Oldiemarkt-Journal Mai 2006 - Funwithmusic
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OldieMarkt05/06<br />
28 PlattenkritikenV<br />
Das Ich<br />
Cabaret<br />
Massacre MAS 0480 /<br />
Soulfood<br />
OriginalitÄt ist ein rares<br />
Ding in der Rockmusik und<br />
sie wird nur dann honoriert,<br />
wenn sie Erfolg hat.<br />
Rammstein sind das und<br />
nach der Automatik des<br />
GeschÄfts werden Gruppen<br />
dann unter Vertrag genommen,<br />
wenn sie so klingen<br />
wie bereits erfolgreiche<br />
Bands. Das Duo tut das,<br />
modifizierte den Sound<br />
leicht und lie¿ sich einige<br />
gute Songs einfallen, aber<br />
das reicht nicht, um es tatsÄchlich<br />
als Innovatoren zu<br />
bezeichnen, wie das ihr<br />
Label tut. Immerhin ist es<br />
eine gute Kopie.<br />
Great Big Sea<br />
Great Big (CD/DVD)<br />
Zoe/in-akustik 067 1059<br />
Das Stichwort fÜr den<br />
Erfolg der Kanadier lautet<br />
lokale Attraktionen in einer<br />
globalisierten Welt. Denn<br />
die Jungs kommen von<br />
Neufundland und ihr Ziel<br />
war es von Anfang an, die<br />
Musik ihrer Heimat zu<br />
aktualisieren und popularisieren.<br />
Das ist ihnen Über<br />
alle Ma¿en gut gelungen,<br />
denn in Kanada verkaufen<br />
sie von ihren Platten 6-stellige<br />
Figuren und ihre Konzerte<br />
sind ausverkauft. Dieses<br />
zeigt ihren Musikmix<br />
aus Folklore und Rock und<br />
die FÄhigkeit, auf der BÜhne<br />
gut abzugehen.<br />
Sodom<br />
Same<br />
Steamhammer SPV 68932<br />
CD<br />
Standhaftigkeit besitzt ihren<br />
eigenen Wert und die Tatsache,<br />
dass SÄnger, Gitarrist<br />
und Vokalist Tom Angelripper<br />
mit seiner Band<br />
schon seit 25 Jahren unterwegs<br />
ist, spricht BÄnde<br />
Über sein BeharrungsvermÖgen.<br />
Abgesehen davon<br />
agierte er von Anfang in<br />
den hÄrtesten Gefilden des<br />
Heavy Metal und das<br />
macht er bis heute in der<br />
Trio-Besetzung, die so wie<br />
hier auch schon seit 10<br />
Jahre zusammen ist. FÜr<br />
Freunde der Melodie ist das<br />
sicher nichts, fÜr die der<br />
HÄrte aber sicher.<br />
Raul Midón<br />
State Of Mind<br />
Manhattan EMI 6 19288 2<br />
Ein Produzent wie Arif<br />
Mardin arbeitet mit einem<br />
jungen Musiker nur dann<br />
zusammen, wenn er sich<br />
etwas davon verspricht und<br />
bei dem Sohn eines TÄnzers<br />
ist klar, was er da<br />
hÖrte: Eine Verbindung aus<br />
Jose Feliciano und Soul.<br />
Da hÖrt man zu jeder Sekunde,<br />
dass er am Anfang<br />
bei einem Flamenco-Gitarristen<br />
Stunden nahm, aber<br />
auch, dass er als SÄnger<br />
und Komponist mindestens<br />
so gut ist wie als Gitarrist.<br />
Das geht nie in die platte<br />
Latinpop-Ecke, sondern hat<br />
Charakter.<br />
The Quill<br />
In Triumph<br />
Steamhammer SPV 99832<br />
CD<br />
Retrorock besagt nichts<br />
anderes, dass Bands, die in<br />
die Richtung gehen, den<br />
Sound der 60er und 70er<br />
Jahre zu neuem Leben erwecken<br />
wollen. Das trifft<br />
auf die Schweden zu wie<br />
die Faust aufs Auge, aber<br />
sie haben diesmal ein<br />
echtes Plus: <strong>2006</strong> gelangen<br />
ihnen eine Menge richtig<br />
guter Lieder und die<br />
machen die CD zu ihrer<br />
bislang besten. Das ist<br />
bluesiger Hardrock, wie<br />
ihn Led Zeppelin und Konsorten<br />
gespielt haben und<br />
kaum schlechter als die zu<br />
ihrer Zeit.<br />
Paul Joses<br />
Roadstories<br />
Ozella/in-akustik 019 501<br />
Jeder arbeitende Musiker<br />
ist mehr oder weniger regelmĿig<br />
unterwegs oder,<br />
wie man das so sagt, auf<br />
der Stra¿e. Da kann er jede<br />
Menge erzÄhlen, und den<br />
Schotten scheint dies so<br />
inspiriert zu haben, dass ihm<br />
etliche wirklich gute Lieder<br />
eingefallen sind. Dazu<br />
kommt die umfangreichere<br />
Besetzung mit zwei Gitarren<br />
mehr und Keyboards und<br />
die Instrumentals, die fÜr<br />
mehr Abwechslung sorgen<br />
und fertig ist eine ausgezeichnete<br />
Platte des auch<br />
als SÄnger stets Überzeugenden<br />
Mannes.<br />
Umphreys McGee<br />
Safety In Numbers<br />
Inside Out/SPV 085-48832<br />
Jammen ist in letzter Zeit<br />
dank solcher Bands wie<br />
Phish oder Widespread Panic<br />
richtig in Mode gekommen,<br />
aber so gut das im<br />
Konzert kommen mag, so<br />
untauglich ist es, um eine<br />
Platte zu fÜllen. Die Amerikaner<br />
kommen auch aus<br />
der Szene, haben aber diesmal<br />
versucht, mehr Strukturen,<br />
sprich Songs, in ihrer<br />
Musik einzufÜgen. Ganz<br />
gelungen ist ihnen das aber<br />
nicht. Das klingt insgesamt<br />
recht gut, aber es fehlt eben<br />
das Salz in der Suppe und<br />
das ist in der Popmusik<br />
immer die guten Lieder.<br />
Aki & Kuniko<br />
Over The Top<br />
Acoustic Music/Rough<br />
Trade 319.1368.2<br />
Die Gitarre ist das KÖnigsinstrument<br />
in der Rockmusik<br />
auch aus dem Grund,<br />
weil sie vielfÄltig einsetzbar<br />
ist. Der virtuose akustische<br />
Gitarrist aus Japan tat<br />
sich fÜr diese CD mit einer<br />
Koto-Spielerin zusammen.<br />
Der Klang der Gitarre und<br />
der des traditionellen Saiten-Instruments<br />
aus Japan<br />
ergÄnzen sich ideal, er ergibt<br />
aber auch eine exotische<br />
AtmosphÄre, die dem<br />
Ganzen zugute kommt. So<br />
werden die Soli von Aki<br />
immer wieder durch die<br />
BeuitrÄge von Kuniko verfremdet.<br />
Harddiskaunt<br />
La buena y la mala onda<br />
Grover SPV CD 127392<br />
Es ist immer wieder recht<br />
witzig, wenn man einen<br />
international gelÄufigen<br />
Stil hÖrt, der plÖtzlich in<br />
einer ganz Überraschenden<br />
Sprache, wie hier der<br />
italienischen, daherkommt.<br />
Dabei bleibt es jedoch<br />
bei der seit 10 Jahren<br />
existierenden Gruppe nicht,<br />
die darÜber hinaus nicht<br />
zu den Puristen zu zÄhlen<br />
ist, sondern zum Reggae<br />
und Ska auch Elemente<br />
der heimischen Volksmusik<br />
ebenso zugab wie Swing<br />
oder auch Bossanova.<br />
Dank der Songs geht das<br />
gut.<br />
Claus Boesser-Ferrari<br />
Wandertag<br />
Acoustic Music/Rough<br />
Trade 319.1366.2<br />
Eine der gro¿en Gefahren<br />
bei Platten mit der akustischen<br />
Gitarre im Zentrum<br />
besteht darin, dass der reine<br />
SchÖnklang auf Dauer<br />
langweilt. Da schob der<br />
Mannheimer einen Riegel<br />
in Form des der Avantgarde<br />
nahe stehenden Kollegen<br />
Marc Ribot vor. Der nÄmlich<br />
steuerte immer wieder<br />
Irritationen bei, die die<br />
Kompositionen nicht nur<br />
sabotieren, sondern dadurch<br />
die SchÖnheit der<br />
Melodien erhÖhen. Das<br />
macht die CD zu einer richtig<br />
interessanten im Oeuvre<br />
des Labels.