-Musik mischte. Das<br />
hat immer Tempo (Angel<br />
Air, Stowmarket, Suffolk,<br />
IP14 1EN, UK).<br />
Alvin Lee<br />
On The Road To<br />
Freedom<br />
Repertoire REP 4780<br />
Mit seinem ersten Solo-<br />
Trip überraschte der Chef<br />
von Ten Years After 1973<br />
– nicht nur, weil er ihn gemeinsam<br />
mit dem Gospelsänger<br />
aus den Südstaaten,<br />
Mylon LeFevre, anpackte,<br />
sondern weil das mit Blues<br />
absolut nichts am Hut hatte.<br />
Das war stets entspannter,<br />
melodischer Rock mit viel<br />
Country und Pop, den er in<br />
seinem Studio mit prominenten<br />
Gästen wie George<br />
Harrison angerichtet hatte.<br />
Abgesehen von ein-zwei<br />
zu idyllischen Tracks ist<br />
das klasse.<br />
Uriah Heep<br />
Look At Yourself<br />
Castle CMRCD 671 /<br />
Sanctuary<br />
Waren die ersten zwei<br />
Platten noch etwas unausgegoren<br />
ausgefallen, zeigte<br />
das Quintett mit dem 1971er<br />
Opus, wo der Zug hingehen<br />
sollte: Zum Hardrock. Zum<br />
ersten Mal tauchte der<br />
spezifische Mix der Band<br />
aus dem Gesang von David<br />
Byron, der Orgel von Ken<br />
Hensley und der Gitarre<br />
von Mick Box auf, der fortan<br />
zum Gütesiegel werden<br />
sollte. Der edel im Schuber<br />
aufgemachte Rückblick bietet<br />
mit einem dicken Booklet<br />
und sieben Bonustracks<br />
eine Menge.<br />
Duster Bennett<br />
Fingertips<br />
Castle CMRCD 711 /<br />
Sanctuary<br />
Auf seiner letzten Platte,<br />
die 1975 nur in Australien<br />
auf den Markt kam, warf<br />
der ursprünglich dem puren<br />
Blues verpflichtete Brite das<br />
Ruder etwas herum: Die<br />
ersten fünf Titel bringen<br />
Soul, erst danach gibt es<br />
Bluesrock. Zusammen mit<br />
sechs Tracks, die ebenfalls<br />
bei den Aufnahmen damals<br />
entstanden, zeigt sich,<br />
wohin der Weg des Mannes<br />
gegangen wäre, wäre<br />
er nicht 1976 verstorben.<br />
Dieses Opus rundet seine<br />
Alben für Blue Horizon<br />
absolut passend ab.<br />
Oldie Markt 07/03<br />
Uriah Heep<br />
Demons And Wizards<br />
Catsle CMRCD 672 /<br />
Sanctuary<br />
1972 zeigte sich eine neue<br />
und alte Gruppe: Neu, weil<br />
mit Bassist Gary Thain und<br />
Schlagzeuger Lee Kerslake<br />
andere Musiker dazu gestoßen<br />
waren; alt, weil der<br />
Sound vom Jahr zuvor nur<br />
noch perfektioniert worden<br />
war. Vom Roger Dean-Cover<br />
bis zu der Thematik<br />
der Songs war das 1972er<br />
Album wohl eines der geschlossensten<br />
des Quintetts<br />
und sicher eines der erfolgreichsten.<br />
Das klingt heute<br />
ab und an etwas veraltet,<br />
aber das Booklet und die<br />
fünf Bonustracks erfreuen.<br />
Ashley Hutchings<br />
Son Of Morris On<br />
Talking Elephant TECD 051<br />
/ Bellaphon<br />
Die erste Kollektion mit<br />
den traditionellen Tänzen<br />
des englischen Landvolks<br />
war so erfolgreich ausgefallen,<br />
dass der Bassist und<br />
Chef-Ideologe der englischen<br />
Folkrock-Bewegung<br />
noch einmal Freunde und<br />
Kollegen ins Studio rief,<br />
um 1976 dasselbe erneut zu<br />
wagen. Wiederum herrschte<br />
die hörbar gute Stimmung<br />
der Premiere vor und gab<br />
dem zweiten Unternehmen<br />
denselben Schwung und<br />
dieselbe Fröhlichkeit, die<br />
auch beim Debüt so nachhaltig<br />
überzeugt hatte.<br />
29
30 Oldie Markt 07/03 Plattenkritiken II<br />
Tyla Gang<br />
Yachtless<br />
Mystic MYS CD 162 /<br />
Zomba<br />
Nachdem er mit Ducks<br />
Deluxe nie den verdienten<br />
Erfolg erreicht hatte, warf<br />
sich Sean Tyla mit dieser<br />
Band 1976 in die Punk-Bewegung.<br />
Nach einer Single<br />
für Stiff folgte 1977 das Album,<br />
das den Rock seiner<br />
alten Band in einer schnelleren<br />
Form neu aufarbeitete.<br />
Mit seinen Songs und einer<br />
starken Band gelang die<br />
Neugeburt fast perfekt. 6<br />
Bonustracks machen die<br />
CD rund und untermauern<br />
den Ruf von Tyla als einem<br />
der besten Rocker, die aus<br />
dem ehemaligen Pubrock<br />
hervorgingen.<br />
Mylene Farmer<br />
Les Mots (Best Of)<br />
Polydor 589 746-2<br />
In Frankreich gehört die in<br />
lasziver Pose auf dem Cover<br />
liegende Dame zu den ganz<br />
großen Stars, bei uns klappt<br />
das noch nicht so ganz. Der<br />
Grund liegt auf der Hand:<br />
Französische Texte sind<br />
ein echtes Handikap und<br />
obwohl die Melodien und<br />
Arrangements teilweise absolut<br />
internationale Klasse<br />
besitzen, braucht es wohl<br />
die Vermittlung beispielsweise<br />
einer Kate Ryan,<br />
die mit ihrem Cover von<br />
Desénchante einen großen<br />
Hit landete. Schlechter ist<br />
das Original allerdings gewiss<br />
nicht.<br />
Roger Chapman<br />
Riffburglars (2 CD)<br />
Mystic MYS CD 165 /<br />
Zomba<br />
In Deutschland kam die 2.<br />
CD als Swag 1983 auf den<br />
Markt, in England war das<br />
Material bislang noch nie zu<br />
hören, wobei diese Reissue<br />
auf der ersten Disc noch<br />
die Funny Cider Sessions<br />
von 1982 zugibt, die hierzulande<br />
unter dem Namen<br />
Shortlist zu bekommen<br />
waren. In beiden Fällen<br />
taten sich Chappo und seine<br />
Musiker zusammen, um<br />
völlig entspannt einige ihrer<br />
Lieblingssongs auf Band zu<br />
bannen. Das gelang ihnen so<br />
gut, dass das hörbar begeisterte<br />
Resultat auch im Jahr<br />
<strong>2003</strong> gefällt.<br />
Whitesnake<br />
Best Of<br />
EMI 5b 81245 2<br />
Zur Zeit steht David Coverdale<br />
wieder auf den<br />
Bühnen – folglich muss<br />
ein neues Produkt her und<br />
diese CD ruft sie zurück, die<br />
großen Zeiten seiner Band,<br />
als er zunächst als bluesigere<br />
Fassung von Deep Purple<br />
anfing und plötzlich in den<br />
USA als hardrockender<br />
Superstar auftauchte. Zum<br />
Glück gibt es auf dem<br />
Sampler die beiden Versionen<br />
der Band, so dass der<br />
Hörer zwischen gepflegtem<br />
Blues- und melodischem<br />
Hardrock wählen kann.<br />
Überzeugend waren beide<br />
Versionen.<br />
Wishbone Ash<br />
Nouveau Calls<br />
Talking Elephant TECD 50<br />
/ Bellaphon<br />
Für ihre erste Reunion 1988<br />
hatten sich Andy Powell,<br />
Martin & Ted Turner und<br />
Steve Upton zum Verzicht<br />
auf Gesang entschlossen.<br />
Das ergab eine Instrumental-Platte,<br />
die das alte Konzept<br />
der Band noch stärker<br />
in den Vordergrund stellte,<br />
weil die beiden Leadgitarren<br />
alleine dominierten.<br />
Dank der guten Kompositionen<br />
und des nach wie vor<br />
traumhaft sicheren Spiels<br />
der beiden Protagonisten<br />
klappte das ausgezeichnet<br />
und man vermisste die<br />
Stimme von Martin Turner<br />
fast nie.<br />
Various Artists<br />
Wie einst Lili Marleen<br />
Classic Hits/EFA 01638-2<br />
Seitdem das Lied des<br />
Lyrikers Hans Leip und<br />
des Komponisten Norbert<br />
Schultze in der Version<br />
von Lale Andersen ab 1940<br />
jede Nacht über den Soldatensender<br />
Belgrad gesendet<br />
und auf beiden Seiten der<br />
Front gehört wurde, ist<br />
es einer der ganz großen<br />
Evergreens der Popmusik<br />
geblieben. Auf dieser CD<br />
gibt es 20 Interpretationen,<br />
von der Ur-Fassung, die<br />
Schultze am Klavier aufnahm<br />
bis zum Lili Marleen<br />
Blues von Eisenheinrich<br />
<strong>2003</strong>. Alle Versionen haben<br />
einen gewissen Reiz.<br />
Skip Bifferty<br />
The Story Of (2 CD)<br />
Castle CMEDD 518 /<br />
Sanctuary<br />
Das Quintett, das einmal<br />
aus Newcastle gekommen<br />
war, gehörte zu den Bands,<br />
die zwar innerhalb der Industrie<br />
und unter Kollegen<br />
einen Namen hatten, aber<br />
den nie in Erfolge ummünzen<br />
konnten. Die beiden<br />
Discs verfolgen die ganze<br />
Karriere der fünf, von ihren<br />
eigenen Platten bis zu<br />
denen, die sie mit Alan<br />
Hull oder als Heavy Jelly<br />
und Griffin aufnahmen. So<br />
gibt es ihr einziges Album<br />
ebenso wie eine Fülle von<br />
Singles und Auftritten bei<br />
der BBC. Alle zusammen<br />
bringen besten Psychpop.<br />
Various Artists<br />
1965 – The Soundtrack<br />
Castle CMEDD 688 /<br />
Sanctuary<br />
Ein Jahr auf zwei CDs einfangen<br />
zu wollen, ist gewiß<br />
kein leichtes Unternehmen,<br />
besonders, wenn es musikalisch<br />
so voll gepackt war<br />
wie das hier. Denn 1965 sah<br />
die Anfänge von Swinging<br />
London ebenso wie die<br />
Explosion der zweiten<br />
Beat-Generation, während<br />
schon die Troubadoure<br />
wie Donovan auftauchten.<br />
Das alles gibt es hier, mit<br />
kuriosen Aufnahmen (so<br />
der Single des Vaters von<br />
John Lennon) und den Pophits<br />
der 12 Monate wie den<br />
kurzzeitigen Moden. Das<br />
Booklet ergänzt ideal.<br />
Cliff Richard<br />
Rockspel<br />
Edel 0050002 ABM<br />
Der Inbegriff des Pop-Entertainments<br />
auf der Insel<br />
hat nie einen Hehl daraus<br />
gemacht, dass er sich als<br />
Christ betrachtet. So nahm<br />
er seit den 60er Jahren<br />
neben seinen normalen<br />
Produktionen solche mit<br />
christlicher Musik auf.<br />
Dieses Album bringt die<br />
besten Tracks dieser LPs<br />
aus den letzten 30 Jahren<br />
und beweist, dass er textlich<br />
sicherlich ganz anders<br />
daherkam, als auf seinen<br />
sonstigen Platten, aber von<br />
der Musik her nur wenige<br />
Unterschiede aufzufinden<br />
waren.<br />
Various Artists<br />
Thereʼs A Star Spangled<br />
Banner<br />
Bear Family BCD 16662<br />
Pünktlich zum Irak-Krieg<br />
brachte das Bremer Label<br />
diesen Sampler heraus, der<br />
die Nationalhymne in elf<br />
Fassungen von Country-<br />
Stars beinhaltet, wobei drei<br />
leicht abgeändert wurden.<br />
Wer da Hurra-Patriotismus<br />
wittert, irrt: Nicht nur die<br />
Linernotes, sondern auch<br />
die Interpretationen selbst<br />
beweisen, dass das vom<br />
Präsidenten ausgehende<br />
Sendungsbewußtsein hier<br />
eher nicht besungen wird,<br />
dafür die Liebe zu einer<br />
Fahne, die einmal für Demokratie<br />
und Meinungsfreiheit<br />
wehte.
Plattenkritiken III<br />
Shiva Shakti<br />
Same<br />
Mystic MYS CD 163 /<br />
Zomba<br />
Zunächst dürfte da nichts<br />
klingeln, aber sehr wohl<br />
beim Namen der alten<br />
Band des Mannes: Die<br />
hieß Quintessence und<br />
war einige Jahre eine der<br />
ganz wenigen Gruppen,<br />
die fernöstliche Musik<br />
und Rock gut miteinander<br />
verbanden. Genau dahin<br />
geht er zusammen mit dem<br />
Schweizer Rudra Beauvert<br />
zurück und kombinierte fünf<br />
alte mit fünf neuen Tracks.<br />
Alle gemeinsam haben sie<br />
die Fortsetzung des alten<br />
Sounds mit modernen<br />
Mitteln.<br />
No-Man<br />
Together Weʼre Stranger<br />
Snapper 867/Contraire<br />
Steven Wilson, der zusammen<br />
mit Sänger Tim<br />
Bowness das Duo bildet,<br />
ist ansonsten bei Porcupine<br />
Tree tätig und hört man<br />
sich die beiden an, stellt<br />
man fest, dass sie vor allem<br />
die Melodik dieser Band<br />
übernommen haben, ohne<br />
die langen Instrumentalpassagen.<br />
Deswegen ist das sowohl<br />
melodischer als auch<br />
softer als das, was man von<br />
Porcupine Tree gewohnt<br />
ist, aber es kann mit seiner<br />
eigenen Qualität bestehen.<br />
Was jedoch fehlt, sind mehr<br />
auffallende Songs.<br />
Khymera<br />
Same<br />
Frontiers FRCD 143 / Point<br />
Music<br />
Der Name des Sängers des<br />
Duos steht für die Musik,<br />
die man erwarten darf:<br />
Steve Walsh lieh sein Organ<br />
den größten Hits von<br />
Kansas und in dieselbe<br />
Richtung geht das Projekt<br />
zusammen mit dem Gitarristen<br />
und Songschreiber<br />
Daniele Liverani, der sich<br />
auf dem Erstling der beiden<br />
freilich zugunsten der Coverversionen<br />
zurück hielt,<br />
die das Material prägen.<br />
Das ist bester AOR mit<br />
allen Teilen, die diesen Stil<br />
auszeichnen, passgenau von<br />
den beiden angerichtet.<br />
Mad Men<br />
& English Dogs<br />
Same<br />
Fox Bat FoxB 0001/Alive<br />
Saxon und kein Ende: Nach<br />
dem Live-Teil der ehemaligen<br />
Musiker kommen nun<br />
Drummer Nigel Glockler<br />
und Doug Scarratt mit<br />
ihrem Projekt zum Zug,<br />
das freilich nicht mehr viel<br />
gemein hat mit dem Heavy<br />
Metal der alten Band. Das<br />
ist differenzierter, manchmal<br />
fast folkiger Rock mit<br />
einigen guten Kompositionen,<br />
die nie Heavy-Charakter<br />
haben. Was allerdings<br />
wirklich überrascht ist die<br />
Tatsache, dass es hier nur<br />
Instrumentals zu hören gibt<br />
- die aber sind gut.<br />
Hess<br />
Just Another Day<br />
Frontiers FR CD 144 / Point<br />
Music<br />
Harry Hess hat sich seinen<br />
Namen vor allem als Chef<br />
von Harem Scarem gemacht<br />
und den Stil der Kanadier<br />
bringt er auch auf seinem<br />
Solo-Debüt und das bedeutet<br />
melodischen Hardrock<br />
mit einer kräftigen Portion<br />
Pop. Dass er das kann, hat<br />
er mit seiner Formation bewiesen<br />
und folglich ist die<br />
hohe Qualität seiner Songs<br />
keine Überraschung. Auch<br />
wenn man sich ab und zu<br />
etwas härtere Einsätze der<br />
Gitarren wünschen würde,<br />
ist das ein durchaus starkes<br />
AOR-Opus.<br />
Baby Woodrose<br />
Money For Soul<br />
Bad Afro/Indigo 2514-2<br />
Der Name des dänischen<br />
Labels steht seit einigen<br />
Jahren für kernigen Neo-<br />
Beat und das Quartett<br />
um Gitarrist, Sänger und<br />
Songschreiber Guf Lorentzen<br />
setzt diesen Stil ebenso<br />
kurz und schmerzlos um wie<br />
ihre Kollegen. Es ist die absolute<br />
Einfachheit, die ihren<br />
Sound auszeichnet, die sie<br />
glücklicherweise über weite<br />
Strecken mit einem entsprechenden<br />
Songmaterial<br />
bestückt haben. Deswegen<br />
macht das Spaß und ist für<br />
alle die, die es gerne eher<br />
unkompliziert haben.<br />
Praying Mantis<br />
The Journey Goes On<br />
Frontiers FR CD 145 / Point<br />
Music<br />
Dass Musiker ihr neuestes<br />
Album immer gerne für ihr<br />
bestes halten, versteht sich<br />
von selbst. Nur trifft das<br />
leider eher selten zu und<br />
auch das letzte Werk in der<br />
seit 1977 laufenden Karriere<br />
der Herren, die einmal in<br />
der New Wave Of British<br />
Heavy Metal anfingen und<br />
inzwischen im Hardrock gelandet<br />
sind, ist bei weitem<br />
nicht so wie erhofft: Damit<br />
kann man keinen großen<br />
Staat machen, weil es nicht<br />
mehr als Durchschnitt ist<br />
– gutes Handwerk alleine<br />
reicht nicht.<br />
One Bar Town<br />
Say Me A Rosary<br />
Twah! 124/SMIS<br />
Die Countryrocker aus<br />
Norddeutschland haben<br />
sich zu ihrem Vorteil leicht<br />
umorientiert, denn sie haben<br />
den Country-Anteil zugunsten<br />
der Gitarren runtergeschraubt<br />
und verbesserten<br />
auf der anderen Seite das<br />
Songwriting. Das wirkte<br />
sich auf ihre zweite Platte<br />
erfreulich aus. Zum einen<br />
geht es rockiger zu und zum<br />
anderen fallen mehr Lieder<br />
positiv auf. Das macht ihre<br />
zweite Platte zu einer deutlichen<br />
Steigerung gegenüber<br />
ihrem Erstling und das gibt<br />
Mut für die Zukunft.<br />
Oldie Markt 07/03<br />
Alice Texas<br />
Sad Days<br />
Fargo FA 20335 / Fenn<br />
Music<br />
Alice Schneider hat aus<br />
ihrer Herkunft ihren Bandnamen<br />
gemacht, denn sie<br />
kommt aus Texas, obwohl<br />
sich dieses Trio in New<br />
York zusammengefunden<br />
hat. Aus ihrer Heimat hat<br />
sie auch ihren Stil importiert,<br />
denn den langsamen<br />
Countryrock kennt man<br />
vor allem aus dem Süden<br />
der USA. Das ist alles<br />
recht nett angerichtet, inklusive<br />
der behutsamen<br />
Arrangements, aber den von<br />
Schneider zumeist selbst geschriebenen<br />
Songs fehlt zu<br />
oft das gewisse Etwas.<br />
Harmony<br />
Dreaming Awake<br />
Massacre MAS CD0350 /<br />
Soulfood<br />
Aus Schweden kam in<br />
letzter Zeit vor allem eher<br />
düstere Ware im Heavy<br />
Metal Bereich, doch das<br />
Quintett, das seine Existenz<br />
als Duo um Gitarrist Markus<br />
Sigfridsson und Dummer<br />
Tobias Enbert begann, ist<br />
im AOR zuhause. Doch<br />
die Schweden besitzen<br />
dieselben Probleme wie die<br />
meisten ihrer Kollegen: In<br />
punkto Arrangements mag<br />
das alles durchaus gut klingen,<br />
doch sobald es um die<br />
Songs geht, sehen sie nicht<br />
mehr so gut aus, fehlen die<br />
Höhepunkte.<br />
31
32 Oldie Markt 07/03 Plattenkritiken IV<br />
Stormwind<br />
Rising Symphony<br />
Massacre MAS CD0362 /<br />
Soulfood<br />
Thomas Wolf und seine<br />
Freunde aus Stockholm<br />
setzen ihren Weg durch den<br />
großen AOR-Dschungel<br />
fort, mit einer deutlichen<br />
Steigerung gegenüber der<br />
letzten CD. Das schafften<br />
sie vor allem durch eine klare<br />
Verbesserung der Songs,<br />
die diesmal einen deutlich<br />
höheren melodischen Wert<br />
besitzen. Da passt das wuchtige<br />
Queen-Cover von White<br />
Man genau ins Bild, denn<br />
es verkörpert denselben<br />
Stil wie der Rest der Platte:<br />
Kräftigen AOR mit der Dominanz<br />
der Gitarre.<br />
Chris Jones<br />
& Steve Baker<br />
Smoke And Noise<br />
Acoustic 319.1303.2<br />
Es ist die seit Sonny Terry<br />
und Brownie McGhee<br />
klassische Blues-Kombination,<br />
die der Brite und der<br />
Deutsche verkörpern. Und<br />
die beiden ergänzen sich<br />
perfekt, sowohl auf ihren<br />
Instrumenten wie mit den<br />
Stimmen. So ist das eine<br />
feine Platte, zumal sich das<br />
Duo live vorstellte, nur hat<br />
sie ein nicht gerade kleines<br />
Manko: Sie ist zu lang. Das<br />
ist 50 Minuten durchaus<br />
gut, aber 67 Minuten werden<br />
, je länger das dauert,<br />
umso langweiliger, da die<br />
Grenzen zutage treten.<br />
Helheim<br />
Yersinia Pestis<br />
Massacre MAS CD 0360 /<br />
Soulfood<br />
Wer sagt es denn, dass es im<br />
Black Metal-Bereich keine<br />
stilistischen Facetten geben<br />
kann? Die Band aus Bergen<br />
in Norwegen kommt zwar<br />
sowohl vom Gesang wie<br />
von der allgemeinen Ausrichtung<br />
her von der dunklen<br />
Seite, doch sie wartet<br />
mit ausgefallenen Zutaten<br />
wie einer Orgel und der<br />
guten Gitarre auf, die nicht<br />
als Riff-Lieferant eingesetzt<br />
wird, sondern bluesige Soli<br />
beisteuern darf. Das heißt<br />
zwar nicht, dass man Songs<br />
finden würde, aber der<br />
Sound ist besser.<br />
Jools Holland<br />
More Friends<br />
Warner 0927494195 /<br />
WSM<br />
Das Experiment des früher<br />
bei Squeeze tätigen<br />
Keyboarders und Fernseh-<br />
Moderators von vor einem<br />
Jahr, jeden Song mit einem<br />
anderen Star zu bestücken,<br />
scheint gut aufgegangen zu<br />
sein – nur so kann man die<br />
zweite Folge des Rezepts<br />
verstehen. Abgesehen<br />
von einem Titel sind auf<br />
den restlichen 21 immer<br />
mindestens ein Großer zu<br />
finden, von Ray Davies<br />
bis zu Jimmy Cliff. Sie alle<br />
swingen mit der Big Band<br />
des Mannes und die hält ihren<br />
Groove eisern durch.<br />
Cage<br />
Darker Than Black<br />
Massacre MAS CD0343 /<br />
Soulfood<br />
Dass Firmen, deren Beruf<br />
es ist, neue Platten unter<br />
die Journalisten zu bringen,<br />
deren Qualitäten gerne<br />
einmal übertreiben, liegt in<br />
der Natur der Sache. Doch<br />
hier ist die Diskrepanz<br />
besonders groß. Denn der<br />
als Klassiker angekündigte<br />
große Wurf der Herren aus<br />
San Diego entpuppt sich<br />
als in Richtung progressive<br />
Metal gehende Scheibe, die<br />
vom Sound her überzeugend<br />
sein mag, nicht jedoch vom<br />
Songmaterial her. Deswegen<br />
ist das nicht mehr als<br />
Durchschnitt.<br />
David Todoran<br />
Luck In This Life<br />
Ulftone UTCD 064/Edel<br />
Contraire<br />
Als Singer/Songwriter<br />
aus den USA sich eher<br />
im Ausland aufzuhalten,<br />
macht Sinn, denn da ist<br />
die Konkurrenz geringer.<br />
Sein drittes Album nahm<br />
der Amerikaner in Berlin<br />
mit Dziuks Küche auf und<br />
das kam dem Hintergrund<br />
seiner Musik zugute. Jetzt<br />
geht es ruhig akustisch zu,<br />
mit viel Atmosphäre. Doch<br />
das Problem der ersten<br />
zwei Platten bleibt auch<br />
der dritten treu: So gut die<br />
Texte sind, so selten fallen<br />
Todoran die richtigen Melodien<br />
dazu ein.<br />
Solemnity<br />
King Of Dreams<br />
Remedy REM 022/Zomba<br />
Provinz hat im Zeitalter<br />
der Vernetzung nicht mehr<br />
den alles verteufelnden<br />
Ausdruck, den sie einmal<br />
besaß. So kann eine Band<br />
aus Augsburg stilistisch<br />
genauso up to date sein wie<br />
eine aus Los Angeles. Das<br />
trifft auf das Quintett aus<br />
der Fuggerstadt zu, dessen<br />
progressive Metal sowohl<br />
hinsichtlich der Arrangements<br />
wie der Kompetenz<br />
wie der Songs mit den<br />
besten Gruppen des Genres<br />
mithalten kann. Da passt<br />
der Bombast des Stils zu<br />
den Songs.<br />
Greg Koch<br />
Radio Free Gristle<br />
Favored Nations FN 2240-<br />
2/Alive<br />
Bei den Gitarrenvirtuosen<br />
gibt der Mann aus Milwaukee<br />
gern den Komiker, doch<br />
das soll nicht heißen, dass<br />
er seine Musik zugunsten<br />
des Humors zurückstellen<br />
würde. Sein Sinn für die<br />
nicht ganz ernsten Momente<br />
im Leben zeigt sich<br />
hauptsächlich darin, dass er<br />
immer wieder Irritationen<br />
in seine Songs einbaut, die<br />
nicht nur halsbrecherisch<br />
schnell daherkommen,<br />
sondern auch akustisch und<br />
melodisch glänzen können<br />
– ein Kennzeichen für einen<br />
Könner.<br />
Black Label Society<br />
The Blessed Hellride<br />
Spitfire Eagle 000091SPR<br />
/ Edel<br />
Zakk Wylde scheint die<br />
Abwechslung zu lieben.<br />
Während die letzte Platte<br />
den Gitarristen kaum in<br />
den Vordergrund stellte<br />
und die Härte ebenfalls<br />
zurücknahm, gibt es jetzt<br />
wieder die vollen Bretter.<br />
Sowohl der Chef selbst als<br />
auch seine Songs powern<br />
diesmal volle Kanne und<br />
das kommt dem Ganzen<br />
zugute. Denn nicht nur die<br />
Lieder sind diesmal eine<br />
ganze Ecke besser, sondern<br />
die Beiträge von Wylde fielen<br />
auch noch imponierend<br />
aus. Eine starke Platte eines<br />
Gitarrero deluxe.<br />
Rick Vito<br />
Band-Box-Boogie<br />
Hypertension HYP 3221 /<br />
Fenn Music<br />
Vielbeschäftigte Studiomusiker<br />
wie der Gitarrist haben<br />
das Problem, dass sie unter<br />
den vielen Jobs, denen sie<br />
nachgehen, ihre eigene<br />
Identität verlieren. Die des<br />
Mannes aus Los Angeles<br />
liegt vor allem im Blues<br />
und den bekommt man<br />
hier denn auch mehr oder<br />
weniger verrockt. Doch so<br />
gut er als Gitarrist ist – als<br />
Songschreiber fehlt ihm das<br />
Gespür für die zugkräftigen<br />
Melodien und das macht<br />
seine fünfte Platte zu einer<br />
eher durchschnittlichen<br />
eines Könners.
Plattenkritiken V<br />
Mike Silver<br />
Solid Silver<br />
Stockfisch/Zomba<br />
357.6026.2<br />
Auf der Rückseite des<br />
Booklets umarmt der Engländer<br />
eine akustische Gitarre<br />
und das macht Sinn. Denn<br />
seine Songs werden immer<br />
auf einer akustischen Basis<br />
angerichtet, auch wenn ab<br />
und zu elektrische Instrumente<br />
mit in die Arrangements<br />
einfließen. Da er als<br />
Songschreiber zudem eine<br />
sehr breite Basis hat und<br />
Blues- genauso wie Folk-<br />
und Pop-Stücke schreiben<br />
kann, ist Abwechslung<br />
geboten und dank seiner<br />
Talente als Sänger auch<br />
durchwegs gute Qualität.<br />
Paddy Kelly<br />
In Exile<br />
Polydor 076 006-2<br />
Stimmt: Der Mann ist einer<br />
der Macher hinter der Kelly<br />
Family, doch das heißt<br />
nicht, dass man hier etwas<br />
ähnliches kriegt. Natürlich<br />
macht er keine Avantgarde-<br />
Musik, ist stilistisch näher<br />
beim Pop als beim Rock.<br />
Aber zum einen kann er<br />
Songs schreiben und zum<br />
andern auch Instrumente<br />
spielen und beides setzte er<br />
hier zum Besten des Ganzen<br />
ein. Das ist guter, poppiger<br />
Sound eines Musikers, der<br />
ein Gefühl für Kommerzialität<br />
besitzt – das spricht<br />
nicht gegen ihn.<br />
The Possibilities<br />
Way Out<br />
Ulftone UTCD 065/Edel<br />
Contraire<br />
Auch wenn eine Band<br />
einmal im Punk anfing, ist<br />
es noch lange nicht gesagt,<br />
dass sie auch heute noch<br />
so klingt. Das Quintett<br />
aus Bainbridge in Georgia<br />
mag vor zehn Jahren die<br />
Sex Pistols verehrt haben<br />
– heute sind es eher die<br />
Beatles. Denn <strong>2003</strong> sind sie<br />
im Neo-Beat zuhause, ohne<br />
die Energie ihrer früheren<br />
Vorliebe zu verleugnen.<br />
Das führt zu einem frischen,<br />
vitalen Sound, den sie teilweise<br />
mit den passenden<br />
Liedern ausgestattet haben.<br />
Ein Geheimtip.<br />
Frank Haunschild /<br />
Norbert Gottschalk<br />
Better Days<br />
Acoustic 319.1293.2<br />
Die Paarung von Gitarre<br />
und Stimme gibt es bei<br />
dem Label aus Osnabrück<br />
schon öfter, immer im Jazz.<br />
Doch das Duo ist dennoch<br />
etwas besonderes – aus zwei<br />
Gründen: Zum einen, weil<br />
der singende Part Norbert<br />
Gottschalk auch als Trompeter<br />
seinen Mann stehen<br />
kann, was die beiden bei<br />
einigen Instrumentals<br />
genützt haben. Und zum<br />
zweiten, weil sie zu einigen<br />
Kompositionen anderer<br />
Texte verfasst haben und<br />
sie so liedtauglich gemacht<br />
haben.<br />
Johnny La Marama<br />
Same<br />
Meta 015/Note 1<br />
Gerade bei einem weltweit<br />
zum festen Bestandteil der<br />
Musik gehörenden Stil wie<br />
dem Jazz ist die regionale<br />
Abstammung unwichtig.<br />
Und so macht es nichts<br />
aus, dass der Gitarrist aus<br />
Finnland, der Bassist aus<br />
USA und der Drummer aus<br />
Berlin kommt. Exotisch<br />
ist allerdings der Mix des<br />
Trios, das sich an keinen<br />
festzulegenden Stil gehalten<br />
hat. Das kommt ab und zu<br />
sogar free daher, integriert<br />
auf der anderen Seite auch<br />
den Gesang. Leicht zu konsumieren<br />
ist es nicht.<br />
Bernard Allison<br />
Kentucky Fried<br />
Blues Live<br />
Ruf/in-akustik 062 1091<br />
Es ist schon witzig, wenn<br />
der Sohn eines berühmten<br />
Vaters nicht nur in derselben<br />
Stilart spielt, sondern auch<br />
noch dasselbe Instrument<br />
benützt. Wie gut das der<br />
Filius des großen Luther<br />
Allison tut, davon kann<br />
man sich hier zur Genüge<br />
überzeugen, denn auf der<br />
Bühne ist er vor allem ein<br />
Gitarrist. Jeder, der eine<br />
rockige Bluesgitarre mag,<br />
wird diese Platte schätzen,<br />
zumal die Songs nicht viel<br />
schlechter sind als ihr Interpret,<br />
obwohl der Sänger<br />
etwas zu kurz kommt.<br />
Shilf<br />
Me<br />
Ulftone UTCD 071/Edel<br />
Contraire<br />
Wenn ein Name wie der<br />
von Chris Eckman von den<br />
Walkabouts als Produzent<br />
auftaucht, erwartet man<br />
eigentlich einen ähnlichen<br />
Sound wie den seiner Band.<br />
Auf eine Art und Weise trifft<br />
das auch auf die Schweizer<br />
zu: Wie ihre Vorbilder<br />
musizieren sie simpel und<br />
lassen sich Zeit. Aber mit<br />
dem Country haben sie<br />
nichts am Hut, dafür mit<br />
dem Gitarrenpop, den sie<br />
auch gut beherrschen: Ob<br />
ihre Songs oder die cleveren<br />
Arrangements: Das ist alles<br />
in sich stimmig.<br />
Foolʼs Garden<br />
25 Miles To Kissimmee<br />
Polydor 589 642-2<br />
Den großen Hit haben die<br />
Schwaben seit Lemon Tree<br />
nicht mehr gelandet, aber sie<br />
haben sich als substantielle<br />
Rockband profiliert, was<br />
sie mit dem neuen Werk<br />
unterstreichen – sie haben<br />
ein Gespür für melodischen<br />
Rock, den sie diesmal mit<br />
etwas mehr elektronischen<br />
Elementen umgesetzt haben.<br />
Doch Gitarrist Volker<br />
Hinkel und Sänger Peter<br />
Freudenthaler haben das<br />
Heft nach wie vor fest in<br />
der Hand und sorgen für<br />
die Individualität ihrer<br />
Formation<br />
Oldie Markt 07/03<br />
Ray Wilson<br />
Change<br />
Inside Out/SPV 087-65550<br />
Es gehört eine Menge Charakter<br />
und auch Selbstvertrauen<br />
dazu, von Weltstars<br />
wieder zurück auf die<br />
eigene Rechnung zu gehen.<br />
Der ehemalige Sänger von<br />
Genesis verließ das warme<br />
Nest zugunsten einer Solo-<br />
Karriere und diese Platte<br />
zeigt die Berechtigung dieses<br />
Entschlusses. Denn er<br />
besitzt nicht nur eine gute<br />
Stimme, sondern ist auch<br />
ein fähiger Songschreiber,<br />
was er hier des öfteren unter<br />
Beweis stellt. Die poppige<br />
Grundrichtung setzte er in<br />
gute Lieder um.<br />
The Men They<br />
Couldnʼt Hang<br />
Cherry Red Jukebox<br />
Twah! 125/SMIS<br />
Es ist so gut wie Gold, wenn<br />
man als Band einen Sound<br />
hat, der sie sofort wiedererkennbar<br />
macht. Das trifft auf<br />
die Folkrocker aus London<br />
zu, deren siebtes Album<br />
klingt wie die sechs davor.<br />
Das bedeutet, dass irisch<br />
angehauchter Folk-Rock<br />
das Bild beherrscht, dem<br />
allenfalls etwas die wilde<br />
Energie abgeht, die die<br />
frühen Produktionen auszeichnete.<br />
Auf der anderen<br />
Seite besitzt man nach wie<br />
vor die guten Songs, die<br />
den Stilmix jederzeit überzeugend<br />
umsetzen.<br />
33
Plattenkritiken VI<br />
Daniel Lanois<br />
Shine<br />
Anti SPV 185-254142<br />
Es ist zweifellos ein Traum<br />
für einen Musiker, gleich in<br />
zwei Funktionen agieren zu<br />
können. Der Kanadier ist als<br />
Produzent ebenso gefragt<br />
wie als Solist. Deswegen<br />
dauert es immer eine Zeit<br />
lang, ehe er wieder selbst<br />
aktiv wird, doch wenn er<br />
das tut, dann kann man auf<br />
das Ergebnis gespannt sein,<br />
wie diesmal: Das ist eine<br />
folkige Song-Kollektion,<br />
die auch Instrumentals<br />
integriert und seinen typischen<br />
Sound besitzt: Die<br />
Gitarre und seinen Gesang<br />
im Vordergrund.<br />
Capercaillie<br />
Choice Language<br />
Vertical/Indigo 2598-2<br />
Im Rock ist ein eigener<br />
Sound viel wert – die<br />
Schotten haben ihn und<br />
setzen ihn auch auf ihrem<br />
neuesten Opus fort. Das ist<br />
schottischer Folkrock mit<br />
einer deutlichen gälischen<br />
Komponente, die nicht auf<br />
die Titel in dieser Sprache<br />
beschränkt bleibt, sondern<br />
bis zu irischen Zugaben<br />
in der Musik geht. Der<br />
Mix mit dem Rock und<br />
den Instrumenten aus der<br />
Tradition der Volksmusik<br />
von der Insel macht den<br />
entscheidenden Reiz auch<br />
dieser Platte aus.<br />
Meatloaf<br />
Couldnʼt Have Said<br />
It Better<br />
Polydor 065 552-2<br />
Seit seinem Comeback<br />
mit der zweiten Ausgabe<br />
von Bat Out Of Hell hat<br />
sich Marvin Lee Aday rar<br />
gemacht. Dies ist das erste<br />
Studio-Album seit dem<br />
1996er Welcome To The<br />
Neighborhood, aber nach<br />
Überraschungen muss man<br />
deswegen nicht suchen. Wer<br />
Meatloaf bislang gemocht<br />
hat, wird ihn auch hier<br />
goutieren. Das ist der gewohnt<br />
großorchestrale Pop<br />
mit der gewaltigen Stimme<br />
des Mannes und Songs, die<br />
diesem Klang über weite<br />
Strecken gerecht werden.<br />
Lynyrd Skynyrd<br />
Vicious Cycle<br />
Sanctuary SANCD 180 /<br />
Zomba<br />
30 Jahre im Geschäft hat<br />
die Southern Rock-Legende<br />
geschafft. Ein Grund<br />
zum Feiern und das tut sie<br />
zum einen mit dieser Studioplatte<br />
und zum anderen<br />
mit der Tour zusammen mit<br />
Deep Purple im Juni. Wer<br />
ihre Musik mag, wird diese<br />
Platte lieben, denn sie bringt<br />
den klasisschen Southern<br />
Rock, den man mit diesem<br />
Namen verbindet. Auf der<br />
anderen Seite aber regiert<br />
hörbar die Routine, wurden<br />
die einzelnen Elemente der<br />
Musik zu vorhersagbar angeordnet.<br />
Tony Joe White<br />
Snakey<br />
Munich MRCD 241<br />
Es ist eine feine Sache,<br />
dass der Mann aus Florida<br />
seit seinem Comeback mehr<br />
oder weniger regelmäßig<br />
Platten einspielt, die ihn<br />
in der Besetzung zeigen,<br />
die ihm am besten steht:<br />
Gitarre, Bass, Schlagzeug<br />
und Orgel, angereichert<br />
mit seinem individuellen<br />
Grummelgesang und seinen<br />
Songs. Das klappt auch<br />
<strong>2003</strong> wieder sehr gut, wirkt<br />
stets echt und besitzt die<br />
Klasse individueller, von<br />
Hand gemachter Musik. Auf<br />
der anderen Seite versinkt er<br />
ab und zu im Sumpf.<br />
Plainsong<br />
Pangolins<br />
Blue Rose BLU CD 0299 /<br />
Soulfood<br />
Es gibt zwei gute Nachrichten<br />
aus dem Langer<br />
der Folkrock-Veteranen:<br />
<strong>Juli</strong>an Dawson ist zurück<br />
in der Besetzung und sie<br />
haben zwei Coverversionen<br />
integriert. Das garantiert<br />
sowohl vom Gesang<br />
wie vom Songwriting her<br />
größere Abwechslung und<br />
sorgte für die beste CD des<br />
Quartetts, seitdem es sich<br />
in den 90er Jahren wieder<br />
zusammengetan hat. Sowohl<br />
die Songs als auch die<br />
Vokalharmonien wirken so<br />
harmonisch wie lange nicht,<br />
instrumental stimmt es eh.<br />
Maria Muldaur<br />
A Woman Alone With<br />
The Blues<br />
In-akustik 080 83568<br />
Der Untertitel verrät, dass es<br />
sich nicht um eine von der<br />
Dame gewohnten Bluesplatten<br />
handelt, sondern dass sie<br />
sich auf die Interpretation<br />
von Songs beschränkte,<br />
die entweder von Peggy<br />
Lee berühmt gemacht oder<br />
von ihr geschrieben wurden.<br />
Das führte zu einem etwas<br />
abweichenden Sound von<br />
ihrem sonstigen. Etwas<br />
mehr Swing und Pop finden<br />
sich, die sie in ihrer<br />
gewohnten Souveränität<br />
bringt. Trotz der Verehrung<br />
von Lee gibt sie allen Songs<br />
etwas Eigenes.<br />
Canned Heat<br />
Friends In The Can<br />
Ruf/in-akustik 062 1066<br />
Sieht man sich die Aufmachung<br />
einiger CDs an, ist<br />
die Musik beinahe zweitrangig.<br />
Diese neue Platte der<br />
BluesʼnʼBoogie-Veteranen<br />
kommt in einem Schuber, in<br />
dem eine Blechdose steckt,<br />
in der sich dann die Disc<br />
und das Booklet befinden.<br />
Das nenne ich edel. So gut<br />
ist die Musik nicht, aber die<br />
Band beweist einmal mehr<br />
Charakter, bringt mit etlichen<br />
namhaften Freunden<br />
guten bis sehr guten Bluesrock<br />
und unterstreicht, dass<br />
sie nach wie vor zur 1. Liga<br />
des Blues gehört.<br />
Oldie Markt 07/03<br />
Ringo Starr<br />
Ringorama<br />
Polydor 076 056-2<br />
So eifrig der ehemalige<br />
Schlagzeuger der Beatles<br />
auch ist – selbst seine engen<br />
Freunde werden ihm kaum<br />
Brillianz unterstellen. Und<br />
so ist auch sein neuestes<br />
Album ein interessanter<br />
Stilmix aus englischen und<br />
amerikanischen Genres,<br />
die er mit seinem Gesang<br />
zusammenbringt. Das gute<br />
an seinen Platten ist, dass er<br />
viele Leute ins Studio bringt<br />
und so ist der größte Reiz<br />
dieser CD auch der Blick<br />
auf die Besetzungsliste.<br />
Dieses Album ist so nett<br />
wie sein Protagonist.<br />
The Yardbirds<br />
Birdland<br />
Favored Nations FN 2280-<br />
2/Zomba<br />
Wenn bei einer Band, die<br />
immer durch ihre Gitarristen<br />
definiert wurde, nur<br />
noch der Drummer und<br />
der Rhythmusgitarrist von<br />
den Originalen dabei sind,<br />
ist das natürlich schon ein<br />
bisschen komisch. Auf der<br />
anderen Seite engagierte das<br />
Duo für die Neu-Aufnahme<br />
von acht Klassikern neben<br />
Jeff Beck noch sieben nachgewachsene<br />
Gitarre- Legenden.<br />
Und das gibt der Platte<br />
den Impetus, der sie mit den<br />
sieben neuen Songs zu einer<br />
legitimen CD der Legende<br />
macht.<br />
35
36 Oldie Markt 07/03 Platte des Monats/Flohmarkt<br />
Platte des<br />
Monats<br />
Spyke legen mit ihrem Debüt<br />
eine aberwitzige Mischung<br />
aus Techno und Glam vor.<br />
Einfluss in der Popmusik zeigt sich nicht<br />
unbedingt an der Zahl der Imitate, sondern<br />
daran, wie lange ein Sound immer wieder<br />
in der Musik anderer Bands auftaucht. Von<br />
da aus gesehen gehört der Glamrock zu den<br />
einflussreicheren Genres der Rockmusik, da<br />
seine Bestandteile seitdem immer wieder in<br />
der aktuellen Szene aufzuspüren sind. Ein<br />
Beispiel dafür sind Placebo, doch die 1997<br />
in Stockholm gegründete Gruppe Spyke<br />
ebenso. Nicht nur die reichlich verwendete<br />
Schminke spricht dafür, sondern auch die<br />
für Glam typischen bombastischen Arrangements,<br />
die schon Legenden des Stils wie<br />
GMR Music/Future Sounds CD 002<br />
T. Rex auszeichneten. Auf der anderen Seite<br />
schließt das eine Verwendung moderner<br />
Klänge natürlich nicht aus und das haben<br />
die Skandinavier um Sänger Maciek van de<br />
Graaf und Gitarrist Aries Restaino meisterhaft<br />
realisiert. Sie haben Elemente des Techno<br />
ebenso eingesetzt wie der synthetischen<br />
Tanzmusik von Bands wie The Prodigy und<br />
das mit den eigenen Songs verbunden. Am<br />
Ende steht eine Platte, die das Beste der ausgewählten<br />
Genres verbindet: Den Druck des<br />
Rock, die magischen Soundlandschaften des<br />
Techno und die Melodien des Pop, so das<br />
am Ende eine Platte dasteht, die klassischen<br />
Rock mit den Zugaben der modernen Studiotechnik<br />
verwirklicht hat – oder: Das Beste<br />
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Golden Earring<br />
Fortsetzung von Seite 14<br />
1994<br />
Oldie Markt 07/03<br />
CD-Single: Da Da Da / Do Do<br />
D/NL: Columbia Sony Music 660221 1<br />
CD-EP: Da Da Da / Do Do / If Two / Kuu Kuu<br />
D/NL: Columbia Sony Music 660221 2<br />
CD: Da Da Da<br />
D/NL: Columbia Sony Music COL 475999 2, US: Tristar WK 67209, JP: Epic Sony ECSA<br />
6042<br />
Tracks: Da Da Da / Dreams / What We Did On Our Holidays / Mourir avant quinze ans / Homeless<br />
Boy / Whales Of Tadoussac / Chameleon Girl / Instead Of… / Day And The Night / Desert<br />
Island Song / Sorrow / Bilbaoboa / Abandoned Mine / Orange<br />
CD-Single: Dreams / Fishes<br />
D/NL: Columbia Sony Music 660462 1<br />
CD-EP: Dreams / Fishes / Abandoned Mine / Orange<br />
D/NL: Columbia Sony Music 660462 2<br />
CD-Single: Mourir avant quinze ans / Sometime In Winter<br />
D/NL : Columbia Sony Music 660732 1<br />
CD-EP: Mourir avant quinze ans / Sometime In Winter / The Hour Of Love And Pain / True<br />
D/NL: Columbia Sony Music 660732 2<br />
1995<br />
CD-Single: Dankzij de dijken / Bello de hond<br />
NL : Columbia Sony Music 661345 1<br />
CD: Dankzij de dijken (& Freek de Jonge)<br />
NL : Columbia Sony Music COL 478605 2. Video: NL: SMV 2006082<br />
Tracks: Quo vadis / Vieze ouwe man / Een fantast / Sarawak / Het wijnglas / Beter zo / De<br />
zandloper / Kijk dat is Kees / God wat ben ik blij / Doodsangst / Vaders stem / Freek doe me<br />
een lol / Dankzij de dijken / Denken<br />
CD-Single: Quo vadis / J.O.S. vrees<br />
NL: Columbia 662126 1<br />
CD-Single: Broken Wing / Moon Moon<br />
D/NL: Columbia Sony Music 662362 1<br />
CD-EP: Broken Wing / Moon Moon / Two Skaters / The Infinite Shoeblack<br />
D/NL: Columbia Sony Music 662362 2 (+ CD-Single: All You Need Is Love (19.10.1989 Nighttown,<br />
Amsterdam; + CD-Single SAMP 002907: Tomorrow Never Knows / Norwegian Wood /<br />
All You Need Is Love)<br />
CD: Nest (Best Of)<br />
D/NL: Columbia COL 481089 2 (Limited Edition In Green Paper Cover: 481089 9), RI 1996 As<br />
2 CDs D/NL: Columbia Sony Music COL 481089 7 (Nest + CD-Single: Bike In Head (Live)<br />
Tracks: Broken Wing / J.O.S. Days / Adieu, Sweet Bahnhof / Bike in Head / Nescio / The Dream<br />
/ A Touch Of Henry Moore / Mask / In The Dutch Mountains / The Bauhaus Chair / Soap Bubble<br />
Box / Radio Shoes / Sketches Of Spain / Red Tape / The Train / Da Da Da / Giant Normal Dwarf<br />
/ Cars & Cars / Home Before Dark / Road Not Taken<br />
CD-Box: Nits (Incl. CDs Nest, Quest & Video Vest)<br />
NL : Columbia Sony Music 481089 13 (Quest Available Only In This Box)<br />
Tracks Quest: House On House / The Concrete Brothers / Rhythm Of The Rain / Nickel And<br />
Wood / The Magic Of Lassie II / Maria And The Iceman / Yellow Press / Yöpöllö / Bild am<br />
Sonntag / Typist Of Candy / Fishes / Tear Falls / The Singing Telegram / Table Town / De rode<br />
vaas / Sometime In Winter / King Of Belgium / Cold Grey Morning / Stay / The Potato Eaters<br />
Video: Vest<br />
NL: Columbia Sony Music COL 11.054700.40<br />
Tracks: In The Dutch Mountains / Soap Bubble Box / Radio Shoes / Adieu, Sweet Bahnhof<br />
37
38 Oldie Markt 07/03 Flohmarkt/Solo-DG Golden Earring<br />
Termine <strong>2003</strong><br />
Amsterdam Jaap Edenhal 20. September<br />
Hoorn Open Air Market 28. September<br />
Düsseldorf Philipshalle 5. Oktober (Meet<br />
& Greet + Live Performance Sex Pistols<br />
Glen Matlock)<br />
Köln Messe 26. Oktober (Deutschlandʼs<br />
größte!)<br />
Utrecht Jaarbeurs 22. & 23. November (Part<br />
of the International Collectorʼs days / 7 halls<br />
incl. Books, antiques, toys etc.)<br />
Ich suche nach wie vor das Titellied der vierfolgigen<br />
Fernsehserie Einmal im Leben, die<br />
das Erbauen eines eigenen Hauses erzählte.<br />
Das Lied begann mit der Zeile „Ein kleines<br />
Haus am Stadtrand“ und wurde zumindest<br />
teilweise (sprich: Der Text) von Klaus<br />
Munro geschrieben. Leider sind mir weder<br />
der Sänger noch die Plattenfirma bekannt.<br />
Ich wäre dankbar für weiterführende Tipps<br />
oder auch für Angebote bezüglich der Single<br />
oder der LP, auf der dieses Lied enthalten<br />
ist. Natürlich wäre auch eine Kassette möglich.<br />
Ich beantworte auf jeden Fall jedes<br />
Anschreiben. Martin Reichold, Parkstr.<br />
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Da Da Da / Broken Wing / Giant Normal Dwarf / The Train / J.O.S. Days / The Panorama Man<br />
/ Cars & Cars / Dreams / Long Forgotten Story / Home Before Dark / Mask / Adieu, Sweet<br />
Bahnhof<br />
CD-Single: Road Not Taken / Adieu, Sweet Bahnhof (Acoustic Version)<br />
D/NL: Columbia Sony Music 662758 1<br />
1996<br />
12”-EP: Bike In Head (Elephant Mix) (Cuckoo Mix) / Bike In A. / Bike In Head (Live)<br />
D/NL: Columbia Sony Music COL 662681 1. CD: D/NL: Columbia Sony Music 662681 2<br />
Mit De Familie<br />
1989<br />
Album: De Familie<br />
NL : Salt SR 668189<br />
A: Alcohol, niet als / Krig / Private Eye Track / Stuk / Jungle Lied<br />
B: Witte witte kerst / Verkeersbrigadier / Er is een dans / Kwetsbaar en klein / Zou ut<br />
wel doen<br />
Freek de Jonge Stips<br />
1988<br />
CD: Gemeengood<br />
NL:<br />
Tracks: Mijn held / Het weer / De Kuil / Madley / Dorn wirn / Hu net nog kan / Jeg kunt niet<br />
zingen / Van de Leetkeken / Stel je was / Het Stiefkind (Steve) / Rocking Chair / Heer heb melij<br />
(met de Belgen) / Leven na de dood<br />
CD-Single: Leven na de dood (Vlaamse Versie) / (Karaoke Versie)<br />
1990<br />
CD: Rapsodia<br />
NL: (Limited + Bonus-CD: Nu het nog kan / De Monnke / Kees / Beter zo / Leven na de dood)<br />
Tracks: Rapsodia / Bello de hond / De Bullenkneller / Lauwe Cola ouwe Platen / De Muur /<br />
Maynoaise / Dracula / Kauwgom / Dankzij de dijken / Rocking Chair / Wat ik geheerd heb (in<br />
dit leven) / De Hijger (de Stalker) / Voor den Duvel / Vechten Degen du Bierkaai / Vallende<br />
Vlokken / Heer heb melij (met de Belgen)<br />
Mit Martin Bakker Als Egotrip<br />
1998<br />
CD: Same<br />
NL: Columbia<br />
Tracks: She Was Naked / No More Cricket / Think It Over / The Age Of Vegetarius / Smash The<br />
Mirror / A Girl Named You / Memories Are New 3 / Dance Your Dance / Springtime Coming<br />
Soon / Memories 1 / Radio / Corporationg Combo Boys / Pop 25<br />
Cesar Zuiderwijk<br />
& Livinʼ Blues<br />
1968<br />
Single: Murphy McCoy / My Sister Kate<br />
NL: Philips JF 334 548<br />
& Jasper vanʼtHoof<br />
1984<br />
Album: Labyrinth<br />
NL: 21 Records 210.015<br />
A: Between Dusk And Daylight / Give Me Back My Feelings / LoversʼLeap / Polo<br />
B: Help Me Out / The Secret Of Love / Grimace / Step On It
Flohmarkt/Solo-DG Golden Earring<br />
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W.O.M., Jungfernstieg 18-20, 20354 Hamburg<br />
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Pressezentrum, Breite Straße 79, 23552 Lübeck<br />
Tabak-Becker, Ubierstr. 4 B, 26723 Emden<br />
Hot Shot Records, Obernstr. 31, 28195 Bremen<br />
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Medium Buchmarkt, Rosenstraße 5-6, 48143 Münster<br />
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