Soloplatten (2) - Funwithmusic

Soloplatten (2) - Funwithmusic Soloplatten (2) - Funwithmusic

02.11.2012 Aufrufe

28 OldieMarkt10/06 Marco Ferrigno Hanging Gardens Lion Music LMC 182 / Alive Die QualitÄt von Instrumentalisten wird seit dem 18. Jahrhundert vor allem an ihrer Technik auf dem Instrument ihrer Wahl festgemacht. Das ist durchaus ein Ansatz, aber sobald es um die QualitÄt einer Instrumentalplatte geht, ist das nur die zweite Wahl. VirtuositÄt hat nur dann einen Sinn, wenn sie in einem schlÜssigen Konzept stattfindet. Sonst ist das schlicht und einfach Kraftmeierei ohne grÖ¿eren Sinn fÜr den ZuhÖrer. Leider trifft das auf die CD des Gitarristen aus Italien zu. Kirk Franklin Hero Zomba ARIS 82876 710192 Gospel war und ist immer eng verwandt mit dem Soul und diesen Schluss hat auch die moderne Szene dieses Stils fÜr sich gezogen, was auf dem Album eines der Protagonisten des Stils deutlich zutage tritt. Da sind Über weite Strecken nur die Texte der Unterschied zwischen den beiden Richtungen, zumal Franklin sogar Rap integriert hat. Dank der Songs und der Melodien ist das gute Musik, und dazu kommen Gastspiele von Stevie Wonder und Marvin L. Winans. Tony Hernandez III – Live (CD/DVD) Lion Music LMC 183 / Alive Was ist nur so toll daran, sich als Gitarrist hinzustellen und dann nur darauf zu achten, dass man mÖglichst schnelle, schwierige und fÜr den Normalfan nicht mehr nachzuvollziehende LÄufe prÄsentiert. Das bringt fÜr den HÖrer absolut nichts und der beste Beweis dafÜr ist dieser Konzertmitschnitt. Der gute Mann macht nichts anderes, als zu zeigen, wie toll er ist. Das einzige, was dabei dann rÜberkommt ist die Arroganz eines auf sich fixierten Musikers. Indigo Jones 40 Miles Skinny Dog SKINNY 15CD / Broken Silence Liest man sich die deutsche Musikpresse so durch, kÖnnte man auf den Eindruck kommen, alles Gute kÄme aus England. Dass die meisten da nur auf die gnadenlos die eigene Musik vertretende englische Presse reagieren, ist traurig genug. Die Band um den Australier Scott Alexander beweist, dass genÜgend Bands von der Insel kommen, die man hier nicht braucht. Der Singer/Songwriter-Sound mit etwas mehr Rock ist nun wirklich nicht das, was die Welt gebraucht hat. The New Story Untold Stories Rude Records 1001/Cargo Aus Italien ist man in den letzten Jahren vor allem an progressive Metal oder symphonischen Rock gewÖhnt worden. Da fÄllt das Quartett definitiv aus dem Rahmen. Denn es hat sich eine andere ¤ra der Rockmusik als Vorbild genommen, die 80er nÄmlich, die es mit einem Mix aus Gitarenrock und leichten Punk-Elementen umgesetzt hat. Dank der teils recht guten Songs und der grundsoliden Umsetzung ist das eine ansprechende Platte geworden, die etwas Eigenes besitzt. Blaine Larsen Rockin’ You Tonight BNA ARIS 82876-78715-2 Sobald es bei einem Genre ein Zentrum gibt wie es beispielsweise Nashville fÜr Country darstellt, wird dort jede Menge Musik produziert, die zum schnellen Verbrauch bestimmt ist. Darunter fÄllt auch die CD des jungen Mannes, die bestenfalls mittelmÄ¿ig ausgefallen ist. Hier gibt es alles: Den Mix aus Rock und Country, die Songs und die Produktion zwischen Rock- und Country- Instrumenten, nur alles nicht auf dem Level, den die besten Vertreter besitzen. Circulus Clocks Are Like People Rise Above RISECD 093 / Soulfood Um etwas Neues zu machen, darf man ruhig auf Altes zurÜckgreifen. Das Sextett aus England hat sich zurÜckbesonnen auf den klassischen Folkrock englischer Abart im Stil von Fairport Convention. Dazu passt sowohl die SÄngerin Lo Polidoro als auch die Instrumentierung. Doch dabei belie¿en sie es nicht. Dazu kommen sowohl Elemente der Psychedelic-¤ra und moderne Zutaten wie der Synthesizer. Mit den guten Songs ergibt das eine Platte, die oft genug faszinierend ist. The Black Maria A Shared History Of Tragedy Victory VR320/Soulfood Lange hat es gedauert, aber jetzt ist der Grunge auch in Kanada angekommen. Das ist nur teilweise ironisch gemeint, denn tatsÄchlich halten sich die Kanadier relativ eng bei dem Sound auf, der von Seattle aus die Welt erobert hat. Hier gibt es die krachenden Akkorde, die kontrollierte Aggression und die NÄhe zum Metal, die auch die Vorbilder ausgezeichnet hat, aber es fehlen die passenden Songs, die das ganze Projekt auf AugenhÖhe mit den berÜhmten Vertretern des Genres bringen wÜrden. PlattenkritikenIV Peter Mulvey The Knuckleball Suite Signature/in-akustik 068 1297 Es gibt wenige Stilarten in der Popmusik, fÜr die Melodien so wichtig sind wie fÜr den Folk. Bei den meisten anderen Genres kann man durch die Begleitung vieles ÜbertÜnchen, aber bei der akustischen Begleitung zÄhlt nur die Substanz. Da schneidet der SÄnger und Songschreiber sehr gut ab, zumal er auch fÜr etliche unterschiedliche Klangfarben sorgte. Das ist eine kleine, feine Platte, bei der man zu jeder Zeit die Sorgfalt und die Akribie spÜrt, die in sie eingeflossen ist. Manticora The Black Circus Pt. 1 Massacre MASCD 526 / Soulfood Manchmal geht es in der Rockmusik zu wie im richtigen Leben. Auch da enden oft die grÖ¿ten PlÄne eher bescheiden und das ist auch bei den Metallarbeitern aus DÄnemark nicht anders. Offensichtlich soll dies der erste Teil eines auf zwei CDs angelegten Konzepts sein, aber wenn der nÄchste so weitergeht wie der erste, dann kann ich da gern darauf verzichten. Diese Platte nÄmlich ist ein drÖger Metal- Einheitsbrei, der zwar viel HÄrte, aber sonst nichts bringt.

PlattenkritikenV Alexandra Prusa & Réplica Norma Blue Tango In Paris 10.000 Zippers/Alive Es ist schon ein absurder Mix: Eine SÄngerin aus einer internationalen Familie in Florenz, die in der Schweiz aufwuchs, singt den Tango mit einer Gruppe, die elektronische Popmusik spielt. Da hat sie aber ein Problem. Denn die beiden Zutaten passen so nicht zusammen – auf der einen Seite steht der jazzige Gesang der Dame und auf der anderen der eher kalte Pop ihrer Begleiter. Daraus kann kein abgerundetes Ganzes werden und das beeintrÄchtigt diese Platte gewaltig. Chuck E. Weiss Deranged Detective Mysteries Cook.Vin./Indigo 81025-2 Die einen Genres der Rockmusik sind enger gefasst, die anderen eher nicht. Zu den letzteren darf man getrost das der Singer/Songwriter zÄhlen, das eigentlich vom Folk bis zum Rock reicht. Auch der Mann aus den USA fÄllt darunter, der anders als viele Kollegen nicht dem klassischen Sound zwischen Country und Rock frÖhnt, sondern einem mutigen Mix aus Jazz, Folk und etwas Rock anhÄngt, zu dem auch seine oft aus dem Rahmen fallenden Songs passen. Eine interessante CD. Jazzamor Travel… Blue Flame/Rough Trade 398.5084.2 Man sollte Namen von Gruppen nicht allzu ernst nehmen. Das Jazz in dem von Bettina Mischke und Roland Grosch ist eher symbolisch gemeint oder soll an den Jazzpop der 80er Jahre erinnern. Wie bei dem bildet auch bei den beiden der Bossa Nova das eine Grundelement, wÄhrend die Elektronik die zweite Geige spielt. Da sie noch einen Schuss Jazz zugaben und die Songs oft stimmen, wirkt das vertrÄumt, melodisch und besitzt eine durchweg sympathische Stimmung, die die CD prÄgt. Ty Tabor Rock Garden Inside Out/SPV 085-79112 Der Gitarrist von King’s X dÜrfte unter Kollegen einen Rekord halten: Er spielt neben seiner Haupt-Band in nicht weniger als zwei weiteren Gruppen und ver- Öffentlicht noch regelmÄ¿ig Soloplatten. Da kÖnnte man schon auf die Idee kommen, er wÜrde sich verzetteln und dieser Einfall drÄngt sich beim Genuss seines neuesten Werkes geradezu auf. Das ist nÄmlich so la la gelungen. Sicher nicht schlecht, aber eben auch nicht gut. Es fehlen genau die herausragenden Songs, die Tabor ankÜndigte. Mia Aegerter Vo Mänsche u Monschter ARIS 828766841382 Ein gutes Zeichen fÜr die Entschlossenheit einer Firma, einen lokalen Star Über die Landesgrenzen hinaus zu vermarkten ist es nicht, wenn der Titel in der Landessprache auf der Verpackung in englisch wiedergegeben wird. Da kÖnnte man an Angst vor der eigenen Courage glauben. TatsÄchlich singt die Dame nun einmal in Schweizerdeutsch und das macht sie nicht schlecht – nur ist das am Anfang recht drÖge in Richtung Mainstream gestrickt. Erst am Ende nimmt es Fahrt auf. Mehr davon, bitte. Y 825 Same E.S.P. 73710/Turicaphon Im England der Maggie Thatcher war es eine beliebte Ma¿nahme gegen die Jugendarbeitslosigkeit, eine Punkband zu grÜnden und das eigene Elend zu besingen. Das haben sich die Schweizer zu Herzen genommen, obwohl sie mit Punk absolut nichts am Hut haben. Das ist eher Melodic Rock, den sie da angefertigt haben. Ihre Erfahrung als Live-Band zeigt sich da durchaus positiv, aber ihre Songs bleiben ihr Manko. Das ist handwerklich sauber, aber es rockt zu belanglos vorbei. Anne McCue Koala Motel Cooking Vinyl/Indigo 82086-2 Mit ihrer letzten Platte gelang der Australierin im amerikanischen Exil ein richtig gro¿er Wurf zwischen Blues und der Singer/Songwriter-SensibilitÄt und das ist auch diesmal ihre Richtung. Zwar muss man 2006 gewisse Abstriche in punkto Songs machen, aber nach wie vor besitzt sie dafÜr ein gutes HÄndchen und auch fÜr die Arrangements, die dazu passen. Da wird zwar gerockt, aber in Ma¿en und ihre Stimme fÜgt sich da bestens ein. Eine erneut schÖne Platte. Colour Haze Tempel Elektrohasch 005 / Swamp Room Eine Stilart der Rockmusik als unnÖtig zu bezeichnen, ist sicher hÖchst subjektiv, aber es gibt schon manche Nischen, deren Sinn sich nur schwer erschlie¿t. Eine davon ist der Stoner Rock, der beeinflusst von den psychedelischen Gruppen der 60er Jahre vor allem lange Jams mit der Gitarre beinhaltet. Da sind Songs, die als solche erkennbar sind, schon eine Leistung und die findet man bei der MÜnchner Band, die folglich in den Fankreisen als Offenbarung gilt – fÜr den normalen HÖrer gibt es schon noch HÄnger. OldieMarkt10/0629 Pete Alderton Living On Love Song Ways/Ozella/ inakustik 019 0502 New Age-Label haben immer schon eine NÄhe zum Folk besessen und so tummelt sich auch auf dem von Dagobert BÖhm der zweite Folkie. Der Mann von der Insel ist vor allem ein guter SÄnger, dessen warme Stimme auch schwÄchere Lieder noch so interpretiert, dass sie interessant erscheinen. Das trÄgt diese Platte Über weniger interessante Moment hinweg. Zum anderen wurden die Arrangements so gestaltet, dass sie jeden Song absolut individuell begleiten und verstÄrken. Central Park Unexpected (CD/DVD) Transformer 10305 / Point Music Unerwartet dÜrfte noch der moderateste Ausdruck sein, wenn sich eine Band nach 20 Jahren wieder zusammen tut und zum ersten Mal eine Platte einspielt, noch dazu in dem progressiven Rock, der seine Wurzeln hÖrbar in den 70er Jahren (siehe King Crimson, Yes) hat. Da steckt hÖrbar viel Ambition darin, ab und zu beinah zuviel. Die freien Keyboard-Passagen zum Beispiel hÄtte es nicht unbedingt gebraucht. Leichte Kost ist das auf keinen Fall – intensiver Rock schon viel eher.

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OldieMarkt10/06<br />

Marco Ferrigno<br />

Hanging Gardens<br />

Lion Music LMC 182 /<br />

Alive<br />

Die QualitÄt von Instrumentalisten<br />

wird seit dem<br />

18. Jahrhundert vor allem<br />

an ihrer Technik auf dem<br />

Instrument ihrer Wahl festgemacht.<br />

Das ist durchaus<br />

ein Ansatz, aber sobald es<br />

um die QualitÄt einer Instrumentalplatte<br />

geht, ist<br />

das nur die zweite Wahl.<br />

VirtuositÄt hat nur dann<br />

einen Sinn, wenn sie in<br />

einem schlÜssigen Konzept<br />

stattfindet. Sonst ist das<br />

schlicht und einfach Kraftmeierei<br />

ohne grÖ¿eren Sinn<br />

fÜr den ZuhÖrer. Leider<br />

trifft das auf die CD des<br />

Gitarristen aus Italien zu.<br />

Kirk Franklin<br />

Hero<br />

Zomba ARIS 82876<br />

710192<br />

Gospel war und ist immer<br />

eng verwandt mit dem Soul<br />

und diesen Schluss hat<br />

auch die moderne Szene<br />

dieses Stils fÜr sich gezogen,<br />

was auf dem Album<br />

eines der Protagonisten<br />

des Stils deutlich zutage<br />

tritt. Da sind Über weite<br />

Strecken nur die Texte der<br />

Unterschied zwischen den<br />

beiden Richtungen, zumal<br />

Franklin sogar Rap integriert<br />

hat. Dank der Songs<br />

und der Melodien ist das<br />

gute Musik, und dazu<br />

kommen Gastspiele von<br />

Stevie Wonder und Marvin<br />

L. Winans.<br />

Tony Hernandez<br />

III – Live (CD/DVD)<br />

Lion Music LMC 183 /<br />

Alive<br />

Was ist nur so toll daran,<br />

sich als Gitarrist hinzustellen<br />

und dann nur darauf<br />

zu achten, dass<br />

man mÖglichst schnelle,<br />

schwierige und fÜr den<br />

Normalfan nicht mehr<br />

nachzuvollziehende LÄufe<br />

prÄsentiert. Das bringt fÜr<br />

den HÖrer absolut nichts<br />

und der beste Beweis dafÜr<br />

ist dieser Konzertmitschnitt.<br />

Der gute Mann<br />

macht nichts anderes, als<br />

zu zeigen, wie toll er ist.<br />

Das einzige, was dabei<br />

dann rÜberkommt ist die<br />

Arroganz eines auf sich<br />

fixierten Musikers.<br />

Indigo Jones<br />

40 Miles<br />

Skinny Dog SKINNY 15CD<br />

/ Broken Silence<br />

Liest man sich die deutsche<br />

Musikpresse so durch,<br />

kÖnnte man auf den Eindruck<br />

kommen, alles Gute<br />

kÄme aus England. Dass<br />

die meisten da nur auf<br />

die gnadenlos die eigene<br />

Musik vertretende englische<br />

Presse reagieren, ist<br />

traurig genug. Die Band<br />

um den Australier Scott<br />

Alexander beweist, dass<br />

genÜgend Bands von der<br />

Insel kommen, die man<br />

hier nicht braucht. Der<br />

Singer/Songwriter-Sound<br />

mit etwas mehr Rock ist<br />

nun wirklich nicht das, was<br />

die Welt gebraucht hat.<br />

The New Story<br />

Untold Stories<br />

Rude Records 1001/Cargo<br />

Aus Italien ist man in den<br />

letzten Jahren vor allem an<br />

progressive Metal oder<br />

symphonischen Rock gewÖhnt<br />

worden. Da fÄllt das<br />

Quartett definitiv aus dem<br />

Rahmen. Denn es hat sich<br />

eine andere ¤ra der Rockmusik<br />

als Vorbild genommen,<br />

die 80er nÄmlich, die<br />

es mit einem Mix aus<br />

Gitarenrock und leichten<br />

Punk-Elementen umgesetzt<br />

hat. Dank der teils recht<br />

guten Songs und der grundsoliden<br />

Umsetzung ist das<br />

eine ansprechende Platte<br />

geworden, die etwas Eigenes<br />

besitzt.<br />

Blaine Larsen<br />

Rockin’ You Tonight<br />

BNA ARIS 82876-78715-2<br />

Sobald es bei einem Genre<br />

ein Zentrum gibt wie<br />

es beispielsweise Nashville<br />

fÜr Country darstellt, wird<br />

dort jede Menge Musik<br />

produziert, die zum schnellen<br />

Verbrauch bestimmt ist.<br />

Darunter fÄllt auch die CD<br />

des jungen Mannes, die<br />

bestenfalls mittelmĿig<br />

ausgefallen ist. Hier gibt es<br />

alles: Den Mix aus Rock<br />

und Country, die Songs<br />

und die Produktion zwischen<br />

Rock- und Country-<br />

Instrumenten, nur alles<br />

nicht auf dem Level, den<br />

die besten Vertreter besitzen.<br />

Circulus<br />

Clocks Are Like People<br />

Rise Above RISECD 093 /<br />

Soulfood<br />

Um etwas Neues zu machen,<br />

darf man ruhig auf<br />

Altes zurÜckgreifen. Das<br />

Sextett aus England hat sich<br />

zurÜckbesonnen auf den<br />

klassischen Folkrock englischer<br />

Abart im Stil von<br />

Fairport Convention. Dazu<br />

passt sowohl die SÄngerin<br />

Lo Polidoro als auch die<br />

Instrumentierung. Doch dabei<br />

belie¿en sie es nicht.<br />

Dazu kommen sowohl Elemente<br />

der Psychedelic-¤ra<br />

und moderne Zutaten wie<br />

der Synthesizer. Mit den<br />

guten Songs ergibt das eine<br />

Platte, die oft genug faszinierend<br />

ist.<br />

The Black Maria<br />

A Shared History Of<br />

Tragedy<br />

Victory VR320/Soulfood<br />

Lange hat es gedauert, aber<br />

jetzt ist der Grunge auch in<br />

Kanada angekommen. Das<br />

ist nur teilweise ironisch<br />

gemeint, denn tatsÄchlich<br />

halten sich die Kanadier<br />

relativ eng bei dem Sound<br />

auf, der von Seattle aus die<br />

Welt erobert hat. Hier gibt<br />

es die krachenden Akkorde,<br />

die kontrollierte Aggression<br />

und die NÄhe zum<br />

Metal, die auch die Vorbilder<br />

ausgezeichnet hat, aber<br />

es fehlen die passenden<br />

Songs, die das ganze Projekt<br />

auf AugenhÖhe mit den<br />

berÜhmten Vertretern des<br />

Genres bringen wÜrden.<br />

PlattenkritikenIV<br />

Peter Mulvey<br />

The Knuckleball Suite<br />

Signature/in-akustik 068<br />

1297<br />

Es gibt wenige Stilarten in<br />

der Popmusik, fÜr die<br />

Melodien so wichtig sind<br />

wie fÜr den Folk. Bei den<br />

meisten anderen Genres<br />

kann man durch die Begleitung<br />

vieles ÜbertÜnchen,<br />

aber bei der akustischen<br />

Begleitung zÄhlt nur<br />

die Substanz. Da schneidet<br />

der SÄnger und Songschreiber<br />

sehr gut ab, zumal er<br />

auch fÜr etliche unterschiedliche<br />

Klangfarben<br />

sorgte. Das ist eine kleine,<br />

feine Platte, bei der man zu<br />

jeder Zeit die Sorgfalt und<br />

die Akribie spÜrt, die in sie<br />

eingeflossen ist.<br />

Manticora<br />

The Black Circus Pt. 1<br />

Massacre MASCD 526 /<br />

Soulfood<br />

Manchmal geht es in der<br />

Rockmusik zu wie im richtigen<br />

Leben. Auch da<br />

enden oft die grÖ¿ten PlÄne<br />

eher bescheiden und das<br />

ist auch bei den Metallarbeitern<br />

aus DÄnemark<br />

nicht anders. Offensichtlich<br />

soll dies der erste Teil eines<br />

auf zwei CDs angelegten<br />

Konzepts sein, aber wenn<br />

der nÄchste so weitergeht<br />

wie der erste, dann kann<br />

ich da gern darauf verzichten.<br />

Diese Platte nÄmlich<br />

ist ein drÖger Metal-<br />

Einheitsbrei, der zwar viel<br />

HÄrte, aber sonst nichts<br />

bringt.

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