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Magazin Ausgabe 10 - Funwithmusic

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32 Oldie Markt <strong>10</strong>/03 Plattenkritiken VI<br />

Nino de Angelo<br />

Zurück nach vorn<br />

Koch Universal 06024<br />

9801132<br />

Viele Sänger würden viel<br />

darum geben, mit einem<br />

solchen Hit identifiziert zu<br />

werden wie der Schwabe<br />

italienischer Herkunft mit<br />

Jenseits von Eden. Diese<br />

CD ist nach einigen erfolglosen<br />

Jahren der Versuch<br />

eines Neu-Anfangs mit<br />

dem bei den Plattenfirmen<br />

so beliebten Mix der neu<br />

eingespielten alten Hits mit<br />

der Zugabe von zwei neuen<br />

Songs. Das ist nicht Schlager,<br />

sondern deutscher Pop,<br />

der teils recht gut gelungen<br />

ist, teils aber stark zum<br />

Schlager tendiert.<br />

Doug Kershaw<br />

Easy<br />

Cooking Vinyl / Indigo<br />

0956-2<br />

Für einen Musiker, der seinen<br />

ersten Hit mit seinem<br />

Bruder 1961 hatte (Louisiana<br />

Man als Doug & Rusty),<br />

klingt der über 60-jährige<br />

nicht nur , als ob er zwanzig<br />

Jahre jünger wäre, sondern<br />

er sieht auch noch so aus.<br />

Wie auf allen seinen Platten<br />

als Solist ist das Country mit<br />

leichtem Honky Tonk- und<br />

Cajun-Touch, der vor allem<br />

von seiner Fiddle ins Spiel<br />

gebracht wird. Die Songs<br />

fallen da etwas aus dem<br />

Rahmen, aber die Stimmung<br />

ist immer bestens. Und der<br />

Rock steht den wie dem<br />

absolut gut zu Gesicht.<br />

John Farnham<br />

The Last Time<br />

RCA BMG 743218969012<br />

In Australien ist der ehemalige<br />

Sänger der Little River<br />

Band einer der ganz großen<br />

Stars, weltweit hat er seit<br />

Youʼre The Voice deutlich<br />

weniger Furore gemacht.<br />

Das hält ihn jedoch nicht<br />

davon ab, solide bis gute<br />

Pop-Platten auf den Markt<br />

zu bringen, die sowohl von<br />

seiner Stimme wie von den<br />

stets geschickt ausgewählten<br />

Songs leben. Das gilt auch<br />

für die bereits vor einem<br />

Jahr auf dem fünften Kontinent<br />

veröffentlichten Platte,<br />

die solide Unterhaltung der<br />

besseren Art bringt.<br />

Cracker<br />

Countrysides<br />

Cooking Vinyl/Indigo<br />

4661-2<br />

Die Liebe zum Country ist<br />

bei Musikern aus den USA<br />

fast schon genetisch verankert<br />

und das schlug sich bei<br />

den Rockern in einem Album<br />

nieder, das klassische<br />

alte und neue Countrysongs<br />

in einer nur leicht verrockten<br />

Form bietet. Sowohl<br />

die Auswahl als auch die<br />

Interpretation zeigt, dass<br />

hier nicht versucht wurde,<br />

die sentimentale Seite des<br />

Genres in den Vordergrund<br />

zu stellen, sondern die<br />

realistische, die diesen Stil<br />

zurecht als Blues des weißen<br />

Mannes definiert hat.<br />

Und das ist gut so.<br />

Miller Anderson<br />

Bluesheart<br />

Delicious Records<br />

DEL 118<br />

Nach seiner letzten CD, die<br />

er mehr oder minder privat<br />

herstellte, hat der ehemalige<br />

Kopf der Keef Hartley Band<br />

jetzt eine kleine Firma gefunden<br />

(78 Church Path,<br />

London W4 5BJ, England),<br />

die diese CD veröffentlicht.<br />

Und das ist gut so. Denn drei<br />

Dinge hat der Mann nicht<br />

verlernt: Songs zu schreiben,<br />

sie zu singen und die<br />

richtige Gitarre dazu zu<br />

spielen. Diese drei Faktoren<br />

machen aus dieser Platte ein<br />

gutes Album im Bluesrock-<br />

Stil mit starken Songs und<br />

ebensolchen Soli.<br />

Runrig<br />

Proterra<br />

Columbia Sony Music<br />

COL 513315 2<br />

Wenn man einen Sound wie<br />

die Schotten hat, den sie<br />

selbst entwickelt haben und<br />

der mittlerweile zu einem<br />

echten Trademark geworden<br />

ist, sind die Songs oft nicht<br />

ganz so wichtig. Das haben<br />

die Herren, die diesmal den<br />

in Brasilien lebenden Experten<br />

für gälische Musik,<br />

Rob Mounsey, mit ins Studio<br />

geholt haben, wohl auch<br />

so gesehen. Das erklärt, das<br />

die schottische Folklore<br />

mit den poppigen Rock-<br />

Elementen im Mittelpunkt<br />

steht, einzelne Lieder aber<br />

nicht so knallen. Das drückt<br />

das Niveau.<br />

Loudon Wainwright III<br />

So Damn Happy (Live)<br />

Sanctuary SANCD 197 /<br />

Zomba<br />

Ein echter Folkmusiker<br />

wie der US-Amerikaner ist<br />

im Studio eher deplaziert,<br />

aber auf der Bühne ist er<br />

in seinem Element. Das ist<br />

der Grund, warum der Mann<br />

immer eine absolute Attraktion<br />

live war, aber nur selten<br />

sehr viele Platten verkaufte.<br />

Seine kleinen Witze, seine<br />

Kunst des Vortrags und<br />

seine Interaktion mit den<br />

Zuhörern ist schlicht unnachahmlich.<br />

Ganz nebenbei<br />

bringt er hier auch noch<br />

fünf ganz neue Lieder, die<br />

kaum schlechter sind als<br />

seine Klassiker.<br />

Jane<br />

Shine On<br />

SPV 085-71642<br />

Sie sind wieder unterwegs,<br />

die von der Kritik so oft<br />

gehassten, vom Publikum<br />

dafür umso mehr geliebten<br />

Deutschrocker. Nur ihr<br />

Gitarrist Klaus Hess fehlt,<br />

ansonsten sind mit Peter<br />

Panka, Charly Maucher<br />

und Werner Nadolny lauter<br />

Musiker dabei, die schon<br />

früher unter dem Namen<br />

auftraten. Mit dem neuen<br />

Mann Klaus Walz legen<br />

sie eine durchaus würdige<br />

Neufassung vor, die viele<br />

der guten Dinge an dem<br />

alten Sound besitzen. Allerdings<br />

fehlt der melodische<br />

Touch von Klaus Hess.<br />

Howard Carpendale<br />

Der richtige Moment<br />

Koch Universal 0381952<br />

Über richtige Momente im<br />

Leben kann man sich trefflich<br />

streiten, aber für so eine<br />

Platte ist wahrscheinlich<br />

nie der korrekte Zeitpunkt.<br />

Der Mann aus Südafrika<br />

war früher für seine Ohrwürmer<br />

im Grenzbereich<br />

zwischen Schlager und<br />

Pop bekannt – diese Platte<br />

ist ein seichtes, nie auch<br />

nur ansatzweise rockiges<br />

Album, die gerade das<br />

nicht besitzt, was man von<br />

dem Star erwarten konnte:<br />

Niveauvolle Unterhaltung.<br />

Deswegen ist das eine<br />

überflüssige Produktion.<br />

Love<br />

The Forever<br />

Changes Concert<br />

Snapper SPV 086-154782<br />

Arthur Lee hat keine gute<br />

Zeit in den 90ern gehabt.<br />

Er kam in den Knast,<br />

keiner wollte ihn mehr<br />

hören. Jetzt ist das anders:<br />

Er führte mit einer Band<br />

und einem Orchester seine<br />

beste LP in New York auf<br />

und diese CD beweist,<br />

dass er wie Phönix aus der<br />

Asche aus der Versenkung<br />

aufgetaucht ist. Zu dem eh<br />

immer unbestreitbar traumhaften<br />

Songmaterial des<br />

1966er Originals kommen<br />

die neuen Arrangements<br />

und die Musiker, die diese<br />

Titel so interpretieren, als ob<br />

sie brandneu wären.

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