Oldiemarkt-Journal Mai 2006 - Funwithmusic
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24<br />
OldieMarkt05/06<br />
Various Artists<br />
Tanzmusik vergangener<br />
Jahre<br />
Duophon 05 54 3<br />
Auch wenn Komponisten<br />
in die klassische Musik<br />
eingeordnet werden, liegt<br />
das oft vor allem daran,<br />
dass sie in einer Zeit aktiv<br />
waren, da Operetten die<br />
Funktion des heutigen<br />
Musicals einnahmen. Wie<br />
die heute standen und fielen<br />
sie mit den Songs und<br />
ihrer QualitÄt und folglich<br />
musste jeder Komponist<br />
dafÜr sorgen. Emmerich<br />
KÁlmÁn schaffte das und<br />
das macht die CD mit<br />
Songs aus dieser Zeit zu<br />
einer guten Sache (Duophon,<br />
Eislebener Str. 4,<br />
10789 Berlin).<br />
Monster Magnet<br />
Spine Of God<br />
Steamhammer SPV 99642<br />
CD<br />
Musikalische Klischees<br />
sind sicher hilfreich bei der<br />
Einordnung einer Band,<br />
aber sobald es um konkrete<br />
Platten geht, helfen sie<br />
nicht weiter. Das DebÜt der<br />
allgemein als Urvater des<br />
Stoner Rock geltenden<br />
Gruppe um Dave Wyndorf<br />
ist so ein Fall. Denn jeder,<br />
der da den heute bekannten<br />
Klang erwartet, wird sich<br />
erstaunt an die Ohren fassen<br />
angesichts des differenzierten,<br />
harten Rock, der<br />
anders als viele Epigonen<br />
mit echten Songs aufwartete.<br />
Einen Bonustrack gibt<br />
es dazu.<br />
Various Artists<br />
Tanzmusik vergangener<br />
Jahre<br />
Duophon 05 55 3<br />
Anders als der ungarische<br />
Jude KÁlmÁn, der nie Über<br />
die Emigration hinweg kam,<br />
feierte Peter Igelhoff seine<br />
ersten ganz gro¿en Erfolge<br />
erst unter der ¤gide der<br />
Nazis, was nichts mit ihm<br />
persÖnlich zu tun hatte,<br />
wohl aber damit, dass in<br />
einer Zeit, in der die herausragenden<br />
Komponisten<br />
aus dem deutschsprachigen<br />
Raum vertrieben wurden,<br />
andere ihn ihre Fu¿stapfen<br />
traten. Das galt auch fÜr<br />
den Wiener, der nach dem<br />
Krieg erfolgreich blieb. Die<br />
Aufnahmen stammen von<br />
1936-1965.<br />
Monster Magnet<br />
Tab<br />
Steamhammer SPV 99652<br />
CD<br />
Opus Nr. 2 war 1993 nicht<br />
nur kaum zu bekommen,<br />
die EP, die <strong>2006</strong> mit einem<br />
Livetrack mehr erscheint,<br />
bot einen ganz anderen<br />
Sound als das DebÜt. Diesmal<br />
bezog sich Wyndorf<br />
wesentlich stÄrker auf die<br />
Band, die ihn anfangs mit<br />
am meisten beeinflusst hatte:<br />
Hawkwind. Ohne gro¿e<br />
¼bertreibung kÖnnte man<br />
das Studiomaterial als die<br />
logische Fortsetzung der<br />
Spacerocker in den 90er<br />
Jahren bezeichnen, wobei<br />
Wyndorf die Mischung aus<br />
Gitarre und Elektronik hÄrter<br />
gestaltete.<br />
Metropol-Vokalisten<br />
Tanzmusik vergangener<br />
Jahre<br />
Duophon 05 56 3<br />
Die Comedian Harmonists<br />
hatten zwar den grÖ¿ten<br />
Namen unter den Vokal-<br />
Gruppen der 30er Jahre,<br />
aber sie waren nicht die<br />
einzigen. Das Quintett um<br />
Kurt Bangert bekam seinen<br />
Namen von dem Metropol<br />
Theater in Berlin, wo<br />
man regelmĿig auftrat.<br />
Die 24 Lieder aus dem<br />
Zeitraum von 1934-39<br />
zeigen das KÖnnen der<br />
Herren ebenso wie die<br />
Unterschiede zu den berÜhmteren<br />
Kollegen. Die<br />
Herren beruhten weniger<br />
auf VirtuositÄt als auf dem<br />
Satzgesang.<br />
Streetlight Manifesto<br />
Keasbey Nights<br />
Victory VR 240/Soulfood<br />
Ska ist eine Musik, die<br />
man allgemein mit Lebensfreude<br />
und Rhythmus<br />
identifiziert und die Band<br />
aus den USA wird dieser<br />
Erwartung vollauf gerecht.<br />
Das 1998er Opus prÄsentierte<br />
das Sextett zudem<br />
nicht als Puristen, sondern<br />
als Formation, die<br />
auch angrenzende Stile<br />
berÜcksichtigte. Das machte<br />
die CD zu einer abwechslungsreichen<br />
und originellen<br />
Produktion, die<br />
vom Klang genauso gut<br />
ausfiel wie von den Songs<br />
her. So sollte moderner Ska<br />
klingen.<br />
Johnny Cash<br />
Travelling Cash<br />
Bear Family BCD 16820<br />
Tote KÜnstler sind in der<br />
Regel solche, die gut verkaufen.<br />
Da ist es kein Wunder,<br />
dass eine kleinere Firma<br />
einen Vorwand sucht,<br />
und historisches Material<br />
in irgendeinen Zusammenhang<br />
stellt, um eine CD des<br />
KÜnstlers auf den Markt zu<br />
bringen. Dabei hÄtte es das<br />
gar nicht gebraucht: Das<br />
Sun-Material von Johnny<br />
Cash zÄhlt bis heute zu seinen<br />
HÖhepunkten und die<br />
Aufnahmen in den Studios<br />
von Sam Phillips begrÜndeten<br />
seinen Ruf, der ihn<br />
zu dem Star machte, der<br />
er war.<br />
Tommy Bolin<br />
Whips And Roses<br />
Steamhammer SPV 78582<br />
CD<br />
Drogen sind schon immer<br />
ein Bestandteil der Rock-<br />
Szene gewesen und wie<br />
viele Talente sie zugrunde<br />
gerichtet haben, ist nicht zu<br />
sagen. Auf jeden Fall haben<br />
sie den Gitarristen, Songschreiber<br />
und SÄnger auf<br />
dem Gewissen, der als<br />
Nachfolger von Ritchie<br />
Blackmore bei Deep Purple<br />
1976 brillierte und dann<br />
eine Solokarriere startete,<br />
die mit den LPs Teaser und<br />
Private Eyes bestens anfing.<br />
Dann aber war schon<br />
Schluss. Diese CD prÄsentiert<br />
mit unverÖffentlichten<br />
Takes sein gro¿es KÖnnen.<br />
PlattenkritikenI<br />
Consortium<br />
Rebirth<br />
Angel Air SJPCD 216<br />
Bei jedem bekannten Stil<br />
gibt es Bands, die zu der<br />
gro¿en Zeit des Sounds zwar<br />
eine Platte auf den Markt<br />
brachten, aber sonst unter<br />
den Tisch fielen. Die Band<br />
um den SÄnger Robbie Fair<br />
gehÖrt zu den Einheiten,<br />
obwohl sie eigentlich genau<br />
fÜr das stand, was 1975<br />
unter dem Begriff Pubrock<br />
registriert wurde. Denn das<br />
Quintet hatte sich zuerst eine<br />
treue Gemeinde in den<br />
Clubs von London erspielt,<br />
ehe man die LP erstellte. Das<br />
ist guter Poprock der 70er<br />
mit einigen starken Songs<br />
und den richtigen Zutaten.<br />
Badi Assad<br />
The Best Of Badi<br />
Chesky/in-akustik 030 302<br />
Die SÄngerin und Gitarristin<br />
aus Brasilien hat dank<br />
ihrer Mischung aus Bossa<br />
Nova, Jazz und Pop lÄngst<br />
einen guten Namen, aber<br />
dieser Sampler fÜhrt noch<br />
einmal ihre AnfÄnge in den<br />
90er Jahren vor, als sie<br />
noch alleine mit der akustischen<br />
Gitarre antrat und da<br />
schon demonstrierte, wie<br />
gut sie auch so war. Ihr<br />
Material bezog sie vor<br />
allem aus Quellen ihrer<br />
Heimat und GrÖ¿en wie<br />
Luis Bonfa, Baden Powell<br />
oder Laurindo Almeida.<br />
Und doch war das ein eigener<br />
Sound.