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Soloplatten (2) - Funwithmusic

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24<br />

OldieMarkt10/06<br />

Steve Earle<br />

Live In Montreux<br />

Eagle EREDV592/Edel<br />

Wenige Musiker haben in<br />

ihrer Karriere solche Ups<br />

And Downs vozuweisen<br />

wie der Mann aus Texas,<br />

der schon in den 70ern anfing,<br />

in den 80ern dank<br />

Guitar Town plÖtzlich ganz<br />

oben stand und in den<br />

90ern ins GefÄngnis wanderte.<br />

ZurÜck, besann er<br />

sich auf das, was seinem<br />

Herzen am nÄchsten lag<br />

und bringt seitdem seine<br />

eigene Form des Bluegrass<br />

hÖchst erfolgreich unter die<br />

Leute. Sein Auftritt bei<br />

dem Schweizer Festival<br />

2005 war Überschattet von<br />

den PrÄsidentenwahlen in<br />

den USA, die ihn, wie viele<br />

andere Musiker, dazu gebracht<br />

hatten, pointiert Stellung<br />

zu nehmen. Geholfen<br />

hatte es nichts, aber es<br />

bescherte den Zuschauern<br />

ein Konzert, das zu einem<br />

Teil aus Klassikern seines<br />

Repertoires und zum anderen<br />

aus Songs des neuen<br />

Albums The Revolution<br />

Starts Now bestand, zusammen<br />

mit einem Protagonisten,<br />

der es unvergleichlich<br />

verstand, persÖnliche<br />

Bekenntnisse Über<br />

seine Überstandene Drogensucht<br />

mit allgemeinen<br />

Aufrufen an ein anderes<br />

Amerika zu verbinden.<br />

Zusammen mit dem Booklet<br />

ist das ein fantastisches<br />

Konzert eines der<br />

viel zu seltenen Individualisten<br />

in der Country-<br />

(rock)-Szene.<br />

Gilbert O’Sullivan<br />

Live In Tokyo<br />

Eagle EREDV584/Edel<br />

FÜr einen Mann, der einige<br />

Evergreens des Pop der<br />

70er Jahre geschrieben hat,<br />

ist es erstaunlich, wie sehr<br />

er von der BildflÄche<br />

verschwunden ist. Dabei<br />

beweist dieser Mitschnitt<br />

eines Auftritts von ihm<br />

2005 in Tokio, wie gut er<br />

nach wie vor sowohl als<br />

Songschreiber wie als<br />

Musiker auf der BÜhne ist.<br />

NatÜrlich helfen ihm dabei<br />

seine gro¿en Hits wie<br />

Claire, Matrimony, Get<br />

Down und natÜrlich Alone<br />

Again (Naturally). Sie<br />

gehÖren heute zum stÄndigen<br />

Repertoire eines<br />

jeden Oldies-Senders und<br />

das Ganze einmal im Bild<br />

zu sehen, hat durchaus<br />

etwas und das zusammen<br />

mit der Bild- und TonqualitÄt<br />

einer DVD ist<br />

durchaus eine Kaufargument,<br />

ganz abgesehen davon,<br />

dass dies ein aktueller<br />

TontrÄger ist, was man<br />

von dem Mann ja seit einigen<br />

Jahren nicht mehr<br />

bekommen hat. Warum<br />

man aber wieder einmal die<br />

MÜhe gescheut hat, den<br />

Gilbert O’Sullivan des<br />

Jahres 2005 zu seinem<br />

Leben und der Musik zu<br />

befragen, ist eine der Fragen,<br />

die sich bei diesem<br />

Produkt wie bei vielen<br />

anderen aufdrÄngen und bei<br />

aller Freude Über den Konzertfilm<br />

einen bitteren<br />

Nachgeschmack der Abzocke<br />

hinterlassen.<br />

Willie&The Poor Boys<br />

Same<br />

Warner Music Vision WEA<br />

2564 63109-2<br />

Vor den Rhythm Kings gab<br />

es diese Band, die aber letztlich<br />

genau dasselbe war:<br />

Eine Gruppe, die Bill<br />

Wyman auf die Beine<br />

stellte, um seiner Liebe<br />

zum Rock’n’Roll und dem<br />

Blues zu frÖhnen. Das<br />

machte er zum ersten Mal<br />

1985 in der Fulham Town<br />

Hall in London, wobei er<br />

das Ganze als ein Revival<br />

einer Rock’n’Roll Show<br />

der 50er Jahre aufzog. Wie<br />

Üblich waren jede Menge<br />

illustrer GÄste dabei, von<br />

seinen damals noch Rolling<br />

Stones-Kollegen Charlie<br />

Watts und Ronnie Wood bis<br />

zu Kenny Jones, Chris Rea<br />

und Ringo Starr, der in<br />

einer Gastrolle glÄnzen<br />

darf. Das Konzert dauerte<br />

60 Minuten und war eine<br />

Tour de Force durch den<br />

frÜhen Rock’n’Roll mit<br />

einer Band, der das genauso<br />

viel Spa¿ machte<br />

wie den Zuschauern. Doch<br />

das ist nicht alles. Bill<br />

Wyman fÜhrt dazu durch<br />

einen Film, der die UmstÄnde,<br />

unter der die<br />

Produktion zustande kam<br />

zeigt und zudem viele<br />

Interviews mit etlichen<br />

der Beteiligten bringt. Da<br />

lÄsst sich die doch recht<br />

kurze Dauer von insgesamt<br />

60 Minuten eher verschmerzen,<br />

auch wenn die<br />

fÜr eine DVD wie fÜr ein<br />

Video sicher etwas lÄcherlich<br />

ist. Aber der Inhalt<br />

stimmt.<br />

Sir Douglas Quintet<br />

Live From Austin Tx.<br />

New West NW 8023 / Blue<br />

Rose/Soulfood<br />

Douglas Sahm war eine der<br />

grÖ¿ten Legenden der<br />

Rockmusik aus Texas und<br />

ganz egal, in welcher Form<br />

er auftauchte, ob alleine,<br />

mit den Texas Tornados<br />

oder eben wie hier mit dem<br />

Sir Douglas Quintet – die<br />

Leute standen Schlange,<br />

um ihn zu sehen. Das mussten<br />

sie nie bereuen, was<br />

dieses Konzert der reformierten<br />

Band im Rahmen<br />

der Fernsehshow Austin<br />

City Limits beweist: Der<br />

am 21. Januar 1981 mitgeschnittene<br />

Auftritt aus der<br />

Phase, als man sich um das<br />

originale Trio Doug Sahm,<br />

Augie Meyers und John<br />

Perez geschart hatte, demonstrierte<br />

nicht nur die<br />

zeitlose QualitÄt solcher<br />

Hits wie She’s About A Mover<br />

oder Mendocino, sondern<br />

zudem die des Klangs,<br />

der die mexikanischen und<br />

die amerikanischen Zutaten<br />

zu einem Ganzen vermischt<br />

hatte. Da Sahm damals mit<br />

Alvin Crow auch noch einen<br />

Bluegrass-Gitarristen hinzugenommen<br />

hatte, kamen<br />

die TÖne auch noch in den<br />

Mix. So kriegt man eine<br />

Mischung aus mexikanischen<br />

TÖnen, dem Beat der<br />

frÜhen Zeit, dem Blues der<br />

spÄteren und dazu noch<br />

einen Schuss Country, der<br />

als WÜrze unverzichtbar<br />

dazu gehÖrte. Das alles<br />

machte den Reiz der Gruppe<br />

und der Musik von Sahm<br />

aus.<br />

DVD-Kritiken<br />

Soft Machine<br />

Grides (CD/DVD)<br />

Cuneiform Rune 230/231 /<br />

Rattay Music<br />

Die meisten CD- und<br />

DVD-Packs bieten auf den<br />

beiden TontrÄgern annÄhernd<br />

dasselbe, nur auf<br />

einem der beiden ist meist<br />

etwas mehr. Doch dieser<br />

Doppelpack bringt zwei<br />

vÖllig verschiedene Teile.<br />

WÄhrend man auf der CD<br />

den Auftritt aus dem<br />

Amsterdamer Paradiso<br />

Club bekommt und zwar<br />

beide Sets, findet sich auf<br />

der DVD das Konzert im<br />

Rahmen des Beatclubs. Da<br />

der fÜr das deutsche Fernsehen<br />

stattfand, ist die<br />

Technik entsprechend gut.<br />

Doch dabei bleibt es nicht.<br />

Zum einen verÄnderte sich<br />

die Musik, weil im Gegensatz<br />

zum ersten Konzert<br />

Robert Wyatt diesmal wieder<br />

als SÄnger agieren durfte,<br />

inklusive einer Vokalimprovisation.<br />

Zum zweiten<br />

gab es zum Schluss<br />

noch eine ganz neue Komposition<br />

von Mike Ratledge,<br />

All White. Zusammen<br />

mit der Tatsache, dass<br />

alle Titel im Vergleich zu<br />

Amsterdam total anders<br />

gespielt wurden, besitzt<br />

man hier zwei Teile eines<br />

Puzzles, die erst den Reiz<br />

einer improvisierenden<br />

Band wie Soft Machine<br />

ausmachen, die sich jeden<br />

Abend entwickelte und<br />

auch das Material, das sie<br />

spielte. Das ist heute genauso<br />

ungewÖhnlich wie<br />

vor 35 Jahren – das bleibt<br />

zeitlos.

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