Oldiemarkt-Journal Mai 2006 - Funwithmusic
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OldieMarkt05/06<br />
26 PlattenkritikenIII<br />
Bloodthorn<br />
Genocide<br />
Morningstar 5001/PHD<br />
Manche Gruppen-Namen<br />
legen einen gewissen Stil<br />
nahe und bei den Jungs<br />
aus Norwegen, die auch<br />
noch entsprechend dÜster<br />
in die Kamera schauen, ist<br />
es der Death Metal, den<br />
sie allerdings in enger Verwandtschaft<br />
zum Speed<br />
Metal angelegt haben. Da<br />
geht es vor allem schnell<br />
und laut zu – der Klang ist<br />
die Botschaft oder zumindest<br />
ein gro¿er Teil davon.<br />
Da muss man sich schon<br />
darauf einlassen – wer nach<br />
Songs sucht, sollte sich bei<br />
einer anderen Gruppe umschauen.<br />
Yellowish<br />
So Bright<br />
Quartermain QMRCD 13 /<br />
Broken Silence<br />
Die Rockmusik bewegt<br />
sich wie die Gesellschaft an<br />
sich in Kreisen. Da kann<br />
ein Stil einmal ganz anders<br />
hei¿en – dennoch kann er<br />
schon einmal en vogue<br />
gewesen sein. Die Band<br />
aus DÄnemark reiht sich<br />
selbst in den Indie-Pop ein,<br />
klingt aber wie die Gitarrenrockbands<br />
aus England<br />
in den 80ern mit dem Unterschied,<br />
dass sie mit einer<br />
SÄngerin agieren. Das sorgt<br />
fÜr einen reizvollen Kontrast<br />
zu den Gitarren. Dank<br />
einiger bemerkenswerter<br />
Songs ist das insgesamt ein<br />
beachtliches Album.<br />
Zeelion<br />
Steel Attack<br />
Lion Music LMC 170 /<br />
Alive!<br />
Hardrock ist ein Stil, der<br />
ohne bestimmte Zutaten<br />
nicht funktionieren kann.<br />
Dazu gehÖren die wuchtige<br />
Rhythmus-Sektion, die dominante<br />
Gitarre und der<br />
kraftvolle SÄnger. All das<br />
besitzen die Schweden, die<br />
nach sechs Jahren Pause ihr<br />
zweites Album vorlegen<br />
und sie haben auch noch<br />
Songs, die ihren Ausflug in<br />
das Land der Deep Purples<br />
dieser Welt auf einem<br />
hohen Niveau begleiten.<br />
Nur Lenny de Rose wirkt<br />
des Öfteren so, als ob ihn<br />
der Gesang zu stark anstrengen<br />
wÜrde.<br />
Degree Absolute<br />
Absolute Zero<br />
Sensory SR 3019 / Alive!<br />
Der Vorteil, wenn eine<br />
lange vergessene Stilart<br />
wieder Konjunktur hat ist,<br />
dass man leichter zu einem<br />
Plattenvertrag kommt. Der<br />
Nachteil des Ganzen ist,<br />
dass man in der Masse der<br />
neuen CDs weniger auffÄllt.<br />
Da haben die Amerikaner<br />
ein echtes Problem,<br />
denn ihr DebÜt besitzt zwar<br />
durchaus einen eigenen<br />
Sound im progressiven Rock,<br />
fÄllt aber nicht so auf, dass<br />
man sich den Namen merken<br />
mÜsste. Immerhin ist<br />
der eher schwerblÜtige Ansatz<br />
ein guter Start, den sie<br />
ausbauen kÖnnen.<br />
Satyrian<br />
Eternitas<br />
Lion Music LMC 168 /<br />
Alive!<br />
Die EinschÄtzungen von<br />
Plattenfirmen, Bands und<br />
<strong>Journal</strong>isten bezÜglich der<br />
Musik, die angeboten wird,<br />
differieren schon des Öfteren.<br />
Die Damen und Herren<br />
aus Finnland und Deutschland<br />
werden von ihrem<br />
Label in die Gothic Ecke<br />
gerÜckt, aber auf der CD<br />
hat sich das so nicht niedergeschlagen,<br />
denn da hÖrt<br />
man einen progressive Metal<br />
wie man ihn kennt, mit<br />
viel Aufwand. UngewÖhnlich<br />
ist hÖchstens, dass<br />
gleich zwei SÄngerinnen<br />
und ein SÄnger dazugehÖren.<br />
Das kommt recht gut.<br />
Canvas Solaris<br />
Penumbra Diffuse<br />
Sensory SR 3030 / Alive!<br />
Der SÜden der USA ist vor<br />
allem fÜr den Southern<br />
Rock bekannt geworden,<br />
aber von da kam auch eine<br />
Band wie die Dixie Dregs<br />
und das Trio stammt wie<br />
Steve Morse&Co. nicht nur<br />
aus Georgia, es geht auch<br />
in eine Ähnliche Richtung.<br />
Allerdings bevorzugt es<br />
weniger die Fusion, als die<br />
Verbindung mit dem progressiven<br />
Rock solcher<br />
Bands wie King Crimson.<br />
Da liegen sie ganz gut im<br />
Rennen, weil sie ihre<br />
VirtuositÄt immer wieder<br />
mit guten EinfÄllen gepaart<br />
haben.<br />
Jim Peterik<br />
Above The Storm<br />
Frontiers FR CD 278 /<br />
Soulfood<br />
Alles, was in dem Info zu<br />
dem Mann und seine Karriere<br />
zu lesen ist, stimmt:<br />
Er war tatsÄchlich der Songschreiber<br />
hinter dem Erfolg<br />
solcher Band wie Ides Of<br />
March oder Survivor und<br />
schrieb auch Hits fÜr andere<br />
wie 38 Special. Und<br />
doch ist dies erst seine<br />
zweite Platte unter seinem<br />
eigenen Namen, die dieselben<br />
Probleme hat wie die<br />
erste von 1976: Als SÄnger<br />
fehlt ihm das gewisse Etwas<br />
und fÜr sich selbst geht<br />
er etwas zu poppig ans<br />
Werk. Und das verkauft<br />
seine Songs unter Wert.<br />
Alana Levandoski<br />
Unsettled Down<br />
Rounder in-akustik 063<br />
3247<br />
Gerade bei der Singer und<br />
Songwriter-Gilde gibt es<br />
einen zeitlosen Sound, der<br />
vor allem vom Folk und vom<br />
Country beeinflusst wurde<br />
und sowohl auf den akustischen<br />
Instrumenten als auch<br />
auf den Melodien basiert.<br />
Den vertritt auch die Dame<br />
aus Kanada, die zudem noch<br />
mit einer Stimme gesegnet<br />
ist, die Erinnerungen an Emmylou<br />
Harris zulÄsst, zumal<br />
auch der Sound des Öfteren<br />
wie ihre ersten Platten mit<br />
der Hot Band klingt. Zudem<br />
sorgte die Dame auch noch<br />
fÜr einige gute Songs. Alle<br />
Achtung!<br />
Montys Loco<br />
Man Overboard<br />
Nons CD 131 / Soulfood<br />
Die menschliche Stimme<br />
war schon immer eines der<br />
wichtigsten Mittel der Popmusik<br />
und ihren Reiz haben<br />
sich auch die beiden<br />
Damen aus Schweden zunutze<br />
gemacht und das auf<br />
eine ebenso interessante<br />
wie kurzweilige Weise, wobei<br />
man kurz wÖrtlich nehmen<br />
darf, da die 10 Songs<br />
nur 28 Minuten in Anspruch<br />
nehmen. Das ist<br />
ein Zwischending aus Girlgroup-Sound<br />
und den kantigeren<br />
TÖnen einer BjÖrk.<br />
HÖrenswert ist es jedoch<br />
allemal und die kurze<br />
Spielzeit stÖrt nicht.<br />
Hayes Carll<br />
Little Rock<br />
Me&My Records/in-akustik<br />
068 1023<br />
Anders als seine Kollegin<br />
aus Kanada geht der Mann<br />
aus Houston eher in die<br />
klassische Richtung der<br />
Singer/Songwriter: Er mixte<br />
den Folk- und Country-<br />
Sound mit Rock und den<br />
richtete er teils sogar<br />
ziemlich kernig an. Das<br />
bekommt den Songs gut,<br />
die manchmal ein bisschen<br />
vor sich hin plÄtschern, ab<br />
und zu aber auch gut gelungen<br />
sind. FÜr die Texte<br />
hat der Newcomer definitiv<br />
ein gutes HÄndchen und<br />
besitzt Humor, aber bei der<br />
Musik muss er noch etwas<br />
zulegen.