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Soloplatten (2) - Funwithmusic

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€ 7,10<br />

DIE WELTWEIT GRÖSSTE MONATLICHE<br />

VINYL- / CD-AUKTION<br />

10/06<br />

Oktober


2<br />

SchallplattenbÖrsen sind seit einigen<br />

OldieMarkt10/06<br />

Jahren fester Bestandteil der euro-<br />

pÄischen Musikszene. Steigende Be-<br />

sucherzahlen zeigen, da¿ sie lÄngst<br />

nicht mehr nur Tummelplatz fÜr Insider<br />

sind. Neben teuren RaritÄten bieten die<br />

HÄndler gÜnstige Second-Hand-Platten,<br />

Fachzeitschriften, BÜcher Lexika, Pos-<br />

ter und ZubehÖr an. Rund 250 BÖrsen<br />

finden pro Jahr allein in der Bundes-<br />

republik statt. Oldie-Markt verÖffent-<br />

licht als einzige deutsche Zeit-schrift<br />

monatlich den aktuellen BÖrsen-kalen-<br />

der. Folgende Termine wurden von den<br />

Veranstaltern bekanntgegeben:<br />

SchallplattenbÖrsen<br />

Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter/Telefon Datum 28. September Berlin Statthaus BÖcklerpark Kurt Wehrs ☎ (030) 67 77 62 42<br />

1. Oktober Schwerin Sport- und Kongresshallen WIR ☎ (05 11) 763 93 84<br />

1. Oktober Mainz KurfÜrstliches Schloss Wolfgang W. Korte ☎ (061 10) 12 86 62<br />

1. Oktober Gie¿en Kongresshalle Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />

1. Oktober Heerlen/Holland Van der Valk Hotel Sonopromotion ☎ (00 31) 611 13 56 46<br />

3. Oktober Dortmund Westfalenhalle Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />

5. Oktober Ried/¶sterreich Musikmesse Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

6. Oktober Berlin TU-Mensa Michael Kohles ☎ (030) 341 10 35<br />

7. Oktober Mannheim Rosengarten Wolfgang W. Korte ☎ (061 10) 12 86 62<br />

8. Oktober OsnabrÜck Stadthalle Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />

8. Oktober Trier Europahalle Wolfgang W. Korte ☎ (061 10) 12 86 62<br />

14. Oktober Halle HÄndelhalle First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />

14. Oktober Heidelberg Pfaffengrund Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />

14. Oktober MÜnchen Kolpinghaus Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

15. Oktober Braunschweig Stadthalle First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />

15. Oktober Aachen Eurogress Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />

15. Oktober Offenbach Stadthalle Wolfgang W. Korte ☎ (061 10) 12 86 62<br />

21. Oktober DÜsseldorf BÜrgerhaus Reisholz Jugendamt ☎ (02 11) 74 66 95<br />

21. Oktober Kiel Legienhof Aftermath ☎ (04 31) 80 19 31<br />

22. Oktober Bochum Ruhrcongress Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />

28. Oktober Eisenach BÜrgerhaus Iris Lange ☎ (056 59) 73 24<br />

28. Oktober ZÜrich/Schweiz Volkshaus SVG ☎ (00 41) 794 27 01 02<br />

29. Oktober SaarbrÜcken Congresshalle Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />

29. Oktober Dresden Kulturpalast Iris Lange ☎ (056 59) 73 24<br />

29. Oktober Linz/¶sterreich Volkshaus Bindermichl Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

Die VerÖffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf SchallplattenbÖrsen ist eine kostenlose Service-Leistung von<br />

Oldie-Markt. Ein Anspruch auf VerÖffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.


* New Orleans ist als lebende Stadt zwar<br />

weit davon entfernt, zur NormalitÄt zurÜck zu<br />

kehren – bislang sind von den 480.000<br />

Einwohnern vor dem Hurricane Katrina gerade<br />

erst einmal 240.000 zurÜckgekehrt und<br />

gerade die Einwohner der am schlimmsten<br />

betroffenen Ärmeren Stadt-Teile werden teilweise<br />

nicht mehr in ihre HÄuser zurÜck kom-<br />

News<br />

men – aber das, was New Orleans zu der<br />

Stadt machte, die mit dem Spitznamen The<br />

Big Easy belohnt wurde, ist wieder intakt und<br />

feiert sogar grÖ¿ere Erfolge als davor. Die<br />

Rede ist von der Club- und Musik-Szene der<br />

Stadt, die Überraschenderweise sogar von der<br />

Katastrophe profitiert hat. Zum einen deswegen,<br />

weil viele der Menschen, die nach<br />

New Orleans gekommen sind, um bei den<br />

AufrÄumarbeiten zu helfen, sich fÜr Musik<br />

interessieren und deswegen die Touristen<br />

ersetzt haben, die sich vielleicht noch zurÜkkhalten.<br />

Zum zweiten, weil mehr der<br />

Stadtbewohner in die lokalen Clubs gehen,<br />

weil sie nach den hÄufig deprimierenden<br />

AufrÄum- und Reparaturarbeiten an ihren<br />

HÄusern einfach ein Ventil brauchen, um<br />

nicht nur in den Bruchbuden herum zu hÄngen.<br />

Und zum dritten, weil die diversen Benefizaktionen<br />

der Musiker auch die Musikszene<br />

befruchtet haben. So konnte beispielsweise<br />

der berÜhmte Tipitina-Club Anfang<br />

dieses Jahres sogar einen neuen Besucher-<br />

Rekord aufstellen und vielen der alteingesessenen<br />

LokalitÄten geht es nicht viel anders.<br />

Bleibt die Frage, ob die QualitÄt auch an die<br />

alte Klasse anknÜpfen kann.<br />

* Bob Dylan hat ganz gegen seine Gewohnheiten<br />

fÜr das Video zu dem Song Deal<br />

Goes Down endlich einmal richtig geklotzt,<br />

statt wie Üblich desinteressiert abgewinkt.<br />

Das erste Video aus dem neuen Album wird<br />

nicht nur von dem Regisseur Bennett Miller<br />

betreut, der fÜr seinen Film Über den Schriftsteller<br />

Truman Capote vor kurzem einen<br />

Oscar erhielt, sondern der Star des von der<br />

Story und der QualitÄt der Bilder her eher<br />

fragwÜrdigen sechsminÜtigen Filmchens ist<br />

mit Scarlett Johansson eine der derzeit angesagtesten<br />

Schauspielerinnen in Hollywood.<br />

* Crosby, Stills, Nash & Young kehren auf<br />

ihrer derzeit laufenden, ausverkauften US-<br />

Tour zu ihren musikalischen und vor allem<br />

politischen Wurzeln zurÜck. Analog zu dem<br />

letzten Album von Young, das politisch<br />

extrem gegen George Bush Stellung bezog,<br />

sind die Konzerte eine wahre Demonstration<br />

der Musiker gegen den Irak-Krieg im besonderen<br />

und dem PrÄsident der Vereinigten<br />

Staaten im allgemeinen. Nicht nur die Songs,<br />

sondern auch die Statements dazwischen<br />

lassen keinen der Besucher im Ungewissen<br />

Über die Position der Musiker dazu. Au¿erdem<br />

macht schon die BÜhnendekoration klar,<br />

worum es hier geht. Die seit dem Hit Tie A<br />

Yellow Ribbon Round The Old Oak Tree in<br />

den USA als Form des Andenkens an abwesende<br />

Personen in Mode gekommenen gelben<br />

StoffbÄnder schmÜcken ein Überdimensionales<br />

Mikrofon auf der BÜhne und lÖsen die<br />

entsprechenden Reaktion aus. Nach den<br />

ersten Auftritten der laufenden Tour zeigt sich<br />

schon, dass zwar einige Fans empÖrt die<br />

Konzerte verlassen haben, die gro¿e Mehrheit<br />

aber die Position der Altrocker teilt, vor<br />

allem Veteranen des Irak-Krieges. Diese<br />

RÜckkehr zu den Wurzeln scheint auch auf<br />

die Musiker wie ein Jungbrunnen zu wirken,<br />

zumindest legen die Leistungen von Stephen<br />

Stills an der Leadgitarre, David Crosby und<br />

Graham Nash als SÄnger dies nahe. Kritiker<br />

verglichen die Gitarrenduelle von Stills und<br />

Young bereits mit ihrer Zeit bei Buffalo<br />

Springfield. Fraglich bleibt, ob es auch einen<br />

Mitschnitt von diesen Shows geben wird.<br />

* The Black Crowes melden wieder einmal<br />

eine Umbesetzung. Gitarrist Mark Ford reichte<br />

kurz vor der Tour im Herbst seine Papiere<br />

ein. Doch Chris und Pete Robinson haben<br />

bereits einen Ersatz parat: Chris Stacey hei¿t<br />

der Neue, der bei der Tour Ford ersetzen<br />

wird. Derweil basteln die beiden BrÜder Robinson<br />

an neuem Studio-Material, das letztlich<br />

in einem neuen Album mÜnden soll.<br />

* Michael Schenker scheint wieder einmal<br />

die Schnauze von seinen Kollegen im besonderen<br />

und seiner Karriere im allgemeinen<br />

voll zu haben. Nach einem in der Fachpresse<br />

gehÖrig breit getretenen E-Mail Krieg mit<br />

dem aktuellen SÄnger der Michael Schenker<br />

Group, Jim Tiara, hat er jetzt verlauten lassen,<br />

dass er die Band aufgelÖst hat und auch<br />

nicht wieder beleben will.<br />

* Iron Maiden feiern mit ihrem neuen Opus,<br />

A Matter Of Life, zumindest hierzulande<br />

einen Erfolg wie noch nie: Erstmals eroberten<br />

sie nach der VerÖffentlichung den ersten Platz<br />

der deutschen Albumcharts und lie¿en damit<br />

solche Stars wie Bob Dylan hinter sich.<br />

* Paul Stanley kehrt auf die RockbÜhne zurÜck:<br />

Am 20. Oktober wird er nach 28 Jahren<br />

sein zweites Solo-Album verÖffentlichen. Zusammen<br />

mit Songschreiber Desmond Child<br />

und dem ehemaligen Marilyn Manson-Gitarristen<br />

John 5 hat er eine typische Hardrockplatte<br />

aufgenommen, die nach seinen eigenen<br />

Aussagen auf seinem Leben basiert und bei<br />

dem er keine Pose einnimmt. Musikalisch<br />

aber fÜhlt man sich des Öfteren an Kiss erinnert.<br />

Konkrete TourplÄne gibt es, aber Termine<br />

stehen genauso wenig fest wie die Besetzung<br />

der Band, die Stanley begleiten wird.<br />

* Oasis werden am 20. November mit Stop<br />

The Clocks ihr erstes Best Of-Album auf den<br />

Markt bringen, dessen endgÜltiges Tracklisting<br />

allerdings noch nicht feststeht. Sicher<br />

ist nur, dass 18 Titel auf der CD enthalten sein<br />

werden und dass zum Start der Platte Lord<br />

Don’t Slow Me Down in ausgesuchten<br />

StÄdten gezeigt werden wird – ein Tourfilm<br />

OldieMarkt10/063<br />

von Regisseur Baillie Walsh, der bereits fÜr<br />

Inxs und Massive Attack tÄtig geworden ist.<br />

Er zeigt die 2005er, 2006er Tour Don’t<br />

Believe The Truth. Die Plattenfirma macht<br />

aus dem unsicheren Tracklisting einen<br />

Wettbewerb fÜr Fans: Wer das richtige rauskriegt,<br />

darf mit einer Person seiner Wahl nach<br />

Tokio reisen, wo der Film unter anderem vorgefÜhrt<br />

wird.<br />

* Paris Hilton ist zumindest indirekt zur<br />

Quelle eines Skandals in England geworden.<br />

In den PlattenlÄden tauchten gefÄlschte<br />

Ausgaben ihrer CD auf, die aber denselben<br />

Barcode aufwiesen wie das Original. Jetzt hat<br />

sich der Produzent des Sommerhit-Duos<br />

Gnarls Barkley, Danger Mouse, dazu bekannt.<br />

Er hat Remixe des Albums erstellt und<br />

sie als Aktion in einer Auflage von 400 StÜck<br />

in englische PlattenlÄden gestellt. Das Ganze<br />

wollte er eher als Scherz denn als etwas anderes<br />

verstanden wissen. Die bereits verkauften<br />

StÜcke gehen Übrigens inzwischen bei E-bay<br />

fÜr einige Hundert Pfund Über den elektronischen<br />

Tisch des Hauses.<br />

* Kurt Cobain wird posthum immer mehr<br />

zum Zentrum einer Vermarktung, die er<br />

eigentlich in seiner Musik und seinem Leben<br />

immer absolut abgelehnt hat. Jetzt erscheint<br />

die zweite Actionfigur, die auf ihm basiert.<br />

Nachdem die erste Puppe nach dem Video<br />

von Smells Like Teen Spirit modelliert wurde,<br />

soll die zweite Figur nach seinem Auftritt in<br />

der MTV-Serie Unplugged modelliert worden<br />

sein und wird komplett mit Gitarre, Hocker<br />

und Mikrofon ausgeliefert. Courtney Love<br />

hat dem Deal zugestimmt und ist damit verantwortlich<br />

fÜr diese unglaubliche Vermarktung<br />

eines der grÖ¿ten Rockstars der alternativen<br />

Szene.<br />

* Robert Plant hatte auch ein Leben nach<br />

Led Zeppelin. Das wird jetzt auf einer 9 CDund<br />

1 DVD-Box abgefeiert. Zu dem Material<br />

seiner diversen Solo-Alben kommen auf der<br />

DVD zwanzig Videos aus seiner Karriere.<br />

Auf den 9 CDs bekommt man nicht nur einen<br />

¼berblick Über alle <strong>Soloplatten</strong>, sondern<br />

noch etliche unverÖffentlichte Songs und<br />

viele Informationen Über den Weg des<br />

Mannes seit dem Ende der Band, mit der er<br />

berÜhmt geworden ist. Die Box wird in<br />

Deutschland Ende November dieses Jahres<br />

verÖffentlicht werden.


4DieteuerstenPlattendesMonats: OldieMarkt10/06<br />

1 2066 And Then<br />

Reflections Of The Future (Foc, VG+/M-) 137,50 €<br />

United Artists UAS 29314 (72/D)<br />

2 Spencer Davis Group<br />

The Second Album (Mono, M-/M-) 100,30 €<br />

Fontana TL 5295 (UK)<br />

3 Reaction<br />

Same (VG+/M-) 98,51 €<br />

Polydor (72/D)<br />

4 Silberbart<br />

4 Times Sound Razing (M-/VG+) 89,82 €<br />

Philips (71/D)<br />

5 Whalefeather<br />

Same (M-/M-) 80,05 €<br />

Blue Horizont Polydor 2431 009 (70/UK)<br />

12<br />

1 Dark - Round The Edges 1840,80 € (2/98)<br />

SIS-0102 (72/UK)<br />

DieewigenPrice-Charts<br />

2 Bent Wind - Sussex 1664,94 € (2/98)<br />

Trend T-1015 (69/CA)<br />

3 Elvis Presley - Golden Boy 1362,42 € (5/96)<br />

RCA 25037 (65/CH)<br />

4 Paternoster - Same 1362,41 € (4/01)<br />

CBS S 64958 (72/OE)<br />

5 Dog That Bit People - Same 1312,31 € (3/95)<br />

Parlophone PCS 7125 (71/UK)<br />

6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)<br />

Coral CRL 57080 (57/US)<br />

7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween 942,02 € (12/93)<br />

Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)<br />

8 Can - Monster Movie 910,16 € (5/99)<br />

Music Factorx SRS 001 (69/D)<br />

9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94)<br />

Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)<br />

10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell 876,87 € (11/95)<br />

Candy Floss CF 7764S (64/US)<br />

11 Lang’syne - Same 844,99 € (2/94)<br />

DÜsselton TS 2737 (76/D)<br />

6 Jan Dukes de Grey<br />

Sorcerer (Foc, M-/VG+) 77,09 €<br />

Nova Decca SDN 8 (UK)<br />

7 Mothers Of Invention<br />

Freak Out (M-/M) 69,96 €<br />

Verve Polydor 710 003 (D)<br />

8 Westfauster<br />

In A King’s Dream (M-/VG+) 61,48 €<br />

Nasco 9008 (71/US)<br />

9 Rolling Stones<br />

Aftermath & Out Of Time (Clubpressung, VG/VG) 54,60 €<br />

Decca H 220 (67/D)<br />

10 The Barbarians<br />

Are You A Boy (7’’, VG+/VG+) 49,95 €<br />

Ariola 18610 (67/D)<br />

11 The Sweet<br />

Lollipop Man (M-/VG+) 49,63 €<br />

Cornet 5020 (69/D)<br />

12 Warhorse<br />

Red Sea (Foc, M-/VG+) 46,90 €<br />

Vertigo 6360 066 (71/D)<br />

13 2066 And Then<br />

Reflections On The Past (2 LP, M-/M-) 46,88 €<br />

Second Battle SBT 001 (91/D)<br />

The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) 837,80 € (2/97)<br />

London Wavelenght (Limited Edition)<br />

13 The Beatles - Help 820,97 € (2/96)<br />

Odeon (gelb) 984008 (65/D)<br />

14 The Beatles - Second Album 798,43 € (3/92)<br />

Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)<br />

15 Svanfriddur - What’s Hidden There 784,75 € (5/94)<br />

Privatpressung (72/UK)<br />

16 Fleur de Lis - Facing Morning 771,96 € (5/95)<br />

Qualisound US 403 SLP (71/DK)<br />

17 Rolling Stones - Promotional Album 751,37 € (7/96)<br />

London RSD-1 (69/US)<br />

18 Rolling Stones - Big Hits 720,67 € (11/98)<br />

Fonoring Decca SFGLP 78299<br />

19 Rolling Stones - Album Play (EP) 690,81 € (11/94)<br />

Decca DCD 81500 (68/D)<br />

20 Open Mind - Same 651,03 € (10/99)<br />

Philips SBL 7893 (69/UK)<br />

21 Chicken Bones - Hardrock in Concert 639,29 € (12/97)<br />

Procom 027606 (76/D)<br />

22 Metronic Underground - Illusion 637,24 € (5/97)<br />

Privatpressung (80/D)<br />

23 Dogfeet - Same 625,82 € (2/93)<br />

Reflection REL 8 (70/UK)<br />

24 Five Royals - Rockin’ Five Royals 625,67 € (1/97)<br />

Apollo LP 488 (54/US)<br />

25 The Beatles - Please Please Me 576,21 € (5/00)<br />

Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)<br />

26 The Beatles - Same 561,92 € (12/96)<br />

Clubpressung Odeon 6279 (65/D)<br />

14 Warm Dust<br />

And It Came To Pass (2 LP, M-/VG) 43,50 €<br />

Trend TNLS 700 (70/UK)<br />

TOP20/40<br />

15 Bill Ramsey<br />

Bossa Nova Baby (7’’, M/M) 41,53 €<br />

Polydor 22635 (D)<br />

16 Dave Pike Set<br />

I’m On My Way (7’’, M/M-) 40,50 €<br />

MPS 3115 (D)<br />

17 UFO<br />

UFO 1 (M-/VG+) 35,80 €<br />

Beacon BEAS 12 (70/UK)<br />

18 Warhorse<br />

Same (Foc, M-/M-) 34,24 €<br />

Vertigo 6360 015 (70/D)<br />

19 Walrus<br />

Same (Warenmuster, M-/M-) 33,50 €<br />

Deram SML 1072 (72/D)<br />

20 Rhinoceros<br />

Same (Gold Label, M/M) 31,45 €<br />

Elektra EKS 74030 (D)<br />

FÜr die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion<br />

335 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot<br />

und damit den tatsÄchlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch<br />

mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs,<br />

Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine BerÜcksichtigung.<br />

27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time 552,38 € (4/99)<br />

Decca 25014 (67/CH)<br />

28 Missus Beastly - Same 552,36 € (9/96)<br />

CPM LPS 002 (70/D)<br />

29 Freedoms Children - Astra 546,54 € (6/00)<br />

Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)<br />

30 The Beatles - The Collection 530,33 € (5/93)<br />

MFSL 1-101-114 (82/US)<br />

31 Hunger - Strictly From Hunger 525,06 € (9/00)<br />

Public P 1006 (70/US)<br />

32 Leafhound - Growers Of Mushroom 519,77 € (10/99)<br />

Decca SKL 5094 (71/UK)<br />

33 GÄa - Auf der Bahn zum Uranus 489,50 € (4/01)<br />

Kerston FK 60514 (73/D)<br />

34 Rolling Stones - Original Master Recordings 480,44 € (5/93)<br />

MFSL 1-161/170 (84/US)<br />

35 The Beatles - Butchercover 478,90 € (2/91)<br />

Capitol 2553 (66/US)<br />

36 The Beatles - Same (Clubpressung) 463,23 € (3/00)<br />

Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)<br />

37 Rolling Stones - Flowers 461,30 € (10/96)<br />

Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)<br />

38 Irish Coffe - Same 444,35 € (3/95)<br />

Triangle 920 321 (72/BL)<br />

39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP) 444,82 € (5/96)<br />

Coral 94071 (56/D)<br />

40 Kaputter Hamster - Same 435,21 € (9/92)<br />

Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)<br />

Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt<br />

Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,<br />

in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) gefÜhrt wurde.


Ergebnisse der AUKTION 335<br />

Powered and designed by Peter Trieb – D 84453 Mühldorf<br />

Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse<br />

Anzahl der Gebote 3.414<br />

Gesamtwert aller Gebote 48.428,00<br />

Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s 27.722,00<br />

Höchstgebot auf eine Platte / CD 279,60<br />

Highlight des Monats September 2006<br />

LP - Jade – Warrior - Released Vertigo 6360 062 - stocb - D - VG+/VG<br />

So wurde auf die Platte / CD auf Seite 18, Zeile 76 geboten:<br />

Mindestgebot EURO 4,00<br />

Bieter 1 4,12<br />

Bieter 2 6,11<br />

Bieter 3 6,69<br />

Bieter 4 12,00<br />

Bieter 5 14,20<br />

Bieter 6 33,00<br />

Die Vertigo-Ausgaben mit dem<br />

legendären swirl-Label gehören zu<br />

den Sammelstücken, die ständig<br />

teurer werden.<br />

Ein gutes Beispiel dafür ist die zweite<br />

LP der englischen Band, die als eine<br />

der ersten Gruppen meditativ<br />

angehauchte Instrumentalmusik<br />

vorlegte. Das Mindestgebot ist<br />

natürlich deutlich unterpreisig, trotz<br />

der nicht gerade neuwertigen<br />

Qualität.<br />

Doch das Höchstgebot entspricht<br />

dem Wert einer neuwertigen Platte<br />

und diese Tatsache unterstreicht den<br />

Wahrheitsgehalt der anfangs<br />

geäußerten Behauptung.<br />

Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de<br />

Werden Sie reich durch OLDIE-MARKT – die Auktionszahlen sprechen für sich !<br />

Software und Preiskataloge für Musiksammler bei Peter Trieb – D84442 Mühldorf – Fax (+49) 08631 – 162786 – eMail info@plattensammeln.de<br />

Kleinanzeigenformulare WORD und EXCEL im Internet unter www.plattensammeln.de


Fury feierte mit Kansas City<br />

von Wilbert Harrison und<br />

Ya Ya von Lee Dorsey<br />

Millionenhits.<br />

6 Labelkunde/Impressum OldieMarkt10/06<br />

Die spÄten 50er Jahre waren die BlÜtezeit<br />

nicht nur des Rock’n’Roll, sondern auch der<br />

kleinen Plattenfirmen, die mit etwas GlÜck<br />

Über Nacht einen Millionenhit landen konnten.<br />

Da lohnte es sich, wenn man an der<br />

Quelle sa¿ und das tat der New Yorker Plattenladen-Besitzer<br />

Bobby Robinson, der daher<br />

wusste, was die Leute kaufen wollten. Er<br />

grÜndete ab 1952 etliche Label, einige zusammen<br />

mit seinem Bruder Danny, einige alleine.<br />

Fury rief er 1957 ins Leben, um R&B zu ver-<br />

Öffentlichen und das zahlte sich 1959 aus, als<br />

er Kansas City von Wilbert Harrison auf den<br />

Markt brachte, das zu einem Millionenseller<br />

Oldie-Markt 11/06<br />

(= Heft 315)<br />

Erscheinungsdatum:<br />

6. November 2006<br />

Einsendeschlu¿ fÜr den Kleinanzeigen-Markt<br />

(Auktion und Festpreis) am:<br />

9. Oktober 2006<br />

Auktions-Schlu¿ fÜr Auktion 336<br />

(Poststempel) am:<br />

9. Oktober 2006<br />

geriet. Leider war der im MÄrz 1959 noch<br />

woanders unter Vertrag, so dass erst einmal<br />

eine Auseinandersetzung vor Gericht folgte.<br />

Das erste Label war in purpur gehalten. Oben<br />

stand der Name in Silber, unten die sonstigen<br />

Angaben ebenfalls in silber. Doch das hielt<br />

nur kurz, das erste lÄngerfristige Design wechselte<br />

die Farbe von purpur zu pink, wodurch<br />

der Name der Firma und die sonstigen<br />

Angaben in schwarz gehalten wurden. Die<br />

endgÜltige Gestaltung brachte die dritte Abart,<br />

die dieselbe Farbe, aber eine etwas ausgefallenere<br />

Form des Namenszugs brachte, das jetzt<br />

eine graphische Umsetzung des Sinns des<br />

Wortes (Wut, siehe Furor) bildete, dank eines<br />

Schweifs. Zudem war noch zusÄtzlich ein<br />

Pferdekopf wegen der damals angesagten<br />

Fernsehserie angebracht worden. Das war das<br />

Label, auf dem Lee Dorsey mit Ya Ya den 2.<br />

Millionenseller landete und zudem Gladys<br />

Knight & The Pips erste Gehversuche in der<br />

Musik unternahmen. Doch wie viele andere<br />

der kleinen Firmen bedeuteten die 60er Jahre<br />

auf Dauer das Ende fÜr das Imperium von<br />

Oldie-Markt 12/06<br />

(= Heft 316)<br />

Erscheinungsdatum:<br />

4. Dezember 2006<br />

Einsendeschlu¿ fÜr den Kleinanzeigen-Markt<br />

(Auktion und Festpreis) am:<br />

13. November 2006<br />

Auktions-Schlu¿ fÜr Auktion 337<br />

(Poststempel) am:<br />

13. November 2006<br />

Wichtig fÜr Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen<br />

Oldie-Marktes und dem Kleinanzeigenschlu¿ fÜr das nÄchste Heft nur 7 Tage liegen. Warten Sie deshalb<br />

mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre<br />

Anzeige so frÜh wie mÖglich.<br />

Bobby Robinson aufgrund der immer teurer<br />

werdenden Studiokosten, die das Ganze nicht<br />

mehr rentabel machten. So zog sich Robinson<br />

aus dem GeschÄft zurÜck. Das Material seiner<br />

Firmen, das fast ausschlie¿lich in Mono auf<br />

den Markt kam, gibt es vor allem auf CDs von<br />

Relic, wobei die Stereofassungen herangezogen<br />

wurden. Das war deshalb mÖglich, weil<br />

Little Walter DeVenne in den 90er Jahren die<br />

Tapes der originalen Produktionen Robinson<br />

abkaufte, die tatsÄchlich alle auf Multitrack-<br />

Maschinen produziert worden waren und deswegen<br />

eine Stereo-VerÖffentlichung problemlos<br />

mÖglich machten.<br />

10/06<br />

Nr. 314 Oktober 10/06 Oldie-Markt<br />

Herausgeber: Martin Reichold<br />

Redaktion: Martin Reichold<br />

Internet:<br />

http://www.oldiemarkt.com<br />

Fotografie: Willi Kuper<br />

Computerworks: Computer Communication<br />

Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank KÜster,<br />

Bernd Vogel<br />

Mitarbeiter Spezialgebiete:<br />

Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),<br />

Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex),<br />

Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd),<br />

Michael Doepner (Status Quo), Klaus WeissenbÄck (Deep<br />

Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), JÖrt Tschirschwitz<br />

(Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm<br />

(Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), JÜrgen Knoll<br />

(Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax),<br />

Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas),<br />

Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf),<br />

Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe<br />

Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan<br />

Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),<br />

Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack<br />

(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention),<br />

Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)<br />

Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)<br />

Redaktion: Oldie-Markt, Gellertstr. 5, 90409 NÜrnberg,<br />

Tel: 0911/36680090/91, Fax: 0911/36680092<br />

Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 NÜrnberg<br />

Druck: Maintaldruck, Industriestra¿e 11, 95336 Mainleus<br />

Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. HÖhere<br />

Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht, ErsatzansprÜche<br />

kÖnnen nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten<br />

by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte<br />

werden nur zurÜckgesandt, wenn vom Einsender RÜckporto beigelegt<br />

wurde. Einzelheft Euro 7,10 (inkl. Mwst.), Jahresabonnement<br />

Euro 85,20 (Ausland auf Anfrage). KÜndigung des<br />

Abonnements spÄtestens vier Wochen vor Ende des bezahlten<br />

Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien Vertriebs GmbH<br />

FÜr das Abo: Deutsche Bank LÖrrach, Kto. 144763003, BLZ:<br />

68370034. FÜr den Kleinanzeigen-Markt: New Media Verlag,<br />

Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024 BIC: DEU-<br />

TEDBHAM IBAN: DE02 2007 0024 0661 2444 00 oder<br />

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PBNKDEFF IBAN: DE58 5451 0067 0021 8766 71


Dank des mangelnden Erfolgs der Platten nach KÖhntarkÖsz<br />

musste Vander neue Wege beschreiten, die nur ab und zu die<br />

frÜhere Klasse zeigten.<br />

OldieMarkt10/067<br />

Magma:EndederKernschmelze<br />

Ein tragender Bestandteil der späteren Besetzungen: Didier Lockwood


8<br />

Im Leib- und Magenblatt der deutschen<br />

Rockszene, Sounds, war es in den 70ern eines<br />

der beliebtesten Themen: Der Kampf zwischen<br />

Gut und BÖse oder zwischen dem<br />

Kommerz und der Kunst. Da war es weniger<br />

wichtig, dass jede VerÖffentlichung auf einer<br />

Plattenfirma zwangslÄufig kommerziell, da<br />

kÄuflich zu erwerben, war. Und gerade solche<br />

Bands wie Magma lebten auch von ihrer<br />

Musik.<br />

TatsÄchlich wurden diverse<br />

OldieMarkt10/06<br />

stilistische<br />

Wandlungen in der Geschichte der Gruppe<br />

deswegen vollzogen, weil einfach kein Geld<br />

da war, um anders zu agieren. So wollte<br />

Christain Vander sicher in den 70er Jahren<br />

nicht unbedingt zurÜck zu kleineren Besetzungen,<br />

aber er reagierte damit auf die ver-<br />

Änderten Rahmenbedingungen, nachdem der<br />

Vertrag mit A&M nicht den erhofften und<br />

angestrebten weltweiten Erfolg brachte – fÜr<br />

die USA war das einfach zu abgehoben. Doch<br />

das bedeutete nicht, dass Vander deswegen<br />

von seinem Ziel ablie¿. Er musste es nur<br />

ebenso modifizieren wie den Umfang der<br />

F-LP: Eurodisc WEA 913 213<br />

Formationen, mit denen er arbeitete. Das<br />

hatte nicht unbedingt Auswirkungen auf die<br />

kÜnstlerische Potenz, wie das in kleiner Form<br />

aufgenommene KÖhntarkÖsz, das vom Verkauf<br />

her aber ein derartiger Flop wurde, dass<br />

das ¼berleben der Band tatsÄchlich in Frage<br />

gestellt wurde.<br />

Um die Folgen abzufedern, kam auf dem<br />

eigenen Utopia-Label das Doppel-Album<br />

Magma Live auf den Markt, das auch als<br />

Dokument eines Konzertes der Band durchaus<br />

seinen Sinn hatte. ¼dÜ WÜdÜ jedoch<br />

bedeutete 1976 wieder einen RÜckschritt.<br />

Christian Vander zog folgendes Fazit: „Es<br />

war eine ¼bergangsplatte. Es gab eigentlich<br />

keine Gruppe, als wir sie aufnahmen. Wir<br />

haben sie produziert, um einen Neuanfang zu<br />

bekommen. Sie ist ein Extrakt aus verschiedenen<br />

StÜcken ohne richtigen Abschluss, ist<br />

auch nicht typisch fÜr Magma. Au¿erdem ist<br />

der Sound nicht zufrieden stellend, wir hatten<br />

Magma:EndederKernschmelze Oldie-Markt Discographie<br />

vonFrankKÜster<br />

Die <strong>Soloplatten</strong> (4)<br />

Jean-Michel Kajdan (2)<br />

1998<br />

1998<br />

CD: J’veux trouver ma ligne<br />

F: Labelle Music (Equalys)<br />

Tracks: Intro / Shuffle faire jouer À mes potes / Blues Ridicule / Tu m’inspires / Blue Noise /<br />

Stevabe / Y’a comme un ProblÈme / Still No Name / Demonbreun St. / Drumsticks Part 1 /<br />

Drumsticks Part 2 / J’veux trouver ma ligne / Enola Gay / Pourra-t-on sauver la Terre?<br />

2000<br />

2000<br />

CD: Various Artists : Autour de la Guitare (Interviews)<br />

F: Globe Music / Sony Music<br />

Jean-Michel Kajdan : Interview<br />

Teddy Lasry<br />

1973<br />

Album: Trafic Pop<br />

F: Son Image SI 810<br />

1975<br />

1975<br />

Album: Action Printing<br />

F: Son Image SI 820<br />

Album: Love Valley<br />

F: Sonimage SI 821<br />

A: Teddy Lasry : A Fleur de Coeur / Ma Romance / Eenvol / Sunny Face / Quelque Part un Rreve<br />

/ Nostalgia<br />

B: L. Simoncini : Love Valley (Instrumental Version) / Douce Image / L’Ile seule (Vocal Version)<br />

/ (Instrumental Version) / Love Valley (Vocal Version)<br />

Single: Tarzoon’s March / Bug Blues<br />

F: EMI 2 C 010-14 222, IT: CAM AMP 168<br />

Album: 8000 Volts<br />

F: Patchwork 28<br />

1976<br />

1976<br />

Album: e=mc2<br />

F: RCA Victor FPL 10148, IT: RCA Victor ESC 328<br />

A: Life / Quasar / Earth / Nebula<br />

B: Birth Of A Galaxy / Birds Of Space / Nonsense / Life<br />

Album : Escalade<br />

F: Sonimage SI 822<br />

1977<br />

Album: Hypnose<br />

F: IML 04<br />

Album: La Femme Qui Venait d’Ailleurs<br />

F: Son Image 823<br />

1973<br />

1977


Probleme mit der Abmischung, sie ist basslastig,<br />

es kommt zu wenig Melodie durch. Es<br />

war eher eine LP von Jannik Top, dem Bassmann,<br />

als eine Magma-Platte.“ Das mag so<br />

sein, aber die LP erschien nun einmal unter<br />

dem Gruppen-Namen. Immerhin lieferte die<br />

Produktion den Anlass, um wieder in grÖ¿erer<br />

Besetzung zu touren, was speziell in Frankreich<br />

zu einem gro¿en Echo fÜhrte. Besonders<br />

die Vorstellung im Pariser Hippodrome<br />

vor mehr als 8000 Fans geriet zu einem<br />

Magma:EndederKernschmelze<br />

Triumph.<br />

Dementsprechend gro¿ war das Selbstvertrauen,<br />

das sich in der folgenden Aussage<br />

zeigte: „FrÜher waren es die gro¿en aufregenden<br />

Unternehmungen, heute ist es eher das<br />

AlltÄgliche, ist es die verlÄssliche Kleinarbeit,<br />

was bei Magma zÄhlt.“ Damit verabschiedete<br />

sich Vander selbst von den gro¿en PlÄnen der<br />

frÜhen Jahre, weil er erkannt hatte, dass zunÄchst<br />

einmal nur die Etablierung des Namens<br />

und die Sicherheit der jeweiligen<br />

Leistung zÄhlte. Dazu war es vor allem fÜr<br />

Vander ganz wichtig, dass die Konzerte absolut<br />

diszipliniert abliefen, ohne gro¿e Frei-<br />

F-LP: Cobra COB 37.014<br />

heiten fÜr die Mitglieder. Im Gegenteil: Das<br />

gesamte Material war von vorneherein festgelegt,<br />

auch das eine Verneigung an die klassische<br />

Musik, die ja eine der Hauptinspirationen<br />

fÜr Vander gewesen war.<br />

Dennoch gestaltete sich der Neustart deutlich<br />

problematischer als von Vander gedacht.<br />

Zuerst deswegen, weil 1977 die LP Inedits,<br />

von ihm als „Piratenplatte mit alten Sachen“<br />

charakterisiert, aber als Neuproduktion der<br />

Formation verkauft wurde. Und zum zweiten,<br />

weil er selbst eher eine chaotische PersÖnlichkeit<br />

war. So fielen zwei Konzerte der<br />

Band 1977 in Deutschland deswegen ins<br />

Wasser, weil im Juni die Band bei einem<br />

Festival nicht mehr warten mochte und einfach<br />

abreiste. Und beim Nachholtermin<br />

erschien Vander nicht, weil er es vorgezogen<br />

hatte, mit seinem Ferrari direkt von Kopenhagen<br />

nach Paris zu fahren – natÜrlich ohne<br />

1979<br />

1979<br />

Album: Interpol<br />

F: Sonimage 825<br />

Album: Seven Stones<br />

F: RCA PL 37257, JP: RCA RVP-6400<br />

A: Quartz / Onyx / Ambre<br />

B: AmÉthyste / Agathe / Turquoise / Pierre de Lune<br />

1981<br />

Album: Tutti Flutti<br />

F: Patchwork Series No. 22<br />

Album: Rush<br />

F: Patchwork Series 59<br />

1982<br />

1982<br />

Album: Power<br />

F: Son Image SI 829<br />

A: Power / Extraction / Course / Pulsation / Suspense / Dance<br />

B: Opus 12 / Space / Ragtime / Suite en Canon / Grand Hotel / Salsa<br />

1983<br />

1983<br />

Album: Music Band<br />

F: Patchwork Series MC 76<br />

Album: Two Faces Of Teddy Lasry (Teddy Lasry, F. Mercier, C. Perraudin)<br />

F: Patchwork MCT 75<br />

1984<br />

Album: Racing<br />

F: Patchwork 44<br />

Album: Jingles<br />

F:<br />

1985<br />

Album: Adventures<br />

F:<br />

Album: Back To Amazonia<br />

F: Son Image 835<br />

1981<br />

1984<br />

1985<br />

1986<br />

1986<br />

Album: Little Big Band (+ Michel Derouin)<br />

F: Koka Media KOK 46<br />

OldieMarkt10/069<br />

1992<br />

1992<br />

CD: Swing Nostalgia<br />

D/F: Koka Media KOK 2070<br />

Tracks: Swing Nostalgia / Procession / Swing For Toons / High Hat / High Hat & Tap / Boston<br />

Bounce / Depression / Universal Dancer / Allen’s Goodies / Wa Wa Jungle / Grand Hotel / Blue<br />

Sinfonia / Mahogany / Zazou / Rhum & Soda / Swinging Air Force / Dear Virginia / A la Rose<br />

rouge / Blues For A Lady / Blue Sinfonia 2 / Open At Night / Procession<br />

2005<br />

2005<br />

CD: La Maison de Nina (Bande Originale du Film)<br />

F:<br />

Tracks: PriÈre d’Enfant / ThÈme de Nina / Ismekhou ha Chamayim / Nigun / La Baignade / Dan’s<br />

Freilach / Ine Ma Tov / Schlof Mayn Feygele / La Berceuse / Fondue Michmach / Le DÉpart<br />

d’Eva / Le Chant des Partisans / Interlude de Richard Dembo / PriÈre pour les Morts / Malila /<br />

Tire l’Aiguille / La Berceuse / Hulyet Kinderlekh


10seine Kollegen oder den Veranstalter davon in<br />

Kenntnis zu setzen. Dass solches Verhalten<br />

einen grÖ¿eren Erfolg in Deutschland verhinderte,<br />

ist zu verstehen, obwohl Vander bereits<br />

1976 eine erste Korrektur des ursprÜnglichen<br />

Stils angebracht hatte, eben um kommerzieller<br />

zu werden. Jetzt gab es auch kÜrzere<br />

StÜcke und er fÜhrte zusÄtzlich SÄngerinnen<br />

um seine Frau Stella ein.<br />

Das Problem in der zweiten HÄlfte der 70er<br />

Jahre war hauptsÄchlich das mit dem Namen<br />

OldieMarkt10/06<br />

Magma untrennbar verbundene Chaos. Nur<br />

zwei Beispiele dafÜr zusÄtzlich zu den oben<br />

genannten sollen dies demonstrieren: Eine<br />

Tour im FrÜhsommer 1979 durch Deutschland<br />

wurde abgesagt, weil kurz zuvor Klaus<br />

Blasquiz nach einem Konzert in der Schweiz<br />

ausgestiegen war. Und in den frÜhen 80er<br />

Jahren bereiste er zwar deutsche Lande als<br />

Magma, doch tatsÄchlich verbarg sich dahinter<br />

sein neues Projekt Offering, das der strukturierten<br />

Musik von Magma abhold, und den<br />

F-LP: Musea FGBG 2005<br />

improvisierten KlÄngen zugetan war, was<br />

wiederum die Fans verstÖrte, die eben den<br />

Klang des Originals erwartet hatten. Das war<br />

deswegen vor allem enttÄuschend, weil<br />

Vander und Magma 1976/78 noch einmal<br />

zwei richtig gute Platten vorgelegt hatten:<br />

Tristan et Iseult unter dem Namen des Chefs<br />

war ein Soundtrack, der anders klang als<br />

das, was man von der Gruppe gewohnt war.<br />

Und Attahk stellte die neue Richtung der<br />

Band so vor, dass man sich damit identifizieren<br />

konnte.<br />

Aber spÄtestens der Abgang von Blasquiz<br />

verdeutlichte, dass Magma und auch der<br />

ursprÜngliche Ansatz Vergangenheit waren.<br />

Also musste sich Vander zumindest vorÜbergehend<br />

etwas Neues einfallen lassen, obwohl<br />

er auch damals bei seiner einstigen Aussage<br />

blieb: „Magma ist mein Leben und solange<br />

ich lebe, wird es die Gruppe immer in der<br />

einen oder anderen Form geben.“ Welche<br />

aktuell war, mussten die 80er Jahre zeigen.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Didier Lockwood<br />

With Clearlight<br />

Magma:EndederKernschmelze<br />

1976<br />

1976<br />

Album: Les Contes du Singe Fou<br />

F: Isadora ISA 9009. CD: 1993 F: C8M-003<br />

A: The Key: I The Outsider II A Trip To The Orient III Lightsleeper’s Despair / Soliloque<br />

B: Time Skater: I Prelude II Countdown To Eternity III The Cosmic Crusaders / Stargazer /<br />

Return To The Source<br />

1978<br />

1978<br />

Album: Visions<br />

F: LTM 1005. CD: 1993 F: C8M-105 (+ Songe de Cristal (Original LP-Version / 1993 Version)<br />

A: Spirale d’Amour / Messe C’line / Au Royaume des Mutants / Full Moon Raga / Raga Coda /<br />

B: Paix Profonde / Guitare Elevation / Crystal City / Shanti Lotus / Heymae / Vision Nocturne /<br />

Orage, O Espoir<br />

Solo<br />

1976<br />

1976<br />

Album: Jazz-Rock<br />

F: Music Zag 773.001, RI F: America AM 6162 (New Title: Lockwoods)<br />

A: Tomorrow / Astral Trip / Elbow / What’s The Matter<br />

B: Volkor / Yellow Faces / Green / Naita<br />

1978<br />

1978<br />

Album: Thank You (& Francois Cahen)<br />

F: Atlantic WEA ATL 50489<br />

A: Top Espace / From Bella To Keith / Reves de Music / Thank You Joe<br />

B: Merci Guy / Lettre ouverte a Mr. Debussy / Obade a Jean Sebastien<br />

1979<br />

1979<br />

Album: New World<br />

D: MPS Metronome 0068.237, US: Pausa 7046, F: MPS PathÉ 2 S 068-63 048, RI 1986 F: JMS<br />

034. CD: 1990 F: MPS Metronome 821 880-2<br />

A: Vieux Pape / Autumn Leaves / La Manufacture de Sucre engloutie / New World<br />

B: The Last Blade Of Grass / My Memories Of You / Giant Steps / Pentup House / Zbiggy<br />

1980<br />

1980<br />

Album: Live In Montreux<br />

D: MPS Metronome 0068.260, US: Pausa 7094, F: JMS Polydor 2473 928, RI F: JMS 011. CD:<br />

1990 F: MPS Metronome 821 884-2<br />

A: Fast Travel / Flyin’ Kitten / Ballade des FÉes / Zebulon Dance<br />

B: ADCG / Four Strings Bitch / Turtle Shuffle<br />

Album: Surya<br />

F: Cornelia COR 4310, US:Inner City IC 1092<br />

A: Agartha / Aspiring Answer / Automatic Man / Aura<br />

B: Patty / Space Travel / Stakau / Do Anything You Want<br />

1981<br />

1981<br />

Album: Fusion (Lockwood/Top/Vander/Wideman)<br />

F: JMS Polydor 2473 948 (Brown Cover), RI F: JMS 015 (Yellow Cover). CD: F: JMS 015-2,<br />

RI F: WMD 702015<br />

A: GHK Go To Miles<br />

B: Overdrive / 767 ZX / Reliefs<br />

1982<br />

1982<br />

Album: Fasten Seat Belts<br />

F: JMS Polydor 2473 956, US: Pausa 7125, RI F: JMS 016. CD: F: MPS Metronome 828 890-2<br />

A: Fasten Seat Belts / The Spy / Aorta / Boite À Musiques<br />

B: Aldino / Isn’t She Lovely / He’s Still Around / Mr. Piflo


So schnell es die Raspberries auch nach ihrer Formierung zu<br />

einem Plattenvertrag und ersten Hits schaffen – so schnell<br />

mussten sie auch gegen das falsche Image und das negative<br />

Presse-Echo<br />

OldieMarkt10/0611 Raspberries:DieerstenErfolge<br />

kÄmpfen.<br />

Die zweite Ausgabe der Raspberries (v.l.): Eric Carmen, Wally Bryson, Dave Smalley und Jim Bonfanti


12„Ja, ich wei¿, es klingt komisch, aber ich bin<br />

in dem GeschÄft nicht wegen des Geldes oder<br />

des Rufes, sondern alles, was ich will, ist ein<br />

Hit.“ So sangen die Raspberries oder Eric<br />

Carmen in ihrem letzten gro¿en Hit Overnight<br />

Sensation (Hit Record), der die Summe<br />

der Erfahrungen aus den letzten sechs Jahren<br />

zog. Und das war es auch, was die vier<br />

ursprÜnglichen Mitglieder John Aleksic, Jim<br />

Bonfanti, Wally Bryson und Eric Carmen<br />

antrieb: Den Sprung aus der lokalen in die<br />

OldieMarkt10/06<br />

nationale Szene zu schaffen.<br />

Das war zumindest der Ansatz von Carmen<br />

gewesen, als er sich entschloss, eine echte<br />

Supergruppe aus Clevelands besten Musikern<br />

zu formieren. Am 16. Oktober 1970 gab<br />

man das erste Konzert in dem Cyrus Erie<br />

Club in North Ridgeville, Ohio und binnen<br />

kurzem war man die angesagte Band in<br />

Cleveland und Umgebung. Doch das kannten<br />

die einzelnen Mitglieder schon aus ihren<br />

Karrieren davor und so war das nur der erste<br />

Schritt. Der zweite folgte im MÄrz 1971, als<br />

man in den Agency Recording-Studios von<br />

D-Single: Capitol EMI 1C006-81198<br />

Arnie Rosenberg, direkt Über dem berÜhmten<br />

Agora Ballroom, Demos einspielte, inzwischen<br />

mit dem neuen Bassisten David<br />

Smalley, der den als gewogen und zu leicht<br />

empfundenen John Aleksic am Bass ersetzte<br />

und vor allem auch besser singen konnte.<br />

Inzwischen waren die Demos bei dem mit<br />

Lighthouse erfolgreichen Produzenten Jimmy<br />

Ienner gelandet, dem sie hervorragend gefielen.<br />

Er lud verschiedene Plattenfirmen in den<br />

Clevelander J.B.’s Club ein, wo die Gruppe<br />

ein lÄngeres Engagement hatte und alle<br />

waren so Überzeugt, dass sie sich einen echten<br />

Kampf um die Formation lieferten.<br />

Bryson: „Der Klub war jeden Abend voll bis<br />

zum Anschlag und das imponierte den<br />

Labeln natÜrlich. Aber am Ende gingen wir<br />

mit Capitol, weil Jimmy das so wollte. Es<br />

war von Anfang an sein Ziel gewesen, uns<br />

dort einen Vertrag zu verschaffen.“ Als nÄchstes<br />

standen die Aufnahmen fÜr das erste<br />

<strong>Soloplatten</strong> (2)<br />

Oldie-Markt Discographie Raspberries:DieerstenErfolge<br />

Wally Bryson (2)<br />

mit Fotomaker<br />

1978<br />

1978<br />

Single: The Other Side / The Pain<br />

US: Atlantic 3483<br />

Single: Two Can Make It Work / All These Years<br />

UK: Atlantic WEA K 11177<br />

Album: Vis-a-vis<br />

US: Atlantic SD 19208<br />

A: Miles Away / Does She Dance / Snowblind / Just For You / Name Of The Game<br />

B: If I Can Believe In You / Come Back / Two Way Street / Sweet Lies / Make It Look Like An<br />

Accident<br />

Promo-Single: Miles Away ( Mono) / (Stereo)<br />

US: Atlantic 3531 (White Label)<br />

Single: Miles Away / Snow Blind<br />

US: Atlantic 3531<br />

Single: If I Can’t Believe In You / Does She Dance<br />

US: Atlantic 3561 (Also as Promo)<br />

1995<br />

1995<br />

CD: Collection<br />

US: Rhino R2 72221<br />

Tracks: Where Have You Been All My Life / Can I Please Have Some More / All There In Her<br />

Eyes / Two Can Make It Work / The Other Side / Say The Same For You / Plaything / All These<br />

Years / Pain / Loose At Love / Miles Away / Name Of The Game / If I Can’t Believe In You /<br />

Baby I / Snowblind / Nowhere To Turn<br />

mit Tattoo<br />

1976<br />

1976<br />

Album: Tattoo<br />

D: Prodigal EMI 1C062-98290, UK: Prodigal PDL 2003, US: Prodigal Motown P6-100141 S1<br />

A: What Did He Do / Give It To You Easy / Send A Ship / I Still Want You / Absolutely Love<br />

B: It’s Cold Outside / Yer State / Lonely Saturday / This Is Your City / The Highway Calls My<br />

Name<br />

mit Cleveland Artists Recording For Ethiopia (Incl. Jim<br />

Bonfanti und David Smalley)<br />

1985<br />

1985<br />

Single: Eyes Of The Children / Version<br />

US: Buzzard BR 101-4<br />

Eric Carmen<br />

1970<br />

1970<br />

Single: It Won’t Be The Same Without You / I’ll Hold Out My Hand<br />

US: Epic 0669<br />

1975<br />

1975<br />

Promo-Single: All By Myself (Mono) / (Stereo)<br />

US: Arista 4057


Album an und das war fÜr die Jungs genau die<br />

Chance, auf die sie gehofft hatten. Logisch,<br />

dass sie ziemlich nervÖs waren: „Wir waren<br />

sehr aufgeregt. Wir nahmen deswegen das<br />

gesamte Material noch einmal auf, weil der<br />

erste Durchgang total steril klang.“, so Jim<br />

Bonfanti. NatÜrlich war die Rolle von Jimmy<br />

Ienner entscheidend. Eric Carmen: „Jimmy<br />

war einfach fantastisch, wenn es um Songs<br />

ging. Er wusste, dass einer gut ist, wenn er ihn<br />

hÖrte. Vor allem aber konnte er einen Song<br />

Raspberries:DieerstenErfolge<br />

und eine Gruppe so produzieren, dass sie den<br />

richtigen Klang fÜr das Radio besa¿en.“<br />

Am Ende stand ein nahezu perfektes Power<br />

Pop-Album, das etliche Songs besa¿, die ein<br />

Hit werden konnten. Capitol wÄhlte als erste<br />

Single Don’t Want To Say Goodbye von<br />

Wally Bryson, weil es sehr stark nach den<br />

Bee Gees klang und die Firma ihre Promo-<br />

Leute in die Radiosender schicken konnte,<br />

ohne dass die den Namen der Band verrieten.<br />

Das fÜhrte immerhin zu einem 86. Platz in<br />

den Charts, doch dann wachte man in New<br />

US-LP: Capitol ST 11123<br />

York auf und brachte als zweite Single Go All<br />

The Way heraus, einem Rocker, der fÜr den<br />

Sound der Band wesentlich passender war<br />

als Single Nr. 1. Und der sowohl an The Who<br />

(dank des Intros von Wally Bryson) als auch<br />

an die Beach Boys erinnernde Song schlug<br />

voll ein, erreichte in den USA einen 4. Platz<br />

und etablierte die Band.<br />

Dabei wÄre die Single beinahe gar nicht auf<br />

das Album gekommen, weil die Band einen<br />

Klang wollte, der an die Livekonzerte in den<br />

Clubs in Cleveland erinnerte. Erst als Ienner<br />

sehr stark mit Kompression arbeitete, klang<br />

das so und dann gab es auch das Okay. Klar,<br />

dass die Nachfrage nach Konzerten danach<br />

gro¿ war und man nahm das Angebot an, bei<br />

den Hollies als Vorgruppe zu agieren. Die<br />

spielten ihrerseits damals zum ersten Mal<br />

ohne Allan Clarke und brachten nur das neue<br />

Material, das sie zusammen mit Michael<br />

Rickfors aufgenommen hatten, was prompt<br />

dazu fÜhrte, dass die Raspberries ihnen fast<br />

Single: All By Myself / Everything<br />

US: Arista 40578, RI 1976 D: Arista EMI 1C006-97568, UK: Arista ARIST 42, US: Arista 4057<br />

Promo-Maxi-Single: Never Gonna Fall In Love Again // That’s Rock’n’Roll / All By Myself<br />

JP: Arista PRP-8063<br />

Album: Eric Carmen<br />

D: Arista EMI 1C064-97129, UK: Arista ARTY 120, US: Arista 4057 (Quadro: AQ-4057), JP:<br />

Arista 6RS-46, RI 1979 D: Arista Ariola 201 108, RI 1983 UK: Fame FA3049 (Title: All By<br />

Myself). CD: 1992 US: Rhino R2 71141, JP: Arista BMG BVCA-2018<br />

A: Sunrise / That’s Rock’n’Roll / Never Gonna Fall In Love Again / All By Myself / Last Night<br />

B: My Girl / Great Expectations / Everything / No Hard Feelings / On Broadway<br />

OldieMarkt10/0613<br />

1976<br />

1976<br />

Single: Sunrise / Great Expectations<br />

UK: Arista ARIST 38<br />

Promo-Single: Never Gonna Fall In Love Again (Mono) / (Stereo)<br />

US: Arista 0184<br />

Single: Never Gonna Fall In Love Again / No Hard Feelings<br />

D: Arista EMI 1C006-97680, UK: Arista ARIST 56, US: Arista 0184<br />

Single: Sunrise / My Girl<br />

D: Arista EMI 1C006-98110, UK: Arista ARIST 78, US: Arista 0200<br />

1977<br />

1977<br />

Promo-Single: She Did It (Mono) / (Stereo)<br />

US: Arista 0266<br />

Single: She Did It / Someday<br />

D: Arista EMI 1C006-99476, UK: Arista ARIST 132, US: Arista 0200<br />

Album: Boats Against The Current<br />

D: Arista EMI 1C064-99396, UK: Arista SPARTY 1015, US: Arista AL 4124. CD: 1992 JP:<br />

Arista BMG BVCA-2019<br />

A: Boats Against The Current / Marathon Man / Nowhere To Hide / Take It Or Leave It<br />

B: Love Is All That Matters / She Did It / I Think I Found Myself / Runaway<br />

Single: Boats Against The Current / Take It Or Leave It<br />

UK: Arista ARIST 65, US: Arista 0295<br />

Single: Marathon Man / I Think I Found Myself<br />

US: Arista 0319<br />

1978<br />

1978<br />

Single: Baby I Need Your Loving / Marathon Man<br />

UK: Arista ARIST 207<br />

Promo-Single: Change Of Heart (Mono) / (Stereo)<br />

US: Arista 0354<br />

Single: Change Of Heart / Hey Dennie<br />

D: Arista EMI 1C006-61487, UK: Arista ARIST 219<br />

Album: Change Of Heart<br />

D: Arista EMI 1C064-61437, UK: Arista SPARTY 1068, US: Arista AL 4184. CD: RI 1992 JP:<br />

Arista BMG BVCA-2020<br />

A: Desperate Fools Overture / Haven’t We Come A Long Way / End Of The World / Heaven Can<br />

Wait<br />

B: Baby I Need Your Loving / Change Of Heart / Hey Deanie / Someday / Desperate Fools<br />

Single: Baby I Need Your Loving / Heaven Can Wait<br />

US: Arista 0384, RI 1979 D: Arista EMI 1C006-62347<br />

1980<br />

1980<br />

Promo-Single: It Hurts Too Much (Mono) / (Stereo)<br />

US: Arista 0506<br />

Single: It Hurts Too Much / You Need Some Lovin’<br />

D: Arista Ariola 101 736, UK: Arista ARIST 351, US: Arista 0506<br />

Album: Tonight You’re Mine<br />

D: Arista Ariola 202 027. UK: Arista SPARTY 1134, US: Arista AL 9513, JP: Arista 25RS-73.<br />

CD: 1992 Arista BMG BVCA-2021<br />

A: All For Love / Lost In The Shuffle / Sleep With Me / Tonight You’re Mine


14an jedem Abend die Show stohlen und das<br />

kann man sich im RockgeschÄft nicht lange<br />

erlauben. Also wurden die Jungs von der<br />

Tour gefeuert. Das machte ihnen freilich<br />

wenig aus, weil sie zum einen eh auf der<br />

Welle des Hits schwammen und zum zweiten<br />

das zweite Album im Hintergrund stand.<br />

DafÜr hatte sich Eric Carmen einiges vorgenommen:<br />

„Unser erstes Album wurde in drei<br />

Wochen fertig gestellt. Wir gingen ins Studio,<br />

spielten es ein und das war es. Vor dem zwei-<br />

OldieMarkt10/06<br />

ten nahm ich mir vor, die Lieder besser auf die<br />

StÄrken der Gruppe abzustimmen. Zudem<br />

waren einige Songs von Dave Smalley auf<br />

dem DebÜt nicht gerade Meisterwerke. Also<br />

wollte ich eine Art QualitÄtskontrolle einfÜhren<br />

und mehr Kooperation, so dass wir das<br />

Material gemeinsam verbessern konnten.“<br />

TatsÄchlich war Fresh eine logische Weiterentwicklung<br />

der ersten Platte, professioneller,<br />

stilistisch jedoch nach wie vor hauptsÄchlich<br />

englisch ausgerichtet. Inzwischen jedoch<br />

stellten sich Konflikte ein, weil Eric Carmen<br />

SP-Single: Capitol EMI J006-81.394<br />

mehr und mehr in die Chefrolle wuchs und<br />

Dave Smalley genauso in die des Au¿enseiters,<br />

weil er sich immer intensiver mit<br />

Songschreiben befasste, seine Titel aber kaum<br />

berÜcksichtigt wurden. Das war sicherlich<br />

eines der Probleme, warum Fresh im Nachhinein<br />

nicht ganz die Aufmerksamkeit erhalten<br />

hat, die es verdient gehabt hÄtte, da die<br />

rockige Seite etwas unterreprÄsentiert ist.<br />

Von den Hits her aber zeigte das keine Wirkung:<br />

Sowohl I Wanna Be With You als auch<br />

Let’s Pretend schlugen in den USA richtig ein<br />

(Platz 7 bzw. 14) und sorgten dafÜr, dass die<br />

Raspberries endgÜltig ein Begriff wurden,<br />

was sich wiederum nicht so gÜnstig auf das<br />

Innenleben auswirkte, da Eric Carmen definitiv<br />

die Chefrolle beanspruchte. Das sollte sich<br />

speziell im nÄchsten Jahr verhÄngnisvoll auf<br />

das GefÜge der Band auswirken, obwohl der<br />

Sound und die Musik nach wie vor ausgezeichnet<br />

blieben.<br />

Fortsetzung folgt<br />

B: The Inside Story / You Need Some Lovin’ / Foolin’ Myself / It Hurts Too Much<br />

Single: All For Love / Tonight You’re Mine<br />

US: Arista 0550<br />

Single: All By Myself / Never Gonna Fall In Love Again<br />

D: Arista Ariola 101 845<br />

Album: Best Of<br />

D: Arista EMI 1C064-83213, JP: Arista 25RS-100<br />

A: All By Myself / That’s Rock’n’Roll / Everything / Never Gonna Fall In Love Again / Sunrise<br />

/ She Did It<br />

B: Marathon Man / Take It Or Leave It / Boats Against The Current / Change Of Heart / Baby I<br />

Raspberries:DieerstenErfolge<br />

Need Your Lovin / Heaven Can Wait<br />

Single: Foolin Myself / Lost In The Shuffle<br />

US: Arista 0567<br />

1982<br />

Single: All By Myself / It Hurts So Much<br />

UK: Old Gold OG 9122<br />

1982<br />

1985<br />

1985<br />

Promo-Single: I Wanna Hear It From Your Lips (Mono) / (Stereo)<br />

US: Geffen 2960 PR<br />

Single: I Wanna Hear It From Your Lips / Spotlight<br />

D: Geffen CBS GEF 4956, UK: Geffen CBS A 4956, US: Geffen 2960-S<br />

Maxi-Single: I Wanna Hear It From Your Lips // Spotlight / I Wanna Hear It From Your Lips<br />

(Instrumental Version)<br />

D: Geffen CBS 12.4956, UK: Geffen CBS TA 4956, US: Geffen 020295<br />

Album: Eric Carmen<br />

D/UK: Geffen CBS GEF 26056, US: Geffen 24042. CD: D: Geffen CBS CDGEF 26056, 1988<br />

JP: Geffen Sony 32DP-209<br />

A: I Wanna Hear It From Your Lips / I’m Through With Love / American As Apple Pie / Living<br />

Without Your Love / Come Back To My Love<br />

B: She Remembered / You Took Me All The Way / Maybe My Baby / Spotlight / The Way We<br />

Used To Be<br />

Single: I’m Through With Love / Maybe My Baby<br />

US: Geffen 29032-7<br />

1986<br />

1986<br />

Single: The Rock Stops Here / Version<br />

US: Cool 101 (Tribute To The Rock Hall Of Fame)<br />

1987<br />

1987<br />

Promo-Single: Hungry Eyes (Mono) / (Stereo)<br />

US: RCA 5315-7<br />

Single: Hungry Eyes / Version<br />

US: RCA 5315-7<br />

1988<br />

1988<br />

Single: Almost Paradise / Hungry Eyes (Both & Merry Clayton)<br />

CA: RCA 8917-7<br />

Album: Various Artists: Dirty Dancin’ (Soundtrack)<br />

D: RCA PL 86408, UK: RCA, US: RCA 6408. CD: D/UK: RCA PD 86408, US: RCA CD 6408,<br />

JP: R32P-1132<br />

Eric Carmen: Hungry Eyes<br />

Album: Best Of<br />

D: Arista Ariola 208 916, US: Arista 9547, JP: Arista A 27L-46, RI US: Arista 8548 (+ Make<br />

Me Lose Control). CD: CD: D: Arista Ariola 258 916, US: Arista CD 8547, AU: Arista VPCD<br />

7586, RI US: Arista CD 8548 (+ Make Me Lose Control)<br />

A: All By Myself / Never Gonna Fall In Love Again / That’s Rock’n’Roll / Hey Dennie / Hungry<br />

Eyes<br />

B: Change Of Heart / She Did It / It Hurts Too Much / No Hard Feelings / Boats Against The<br />

Current


Colosseum:DieReunion<br />

22 Jahre nach dem letzten Konzert entschlossen sich Colosseum,<br />

wieder gemeinsam aufzutreten. Sowohl die Comeback-Tour als<br />

auch die folgenden Jahre gerieten zu TriumphzÜgen.<br />

OldieMarkt10/0615<br />

Das Geburtstagskind: Dave Greenslade live 1994


16Geburtstage von Musikern laufen eigentlich<br />

genauso ab wie die von Normalsterblichen –<br />

mit einem kleinen, aber feinen Unterschied:<br />

Irgendwann werden die Instrumente ausgepackt<br />

und die GÄste legen los. Ab und zu bringen<br />

es solche Auftritte dann sogar zu Vinyl-<br />

Ehren, wie der zum 50. von Alexis Korner, als<br />

viele seiner ehemaligen SchÜtzlinge zu den<br />

Instrumenten griffen und Leute wie Charlie<br />

Watts, Eric Clapton oder Jack Bruce auf der<br />

improvisierten BÜhne standen.<br />

OldieMarkt10/06<br />

Ganz so lief es beim 50. Geburtstag von Dave<br />

Greenslade nicht ab, aber plÖtzlich sang Chris<br />

Farlowe den Blues und das nÜtzten seine<br />

frÜheren Kollegen, um ein ganz anderes Ziel<br />

zu verfolgen. Jon Hiseman: „WÄhrend des<br />

Auftritts von Chris Farlowe drÄngten mich<br />

die anderen ehemaligen Mitglieder von<br />

Colosseum in eine dunkle Ecke und Überredeten<br />

mich, die Band wieder zurÜck ins Leben<br />

zu rufen. Zwar hatten wir zuletzt 1971 zusammen<br />

gespielt, und waren nur einige Tage nach<br />

den letzten Konzerten als Freunde geschie-<br />

D-Single: Decca DL 25258<br />

den, aber alle von uns waren noch sehr wohl<br />

am Leben und aktive Musiker.“ Hiseman war<br />

schnell Überredet und brannte eine CD mit<br />

den alten Hits fÜr die Kollegen. Einige Tage<br />

spÄter traf man sich im Studio von Hiseman,<br />

„und ich zÄhlte Those Who Were To Die ein.<br />

Es war als ob wir nur einen Kurz-Urlaub verbracht<br />

hÄtten, abgesehen davon, dass wir besser<br />

als je zuvor spielten. Offensichtlich hatten<br />

wir die Jahre seit 1971 nicht vergeudet!“<br />

Um die Sache rund zu machen, rief Hiseman<br />

bei den verschiedenen Agenten an, mit denen<br />

er arbeitete und konnte nach einigen Tagen<br />

Vollzug melden: Der deutsche Agent hatte<br />

alleine bei der Nennung des Namens der<br />

neuen alten Band schon 30 MÖglichkeiten<br />

eruiert und 1994/95 absolvierte man dann tatsÄchlich<br />

Über 100 Konzerte in ganz Europa.<br />

Doch es war nicht nur die blo¿e PrÄsenz der<br />

Musiker auf der BÜhne. TatsÄchlich war die<br />

eigentliche Sensation, dass das dann auf den<br />

diversen BÜhnen in Deutschland und Konti-<br />

Colosseum:DieReunion Oldie-Markt Discographie<br />

vonFrankKÜster<br />

Die <strong>Soloplatten</strong> (4)<br />

Dick Heckstall-Smith (2)<br />

With The Hamburg Blues Band<br />

2002<br />

2002<br />

CD: Live On The Edge Of A Knife<br />

D: Hypertension<br />

Tracks: Love Me Or Leave Me / Make My Day / Real Stuff / Make Love Strong / Rattlesnake<br />

Shake / On My Way Home / Friends / Woza Nasu / That Was Only Yesterday / Hold Back / Guitar<br />

Intro / Got What I Want<br />

Jon Hiseman<br />

with The Wes Minster Five<br />

1964<br />

1964<br />

Single: Shakin’ The Blues / Railroad Blues<br />

UK: Carnival CV 7017<br />

Single: Sticks And Stones / Mickey’s Monkey<br />

UK: Carnival CV 701<br />

with The New Jazz Orchestra<br />

1965<br />

1965<br />

Album: Western Union<br />

UK: Decca<br />

A: Big P / Shades Of Blue / So What / If You Could See Me Now /<br />

B: Tiny’s Blues / Milestones / Django / Maria / Western Reunion<br />

1968<br />

1968<br />

Album: Le Dejeuner Sur L’Herbe<br />

US: Verve<br />

A: Le Dejeuner sur L’Herbe / Naima / Angle / Ballad<br />

B: Dusk Fire / Nardis / Study / Rebirth<br />

with Tempest (& Mark Clarke)<br />

1973<br />

1973<br />

Album: Tempest<br />

D: Bronze Island Ariola 88626 IT, UK: Bronze ILPS 9220, US: Warner Bros. BS 2682, F:<br />

Island Philips 6499 336 (All With Gimmixcover). CD: 1988 US: One Way MCA 30648, 1989<br />

JP: Teichiku TECP-25453<br />

A: Gorgon / Foyers Of Fun / Dark House / Brothers<br />

B: Up And On / Grey And Black / Stranger / Upon Tomorrow<br />

1974<br />

1974<br />

Album: Living In Fear<br />

D: Bronze Island Ariola 87664 IT, UK: Bronze ILPS 9267. CD: 1989 JP: Teichiku TECP-<br />

25454, UK: Sequel NEX CD 159 (2 On 1: Tempest/Living In Fear)<br />

A: Funeral Empire / Paperback Writer / Stargazer / Dance To My Tune<br />

B: Living In Fear / Yeah Yeah Yeah / Waiting For A Miracle / Turn Around


nentaleuropa genauso klang, wie von Hiseman<br />

angekÜndigt: Als ob man nach wie vor<br />

1969 schrieb, donnerte da ein Jazzrock-Express<br />

Über die BÜhne, der dank der modernen<br />

Technik vom Klang her noch beeindruckender<br />

wirkte als in den goldenen 60er und 70er<br />

Jahren.<br />

Wie sicher sich die Musiker ihrer Sache<br />

waren, demonstriert schon die Tatsache, dass<br />

bereits das zweite Konzert im KÖlner E-Werk<br />

mitgeschnitten wurde und als CD, Video und<br />

Colosseum:DieReunion<br />

spÄter auch als DVD auf den Markt kam. Das<br />

Repertoire bestand wie von Hiseman beschrieben,<br />

aus den Highlights des legendÄren<br />

Doppel-Albums Colosseum Live, mit den<br />

Glanznummern Skelington, Tanglewood ’63,<br />

Rope Ladder To The Moon oder Walking In<br />

The Park. Dementsprechend erfolgreich verlief<br />

die Tour, deren Erfolg zwingend eine<br />

weitere erforderte. Die Musiker waren davon<br />

beinahe genauso Überrascht wie die Fans,<br />

oder wie Clem Clempson in einem Interview<br />

1995 meinte: „Ich genie¿e es, mit Colosseum<br />

UK-LP: Columbia SX 6034<br />

auf Tour zu gehen, weil viele tolle Bands<br />

keine Gigs bekommen, die anstÄndig bezahlt<br />

werden. Auch wenn es bei Colosseum nicht<br />

der finanzielle Aspekt ist. Viele Leute fragen<br />

mich, warum machst du das? Warum gehst<br />

du wieder auf Tour? Ganz einfach: Weil es<br />

mir Spa¿ macht.“<br />

Genau den merkte man der alten Herren-<br />

Riege auch an. Bedenkt man, dass beispielsweise<br />

Clempson zuvor bei dem DebÜt von<br />

Joshua Kadison mitgespielt hatte und Bassist<br />

Mark Clarke bei einer LP von Michael<br />

Bolton, ist es sicher ein Unterschied, wenn<br />

man dann plÖtzlich eine Musik spielt, die den<br />

ganzen Musiker fordert und bei der er dann<br />

auch zeigen kann, was er kann, oder wie es<br />

Clempson formulierte: „Ich denke, ich bin<br />

ein sehr viel besserer Musiker geworden, als<br />

ich es damals war. Da sind einige Erfahrungen<br />

hinzugekommen und viele Dinge,<br />

die ich damals unbedingt versuchen wollte,<br />

sind heute fester Bestandteil meines Spiels.“<br />

with The United Jazz + Rock Ensemble<br />

OldieMarkt10/0617<br />

1977<br />

1977<br />

Album: Live im Schützenhaus<br />

D: Mood 22666. CD: 1988 D: Mood 33.609<br />

A: Circus Gambet / Hey Day / Steps Of M.C. Escher<br />

B: South Indian Line / Hypnotic Pignose / The Love That Cannot Speak Its Name / Be-Bop Rock<br />

1978<br />

1978<br />

Album: Teamwork<br />

D: Mood 22999. CD: 1992 D: Mood 33.618<br />

A: Gone With The Weed / Stumbling Henry’s Divorce March / Sicilian Steal / Pale Smile / Albert’s<br />

B: Yin / To An Elfin Princess / Wart g’schwind<br />

1979<br />

1979<br />

Album: The Break Even Point<br />

D: Mood 23 600. CD: 1992 D: Mood 33.619<br />

A: Boorcet / Chateau Sentimental / SparrhÄrmlingslied / Alfred Schmack<br />

B: Sidewalk / Amber / Song With No Name / One Sin A While<br />

1981<br />

1981<br />

Doppel-Album: Live In Berlin<br />

D: Mood 28 628. CD: 1992 D: Mood 33.620<br />

A: Ausgeschlafen / Red Room / Storyboard<br />

B: Out Of The Long Dark / Freibad SÜd<br />

C: Des’sch Too Much / Simply This<br />

D: Trans Tanz / South Indian Line<br />

1982<br />

1982<br />

Album: Zwischenbilanz - Das Beste aus den Jahren 1977-1981<br />

D: Mood 28 637.CD: 1988 D: Mood 33.602<br />

A: Ausgeschlafen / Storyboard / Gone With The Weed / Circus Gambit<br />

B: South Indian Line / Be-Bop Rock / Wart G’schwind<br />

1984<br />

1984<br />

Album: Live Opus sechs<br />

D: Mood 28 642<br />

A: Garberville / Wendekreis des Steinbocks / Rip Off<br />

B: Die Wiederkehr / Some Time In Silence / Lady Bountiful<br />

1987<br />

1987<br />

6 Alben: 10 Jahre<br />

D: Mood<br />

A/B: Live im SchÜtzenhaus<br />

C/D: Teamwork<br />

E/F: The Break Even Point<br />

G-J: Live in Berlin<br />

K/L: Live Opus Sechs<br />

Album: Round Seven<br />

D: Mood 28 656. CD: 1988 D: Mood 33.606 (+ Randy (Live) / Ganz schÖn hei¿ Man (Live)<br />

A: Suite in 3 Movements - Feuerwerxmusik / Seriously Deep / Raga Yagapriya / Balance<br />

B: Balance / Voices Behind Locked Doors / Midnight Oil / Raving Raven<br />

1992<br />

1992<br />

CD: Na endlich! Live In Concert<br />

D: Mood<br />

Tracks: Don’t Follow The Follow Me Sign / Capriccio Funk / Ode To Sappho / Ansage Albert<br />

Mangelsdorff / Meise vorm Fenster / Plum Island / Be Bop Scat / Echoes Of Harlem<br />

1999<br />

CD: X (Live)<br />

D: Mood<br />

1999


18Dank des Erfolgs des in KÖln eingespielten<br />

Albums folgte 1995 eine zweite Tour und<br />

was eigentlich noch eine grÖ¿ere Sensation<br />

war, 1997 sogar eine Studioplatte mit neuem<br />

Material, Bread & Circuses, deren Zustandekommen<br />

fÜr die Arbeitsweise einer Band wie<br />

Colosseum BÄnde spricht.<br />

Clem Clempson: „WÄhrend der Soundchecks<br />

der letzten Tour haben wir einige Improvisationen<br />

gespielt und gejammt. Auf<br />

diese Weise sind einige StÜcke entstanden.<br />

OldieMarkt10/06<br />

HauptsÄchlich wurde die Musik von Dick<br />

Heckstall–Smith, Dave Greenslade und mir<br />

geschrieben.“ Da zahlte es sich aus, dass Jon<br />

Hiseman ein eigenes Studio und ein Label<br />

besa¿, so dass man ohne jeden Zeitdruck<br />

an dem Album arbeiten konnte. Clempson:<br />

„Bis auf ein paar Overdubs haben wir das<br />

meiste live eingespielt. Bei dem Titelsong<br />

Bread & Circuses sind wird anders vorgegangen:<br />

Ich erarbeitete mit Jon einen<br />

Schlagzeug- und einen Gitarren-Part, die zusammenpassten.<br />

D-LP: Hor zu SHZEL 97<br />

Und dann kamen die anderen individuell<br />

dazu. Wir hatten sehr viel Spass, es mal auf<br />

dieser eher moderne Herangehensweise zu<br />

probieren.“ Zwar fehlte die revolutionÄre<br />

AtmosphÄre der ersten LPs, aber musikalisch<br />

konnte die CD dem Vergleich mit den legendÄren<br />

Platten der 60er Jahre durchaus standhalten.<br />

So war es kein Wunder, dass 1997 Colosseum<br />

erneut auf den BÜhnen des Kontinents,<br />

wo man wesentlich populÄrer war<br />

als zuhause, auftauchte und wiederum<br />

Triumphe feierte. Mit einer gewissen<br />

VerzÖgerung erschien dann die Reunion-<br />

Live-CD auch in England, was zu einer<br />

neuen Nachfrage fÜhrte, so dass noch kein<br />

Ende der Gruppengeschichte in Sicht ist.<br />

Deswegen wird die letzte Folge von der<br />

Karriere der Band bis heute und den<br />

AktivitÄten der einzelnen Musiker handeln.<br />

Colosseum lebt.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Tracks: United Funk / Flying Carpets / S’a Wahnsinn / Things Past / Tribute / Autumn Bugle /<br />

Burn Up / SWR 2 / Thompson’s Tango<br />

Colosseum:DieReunion<br />

2001<br />

2001<br />

CD: The United Jazz + Rock Ensemble Plays Wolfgang Dauner<br />

D: Mood<br />

Tracks: Ausgeschlafen / Feuerwerxsmusik / Tranz Tanz / The Love That Cannot Speak It’s Name<br />

/ Capriccio Funky / Wendekreis des Steinbocks / Boorcet / Yin / Bebop Cat<br />

2002<br />

2002<br />

CD: The United Jazz + Rock Ensemble Plays Volker Kriegel<br />

D: Mood<br />

Tracks: Double Bind / Balance / Chateau Sentimental / Circus Gambet / Freibad SÜd / Garberville<br />

/ Don’t Follow The Follow Me Sign / Hypnotic Pignose / Postcard For F.W. Bernstein / Stumbling<br />

Henry’s Divorce March<br />

CD: The United Jazz + Rock Ensemble Plays Barbara Thompson<br />

D: Mood<br />

Tracks: Die Wiederkehr / Echoes Of Harlem / Sicilian Steal / Ode To Sappho / In Memory /<br />

Voices Behind Locked Doors / Thompson’s Tango<br />

With Barbara Thompson’s Paraphernalia<br />

1978<br />

1978<br />

Album: Barbara Thompson’s Paraphernalia<br />

D: MCA Ariola , UK: MCA MCL 1605. CD: 2003 D: Universal 450 156-2, UK: Pilot 155<br />

A: Goodtyme Mr. Sam / Study To Be Quiet / La TranquillitÉ d’¢me / Spanish Memories<br />

B: Sicilian Sting / Next Spring / Temple Song / Stairways<br />

Album: Barbara Thompson’s Jubiaba<br />

D: MCA Ariola 201 448, UK: MCA MCF 2867<br />

A: Funky Flunky / Seega / Helena / Cuban Thing<br />

B: Black Pearl / Touch Of Blue / Slum Goddess<br />

1979<br />

1979<br />

Album: Wilde Tales<br />

D: MCA Ariola 201 325, UK: MCA MCF 3047<br />

A: The Selfish Giant (1 - 5)<br />

B: Late Again / Pipe Dream / Frankfurt Fayre / Cacion Sin Novembre<br />

1980<br />

1980<br />

Maxi-Single: Sunset (Long Version) / (Edited Version)<br />

UK: MCA MCAT 621<br />

Doppel-Album: Live In Concert (Live At Queen’s Theatre Hornchurch, England,<br />

27./28.7.1980)<br />

D:MCA Ariola 301 413, UK: MCA MCSP 309<br />

A: Summer Madness / Frilly Bolero<br />

B: From Nowhere / Scrummage<br />

C: Little Annie-Ooh / The Blues / Sunset<br />

D: Aliyah<br />

1981<br />

1981<br />

Album: Ghosts (Barbara Thompson & Rod Argent)<br />

D: MCA Ariola 204 491, UK: MCA MCF 3125<br />

A: Poltergeist / With You / Secret Soul / All Alone / Ghosts<br />

B: Little Girl / Falling Stars / Moving On / Sweet Spirit<br />

1982<br />

1982<br />

LP: Mother Earth<br />

D: VeraBra No. 5, UK: Temple Music TM 1. CD: 1991 D: Vera Bra CDVBR 2005<br />

A: Aspects Of Mother Earth / City Lights / Country Dance<br />

B: The Adventures Of Water / Fear Of Spiders / Humaira / Castles In The Air


Alexis Korner stand<br />

am Anfang des R&B<br />

aus England. Hier gibt<br />

es die Platten, die ihn<br />

etablierten.<br />

AlexisKorner’sBluesIncorporated:DieerstenPlatten<br />

John Mayall lÄsst sich schon lange gerne als<br />

der Vater des britischen Blues bezeichnen,<br />

aber den Namen hat eigentlich ein anderer<br />

verdient: Der bekennende EuropÄer Alexis<br />

Korner, der mit seinen Eltern gerade noch<br />

den Nazis entkommen war, und ab 1948<br />

zuerst als Soldat im besetzten Deutschland<br />

und dann in England mit seiner Band Blues<br />

Incorporated den Sound auf die Insel brachte,<br />

der einige Jahre spÄter die Bands aus<br />

England weltweit zur Avantgarde des Pop<br />

machen sollte. Der eigentliche Pionier aber<br />

war Cyril Davies, der auch zur allerersten<br />

Ausgabe der Band zÄhlte, zusammen mit<br />

Long John Baldry und Dick Heckstall-Smith.<br />

Es ist kein Wunder, dass drei der vier Musiker<br />

sich ihre ersten Sporen in der Jazz-Szene von<br />

London verdient hatten. Denn es waren die<br />

Jazzer, die den neuen Sound zuerst propagiert<br />

hatten, ihn aber natÜrlich immer im Zusammenhang<br />

mit dem damals enorm populÄren<br />

Traditional Jazz brachten. Das gerade war<br />

nicht das Ding von Alexis Korner, der zuerst<br />

bei Ken Colyer und dann bei Chris Barber fÜr<br />

den rauen Touch gesorgt hatte, der dem oft zu<br />

gefÄlligen Trad-Jazz die Widerhaken verlieh.<br />

Doch er merkte schnell, dass er alleine weiter<br />

kam und rief so nicht nur seine Gruppe ins<br />

Leben, sondern auch noch im Londoner<br />

Stadtteil Ealing einen Club, wo er seine<br />

Musik gleich selbst prÄsentieren konnte. Es<br />

dauerte nicht lang, bis der Club an jedem<br />

Abend voll war und die Plattenfirmen bei ihm<br />

Schlange standen. Um seine Musik richtig<br />

aufzunehmen, entschloss er sich fÜr Decca<br />

und dafÜr, das DebÜt im berÜhmten Marquee<br />

Club einzuspielen. Das gelang so gut wie<br />

erhofft: R&B At The Marquee (Castle<br />

Music CMRCD 1371/Sanctuary/SMIS) bot<br />

genau das, was er auch im Club brachte:<br />

R&B und Blues der puristischen Art, der<br />

allerdings eindeutig vom Jazz gestreift worden<br />

war. Viele Soli gingen mehr dahin als in<br />

Richtung des simpleren Blues. Doch stets<br />

stand Korner im Zentrum, mit seinem Gesang<br />

und seiner beachtlichen Gitarre, die zwar nie<br />

die Brillianz vieler Nachfolger besa¿, aber<br />

dafÜr immer sehr solide und passend fÜr den<br />

Gesang des Mannes wirkte. Die Mischung<br />

aus Klassikern und seinen eigenen StÜcken<br />

passte genauso ausgezeichnet wie die Band,<br />

die ihn dabei unterstÜtzte. Dazu gibt es noch<br />

sieben Bonustracks aus der Zeit, die von einer<br />

reinen Promoflexi Über Tracks, die bei der<br />

BBC aufgenommen wurden, bis zu Outtakes<br />

reichen.<br />

Das war so gut gelungen, dass man das<br />

Konzept fÜr die nÄchste Produktion beibe-<br />

hielt: At The Cavern (Castle Music CMRCD<br />

1372/ Sanctuary/SMIS) wartete zwar mit<br />

OldieMarkt10/0619<br />

einer ganz neuen Besetzung auf, wirkte aber<br />

vom Konzept her wie eine Blaupause der<br />

ersten LP. Live, mit dem SÄnger Herbie<br />

Goins, klang das vielleicht einen Schu¿ jazziger<br />

und legte das Gewicht etwas mehr auf die<br />

instrumentale Seite, aber sowohl vom Material<br />

wie von der stilistischen Ausrichtung<br />

war das nach wie vor hauptsÄchlich R&B.<br />

Diesmal bekommt man sogar 12 Bonustracks,<br />

worunter sich auch ein Interview von<br />

damals findet.<br />

Bereits vorher war Alexis Korner’s Blues<br />

Incorporated (Castle Music CMRCD 1372 /<br />

Sanctuary / SMIS) aufgenommen worden, was<br />

erklÄrt, warum hier Dick Heckstall-Smith<br />

noch an Bord war. Doch ansonsten hatte<br />

Alexis mehr Wert auf eigene Songs gelegt,<br />

die sich vom Klang her aber an den ersten<br />

Alben ausrichteten. Im Zusammenhang<br />

damit, dass Album Nr. 3 erst 1965 erschien,<br />

obwohl sie bereits 1963 aufgenommen<br />

waren, wirkten sie zu einer Zeit, als bereits<br />

die jungen Bands wie die Yardbirds, Pretty<br />

Things oder Rolling Stones, die ihr Handwerk<br />

alle bei Korner gelernt hatten, das Sagen hatten,<br />

etwas altmodisch. Heute klingt das mit 6<br />

Tracks mehr wesentlich besser und authentischer.


20<br />

Den Werdegang von<br />

Willie Nelson zum<br />

Outlaw dokumentiert<br />

eine CD-Box.<br />

OldieMarkt10/06<br />

1973 befand sich Willie Nelson karrieremÄ-<br />

¿ig in einer Sackgasse: Seine Platten verkauften<br />

sich eher lau, und obwohl er gro¿e<br />

Erfolge als Songschreiber in Nashville feierte,<br />

fÜhlte er sich gleichzeitig in der Stadt und<br />

vor allem ihrer Musikszene eher unwohl.<br />

Also bat er den Anwalt Neil Rashen, ihn aus<br />

dem Vertrag mit RCA zu hieven. Nachdem<br />

das geklappt hatte, unterschrieb er fÜr 25.000<br />

Dollar einen neuen Kontrakt mit Atlantic.<br />

Das war fÜr einen Countrymusiker Äu¿erst<br />

ungewÖhnlich und noch mehr aus dem<br />

Rahmen fiel, dass seine nÄchsten Aufnahmen<br />

in New York und mit Jerry Wexler als<br />

Produzenten entstanden, der sich seinen<br />

Namen mit KÜnstlern wie Aretha Franklin,<br />

Wilson Pickett und anderen Soul-Stars<br />

gemacht hatte. Prompt gelang es ihm und<br />

Nelson, einen neuen Sound zwischen<br />

Country, Blues und Rock zu kreieren, die zu<br />

den bahnbrechenden Alben Shotgun Willie<br />

1973 und Phases And Stages 1974 fÜhrte, die<br />

Die Box<br />

den Inhalt der 3 CD-Box The Complete<br />

Atlantic Sessions (Rhino WSM 8122-73383-<br />

2) zusammen mit der Promo-LP Live At The<br />

Das Booklet<br />

Texas Opry House und etlichen alternativen<br />

Takes bilden, die bei den Sessions entstanden.<br />

FÜr Nelson waren diese Studiositzungen<br />

in New York tatsÄchlich der Zeitpunkt, an<br />

dem er sich vom Nashville-Sound lÖste und<br />

den Weg einschlug, der ihn dann auf CBS,<br />

wohin er wechseln musste, weil Atlantic<br />

seine BÜros in Nashville schloss, zum ersten<br />

Outlaw der Countrymusik-Szene machte,<br />

der den Weg fÜr Kollegen wie Waylon<br />

Jennings und Billy Joe Shaver ebnete, die<br />

danach Erfolge mit dem Sound feierten, den<br />

Nelson vorgegeben hatte. Fraglos sind die<br />

beiden oben erwÄhnten Studioplatten in der<br />

WillieNelson:DerSchrittzumOutlaw<br />

Karriere von Nelson absolute Meilensteine,<br />

zumal er auch als Songschreiber neue Wege<br />

ging, weg von der in Nashville gÄngigen<br />

Thematik und Melodik hin zum Blues und<br />

dem Rock. Das Öffnete nicht nur ein ganz<br />

neues Publikum fÜr die Countrymusik, sondern<br />

war auch fÜr Nelson selbst die BrÜcke<br />

in ein neues Leben. Er ging zurÜck nach<br />

Texas und baute in Austin ein Szene auf, die<br />

schlie¿lich in seinen ebenso berÜhmten wie<br />

gut besuchten 4th Of July-Picknicks und –<br />

Festivals gipfelten, die zudem eine echte<br />

Leistungsschau der Outlaw-Szene darstellten,<br />

bei denen viele Nachwuchs-Musiker die<br />

Chance bekamen, vor einem grÖ¿eren Publikum<br />

aufzutreten. Mit den LPs Red<br />

Headed Stranger und The Sound Of Your<br />

Mind rundete Nelson dann den Weg ab, den<br />

er eingeschlagen hatte.


Die zweite Folge der<br />

<strong>Soloplatten</strong> von Pete<br />

Townshend bringt den<br />

Aussto¿ der 80er.<br />

PeteTownshendsolo(2)<br />

FÜr The Who waren die 80er Jahre mit<br />

Sicherheit keine gute Zeit – fÜr Pete<br />

Townshend schon eher. Das gilt nicht nur<br />

fÜr seinen Aussto¿ in diesem Jahrzehnt, sondern<br />

auch fÜr den Mann, der es in diesen 10<br />

Jahren schaffte, seine Sucht zu Überwinden<br />

und ein Leben jenseits von The Who zu finden,<br />

beispielsweise als Lektor in dem<br />

berÜhmten Londoner Verlag Faber &<br />

Schuster, der schlie¿lich zu einem eigenen<br />

ErzÄhlband fÜhrte. Das erste Werk in dieser<br />

Dekade, All The Best Cowboys Have<br />

Chinese Eyes (Revisited/Inside Out/SPV<br />

97682 CD) war in mehrerer Hinsicht ein<br />

Abgesang auf seine Vergangenheit mit teilweise<br />

ehrlichen Texten, musikalisch jedoch<br />

nicht ganz auf der HÖhe von dem thematisch<br />

ganz Ähnlich gelagerten Empty Glass.<br />

Dennoch sind mit The Sea Refuses No River,<br />

Exquisitely Bored, Uniforms und Stop<br />

Hurting People einige herausragende Lieder<br />

enthalten, die der Mann musikalisch zurÜk-<br />

khaltender umsetzte als er dies wohl mit The<br />

Who gemacht hÄtte.<br />

Der Erfolg war nicht sehr gro¿ und so dauerte<br />

es vier Jahre, bis Townshend in eigener Sache<br />

erneut tÄtig wurde, was natÜrlich auch damit<br />

zusammenhing, dass The Who mit diversen<br />

Live-AktivitÄten im Vordergrund standen.<br />

Doch 1986 schaffte er mit White City (Revisited/Inside<br />

Out/SPV 97692 CD) ein gran-<br />

dioses Comeback, wenn man das so nennen<br />

will. Eigentlich sollte es als Roman erscheinen,<br />

ehe Townshend sich auf einen Film kaprizierte<br />

und ein Drehbuch erstellte. Daraus entstanden<br />

dann die Songs, die einen deutlich<br />

autobiographischen Bezug hatten. Das war in<br />

jeder Beziehung ein ganz gro¿er Wurf. Sowohl<br />

musikalisch, wo er vom Funk von Face<br />

The Face bis zum Countryrock Crashing By<br />

Design einige der mitrei¿endsten Lieder seiner<br />

Karriere verfasst hatte, als auch die Texte, die<br />

das Konzept zu jeder Zeit voll Überzeugend<br />

umsetzten. Wie bei den anderen Alben gibt es<br />

Bonustracks von den Sessions.<br />

Auf eine andere Art und Weise markierte<br />

die Platte einen Bruch mit der Vergangenheit,<br />

denn erstmals gab Townshend Live-<br />

Konzerte auf eigene Rechnung mit David<br />

Gilmour als Leadgitarristen. Aus den Benefizauftritten<br />

in der Akademie von Brixton<br />

zugunsten seiner Double O Charity WohltÄtigkeitsorganisation<br />

ergab sich dann Deep<br />

End Live! (Revisited / Inside Out / SPV<br />

97702), das gleichzeitig als Video auf den<br />

OldieMarkt10/0621<br />

Markt kam (heute als DVD). Das Konzert<br />

bot einen guten ¼berblick Über die Laufbahn<br />

von Townshend oder, in Songs gesprochen,<br />

von Magic Bus (einem der beiden<br />

Bonustracks) bis zu Face The Face.<br />

Das war nicht nur wegen der Lieder gut,<br />

sondern auch wegen der ausgezeichneten<br />

Band.<br />

Das war es erst einmal mit dem neuen<br />

Material, aber nicht mit den Privatarchiven<br />

des Mannes. Seit den frÜhen 80er Jahren und<br />

Scoop hatte Townshend den Fans einen<br />

Blick in sein Schaffen erlaubt und Another<br />

Scoop (Revisited/InsideOut/SPV 07712 2<br />

CD) bot mehr vom selben. Allerdings war<br />

der zeitliche Bogen nicht ganz so weit<br />

gespannt wie beim ersten Mal. Erneut<br />

bekam man von brillianten EinfÄllen bis zu<br />

eher belanglosen Schnipseln eine FÜlle von<br />

Material.


22<br />

Drei DVDs von Austin<br />

City Limits bringen 3<br />

der besten Texas-<br />

Songschreiber.<br />

OldieMarkt10/06<br />

In den USA nimmt Texas einen Ähnlichen<br />

Platz ein wie Bayern in Deutschland: Oft<br />

verspottet, aber noch viel hÄufiger beneidet.<br />

Zudem haben beide LÄnder eine eigenstÄndige<br />

Musikszene, die man nur dort findet. Die<br />

Liste der Musiker, die die ganzen USA<br />

befruchtet haben ist lang, aber die drei<br />

Songschreiber hier gehÖren zu den Besten<br />

ihres Faches in der ganzen Countrymusik.<br />

Wenn es um den Erfolg in den Hitparaden<br />

geht, ist Kris Kristofferson wahrscheinlich<br />

der Mann mit den besten Ergebnissen. DafÜr<br />

stehen Hits wie Me & Bobby McGee,<br />

Sunday Morning Coming Down oder Lovin’<br />

Her Was Easier, die er alle am 14. September<br />

1981 im Rahmen der Fernsehshow Austin<br />

City Limits Live From Austin Tx. (New<br />

West/Blue Rose NW 8026/Soulfood) brachte<br />

und nicht nur das: Ihm zur Seite stand eine<br />

ausgezeichnete Band, aus der der Gitarrist<br />

Stephen Bruton und die zwei Keyboarder<br />

Donnie Fritts und Billy Swan hervorzuheben<br />

sind. ¼brigens blieb dieses<br />

Konzert noch aus einem anderen Grund im<br />

GedÄchtnis aller Beteiligten: Bevor es los<br />

ging, nach der Ansage des Produzenten,<br />

war plÖtzlich alles in Dunkelheit gehÜllt.<br />

Der Grund: Die Stromleitung war von<br />

einem Nager angeknabbert worden. Doch<br />

Kristofferson trat einen Tage spÄter noch<br />

einmal an.<br />

Im Gegensatz zu Kristofferson belegte Billy<br />

Joe Shaver eher den Platz eines Musician’s<br />

Musician, also einen unter Kollegen hoch<br />

geschÄtzten, ansonsten aber nicht ÜbermÄ¿ig<br />

bekannten Musiker. Sein Auftritt Live From<br />

Austin Tx. (New West/Blues Rose NW 8022<br />

/ Soulfood) fand am 14. August 1984 statt<br />

mit einer kleinen aber feinen Band, zu der<br />

der inzwischen verstorbene Sohn von Billy<br />

Joe, Eddy zÄhlte, der etliche Songs des<br />

Mannes adelte. Insgesamt war das wesentlich<br />

rockiger und bluesiger als das, was<br />

NeueDVDsvonAustinCityLimits<br />

Kristofferson so gebracht hatte.<br />

Der letzte Vertreter aus Texas war in mehr<br />

als einer Beziehung auch der erste. Ohne<br />

Willie Nelson hÄtte Austin wahrscheinlich<br />

nie einen so herausragenden Platz unter<br />

den StÄdten in den USA in punkto<br />

seiner Musikszene genommen. Mit seiner<br />

Umsiedlung zurÜck in seine Heimat hievte<br />

er Austin auf ein ganz neues Level, das<br />

es bis heute behalten hat. Dementsprechend<br />

war der Auftritt vom 6. September 1990<br />

Live From Austin Tx. (New West/Blue<br />

Rodeo NW 8021/Soulfood) auch das Heim-<br />

spiel eines Helden und das inspirierte<br />

nicht nur den Mann selbst, sondern auch<br />

seine Musiker, zu denen solche Cracks<br />

gehÖrten wie der Gitarrist Grady Martin.<br />

Abgesehen von der eh magischen Stimmung<br />

ist ein weiteres Plus das Gastspiel<br />

der SÄngerin Shelby Lynne, die etlichen<br />

Titel das gewisse Etwas verlieh. ¼brigens<br />

brachte Nelson etliche der besten Lieder<br />

von Kristofferson, was dem Ganzen noch<br />

ein zusÄtzliches Interesse verleiht, weil<br />

man die Interpretation der beiden miteinander<br />

vergleichen kann. Die drei DVDs<br />

sind eine echte Fundgrube der Musik aus<br />

Texas.


Alle der vier vorgestellten Singles<br />

und EPs haben gemeinsam, dass<br />

bei Ihnen der Gesang im Zentrum<br />

NeueCD-Singlesund-EPs<br />

steht.<br />

Es kann kein Zweifel darÜber bestehen, dass<br />

bei der Rockmusik im Vergleich zur klassischen<br />

Musik eine Konstante erhalten blieb:<br />

Hier wie dort ist der menschliche Gesang der<br />

KÖnig. Sobald er fehlt, wird das Ganze akademisch,<br />

wie beispielsweise im Jazz oder der<br />

Fusion. Und wie bei der Klassik steht automatisch<br />

der Vokalist im Mittelpunkt, auch<br />

wenn er nur die Marionette des Songschreibers<br />

darstellt. So war und ist bei Toto<br />

etwa immer die Position vorne am Mikrofon<br />

ein Knackpunkt, die die Session-Asse nie<br />

Überzeugender besetzen konnten als mit<br />

Bobby Kimball. Der war bei der Reunion<br />

letztes Jahr wieder mit von der Partie und<br />

sofort klappte es mit den Hitparadenpositionen<br />

– mit dem SchÖnheitsfehler, dass<br />

das nur in Europa der Fall war. Dennoch<br />

waren die Jungs dafÜr so dankbar, dass sie<br />

rechtzeitig zur Tour die Single Bottom Of<br />

Your Soul (Frontiers FR CD 296/Soulfood)<br />

auf den Markt brachten, die den Titel in zwei<br />

Fassungen (LP- und Live-Version), den<br />

neuen Song Gypsy Train und ein Medley mit<br />

dem Titel und den zwei grÖ¿ten Hits Rosanna<br />

und Africa enthÄlt. Das ist vor allem etwas fÜr<br />

die Sammler, beweist aber auch, wie gut die<br />

Jungs im Konzert sein kÖnnen, was ja auch<br />

der Erfolg der im August beendeten Tour<br />

bewies.<br />

Wesentlich unspektakulÄrer verlief die<br />

Reunion der Korgis, die dank des Reissue-<br />

Labels Angel Air (P.O. Box 14, Stowmarket,<br />

Suffolk, IP14 1EN, England) jedoch seitdem<br />

bereits einige CDs mit den Resultaten verÖffentlicht<br />

haben. TatsÄchlich beruhte der<br />

Sound der Band um die beiden Songschreiber<br />

James Warren, der die Idee hatte, und Andy<br />

Davis, seinem alten Partner von Stackridge,<br />

vor allem auf dem Miteinander der zu Beginn<br />

der 80er Jahre so beliebten elektronischen<br />

Tasteninstrumente und dem menschlichen<br />

Gesang. Das hat sich seit dem Unplugged-<br />

Album etwas geÄndert: Jetzt beherrschen die<br />

Stimmen den Klang und das hat sich auf der<br />

CD-Single Something About The Beatles<br />

(Angel Air RAJP903) nicht geÄndert. Beim<br />

Titelsong handelt es sich Übrigens nicht um<br />

eine Hommage an die Fab Four im Stil von<br />

Titles von Barclay James Harvest, sondern<br />

die Nennung der Liverpooler ist ein Vehikel<br />

fÜr die 60er Jahre, deren Unschuld der Song<br />

vor allem beklagt oder besser, den Verlust<br />

jener NaivitÄt, der sie prÄgte. Ansonsten ist<br />

das der typische Pop mit feinen Melodien und<br />

den gedrechselten HintergrÜnden, fÜr die die<br />

Korgis immer bekannt waren. Wer sie frÜher<br />

mochte, wird sie auch jetzt gut finden.<br />

Per definitionem bedeutet der Ausdruck A-<br />

Cappella bereits, dass es hier um Musik geht,<br />

die alleine von der menschlichen Stimme,<br />

ohne jedes Instrument, hergestellt wird. Viele<br />

der Gruppen, die sich heutzutage diesem Stil<br />

aus der Anfangszeit des Rock’n’Roll wid-<br />

men, fÜgen allerdings gerne Rhythmus hinzu,<br />

was den eigentlichen Ansatz etwas verfÄlscht.<br />

Nur solche Klassiker wie die Persuasions<br />

kommen ohne so etwas aus. Die haben jetzt<br />

Nachfolger gefunden. Allerdings haben die<br />

Naturally 7, die ihre Mitgliederzahl bereits<br />

im Namen nennen, den Vorteil fÜr sich, dass<br />

man zu siebt einfach mehr MÖglichkeiten<br />

besitzt als zu viert. Wie sie das aber ausnÜtzen,<br />

das ist doch sehr beeindruckend. Die<br />

Single Feel It (In The Air Tonight) (Sony<br />

BMG 82876834872), die den Song wie Üblich<br />

OldieMarkt10/0623<br />

in der Fassung des noch im September<br />

erscheinenden Albums und gekÜrzt fÜr die<br />

Radiosender enthÄlt, macht aus dem Phil<br />

Collins-Hit eine Tour de Force des Gesangs,<br />

die man gehÖrt haben muss, um sie zu glauben.<br />

So muss A-Cappella sein, um auch im<br />

21. Jahrhundert eine Zukunft zu haben!<br />

Ein anderes Genre der 60er Jahre hat sich seit<br />

lÄngerem wieder in der heutigen Zeit etabliert:<br />

Die gute, alte Girlgroup. Den modernisierten<br />

Sound verkÖrpert das Trio Thalaya,<br />

das sich bei gemeinsamen Arbeiten in den<br />

Berliner Studios kennen lernte und feststellte,<br />

wie gut man stimmlich harmoniert. Die fÜnf<br />

Songs auf der EP Irresistible 5 (Dos Amigos<br />

0101-06/Pool), die durch drei Versionen des<br />

Titels auf 7 StÜck kommen, sind unbeschwerter<br />

Pop und erinnern ab und zu an Valeries<br />

Garten.


24<br />

OldieMarkt10/06<br />

Steve Earle<br />

Live In Montreux<br />

Eagle EREDV592/Edel<br />

Wenige Musiker haben in<br />

ihrer Karriere solche Ups<br />

And Downs vozuweisen<br />

wie der Mann aus Texas,<br />

der schon in den 70ern anfing,<br />

in den 80ern dank<br />

Guitar Town plÖtzlich ganz<br />

oben stand und in den<br />

90ern ins GefÄngnis wanderte.<br />

ZurÜck, besann er<br />

sich auf das, was seinem<br />

Herzen am nÄchsten lag<br />

und bringt seitdem seine<br />

eigene Form des Bluegrass<br />

hÖchst erfolgreich unter die<br />

Leute. Sein Auftritt bei<br />

dem Schweizer Festival<br />

2005 war Überschattet von<br />

den PrÄsidentenwahlen in<br />

den USA, die ihn, wie viele<br />

andere Musiker, dazu gebracht<br />

hatten, pointiert Stellung<br />

zu nehmen. Geholfen<br />

hatte es nichts, aber es<br />

bescherte den Zuschauern<br />

ein Konzert, das zu einem<br />

Teil aus Klassikern seines<br />

Repertoires und zum anderen<br />

aus Songs des neuen<br />

Albums The Revolution<br />

Starts Now bestand, zusammen<br />

mit einem Protagonisten,<br />

der es unvergleichlich<br />

verstand, persÖnliche<br />

Bekenntnisse Über<br />

seine Überstandene Drogensucht<br />

mit allgemeinen<br />

Aufrufen an ein anderes<br />

Amerika zu verbinden.<br />

Zusammen mit dem Booklet<br />

ist das ein fantastisches<br />

Konzert eines der<br />

viel zu seltenen Individualisten<br />

in der Country-<br />

(rock)-Szene.<br />

Gilbert O’Sullivan<br />

Live In Tokyo<br />

Eagle EREDV584/Edel<br />

FÜr einen Mann, der einige<br />

Evergreens des Pop der<br />

70er Jahre geschrieben hat,<br />

ist es erstaunlich, wie sehr<br />

er von der BildflÄche<br />

verschwunden ist. Dabei<br />

beweist dieser Mitschnitt<br />

eines Auftritts von ihm<br />

2005 in Tokio, wie gut er<br />

nach wie vor sowohl als<br />

Songschreiber wie als<br />

Musiker auf der BÜhne ist.<br />

NatÜrlich helfen ihm dabei<br />

seine gro¿en Hits wie<br />

Claire, Matrimony, Get<br />

Down und natÜrlich Alone<br />

Again (Naturally). Sie<br />

gehÖren heute zum stÄndigen<br />

Repertoire eines<br />

jeden Oldies-Senders und<br />

das Ganze einmal im Bild<br />

zu sehen, hat durchaus<br />

etwas und das zusammen<br />

mit der Bild- und TonqualitÄt<br />

einer DVD ist<br />

durchaus eine Kaufargument,<br />

ganz abgesehen davon,<br />

dass dies ein aktueller<br />

TontrÄger ist, was man<br />

von dem Mann ja seit einigen<br />

Jahren nicht mehr<br />

bekommen hat. Warum<br />

man aber wieder einmal die<br />

MÜhe gescheut hat, den<br />

Gilbert O’Sullivan des<br />

Jahres 2005 zu seinem<br />

Leben und der Musik zu<br />

befragen, ist eine der Fragen,<br />

die sich bei diesem<br />

Produkt wie bei vielen<br />

anderen aufdrÄngen und bei<br />

aller Freude Über den Konzertfilm<br />

einen bitteren<br />

Nachgeschmack der Abzocke<br />

hinterlassen.<br />

Willie&The Poor Boys<br />

Same<br />

Warner Music Vision WEA<br />

2564 63109-2<br />

Vor den Rhythm Kings gab<br />

es diese Band, die aber letztlich<br />

genau dasselbe war:<br />

Eine Gruppe, die Bill<br />

Wyman auf die Beine<br />

stellte, um seiner Liebe<br />

zum Rock’n’Roll und dem<br />

Blues zu frÖhnen. Das<br />

machte er zum ersten Mal<br />

1985 in der Fulham Town<br />

Hall in London, wobei er<br />

das Ganze als ein Revival<br />

einer Rock’n’Roll Show<br />

der 50er Jahre aufzog. Wie<br />

Üblich waren jede Menge<br />

illustrer GÄste dabei, von<br />

seinen damals noch Rolling<br />

Stones-Kollegen Charlie<br />

Watts und Ronnie Wood bis<br />

zu Kenny Jones, Chris Rea<br />

und Ringo Starr, der in<br />

einer Gastrolle glÄnzen<br />

darf. Das Konzert dauerte<br />

60 Minuten und war eine<br />

Tour de Force durch den<br />

frÜhen Rock’n’Roll mit<br />

einer Band, der das genauso<br />

viel Spa¿ machte<br />

wie den Zuschauern. Doch<br />

das ist nicht alles. Bill<br />

Wyman fÜhrt dazu durch<br />

einen Film, der die UmstÄnde,<br />

unter der die<br />

Produktion zustande kam<br />

zeigt und zudem viele<br />

Interviews mit etlichen<br />

der Beteiligten bringt. Da<br />

lÄsst sich die doch recht<br />

kurze Dauer von insgesamt<br />

60 Minuten eher verschmerzen,<br />

auch wenn die<br />

fÜr eine DVD wie fÜr ein<br />

Video sicher etwas lÄcherlich<br />

ist. Aber der Inhalt<br />

stimmt.<br />

Sir Douglas Quintet<br />

Live From Austin Tx.<br />

New West NW 8023 / Blue<br />

Rose/Soulfood<br />

Douglas Sahm war eine der<br />

grÖ¿ten Legenden der<br />

Rockmusik aus Texas und<br />

ganz egal, in welcher Form<br />

er auftauchte, ob alleine,<br />

mit den Texas Tornados<br />

oder eben wie hier mit dem<br />

Sir Douglas Quintet – die<br />

Leute standen Schlange,<br />

um ihn zu sehen. Das mussten<br />

sie nie bereuen, was<br />

dieses Konzert der reformierten<br />

Band im Rahmen<br />

der Fernsehshow Austin<br />

City Limits beweist: Der<br />

am 21. Januar 1981 mitgeschnittene<br />

Auftritt aus der<br />

Phase, als man sich um das<br />

originale Trio Doug Sahm,<br />

Augie Meyers und John<br />

Perez geschart hatte, demonstrierte<br />

nicht nur die<br />

zeitlose QualitÄt solcher<br />

Hits wie She’s About A Mover<br />

oder Mendocino, sondern<br />

zudem die des Klangs,<br />

der die mexikanischen und<br />

die amerikanischen Zutaten<br />

zu einem Ganzen vermischt<br />

hatte. Da Sahm damals mit<br />

Alvin Crow auch noch einen<br />

Bluegrass-Gitarristen hinzugenommen<br />

hatte, kamen<br />

die TÖne auch noch in den<br />

Mix. So kriegt man eine<br />

Mischung aus mexikanischen<br />

TÖnen, dem Beat der<br />

frÜhen Zeit, dem Blues der<br />

spÄteren und dazu noch<br />

einen Schuss Country, der<br />

als WÜrze unverzichtbar<br />

dazu gehÖrte. Das alles<br />

machte den Reiz der Gruppe<br />

und der Musik von Sahm<br />

aus.<br />

DVD-Kritiken<br />

Soft Machine<br />

Grides (CD/DVD)<br />

Cuneiform Rune 230/231 /<br />

Rattay Music<br />

Die meisten CD- und<br />

DVD-Packs bieten auf den<br />

beiden TontrÄgern annÄhernd<br />

dasselbe, nur auf<br />

einem der beiden ist meist<br />

etwas mehr. Doch dieser<br />

Doppelpack bringt zwei<br />

vÖllig verschiedene Teile.<br />

WÄhrend man auf der CD<br />

den Auftritt aus dem<br />

Amsterdamer Paradiso<br />

Club bekommt und zwar<br />

beide Sets, findet sich auf<br />

der DVD das Konzert im<br />

Rahmen des Beatclubs. Da<br />

der fÜr das deutsche Fernsehen<br />

stattfand, ist die<br />

Technik entsprechend gut.<br />

Doch dabei bleibt es nicht.<br />

Zum einen verÄnderte sich<br />

die Musik, weil im Gegensatz<br />

zum ersten Konzert<br />

Robert Wyatt diesmal wieder<br />

als SÄnger agieren durfte,<br />

inklusive einer Vokalimprovisation.<br />

Zum zweiten<br />

gab es zum Schluss<br />

noch eine ganz neue Komposition<br />

von Mike Ratledge,<br />

All White. Zusammen<br />

mit der Tatsache, dass<br />

alle Titel im Vergleich zu<br />

Amsterdam total anders<br />

gespielt wurden, besitzt<br />

man hier zwei Teile eines<br />

Puzzles, die erst den Reiz<br />

einer improvisierenden<br />

Band wie Soft Machine<br />

ausmachen, die sich jeden<br />

Abend entwickelte und<br />

auch das Material, das sie<br />

spielte. Das ist heute genauso<br />

ungewÖhnlich wie<br />

vor 35 Jahren – das bleibt<br />

zeitlos.


PlattenkritikenI<br />

Skin Alley<br />

Same<br />

Eclectic/SPV 305302<br />

In den 70ern war es noch<br />

etwas einfacher, einen eigenen<br />

Sound zu kreieren und<br />

dafÜr ist die Band aus<br />

London ein gutes Beispiel,<br />

denn sie nahm einen Teil<br />

vom Jazz, einen vom Funk<br />

und einen vom Rock und<br />

fertig war ihr Sound, der ab<br />

und zu an Colosseum<br />

erinnerte, aber gerade nach<br />

36 Jahren genÜgend eigenes<br />

enthielt, um Überzeugen<br />

zu kÖnnen. Ihr Problem<br />

war damals wie heute, dass<br />

der Sound oft besser war<br />

als die Kompositionen, was<br />

den Spa¿ daran leider deutlich<br />

mindert.<br />

Judee Sill<br />

Abracadabra: The<br />

Asylum Years (2 CD)<br />

Rhino WSM 8122 79534 2<br />

Ein echtes PhÄnomen unserer<br />

Zeit ist die Tatsache,<br />

dass auch eher unbekannte<br />

Musiker der 70er Jahre und<br />

ihre QualitÄten heute neu<br />

entdeckt werden und die<br />

WertschÄtzung erfahren,<br />

die sie schon damals verdient<br />

gehabt hÄtten. Das<br />

trifft sicher auf die<br />

Singer/Songwriterin zu,<br />

deren beide Alben von<br />

1971/73 mit viel<br />

Bonusmaterial und einem<br />

schÖnen Booklet zeigen,<br />

wie gut sie war. Das ist der<br />

klassische Sound von<br />

damals mit etlichen starken<br />

Songs.<br />

Skin Alley<br />

To Pagham And Beyond<br />

Eclectic/SPV 305312<br />

Album Nr. 2 zeigte schon<br />

von der Anzahl der Tracks,<br />

dass diesmal der Jazz dominierte.<br />

Statt 9 wie beim<br />

ersten waren es diesmal<br />

sechs und keiner von ihnen<br />

dauerte unter 5 Minuten.<br />

Also waren es die Soli der<br />

Musiker, die im Vordergrund<br />

standen und das war<br />

zwar teilweise gekonnt,<br />

aber aufgrund der hÄufig<br />

nicht so starken Melodien<br />

wirkte es zu oft verspielt<br />

und verlor den Druck, auf<br />

den es nun einmal ankommt<br />

im Rock. Kein<br />

Wunder, dass danach bei<br />

CBS Schluss war.<br />

John Cale<br />

1919<br />

Rhino WSM 8122 74060 2<br />

Selten ist das Urteil Über<br />

eine Platte so unumstritten<br />

wie das Über das 1973er<br />

Opus des Mannes, der<br />

immer zwischen E- und U-<br />

Musik hin- und her pendelte.<br />

Auf der anderen Seite<br />

konnte er durchaus wunderbare<br />

Melodien schreiben<br />

und das tat er zur<br />

GenÜge auf dieser LP, die<br />

diesmal mit 12 Tracks aus<br />

den Sessions dazu bestÜckt<br />

wurde. Das macht die CD<br />

zu einem echten Gewinn,<br />

zumal man dadurch das<br />

Gewicht der Arrangements<br />

erkennt, die auf den Demos<br />

meist fehlen.<br />

Family<br />

Old Songs, New Songs<br />

Mystic MYS CD 193<br />

1971 war das der Versuch<br />

der englischen Hippies, ihr<br />

Management in die eigenen<br />

HÄnde zu nehmen, was<br />

dank des Remixes von<br />

Weaver’s Answer, das in<br />

England zum Hit geriet,<br />

auch klappte. TatsÄchlich<br />

gibt es hier, wie es auch der<br />

Titel schon ausdrÜckt, alte<br />

Titel in neuer Form und<br />

Outtakes von alten LPs, die<br />

bis dahin noch nicht<br />

erschienen waren. Es ist<br />

vor allem eine der ganz<br />

wenigen Platten der Band,<br />

die bislang noch nicht auf<br />

CD zu haben war – in<br />

England, versteht sich.<br />

Jim Croce<br />

Don’t Mess Around With<br />

Jim (2 CD)<br />

Castle CMDDD 1332<br />

1973 war das der Start fÜr<br />

den Mann auf einem gro¿en<br />

Label und prompt landete<br />

die LP auf dem Platz an der<br />

Sonne in den USA. Angesichts<br />

solcher Titel wie<br />

Time In A Bottle, New York’s<br />

Not My Home oder Photographs<br />

And Memories kein<br />

Wunder, aber damals durchaus<br />

eine Sensation. Heute<br />

kommt das mit einer FÜlle<br />

von Bonustracks, darunter<br />

auf der zweiten CD jeder<br />

Menge frÜhe Lieder mit seiner<br />

Frau Ingrid, die damals<br />

so nicht zu haben waren.<br />

Das ist durchaus beeindruckend.<br />

Aretha Franklin<br />

Live At Fillmore West<br />

(2 CD)<br />

Rhino WSM 8122-77629-2<br />

Die KÖnigin des Soul in<br />

einem Konzert zu erleben,<br />

war immer eine riskante<br />

Sache. Auf der einen Seite<br />

konnte man fantastische<br />

Konzerte erleben, auf der<br />

anderen war sie immer<br />

wieder wenig motiviert.<br />

Doch 1971 im berÜhmten<br />

Konzertsaal in San Francisco<br />

war sie gut drauf und<br />

kam bei der Zugabe mit Ray<br />

Charles auf die BÜhne. Die<br />

zweite CD bringt die originale<br />

Show, was zeigt, welche<br />

Lieder dem endgÜltigen<br />

Prozess zum Opfer fielen.<br />

So gibt es das ganze Bild<br />

des Konzerts – toll.<br />

Jim Croce<br />

Life And Times (2 CD)<br />

Castle Music CMDDD<br />

1331/Sanctuary/SMIS<br />

¼berlegt man sich, dass das<br />

Original ebenfalls 1973 ver-<br />

Öffentlicht wurde, spricht<br />

das BÄnde Über die FÄhigkeiten<br />

des Mannes, der<br />

Klassiker wie One Less Set<br />

Of Footsteps, Bad, Bad<br />

Leroy Brown und It Doesn’t<br />

Have To Be That Way<br />

schrieb. Heute gibt es auf<br />

CD Nr. 2 ein Konzert aus<br />

der Zeit dazu, die zeigt, wie<br />

viel der Mann zwischen den<br />

Liedern mit seinem Publikum<br />

redete. Da kamen die<br />

vielen Jahre hoch, die er in<br />

kleinen Clubs verbrachte.<br />

Der Live-Teil ergÄnzt die<br />

Studioplatte gut.<br />

OldieMarkt10/0625<br />

King Curtis<br />

Live At Fillmore West<br />

Atlantic Rhino WSM 8122<br />

77632-2<br />

Den Ray Charles als den<br />

¼berraschungsgast gab fÜr<br />

den Saxofonisten Billy Preston,<br />

der bei My Sweet Lord<br />

auf die BÜhne kam. Dieses<br />

Duett blieb den KÄufern der<br />

originalen LP 1971 verborgen,<br />

denn da fiel es unter<br />

den Tisch – kein Wunder bei<br />

solchen Hits wie Memphis<br />

Soul Stew, Them Changes<br />

oder Soul Serenade, bei<br />

denen der Saxofonist natÜrlich<br />

viel besser zur Geltung<br />

kam als bei dem Cover des<br />

George Harrison-Hits. In<br />

den besten Momenten kocht<br />

das genauso wie auf den<br />

Studio-Aufnahmen.<br />

Jim Croce<br />

I Got A Name<br />

Castle Music CMRCD<br />

1330/Sanctuary/SMIS<br />

Kaum vorzustellen, dass<br />

Croce dieses Opus auch<br />

noch 1973 fertigstellte. Es<br />

kam erst auf den Markt, als<br />

er bereits tÖdlich mit dem<br />

Flugzeug abgestÜrzt war<br />

und komplettierte seine<br />

totale Eroberung der Charts<br />

mit zwei Top-10-Hits in<br />

den USA, darunter I’ll Have<br />

To Say I Love You In A<br />

Song, einer seiner schÖnsten<br />

Balladen. Viel mehr<br />

bleibt nicht Über ein Album<br />

zu sagen, dass sein KÖnnen<br />

erneut zeigte, wozu der<br />

Gesang ebenso zÄhlte wie<br />

seine lakonischen Texte.<br />

Das ist einfach zeitlos gut.


26<br />

OldieMarkt10/06<br />

Keith Moon<br />

Two Sides Of The Moon<br />

(2 CD)<br />

Castle CMEDD 1068<br />

Selten fiel das Urteil der<br />

Kritiker so eindeutig aus<br />

wie bei der 1975er LP des<br />

legendÄren Drummers. Er<br />

hÄtte es bleiben lassen sollen,<br />

war der allgemeine Tenor<br />

und das gilt bis heute.<br />

Warum man da noch eine<br />

zweite CD mit unverÖffentlichten<br />

Tracks, Demos<br />

und Outtakes hinzufÜgen<br />

muss, ist eine Frage wert.<br />

Denn besser wird das<br />

Ganze dadurch nicht und<br />

vor allem wird aus Moon<br />

dadurch kein befÄhigterer<br />

SÄnger. Und da lag das<br />

Problem des ganzen Projektes<br />

damals wie heute.<br />

UFO<br />

One Of Those Nights<br />

(2 CD)<br />

Castle CMDDD 1379<br />

1992 war gewiss nicht das<br />

beste Jahr in der langen<br />

Karriere der Hardrocker<br />

aus England, aber trotz<br />

der Verabschiedung von<br />

Michael Schenker gelang<br />

mit High Stakes & Dangerous<br />

Men ein solides<br />

Album. Das gibt es auf CD<br />

eins mit einer Single B-<br />

Seite. Doch der eigentliche<br />

Gag folgt auf der zweiten<br />

Disc: Da finden sich zwei<br />

Gigs aus der folgenden<br />

Tour aus Texas und Tokio,<br />

die die FÄhigkeiten von<br />

Phil Mogg & Co. live auch<br />

in einer nicht so illustren<br />

Besetzung demonstrieren.<br />

Flamin Groovies<br />

At Full Speed (2 CD)<br />

Rhino WSM 812274 0612<br />

Die einzige Zeit, als Cyril<br />

Jordan und seine Kollegen<br />

eine Chance hatten, richtig<br />

Erfolg zu haben war in den<br />

spÄten 70ern, als sie bei<br />

Sire unter Vertrag waren.<br />

PlÖtzlich erschienen Artikel<br />

Über die Retrorocker<br />

und ihre LPs waren auch in<br />

Europa zu bekommen. Die<br />

Band dankte das mit solch<br />

tollen Werken wie Jumping<br />

In The Night oder Shake<br />

Some Action. Die gibt es<br />

alle hier und damit zwei<br />

CDs, die die beste Band,<br />

die in den 70er Jahren die<br />

50er und 60er feierten,<br />

zeigen.<br />

Tony Stevens<br />

Don’t Blame Me ... I Just<br />

Play Bass<br />

Angel Air SJPCD 223<br />

Der Titel stimmt, aber das<br />

machte der Mann so gut,<br />

dass er lange ein wichtiger<br />

Teil des Erfolgs von Foghat<br />

war und danach beispielsweise<br />

mit Midnight<br />

Flyer arbeitete. Diese Soloplatte<br />

entstand Über 10<br />

Jahre hinweg und kam<br />

1998 nur in den USA heraus.<br />

Das ist guter, solider<br />

Rock mit dem nÖtigen<br />

Schuss Blues, aber ein<br />

guter SÄnger wird Stevens<br />

nicht mehr werden. Da<br />

liegt die Crux des Ganzen,<br />

die das Niveau der CD<br />

deutlich absenkt. Mehr als<br />

solide ist das nicht.<br />

Rainbow<br />

Live In Munich 1977<br />

(2 CD)<br />

Eagle EDGCD 315/Edel<br />

HÄtte es einen Beweis<br />

gebraucht, dass Ritchie<br />

Blackmore hinter dem<br />

Erfolg von Deep Purple<br />

stand – sein Erstling mit<br />

der neuen Band zeigte,<br />

wer der Songschreiber der<br />

frÜheren Hits gewesen war.<br />

Mehr noch: Mit den neuen<br />

Kollegen wie Ronnie<br />

James Dio und Bob Daisley<br />

tourte er danach ausgiebig<br />

und demonstrierte sein<br />

KÖnnen. Das ist der Inhalt<br />

des Doppelpacks, der teilweise<br />

Über 20-minÜtige<br />

Versionen der Songs und<br />

Soli bringt, die Blackmore<br />

pur sind.<br />

Jim Reeves<br />

The Essential (2 CD)<br />

RCA Legacy 82876 81430 2<br />

Was der CountrysÄnger mit<br />

der Samtstimme schaffte,<br />

haben ihm nur wenige<br />

Kollegen nachmachen kÖnnen:<br />

Er blieb noch Jahre<br />

nach seinem Tod mit<br />

neuem Material in den<br />

Charts prÄsent, weil er zeit<br />

seines Lebens viel aufnahm.<br />

Die beiden CDs zeigen<br />

seine Mischung aus<br />

Pop und Country, die er<br />

dank seiner Stimme so gut<br />

beherrschte wie kaum ein<br />

anderer im Country. Das ist<br />

zeitloser Pop in den besten<br />

Beispielen – etwas drÖge<br />

auf die Dauer, wenn es<br />

nicht stimmt.<br />

Paul Shuttleworth<br />

Mixed Up Shook Up Girl<br />

Angel Air SJPCD 227<br />

Als er noch zusammen mit<br />

den Kursaal Flyers auf der<br />

BÜhne stand, war der SÄnger<br />

eine der Top-Attraktionen<br />

der Band. Deswegen<br />

bekam er nach dem Ende<br />

1977 auch ohne Probleme<br />

einen Solo-Vertrag. Die<br />

Aufnahmen, die in den folgenden<br />

drei Jahren entstanden,<br />

gibt es alle hier und sie<br />

bringen Pop der besseren<br />

Art, der oft mit einem<br />

Schuss Rock & Roll und<br />

Pop angereichert wurde.<br />

Das klappt meistens richtig<br />

gut (Angel Air, PO Box 14,<br />

Stowmarket, Suffolk, IP14<br />

1EN, England).<br />

George Jones<br />

The Essential (2 CD)<br />

Epic Legacy 82796925652<br />

Der Mann aus Texas kam<br />

im Gegensatz zu seinem<br />

Kollegen vom klassischen<br />

Country der 50er Jahre,<br />

was sein erster Hit Why,<br />

Baby, Why Überdeutlich<br />

demonstrierte. Der Überragende<br />

SÄnger war lange<br />

Zeit der fÜhrende Stilist der<br />

Honky Tonk-Richtung, die<br />

ihm auch von seinem<br />

Lebensstil her nahe war.<br />

Allerdings Änderte sich das<br />

nach seiner Heirat mit<br />

Tammy Wynette, durch die<br />

er in die HÄnde des Produzenten<br />

Billy Sherrill fiel.<br />

Von allen Metamorphosen<br />

gibt es hier Beispiele.<br />

PlattenkritikenII<br />

Tommy Bolin<br />

Whips And Roses II<br />

SPV 78622 CD<br />

Dass Tommy Bolin einer<br />

der Überragenden Gitarristen<br />

der 70er Jahre war,<br />

steht au¿er Frage. Von seinem<br />

ersten Gig in Zephyr<br />

Über seine Arbeit mit Billy<br />

Cobham bis zu den Engagements<br />

bei der James<br />

Gang und Deep Purple<br />

wuchs sein Ruf in ungeahnte<br />

HÖhen. Diese BÄnder,<br />

die in einem Lager gefunden<br />

wurden, bringen Outtakes<br />

von Sessions fÜr seine<br />

Solo-Alben und zeigen sein<br />

ungeheueres KÖnnen – sowohl<br />

als Techniker wie als<br />

Meister der Stile und der<br />

Improvisation.<br />

Phil Vassar<br />

Greatest Hits<br />

Arista Sony BMG 82876-<br />

78729-2<br />

Der Pianist und SÄnger<br />

gehÖrt zur jungen Garde<br />

aus Nashville, fÜr die die<br />

Fusion mit dem Rock<br />

selbstverstÄndlich ist. Das<br />

hÖrt man hier auch deutlich,<br />

wobei er fÜr die Countrystars<br />

von heute eher<br />

untypisch ist, weil er sein<br />

meistes Material selbst<br />

schreibt. Insgesamt klingt<br />

das richtig gut, beherrscht<br />

der Mann sowohl als SÄnger<br />

wie als Instrumentalist<br />

und Songschreiber sein<br />

GeschÄft und ist dieser<br />

Sampler eine meistens sehr<br />

abwechslungsreiche Angelegenheit.


PlattenkritikenIII<br />

Various Artists<br />

Recovered Vol. 3<br />

Columbia Sony BMG<br />

82876783562<br />

Gute Ideen ergeben gute<br />

Kompilationen. Dieser Satz<br />

trifft auf jeden Fall auf<br />

diese Reihe zu, die Coverversionen<br />

von Titeln, die<br />

nicht aus dem Soul stammen,<br />

von Soul-SÄngerinnen<br />

und -SÄngern bringt.<br />

Das fÜhrte zu solchen<br />

Tracks wie der Ella Fitzgerald-Version<br />

von These<br />

Boots Are Made For Walking<br />

oder der von Solomon<br />

Burke von Maggie’s Farm.<br />

Das ist teils richtig gut,<br />

aber ab und zu auch schÖn<br />

daneben – gewiss kein<br />

Nachteil fÜr einen solchen<br />

Sampler.<br />

Fair Warning<br />

Brother’s Keeper<br />

Frontiers FR CD 297 /<br />

Soulfood<br />

Nachdem es die Reissues<br />

der Hardrocker aus Hamburg<br />

gab, kommt jetzt das<br />

neue Album und es hÄlt das<br />

Niveau der ersten Alben<br />

aus den 80er Jahren. Wie<br />

damals zeigen sie, dass<br />

sie ihr Handwerk aus dem<br />

FF beherrschen. Es gibt<br />

sowohl gute Melodien wie<br />

die richtige HÄrte und die<br />

passenden Arrangements,<br />

die der Gitarre ihre FreirÄume<br />

gibt. Das ist fÜr<br />

jeden Melodic Rock Fan<br />

eine richtig gute Sache,<br />

auch wenn Klischees<br />

durchaus immer wieder<br />

auftauchen.<br />

Various Artists<br />

Soul Sugar Vol. 3<br />

Columbia Sony BMG<br />

82876783552<br />

Was fÜr die eine Serie gilt,<br />

trifft auch auf die andere<br />

zu. Das Konzept, eher unbekanntes<br />

Material aus<br />

der klassischen Zeit des<br />

Soul auf einem Sampler<br />

vorzustellen, macht deswegen<br />

Sinn, weil gerade<br />

die nicht so gÄngigen<br />

Songs und KÜnstler oft<br />

kaum schlechter waren als<br />

die der gro¿en Stars. Das<br />

kennt man aus England, wo<br />

der Northern Soul von solchen<br />

ObskuritÄten lebt. Das<br />

ist teilweise genauso Überraschend<br />

wie die andere<br />

CD und auch von der<br />

QualitÄt.<br />

Lunatica<br />

The Edge Of Infinity<br />

Frontiers FR CD 300 /<br />

Soulfood<br />

Progressive Metal Bands<br />

gibt es inzwischen in fast<br />

jedem Land, da macht die<br />

Schweiz keine Ausnahme.<br />

Doch die hier gingen etwas<br />

anders vor als ihre Kollegen.<br />

Zum einen fanden<br />

sie mit Dieter Meier (Yello)<br />

einen guten Mann fÜr die<br />

Sprech-Passagen. Zum<br />

zweiten luden sie einige<br />

MitsÄnger wie John Payne<br />

ein. Und zum dritten bauten<br />

sie lyrische Passagen<br />

ein, die an Blackmore’s<br />

Night erinnern. Zusammen<br />

ergibt das ein gutes, aus<br />

dem Rahmen des Stils fallendes<br />

Werk.<br />

Various Artists<br />

Duets<br />

Sony BMG 82876828592<br />

Ob Rock, Soul oder Country:<br />

Duette stehen immer<br />

wieder auf der Tagesordnung,<br />

weil der Reiz verschiedener<br />

Stimmen bestimmte<br />

Lieder einfach auf<br />

die Spitze treibt. So bringt<br />

diese Zusammenstellung<br />

gute Beispiele aus allen<br />

Genres und zudem viele<br />

richtig gro¿e Hits, die die<br />

Spannung zwischen den<br />

beiden Polen so richtig gut<br />

ausloteten. Was vor allem<br />

Überzeugt ist die Tatsache,<br />

dass Material von den 60er<br />

Jahren bis heute berÜcksichtigt<br />

wurde. Klasse<br />

Sampler.<br />

Ten<br />

The Twilight Chronicles<br />

Frontiers FR CD 299 /<br />

Soulfood<br />

Geht man von der Annahme<br />

aus, dass das Auge<br />

mitkauft, ist das Cover<br />

des Albums der Briten<br />

keine gute Wahl. Denn das<br />

ist DÜsterheit pur und das<br />

trifft auf den Inhalt gewiss<br />

nicht zu. Gary Hughes<br />

hat einmal mehr ein<br />

BÜndel von Songs geschrieben,<br />

die auf der<br />

Schnittstelle von Melodik<br />

und HÄrte balancieren. Da<br />

muss man dann auch<br />

nicht den Bombast betonen,<br />

um die fehlende Substanz<br />

zu ÜbertÜnchen und<br />

das kommt der Platte stets<br />

zugute.<br />

Various Artists<br />

Defend Rock Vol. 1<br />

Columbia Sony BMG<br />

82876780972<br />

Es hat schon etwas, wenn<br />

etwas verteidigt werden soll,<br />

dass das Überhaupt nicht<br />

benÖtigt. Auch durch das<br />

Wiedererstarken des Hardrock<br />

unter dem Namen<br />

Melodic Rock geht es dem<br />

Rock so gut wie schon lange<br />

nicht mehr. So kommt der<br />

Gedanke auf, dass es nicht<br />

so sehr der Rock ist, der hier<br />

in Frage steht, als ein bestimmter<br />

Stil, der von<br />

Bandnamen wie MotÖrhead,<br />

Kyuss oder Hellacopters<br />

abgesteckt wird. Sei es wie<br />

es sei. Es geht meist recht<br />

heavy zu und manchmal finden<br />

sich gute Songs.<br />

Firebirds<br />

Hot Wings<br />

Rise Above RISECD081 /<br />

Soulfood<br />

In der Rockmusik geht es<br />

immer einmal wieder vorwÄrts,<br />

indem man in die<br />

Vergangenheit schaut und<br />

das hat auch der Gitarrist<br />

Bill Steer mit seiner neuen<br />

Band gemacht. Da gibt es<br />

kaum AnklÄnge an seine<br />

alten Arbeitgeber Napalm<br />

Death, sondern der gute alte<br />

Hardrock aus den 70er<br />

Jahren feiert, vom Klang her<br />

modernisiert, seine Wiederauferstehung.<br />

Das geht gut<br />

ab, rockt krÄftig, aber bei<br />

den Melodien muss der<br />

Meister noch zulegen, sonst<br />

bleibt er in Halbheiten stecken,<br />

wie auf dem Erstling.<br />

OldieMarkt10/0627<br />

On The Last Day<br />

Meaning In The Static<br />

Victory VR 316 / Soulfood<br />

Seattle war einmal die<br />

Heimat des Grunge – die<br />

Band von da hat aber damit<br />

nichts am Hut. Sie geht<br />

eher in die brachiale Richtung<br />

des Rock, den Death<br />

Metal. Da gibt es die dÜsteren<br />

KlÄnge, die Kellerstimme<br />

und den Stakkato-<br />

Rhythmus, aber dafÜr eines<br />

nicht: Melodien, die man<br />

als solche bezeichnen<br />

kÖnnte. Und das ist nun<br />

einmal, Über eine ganze CD<br />

hinweg gesehen, doch etwas<br />

dÜrftig, weil das alles<br />

irgendwann exakt so klingt<br />

wie der Song davor. Das ist<br />

zu wenig.<br />

Seventh Wonder<br />

Waiting In The Wings<br />

Lion Music LMC 185 /<br />

Alive<br />

Eigentlich ist es ganz egal,<br />

um welches Genre der<br />

Rockmusik es geht – wenn<br />

die Melodien fehlen, kann<br />

eine Platte nicht gut sein.<br />

Die haben die Schweden<br />

auf ihrem zweiten Album<br />

aber leider sehr vernachlÄssigt.<br />

Das ist von den Instrumenten<br />

her gut, der Metal<br />

kommt auch stilsicher<br />

daher und der Bombast hÄlt<br />

sich auch in Grenzen, aber<br />

das Salz in der Suppe fehlt<br />

einfach und damit ist<br />

wieder einmal eine junge<br />

Gruppe an der gefÄhrlichen<br />

Klippe der zweiten Platte<br />

gescheitert.


28<br />

OldieMarkt10/06<br />

Marco Ferrigno<br />

Hanging Gardens<br />

Lion Music LMC 182 /<br />

Alive<br />

Die QualitÄt von Instrumentalisten<br />

wird seit dem<br />

18. Jahrhundert vor allem<br />

an ihrer Technik auf dem<br />

Instrument ihrer Wahl festgemacht.<br />

Das ist durchaus<br />

ein Ansatz, aber sobald es<br />

um die QualitÄt einer Instrumentalplatte<br />

geht, ist<br />

das nur die zweite Wahl.<br />

VirtuositÄt hat nur dann<br />

einen Sinn, wenn sie in<br />

einem schlÜssigen Konzept<br />

stattfindet. Sonst ist das<br />

schlicht und einfach Kraftmeierei<br />

ohne grÖ¿eren Sinn<br />

fÜr den ZuhÖrer. Leider<br />

trifft das auf die CD des<br />

Gitarristen aus Italien zu.<br />

Kirk Franklin<br />

Hero<br />

Zomba ARIS 82876<br />

710192<br />

Gospel war und ist immer<br />

eng verwandt mit dem Soul<br />

und diesen Schluss hat<br />

auch die moderne Szene<br />

dieses Stils fÜr sich gezogen,<br />

was auf dem Album<br />

eines der Protagonisten<br />

des Stils deutlich zutage<br />

tritt. Da sind Über weite<br />

Strecken nur die Texte der<br />

Unterschied zwischen den<br />

beiden Richtungen, zumal<br />

Franklin sogar Rap integriert<br />

hat. Dank der Songs<br />

und der Melodien ist das<br />

gute Musik, und dazu<br />

kommen Gastspiele von<br />

Stevie Wonder und Marvin<br />

L. Winans.<br />

Tony Hernandez<br />

III – Live (CD/DVD)<br />

Lion Music LMC 183 /<br />

Alive<br />

Was ist nur so toll daran,<br />

sich als Gitarrist hinzustellen<br />

und dann nur darauf<br />

zu achten, dass<br />

man mÖglichst schnelle,<br />

schwierige und fÜr den<br />

Normalfan nicht mehr<br />

nachzuvollziehende LÄufe<br />

prÄsentiert. Das bringt fÜr<br />

den HÖrer absolut nichts<br />

und der beste Beweis dafÜr<br />

ist dieser Konzertmitschnitt.<br />

Der gute Mann<br />

macht nichts anderes, als<br />

zu zeigen, wie toll er ist.<br />

Das einzige, was dabei<br />

dann rÜberkommt ist die<br />

Arroganz eines auf sich<br />

fixierten Musikers.<br />

Indigo Jones<br />

40 Miles<br />

Skinny Dog SKINNY 15CD<br />

/ Broken Silence<br />

Liest man sich die deutsche<br />

Musikpresse so durch,<br />

kÖnnte man auf den Eindruck<br />

kommen, alles Gute<br />

kÄme aus England. Dass<br />

die meisten da nur auf<br />

die gnadenlos die eigene<br />

Musik vertretende englische<br />

Presse reagieren, ist<br />

traurig genug. Die Band<br />

um den Australier Scott<br />

Alexander beweist, dass<br />

genÜgend Bands von der<br />

Insel kommen, die man<br />

hier nicht braucht. Der<br />

Singer/Songwriter-Sound<br />

mit etwas mehr Rock ist<br />

nun wirklich nicht das, was<br />

die Welt gebraucht hat.<br />

The New Story<br />

Untold Stories<br />

Rude Records 1001/Cargo<br />

Aus Italien ist man in den<br />

letzten Jahren vor allem an<br />

progressive Metal oder<br />

symphonischen Rock gewÖhnt<br />

worden. Da fÄllt das<br />

Quartett definitiv aus dem<br />

Rahmen. Denn es hat sich<br />

eine andere ¤ra der Rockmusik<br />

als Vorbild genommen,<br />

die 80er nÄmlich, die<br />

es mit einem Mix aus<br />

Gitarenrock und leichten<br />

Punk-Elementen umgesetzt<br />

hat. Dank der teils recht<br />

guten Songs und der grundsoliden<br />

Umsetzung ist das<br />

eine ansprechende Platte<br />

geworden, die etwas Eigenes<br />

besitzt.<br />

Blaine Larsen<br />

Rockin’ You Tonight<br />

BNA ARIS 82876-78715-2<br />

Sobald es bei einem Genre<br />

ein Zentrum gibt wie<br />

es beispielsweise Nashville<br />

fÜr Country darstellt, wird<br />

dort jede Menge Musik<br />

produziert, die zum schnellen<br />

Verbrauch bestimmt ist.<br />

Darunter fÄllt auch die CD<br />

des jungen Mannes, die<br />

bestenfalls mittelmĿig<br />

ausgefallen ist. Hier gibt es<br />

alles: Den Mix aus Rock<br />

und Country, die Songs<br />

und die Produktion zwischen<br />

Rock- und Country-<br />

Instrumenten, nur alles<br />

nicht auf dem Level, den<br />

die besten Vertreter besitzen.<br />

Circulus<br />

Clocks Are Like People<br />

Rise Above RISECD 093 /<br />

Soulfood<br />

Um etwas Neues zu machen,<br />

darf man ruhig auf<br />

Altes zurÜckgreifen. Das<br />

Sextett aus England hat sich<br />

zurÜckbesonnen auf den<br />

klassischen Folkrock englischer<br />

Abart im Stil von<br />

Fairport Convention. Dazu<br />

passt sowohl die SÄngerin<br />

Lo Polidoro als auch die<br />

Instrumentierung. Doch dabei<br />

belie¿en sie es nicht.<br />

Dazu kommen sowohl Elemente<br />

der Psychedelic-¤ra<br />

und moderne Zutaten wie<br />

der Synthesizer. Mit den<br />

guten Songs ergibt das eine<br />

Platte, die oft genug faszinierend<br />

ist.<br />

The Black Maria<br />

A Shared History Of<br />

Tragedy<br />

Victory VR320/Soulfood<br />

Lange hat es gedauert, aber<br />

jetzt ist der Grunge auch in<br />

Kanada angekommen. Das<br />

ist nur teilweise ironisch<br />

gemeint, denn tatsÄchlich<br />

halten sich die Kanadier<br />

relativ eng bei dem Sound<br />

auf, der von Seattle aus die<br />

Welt erobert hat. Hier gibt<br />

es die krachenden Akkorde,<br />

die kontrollierte Aggression<br />

und die NÄhe zum<br />

Metal, die auch die Vorbilder<br />

ausgezeichnet hat, aber<br />

es fehlen die passenden<br />

Songs, die das ganze Projekt<br />

auf AugenhÖhe mit den<br />

berÜhmten Vertretern des<br />

Genres bringen wÜrden.<br />

PlattenkritikenIV<br />

Peter Mulvey<br />

The Knuckleball Suite<br />

Signature/in-akustik 068<br />

1297<br />

Es gibt wenige Stilarten in<br />

der Popmusik, fÜr die<br />

Melodien so wichtig sind<br />

wie fÜr den Folk. Bei den<br />

meisten anderen Genres<br />

kann man durch die Begleitung<br />

vieles ÜbertÜnchen,<br />

aber bei der akustischen<br />

Begleitung zÄhlt nur<br />

die Substanz. Da schneidet<br />

der SÄnger und Songschreiber<br />

sehr gut ab, zumal er<br />

auch fÜr etliche unterschiedliche<br />

Klangfarben<br />

sorgte. Das ist eine kleine,<br />

feine Platte, bei der man zu<br />

jeder Zeit die Sorgfalt und<br />

die Akribie spÜrt, die in sie<br />

eingeflossen ist.<br />

Manticora<br />

The Black Circus Pt. 1<br />

Massacre MASCD 526 /<br />

Soulfood<br />

Manchmal geht es in der<br />

Rockmusik zu wie im richtigen<br />

Leben. Auch da<br />

enden oft die grÖ¿ten PlÄne<br />

eher bescheiden und das<br />

ist auch bei den Metallarbeitern<br />

aus DÄnemark<br />

nicht anders. Offensichtlich<br />

soll dies der erste Teil eines<br />

auf zwei CDs angelegten<br />

Konzepts sein, aber wenn<br />

der nÄchste so weitergeht<br />

wie der erste, dann kann<br />

ich da gern darauf verzichten.<br />

Diese Platte nÄmlich<br />

ist ein drÖger Metal-<br />

Einheitsbrei, der zwar viel<br />

HÄrte, aber sonst nichts<br />

bringt.


PlattenkritikenV<br />

Alexandra Prusa &<br />

Réplica Norma<br />

Blue Tango In Paris<br />

10.000 Zippers/Alive<br />

Es ist schon ein absurder<br />

Mix: Eine SÄngerin aus<br />

einer internationalen Familie<br />

in Florenz, die in der<br />

Schweiz aufwuchs, singt<br />

den Tango mit einer<br />

Gruppe, die elektronische<br />

Popmusik spielt. Da hat sie<br />

aber ein Problem. Denn die<br />

beiden Zutaten passen so<br />

nicht zusammen – auf der<br />

einen Seite steht der jazzige<br />

Gesang der Dame und auf<br />

der anderen der eher kalte<br />

Pop ihrer Begleiter. Daraus<br />

kann kein abgerundetes<br />

Ganzes werden und das<br />

beeintrÄchtigt diese Platte<br />

gewaltig.<br />

Chuck E. Weiss<br />

Deranged Detective<br />

Mysteries<br />

Cook.Vin./Indigo 81025-2<br />

Die einen Genres der Rockmusik<br />

sind enger gefasst,<br />

die anderen eher nicht. Zu<br />

den letzteren darf man getrost<br />

das der Singer/Songwriter<br />

zÄhlen, das eigentlich<br />

vom Folk bis zum Rock<br />

reicht. Auch der Mann aus<br />

den USA fÄllt darunter, der<br />

anders als viele Kollegen<br />

nicht dem klassischen<br />

Sound zwischen Country<br />

und Rock frÖhnt, sondern<br />

einem mutigen Mix aus<br />

Jazz, Folk und etwas Rock<br />

anhÄngt, zu dem auch seine<br />

oft aus dem Rahmen fallenden<br />

Songs passen. Eine<br />

interessante CD.<br />

Jazzamor<br />

Travel…<br />

Blue Flame/Rough Trade<br />

398.5084.2<br />

Man sollte Namen von<br />

Gruppen nicht allzu ernst<br />

nehmen. Das Jazz in dem<br />

von Bettina Mischke und<br />

Roland Grosch ist eher symbolisch<br />

gemeint oder soll an<br />

den Jazzpop der 80er Jahre<br />

erinnern. Wie bei dem bildet<br />

auch bei den beiden der<br />

Bossa Nova das eine Grundelement,<br />

wÄhrend die Elektronik<br />

die zweite Geige<br />

spielt. Da sie noch einen<br />

Schuss Jazz zugaben und<br />

die Songs oft stimmen,<br />

wirkt das vertrÄumt, melodisch<br />

und besitzt eine durchweg<br />

sympathische Stimmung,<br />

die die CD prÄgt.<br />

Ty Tabor<br />

Rock Garden<br />

Inside Out/SPV 085-79112<br />

Der Gitarrist von King’s X<br />

dÜrfte unter Kollegen einen<br />

Rekord halten: Er spielt<br />

neben seiner Haupt-Band<br />

in nicht weniger als zwei<br />

weiteren Gruppen und ver-<br />

Öffentlicht noch regelmÄ¿ig<br />

<strong>Soloplatten</strong>. Da kÖnnte man<br />

schon auf die Idee kommen,<br />

er wÜrde sich verzetteln und<br />

dieser Einfall drÄngt sich<br />

beim Genuss seines neuesten<br />

Werkes geradezu auf.<br />

Das ist nÄmlich so la la<br />

gelungen. Sicher nicht<br />

schlecht, aber eben auch<br />

nicht gut. Es fehlen genau<br />

die herausragenden Songs,<br />

die Tabor ankÜndigte.<br />

Mia Aegerter<br />

Vo Mänsche u Monschter<br />

ARIS 828766841382<br />

Ein gutes Zeichen fÜr die<br />

Entschlossenheit einer Firma,<br />

einen lokalen Star Über<br />

die Landesgrenzen hinaus zu<br />

vermarkten ist es nicht,<br />

wenn der Titel in der Landessprache<br />

auf der Verpackung<br />

in englisch wiedergegeben<br />

wird. Da kÖnnte<br />

man an Angst vor der eigenen<br />

Courage glauben. TatsÄchlich<br />

singt die Dame nun<br />

einmal in Schweizerdeutsch<br />

und das macht sie nicht<br />

schlecht – nur ist das am<br />

Anfang recht drÖge in Richtung<br />

Mainstream gestrickt.<br />

Erst am Ende nimmt es<br />

Fahrt auf. Mehr davon, bitte.<br />

Y 825<br />

Same<br />

E.S.P. 73710/Turicaphon<br />

Im England der Maggie<br />

Thatcher war es eine beliebte<br />

Ma¿nahme gegen<br />

die Jugendarbeitslosigkeit,<br />

eine Punkband zu grÜnden<br />

und das eigene Elend zu<br />

besingen. Das haben sich<br />

die Schweizer zu Herzen<br />

genommen, obwohl sie mit<br />

Punk absolut nichts am Hut<br />

haben. Das ist eher Melodic<br />

Rock, den sie da angefertigt<br />

haben. Ihre Erfahrung<br />

als Live-Band zeigt<br />

sich da durchaus positiv,<br />

aber ihre Songs bleiben ihr<br />

Manko. Das ist handwerklich<br />

sauber, aber es rockt zu<br />

belanglos vorbei.<br />

Anne McCue<br />

Koala Motel<br />

Cooking Vinyl/Indigo<br />

82086-2<br />

Mit ihrer letzten Platte gelang<br />

der Australierin im<br />

amerikanischen Exil ein<br />

richtig gro¿er Wurf zwischen<br />

Blues und der Singer/Songwriter-SensibilitÄt<br />

und das ist auch diesmal<br />

ihre Richtung. Zwar muss<br />

man 2006 gewisse Abstriche<br />

in punkto Songs<br />

machen, aber nach wie vor<br />

besitzt sie dafÜr ein gutes<br />

HÄndchen und auch fÜr die<br />

Arrangements, die dazu<br />

passen. Da wird zwar<br />

gerockt, aber in Ma¿en und<br />

ihre Stimme fÜgt sich da<br />

bestens ein. Eine erneut<br />

schÖne Platte.<br />

Colour Haze<br />

Tempel<br />

Elektrohasch 005 / Swamp<br />

Room<br />

Eine Stilart der Rockmusik<br />

als unnÖtig zu bezeichnen,<br />

ist sicher hÖchst subjektiv,<br />

aber es gibt schon manche<br />

Nischen, deren Sinn sich nur<br />

schwer erschlie¿t. Eine davon<br />

ist der Stoner Rock, der<br />

beeinflusst von den psychedelischen<br />

Gruppen der 60er<br />

Jahre vor allem lange Jams<br />

mit der Gitarre beinhaltet.<br />

Da sind Songs, die als solche<br />

erkennbar sind, schon<br />

eine Leistung und die findet<br />

man bei der MÜnchner Band,<br />

die folglich in den Fankreisen<br />

als Offenbarung gilt –<br />

fÜr den normalen HÖrer gibt<br />

es schon noch HÄnger.<br />

OldieMarkt10/0629<br />

Pete Alderton<br />

Living On Love<br />

Song Ways/Ozella/<br />

inakustik 019 0502<br />

New Age-Label haben immer<br />

schon eine NÄhe zum<br />

Folk besessen und so tummelt<br />

sich auch auf dem von<br />

Dagobert BÖhm der zweite<br />

Folkie. Der Mann von der<br />

Insel ist vor allem ein guter<br />

SÄnger, dessen warme<br />

Stimme auch schwÄchere<br />

Lieder noch so interpretiert,<br />

dass sie interessant<br />

erscheinen. Das trÄgt diese<br />

Platte Über weniger interessante<br />

Moment hinweg.<br />

Zum anderen wurden die<br />

Arrangements so gestaltet,<br />

dass sie jeden Song absolut<br />

individuell begleiten und<br />

verstÄrken.<br />

Central Park<br />

Unexpected (CD/DVD)<br />

Transformer 10305 / Point<br />

Music<br />

Unerwartet dÜrfte noch der<br />

moderateste Ausdruck sein,<br />

wenn sich eine Band nach<br />

20 Jahren wieder zusammen<br />

tut und zum ersten<br />

Mal eine Platte einspielt,<br />

noch dazu in dem progressiven<br />

Rock, der seine Wurzeln<br />

hÖrbar in den 70er<br />

Jahren (siehe King Crimson,<br />

Yes) hat. Da steckt<br />

hÖrbar viel Ambition darin,<br />

ab und zu beinah zuviel.<br />

Die freien Keyboard-Passagen<br />

zum Beispiel hÄtte es<br />

nicht unbedingt gebraucht.<br />

Leichte Kost ist das auf<br />

keinen Fall – intensiver<br />

Rock schon viel eher.


30<br />

OldieMarkt10/06<br />

GPS<br />

Window To The Soul<br />

Inside Out/SPV 085-48852<br />

So unbekannt der Name<br />

auch klingen mag – dahinter<br />

verbirgt sich tatsÄchlich<br />

die letzte Asia-Besetzung<br />

minus Geoff Downes, weil<br />

der den Entschluss fasste,<br />

eine Reunion der Originale<br />

in Angriff zu nehmen.<br />

Also machten sich John<br />

Payne, Gitarrist Guthrie<br />

Govan und Schlagzeuger<br />

Jay Schellen selbstÄndig<br />

und nahmen mit Ryo Okumoto<br />

von Spock’s Beard<br />

diese CD auf, die – welche<br />

¼berraschung – stark nach<br />

Asia klingt, dank der<br />

Songs und der Stimme von<br />

Payne.<br />

Sir Vincent Lone<br />

Songs For Lonely<br />

Americans<br />

Cook.Vin./Indigo 81017-2<br />

ProduktivitÄt kann in der<br />

Popmusik auch ein Fluch<br />

sein – vor allem dann,<br />

wenn man im Jahr nur eine<br />

Platte aufnehmen darf. Was<br />

tut also ein derart kreativer<br />

Mann wie Jackie Leven? Er<br />

nimmt seine Lieder, die<br />

eine Geschichte erzÄhlen,<br />

unter einem Pseudonym<br />

auf. Abgesehen davon ist<br />

das eine typische Leven-<br />

Platte, dank der Stimme,<br />

der Melodik und der Anfertigung<br />

mit wenig Begleitung.<br />

Die Stimme und<br />

die Lieder zÄhlen hier und<br />

sie tragen auch diese Produktion<br />

jederzeit.<br />

Diamond Head<br />

It’s Electric<br />

Secret/Snapper SMACD<br />

941/Edel<br />

Musician’s Musicians zu<br />

sein – also von Kollegen<br />

verehrt zu werden, ist ein<br />

zweischneidiges Ding. Es<br />

bedeutet nÄmlich zumeist,<br />

dass man nicht viele Platten<br />

verkauft. Diese Band zÄhlt<br />

Metallica und etliche andere<br />

Metal-MillionÄre zu<br />

ihren Fans, was ihnen aber<br />

nicht sehr viel nÜtzt. Der<br />

Mitschnitt von ihrem Auftritt<br />

im Astoria Ballroom<br />

zu London im November<br />

2005 beweist, dass sie<br />

immer noch rocken wie die<br />

Teufel und etliche Songs<br />

im Programm hat, die Klassiker<br />

sind.<br />

Steve Hackett<br />

Wild Orchids<br />

Inside Out/SPV 085-79172<br />

HÖrt man sich die letzten<br />

Platten des ehemaligen<br />

Genesis-Gitarristen an,<br />

kommt man um den<br />

Schluss nicht herum, dass<br />

er die alte Tradition der<br />

Gruppe als Einziger pflegt.<br />

Diesmal nahm er seine<br />

Songs nicht nur mit seiner<br />

Band, sondern auch mit<br />

einem Orchester auf und<br />

das sorgte teilweise fÜr<br />

gelungene KlÄnge, zumal<br />

er es nicht als reinen<br />

Hintergrund einsetzte, sondern<br />

auch die Dynamik<br />

eines solchen KlangkÖrpers<br />

nutzte. Das ist wieder eine<br />

richtig gute CD.<br />

Motörhead<br />

Kiss Of Death<br />

SPV 085-99910<br />

FÜr seine Fans ist jede neue<br />

CD der Gruppe um Lemmy<br />

Kilmister vor allem auch<br />

ein Beweis dafÜr, dass der<br />

scheinbar unverwÜstliche<br />

Mann noch unter uns weilt<br />

– bei seinem Lebensstil,<br />

der mit exzessiv noch<br />

untertrieben bezeichnet ist,<br />

immer wieder erstaunlich.<br />

Viel Überraschender freilich<br />

ist, dass er nach wie<br />

vor ein hohes Niveau hÄlt<br />

und ohne Kompromisse<br />

sein Ding durchzieht. Und<br />

das bedeutet knallharten<br />

Rock, der seine Wurzeln im<br />

Blues aber zu keiner Zeit<br />

verleugnet.<br />

Russ Ballard<br />

Book Of Love<br />

Silversonic Records / H’art<br />

Music<br />

PersÖnliches Leid ist eine<br />

der stÄrksten TriebkrÄfte der<br />

Musik und da macht der begnadete<br />

Komponist keine<br />

Ausnahme. Seine Scheidung<br />

hat offenbar neue KrÄfte in<br />

ihm frei gesetzt – auf diese<br />

CD packte er gleich 18<br />

Songs, die Über 74 Minuten<br />

lang dauern. Das ist selbst<br />

fÜr einen solch renommierten<br />

Songschreiber zu viel<br />

und so finden sich neben<br />

einigen Edelsteinen auch etliche<br />

FÜller, die das Niveau<br />

drÜcken. Dennoch bleibt das<br />

eine gute Platte mit stets rokkigem<br />

Pop und vielen HÖhepunkten.<br />

Donnie Munro<br />

Heart Of America<br />

Greentrax CDTRAX 291 /<br />

Fenn Music<br />

Reisen durch die USA<br />

haben schon viele Musiker<br />

inspiriert und das war bei<br />

dem ehemaligen SÄnger von<br />

Runrig nicht anders, obwohl<br />

ihn vor allem das Thema<br />

Emigration in den Kopf<br />

kam. Das hat er in der<br />

bekannt wuchtigen Art umgesetzt,<br />

womit weniger der<br />

harte Rock, als die satten<br />

Arrangements gemeint sind,<br />

die er und seine Band bevorzugen.<br />

Da finden sich<br />

Spuren der Folklore seiner<br />

Heimat genauso wie der<br />

Rock. Doch Bombast passt<br />

zu seinen Liedern und seiner<br />

Stimme – eine gute Platte.<br />

Tony Joe White<br />

Uncovered<br />

Munich/Universal<br />

510 279 -2<br />

Freunde sind im Leben<br />

generell etwas Wichtiges,<br />

aber in der Rockmusik sind<br />

sie auch noch etwas, mit<br />

dem man sich schmÜcken<br />

kann. Auf dieser CD des<br />

Swamprockers wirkten Eric<br />

Clapton, J.J. Cale, Mark<br />

Knopfler, Waylon Jennings<br />

und Michael McDonald mit<br />

und dennoch wird das nur<br />

selten deutlich. Was zÄhlt,<br />

sind der Gesang und die<br />

Songs des Mannes und die<br />

sind wie immer von einer<br />

Ausdruckskraft, die nur<br />

ganz wenige KÜnstler besitzen.<br />

Wenn White loslegt,<br />

dann rappelt es!<br />

PlattenkritikenVI<br />

Maria McKee<br />

Acoustic Tour 2006<br />

Cooking Vinyl/Indigo<br />

82829-2<br />

Um eine akustische Tour zu<br />

wagen, braucht man vor<br />

allem zwei Dinge: Gute<br />

Songs und eine Stimme,<br />

die die auch auf der BÜhne<br />

mit wenig Begleitung trÄgt.<br />

Beides besitzt die Dame<br />

aus Los Angeles und wer<br />

das nicht glaubt, sollte sich<br />

diese Platte anhÖren, die<br />

eine souverÄne SÄngerin<br />

und Songschreiberin zeigt,<br />

die eine Zusammenstellung<br />

ihrer besten Lieder bringt<br />

und dabei zu jeder Zeit<br />

absolut Chef im Ring ist.<br />

Das wirkt nie aufgesetzt<br />

oder langweilt, sondern ist<br />

souverÄn und stark.<br />

Christy Moore<br />

Live In Dublin 2006<br />

(2 CD)<br />

ARIS 82876827772<br />

Eine lebende Legende zu<br />

sein, kann ganz schÖn anstrengend<br />

sein. Es kann aber<br />

auch helfen. Dann nÄmlich,<br />

wenn man eine Liveplatte<br />

aufnimmt. Ein Mann wie der<br />

Ire, der seit Über 40 Jahren<br />

als Musiker durch die Lande<br />

zieht, hat soviel Lieder im<br />

GepÄck, dass er mehrere<br />

Abend hintereinander mit<br />

unterschiedlichen Songs bestreiten<br />

kÖnnte. Sein warmer<br />

Gesang, seine Kompositionen<br />

und seine PersÖnlichkeit<br />

machen die 2 CDs zu einem<br />

Erlebnis, auch dank des<br />

exquisiten Spiels Declan<br />

Sinnott’s.


Mit Fingerprints beweist<br />

Peter Frampton, dass er vor<br />

allem ein hervorragender<br />

PlattedesMonats/Flohmarkt<br />

Gitarisst ist.<br />

Wenige Musiker haben in ihrer Karriere<br />

solche Erfolge erzielt wie Peter Frampton,<br />

der mit dem Doppelpack Frampton Comes<br />

Alive eines der meistverkauften Alben der<br />

Rockgeschichte vorlegte, obwohl er zuvor<br />

nicht einmal ansatzweise diese HÖhen<br />

erreicht hatte. Doch das Änderte sein Leben<br />

gewaltig. Fortan war er gezwungen, fÜr Ähnliche<br />

Erfolge zu sorgen und daran zerbrach<br />

er fast. Erst als er sich in den 90er Jahren<br />

erst einmal auf seine FÄhigkeiten als Gitarrist<br />

zurÜckzog und beispielsweise in der Band<br />

von David Bowie mitwirkte, fand er zu seinen<br />

Wurzeln zurÜck. Das hat er mit dieser<br />

SPV 97872 CD<br />

Platte noch einmal geschafft. Denn hier<br />

gibt es die Musik, die ihn dazu brachte, Überhaupt<br />

Musiker zu werden. Es waren die<br />

Shadows, die ihn wie Legionen anderer<br />

Teenager zur Gitarre brachten. Folglich zollte<br />

er ihnen hier ebenso Tribut wie anderen<br />

Idolen, z.B. Django Reinhardt. Vor allem aber<br />

schrieb er ausgezeichnete StÜcke, die keine<br />

Stimme brauchen, sondern die Gitarre alleine<br />

singen lassen, mit guten Melodien und einer<br />

FÜlle von GÄsten, die ihren Teil zu dieser<br />

ausgezeichneten Instrumentalplatte beitrugen.<br />

Vor allem aber ist das Musik ohne<br />

Scheuklappen, zwischen Pop, Blues, Jazz und<br />

dem Rock von einem Meister seines Faches.<br />

MVR<br />

Kleinanzeigen im Oldie-Markt Flohmarkt<br />

kosten je angefangener Zeile (1 Druckzeile =<br />

45 Schreibmaschinen-AnschlÄge) 0,55 Cents.<br />

Flohmarkt Anzeigen werden nur verÖffentlicht,<br />

wenn der Anzeigentext maschinengeschrieben<br />

eingereicht wird und die Bezahlung<br />

mittels beigelegtem Verrechnungs-<br />

Scheck erfolgt.<br />

Bitte Katalog anfordern. Welchen wÜnschen<br />

Sie? Katalog fÜr deutsche Singles oder englische<br />

Singles, deutsche CD’s oder englische<br />

CD’s oder deutsche LP’s oder MC’s sowie<br />

auch Videos. Gesamtauflage 400 Seiten.<br />

Jeder Katalog kostet 1,44 Û.<br />

Ausland 3,20 Û, Gesamtauflage 5,20 Û,<br />

Ausland 7,70 Û. Tel. & Fax: 04541 7601,<br />

10-18 Uhr, Erhard Kraus, Herrenstr. 13<br />

23909 Ratzeburg<br />

Wooodstock – Musicworld – Magdeburg<br />

Schallplatten-CD’s-Musikvideos-ZubehÖr.<br />

Wir bieten ein Sortiment aus sÄmtlichen<br />

Stilrichtungen. LPs, Singles, 10, Maxis, Pic,<br />

CDs, MCs, Musikvideos, BÜcher, Zeitschriften.<br />

¼ber 20.000 Titel. RaritÄten und<br />

Normales in sehr gutem Zustand zu fairen<br />

Preisen. In unserem ZubehÖrshop findet ihr<br />

das komplette Programm, von der Schallplattenwaschmaschine<br />

bis zur Single-Geschenktasche.<br />

AnhÖrmÖglichkeiten fÜr CD +<br />

LP. Suchlistenbearbeitung und Versand.<br />

Ankauf zu Spitzenpreisen. GrÖ¿ere Sammlungen<br />

werden Überall abgeholt. Sofortige<br />

Bezahlung. ¶ffnungszeiten: Mo.-Fr. 12.00-<br />

18.30 Uhr, Sa. 11-13.30 Uhr.<br />

39108 Magdeburg-Stadtfeld, Friesenstr.<br />

54, Tel./Fax: 0391 733 738 5<br />

Wolly’s Schallplatten- und CD-BÖrsen mit<br />

Film/DVD/VideobÖrsen und Comic-BÖrsen<br />

2006:<br />

1.10.06 (So.) – Mainz, KurfÜrstl. Schlo¿<br />

7.10.06 (Sa.) – Mannheim, Rosengarten<br />

8.10.06 (So.) – Trier, Europahalle*)<br />

15.10.06 (So.) – Offenbach, Stadthalle*)<br />

12.11.06 (So.) – Asch’burg, Unterfr.halle*)<br />

2.12.06 (Sa.) – Karlsruhe, Badnerlandhalle*)<br />

10.12.06 (So.) – KÖln, Th. am Tanzbrunnen<br />

17.12.06 (So.) – Frankfurt, Jahrhunderthalle*)<br />

Alle Termine sind in Kombination mit<br />

Film/DVD/VideobÖrse – die mit *) gekennzeichneten<br />

Termine sind zusÄtzlich noch mit<br />

Comic-BÖrse. Info +<br />

Standreservierung: Wolfgang W. Korte Veranstaltungen,<br />

Jahnstr. 13, 61118 Bad<br />

Vilbel, Tel. 06101 / 128662, Fax. 06101 /<br />

128663, e-mail: wwkorte@t-online.de,<br />

Internet: www.wollys.de<br />

Gegen Verkauf zum Gebot biete ich folgenden<br />

Titel an: Das 10 BÄnde umfassende<br />

Lexikon Book Of Popular Science des<br />

Jahrgangs 1970. Es handelt sich um eines der<br />

weltweit angesehensten populÄrwissenschaftlichen<br />

Lexika aus dem englischsprachigen<br />

Raum, das auch schwierige ZusammenhÄnge<br />

leicht verstÄndlich darstellt und so begreifbar<br />

macht. NatÜrlich ist das Gnze in englischer<br />

Sprache geschrieben. Unter einem Preis von<br />

20 Û wird das Lexikon nicht abgegeben.<br />

OldieMarkt10/0631<br />

Bitte beachten Sie, dass der Transport auf<br />

dem Postweg erfolgt und deswegen ca. 20 Û<br />

Porto dazukommen. Bei Interesse bitte<br />

Kontaktaufnahme: Martin Reichold, Hofer<br />

Str. 17, 90411 Nürnberg, 0911/523484<br />

(nach 20 Uhr)<br />

¼ber 20.000 Original-Singles und -LPs:<br />

www.elpishop.de, Tel: (0049) 2843/160 351<br />

Fax 160354<br />

Schallplatten- & CD-Sammlertage 2006 – die<br />

zweite im Herbst 2006. Nach dem Erfolg<br />

im FrÜhjahr gibt es die Schallplatten- & CD-<br />

Sammlertage nun auch im Herbst – von 9. bis<br />

11. Nov. 2006 in Berlin – Parkcenter Treptow<br />

(Üb. 49.000 Besucher im FrÜhjahr) – Meterpreis/Tag<br />

10 Euro – Parkhausnutzung inklusive<br />

– Nachtwache – Buchungen sind noch<br />

mÖglich<br />

Tausend Klaenge K. Wehrs, Hoffmannstr. 22,<br />

12489 Berlin oder 1000-klaenge@t-online.de<br />

Int. Berliner Schallplatten u. CD-BÖrse, TU-<br />

Mensa, Hardenbergstr. 35, 25 Jahre Berliner<br />

Schallplatten u. CD-BÖrse, 8. Oktober und<br />

10. Dezember. Ebenerdig und begrenzte ParkmÖglichkeiten,<br />

fÜr HÄndler neben der Halle.<br />

Info: M. Kohles, Tel. 030 3411035, Fax 030<br />

3427590, E-Mail: m.kohles@t-online.de,<br />

www.recordfair-berlin.de<br />

ACHTUNG !<br />

An alle Leser !<br />

Bitte geben Sie bei<br />

Ihren Kleinanzeigen<br />

die BIC- und IBAN-<br />

Nummern an,<br />

damit die ausländischen<br />

Leser leichter zahlen<br />

können.


32<br />

OldieMarkt10/06<br />

Hier können Sie<br />

den OLDIE-Markt kaufen:<br />

X-Tone, Karl-Marx-Str. 43, 12043 Berlin<br />

Musicland, Klosterstra¿e 12, 13581 Berlin<br />

Plattenrille, Grindelhof 29, 20146 Hamburg<br />

Zander-Shop, Hammer Landstr. 84, 20537 Hamburg<br />

MusicMusiqueMusik, LÄrchenweg 2, 21493 Schwarzenbek<br />

Pressezentrum, Breite Stra¿e 79, 23552 LÜbeck<br />

Hot Shot Records OHG, Lloydhof, Hanseatenhof 9, 28195 Bremen<br />

33 1/3 Schallplatten, Moltkestr. 47, 47058 Duisburg<br />

Medium Buchmarkt, Rosenstra¿e 5-6, 48143 MÜnster<br />

Caterpillar, Elsa¿stra¿e 19, 50677 KÖln<br />

cdpost.de, Lindenstr. 21, 68309 Mannheim<br />

Möchten Sie auch in Ihrem Geschäft<br />

den OLDIE-MARKT verkaufen?<br />

Rufen Sie uns an unter Tel. 09 11 - 3 50 79 17<br />

Flohmarkt


Tourneen OldieMarkt10/0633<br />

INXS URIAH HEEP & WISHBONE ASH RED HOT CHILI<br />

14.10. KÖln THE NITS 11.01. Erfurt PEPPERS<br />

20.10. Hamburg 24.11. Hannover 12.01. Karlsruhe 24.11. Hamburg<br />

21.10. Berlin 25.11. Karlsruhe 13.01. Reichenbach 26.11. Frankfurt/M.<br />

24.10. Stuttgart 27.11. MÜnchen 14.01. Freudenburg 27.11. Stuttgart<br />

25.10. MÜnchen 29.11. Stuttgart 15.01. Pratteln (CH) (MCT,<br />

(Wizard Promotions, 30.11. Bielefeld 16.01. Augsburg 030/53638200)<br />

069/9043590) 01.12. Bremen 17.01. Regensburg<br />

02.12. Merkers 19.01. Aschaffenburg PINK<br />

BRUCE SPRINGSTEEN & 04.12. Berlin 20.01. Wuppertal 07.10. MÜnchen<br />

THE SEEGER SESSIONS 06.12. Mannheim 21.01. KÖln 08.10. Freiburg<br />

BAND 07.12. Wiesbaden 22.01. OsnabrÜck 10.10. Berlin<br />

12.10. Hamburg 08.12. FÜrth 23.01. Hamburg 11.10. Hannover<br />

06.11. KÖln 09.12. Pratteln (CH) 24.01. Berlin 12.10. NÜrnberg<br />

(Marek Lieberberg, 11.12. Hamburg 26.01. Affalter 18.10. Frankfurt/M.<br />

069/9562020) 12.12. Halle 27.01. Worpswede 19.10. KÖln<br />

13.12. Dresden 28.01. Braunschweig 20.10. Oberhausen<br />

WILLY DE VILLE 14.12. Bamberg 29.01. Hannover 22.10. Leipzig<br />

02.11. Bremen (Klaus BÖnisch, (A.S.S., 23.10. Mannheim<br />

03.11. Hamburg 089/4110940) 040/67569910) (Peter Rieger,<br />

04.11. Berlin 0521/9420020)<br />

06.11. Darmstadt BARCLAY JAMES GEORGE MICHAEL<br />

07.11. MÜnchen HARVEST 14.10. Stuttgart TONY JOE WHITE<br />

(Contour, 11.12. Erfurt 16.10. Leipzig 28.10. Hamburg<br />

0711/238500 12.12. Ingolstadt 17.10. Oberhausen (Moderne Welt,<br />

13.12. Neustadt 25.10. Frankfurt/M. 0711/9547474)<br />

STEVE HACKETT 14.12. Siegburg 29.10. MÜnchen<br />

01.10. Berlin 15.12. Bielefeld 30.10. MÜnchen BEN HARPER<br />

05.10. NÜrnberg 17.12. LÜbeck 06.11. Berlin 31.10. Frankfurt/M.<br />

06.10. Bochum 18.12. GÖttingen 07.11. Hamburg 01.11. DÜsseldorf<br />

07.10. Melle 19.12. OsnabrÜck 09.11. Mannheim 02.11. Berlin<br />

(Kultopolis, 20.12. Duisburg 09.11. KÖln 04.11. Hamburg<br />

06861/939980) 21.12. Trier (Peter Rieger, 08.11. MÜnchen<br />

22.12. SaarbrÜcken 0521/9420020) (MCT,<br />

STATUS QUO (Kultopolis, 030/53638200)<br />

07.10. Friedrichshafen 06861/939980) STEVE HARLEY &<br />

08.10. Hannover COCKNEY REBEL SAGA<br />

10.10. Magdeburg IRON MAIDEN 07.10. Bonn 25.11. Essen<br />

11.10. Bielefeld 07.12. Stuttgart 08.10. Leipzig 27.11. Aschaffenburg<br />

12.10. Bremen 08.12. Dortmund 09.10. Berlin 28.11. LÜbeck<br />

14.10. Erfurt (Wizard Promotions, 11.10. Ulm 29.11. Hannover<br />

15.10. KÖln 069/9043590) 12.10. Wuppertal (DMC,<br />

17.10. MÜnchen 13.10. Winterbach 089/7697250)<br />

18.10. Mainz ACHIM REICHEL & 15.10. Karlsruhe<br />

19.10. LÖrrach BAND 16.10. Hamburg YARDBIRDS<br />

(Moderne Welt, 01.10. KÖln 17.10. Lorsch 13.10. Bonn<br />

0711/9547474) 02.10. Hamburg (Moderne Welt, 14.10. Offenbach<br />

03.10. Hamburg 0711/9547474) 15.10. Worms<br />

MOT¶RHEAD 05.10. Leipzig (Fabulous Germ.Entert.,<br />

29.11. DÜsseldorf 06.10. Berlin CLIMAX BLUES BAND 0451/58249140)<br />

01.12. Magdeburg 07.10. Dresden 20.10. Rubigen (CH)<br />

02.12. Leipzig 08.10. Erfurt 22.10. Winterbach RYAN ADAMS<br />

03.12. Bremerhaven 10.10. NÜrnberg 24.10. Helmbrecht Guest: NEAL CASAL<br />

05.12. Berlin 11.10. Stuttgart 27.10. Husum 06.10. KÖln<br />

08.12. Lingen 13.10. Ulm 28.10. Melle 09.10. Hamburg<br />

09.12. Trier 16.10. Nordhorn 01.11. Velden (A) 15.10. Berlin<br />

11.12. Stuttgart 17.10. Emden 02.11. Regensburg 16.10. MÜnchen<br />

11.12. Muenchen 18.10. Braunschweig 03.11. Ulm 17.10. Ludwigshafen<br />

(Marek Lieberberg, (A.S.S., (Kultopolis, (Karsten Jahnke,<br />

069/9562020) 040/67569910) 06861/939980) 040/4147880)

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