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Oldiemarkt-Journal Mai 2006 - Funwithmusic

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<strong>Mai</strong>lordervertrieb Atelier Havanna. 22769 Hamburg. Max-Brauer-Allee 218. Tel. 040/432 500 12<br />

05/06<br />

<strong>Mai</strong>


2<br />

SchallplattenbÖrsen sind seit einigen<br />

Jahren fester Bestandteil der europÄischen<br />

Musikszene. Steigende Besucherzahlen<br />

zeigen, da¿ sie lÄngst<br />

nicht mehr nur Tummelplatz fÜr Insider<br />

OldieMarkt05/06<br />

sind. Neben teuren RaritÄten bieten die<br />

HÄndler gÜnstige Second-Hand-Platten,<br />

Fachzeitschriften, BÜcher Lexika, Poster<br />

und ZubehÖr an. Rund 250 BÖrsen<br />

finden pro Jahr allein in der Bundesrepublik<br />

statt. Oldie-Markt verÖffentlicht<br />

als einzige deutsche Zeit-schrift<br />

monatlich den aktuellen BÖrsen-kalender.<br />

Folgende Termine wurden von den<br />

Veranstaltern bekanntgegeben:<br />

SchallplattenbÖrsen<br />

Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter/Telefon Datum 1. <strong>Mai</strong> SaarbrÜcken Kongresshalle Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />

6. <strong>Mai</strong> Halle HÄndelhalle First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />

6. <strong>Mai</strong> MÜnchen Kolpinghaus Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

7. <strong>Mai</strong> Berlin Velodrom First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />

7. <strong>Mai</strong> Passau X-Point Halle Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

7. <strong>Mai</strong> Hannover VZ Faust WIR ☎ (05 11) 763 93 84<br />

7. <strong>Mai</strong> MÜnsster Halle MÜnsterland Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />

13. <strong>Mai</strong> Karlsruhe Badnerlandhalle Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62<br />

13. <strong>Mai</strong> Gera Kongre¿zentrum First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />

13. <strong>Mai</strong> Salzburg/¶sterreich Kleingmainer Saal Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

14. <strong>Mai</strong> Aschaffenburg Unterfrankenhalle Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62<br />

14. <strong>Mai</strong> Leipzig Uni Mensa First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />

14. <strong>Mai</strong> Innsbruck/¶sterreich Hallenbad HÜtterdorf Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

20. <strong>Mai</strong> Regensburg Antonius Saal Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

21. <strong>Mai</strong> DÜsseldorf WBZ Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />

25. <strong>Mai</strong> Berlin Statthaus BÖcklerpark Kurt Wehrs ☎ (030) 678 43 56<br />

27. <strong>Mai</strong> Hilden Stadthalle JÖrg Schwarz ☎ (02 11) 30 57 73<br />

27. <strong>Mai</strong> Hamburg Uni Mensa WIR ☎ (05 11) 763 93 84<br />

28. <strong>Mai</strong> Linz/¶sterreich Volkshaus Bindermichl Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />

Die VerÖffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf SchallplattenbÖrsen ist eine kostenlose Service-Leistung von<br />

Oldie-Markt. Ein Anspruch auf VerÖffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.


* Tom Petty & The Heartbreakers brachten<br />

1976 ihr DebÜt heraus und sie wollen in diesem<br />

Sommer ihre 30-jÄhrige Existenz in richtig<br />

gro¿em Stil feiern: Mit einer gro¿en<br />

Sommertour durch die USA, die ihre letzte in<br />

dieser Art sein kÖnnte, mit einer gro¿en<br />

Dokumentation und mit dem Solo-Album von<br />

Tom Petty, Highway Companion, das<br />

News<br />

im Juni auf dem Label von Rick Rubin,<br />

American Recordings, erscheinen soll. Tom<br />

Petty dazu: „Es ist ein ruhigeres Album geworden<br />

als die letzten Platten mit den<br />

Hearbrakers. Ich glaube nicht, dass ich diesmal<br />

irgend etwas liegengelassen habe. Die<br />

Lieder sind alle da.“ Die Arbeiten begannen<br />

bereits im letzten Jahr mit dem Heartbreakers-<br />

Gitarristen Mike Campbell und Jeff Lynne an<br />

den Keyboards und dem Hofner-Bass, den<br />

auch Paul McCartney bei den Beatles spielte,<br />

wÄhrend Petty erstmals in einem Plattenstudio<br />

das Schlagzeug Übernahm. Obwohl eigentlich<br />

schon im Februar alles fertig war, zÖgerte<br />

Petty, es abzuschlie¿en, weil er noch auf den<br />

einen, besonderen Song wartete. Einige der<br />

Titel von seiner Soloplatte werden im Sommer<br />

auf der Setliste der Konzerte auftauchen, fÜr<br />

die KÜnstler wie Pearl Jam, John Mayer, Trey<br />

Anastasio und – wie Petty hofft – The Strokes<br />

sowie die Allman Brothers Band gewonnen<br />

werden konnten. Petty kommentierte die Tour<br />

wie folgt: „Ich denke, wir sollten nach dieser<br />

Tour keine nationalen Konzertreisen mehr<br />

unternehmen und nur ab und zu dann auftreten,<br />

wenn wir wollen. Wenn man lÄnger in<br />

Stadien und Hallen auftritt, ist man am Ende<br />

ein Tier.“ FÜr den Dokumentarfilm wurde der<br />

renommierte Regisseur Peter Bogdanovich<br />

verpflichtet, der betonte, er sei ein Fan der<br />

Band. Petty bestÄtigte, dass Bogdanovich<br />

Zugang zu Material bekommen habe, das noch<br />

keiner vor ihm gesehen hat. Laut Bogdanovich<br />

„versuchen wir, einen Eindruck davon zu vermitteln,<br />

was mit einer Gruppe von Jungs aus<br />

Gainesville, Florida passiert, die den gro¿en<br />

Durchbruch schafft. Wie verarbeitet sie das<br />

und wie verÄndert sie die Welt.“ Um das Bild<br />

abzurunden, fÜhrte Bogdanovich zudem Interviews<br />

mit Bob Dylan (der ja eine Tour mit den<br />

Jungs absolvierte), Stevie Nicks (die eine Zeit<br />

lang mit Petty liiert war) und Familienmitgliedern.<br />

* The New York Dolls kehren nach 30<br />

Jahren mit einem neuen Album zurÜck, das<br />

sie derzeit im Shed Studio in Manhattan erarbeiten.<br />

„Das ist so verrÜckt, dass es schon<br />

wieder gro¿artig ist“ krÄht David Johansen<br />

im Kontrollraum des kleinen Studios in<br />

Manhattan, wÄhrend auf der anderen Seite<br />

des Glases die beiden Gitarristen Sylvain<br />

Slyvain und Steve Conte, Bassist Sam Yaffa<br />

und Schlagzeuger Steve Delaney den endgÜltigen<br />

Take herstellen, der auf dem Album der<br />

reformierten New York Dolls erscheinen wird,<br />

das im Juni in den USA auf den Markt kommen<br />

soll. Das Lied geht in Richtung Delta<br />

Blues und weist eine scheppernde Snare<br />

Drum und eine rostige Slidegitarre auf, also<br />

etwas ganz anderes als das, was die Glamrocker<br />

auf ihren beiden Alben 1975 (New<br />

York Dolls) und 1976 (Too Much Too Soon)<br />

vorlegten. Aber Sylvain Sylvain will darin<br />

keinen Stilwandel sehen: „Unter dem Make<br />

Up und den hochhackigen Stiefeln lag schon<br />

bei der ersten Version der Blues verborgen“,<br />

erinnert sich das neben Johansen einzig verbliebene<br />

Originalmitglied, nach den TodesfÄllen<br />

von Johnny Thunders 1991 (Heroin),<br />

Schlagzeuger Jerry Nolan 1992 (LeukÄmie)<br />

und Bassist Arthur Kane jr. 2004 (Herzschlag<br />

im Anschluss an die ersten Reunionkonzerte).<br />

In dieser Hinsicht hat sich nichts verÄndert.<br />

Das neue Material, das abgesehen von den<br />

Gesangsspuren von Johansen komplett live<br />

im Studio eingespielt wurde, steht tief in der<br />

Tradition des R&B und dem Rock der Rolling<br />

Stones, dem ja auch schon die erste Fassung<br />

der Band nacheiferte. Von den neuen Mitgliedern<br />

kommen Delaney aus der Band von<br />

Johansen und Yaffa spielte frÜher bei den<br />

Finnen von Hanoi Rocks, die sich sowohl<br />

musikalisch wie auch vom Aussehen her<br />

stark an den New Yorkern orientierten. Ob<br />

auf die Platte eine Tour folgen wird, ist derzeit<br />

noch nicht sicher.<br />

* Gene Pitney starb am 5. April in Cardiff,<br />

Wales, wo er auf seiner derzeitigen England-<br />

Tour angekommen war, im Alter von 65<br />

Jahren. Nach der ersten Diagnose war die<br />

Todesursache offensichtlich eine natÜrliche.<br />

Pitney ging nach dem Konzert auf sein Zimmer<br />

und wurde am nÄchsten Tag tot dort aufgefunden.<br />

Sein KÖrper wird fÜr das BegrÄbnis in die<br />

USA ÜberfÜhrt. Die Karriere des SÄngers und<br />

Songschreibers begann Anfang der 60er Jahre<br />

mit seinem ersten Hit Love My Life Away, den<br />

er selbst verfasst hatte. Doch am bekanntesten<br />

wurde er durch die voll orchestrierten Balladen,<br />

die seinen Tenor am besten zur Geltung<br />

brachten und sein Talent als Interpret in den<br />

Mittelpunkt rÜckten. Von 1961 bis 1966 hatte<br />

er jedes Jahr mindestens drei Hits, nach 1969<br />

blieben die Erfolge aus und er nahm nur noch<br />

sporadisch neue Platten auf, blieb aber als<br />

Live-KÜnstler stets prÄsent.<br />

*Paula Abdul hat in Los Angeles gegen<br />

einen Unbekannten Klage wegen KÖrperverletzung<br />

erhoben. Nach einer Party in den<br />

Sunset Gower Studios in Hollywood wurde<br />

sie von einem Mann gepackt und an eine<br />

Mauer geworfen. Sie erlitt dadurch eine Ver-<br />

letzung RÜckgrat und eine GehirnerschÜtterung,<br />

die in einer Klinik behandelt wurden.<br />

Die Polizei sucht derzeit nach dem TÄter.<br />

* David Gilmour hatte bei seinem ersten<br />

Konzert seiner derzeitigen US-Tour in New<br />

York, mit der er sein neues Album On An<br />

Island bewirbt, das nach seiner VerÖffentlichung<br />

auf Platz 6 der amerikanischen Album-<br />

OldieMarkt05/063<br />

charts einstieg, David Crosby und Graham<br />

Nash als GÄste, die ihn nicht nur begrÜ¿ten,<br />

sondern ihn danach auch bei dem Titelsong des<br />

Albums, Shine On You Crazy Diamond und der<br />

Stephen Stills-Komposition Find The Cost Of<br />

Freedom gesanglich unterstÜtzten.<br />

* Hank Williams jr. stellte sich am 4. April<br />

in Memphis der Polizei, nachdem gegen ihn<br />

ein Verfahren eingeleitet wurde, das auf einer<br />

Klage einer 19-jÄhrigen Kellnerin vom 18.<br />

MÄrz basiert, die angab, von ihm belÄstigt<br />

worden zu sein. Deswegen wurde ein Haftbefehl<br />

gegen ihn ausgestellt. Wie sein Sprecher<br />

mitteilte, verlangt die Staatsanwaltschaft<br />

einen au¿erirdischen Geldbetrag fÜr diese<br />

Angelegenheit von ihm.<br />

* Courtney Love hat ein Paket von 25% der<br />

Nirvana-Songrechte verkauft, an denen auch<br />

U 2-SÄnger Bono interessiert war, der jedoch<br />

leer ausging. Nach Angaben der Kurt Cobain-<br />

Witwe erhielt Larry Mestel, der ehemalige<br />

Chef von Virgin Records und jetzige PrÄsident<br />

von Premium Wave Music Publishing<br />

den Zuschlag, weil sich Love fÜr einen strategischen<br />

Partner entschieden habe, der ihr als<br />

Co-Manager bei der ÜberwÄltigend verantwortungsvollen<br />

Aufgabe helfen solle, das<br />

gigantische Erbe von Nirvana zu verwalten.<br />

Ihr allein sei die Aufgabe, die ihr nach dem<br />

Selbstmord ihres Ehemannes 1994 praktisch<br />

in den Scho¿ gefallen sei, einfach zu viel<br />

geworden. Nach Love will man weiterhin<br />

sehr geschmackvoll mit den Songrechten<br />

umgehen und dem Geist von Nirvana gerecht<br />

werden. Gleichzeitig soll der Status der Band<br />

in nie erreichte HÖhen steigen. Angeblich soll<br />

Mestel 50 Millionen Dollar gezahlt haben. Im<br />

Vorfeld war sogar eine Summe von 100 Millionen<br />

fÜr mÖglich gehalten worden.<br />

* Eminem dementierte in seiner eigenen<br />

Radioshow GerÜchte, nach denen er sich zurÜckziehen<br />

will. Er stellte neue Songs vor, die<br />

auf dem kommenden Album erscheinen werden.<br />

Au¿erdem nahm er auch zu privaten<br />

Problemen Stellung.<br />

*Bruce Springsteen wird auf der kommenden<br />

Welt-Tour im Gefolge seiner Platte We<br />

Shall Overcome: The Pete Seeger Sessions<br />

nur ein einziges Konzert in Deutschland<br />

geben, am 17. <strong>Mai</strong> in Frankfurt, mit einer 17kÖpfigen<br />

Band, mit der er an Pete Seeger<br />

erinnern will.


4<br />

OldieMarkt05/06<br />

1 Lazy Farmer<br />

Same (M/M) 96,72 €<br />

Songbird EMI 1C062-31130 (D)<br />

DieteuerstenPlattendesMonats:<br />

2 Necronomicon<br />

Same (4 LP-Box, M/M-) 74,93 €<br />

Little Wing 1010-13 (94/D)<br />

3 Bulldog Breed<br />

Made In England (Muster, M/M) 74,66 €<br />

Nova Deram PD 12017 (D)<br />

4 Thin Lizzy<br />

Same (M/M) 71,41 €<br />

Decca SKL 5082 (UK)<br />

5 Van Morrison<br />

Astral Weeks (Muster, M/M-) 64,01 €<br />

Warner Brothers WS 1768 (D)<br />

12<br />

1 Dark - Round The Edges 1840,80 € (2/98)<br />

SIS-0102 (72/UK)<br />

DieewigenPrice-Charts<br />

2 Bent Wind - Sussex 1664,94 € (2/98)<br />

Trend T-1015 (69/CA)<br />

3 Elvis Presley - Golden Boy 1362,42 € (5/96)<br />

RCA 25037 (65/CH)<br />

4 Paternoster - Same 1362,41 € (4/01)<br />

CBS S 64958 (72/OE)<br />

5 Dog That Bit People - Same 1312,31 € (3/95)<br />

Parlophone PCS 7125 (71/UK)<br />

6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)<br />

Coral CRL 57080 (57/US)<br />

7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween 942,02 € (12/93)<br />

Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)<br />

8 Can - Monster Movie 910,16 € (5/99)<br />

Music Factorx SRS 001 (69/D)<br />

9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94)<br />

Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)<br />

10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell 876,87 € (11/95)<br />

Candy Floss CF 7764S (64/US)<br />

11 Lang’syne - Same 844,99 € (2/94)<br />

DÜsselton TS 2737 (76/D)<br />

6 The Who<br />

I Can’t Explain (7’’, White Label Promo, M-/FLC) 62,01 €<br />

Brunswick 12294 (65/D)<br />

7 Miller Anderson<br />

Bright City (Foc, M/M) 57,50 €<br />

Deram SDL 3 (UK)<br />

8 Cosmic Jokers<br />

Planeten Sit In (Quadro, M-/M-) 54,30 €<br />

Kosmische Kuriere 58.013 (D)<br />

9 Amon Düül II<br />

Phallus Dei (M-/M-) 51,69 €<br />

Liberty LBS 83279 (D)<br />

10 David Bowie<br />

Hunky Dory (White Promo Label, M/M-) 48,77 €<br />

RCA LSP 4623 (D)<br />

11 The Beatles<br />

Rubber Soul (Wei¿-goldenes Label, M-/M-) 47,60 €<br />

Odeon (65/D)<br />

12 The Who<br />

La La La Lies (7’’, M-/M-) 44,25 €<br />

American Decca 80010 (D)<br />

13 Cosmic Jokers<br />

Same (M-/M-) 43,65 €<br />

Kosmische Musik KM 58.008 (D)<br />

The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) 837,80 € (2/97)<br />

London Wavelenght (Limited Edition)<br />

13 The Beatles - Help 820,97 € (2/96)<br />

Odeon (gelb) 984008 (65/D)<br />

14 The Beatles - Second Album 798,43 € (3/92)<br />

Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)<br />

15 Svanfriddur - What’s Hidden There 784,75 € (5/94)<br />

Privatpressung (72/UK)<br />

16 Fleur de Lis - Facing Morning 771,96 € (5/95)<br />

Qualisound US 403 SLP (71/DK)<br />

17 Rolling Stones - Promotional Album 751,37 € (7/96)<br />

London RSD-1 (69/US)<br />

18 Rolling Stones - Big Hits 720,67 € (11/98)<br />

Fonoring Decca SFGLP 78299<br />

19 Rolling Stones - Album Play (EP) 690,81 € (11/94)<br />

Decca DCD 81500 (68/D)<br />

20 Open Mind - Same 651,03 € (10/99)<br />

Philips SBL 7893 (69/UK)<br />

21 Chicken Bones - Hardrock in Concert 639,29 € (12/97)<br />

Procom 027606 (76/D)<br />

22 Metronic Underground - Illusion 637,24 € (5/97)<br />

Privatpressung (80/D)<br />

23 Dogfeet - Same 625,82 € (2/93)<br />

Reflection REL 8 (70/UK)<br />

24 Five Royals - Rockin’ Five Royals 625,67 € (1/97)<br />

Apollo LP 488 (54/US)<br />

25 The Beatles - Please Please Me 576,21 € (5/00)<br />

Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)<br />

26 The Beatles - Same 561,92 € (12/96)<br />

Clubpressung Odeon 6279 (65/D)<br />

14 The Who<br />

A Legal Matter (7’’, M/M) 41,40 €<br />

Decca American Series 80.000 (D)<br />

TOP20/40<br />

15 King Crimson<br />

In The Court Of (Foc, M/M) 33,10 €<br />

EMI 1C062-91093 (D)<br />

16 Banchee<br />

Same (M/M) 30,99 €<br />

Atlantic SD 8240 (69/D)<br />

17 The Who<br />

The Kids Are Alright (7’’, M-/M-) 30,29 €<br />

Decca American Series 80.007 (D)<br />

18 Van Morrison<br />

Moondance (Muster, M/M) 30,23 €<br />

Warner Brothers WS 1835 (D)<br />

19 The Who<br />

Happy Jack (7’’, White Label Promo, M/M) 29,52 €<br />

Polydor 59056 (D)<br />

20 Rolling Stones<br />

Forty Licks (2 CD, Special LP-Box, M/M) 25,77 €<br />

Virgin (02/D)<br />

FÜr die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion<br />

330 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot<br />

und damit den tatsÄchlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch<br />

mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs,<br />

Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine BerÜcksichtigung.<br />

27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time 552,38 € (4/99)<br />

Decca 25014 (67/CH)<br />

28 Missus Beastly - Same 552,36 € (9/96)<br />

CPM LPS 002 (70/D)<br />

29 Freedoms Children - Astra 546,54 € (6/00)<br />

Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)<br />

30 The Beatles - The Collection 530,33 € (5/93)<br />

MFSL 1-101-114 (82/US)<br />

31 Hunger - Strictly From Hunger 525,06 € (9/00)<br />

Public P 1006 (70/US)<br />

32 Leafhound - Growers Of Mushroom 519,77 € (10/99)<br />

Decca SKL 5094 (71/UK)<br />

33 GÄa - Auf der Bahn zum Uranus 489,50 € (4/01)<br />

Kerston FK 60514 (73/D)<br />

34 Rolling Stones - Original Master Recordings 480,44 € (5/93)<br />

MFSL 1-161/170 (84/US)<br />

35 The Beatles - Butchercover 478,90 € (2/91)<br />

Capitol 2553 (66/US)<br />

36 The Beatles - Same (Clubpressung) 463,23 € (3/00)<br />

Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)<br />

37 Rolling Stones - Flowers 461,30 € (10/96)<br />

Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)<br />

38 Irish Coffe - Same 444,35 € (3/95)<br />

Triangle 920 321 (72/BL)<br />

39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP) 444,82 € (5/96)<br />

Coral 94071 (56/D)<br />

40 Kaputter Hamster - Same 435,21 € (9/92)<br />

Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)<br />

Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt<br />

Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,<br />

in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) gefÜhrt wurde.


Ergebnisse der AUKTION 330<br />

Powered and designed by Peter Trieb – D 84453 Mühldorf<br />

Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse<br />

Anzahl der Gebote 3.127<br />

Gesamtwert aller Gebote 45.494,00<br />

Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s 26.682,00<br />

Höchstgebot auf eine Platte / CD 558,33<br />

Highlight des Monats April <strong>2006</strong><br />

LP - 71 - Abacus - Same - Polydor 2371215 - M-/VG+ - 12,00<br />

So wurde auf die Platte / CD auf Seite 6, Zeile 112 geboten:<br />

Mindestgebot EURO 12,00<br />

Bieter 1 - 4 13,11 - 14,60<br />

Bieter 5 - 7 23,60 - 23,87<br />

Bieter 8 - 10 24,70 - 26,20<br />

Bieter 11 28,00<br />

Bieter 12 58,91<br />

Die aus der Beatband Fashion<br />

entstandene Deutschrockband<br />

Abacus war eine der ersten<br />

Rockbands aus Deutschland, die<br />

einen Plattenvertrag bei einem<br />

großen Label erhielt, in ihrem Fall<br />

Polydor. Das hatte vor allem den<br />

Hintergrund, dass sie mit dem<br />

englischen Sänger Chris Williamson<br />

einen internationalen Sound<br />

garantieren konnten. Obwohl der auf<br />

der ersten LP nicht gerade<br />

überzeugend ausfiel, da etwas<br />

unoriginell, liegt der Wert dennoch<br />

für ein neuwertiges Original um die<br />

50 Euro. Das Höchstgebot ist bei der<br />

angebotenen Qualität demgemäß<br />

überraschend.<br />

Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de<br />

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Blue Ash legten mit ihrem<br />

DebÜt eine Powerpop-LP<br />

der Extraklasse vor.<br />

6 VergesseneEdelsteine/Impressum OldieMarkt05/06<br />

Jede Nation nennt Landschaften ihr eigen, die<br />

auf der einen Seite der Inbegriff der Provinz<br />

sind, auf der anderen Seite aber den Rest des<br />

Staates mit dem Fundament versorgen, ohne<br />

das kein Land lebensfÄhig wÄre. In den USA<br />

erfÜllt der mittlere Westen diese Funktion,<br />

von dem der Staat Ohio ein zentraler Bestandteil<br />

ist. Dort gedieh neben innovativer<br />

Rockmusik dank Red Crayola oder Pere Ubu<br />

vor allem <strong>Mai</strong>nstream, wie ihn eine Formation<br />

wie Head East beinahe idealtypisch verkÖrperte.<br />

Doch gleichzeitig war das auch die<br />

Basis fÜr originelle, eigenstÄndige Rockmusik<br />

im Stil des Powerpop, der die HÄrte<br />

des 70er Jahre Rock mit den Riffs der Beatles<br />

verband. Eine der herausragenden Gruppen<br />

des Stils kam aus Youngstown, Ohio und<br />

nannte sich Blue Ash. Ihr 1973er DebÜt No<br />

More, No No Less (Mercury SRM-1-666)<br />

schaffte die schwierige Balance zwischen den<br />

krachenden Gitarren auf der einen, und den<br />

eingÄngigen Melodien auf der anderen Seite.<br />

Dabei kamen die Lieder mit zwei Ausnahmen<br />

nur von der Band selbst, wobei die Coverversionen<br />

auf der einen Seite die Beatles<br />

(Anytime At All) und auf der anderen eine<br />

kaum bekannte Komposition von Bob Dylan<br />

(Dusty Old Fairgrounds) betraf. Ansonsten<br />

Oldie-Markt 6/06<br />

(= Heft 310)<br />

Erscheinungsdatum:<br />

6. Juni <strong>2006</strong><br />

Einsendeschlu¿ fÜr den Kleinanzeigen-Markt<br />

(Auktion und Festpreis) am:<br />

8. <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />

Auktions-Schlu¿ fÜr Auktion 331<br />

(Poststempel) am:<br />

8. <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />

jedoch hatten Leadgitarrist und SÄnger Bob<br />

Bartolin und Bassist und SÄnger Frank Secich<br />

fÜr die Lieder gesorgt, mit einer Ausnahme,<br />

What Can I Do For You?, das von SÄnger und<br />

Rhythmus-Gitarrist Jim Kendzior stammte.<br />

Das waren teils stÜrmische Rocker wie der<br />

Opener Have You Seen Her? oder Smash My<br />

Guitar, aber auch feine Balladen wie Wasting<br />

My Time oder Plain To See. Beide Genres<br />

Mercury SRM-1-666<br />

beherrschten die Jungs aus dem FF und Jim<br />

Kendzior steuerte den rotzigen Leadgesang<br />

bei, der gerade bei den gut abgehenden Songs<br />

verriet, dass sich die Gruppe zuerst durch die<br />

Clubs und Bars ihrer Heimatstadt gespielt<br />

hatte, ehe sie die Aufmerksamkeit von Mercury<br />

erregt hatte. UnglÜcklicherweise ergab<br />

sich kein Hit und so verlor die Firma schnell<br />

das Interesse an der Gruppe, die vier Jahre<br />

danach ohne Schlagzeuger David Evans auf<br />

Playboy Records noch einmal auftauchte.<br />

Doch diesmal war man im Poprock unterwegs<br />

und es fehlte sowohl die ExplosivitÄt<br />

des Erstlings als auch das herausragende<br />

Oldie-Markt 7/06<br />

(= Heft 311)<br />

Erscheinungsdatum:<br />

3. Juli <strong>2006</strong><br />

Einsendeschlu¿ fÜr den Kleinanzeigen-Markt<br />

(Auktion und Festpreis) am:<br />

12. Juni <strong>2006</strong><br />

Auktions-Schlu¿ fÜr Auktion 332<br />

(Poststempel) am:<br />

12. Juni <strong>2006</strong><br />

Wichtig fÜr Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen<br />

Oldie-Marktes und dem Kleinanzeigenschlu¿ fÜr das nÄchste Heft nur 7 Tage liegen. Warten Sie deshalb<br />

mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre<br />

Anzeige so frÜh wie mÖglich.<br />

Material, obwohl einige gelungene Kompositionen<br />

auch 1977 vorzufinden waren. So<br />

aber bedeutete das das Ende der Band, die mit<br />

ihrem DebÜt eine der besten Powerpop-LPs<br />

der 70er vorgelegt hatte und damit auch die<br />

spÄteren Musiker aus dem Punk beeinflusste.<br />

Formationen wie die Vibrators oder Radio<br />

Stars gingen nicht anders zu Werke als ihre<br />

amerikanischen Kollegen, sie profitierten nur<br />

von der verbesserten Studiotechnik und einer<br />

etwas aggressiveren Herangehensweise. Die<br />

Vorstufe davon hÖrt man auf No More, No<br />

Less.<br />

5/06<br />

Nr. 309 <strong>Mai</strong> 5/06 Oldie-Markt<br />

Herausgeber: Martin Reichold<br />

Redaktion: Martin Reichold<br />

Internet:<br />

http://www.oldiemarkt.com<br />

Fotografie: Willi Kuper<br />

Computerworks: Computer Communication<br />

Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank KÜster,<br />

Bernd Vogel<br />

Mitarbeiter Spezialgebiete:<br />

Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),<br />

Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex),<br />

Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd),<br />

Michael Doepner (Status Quo), Klaus WeissenbÄck (Deep<br />

Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), JÖrt Tschirschwitz<br />

(Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm<br />

(Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), JÜrgen Knoll<br />

(Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax),<br />

Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas),<br />

Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf),<br />

Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe<br />

Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan<br />

Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),<br />

Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack<br />

(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention),<br />

Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)<br />

Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)<br />

Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 NÜrnberg,<br />

Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918<br />

Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 NÜrnberg<br />

Druck: <strong>Mai</strong>ntaldruck, Industriestra¿e 11, 95336 <strong>Mai</strong>nleus<br />

Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. HÖhere<br />

Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht, Ersatz-<br />

ansprÜche kÖnnen nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbe-<br />

halten by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte<br />

werden nur zurÜckgesandt, wenn vom Einsender RÜckporto bei-<br />

gelegt wurde. Einzelheft Euro 7,10 (inkl. Mwst.), Jahres-<br />

abonnement Euro 85,20 (Ausland auf Anfrage). KÜndigung des<br />

Abonnements spÄtestens vier Wochen vor Ende des bezahlten<br />

Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien Vertriebs GmbH<br />

FÜr das Abo: Deutsche Bank LÖrrach, Kto. 144763003, BLZ:<br />

68370034. FÜr den Kleinanzeigen-Markt: New Media Verlag,<br />

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Bevor sich die fÜnf Musiker als Colosseum zuammen taten,<br />

hatten sie im London der 60er Jahre bereits eine Lehrzeit in<br />

den verschiedensten Bands<br />

OldieMarkt05/067 Colosseum:LehrjahreinLondon<br />

absolviert.<br />

Colosseum # 2 (v.l.): Tony Reeves, Dick Heckstall-Smith, Dave „Clem“ Clempson, Dave Greenslade, Jon Hiseman


8Schlagzeuger sind in Rockbands eigentlich<br />

die Musiker, die nur auf der BÜhne richtig<br />

Krach machen, ansonsten aber nicht viel zu<br />

sagen haben. Doch von jeder Regel gibt es<br />

Ausnahmen und eine von diesen betrifft Jon<br />

Hiseman (* 21.6.1944 Blackheath/London),<br />

der diesem Klischee so gar nicht entsprechen<br />

will. Bei den meisten Bands, bei denen er<br />

mitwirkte, hatte er das Sagen und das nicht<br />

nur als organisatorischer Kopf, sondern auch<br />

als die kreative Antriebskraft.<br />

OldieMarkt05/06<br />

Bis er das allerdings wurde, hatte er einen<br />

langen Weg hinter sich gebracht, der 1960 in<br />

einem kirchlichen Jugendclub des Londoner<br />

Eltham Distrikts begann, wo er mit Dave<br />

Greenslade (* 18.1.1943, London) an den<br />

Keyboards und Tony Reeves (* 18.4.1943,<br />

London) zusammenspielte. Reeves: „Wir<br />

spielten als Trio in der Halle der Kirche und<br />

gewannen Talentwettbewerbe, nicht weil wir<br />

sehr gut waren, sondern vor allem, weil die<br />

Konkurrenz nicht viel taugte.“ Das fÜhrte zur<br />

Wes Minster Five mit dem SÄnger Paul<br />

Williams und Clive Burrows am Saxofon.<br />

D-LP: Fontana 886 765 TY<br />

Die zerstreute sich jedoch bald und man ging<br />

seine eigenen Wege. Dave Greenslade begleitete<br />

zunÄchst einen SÄnger namens Teddy<br />

Ray in Nordafrika, ehe er sich in London<br />

Chris Farlowe&The Tunderbirds anschloss.<br />

Von da fÜhrte sein Weg zu der in London<br />

Äu¿erst populÄren Gruppe des SÄngers Geno<br />

Washington, ehe er sich als Solist verdingte<br />

und die Hausband des staatlichen Senders<br />

BBC leitete.<br />

Tony Reeves dagegen ging zu Decca in die<br />

QualitÄtskontroll-Abteilung, was bedeutete,<br />

dass er vier Jahre lang alles, was das Label auf<br />

den Markt brachte, hÖrte. Danach arbeitete er<br />

als Promoter fÜr Pye, ehe er sich mit dem<br />

Produzenten John Schroeder zusammentat,<br />

der mit Sounds Orchestral 1965 den Mega-<br />

Instrumental-Hit Cast Your Fate To The Wind<br />

aufnahm. Dadurch gelang Reeves der Sprung<br />

in den Produzentensessel, ehe er von John<br />

Mayall verpflichtet wurde, der wiederum von<br />

Colosseum:LehrjahreinLondon<br />

vonFrankKÜster<br />

Discographie<br />

1969<br />

Oldie-Markt<br />

1969<br />

Single: Walking In The Park / Those About To Die<br />

D: Fontana 267 948 TF, UK: Fontana TF 1029<br />

Album: Those Who Are About To Die, Salute You<br />

D: Fontana 886 765 TY, UK:Fontana STL.5510, RI 1976 D: Bronze Ariola 25 857 ET.<br />

CD: 1998 UK:Essential ESMCD 643, JP: Teichiku TECP-25458, RI 2004 UK/US: Sanctuary<br />

SMECD 096 (+ I Can’t Live Without You / A Whiter Spade Than Mayall / Walking In The Park /<br />

Beware The Ides Of March / Plenty Hard Luck / Walking In The Park), JP ARC-7083<br />

A: Walking In The Park / Plenty Hard Luck / Mandarin / Debut<br />

B: Beware The Ides Of March / The Road She Walked Before / Backwater Blues / Those About<br />

To Die<br />

Single: The Kettle / Plenty Hard Luck<br />

US/CA: Dunhill D-4211<br />

Album: Valentyne Suite<br />

D: Vertigo Fontana 847 900 VTY, UK: Vertigo VO 1, RI 1972 D: Island Ariola 85 727 IT, UK:<br />

Island HELP 4, 1974 D: Bronze Ariola 85 727 ET, JP: Bronze WBS-71021, 1976 D: Bronze Ariola<br />

28 766 ET.CD: 1990 D/UK: Sequel NEXCD 160 (Those Who Are To Die Salute You/Valentyne<br />

Suite, 2 On 1), 1991 D: Castle Communications CLC-5082, JP: Bronze Teichiku TECP-25455, RI<br />

2004 JP: ARC-7084, 2 CD UK/US: Sanctuary SMEDD 097 (+ Arthur’s Moustache / Lost Angeles;<br />

2. CD: = US-LP The Grass Is Greener)<br />

A: The Kettle / Elegy / Butty’s Blues / The Machine Demands A Sacrifice<br />

B: Valentyne Suite: Part 1: January’s Search-Part 2: February’s Valentyne-Part 3: The Grass Is<br />

Always Greener ...<br />

Album: Those Who Are About To Die, Salute You<br />

US:Dunhill DS-50062 (Although The Cover Is The Same As The English Pressing, The<br />

Tracklisting Is Completely Different)<br />

A: The Kettle / Plenty Hard Luck / Debut / Those Who Are About To Die, Salute You<br />

B: Valentyne Suite: Theme One-January’s Search / Theme Two-February’s Valentyne / Theme<br />

Three-Beware The Ides Of March / Walking In The Park<br />

1 9 1970<br />

7 0<br />

Album: Daughter Of Time<br />

UK/D: Vertigo Phonogram 6360 017, US: Dunhill DSX-50101, RI 1976 D: Bronze Ariola 25 858<br />

ET. CD: 1991 D: Castle Communications CLC 5120, UK: Sequel NEXCD 256, JP: Bronze Teichiku<br />

TECP-25156, RI 2004 JP: ARC-7085<br />

A: Three Score And Ten, Amen / Time Lament / Take Me Back To Doomsday / The Daughter Of Time<br />

B: Theme For An Imaginary Western / Bring Out Your Dead / Downhill And Shadows / The Time<br />

Machine<br />

Album: The Grass Is Greener<br />

US: Dunhill DS-50079<br />

A: Jumping Off The Sun / Lost Angeles / Elegy / Butty’s Blues<br />

B: Rope Ladder To The Moon / Bolero / The Machine Demands A Sacrifice / The Grass Is<br />

Greener<br />

1971<br />

1971<br />

Promo-Album: Colosseum Live<br />

US: Warner Bros. PRO 500 (White Label, Edited LP For Radiostations Only)<br />

A: Rope Ladder To The Moon / Walking In The Park / Skelington<br />

B: Tanglewood ‘63 / Encore...”Stormy Monday Blues” / Lost Angeles<br />

Doppel-Album: Colosseum Live<br />

D: Island Ariola 85 529 XDT, Clubpressung S*R International 61 215/16, UK: Bronze Island


seinem neuen Schlagzeuger Jon Hiseman auf<br />

ihn aufmerksam gemacht worden war. Der<br />

hatte nach den Wes Minster Five eine Reise<br />

durch die Londoner Jazz-Szene begonnen und<br />

war beispielsweise bei der Truppe von Mike<br />

Taylor gelandet, mit der er Funky Butt … Live<br />

einspielte, ehe ihn sein Weg zum New Jazz<br />

Orchestra, der Band von Georgie Fame und<br />

schlie¿lich der Graham Bond Organisation<br />

fÜhrte, wo er auf den Saxophonisten Dick<br />

Heckstall-Smith (* 26.9.1934, Ludlow) traf,<br />

Colosseum:LehrjahreinLondon<br />

einem Urgestein der Londoner Szene, der<br />

nach einem Landwirtschafts-Studium in<br />

Cambridge drei Jahre die dortige Jazzband<br />

leitete, ehe er bei verschiedenen Big Bands<br />

einstieg und in den frÜhen 60ern bereits 5<br />

Monate durch die USA getourt war.<br />

1961/62 gehÖrte er zur ersten Ausgabe der<br />

Blues Incorporated von Alexis Korner, ehe er<br />

dann zu Graham Bond und auf Jon Hiseman<br />

stie¿. „Das Konzept fÜr Colosseum begann in<br />

der Graham Bond Organisation, als Jon und<br />

ich eine Gruppe starten wollten, in der keine<br />

DrogensÜchtigen spielten.“ Doch zuerst erhiel-<br />

D-LP: Vertigo Fontana 847 900 VTY<br />

ten beide ein Angebot von John Mayall, der fÜr<br />

die LP Bare Wires einen jazzigeren Hintergrund<br />

wollte. Zwar erwies sich das Konzept als<br />

enorm erfolgreich, aber Mayall hatte schnell<br />

die Nase voll von dieser Art der Gruppe, weil<br />

er wegen der BlÄser mit mehr AusrÜstung reisen<br />

musste, als er dies je zuvor getan hatte. So<br />

feuerte er diese Ausgabe inklusive Heckstall-<br />

Smith, behielt jedoch Hiseman und Reeves mit<br />

dem neuen Gitarristen Mick Taylor.<br />

Als die Truppe nach 6 Wochen jedoch eine<br />

Pause machte, ging Hiseman mit seiner Frau<br />

Barbara Thompson nach Rom und dort entschloss<br />

er sich auf dem HÜgel, der das Forum<br />

Überragt, dazu, sofort nach seiner RÜckkehr<br />

Colosseum zu grÜnden. „Als ich wieder in<br />

London war, rief ich Dick, Tony und Dave an,<br />

die alle sofort dabei waren. Die GerÜchtekÜche<br />

brodelte natÜrlich und eine Woche spÄter<br />

rief mich Mayall an und sagte ‚wie ich<br />

hÖre, willst du uns verlassen’. Ich werde die-<br />

ICD 1/2, US: Warner Brothers 2XS-1942, JP: Warner Brothers WBS-40090-91, RI 1977 D:<br />

Bronze Ariola 28 762 XDT, UK: Bronze BRSP 2. CD: 1992 UK: Sequel NEXCD 201 (+ I Can’t<br />

Live Without You)<br />

A: Rope Ladder To The Moon / Walking In The Park<br />

B: Skelington<br />

C: Tanglewood ‘63 / Encore... „Stormy Monday Blues“<br />

D: Lost Angeles<br />

Album: Collectors Colosseum<br />

D: Island Ariola 85 815 IT, UK: Bronze ILPS 9173. CD: 1992 UK: Sequel NEXCD-255, JP:<br />

Teichiku TECP-25459<br />

OldieMarkt05/069<br />

A: Jumping Off The Sun / Those About To Die / I Can’t Live Without You / Beware The Ides Of<br />

March<br />

B: Walking In The Park / Bolero / Rope Ladder To The Moon / The Grass Is Greener<br />

1973<br />

1973<br />

Doppel-Album: Pop Chronik<br />

D: Island Ariola 87 206 XCT<br />

A: Walking In The Park / Plenty Hard Luck / Mandarin / Debut<br />

B: Beware The Ides Of March / The Road She Walked Before / Backwater Blues / Those About<br />

To Die<br />

C: Three Score & Ten, Amen / Time Lament / Take Me Back To Doomsday / Daughter Of Time<br />

D: Theme For An Imaginary Western / Bring Out Your Dead / Downhill & Shadows / The Time<br />

Machine<br />

1985<br />

1985<br />

Album: Those Who Are About To Die Salute You / Valentyne Suite - The World Of<br />

Colosseum<br />

KR: Shilla Records CAPUZ/SCL 1129<br />

A: Beware The Ides Of March / The Road She Walked Before / The Kettle / The Valentyne Suite<br />

B: Walking In The Park / Those About To Die / Debut / Butty’s Blues / Backwater Blues<br />

1986<br />

1986<br />

Album: Epitaph<br />

UK: Raw Power Castle Communications RAWLP 014. CD: UK: Raw Power Castle Communications<br />

RAWCD 014<br />

A: Walking In The Park / Bring Out Your Dead / Those About To Die<br />

B: Daughter Of Time / Valentyne Suite<br />

1988<br />

1988<br />

Doppel-CD: Milestones<br />

D/UK: Castle Communications MSSC 105<br />

Tracks CD 1: Valentyne Suite / Beware The Ides Of March / Debut / I Can’t Live Without You /<br />

Bolero / Time Lament / Theme For An Imaginary Western The Time Machine<br />

Tracks CD 2: Rope Ladder To The Moon / Three Score And Ten, Amen / Downhill & Shadows /<br />

Walking In The Park / Backwater Blues / The Kettle / Elegy / Butty’s Blues / The Machine<br />

Demands A Sacrifice / Lost Angeles<br />

1990<br />

1990<br />

CD: The Golden Decade Of Colosseum<br />

UK/CA: Knight KNCD 10016, US: Castle 10016<br />

Tracks: Beware The Ides Of March / Jumping Off The Sun / Take Me Back To Doomsday /<br />

Theme For An Imaginary Western / Daughter Of Time / Walking In The Park / Rope Ladder To<br />

The Moon / Backwater Blues / Elegy / Those About To Die<br />

1991<br />

1991<br />

CD: The Time Machine<br />

D: Castle Communications CMC 3060, UK/CA: Castle CCSCD-287<br />

Tracks: Walking In The Park / Beware The Ides Of March / Those About To Die / Downhill &<br />

Shadows / Theme For An Imaginary Western / The Kettle / Butty’s Blues / The Machine


10ses kÖnigliche Uns nie vergessen.“ Ohne<br />

VertrÄge jedoch wÄre dieses Projekt von<br />

Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen<br />

und so handelte Jon erst einmal einen<br />

Managment-Kontrakt mit Gerry Bron aus –<br />

der unter anderem Uriah Heep betreute – und<br />

dann begann man am eigenem Material zu feilen.<br />

Von Anfang an war es allen Mitglieden<br />

klar, dass dies das Kind von Jon Hiseman war.<br />

Dick Heckstall-Smith: „Als es soweit war, die<br />

Band zusammen zu stellen, war es Jon, der den<br />

OldieMarkt05/06<br />

ersten Schritt wagte. Wir hatten Auseinandersetzungen,<br />

weil er etwas idealistisch eingestellt<br />

war. Aber letztlich war er es, der die letzten<br />

Entscheidungen traf. Jon ist eh ein demokratisch<br />

eingestellter Mensch. Alles, was er<br />

von Musikern verlangt ist, dass sie, wenn man<br />

einmal zu einem demokratischen Entschluss<br />

gekommen ist, sich auch daran halten.“<br />

Also firmierte man ab Sommer 1968 als Jon<br />

Hiseman’s Colosseum, wobei allen klar war,<br />

dass man noch einen Gitarristen und SÄnger<br />

brauchte. ZunÄchst jedoch kam ein Gig mit<br />

US-LP: Dunhill DS 50062<br />

Jack Bruce im berÜhmten 100 Club in der<br />

Besetzung Heckstall-Smith, Bruce und<br />

Hiseman, der allen so gut gefiel, dass daraus<br />

die erste Soloplatte von Bruce, Things We<br />

Like entstand. Bis dahin hatte eine Anzeige<br />

im Melody Maker trotz 54 Interessenten keinen<br />

Gitarristen gebracht, ehe man auf gleich<br />

zwei stie¿: James Litherland (* 6.4.1949,<br />

Manchester) und Jim Roche, der jedoch<br />

noch vor dem ersten Konzert im Oktober<br />

1968 gebeten wurde, zu gehen.<br />

Von da an war man fast pausenlos unterwegs<br />

und brachte den neuen Sound unter die Leute<br />

– und neu war, was das Quintett bot. Einen<br />

solchen Mix aus Blues, Jazz und Rock von<br />

fÜnf virtuosen Musikern und mit Kompositionen,<br />

die diesem Klang auch gerecht wurden,<br />

hatte man in der Art noch nie gehÖrt. Da<br />

war es kein Wunder, das man schnell im<br />

Radio auftauchte und der Ruf umgehend<br />

gehÖrige Ausma¿e erreichte.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Demands A Sacrifice / The Valentyne Suite / Rope Ladder To The Moon / Tanglewood ‘65 (Live)<br />

/ The Time Machine (Live)<br />

Colosseum:LehrjahreinLondon<br />

1995<br />

1995<br />

CD: The Reunion Concerts 1994 (Live)<br />

D: Intuition INT 3160-2<br />

Tracks: Those About To Die / Elegy / The Valentyne Suite / Theme For An Imaginary Western / The<br />

Machine Demands Another Sacrifice / Drum Solo Colonia / Lost Angeles / Stormy Monday Blues<br />

1996<br />

1996<br />

CD: Daughter Of Time<br />

D: Spectrum<br />

Tracks: Mandarin / The Road She Walked Before / Walking In The Park / Beware The Ides Of<br />

March / Butty’s Blues / Elegy / Those About To Die / Theme For An Imaginary Western /<br />

Daughter Of Time / Rope Ladder To The Moon / The Grass Is Greener / I Can’t Live Without You<br />

/ Jumping Off The Sun / Dark Side Of The Moog / On Second Thoughts<br />

1997<br />

1997<br />

CD-Maxi: Bread & Circuses / Wherever I Go (Radio Edit) / Watching Your Every Move<br />

(Radio Edit)<br />

D: Intuition CLD 9201 2<br />

CD: Bread & Circuses<br />

D: Intuition CLD 9190 2<br />

Tracks: Watching Your Every Move / Bread & Circuses / Wherever I Go / Right Time / Big Deal<br />

/ The Playground / No Pleasin’ / I Could Tell You Tales / Storms Behind The Breeze / The One<br />

That Got Away / The Other Side Of The Sky<br />

2000<br />

2000<br />

2 CD: Anthology<br />

UK: Castle CMDD 075<br />

Tracks CD 1: Valentyne Suite / Beware The Ides Of March / Debut / I Can’t Live Without You /<br />

Bolero / Time Lament / Theme From An Imaginary Western / The Time Machine / Rope Ladder<br />

To The Moon (Live)<br />

Tracks CD 2: Three Score And Ten, Amen / Down Hill And Shadows / Walking In The Park /<br />

Backwater Blues / The Kettle / Elegy / Butty’s Blues / The Machine Demands A Sacrifice / Lost<br />

Angeles<br />

2003<br />

2003<br />

DVD: Live Cologne 1994<br />

UK: Angel Air NJPDVD605<br />

Tracks: Those About To Die / Skelington / Tanglewood 63 / Rope Ladder To The Moon / Stormy<br />

Monday Blues / Walking In The Park<br />

2004<br />

2004<br />

CD: An Introduction To Colosseum<br />

UK: Sanctuary SMRCD 006<br />

Tracks: Walking In The Park / Plenty Hard Luck / Backwater Blues / Debut / Elegy / Valentyne<br />

Suite / The Machine Demands A Sacrifice / Time Lament / Bring Out Your Dead / Rope Ladder<br />

To The Moon / Encore... Stormy Monday Blues<br />

CD: Tomorrow’s Blues<br />

D/US: Q-Rious Music<br />

Tracks: Tomorrow’s Blues / Come Right Back / In The Heat Of The Night / Hard Times Rising /<br />

Arena In The Sun / Thief In The Night / Take The Dark Times With The Sun / The Net Man /<br />

Leisure Complex Blues / No Demons<br />

Colosseum II<br />

1974<br />

1974<br />

Radiopromo-Album: Pop Spectacular (Live)<br />

UK: BBC Transcription Services CN 2631/S<br />

A: The Michael Chapman Band: Time Enough To Spare / Devastation Hotel / The Secret Of The<br />

Locks (No Chicks) / How Can A Poor Man / Shuffleboat River Farewell<br />

B: Colosseum II: Siren Song / The Awakening


Was fÜr den deutschen Karneval die Vereine sind, sind fÜr den<br />

in New Orleans die IndianerstÄmme. Da der HÄuptling der<br />

Wild Tchoupitoulas ein Onkel der Neville Brothers war,<br />

NevilleBrothers:EineGruppedankdesOnkels OldieMarkt05/0611<br />

taten<br />

sie sich auf seinen Wunsch fÜr eine Platte zusammen.<br />

The Neville Brothers 1982 (v.l.): Art, Aaron, Cyril und Charles<br />

Freunde kann man sich aussuchen, BrÜder<br />

nicht. Hinter dieser schlichten Weisheit<br />

steckt eine tiefe Wahrheit, die erklÄrt, warum<br />

Geschwister miteinander oft schlechter umgehen<br />

als mit x-beliebigen Fremden. Dieses<br />

Verhalten war auch den Neville Brothers<br />

nicht fremd, oder: „Jeder war damals verrÜkkt.<br />

FÜr eine lange Zeit waren wir nicht miteinander<br />

befreundet.“, wie es Art Neville in<br />

einem Interview ausgedrÜckt hat. Dabei hÄtten<br />

sich die BrÜder einander gerade zu dieser<br />

Zeit gut gebrauchen kÖnnen: Nach dem Ende<br />

der Meters waren sie alle erstmals seit Jahren<br />

frei von allen VertrÄgen – Cyril und Art, weil<br />

sie zusammen in der Band gewesen waren,<br />

Aaron und Charles, weil sie eh keinen<br />

Plattenvertrag besa¿en. Also wÄre es endlich<br />

mÖglich gewesen, dass sie sich zu einer Band<br />

zusammen getan hÄtten, doch da standen<br />

irgendwelche Streitigkeiten davor, die fÜr<br />

Au¿enstehende zu lÄcherlich gewesen wÄren,<br />

um sie zu verstehen. Doch wozu hat man<br />

Verwandtschaft und zu der der nach dem Tod<br />

der Eltern Amelia und Art alleine auf der<br />

Welt stehenden SÖhne zÄhlte George Landry,<br />

der als Big Chief Jolly an der Spitze eines der<br />

wichtigsten StÄmme des Mardi Gras in New<br />

Orleans stand – den Wild Tchoupitoulas. Und<br />

die sind nicht nur als Taktgeber bei den wie<br />

in Deutschland malerischen UmzÜgen zu der<br />

gro¿en Zeit des Faschings wichtig, sondern<br />

machen auch – siehe die Verwandtschaft zur<br />

brasilianischen Abart des Ganzen – ihre ganz


12eigene Musik, die aus den StammesgesÄngen<br />

und viel Rhythmus besteht. Schlie¿lich war<br />

George Landry vor allem Percussionist. Und<br />

er schaffte es, die vier BrÜder gemeinsam fÜr<br />

eine Platte ins Studio zu holen, die die Musik<br />

seines Stammes auf Band bannen sollte.<br />

Charles besorgte die Arrangements und daraus<br />

entstand eine der herausragenden Funkplatten<br />

der 70er Jahre, The Wild Tchoupitoulas.<br />

Viel wichtiger aber war, dass George<br />

Landry nach dem Ende der Studiosessions<br />

den vier den Kopf wusch und ihnen noch ein-<br />

OldieMarkt05/06<br />

mal ins GedÄchtnis zurÜck rief, wie viel es<br />

ihren Eltern immer bedeutet hatte, wenn sie<br />

etwas zusammen machten.<br />

Das war der Ansto¿, den die Jungs gebraucht<br />

hatten. TatsÄchlich waren sie ja musikalisch<br />

eigentlich Lichtjahre voneinander entfernt<br />

durch die verschiedenen AnsÄtze, die sie in<br />

den letzten Jahren verfolgt hatten: Art und<br />

Cyril hatten bei den Meters modernen Funk<br />

gespielt; Aaron liebte Soulballaden und Charles<br />

schlie¿lich war in New York zu einem<br />

Jazz-Saxofonisten geworden, der der moder-<br />

US-LP: Reprise MS 2200<br />

nen Spielart des Stils anhing. Doch als sie im<br />

Studio zusammen die Musik spielten, die sie<br />

schon seit ihrer Kindheit kannten – schlie¿lich<br />

waren sie immer zusammen mit dem<br />

Stamm ihres Onkels losgezogen – passierte<br />

etwas, was Art Neville spÄter so beschrieb:<br />

„Wir machten das fÜr Onkel George. Und es<br />

war plÖtzlich so einfach, zusammen zu arbeiten,<br />

dass wir uns entschlossen, zusammen zu<br />

bleiben.“<br />

Ein wesentlicher Dominostein, um zu diesem<br />

Entschluss zu gelangen, dÜrfte ein Auftritt in<br />

dem kleinen Tipitina’s Club gewesen sein, der<br />

im Viertel lag, in dem auch die Neville<br />

Brothers aufgewachsen waren. Kurz nachdem<br />

sie die LP eingespielt hatten, nahmen sie<br />

ein Engagement an, ohne Überhaupt ein fest<br />

umrissenes Programm zu haben: Einige<br />

gemeinsame Songs, viele Klassiker aus New<br />

Orleans, amerikanische Pop-Evergreens von<br />

Cole Porter und sogar die Erkennungsmelodie<br />

einer Mickey Mouse-Fernsehshow<br />

Aaron Neville (2)<br />

NevilleBrothers:EineGruppedankdesOnkels<br />

Discographie<br />

1967<br />

Oldie-Markt<br />

1967<br />

Album: Tell It Like It Is<br />

US: Parlo 1. CD: 1988 US:Collectable COL 5132<br />

A: Tell It Like It Is / Why Worry / She Took You For A Ride / A Hard Nut To Crack / You Think<br />

You’re So Smart / Jailhouse<br />

B: Bet You’re Surprised / Love Love Love / Since You’re Gone / Spaceman / Hold On, Help Is<br />

On The Way<br />

Album: Like It ’Tis<br />

UK: Liberty LBY 3089 (Mono), US: Minit LP 24007 (Mono)<br />

A: Over You / Get Out Of My Life / I Found Another Love / Don’t Cry / Sweet Little Mama / I’m<br />

Waitin’ At The Station<br />

B: How Many Times / Let’s Live / Reality / Wrong Number (Im Sorry, Goodbye) / How Could I<br />

Help But Love You<br />

1969<br />

1969<br />

Single: Where Is My Baby / You Can Give, But You Can’t Take<br />

US: Bell 749<br />

Single: All These Things / She’s On My Mind<br />

US: Bell 834<br />

1972<br />

1972<br />

Single: Mojo Hannah / Baby I’m A-Want You<br />

US: Mercury 73310<br />

Single: Hercules / Going Home<br />

US: Mercury 73387<br />

1974<br />

Single: Let’s Live / Wrong Number<br />

US: Bandy 1501<br />

1976<br />

1976<br />

Single: Tell It Like It ‘Tis / King Harvest: Dancing In The Moonlight<br />

US: Ripete 227<br />

1977<br />

Single: The Greatest Love / Performance<br />

US: Palm Tree 101, RI US: Polydor 14426<br />

1980<br />

Album: Heartbeat (Soundtrack)<br />

US:<br />

Aaron Neville: I Love Her Too<br />

1974<br />

1977<br />

1980<br />

1984<br />

1984<br />

Mini-Album: Orchid In The Storm<br />

US: Passport, RI 1985 UK: Demon VEX 6. CD-EP: 1990 US: Rhino R2 70956<br />

A: Pledging My Love / For Your Precious Love<br />

B: The Ten Commandments Of Love / Medley (& Art Neville): This Is My Story-We Belong<br />

Together-Earth Angel<br />

1986<br />

1986<br />

Album: Humdinger (Recorded In The 60s)<br />

UK: Stateside SSL 6011<br />

A: Over You / I’m Waitin’ At The Station / Every Day / Sweet Little Mama / Let’s Live /<br />

Humdinger / Wrong Number (I’m Sorry, Goodbye)


gehÖrten zum Material, das sie spielten, bis NevilleBrothers:EineGruppedankdesOnkels<br />

der Tag angebrochen war. Danach konnte es<br />

keine Frage mehr geben, ob man zusammen<br />

weitermachen wÜrde – das war jedem der<br />

BrÜder klar geworden. ZunÄchst war man<br />

eine absolute Live-Attraktion, doch aufgrund<br />

der StÄrke als Konzertband erhielt man 1978<br />

auch einen Plattenvertrag von Capitol, doch<br />

das erwies sich als ein echter Schuss in den<br />

Ofen: Au¿er den ersten beiden Tracks<br />

Dancin’ Jones und Washable Ink , die sowohl<br />

die Tradition des Soul und Funk aus New<br />

Orleans als auch die der Meters fortsetzte,<br />

war das einfach eine viel zu schnell mit<br />

unpassendem Material zusammen gestopselte<br />

Platte, die dem tatsÄchlichen LeistungsvermÖgen<br />

des Quartetts zu keiner Zeit gerecht<br />

wurde.<br />

So ging sie so schnell wieder unter, wie sie<br />

aufgetaucht war und in den Jahren danach<br />

Überlebten die BrÜder vor allem als Live-<br />

Band und dank der Tatsache, dass sie von<br />

ihrer Familie HÄuser im Valance District<br />

geerbt hatten. Doch ihre Leistungen in den<br />

Clubs der USA zahlten sich aus. Nachdem<br />

US-LP: Reprise MS 2228<br />

Bette Midler einen Gig der BrÜder gesehen<br />

hatte, war sie so begeistert, dass sie ihr Label<br />

A&M solange nervte, bis das die Neville<br />

Brothers unter Vertrag nahm. Und Fiyo On<br />

The Bayou war ein weit besseres Produkt als<br />

das DebÜt, weil man zum einen bessere Songs<br />

darauf fand, aber auch, weil diese LP wesentlich<br />

stÄrker in der Tradition ihrer Heimat verwurzelt<br />

war. Auf der anderen Seite durfte<br />

Aaron seiner Liebe zur Ballade frÖhnen, weswegen<br />

man auch solche Pop-Standards wie<br />

Mona Lisa oder den Vokal-Group Klassiker<br />

Ten Commandments Of Love aufnahm, die<br />

laut Cyril „nicht auf der LP hÄtten enthalten<br />

sein sollen“.<br />

Nichtsdestotrotz erreichte man einen ersten<br />

Achtungserfolg: Fiyo On The Bayou schaffte<br />

in den USA einen 166. Platz, aber das<br />

Problem der BrÜder war, dass sie sich zu stark<br />

in der Tradition des New Orleans-Sounds plazierten,<br />

was bedeutete, dass sie im Radio<br />

B: Reality / How Many Times / Don’t Cry / Get Out Of My Life / I Found Another Love / How<br />

Could I Help But Love You / Show Me The Way<br />

Album: Make Me Strong (Recorded In The 60s)<br />

UK: Charly CRB 1111. CD: 1988 UK: Charly CDCH 64<br />

A: Struttin’ On Sunday / Hercules / Make Me Strong / All These Things / Baby I’m A Want You<br />

/ Performance / Mojo Hannah<br />

B: The Greatest Love / One Fine Day / Tell It Like It ‘Tis / Cry Me A River / Been So Wrong /<br />

Speak To Me / Going Home<br />

OldieMarkt05/0613<br />

1988<br />

1988<br />

Album: Rob Wasserman: Duets<br />

D: MCA WEA 255 537-1, UK: MCA WEA, US: MCA 42131. CD: 1990 D: GRP 97122, US: GRP<br />

MCAD 42131<br />

Aaron Neville: Stardust<br />

1989<br />

1989<br />

Single: Linda Ronstadt & Aaron Neville: Don’t Know Much / Linda Ronstadt: Hurts So Bad<br />

D: Elektra WEA 965 250-7, UK: Elektra, US: Elektra WEA<br />

Maxi-Single: Linda Ronstadt & Aaron Neville: Don’t Know Much (Extended) // (7” Version) /<br />

Linda Ronstadt: Hurts So Bad<br />

D: Elektra WEA 966 665-1 (CD-Maxi: 966 665-2)<br />

Album: Linda Ronstadt: Cry Like A Rainstorm, Howl Like The Wind<br />

D: Elektra WEA 960 872-1, UK: Elektra WEA EKT 76, US: Elektra WEA 9 60872-1. CD: D/UK:<br />

Elektra WEA 960 872-2, US: Elektra WEA 9 60872-2, RI 1991 D/UK: Elektra WEA 7599-60872-<br />

2, US: Elektra WEA 60872-2, JP: Elektra WEA Pioneer 22P2-3018<br />

Linda Ronstadt & Aaron Neville: All My Life / I Need You / Don’t Know Much / When<br />

Something Is Wrong With My Baby<br />

CD: The Best Of Aaron Neville<br />

D: Spectrum in-akustik 028-912<br />

Tracks: Struttin’ On A Sunday / Hercules / Make Me Strong / All These Things / Baby I’m A Want<br />

You / Performance / The Greatest Love / One Fine Day / Tell It Like It Is / Cry Me A River / Been<br />

So Wrong / Speak To Me / Wild Flower / Feelings / Nadie / For The Good Times<br />

1989<br />

1989<br />

Single: Linda Ronstadt & Aaron Neville: All My Life / Linda Ronstadt: Shattered<br />

D: Elektra WEA 964 992-7 , US: Elektra WEA<br />

Maxi-Single: Linda Ronstadt & Aaron Neville: All My Life (Extended) // (7” Version) / Linda<br />

Ronstadt: Shattered<br />

D: Elektra WEA 966 651-0 (CD-Maxi: 966 651-2)<br />

Single: Linda Ronstadt & Aaron Neville: When Something Is Wrong With My Baby / Linda<br />

Ronstadt: Try Me Again<br />

D: Elektra WEA 7559-64968-7, US: Elektra WEA<br />

1990<br />

1990<br />

CD: Show Me The Way<br />

D/UK: Charly CDCHARLY 162, US: Charly 162<br />

Tracks: How Could I Help But Love You / Over You / Even Though / Humdinger / Show Me The<br />

Way / I Found Another Love / How Many Times / Get Out Of My Life / Every Day / Hey Little<br />

Alice / Wrong Number / Sweet Little Mama / Don’t Cry / The Ticks Of The Clock / For Every<br />

Boy There Is A Girl / Over You / I’m Waiting At The Sation / Alternate Takes: Wrong Number /<br />

I’ve Done It Again / Let’s Live / Don’t Cry / Get Out Of My Life<br />

1991<br />

1991<br />

CD-Promo-EP: Everybody Plays The Fool (5 Versions)<br />

US: A&M<br />

CD: Cry Me A River<br />

D: Cosmus 563.13093, UK: Traditional Line TL 1309<br />

Tracks: Every Day / The Greatest Lover / Cry Me A River / Been So Wrong / Wild Flower /<br />

Feelings / She’s On My Mind / Wrong Number / Don’t Cry / Little Girl From The Candy Store /<br />

Show Me The Way / My Baby Don’t Love Me Anymore / I Need Someone / All These Things /<br />

For Every Boy There’s A Girl / Pains In My Heart / Tell It Like It Is / Speak To Me


14nicht gespielt wurden. 1982 erschien mit Live<br />

At Tipitina’s immerhin eine Liveplatte mit 2<br />

neuen Titeln, aber die Highlights des Sets<br />

blieben die Klassiker wie Tell It Like It Is oder<br />

Mojo Hannah. Angesichts der unbefriedigenden<br />

Ergebnisse stand die Band kurz vor dem<br />

Split. Art Neville resÜmierte: „Fiyo On The<br />

Bayou ging unter, weil zu dieser Zeit A&M<br />

unterging. Die Platte bekam schlicht keine<br />

Chance, obwohl einiges gutes Material darauf<br />

enthalten war. Und die Liveplatte klang Überhaupt<br />

nicht nach uns. Sie zeigte, wie wir<br />

OldieMarkt05/06<br />

Lieder spielten, Über die wir zuvor nicht gesprochen<br />

hatten.“<br />

So war der Stand 1982 der, dass Art seinen<br />

BrÜdern eindeutig sagte, dass sie als lebende<br />

Jukebox der Musik aus New Orleans nicht<br />

weitermachen konnten. „Falls ich dasselbe<br />

alte Zeug noch einmal hÄtte aufnehmen sollen,<br />

hÄtte man mich nicht mehr auf einer<br />

Platte der Neville Brothers gehÖrt.“ Da war<br />

Hilfe von au¿en angesagt und die kam aus<br />

San Francisco, von Bill Graham. Der war seit<br />

der Tour der Rolling Stones 1982 durch die<br />

US-LP: Reprise MS 2252<br />

USA, die er betreut hatte, ein Fan und er<br />

schlug sie dem Manager von Huey Lewis &<br />

The News, Bob Brown, als Vorgruppe fÜr ihre<br />

1985er US-Tour vor. Die sollte laut Art ein<br />

„Lackmus-Test werden, wie wir auf ein junges,<br />

wei¿es, Mittelklassen-Publikum wirken.“<br />

Und sie demonstrierte, dass die Neville<br />

Brothers eine echte Chance hatten, den<br />

<strong>Mai</strong>nstream in den USA zu erreichen.<br />

Diesen Eindruck besa¿en die Musiker nicht<br />

exklusiv, sondern er wurde von Morty Wiggins,<br />

einem jungen Angestellten von Bill<br />

Graham Productions geteilt, der seinen Chef<br />

Überredete, die Band zu managen, falls „sie<br />

daran interessiert waren, mehr Platten zu verkaufen<br />

und mehr Geld zu verdienen. Wenn sie<br />

daran nicht interessiert gewesen wÄren und<br />

wir nicht daran geglaubt hÄtten, sie wÜrden<br />

das schaffen, hÄtten wir das Überhaupt nicht<br />

versucht.“ Der Zeitpunkt nach dem gro¿en<br />

Comeback von Tina Turner war genau richtig.<br />

Fortsetzung folgt<br />

Single: Everybody Plays The Fool / Angola Bound<br />

D: A&M Polydor 390 782-7<br />

CD-EP: Everybody Plays The Fool (2 Versions) / Angola Bound / Hard Times Come Again No<br />

More<br />

D: A&M Polydor 390 782-2<br />

CD: Warm Your Heart<br />

D/UK: A&M Polydor 397 148-2, US: A&M CD 5354, CA: A&M Polydor 75021-5354-2, JP:<br />

A&M Polydor POCM-1805<br />

Tracks: Louisiana 1927 / Everybody Plays The Fool / It Feels Like Rain / Somewhere Somebody<br />

/ Don’t Go Please Stay / With You In My Mind / That’ The Way She Loves / Angola Bound /<br />

NevilleBrothers:EineGruppedankdesOnkels<br />

Close Your Eyes / La Vie Dansante / Warm Your Heart / I Bid You Goodnight / Ave Maria / House<br />

On A Hill<br />

CD-Maxi: Somewhere Somebody / The Neville Brothers: Brother Jake / Yellow Moon<br />

US: A&M Polydor<br />

CD-Promosingle: Robbie Robertson & Aaron Neville: Crazy Love<br />

US: Geffen WEA PRO-CD-8431<br />

1992<br />

1992<br />

CD: Greatest Hits<br />

US: Curb D21K-73303-2<br />

Tracks: Tell It Like It Is / Over You / Why Worry / She Took You For A Ride / A Hard Nut To<br />

Crack / You Think You’re So Smart / Jailhouse / Love, Love, Love / Since You’re Gone / Space<br />

Man<br />

CD: My Greatest Gift<br />

D: Rounder CDRR 2102, US: Rounder CD 2102, JP: Americana 28C-7053, CA: Rounder Stony<br />

Plain CD 02102<br />

Tracks: Tell It Like It Is / Struttin’ On Sunday / Hercules / Make Me Strong / You Can Give, But<br />

You Can’t Take / Waiting For A Bus / Mojo Hannah / Love Letters / Cry Me A River / The<br />

Greatest Love / Where Is My Baby / My Greatest Gift<br />

Single: Louisiana 1927 / House On A Hill<br />

D: A&M Polydor 390 841-7<br />

CD: The Bodyguard (Soundtrack)<br />

D/UK: Arista BMG 22.18699-2, US: Arista BMG 18699-2, JP: Arista BMG BVCA-152<br />

Kenny G. & Aaron Neville: Even If My Heart Would Break<br />

CD-EP: Kenny G. & Aaron Neville: Even If My Heart Would Break / Kenny G.: The Key Of<br />

Life / Last Night Of The Year / Virgin Island / Theme From Dying Young<br />

US: Arista BMG<br />

1993<br />

1993<br />

Single: My Brother My Brother / The Roadie Song<br />

D: A&M Polydor 580 261-7<br />

CD-Maxi: My Brother My Brother / The Roadie Song / The Neville Brothers: True Love<br />

D: A&M Polydor 580 261-2<br />

CD: The Grand Tour<br />

D/UK: A&M Polydor 540 100-2, US: A&M Polydor 540086-2, JP: A&M Polydor POCM-1026,<br />

CA: A&M Polydor 314-540086-2<br />

Tracks: Don’t Take Away My Heaven / I Owe You One / Don’t Fall Apart On Me Tonight / My<br />

Brother, My Brother / Betcha By Golly, Wow / Song Of Bernadette / You Never Can Tell / The<br />

Bells / These Foolish Things / The Roadie Song / Ain’t No Way / The Grand Tour / The Lord’s<br />

Prayer / Ronnie-O<br />

Single: The Grand Tour / Don’t Take Away My Heaven (Remix)<br />

US: A&M Polydor 0312<br />

Single: Please Come Home For Christmas / Louisiana Christmas<br />

US: A&M Polydor 0442<br />

CD: Soulful Christmas<br />

D/UK: A&M Polydor 540 127-2, US: A&M Polydor 127-2, JP: A&M Polydor POCM-1049, CA:<br />

A&M PolyGram 314-540127-2<br />

Tracks: Please Come Home For Christmas / O Holy Night / The Christmas Song / Let It Snow!<br />

Let It Snow! Let It Snow! / White Christmas / Such A Night / O Little Town Of Bethlehem / Silent<br />

Night / Louisiana Christmas Day / The Star Carol / The Bells Of St. Mary’s


DieTotenHosen:Punk-Superstars<br />

Nach der LP Unter falscher Flagge ging es mit den Toten<br />

Hosen rasant aufwÄrts, was an der cleveren Verbindung von<br />

Elementen des Punk mit denen des Pop lag.<br />

OldieMarkt05/0615<br />

Die Toten Hosen auf der Erfolgsspur (v.l.): Breiti, Wölli, Andi, Campino und Kuddel


16<br />

Musikalische QualitÄt ist sicher ein Kriterium<br />

fÜr den kommerziellen Erfolg einer Band, aber<br />

nicht das wichtigste und ganz sicher nicht das<br />

einzige. DafÜr sind die Toten Hosen ein ausgezeichnetes<br />

Beispiel. Keiner wird ihnen die<br />

FÄhigkeit absprechen wollen, guten, sÜffigen<br />

Punkrock mit starken Melodien zu schreiben,<br />

aber dass sie dann nicht nur sechsstellige<br />

Verkaufszahlen ihrer LPs erreichten, sondern<br />

auch noch eine PopularitÄt, die weit Über die<br />

einer normalen Rockband hinausgeht, das lag<br />

an Faktoren, die zu gro¿en Teilen im<br />

OldieMarkt05/06<br />

au¿ermusikalischen<br />

Feld zu suchen sind.<br />

Zum einen verbanden sie die klassische<br />

Anarcho-AttitÜde der Rockmusik mit einem<br />

gediegenen Sinn fÜr Humor, was sie bei ihren<br />

Konzerten mit einem Kumpelimage anreicherten.<br />

Zudem besa¿en sie einen fast genialen<br />

Sinn fÜr Publicity, der ihnen immer wieder<br />

bundesweite Presse eintrug, ob das nun fÜr den<br />

wahren Heino Norbert HÄhnel galt oder die<br />

kleinen Provokationen wie den zu einem Gerippe<br />

abgemagerten EMI-Hund auf dem Cover<br />

D-LP: East West<br />

von Unter falscher Flagge, den die wie im Fall<br />

von Heino als humorfreie Zone agierende<br />

Firma prompt mit einer Unterlassungsklage<br />

ahndete – was natÜrlich erneut fÜr zahlreiche<br />

Schlagzeilen in der Presselandschaft sorgte.<br />

Und schlie¿lich waren die Toten Hosen von<br />

ihrer Musik her nie bierernste Punks, die alles,<br />

was Über drei Akkorde hinausging, mit Verachtung<br />

straften.<br />

So legten sie als nÄchstes Album 1985 mit<br />

Damenwahl eine ausgezeichnete Kollektion<br />

von Songs vor, die die Balance zwischen Punk,<br />

Pop und Rock hielten und eine Cover-Version<br />

der Vibrators ebenso enthielt wie griffige<br />

Eigenkompositionen. Der erstmals angeheuerte<br />

Produzent Jon Caffery hatte den Sound<br />

geschickt zwischen Chaos und Struktur verankert<br />

und die zuvor oft leicht scheppernden<br />

Bestandteile des Toten Hosen-Sounds in ein<br />

Klangfeld gebracht, das die LP auch fÜr normale<br />

Rockfans akzeptabel sein lie¿. Das war<br />

der erste Durchbruch und der zweite folgte ein<br />

Jahr spÄter mit einer anfangs nur als Jux einge-<br />

DieTotenHosen:Punk-Superstars Oldie-Markt Discographie<br />

vonFrankKÜster<br />

1999<br />

1999<br />

CD: Crash Landing<br />

D: East West<br />

Tracks: The Producer / The Product / The Fly / Man / Pushed Again / Bonnie & Clyde / Hopeless<br />

Happy Song / I Am The Walrus / I Fought The Law / No Escape / Soul Therapy / Viva La<br />

Revolution / Disneyland / Revenge / Beautiful Day<br />

2000<br />

2000<br />

CD-EP: Unsterblich / WofÜr man lebt (Dub-Version) / Psycho / Unsterblich (Video und CD ROM<br />

Track)<br />

D: EastWest 5245-00770-2<br />

CD-Maxi: Bayern / La¿ doch mal Dampf ab / You’ll Never Walk Alone / Hang On Sloopy<br />

D: EastWest<br />

CD-Maxi: Warum werde ich nicht satt? / Babylon’s Burning / Should I Stay Or Should I Go<br />

D: EastWest<br />

2001<br />

2001<br />

CD-Promosingle: Was zÄhlt<br />

D: East West<br />

CD-EP: Was zÄhlt / HÄngt ihn hÖher / DrÜber reden / SchÖner warten<br />

D: EastWest 5245-00102-2<br />

8 CD-Singles-Box: Mehr davon! Die Single-Box 1995 - 2000<br />

D: East West<br />

Single 1: Nichts bleibt fÜr die Ewigkeit / Alkohol Prominentenpsychose / Die 7 ist alles<br />

Single 2: Zehn kleine JÄgermeister / We Love You / Der KÖnig aus dem MÄrchenland<br />

Single 3: Alles aus Liebe / LÜgen / Seelentherapie<br />

Single 4: Weihnachtsmann vom Dach / Come All Ye Faithful / Jingle Bells / Baby, du sollst nicht<br />

weinen<br />

Single 5: Auld Lang Syne / Morgen wird alles anders / Standort Deutschland / The Little<br />

Drummer Boy / Auld Lang Syne / Auld Lang Syne (CD-ROM Track)<br />

Single 6: SchÖn sein / You’re Dead / Fussball / Im Westen nichts neues<br />

Single 7: Unsterblich / WofÜr man lebt / Psycho / Unsterblich (CD-ROM-Track)<br />

Single 8: Warum werde ich nicht satt / Babylon’s Burning / Should I Stay Or Should I Go<br />

2002<br />

2002<br />

CD-Maxi: Kein Alkohol (ist auch keine LÖsung)! / Wie man Kaninchen macht / Im Meer<br />

D: EastWest<br />

CD-Promosingle: Steh auf, wenn du am Boden bist<br />

D: East West<br />

CD-EP: Steh auf, wenn du am Boden bist / Leben im Bildausschnitt / Dankbar (Live) / Call Of<br />

The Wild (Live)<br />

D: EastWest<br />

CD: Auswärtsspiel<br />

D: East West<br />

Tracks: Du lebst nur einmal (vorher) / Schlampe (nachher) / Was zÄhlt / AuswÄrtsspiel / Cocaine<br />

In My Brain / Graue Panther / Tier / Kanzler sein... / Das MÄdchen aus Rottweil / Dankbar / Nur<br />

zu Besuch / Daydreaming / Steh auf, wenn du am Boden bist / Amanita Phalloides / Depression<br />

Deluxe / Schwimmen / Venceremos - wir werden siegen / Kein Alkohol (ist auch keine LÖsung)!<br />

CD-EP: Nur zu Besuch / Runaway Train Driver / Hirnfick (Futter fÜr die Fische) / Nur zu<br />

Besuch (Instrumental)<br />

D: East West<br />

CD-Maxi: Frauen dieser Welt / Junge Menschen, alte Menschen / Trauriges Arschloch<br />

D: EastWest


spielten Sammlung von deutschen Schlagern,<br />

die die Jungs unter dem Namen die Roten Rosen<br />

mit dem Design der ersten Sex Pistols-LPs und<br />

dem Titel Never Mind die Hosen, Here’s die<br />

Roten Rosen herausbrachte. Sie schaffte den<br />

Sprung in die sechsstelligen Verkaufszahlen und<br />

markierte den Startschuss fÜr die Renaissance<br />

des deutschen Schlagers, die sich in den kommenden<br />

Jahren in den gro¿en Erfolgen der<br />

Schlagermoves niederschlagen sollte.<br />

NatÜrlich legte man noch 1987 nach und sorgte<br />

mit dem Mitschnitt der Bis zum bitteren<br />

DieTotenHosen:Punk-Superstars<br />

Ende-Ficken, Bumsen, Blasen Überall-Tour<br />

dafÜr, dass klar wurde, dass die Rote Rosen-LP<br />

nur ein Intermezzo war, zumal Schlagzeuger<br />

WÖlli auf dem Festival im dÄnischen RÖskilde<br />

fÜr einen echten Rocker-Unfall gesorgt hatte:<br />

Er brach sich den Fu¿ bei dem Versuch, ins<br />

Schlagzeug von Europe zu pissen. Der Mitschnitt<br />

der wurde zur bis dahin zweitbest verkauften<br />

Live-LP in Deutschland Überhaupt.<br />

D-LP: Virgin Ariola 207 654<br />

Und das Quintett setzte noch einen drauf: Man<br />

wurde nicht nur eingeladen, fÜr die BÜhnenfassung<br />

von Clockwork Orange im Staatstheater<br />

Bonn fÜr die Musik zu sorgen, sondern die<br />

daraus resultierende LP Ein kleines bisschen<br />

Horrorschau enthielt mit Hier kommt Alex den<br />

ersten Singlehit fÜr die Band.<br />

Seitdem konnten die Punks nichts mehr falsch<br />

machen: Ob sie eine Wohnung im Rahmen der<br />

Fernsehshow Vier gegen Willi zertrÜmmerten,<br />

sich mit Models fÜr die Best Of-CD SchÖn,<br />

reich und sexy ablichten lie¿en oder ihrer<br />

Leidenschaft fÜr Fortuna DÜsseldorf frÖhnten:<br />

Sie blieben die zwar manchmal ungebÄrdigen,<br />

aber letztlich doch liebenswerten Anarchos der<br />

deutschen Rocklandschaft, weil sie ihren<br />

Erfolg bis heute konservieren und sogar ausbauen<br />

konnten und nichts falsch machten,<br />

wenn es um Image und GlaubwÜrdigkeit ging.<br />

Bis heute ist Campino – selbst inzwischen Über<br />

40 Jahre alt – ein gern gesehener Ansprechpartner<br />

fÜr die Medien, wenn es um die Jugend<br />

oder die Punks geht. Vom bekennenden Anarchisten<br />

bis zum staatstragenden, mittelstÄndischen<br />

Unternehmen: Das gibt es nur im Rock.<br />

Doppel-CD: Reich & sexy II - Die fetten Jahre / Ihre allergrössten Erfolge<br />

D: JKP 57. 4 LP: D: East West<br />

Tracks CD 1: Pushed Again / Bonnie & Clyde / SchÖn sein / Frauen dieser Welt / Paradies / Nichts<br />

bleibt fÜr die Ewigkeit / Was zÄhlt / Unsterblich / Irre / Steh auf, wenn du am Boden bist / Warum<br />

werde ich nicht satt? / Madelaine (aus LÜdenscheid) / Weihnachtsmann vom Dach / Zur HÖlle<br />

und zurÜck / Nur zu Besuch / Niemals einer Meinung / Bayern / Auld Lang Syne / Zehn kleine<br />

JÄgermeister / SchÖnen Gru¿, auf Wiederseh’n<br />

Tracks CD 2: Entenhausen bleibt stabil / Hang On Sloopy / Vor dem Sturm / Wahre Liebe / Abitur<br />

/ Die 7 ist alles / Tout Pour Sauver L’Amour / Rest der Welt / Police On My Back / Kleiner Junge<br />

/ In Gottes Namen / Alkohol / Long Way From Liverpool / Ein Witz / Alles ist eins / Babylon’s<br />

OldieMarkt05/0617<br />

Burning / Geh aus dem Weg / 100 Tage bis zum Untergang / Walter November - ein Interview /<br />

You’ll Never Walk Alone<br />

2004<br />

EP: Friss oder stirb / Goodbye Garageland / Lebt wohl & danke sehr / Wir sind das Volk<br />

D: JKP 61/Sony Music 5245001817<br />

CD-EP: Ich bin die Sehnsucht in dir / Es geht auch ohne / Niemandslied / Fallen<br />

D: Sony Music<br />

CD: Zurück zum Glück<br />

D: Sony Music<br />

Tracks: Kopf oder Zahl / Wir sind der Weg / Ich bin die Sehnsucht in dir / Wei¿es Rauschen /<br />

Alles wird vorÜbergehen / Beten / Wunder / Herz brennt / ZurÜck zum GlÜck / Die Behauptung<br />

/ How do you feel? / Freunde / Walkampf / Goldener Westen / Am Ende<br />

DVD: Rock Am Ring 2004 (Live)<br />

D: Sony Music<br />

Tracks: Intro (“The Man With The Harmonica”) / Hier kommt Alex / Du lebst nur einmal /<br />

AuswÄrtsspiel / Niemals einer Meinung / Friss oder stirb / Song 2 / Container-Lied / SchÖn sein<br />

/ Cocaine In My Brain / WÜnsch Dir was / Alles wird vorÜbergehen / Azzurro / Madelaine (aus<br />

LÜdenscheid) / Steh auf, wenn Du am Boden bist / Goodbye Garageland / Should I Stay Or<br />

Should I Go / Nur zu Besuch / Pushed Again / Bayern / Zehn kleine JÄgermeister / SchÖnen Gru¿,<br />

Auf Wiederseh’n / Bis zum bitteren Ende / Opel-Gang / Wort zum Sonntag / Alles aus Liebe /<br />

EisgekÜhlter Bommerlunder / Mad World / All die ganzen Jahre / Paradies / You’ll Never Walk<br />

Alone / Bonusmaterial: Magical Mystery Gig / Der Herr des Rings: “Mr. 1000 Stages” / Ruhe vor<br />

dem Sturm / Liveclip “Alles wird vorÜbergehen” / Nach dem Spiel<br />

2005<br />

CD-Promosingle: Alles wird vorÜbergehen<br />

D: JKP 67<br />

CD: Nur zu Besuch: Die Toten Hosen unplugged im Wiener Burgtheater<br />

D: Sony Music<br />

Tracks: Blitzkrieg Bop / Opel-Gang / AuswÄrtsspiel / Popmusik / Nichts bleibt fÜr die Ewigkeit<br />

/ Hier kommt Alex / The Guns Of Brixton / Das MÄdchen aus Rottweil / Der letzte Kuss /<br />

WÜnsch dir was / Der Bofrost Mann / BÖser Wolf / Pushed Again / Weltmeister / Alles aus<br />

Liebe / Freunde / Nur zu Besuch / Hand in Hand / EisgekÜhlter Bommerlunder / SchÖnen Gru¿,<br />

auf Wiederseh’n<br />

1986<br />

Soloplatten<br />

Wölli mit den Suurbiers<br />

12“-EP: Kein Mann für eine Nacht<br />

D: Weser Label 2403<br />

A: Kein Mann fÜr Eine Nacht / Teenage Rebel<br />

B: Petra Kelly / Party Killer / MÖpse<br />

2004<br />

2005<br />

1986


18<br />

OldieMarkt05/06<br />

Stephen Duffy<br />

Geburtsdatum: 30.5.1960<br />

Geburtsort: Birmingham, England<br />

Nationalität: Engländer<br />

Instrumente: Gesang, Keyboards,<br />

Gitarre<br />

Musikrichtung: Poprock<br />

Platten: 15 (4 solo, 8 mit Lilac Time,<br />

1 als Dr. Calculus, 1 mit Nigel<br />

Kennedy, 1 als Devils)<br />

Ein Hit ist eigentlich genau das, wonach ein<br />

Musiker strebt. Doch seine Karriere mit<br />

einem richtig gro¿en Treffer anzufangen,<br />

muss nicht das Richtige sein. Denn zum<br />

einen erwartet die Industrie dann sofort mehr<br />

davon und zum zweiten ist man stilistisch<br />

erst einmal festgelegt, was fÜr einen jungen<br />

KÜnstler sicher nicht das Beste ist. Stephen<br />

Duffy fing seine musikalische Karriere erst<br />

einmal mit seinem Bruder an: „Wir brachten<br />

Folk. Er spielte die Geige, ich die Gitarre.<br />

Wir hatten Jigs und Reels im Programm, weil<br />

wir Fans der Incredible String Band waren.<br />

Doch dann kam der Punk, der mich in gewisser<br />

Weise dazu brachte, auf die BÜhne zu<br />

gehen und zu spielen.“ Das ging einher mit<br />

dem Studium an der Kunstschule in Manchester,<br />

das Stephen aufnahm. Nun sind<br />

diese Schulen seit Beginn des Beat in<br />

England eine echte BrutstÄtte von Bands,<br />

weil dort, wie es Keith Richard erlÄuterte,<br />

„die hinkommen, mit denen man im englischen<br />

Erziehungs-System nichts anzufangen<br />

wei¿.“ Das fÜhrte im Fall von Duffy zur<br />

GrÜndung einer Band namens Barbarella, zu<br />

der neben Duffy noch Nicholas Bates, John<br />

Taylor, Simon Culley und eine Rhythmusmaschine<br />

zÄhlten. Damit absolvierte man<br />

erste Auftritte, ehe sich die vier so zerstritten,<br />

dass sie sich trennten. „Wenn man sehr jung<br />

ist, hat man nicht die Erfahrung, um mit<br />

Menschen zusammen zu arbeiten. Es ist so<br />

leicht, sich Über alberne Dinge zu entzweien.<br />

Heute habe ich natÜrlich realisiert, dass es<br />

viel leichter gewesen wÄre, die Probleme zu<br />

klÄren. Auf eine Art und Weise wÄre es eine<br />

nÜtzliche Lektion gewesen, im Rahmen einer<br />

Gruppe zu arbeiten.“ Das ist vor allem deswegen<br />

so breit angesprochen geworden, weil<br />

zwei Umbesetzungen spÄter aus der Gruppe<br />

Duran Duran entstanden war, mit bekannten<br />

Folgen. FÜr Stephen ging die Reise weiter<br />

zusammen mit den Folkies Dave Kusworth<br />

und Nikki Sudden, was als Hawks 1981<br />

immerhin eine Single ergab, aber sonst nicht<br />

viel, ehe „ich einen Musiker von der Band<br />

Fashion kennen lernte, die gerade einen Hit<br />

gelandet hatten. Deswegen hatten sie alle<br />

mÖglichen GerÄte.“ Das nÜtzte Stephen, um<br />

seinen ersten Song aufzunehmen, Kiss Me,<br />

der aber vÖllig unterging. Immerhin erreichte<br />

Tin Tin, wie er sich damals nannte, mit der<br />

zweiten Single Hold It immerhin einen 55.<br />

Platz. Zudem zeigte Warner Brothers in den<br />

USA Interesse und die brachten ihn zusammen<br />

mit dem legendÄren Musiker und Produzenten<br />

Booker T. Jones, frÜher der<br />

Organist von Booker T. & The MG’s. „Er<br />

hielt nach Leuten Aussicht, die er produzieren<br />

konnte und da zu dieser Zeit die Musik<br />

aus England angesagt war, wollte er wohl mit<br />

einem jungen KÜnstler arbeiten.“ Allerdings<br />

entpuppte sich die Arbeit mit dem legendÄren<br />

Musik aus zwei GrÜnden als sehr interessant:<br />

Zum einen arbeitete er nur am Abend, weswegen<br />

Stephen Zeit hatte, um sich mit dem<br />

Studio und dem Equipment anzufreunden.<br />

Und zum zweiten wollte Jones nicht mehr<br />

Orgel spielen, weswegen jede Menge elektronischer<br />

Tasteninstrumente im Studio herumstanden<br />

– eine ideale Spielwiese fÜr einen<br />

jungen Musiker, die Duffy denn auch weidlich<br />

ausnÜtzte. Im Nachhinein „hÖren sich<br />

die Aufnahmen von damals schon etwas seltsam<br />

an.“ Das war 1983 und Kiss Me kam<br />

zuerst nur in den USA auf den Markt, wo es<br />

schnell ein massiver Hit in der Dancefloor-<br />

Szene wurde. Daraufhin wurde man auch<br />

zuhause aufmerksam, aber so einfach war<br />

das nicht, „denn in den USA war ich bei Sire<br />

und WEA und deswegen dauerte es eine Zeit<br />

lang, ehe ich bei Virgin unterschreiben konnte.“<br />

Dann aber wurde die Single fÜr den<br />

englischen Geschmack neu abgemischt und<br />

schlug auf der Insel genauso ein wie in den<br />

USA: 1985 kam er zuhause auf einen vierten<br />

Platz und das war er nun, der Ruhm. „Wenn<br />

Steckbrief:StephenDuffy


man jung ist hat man ein natÜrliches<br />

BedÜrfnis nach Ruhm. Der erste Hit war ich,<br />

wie ich versuchte, jemand anderes zu sein.<br />

Au¿erdem versuchte ich verzweifelt, erfolgreich<br />

zu sein. Damals hÄtte ich, glaube ich,<br />

alles gemacht, um Erfolg zu haben. Ich war<br />

25 und noch nie bei Tops Of The Pops gewesen.<br />

Jeder, den ich damals kannte, hatte das<br />

schon geschafft.“ Immerhin gelang ihm mit<br />

Icing On The Cake ein zweiter Hit in England<br />

(Nr. 14), aber das war es auch schon,<br />

Steckbrief:StephenDuffy<br />

weil er zum einen in einen Rechtsstreit<br />

wegen seines Namens verwickelt wurde (so<br />

nannte sich auch eine Band, die in den 70er<br />

von Maurice Gibb produziert wurde) und<br />

zum zweiten die zweite LP 1986 Because We<br />

Love You keinen Erfolg hatte. „Das war<br />

schon ein richtiger Schritt, aber die meisten<br />

Songs zeigten mich auf dem Weg zu einem<br />

anderen Sound.“ Seine Unzufriedenheit zeigte<br />

sich auch in der Kooperation mit dem<br />

Posaunisten von Pigbag, Roger Freeman, mit<br />

dem er als Dr. Calculus unterwegs war.<br />

NatÜrlich konnte das Album Designer Beatnik,<br />

das nur kurz nach seinem zweiten Opus<br />

auf den Markt kam, nichts rei¿en, bleibt<br />

jedoch als Stilprobe eines starken Songschreibers<br />

mit einem musikalisch ganz<br />

anders ausgerichteten Musiker eine interessante<br />

Platten zwischen allen StÜhlen. Wesentlich<br />

wichtiger als dieses Experiment sollte<br />

eine Reise nach Jamaika werden, fÜr die<br />

sich Stephen eine Kompilation mit der Musik<br />

von Nick Drake zusammenstellte. „Ich hÖrte<br />

sie und sie krempelte vÖllig mein Leben um.<br />

Zuvor hatte ich begonnen, akustische Gitarre<br />

zu spielen und zusammen mit meiner frÜheren<br />

Vorliebe fÜr die Incredible String Band<br />

kam ich mir vÖllig deplaziert vor. Ich fÜhlte<br />

mich nicht glÜcklich mit der PersÖnlichkeit,<br />

die ich kreiert hatte. Ich war bei Top Of The<br />

Pops, ich war erfolgreich und ich fÜhlte mich<br />

vÖllig leer. Von da an war mir klar: Wenn ich<br />

etwas tue, dann sollte ich nur mein eigenes<br />

Ding durchziehen.“ Das bedeutete konkret<br />

zunÄchst ein Leben ohne Plattenvertrag und<br />

eine ganz andere Musik, die er zusammen<br />

mit seinem Bruder Nick herstellte und bei<br />

der akustische Instrumente und sparsame<br />

Arrangements im Zentrum standen. „Es war<br />

1987 und extrem schwierig, Überhaupt einen<br />

Plattenvertrag an Land zu ziehen. Jede Firma<br />

wollte nur den neuen Rick Astley unter<br />

Vertrag nehmen.“ Seine Reaktion zeigt viel<br />

von seiner neuen PersÖnlichkeit: Die GebrÜder<br />

Duffy nahmen mit dem Gitarristen Sagat<br />

Guirey, dem Bassisten Nick Harris und dem<br />

Schlagzeuger Michael Giri Lilac Time einfach<br />

auf ihrem eigenen Label auf, druckten<br />

Stephen Duffy auf das wei¿e Cover und<br />

pressten gerade einmal 1000 StÜck. „Wir<br />

machten dasselbe wie zur selben Zeit die<br />

Techno-Bands.“ Und das kleine Wunder<br />

geschah: Den Leuten gefiel die LP und die<br />

Musik und plÖtzlich erhielt man nicht nur<br />

einen Vertrag mit Fontana, sondern die<br />

zweite LP Paradise Circus kam in den USA<br />

sogar in die Top 10 der College-Charts, was<br />

am Ende Über 100.000 StÜck verkaufter<br />

Alben bedeutete. Im Nachhinein ist das kein<br />

Wunder, denn diese, die nÄchste LP & Love<br />

For All sowie die zunÄchst letzte, Astronauts,<br />

gehÖren zu den wenigen Platten, die man als<br />

legitime Erben von Nick Drake bezeichnen<br />

kann, sowohl hinsichtlich der Arrangements<br />

aber auch bezÜglich der QualitÄt der Lieder.<br />

„Fontana versuchte sich wie ein Indie zu<br />

gerieren, versenkte aber eine Menge Geld.<br />

Auf der anderen Seite waren wir in den USA<br />

viel populÄrer und als die Manchester-Szene<br />

begann, war unsere Zeit zu Ende.“ Vor allem<br />

warf der Bruder von Stephen das Handtuch,<br />

was Stephen wiederum nach dem Sinn des<br />

Ganzen fragen lie¿. Doch das nÄchste<br />

Projekt wartete schon auf ihn. In einer Bar in<br />

New York hatte er zufÄllig Brix Smith von<br />

The Fall getroffen und sich mit ihr Über<br />

Fu¿ball unterhalten. Also erzÄhlte sie ihm,<br />

dass ihr Freund ein Fan von Aston Villa war,<br />

wie Duffy selbst auch. Das eine Wort ergab<br />

das andere und so traf man sich im Stadion,<br />

wo sich der Freund als Nigel Kennedy entpuppte,<br />

der kurz darauf durch seine Version<br />

von Vivaldis Vier Jahreszeiten weltweit<br />

berÜhmt wurde. Da Stephen damals bereits<br />

aufs Land gezogen war, besuchten ihn die<br />

beiden und fanden Gefallen an dem zurÜkkgezogenen<br />

Lebensstil – plÖtzlich hÄngte<br />

man stÄndig zusammen herum, was zu der<br />

Platte In Colours fÜhrte, einem tollen Mix<br />

aus Klassik und Pop. „Das Pech war nur,<br />

dass Nigel in der Popmusik gehasst wurde<br />

und 1993 wollte ihn keiner mehr hÖren. Alle<br />

Kritiken sagten, das sind gro¿artige Songs<br />

aber schlechte Versionen. Auf der anderen<br />

Seite wollten viele Leute im GeschÄft nicht,<br />

dass Nigel Popmusik machte.“ Bis heute<br />

stellt dieses Album ein Unikat dar, auf das<br />

man sich einlassen muss, zumal Stephen mit<br />

Bandschleifen experimentierte. „Niemand<br />

hÖrte sich die CD wirklich an. Das war es<br />

dann zunÄchst fÜr mich, weil es einfach<br />

deprimierend war, so etwas gutes zu machen<br />

wie Lilac Time und ignoriert zu werden, dann<br />

etwas noch besseres vorzulegen und erneut<br />

auf Desinteresse zu sto¿en.“ So ging Stephen<br />

nach Alaska und tauchte erst 1995 mit der<br />

Band Velvet Crush im Schlepptau auf, die<br />

Duffy (auch als London Girls bekannt) einen<br />

deutlich rockigeren Charakter verlieh, wÄhrend<br />

die QualitÄt der Songs eh nie in Frage<br />

stand. Das war ein echtes Comeback, allerdings<br />

auf dem kleinen Label Cooking Vinyl,<br />

dem Duffy bis heute die Treue gehalten hat.<br />

Trotz der schon gewohnt positiven Kritiken<br />

blieben die VerkÄufe vernachlÄssigbar<br />

und das galt auch fÜr die nÄchste CD I Love<br />

My Friends 1998. Da war es gut, dass sich<br />

Duffy der BÄnder eines 15-jÄhrigen Kanadiers<br />

angenommen hatte, die der ihm mit<br />

der Bitte zugesandt hatte, sie zu Überarbeiten.<br />

Der hie¿ Steve Page und ist heute der<br />

Kopf der Barenaked Ladies, die zuhause<br />

in Kanada und in den USA ihre Alben in<br />

LastwagenstÄrke verkaufen. Um aus dem<br />

OldieMarkt05/0619<br />

kommerziellen Loch herauszukommen und<br />

auch, weil sein Bruder Nick wieder an Bord


kam, wurde 1999 Lilac Time wieder belebt,<br />

die bis heute drei weitere neue CDs und den<br />

formidablen Doppelpack Compendium vorgelegt<br />

haben, der die Jahre auf Fontana Revue<br />

passieren lässt. Doch der positive Ton, mit<br />

dem diese Geschichte eines der besten<br />

Songschreibers der aktuellen Popmusik endet,<br />

kommt nicht daher, weil diese CDs sich<br />

wesentlich besser verkauft hätten als die<br />

zuvor oder weil die Kooperation mit seinem<br />

alten Kumpel Nick Rhodes (bei Barbarella<br />

hieß er noch Nicholas Bates) als The Devils<br />

plötzlich Millionen verkauft hätte, sondern<br />

weil er zwischenzeitlich Lieder für Robbie<br />

Williams schreibt und die letzte CD des europäischen<br />

Superstars produziert hat.<br />

20 Steckbrief:StephenDuffy OldieMarkt05/06<br />

Diskografie<br />

1985 The Ups And Downs<br />

D: 10 Virgin Ariola 206 982, UK: 10 Virgin<br />

DIX 5, RI 1988 UK: 10 Virgin XID 5. CD: D:<br />

Virgin 610 455, UK: DIXCD 5<br />

A: Kiss Me / She Makes Me Quiver / A Masterpiece<br />

/ But Is It Art? / Wednesday Jones<br />

B: Icing On The Cake / The Darkest Blues /<br />

Be There / Believe In Me / The World At<br />

Large Alone<br />

1986 Because We Love You<br />

UK: 10 Virgin XID 12. CD: UK: 10 Virgin<br />

XIDCD 12<br />

A: Something Special / A Lot Of Ink / Sunday<br />

Supplement / When You Go To Bed / Why<br />

Shouldn’t I<br />

B: Unkiss That Kiss / I Love You / Love<br />

Station / We’ll Never Argue / Julie Christie<br />

Dr. Calculus<br />

1986 Designer Beatnik<br />

UK: 10 Virgin XCID 14<br />

A: Blasted With Ecstasy / Programme 7 /<br />

Moment Of Being-Interlude / Killed By<br />

Poetry / Moment Of Being-Reprise / Man<br />

B: Candyfloss Pink / Dream Machine / Just<br />

Another Honey / Designer Beatnik / Perfume<br />

From Spain<br />

Lilac Time<br />

1988 Lilac Time<br />

UK: Swordfish SF LP 006, RI D/UK: Fontana<br />

Phonogram 834 835-1. CD: D/UK:<br />

Fontana Phonogram 834 835-2, RI 1990 US:<br />

Fontana PolyGram 836 744-2, JP: Phonogram<br />

28PD-542<br />

A: Black Velvet / Rockland / Return To Yesterday<br />

/ Love Becomes A Savage / You’ve<br />

Got To Love<br />

B: Together / Too Sooner Late Than Better /<br />

The Road To Happiness / Trumpets From<br />

Montparnasse<br />

1989 Paradise Circus<br />

D/UK/US: Fontana Phonogram 838 641-1.<br />

CD: D/UK/US: Fontana Phonogram 838<br />

641-2, JP: Phonogram PPD-112<br />

A: American Eyes / The Lost Girl In The<br />

Midnight Sun / If The Stars Shine Tonight /<br />

The Beauty In Your Body / The Days Of<br />

The Week / She Still Loves You / Paradise<br />

Circus<br />

B: The Girl Who Waves At Trains / The Last<br />

To Know / Father Mother Wife And Child /<br />

The Rollercoaster Song / Work For The<br />

Weekend / Twilight Beer Hall<br />

1990 & Love For All<br />

D/UK/CA: Fontana Phonogram 846 190-1<br />

(+ Best Of: RETRO 1). CD: D/UK/CA: Fontana<br />

Phonogram 846 190-2, JP: Phonogram<br />

PHCR-1019<br />

A: Fields / All For Love And Love For All /<br />

Let Our Land Be The One / I Went To The<br />

Dance / Wait And See / Honest To Good<br />

B: The Laundry / Paper Boat / Skabaskiblio /<br />

It’ll End In Tears / Trinity / And On We Go<br />

C: Black Velvet / Return To Yesterday / The<br />

Beauty In Your Body / Together<br />

D: The Days Of The Week / American Eyes /<br />

If The Stars Shine Tonight / The Girl Who<br />

Waves At Trains<br />

1991 Astronauts<br />

D: Creation Intercord 148.911, UK: Creation<br />

CRELP 098. CD: D: Creation Intercord<br />

848.911, UK: Creation CRECD 098, JP:<br />

Creation COCY-7877<br />

A: In Inverna Gardens / Hats Off, Here<br />

Comes The Girl / Fortunes / A Taste For<br />

Honey / Grey Skies And Work Things /<br />

Finistére<br />

B: Dreaming / The Whisper Of Your Mind /<br />

The Darkness Of Her Eyes / Sunshine’s<br />

Daughter / North Kensington / Madresfield<br />

& Nigel Kennedy<br />

1993 CD: Music In Colours<br />

UK: EMI CDCPS 7361, JP: EMI Toshiba<br />

TOCP-7783, RI 1998 D: EMI 789420-2<br />

Tracks: In Sparkles / Transitoire / Natalie /<br />

Transitoire II / She Wants To Share The<br />

Magic / Transitoire III / Music In Colours /<br />

Galaxy / Transitoire IV / Totem / Transitoire<br />

V / Hotel And Hotel / Transitoire VI /<br />

Charlotte’s Conversation / Transitoire VII / A<br />

Fall From The Sky<br />

Stephen Duffy<br />

1995 CD: Duffy<br />

D: Indolent ARIS 21280312, UK: Indolent<br />

BMG DUFFCD 003<br />

Tracks: London Girls / Sugar High / She<br />

Freak / Needle Mythology / A Child Is<br />

Waiting / The<br />

Kids On Every Corner / Ghetto Child / Starfit<br />

/ Mr. Twentiest Century Man / Rachel /<br />

Smitten<br />

1998 CD: I Love My Friends<br />

D: Cooking Vinyl Indigo 5243-2, UK: Cooking<br />

Vinyl COOKCD 144, RI <strong>2006</strong> D: Cooking<br />

Vinyl Indigo 6543-2 (+ Mao Badge / In<br />

The Evening Of Her Day / Barbarellas /<br />

House Of Flowers / Comedown / Hey Kat /<br />

Holding Hands With Grace)<br />

Fortsetzung S. 30


Der zweite Teil der Ausgabe<br />

der Talking Heads-CDs als<br />

TalkingHeads:DieletztendreiStudioplatten<br />

CD und DVD handelt die<br />

letzten drei Alben ab.<br />

Innovator kann man nicht ewig bleiben, gerade<br />

in der Rockmusik. Denn das wÜrde bedeuten,<br />

dass die KommerzialitÄt auf der Strecke<br />

bleibbt und das ist im GeschÄft mit der<br />

Rockmusik keine gute Idee, zumal die Szene<br />

voll ist mit sogenannten Legenden, wobei<br />

dieser Ausdruck in diesem Umfeld nichts<br />

anderes ist als ein anderer Begriff fÜr gescheiterte<br />

Karrieren. Da ging es den Talking<br />

Heads ganz anders. Die Kunststudenten aus<br />

Rhode Island schafften es von Anfang an,<br />

einen neuen Ansatz mit den richtigen Zahlen<br />

an den Kassen der LÄden zu verbinden, inklusive<br />

von Singleshits wie der Version des Hits<br />

von Al Green, Take Me To The River 1979.<br />

Damals war die Revolution bereits vorbei<br />

und David Byrne & Co. zÄhlten definitiv zu<br />

den Gewinnern, zumal die Solo-Projekte wie<br />

die Alben von Byrne und das Projekt von<br />

Tina Weymouth und Chris Frantz, der Tom-<br />

Tom Club, ebenfalls charteten. Das war ein<br />

Grund, warum man erst 1985 in ein<br />

Plattenstudio zurÜckkehrte, nachdem die LP<br />

zu dem Konzertfilm Stop Making Sense des<br />

renommierten Regisseurs Jonathan Demme<br />

(besser bekannt als Macher des Streifens Das<br />

Schweigen der LÄmmer) mit ihren mittleren<br />

HitparadenplÄtzen beiderseits des Atlantiks<br />

bewiesen hatte, dass die Nachfrage und die<br />

Attraktion der Band nach wie vor gro¿ war,<br />

zumal man 1986 mit der im Film Down And<br />

Out In Beverly Hills verwendeten Live-<br />

Version von Once In A Lifetime sogar einen<br />

kleineren US-Hit feiern konnte. NatÜrlich<br />

war der Ansatz 1985 ein ganz anderer als in<br />

den 70ern: Man zÄhlte inzwischen unbestritten<br />

zu den Spitzen der ehemaligen New Wave<br />

und hatte vor allem bewiesen, dass man<br />

Songs schreiben konnte. Und so Überraschte<br />

das im Juni verÖffentlichte Little Creatures<br />

(EMI 3 48660 2) nicht durch die QualitÄt der<br />

Musik, sondern vor allem durch die Tatsache,<br />

dass das Quartett eine Kollektion zeitloser<br />

Popsongs vorgelegt hatte, aus der die Hits<br />

And She Was und Road To Nowhere herausragten,<br />

wobei das Video zu Hit Nr. 2 einmal<br />

mehr die visuelle KreativitÄt der ja frÜher als<br />

Designstudenten tÄtigen Herren unter Beweis<br />

stellte, was der Ausstrahlung auf MTV und<br />

dem Vordringen in die US-Top 10 sicher<br />

nicht schadete. Vor allem aber war das eine<br />

ausgezeichnete Platte, zu der auf dieser<br />

Ausgabe zum einen drei Bonustracks in Form<br />

von einer erweiterten Version und zwei frÜhen<br />

Fassungen kommen, sowie eine DVD,<br />

die sowohl die Songs des originalen Albums<br />

enthÄlt als auch die oben angesprochenen<br />

Videos zu den beiden Hits. Das ist zusammen<br />

vom Audioteil her sehr beachtlich und die<br />

Videos sind eine nette Zugabe, obwohl man<br />

sich vielleicht etwas Überraschendere Bonusteile<br />

gewÜnscht hÄtte. Zu sagen, damit wÄre<br />

die Karriere der Band am Ende gewesen,<br />

wÄre zwar angesichts der Faktenlage falsch,<br />

aber nur auf den Gehalt der folgenden<br />

Produktionen bezogen, eher richtig. Der erste<br />

Beweis trug den Namen True Stories (EMI 3<br />

48666 2) und war am Anfang der Soundtrack<br />

zu dem Film David Byrne’s Film des gleichen<br />

Namens, den er zunÄchst Überhaupt<br />

nicht als Gruppenwerk auf den Markt bringen<br />

wollte, weil er zurecht die BefÜrchtung hatte,<br />

darunter wÜrde der Absatz des Soundtracks<br />

leiden. TatsÄchlich hatte die Platte das<br />

Problem, dass im Gegensatz zur Filmmusik,<br />

wo Leute wie Pops Staples, John Goodman<br />

oder Tito Larriva die Songs zum Besten<br />

gaben, jetzt Byrne alleine als Vokalist fungierte<br />

– nicht immer zum Vorteil der Titel,<br />

was man anhand der Bonustracks, zu denen<br />

zwei der Filmfassungen gehÖren, feststellen<br />

OldieMarkt05/0621<br />

kann. Im Vergleich zu Little Creatures fiel<br />

das deutlich ab und unterstreicht eigentlich<br />

die Berechtigung der BefÜrchtungen von<br />

David Byrne, der mehr oder weniger von<br />

EMI dazu gezwungen worden war.<br />

Dass danach noch ein weiteres Opus der<br />

Gruppe erschien, lag vor allem an den bestehenden<br />

vertraglichen Verpflichtungen und das<br />

merkte man der Platte an, die in Paris und New<br />

York mit Produzent Steve Lillywhite entstand.<br />

Naked (EMI 3 48669 2) zeigte sehr deutlich,<br />

dass der Name Talking Heads auf dem Cover<br />

eigentlich deplaziert war, denn sowohl der<br />

Charakter der Songs mit ihren Latin-EinflÜssen<br />

als auch der Klang insgesamt bewies,<br />

dass hier eine Gruppe von Musikern musizierte,<br />

die eigentlich nichts mehr miteinander zu<br />

tun hatte. Ein trauriges Ende fÜr eine gro¿artige<br />

Band mit ebensolchen Platten.


Cuneiform ist weltweit eines<br />

der fÜhrenden Label mit<br />

progressivem Rock jenseits<br />

der ausgetretenen Pfade.<br />

22 NeueCDsvonCuneiform OldieMarkt05/06<br />

Gegen den Strom zu schwimmen kostet nicht<br />

nur im richtigen Leben viel Kraft – auf den<br />

Pop bezogen ist es vor allem teuer. Denn wer<br />

sich gegen die herrschende Mode stellt, wird<br />

an der Kasse abgestraft. Um diesen Weg zu<br />

gehen, muss man entweder hundertprozentig<br />

an die eigene Vision glauben oder man kann<br />

sich die Musik als kostspieliges Hobby leisten.<br />

Beides trifft auf die hier vorgestellten<br />

Musiker und Platten zu, wobei freilich die<br />

erstere Gattung im Vordergrund steht. So hat<br />

der Schlagzeuger Daniel Denis seine musikalischen<br />

Ideen mit Univers Zero bereits seit<br />

1974 umgesetzt, als er die Band zusammen<br />

mit Roger Trigaux in Belgien grÜndete. Zweifellos<br />

stand anfangs Magma Pate, vor allem<br />

wegen der vertrackten Rhythmen, die Denis<br />

vorlegte. Doch bei ihm stand die Fusion von<br />

klassischer und der progressiven Rockmusik<br />

im Vordergrund, die er sowohl durch die<br />

Besetzung als auch durch die Kompositionen,<br />

die oft an Komponisten wie Strawinsky oder<br />

BartÓk erinnern, umsetzte. Nach einer Pause<br />

stellte Denis 1999 ein Sextett zusammen, mit<br />

dem er auch tourt. So entstand das Material<br />

auf Live (Cuneiform Rune 220/Fenn Music)<br />

auf den Auftritten auf einigen Festivals 2005,<br />

auf denen er sich und seine Musik einem<br />

begeisterten Publikum zeigte. Das ist eine<br />

ganz eigene Welt, die ab und zu etwas an<br />

Gong erinnert, aber meistens mit keiner anderen<br />

Band zu vergleichen ist.<br />

Da ist Zaar schon leichter einzuordnen. Das<br />

Projekt der BrÜder Hazera, das sie nach der<br />

AuflÖsung ihrer ersten Band Sotos ins Leben<br />

gerufen haben, kann man grob zum Jazzrock<br />

rechnen, auch wenn sie sich vielschichtiger<br />

prÄsentieren als viele andere Kollegen. Das<br />

ergibt sich schon aus der Besetzung, zu der<br />

eine Drehleier genauso gehÖrt wie die ganz<br />

normale Rhythm Section und die Gitarre. Ihr<br />

DebÜt Zaar (Cuneiform Rune 224/Fenn<br />

Music) demonstriert die FÄhigkeiten der vier<br />

Musiker auf ihren Instrumenten ebenso wie<br />

ihre Bandbreite, die von Kompositionen, die<br />

38 Sekunden dauern bis zu einer knapp unter<br />

20 Minuten reichen. Sie alle werden von der<br />

AggressivitÄt des Rock genauso beherrscht<br />

wie von der Verspieltheit des Jazz.<br />

Rein instrumental gehen auch Derek Poteat,<br />

Shane Perlowin und Sean Dail, oder anders<br />

Ahleuchatistas zu Werke, die sich in dem<br />

KÜnstlerort Asheville in North Carolina trafen<br />

und mit John Zorn und Univers Zero<br />

gemeinsame Vorlieben entdeckten. Schon die<br />

Spielzeit von What You Will (Cuneform<br />

Rune 221/Fenn Music), ihrem dritten Album,<br />

beweist, dass sie vor allem Wert auf die<br />

Geschwindigkeit legen. Denn sie handeln 14<br />

Kompositionen in etwas Über 41 Minuten ab<br />

– bei normalen Jazzrock-Bands wÜrde das in<br />

etwa das doppelte in Anspruch nehmen. Da<br />

die Jungs auch keine Angst vor freieren<br />

Passagen haben, ist das des Öfteren relativ<br />

schwer verdaulich, aber konzentriertes ZuhÖren<br />

zeigt die verborgenen SchÖnheiten.<br />

Im Gegensatz zu den bisher besprochenen<br />

Gruppen geht Ray Russell nicht nur unter seinem<br />

eigenen Namen ans Werk, sondern er verfolgt<br />

seit langem eine schizophrene Karriere:<br />

Zum einen ist er eines der absoluten Session-<br />

Asse, das von Tina Turner bis zu Andy<br />

Williams fast alles begleitet hat, was in dem<br />

GeschÄft Rang und Namen hat. Zum anderen<br />

aber ist er ein Gitarrist, der selbst im<br />

Grenzgebiet von Jazz und Rock zuhause ist,<br />

wobei er die freien Gefilde am liebsten aufsucht.<br />

Seit seinen Gruppen Rock Workshop<br />

(mit Alex Harvey) und Running Man versucht<br />

er, die beiden Stile zu vereinen und traf auf<br />

diesem Weg den berÜhmten Arrangeur und<br />

Komponisten Gil Evans, dem er Goodbye<br />

Svengali (Cuneiform Rune 223/Fenn Music)<br />

gewidmet hat.


DVD-Kritiken<br />

Tori Amos<br />

Fade To Red (2 DVD)<br />

Warner Music Vision 0349<br />

70295-2<br />

Seit MTV 1984 auf Sendung<br />

ging, hat sich der Karriere-Aufbau<br />

in der Rockmusik<br />

grundlegend geÄndert.<br />

Zum Tonstudio und<br />

der BÜhne kam das Filmstudio<br />

hinzu und viele Erfolge<br />

beruhen auf der visuellen<br />

Kraft einer KÜnstlerin<br />

oder eines KÜnstlers<br />

genauso wie auf der QualitÄt<br />

ihrer Musik. Gut fÜr<br />

Tori Amos, die einige der<br />

besten Videos gedreht hat,<br />

die man im Bereich des<br />

Pop finden kann. 21 davon<br />

(inklusive von zwei Bonustiteln)<br />

findet man auf den<br />

beiden Discs, von denen<br />

jedes mit einem Kommentar<br />

der Dame selbst angereichert<br />

wurde. Als Zugabe<br />

erhÄlt man noch den Film<br />

Behind The Scenes: A Sorta<br />

Fairytale, der sich um das<br />

Drehen eines Videos dreht.<br />

Das ist sowohl optisch wie<br />

akustisch eine Augen- und<br />

Ohrenweide, wobei die optischen<br />

Umsetzungen der<br />

Kompositionen der Dame<br />

teilweise wirklich atemberaubend<br />

sind. Das macht<br />

den Sinn des Ganzen aus,<br />

der weit Über eine Video-<br />

Sammlung hinausgeht,<br />

weil Amos eben nicht die<br />

normalen und schnell langweiligen<br />

Videos drehte,<br />

sondern immer nach dem<br />

aus dem Rahmen fallenden<br />

suchte. Bleibt nur die<br />

Frage, warum 103 Minuten<br />

auf zwei Discs verteilt<br />

werden mussten.<br />

Marc Almond<br />

Sin Songs, Torch And<br />

Romance<br />

Warner 51011-1715-2<br />

Schon das Coverfoto der<br />

anlÄsslich der Auftritte des<br />

SÄngers im Almeida Theater<br />

eingespielten Disc zeigt,<br />

in welcher Tradition sich<br />

der Mann sieht, der dank<br />

des Hits Tainted Love von<br />

Soft Cell eine Solokarriere<br />

starten konnte. Denn dank<br />

des Mikrofons und seiner<br />

Haltung erinnert er an die<br />

berÜhmten Crooner der<br />

40er und 50er Jahre, und<br />

das ist ja wohl auch sein<br />

Ziel. Zumindest legt das<br />

ein Blick auf das Material<br />

nahe, bei dem Balladen im<br />

Vordergrund stehen, die<br />

von Songschreibern von<br />

Bert Kaempfert bis zu<br />

David Bowie stammen. Ein<br />

bisschen wirkt er wie ein<br />

Nachfahre von Frank Sinatra.<br />

Ganz abgesehen von<br />

der QualitÄt bringt er aber<br />

auf jeden Fall viel: 30 Songs<br />

absolvierte er in rund 2<br />

Stunden und dazu fand sich<br />

noch Platz fÜr ein Interview<br />

sowie vier Titeln, die bei<br />

den Proben fÜr die beiden<br />

Shows mitgeschnitten wurden.<br />

Das ist natÜrlich ganz<br />

auf den SÄnger ausgerichtet<br />

und das macht auch Sinn,<br />

schlie¿lich erscheint das<br />

Ganze unter seinem Namen.<br />

Wer Musik fÜrs Herz will<br />

aus den verschiedenen ¤ras<br />

der Popmusik, der liegt hier<br />

richtig und wer mehr von<br />

dem Mann erfahren will,<br />

dank des integrierten Interviews<br />

ebenfalls. FÜr<br />

Almond-Fans.<br />

Big Country<br />

Live In Germany ’95<br />

Track Record TRKDVD001<br />

Warum sich ein eigentlich<br />

erfolgreicher Musiker wie<br />

Stuart Adamson umbringt,<br />

ist wahrscheinlich nicht einmal<br />

fÜr Mitglieder seiner<br />

Familie zu verstehen. Seitdem<br />

ist die schottische Gitarrenrock-Band<br />

Geschichte<br />

und das fÜhrt zu einigen<br />

CDs mit Archivmaterial und<br />

das gilt auch fÜr diese DVD,<br />

die in drei Teile gegliedert<br />

ist. Zwei davon werden im<br />

Titel angesprochen und<br />

enthalten einen Auftritt<br />

beim Fest des SWF auf der<br />

einen und den Gig im Vorprogramm<br />

der Rolling<br />

Stones anlÄsslich der Voodoo<br />

Lounge-Tour in Wolfsburg<br />

auf der anderen Seite.<br />

Das sind 22 Songs, von<br />

denen sich allerdings sieben<br />

Überschneiden. Dazu<br />

finden sich Privatfilme von<br />

der Tour und von den<br />

AblÄufen hinter der BÜhne,<br />

wie es inzwischen bei solchen<br />

DVDs gang und gÄbe<br />

ist. Die drei Ingredienzien<br />

zusammen ergeben ein rundes<br />

Bild von der BÜhnenshow<br />

und der Musik der<br />

Schotten, die zurecht zu<br />

den bestem Gitarrenrock-<br />

Bands gezÄhlt wurden, die<br />

den Boom des Stils in<br />

den 80er Jahren aufgrund<br />

der QualitÄten ihres Kopfes<br />

Stuart Adamson als<br />

Musiker und Komponist<br />

Überdauerten. Die QualitÄt<br />

ihrer Musik prÄsentiert die<br />

DVD ebenso wie die Art<br />

ihres Auftretens.<br />

Gillan<br />

Live Edimburgh 1980<br />

Angel Air NJPDVD 625<br />

Hinter Ritchie Blackmore<br />

absolvierte Ian Gillan die<br />

erfolgreichste Solo-Karriere<br />

der ehemaligen Deep<br />

Purple-Musiker, wobei er<br />

vor allem Anfang der 80er<br />

Jahre unter seinem eigenen<br />

Namen an der Spitze der<br />

LP-Charts stand. Glory<br />

Road und Future Shock<br />

drangen bis in die Top-10<br />

der UK-Charts vor und die<br />

Tracks, die dieser Disc ihren<br />

Namen gaben, wurden im<br />

Anschluss an die LP Glory<br />

Road vom schottischen TV<br />

mitgeschnitten. Das betrifft<br />

allerdings nur 5 Songs und<br />

als Zusatz gibt es drei Titel<br />

aus den Archiven von derselben<br />

Besetzung. Das Material<br />

setzt sich aus Smoke<br />

On The Water, Rock & Roll<br />

und den Songs zusammen,<br />

die Gillan gemeinsam mit<br />

den Musikern schrieb. So<br />

ergeben die Lieder einen<br />

guten Querschnitt durch die<br />

Musik, die Gillan zu seiner<br />

erfolgreichsten Zeit produzierte.<br />

Die Musik wird angereichert<br />

durch Interviews<br />

mit jedem der beteiligten<br />

Musiker, abgesehen von<br />

Gillan selbst. Um das Ganze<br />

abzurunden, bekommt<br />

man noch einen Film von<br />

Joe Geesin Über die Geschichte<br />

der Band. Das ergibt<br />

einen guten ¼berblick<br />

Über die Band und ihre<br />

Musik in ihrer erfolgreichsten<br />

Zeit (Angel Air, P.O.<br />

Box 14, Stowmarket, Suffolk,<br />

IP14 1EN, England).<br />

OldieMarkt05/0623<br />

Paolo Conte<br />

Live Arena di Verona<br />

Warner Music Vision 51011<br />

1303-2<br />

Dass man mit 72 Jahren<br />

noch ein neues Album und<br />

eine Tour Über die BÜhne<br />

bringt, dÜrfte eher selten<br />

geschehen, doch wenn man<br />

eine Karriere erst mit 40<br />

Jahren startet, verschiebt<br />

sich die Perspektive allerdings.<br />

In Italien und Frankreich<br />

zÄhlt der Rechtsanwalt,<br />

der irgendwann diese<br />

Laufbahn zugunsten der<br />

des Songschreibers und<br />

SÄngers aufgab, zu den<br />

gro¿en Stars, was alleine<br />

der Ort verrÄt, wo diese<br />

Disc mitgeschnitten wurde:<br />

In der Arena zu Verona finden<br />

ansonsten OpernauffÜhrungen<br />

statt. Nun ist<br />

Conte zwar kein klassischer<br />

SÄnger, aber er verkÖrpert<br />

die Chanson-Tradition<br />

aus Frankreich, weswegen<br />

er dort auch genauso<br />

populÄr ist wie in seiner<br />

Heimat. So Überzeugt das<br />

Konzert vor allem durch<br />

die SouverÄnitÄt eines KÖnners,<br />

der seine Musik mit<br />

einer Sicherheit bringt die<br />

beweist, dass er ein richtig<br />

Guter ist. Ein Interview mit<br />

ihm und ein Film Über das,<br />

was hinter der BÜhne so ablÄuft<br />

inklusive dessen, was<br />

vor einer solchen Show so<br />

stattfindet, runden das Teil<br />

ab. Deswegen bringt die<br />

DVD die Musik des Mannes<br />

genauso gut wie Einblicke<br />

in seine Person, die<br />

weit Über eine normale<br />

DVD hinausgehen. Das ist<br />

echte QualitÄt.


24<br />

OldieMarkt05/06<br />

Various Artists<br />

Tanzmusik vergangener<br />

Jahre<br />

Duophon 05 54 3<br />

Auch wenn Komponisten<br />

in die klassische Musik<br />

eingeordnet werden, liegt<br />

das oft vor allem daran,<br />

dass sie in einer Zeit aktiv<br />

waren, da Operetten die<br />

Funktion des heutigen<br />

Musicals einnahmen. Wie<br />

die heute standen und fielen<br />

sie mit den Songs und<br />

ihrer QualitÄt und folglich<br />

musste jeder Komponist<br />

dafÜr sorgen. Emmerich<br />

KÁlmÁn schaffte das und<br />

das macht die CD mit<br />

Songs aus dieser Zeit zu<br />

einer guten Sache (Duophon,<br />

Eislebener Str. 4,<br />

10789 Berlin).<br />

Monster Magnet<br />

Spine Of God<br />

Steamhammer SPV 99642<br />

CD<br />

Musikalische Klischees<br />

sind sicher hilfreich bei der<br />

Einordnung einer Band,<br />

aber sobald es um konkrete<br />

Platten geht, helfen sie<br />

nicht weiter. Das DebÜt der<br />

allgemein als Urvater des<br />

Stoner Rock geltenden<br />

Gruppe um Dave Wyndorf<br />

ist so ein Fall. Denn jeder,<br />

der da den heute bekannten<br />

Klang erwartet, wird sich<br />

erstaunt an die Ohren fassen<br />

angesichts des differenzierten,<br />

harten Rock, der<br />

anders als viele Epigonen<br />

mit echten Songs aufwartete.<br />

Einen Bonustrack gibt<br />

es dazu.<br />

Various Artists<br />

Tanzmusik vergangener<br />

Jahre<br />

Duophon 05 55 3<br />

Anders als der ungarische<br />

Jude KÁlmÁn, der nie Über<br />

die Emigration hinweg kam,<br />

feierte Peter Igelhoff seine<br />

ersten ganz gro¿en Erfolge<br />

erst unter der ¤gide der<br />

Nazis, was nichts mit ihm<br />

persÖnlich zu tun hatte,<br />

wohl aber damit, dass in<br />

einer Zeit, in der die herausragenden<br />

Komponisten<br />

aus dem deutschsprachigen<br />

Raum vertrieben wurden,<br />

andere ihn ihre Fu¿stapfen<br />

traten. Das galt auch fÜr<br />

den Wiener, der nach dem<br />

Krieg erfolgreich blieb. Die<br />

Aufnahmen stammen von<br />

1936-1965.<br />

Monster Magnet<br />

Tab<br />

Steamhammer SPV 99652<br />

CD<br />

Opus Nr. 2 war 1993 nicht<br />

nur kaum zu bekommen,<br />

die EP, die <strong>2006</strong> mit einem<br />

Livetrack mehr erscheint,<br />

bot einen ganz anderen<br />

Sound als das DebÜt. Diesmal<br />

bezog sich Wyndorf<br />

wesentlich stÄrker auf die<br />

Band, die ihn anfangs mit<br />

am meisten beeinflusst hatte:<br />

Hawkwind. Ohne gro¿e<br />

¼bertreibung kÖnnte man<br />

das Studiomaterial als die<br />

logische Fortsetzung der<br />

Spacerocker in den 90er<br />

Jahren bezeichnen, wobei<br />

Wyndorf die Mischung aus<br />

Gitarre und Elektronik hÄrter<br />

gestaltete.<br />

Metropol-Vokalisten<br />

Tanzmusik vergangener<br />

Jahre<br />

Duophon 05 56 3<br />

Die Comedian Harmonists<br />

hatten zwar den grÖ¿ten<br />

Namen unter den Vokal-<br />

Gruppen der 30er Jahre,<br />

aber sie waren nicht die<br />

einzigen. Das Quintett um<br />

Kurt Bangert bekam seinen<br />

Namen von dem Metropol<br />

Theater in Berlin, wo<br />

man regelmĿig auftrat.<br />

Die 24 Lieder aus dem<br />

Zeitraum von 1934-39<br />

zeigen das KÖnnen der<br />

Herren ebenso wie die<br />

Unterschiede zu den berÜhmteren<br />

Kollegen. Die<br />

Herren beruhten weniger<br />

auf VirtuositÄt als auf dem<br />

Satzgesang.<br />

Streetlight Manifesto<br />

Keasbey Nights<br />

Victory VR 240/Soulfood<br />

Ska ist eine Musik, die<br />

man allgemein mit Lebensfreude<br />

und Rhythmus<br />

identifiziert und die Band<br />

aus den USA wird dieser<br />

Erwartung vollauf gerecht.<br />

Das 1998er Opus prÄsentierte<br />

das Sextett zudem<br />

nicht als Puristen, sondern<br />

als Formation, die<br />

auch angrenzende Stile<br />

berÜcksichtigte. Das machte<br />

die CD zu einer abwechslungsreichen<br />

und originellen<br />

Produktion, die<br />

vom Klang genauso gut<br />

ausfiel wie von den Songs<br />

her. So sollte moderner Ska<br />

klingen.<br />

Johnny Cash<br />

Travelling Cash<br />

Bear Family BCD 16820<br />

Tote KÜnstler sind in der<br />

Regel solche, die gut verkaufen.<br />

Da ist es kein Wunder,<br />

dass eine kleinere Firma<br />

einen Vorwand sucht,<br />

und historisches Material<br />

in irgendeinen Zusammenhang<br />

stellt, um eine CD des<br />

KÜnstlers auf den Markt zu<br />

bringen. Dabei hÄtte es das<br />

gar nicht gebraucht: Das<br />

Sun-Material von Johnny<br />

Cash zÄhlt bis heute zu seinen<br />

HÖhepunkten und die<br />

Aufnahmen in den Studios<br />

von Sam Phillips begrÜndeten<br />

seinen Ruf, der ihn<br />

zu dem Star machte, der<br />

er war.<br />

Tommy Bolin<br />

Whips And Roses<br />

Steamhammer SPV 78582<br />

CD<br />

Drogen sind schon immer<br />

ein Bestandteil der Rock-<br />

Szene gewesen und wie<br />

viele Talente sie zugrunde<br />

gerichtet haben, ist nicht zu<br />

sagen. Auf jeden Fall haben<br />

sie den Gitarristen, Songschreiber<br />

und SÄnger auf<br />

dem Gewissen, der als<br />

Nachfolger von Ritchie<br />

Blackmore bei Deep Purple<br />

1976 brillierte und dann<br />

eine Solokarriere startete,<br />

die mit den LPs Teaser und<br />

Private Eyes bestens anfing.<br />

Dann aber war schon<br />

Schluss. Diese CD prÄsentiert<br />

mit unverÖffentlichten<br />

Takes sein gro¿es KÖnnen.<br />

PlattenkritikenI<br />

Consortium<br />

Rebirth<br />

Angel Air SJPCD 216<br />

Bei jedem bekannten Stil<br />

gibt es Bands, die zu der<br />

gro¿en Zeit des Sounds zwar<br />

eine Platte auf den Markt<br />

brachten, aber sonst unter<br />

den Tisch fielen. Die Band<br />

um den SÄnger Robbie Fair<br />

gehÖrt zu den Einheiten,<br />

obwohl sie eigentlich genau<br />

fÜr das stand, was 1975<br />

unter dem Begriff Pubrock<br />

registriert wurde. Denn das<br />

Quintet hatte sich zuerst eine<br />

treue Gemeinde in den<br />

Clubs von London erspielt,<br />

ehe man die LP erstellte. Das<br />

ist guter Poprock der 70er<br />

mit einigen starken Songs<br />

und den richtigen Zutaten.<br />

Badi Assad<br />

The Best Of Badi<br />

Chesky/in-akustik 030 302<br />

Die SÄngerin und Gitarristin<br />

aus Brasilien hat dank<br />

ihrer Mischung aus Bossa<br />

Nova, Jazz und Pop lÄngst<br />

einen guten Namen, aber<br />

dieser Sampler fÜhrt noch<br />

einmal ihre AnfÄnge in den<br />

90er Jahren vor, als sie<br />

noch alleine mit der akustischen<br />

Gitarre antrat und da<br />

schon demonstrierte, wie<br />

gut sie auch so war. Ihr<br />

Material bezog sie vor<br />

allem aus Quellen ihrer<br />

Heimat und GrÖ¿en wie<br />

Luis Bonfa, Baden Powell<br />

oder Laurindo Almeida.<br />

Und doch war das ein eigener<br />

Sound.


PlattenkritikenII<br />

Cracker<br />

Greatest Hits Redux<br />

Cooking Vinyl/Indigo<br />

6574-2<br />

Plattenfirmen und Bands<br />

zerstreiten sich manchmal<br />

– dann kommen CDs wie<br />

diese auf den Markt. Denn<br />

Virgin, der alte Partner der<br />

Gruppe brachtte eine Best<br />

Of-Kompilation auf den<br />

Markt, die die Jungs nicht<br />

wollten. Folglich nahm man<br />

die eigenen Hits einfach neu<br />

auf und bringt sie selbst<br />

unter die Leute. Musikalisch<br />

ist das gut und verÄndert<br />

teilweise den Klang<br />

der Originale, dank der<br />

Jahre, und der ¼bung, die<br />

seitdem ins Land gegangen<br />

ist. Eine ganz andere Frage<br />

ist, ob man das braucht.<br />

Ensoph<br />

Project X-Katon<br />

Cruz del Suzr CRUZ 18 /<br />

Alive!<br />

Ist ein Stil auch noch so<br />

gefragt – Raum fÜr Experimente<br />

bleibt immer –<br />

frag nach bei den Italienern,<br />

die krachenden<br />

Heavy Metal aus der eher<br />

dÜsteren Ecke mit den<br />

elektronischen Teilen der<br />

Industrial-Fraktion gemixt<br />

haben. Das kommt zwar<br />

sehr dunkel und oft auch<br />

bedrohlich daher und so<br />

etwas wie Songs wird man<br />

nicht finden, aber die<br />

Wucht des Klangs besitzt<br />

immer einmal wieder ihren<br />

eigenen, durchaus faszinierenden<br />

Reiz. Nur trÄgt das<br />

nicht eine gesamte CD.<br />

Big Country<br />

Rarities VIII<br />

Track Record TRA 1056 /<br />

Soulfood<br />

Eins vorweg: Mit der DVD<br />

hat diese CD rein gar nichts<br />

zu tun. Hier gibt es genau<br />

das, was der Titel aussagt:<br />

RaritÄten aus der langen<br />

Geschichte der Schotten.<br />

Tony Butler und Bruce<br />

Watson haben sich diese<br />

Kompilation gut Überlegt<br />

und packten zum einen<br />

Demos von spÄteren Hits<br />

darauf als auch die kompletten<br />

Buffalo Sinners-<br />

Session, die fÜnf bislang<br />

vÖllig unverÖffentlichte Titel<br />

enthÄlt. Dank dieser<br />

Aufmachung gibt es genÜgend<br />

QualitÄt und Aha-<br />

Erlebnisse.<br />

Astral Doors<br />

Astralism<br />

Locomotive LM 155 CD /<br />

Alive!<br />

Jede Band besitzt das eine<br />

oder andere Idol, dem man<br />

nacheifern will. Das hei¿t<br />

noch lange nicht, dass man<br />

deswegen dann auch so<br />

klingt. Bei den Schweden<br />

ist das anders. Die kamen<br />

zusammen, weil sie Fans<br />

von Black Sabbath und<br />

Deep Purple sind und sie<br />

hÖren sich auch so an. Ihr<br />

drittes Album geht direkt in<br />

die Richtung der Klassiker,<br />

zumindest SÄnger Patrik<br />

Johansson erinnert sehr<br />

stark an David Coverdale<br />

und der Aufbau der Songs<br />

weckt Reminiszenzen an<br />

die gro¿en Namen.<br />

Various Artists<br />

A Tribute To Nicolette<br />

Larson<br />

Rhino WSM 8122 73303 2<br />

So verschieden Interessen<br />

von Musikern auch sein<br />

mÖgen – zumindest an der<br />

WestkÜste der USA gibt es<br />

ein echtes CorpsgefÜhl.<br />

Wenn da einer der Ihren<br />

stirbt und auch noch oft als<br />

BackgroundsÄngerin arbeitete<br />

wie die Dame, dann<br />

macht man etwas fÜr sie.<br />

Da half es natÜrlich auch,<br />

dass sie mit einem der Top-<br />

Sessionmusiker, Russ Kunkel,<br />

liiert war. Und so sang<br />

eine lange Liste von Stars<br />

1998 fÜr sie oder ihre Stiftung<br />

fÜr Kinder und das<br />

Resultat gibt es auf dieser<br />

einfach schÖnen CD.<br />

Enter My Silence<br />

Coordinate: D1SA5T3R<br />

JMT-Music<br />

6430021130402<br />

Sicher ist es gewagt, einen<br />

Zusammenhang zwischen<br />

dem Klima eines Landes<br />

und der Rockmusik von da<br />

zu konstruieren, aber es<br />

fÄllt schon auf, dass aus<br />

Finnland Überproportional<br />

viele Death Metal-Bands<br />

kommen. Dem Stil hÄngt<br />

auch das Quintett aus dem<br />

Nest JyvÄskylÄ an und da<br />

gibt es keinen gro¿en Unterschied<br />

zu den Kollegen,<br />

die sich darin tummeln,<br />

zu melden. Es geht hart,<br />

schnell und dÜster zu und<br />

der SÄnger grÖhlt in den<br />

tiefsten Registern – Death<br />

Metal Business as usual.<br />

Various Artists<br />

Soul Culture 1<br />

Sony BMG ARIS<br />

82876689272<br />

Eine Kompilationsreihe ist<br />

immer nur so gut wie der,<br />

welcher sie zusammenstellt<br />

– da hat die Weltfirma mit<br />

Dorian Wathen einen guten<br />

Griff getan. Der hat die erste<br />

Folge, die sich der Fusion<br />

aus Funk und Jazz widmet,<br />

genau richtig zusammengestellt.<br />

Hier findet man sowohl<br />

die obskureren Namen<br />

wie die GrÖ¿en der Szene,<br />

die aber nicht mit ihren<br />

gro¿en Hits aufwarten,<br />

sondern mit unbekannteren<br />

Titeln. Und ganz wichtig:<br />

Die QualitÄt der Musik ist<br />

uniform hoch, so dass man<br />

das Beste des Stils hÖrt.<br />

Hubi Meisel<br />

Kailash<br />

Lion Music / Alive!<br />

Welche textliche Botschaft<br />

man vermitteln will, hat mit<br />

dem Stil, in dem man das<br />

tut, eher wenig zu tun. So<br />

hat sich der SÄnger und Produzent<br />

aus MÜnchen Tibet<br />

verschrieben und diese CD<br />

ist ein Konzept-Album Über<br />

den Staat auf dem Dach der<br />

Welt und seiner Kultur. Das<br />

Ganze verpackte er in einen<br />

Mix aus progressive Metal<br />

und Melodic Rock, der ihm<br />

ab und an gut, aber auch<br />

immer wieder nicht ganz so<br />

Überzeugend von der Hand<br />

ging. Da passen die Message<br />

und die Musik nicht so<br />

gut zusammen.<br />

OldieMarkt05/0625<br />

Pharaoh<br />

The Longest Night<br />

Cruz del Sur CRUZ 11 /<br />

Alive!<br />

Lokale Klangfarben im<br />

Heavy Metal gibt es schon<br />

lange nicht mehr und so ist<br />

es relativ gleichgÜltig, dass<br />

diese Band aus den USA<br />

kommt. Ihre Form des progressive<br />

Metal hÖrt sich<br />

genauso an wie die einer<br />

Formation aus Europa oder<br />

Australien. Im Mittelpunkt<br />

stehen immer die Songs<br />

und der SÄnger und da fÄllt<br />

die Bilanz zweischneidig<br />

aus. WÄhrend die ersteren<br />

nur im Durchschnitt zuhause<br />

sind, hat man mit Tim<br />

Aymar einen richtig guten<br />

Vokalisten erwischt, der<br />

diese CD prÄgt.<br />

Valentine<br />

The Most Beautiful Pain<br />

Frontiers FRCD 280 /<br />

Soulfood<br />

Produzent und Interpret in<br />

Personalunion zu sein, hat<br />

viel fÜr sich. Man kann<br />

das eigene Werk von Anfang<br />

bis zum Ende kontrollieren.<br />

Der Mann aus Holland,<br />

der sowohl in seiner<br />

Heimat als auch in Japan<br />

richtig gut da steht, bevorzugt<br />

den Melodic Rock und<br />

hat da recht gute Karten.<br />

Das ist alles gefÄllig, clever<br />

arrangiert und ebenso produziert.<br />

Nur fehlen die gro-<br />

¿en OhrwÜrmer, die eine<br />

solche Platte erst zu einem<br />

richtigen Hammer machen.<br />

Da muss er noch dran<br />

feilen.


OldieMarkt05/06<br />

26 PlattenkritikenIII<br />

Bloodthorn<br />

Genocide<br />

Morningstar 5001/PHD<br />

Manche Gruppen-Namen<br />

legen einen gewissen Stil<br />

nahe und bei den Jungs<br />

aus Norwegen, die auch<br />

noch entsprechend dÜster<br />

in die Kamera schauen, ist<br />

es der Death Metal, den<br />

sie allerdings in enger Verwandtschaft<br />

zum Speed<br />

Metal angelegt haben. Da<br />

geht es vor allem schnell<br />

und laut zu – der Klang ist<br />

die Botschaft oder zumindest<br />

ein gro¿er Teil davon.<br />

Da muss man sich schon<br />

darauf einlassen – wer nach<br />

Songs sucht, sollte sich bei<br />

einer anderen Gruppe umschauen.<br />

Yellowish<br />

So Bright<br />

Quartermain QMRCD 13 /<br />

Broken Silence<br />

Die Rockmusik bewegt<br />

sich wie die Gesellschaft an<br />

sich in Kreisen. Da kann<br />

ein Stil einmal ganz anders<br />

hei¿en – dennoch kann er<br />

schon einmal en vogue<br />

gewesen sein. Die Band<br />

aus DÄnemark reiht sich<br />

selbst in den Indie-Pop ein,<br />

klingt aber wie die Gitarrenrockbands<br />

aus England<br />

in den 80ern mit dem Unterschied,<br />

dass sie mit einer<br />

SÄngerin agieren. Das sorgt<br />

fÜr einen reizvollen Kontrast<br />

zu den Gitarren. Dank<br />

einiger bemerkenswerter<br />

Songs ist das insgesamt ein<br />

beachtliches Album.<br />

Zeelion<br />

Steel Attack<br />

Lion Music LMC 170 /<br />

Alive!<br />

Hardrock ist ein Stil, der<br />

ohne bestimmte Zutaten<br />

nicht funktionieren kann.<br />

Dazu gehÖren die wuchtige<br />

Rhythmus-Sektion, die dominante<br />

Gitarre und der<br />

kraftvolle SÄnger. All das<br />

besitzen die Schweden, die<br />

nach sechs Jahren Pause ihr<br />

zweites Album vorlegen<br />

und sie haben auch noch<br />

Songs, die ihren Ausflug in<br />

das Land der Deep Purples<br />

dieser Welt auf einem<br />

hohen Niveau begleiten.<br />

Nur Lenny de Rose wirkt<br />

des Öfteren so, als ob ihn<br />

der Gesang zu stark anstrengen<br />

wÜrde.<br />

Degree Absolute<br />

Absolute Zero<br />

Sensory SR 3019 / Alive!<br />

Der Vorteil, wenn eine<br />

lange vergessene Stilart<br />

wieder Konjunktur hat ist,<br />

dass man leichter zu einem<br />

Plattenvertrag kommt. Der<br />

Nachteil des Ganzen ist,<br />

dass man in der Masse der<br />

neuen CDs weniger auffÄllt.<br />

Da haben die Amerikaner<br />

ein echtes Problem,<br />

denn ihr DebÜt besitzt zwar<br />

durchaus einen eigenen<br />

Sound im progressiven Rock,<br />

fÄllt aber nicht so auf, dass<br />

man sich den Namen merken<br />

mÜsste. Immerhin ist<br />

der eher schwerblÜtige Ansatz<br />

ein guter Start, den sie<br />

ausbauen kÖnnen.<br />

Satyrian<br />

Eternitas<br />

Lion Music LMC 168 /<br />

Alive!<br />

Die EinschÄtzungen von<br />

Plattenfirmen, Bands und<br />

<strong>Journal</strong>isten bezÜglich der<br />

Musik, die angeboten wird,<br />

differieren schon des Öfteren.<br />

Die Damen und Herren<br />

aus Finnland und Deutschland<br />

werden von ihrem<br />

Label in die Gothic Ecke<br />

gerÜckt, aber auf der CD<br />

hat sich das so nicht niedergeschlagen,<br />

denn da hÖrt<br />

man einen progressive Metal<br />

wie man ihn kennt, mit<br />

viel Aufwand. UngewÖhnlich<br />

ist hÖchstens, dass<br />

gleich zwei SÄngerinnen<br />

und ein SÄnger dazugehÖren.<br />

Das kommt recht gut.<br />

Canvas Solaris<br />

Penumbra Diffuse<br />

Sensory SR 3030 / Alive!<br />

Der SÜden der USA ist vor<br />

allem fÜr den Southern<br />

Rock bekannt geworden,<br />

aber von da kam auch eine<br />

Band wie die Dixie Dregs<br />

und das Trio stammt wie<br />

Steve Morse&Co. nicht nur<br />

aus Georgia, es geht auch<br />

in eine Ähnliche Richtung.<br />

Allerdings bevorzugt es<br />

weniger die Fusion, als die<br />

Verbindung mit dem progressiven<br />

Rock solcher<br />

Bands wie King Crimson.<br />

Da liegen sie ganz gut im<br />

Rennen, weil sie ihre<br />

VirtuositÄt immer wieder<br />

mit guten EinfÄllen gepaart<br />

haben.<br />

Jim Peterik<br />

Above The Storm<br />

Frontiers FR CD 278 /<br />

Soulfood<br />

Alles, was in dem Info zu<br />

dem Mann und seine Karriere<br />

zu lesen ist, stimmt:<br />

Er war tatsÄchlich der Songschreiber<br />

hinter dem Erfolg<br />

solcher Band wie Ides Of<br />

March oder Survivor und<br />

schrieb auch Hits fÜr andere<br />

wie 38 Special. Und<br />

doch ist dies erst seine<br />

zweite Platte unter seinem<br />

eigenen Namen, die dieselben<br />

Probleme hat wie die<br />

erste von 1976: Als SÄnger<br />

fehlt ihm das gewisse Etwas<br />

und fÜr sich selbst geht<br />

er etwas zu poppig ans<br />

Werk. Und das verkauft<br />

seine Songs unter Wert.<br />

Alana Levandoski<br />

Unsettled Down<br />

Rounder in-akustik 063<br />

3247<br />

Gerade bei der Singer und<br />

Songwriter-Gilde gibt es<br />

einen zeitlosen Sound, der<br />

vor allem vom Folk und vom<br />

Country beeinflusst wurde<br />

und sowohl auf den akustischen<br />

Instrumenten als auch<br />

auf den Melodien basiert.<br />

Den vertritt auch die Dame<br />

aus Kanada, die zudem noch<br />

mit einer Stimme gesegnet<br />

ist, die Erinnerungen an Emmylou<br />

Harris zulÄsst, zumal<br />

auch der Sound des Öfteren<br />

wie ihre ersten Platten mit<br />

der Hot Band klingt. Zudem<br />

sorgte die Dame auch noch<br />

fÜr einige gute Songs. Alle<br />

Achtung!<br />

Montys Loco<br />

Man Overboard<br />

Nons CD 131 / Soulfood<br />

Die menschliche Stimme<br />

war schon immer eines der<br />

wichtigsten Mittel der Popmusik<br />

und ihren Reiz haben<br />

sich auch die beiden<br />

Damen aus Schweden zunutze<br />

gemacht und das auf<br />

eine ebenso interessante<br />

wie kurzweilige Weise, wobei<br />

man kurz wÖrtlich nehmen<br />

darf, da die 10 Songs<br />

nur 28 Minuten in Anspruch<br />

nehmen. Das ist<br />

ein Zwischending aus Girlgroup-Sound<br />

und den kantigeren<br />

TÖnen einer BjÖrk.<br />

HÖrenswert ist es jedoch<br />

allemal und die kurze<br />

Spielzeit stÖrt nicht.<br />

Hayes Carll<br />

Little Rock<br />

Me&My Records/in-akustik<br />

068 1023<br />

Anders als seine Kollegin<br />

aus Kanada geht der Mann<br />

aus Houston eher in die<br />

klassische Richtung der<br />

Singer/Songwriter: Er mixte<br />

den Folk- und Country-<br />

Sound mit Rock und den<br />

richtete er teils sogar<br />

ziemlich kernig an. Das<br />

bekommt den Songs gut,<br />

die manchmal ein bisschen<br />

vor sich hin plÄtschern, ab<br />

und zu aber auch gut gelungen<br />

sind. FÜr die Texte<br />

hat der Newcomer definitiv<br />

ein gutes HÄndchen und<br />

besitzt Humor, aber bei der<br />

Musik muss er noch etwas<br />

zulegen.


PlattenkritikenIV<br />

Daniel Balthasar<br />

Outlines<br />

WPR Music 2005-006 /<br />

Alive!<br />

Wie global ein Stil wie der<br />

der Singer/Songwriter ist,<br />

illustriert die Tatsache, dass<br />

sogar ein Herr aus Luxemburg<br />

in dem Idiom unterwegs<br />

ist, ohne dass seine<br />

regionale Herkunft deutlicher<br />

erkennbar werden<br />

wÜrde. Das hei¿t, dass er<br />

so wie seine Kollegen aus<br />

den USA klingt, allerdings<br />

wie die der sanfteren Art.<br />

Rock kann man das nicht<br />

nennen, Pop aber auch<br />

nicht. Leider ist die QualitÄt<br />

der Lieder nicht so gut,<br />

dass man ihn unbedingt<br />

im GedÄchtnis behalten<br />

mÜsste.<br />

Botanica<br />

Berlin Hi-Fi<br />

Rent A Dog BONE 3007-2 /<br />

Alive!<br />

Die meisten CDs, die jeden<br />

Monat auf den Markt kommen,<br />

sind leicht einem bestimmten<br />

Stil zuzuordnen.<br />

Da ist es fast schon eine<br />

Befreiung, wenn eine Band<br />

es einmal wagt, sich zwischen<br />

alle StÜhle zu setzen.<br />

Die Jungs aus New York<br />

mit Wohnsitz in Berlin rokken<br />

extrem abwechslungsreich<br />

vor sich hin. Ihr Spektrum<br />

reicht von progressivem<br />

Rock bis hin zu poppigen<br />

TÖnen. Da ihre Songs<br />

gut gelungen sind, fÄllt das<br />

stilistische Wechselbad zu<br />

keiner Zeit negativ auf. Das<br />

ist eine mutige CD.<br />

Richard Leo Johnson<br />

The Legend Of Vernon<br />

McAllister<br />

Cuneiform rune 222/Alive<br />

Geschenke erhalten nicht<br />

nur die Freundschaft, sie<br />

fÜhren manchmal auch zu<br />

Platten. Der Gitarrist aus<br />

Georgia bekam von einem<br />

Nachbarn die National Steel<br />

Gitarre, die man auf dem<br />

Cover sieht und schrieb um<br />

ihren Sound herum 20<br />

StÜcke, die den Inhalt der<br />

CD ausmachen. Es gelang<br />

ihm das kleine KunststÜck,<br />

weder Blues, noch Folk<br />

oder Country zu spielen,<br />

sondern einfach Musik, die<br />

nicht in eine dieser Kategorien<br />

fÄllt. Das ist ebenso<br />

melodisch wie gekonnt – es<br />

macht schlicht Spa¿.<br />

Hämatom<br />

Nein<br />

www.haematom.de<br />

Fast jeder Rockmusiker<br />

hat einmal als Kopie eines<br />

Idols angefangen oder<br />

wurde von einer Band oder<br />

einem KÜnstler beeinflusst.<br />

Entscheidend ist nur, dass<br />

man irgendwann sein eigenes<br />

Ding findet. Da muss<br />

die Gruppe noch lange<br />

stricken. Das ist schlicht<br />

und ergreifend ein fast<br />

schon 1:1-Rammstein Plagiat<br />

mit einem weit stÄrkeren<br />

Ekelfaktor. Gut, dass<br />

das nur eine EP ist. Und<br />

Übrigens: Mit VerbÄnden<br />

trat schon in den 70er<br />

Jahren ein Herr namens<br />

Nitzer Ebb auf.<br />

The Korgis<br />

Unplugged<br />

Angel Aor SJPCD 213<br />

Die gro¿e Unplugged-Welle<br />

ist zwar am <strong>Mai</strong>nstream<br />

inzwischen vorbeigerauscht,<br />

aber das Konzept<br />

ist fÜr billige Produktionen<br />

einfach zu verlockend,<br />

um es nicht ab<br />

und zu wieder aus der Kiste<br />

hervorzuholen. Das Trio<br />

besitzt au¿erdem die wichtigste<br />

Voraussetzung, um<br />

sinnvoll die alten Lieder<br />

akustisch zu intonieren: Sie<br />

schrieben starke Melodien.<br />

Genau die gibt es hier satt<br />

und ohne die elektronischen<br />

Klangbilder der 80er<br />

Jahre wirkt das nach wie<br />

vor einfach schÖn.<br />

Stahlhammer<br />

Opera Noir<br />

Def Dick def 051130 /<br />

Soulfood<br />

Vom reinen Klang her<br />

schlagen die ¶sterreicher in<br />

dieselbe Kerbe wie ihre<br />

deutschen Kollegen – mit<br />

einem gravierenden Unterschied:<br />

Sie sind mit ihrem<br />

Mix aus Metal, Elektronik<br />

und Crossover schon seit<br />

1992 unterwegs – zu einem<br />

Zeitpunkt also, als Rammstein<br />

bei weitem noch nicht<br />

so stilbildend und erfolgreich<br />

waren wie heute. Auf<br />

der anderen Seite haben die<br />

Deutschen nun einmal den<br />

Erfolg, und der ist der<br />

Bestandteil im Menu, der in<br />

der Rockmusik Über Original<br />

und Plagiat entscheidet.<br />

Bayside<br />

Acoustic (CD/DVD)<br />

Victory VR 293/Soulfood<br />

Einen Musiker durch einen<br />

Unfall zu verlieren, ist fÜr<br />

jede Band ein schlimmer<br />

Schlag, aber das Quartett<br />

aus den USA steckte den<br />

Tod ihres Schlagzeugers Jeff<br />

Beatz so weg, dass man<br />

die Tour einfach zu dritt<br />

akustisch fortsetzte. Und<br />

das war ein richtig guter<br />

Schachzug. Denn die Songs<br />

wirken von ihrer Melodik<br />

her bestechend, der Satzgesang<br />

und das Zusammenspiel<br />

so, als ob die Band nie<br />

anders gespielt hÄtte. Die<br />

DVD bringt teils andere<br />

Songs und einen Film Über<br />

die Studio-Arbeiten.<br />

Gigi d’Alessio<br />

Cuorincoro (2 CD)<br />

Sony BMG ARIS<br />

82876756062<br />

Pop ist international. Was<br />

sich Ändert ist nur die<br />

jeweils verwendete Sprache.<br />

Bei dem Italiener ist es<br />

die seiner Heimat, aber<br />

ansonsten klingt das genauso<br />

wie in England oder<br />

einem anderen Land. Was<br />

zÄhlt, ist nur die Klasse der<br />

Songs und die des SÄngers<br />

und da ist man bei dem<br />

Mann gut platziert. Der<br />

ist keiner dieser italienischen<br />

HeldentenÖre, sondern<br />

wirkt angenehm entspannt<br />

und Ähnlich verhÄlt<br />

es sich mit seinen Songs:<br />

Die halten sich fern von<br />

Schmalz – gut so.<br />

OldieMarkt05/0627<br />

Smoking Popes<br />

At Metro (CD/DVD)<br />

Victory VR295/Soulfood<br />

Reunions von Bands geben<br />

diesen auch eine neue<br />

Chance. Inzwischen kann<br />

sich die Szene der Musik<br />

verÄndert haben und der<br />

Ruf der Gruppe ein anderer<br />

geworden sein. So nÜtzte<br />

das Quartett aus den USA<br />

das dank der siebenjÄhrigen<br />

Abwesenheit gewachsene<br />

Renommee, um sich<br />

seinen Fans mit den alten<br />

Songs vorzustellen und<br />

siehe da: Das wurde ein<br />

richtig gro¿er Erfolg. Die<br />

CD und die DVD – letztere<br />

mit mehr Songs – zeigen<br />

energischen Rock mit guten<br />

Songs.<br />

Pino Daniele<br />

Iguana Café<br />

Sony BMG ARIS<br />

82876728052<br />

In Italien ist der Mann einer<br />

der absoluten Superstars<br />

in punkto Pop und das<br />

beweisen nicht nur die<br />

Mitmusiker auf dieser CD<br />

wie Nana Vasconcelos oder<br />

Karl Potter, sondern auch<br />

noch der Mut zu einem<br />

ungewÖhnlichen Stilmix,<br />

wie er ihn im Untertitel der<br />

CD propagiert: Latin Blues<br />

Melodie. Das hei¿t fÜr<br />

Daniele einen starken brasilianischen<br />

Anteil bei seinen<br />

Songs, die jedoch im<br />

poppigen Bereich bleiben.<br />

Der Gesang, die Musik und<br />

die Songs haben echte<br />

Klasse.


OldieMarkt05/06<br />

28 PlattenkritikenV<br />

Das Ich<br />

Cabaret<br />

Massacre MAS 0480 /<br />

Soulfood<br />

OriginalitÄt ist ein rares<br />

Ding in der Rockmusik und<br />

sie wird nur dann honoriert,<br />

wenn sie Erfolg hat.<br />

Rammstein sind das und<br />

nach der Automatik des<br />

GeschÄfts werden Gruppen<br />

dann unter Vertrag genommen,<br />

wenn sie so klingen<br />

wie bereits erfolgreiche<br />

Bands. Das Duo tut das,<br />

modifizierte den Sound<br />

leicht und lie¿ sich einige<br />

gute Songs einfallen, aber<br />

das reicht nicht, um es tatsÄchlich<br />

als Innovatoren zu<br />

bezeichnen, wie das ihr<br />

Label tut. Immerhin ist es<br />

eine gute Kopie.<br />

Great Big Sea<br />

Great Big (CD/DVD)<br />

Zoe/in-akustik 067 1059<br />

Das Stichwort fÜr den<br />

Erfolg der Kanadier lautet<br />

lokale Attraktionen in einer<br />

globalisierten Welt. Denn<br />

die Jungs kommen von<br />

Neufundland und ihr Ziel<br />

war es von Anfang an, die<br />

Musik ihrer Heimat zu<br />

aktualisieren und popularisieren.<br />

Das ist ihnen Über<br />

alle Ma¿en gut gelungen,<br />

denn in Kanada verkaufen<br />

sie von ihren Platten 6-stellige<br />

Figuren und ihre Konzerte<br />

sind ausverkauft. Dieses<br />

zeigt ihren Musikmix<br />

aus Folklore und Rock und<br />

die FÄhigkeit, auf der BÜhne<br />

gut abzugehen.<br />

Sodom<br />

Same<br />

Steamhammer SPV 68932<br />

CD<br />

Standhaftigkeit besitzt ihren<br />

eigenen Wert und die Tatsache,<br />

dass SÄnger, Gitarrist<br />

und Vokalist Tom Angelripper<br />

mit seiner Band<br />

schon seit 25 Jahren unterwegs<br />

ist, spricht BÄnde<br />

Über sein BeharrungsvermÖgen.<br />

Abgesehen davon<br />

agierte er von Anfang in<br />

den hÄrtesten Gefilden des<br />

Heavy Metal und das<br />

macht er bis heute in der<br />

Trio-Besetzung, die so wie<br />

hier auch schon seit 10<br />

Jahre zusammen ist. FÜr<br />

Freunde der Melodie ist das<br />

sicher nichts, fÜr die der<br />

HÄrte aber sicher.<br />

Raul Midón<br />

State Of Mind<br />

Manhattan EMI 6 19288 2<br />

Ein Produzent wie Arif<br />

Mardin arbeitet mit einem<br />

jungen Musiker nur dann<br />

zusammen, wenn er sich<br />

etwas davon verspricht und<br />

bei dem Sohn eines TÄnzers<br />

ist klar, was er da<br />

hÖrte: Eine Verbindung aus<br />

Jose Feliciano und Soul.<br />

Da hÖrt man zu jeder Sekunde,<br />

dass er am Anfang<br />

bei einem Flamenco-Gitarristen<br />

Stunden nahm, aber<br />

auch, dass er als SÄnger<br />

und Komponist mindestens<br />

so gut ist wie als Gitarrist.<br />

Das geht nie in die platte<br />

Latinpop-Ecke, sondern hat<br />

Charakter.<br />

The Quill<br />

In Triumph<br />

Steamhammer SPV 99832<br />

CD<br />

Retrorock besagt nichts<br />

anderes, dass Bands, die in<br />

die Richtung gehen, den<br />

Sound der 60er und 70er<br />

Jahre zu neuem Leben erwecken<br />

wollen. Das trifft<br />

auf die Schweden zu wie<br />

die Faust aufs Auge, aber<br />

sie haben diesmal ein<br />

echtes Plus: <strong>2006</strong> gelangen<br />

ihnen eine Menge richtig<br />

guter Lieder und die<br />

machen die CD zu ihrer<br />

bislang besten. Das ist<br />

bluesiger Hardrock, wie<br />

ihn Led Zeppelin und Konsorten<br />

gespielt haben und<br />

kaum schlechter als die zu<br />

ihrer Zeit.<br />

Paul Joses<br />

Roadstories<br />

Ozella/in-akustik 019 501<br />

Jeder arbeitende Musiker<br />

ist mehr oder weniger regelmĿig<br />

unterwegs oder,<br />

wie man das so sagt, auf<br />

der Stra¿e. Da kann er jede<br />

Menge erzÄhlen, und den<br />

Schotten scheint dies so<br />

inspiriert zu haben, dass ihm<br />

etliche wirklich gute Lieder<br />

eingefallen sind. Dazu<br />

kommt die umfangreichere<br />

Besetzung mit zwei Gitarren<br />

mehr und Keyboards und<br />

die Instrumentals, die fÜr<br />

mehr Abwechslung sorgen<br />

und fertig ist eine ausgezeichnete<br />

Platte des auch<br />

als SÄnger stets Überzeugenden<br />

Mannes.<br />

Umphreys McGee<br />

Safety In Numbers<br />

Inside Out/SPV 085-48832<br />

Jammen ist in letzter Zeit<br />

dank solcher Bands wie<br />

Phish oder Widespread Panic<br />

richtig in Mode gekommen,<br />

aber so gut das im<br />

Konzert kommen mag, so<br />

untauglich ist es, um eine<br />

Platte zu fÜllen. Die Amerikaner<br />

kommen auch aus<br />

der Szene, haben aber diesmal<br />

versucht, mehr Strukturen,<br />

sprich Songs, in ihrer<br />

Musik einzufÜgen. Ganz<br />

gelungen ist ihnen das aber<br />

nicht. Das klingt insgesamt<br />

recht gut, aber es fehlt eben<br />

das Salz in der Suppe und<br />

das ist in der Popmusik<br />

immer die guten Lieder.<br />

Aki & Kuniko<br />

Over The Top<br />

Acoustic Music/Rough<br />

Trade 319.1368.2<br />

Die Gitarre ist das KÖnigsinstrument<br />

in der Rockmusik<br />

auch aus dem Grund,<br />

weil sie vielfÄltig einsetzbar<br />

ist. Der virtuose akustische<br />

Gitarrist aus Japan tat<br />

sich fÜr diese CD mit einer<br />

Koto-Spielerin zusammen.<br />

Der Klang der Gitarre und<br />

der des traditionellen Saiten-Instruments<br />

aus Japan<br />

ergÄnzen sich ideal, er ergibt<br />

aber auch eine exotische<br />

AtmosphÄre, die dem<br />

Ganzen zugute kommt. So<br />

werden die Soli von Aki<br />

immer wieder durch die<br />

BeuitrÄge von Kuniko verfremdet.<br />

Harddiskaunt<br />

La buena y la mala onda<br />

Grover SPV CD 127392<br />

Es ist immer wieder recht<br />

witzig, wenn man einen<br />

international gelÄufigen<br />

Stil hÖrt, der plÖtzlich in<br />

einer ganz Überraschenden<br />

Sprache, wie hier der<br />

italienischen, daherkommt.<br />

Dabei bleibt es jedoch<br />

bei der seit 10 Jahren<br />

existierenden Gruppe nicht,<br />

die darÜber hinaus nicht<br />

zu den Puristen zu zÄhlen<br />

ist, sondern zum Reggae<br />

und Ska auch Elemente<br />

der heimischen Volksmusik<br />

ebenso zugab wie Swing<br />

oder auch Bossanova.<br />

Dank der Songs geht das<br />

gut.<br />

Claus Boesser-Ferrari<br />

Wandertag<br />

Acoustic Music/Rough<br />

Trade 319.1366.2<br />

Eine der gro¿en Gefahren<br />

bei Platten mit der akustischen<br />

Gitarre im Zentrum<br />

besteht darin, dass der reine<br />

SchÖnklang auf Dauer<br />

langweilt. Da schob der<br />

Mannheimer einen Riegel<br />

in Form des der Avantgarde<br />

nahe stehenden Kollegen<br />

Marc Ribot vor. Der nÄmlich<br />

steuerte immer wieder<br />

Irritationen bei, die die<br />

Kompositionen nicht nur<br />

sabotieren, sondern dadurch<br />

die SchÖnheit der<br />

Melodien erhÖhen. Das<br />

macht die CD zu einer richtig<br />

interessanten im Oeuvre<br />

des Labels.


PlattenkritikenVI<br />

Fish<br />

Return To Childhood<br />

(2 CD)<br />

Snapper/SPV<br />

Was macht man, wenn<br />

die Karriere nicht so lÄuft,<br />

wie man sich das vorstellt?<br />

Man geht zurÜck in<br />

die glamourÖse Vergangenheit.<br />

Da legte der Schotte<br />

zusammen mit Marillion<br />

1985 Misplaced Childhood<br />

vor, das die Hits Kayleigh<br />

und Lavender Blue enthielt<br />

und selbst auf den<br />

ersten Platz der englischen<br />

LP-Charts schoss. Das<br />

hat er jetzt live neu aufgefÜhrt,<br />

gemeinsam mit<br />

eigenen Hits und Highlights<br />

der Band und das hat<br />

etwas – zumindest ein tolles<br />

Cover.<br />

Mina<br />

L’Allieva<br />

Sony BMG 82876745652<br />

In Italien belegt die seit den<br />

60er Jahren tÄtige SÄngerin<br />

die Position einer vÖllig<br />

unabhÄngigen, nur ihren<br />

Vorstellungen folgenden<br />

KÜnstlerin, die seit ihren<br />

Hits (1962 Nr 1 in Deutschland<br />

mit Hei¿er Sand) bestimmt,<br />

was sie macht. Und<br />

das war diesmal eine CD<br />

mit den Liedern, die Frank<br />

Sinatra berÜhmt gemacht<br />

hat, von These Foolish<br />

Things bis zu Strangers In<br />

The Night. Da wird deutlich,<br />

was fÜr eine gro¿artige<br />

SÄngerin die Über 60jÄhrige<br />

nach wie vor ist und<br />

das gilt auch fÜr die CD.<br />

Franco Battiato<br />

Un Soffo al Cuore<br />

(CD/DVD)<br />

Sony BMG 82876741632<br />

Der Songschreiber und<br />

SÄnger aus Sizilien hat eine<br />

Karriere hinter sich, die in<br />

der Popmusik einzigartig<br />

ist. Er schrieb nicht nur<br />

Hits fÜr sich und andere<br />

(vor allem Alice), sondern<br />

er reÜssierte auch als Komponist<br />

der E-Musik. Davon<br />

war bei dem Konzert in<br />

Florenz letztes Jahr natÜrlich<br />

nichts zu hÖren, dafÜr<br />

etliche seiner zeitlosen<br />

Lieder, die er auch in englisch<br />

brachte. Mit einer<br />

guten Band im RÜcken<br />

bewies er, dass er auch ein<br />

Entertainer sein kann – alle<br />

Achtung.<br />

Flower Kings<br />

Paradox Hotel (2 CD)<br />

Inside Out/SPV 08648872<br />

Zum Artrock gehÖrt das<br />

Konzept wie ein zweiter<br />

Anzug. Das hinter der Doppel-CD<br />

der Schweden<br />

nimmt das Hotel als Symbol<br />

fÜr das menschliche<br />

Leben. Umgesetzt haben<br />

das Gitarrist Roine Stolt<br />

und seine Mitstreiter mit<br />

dem von ihnen bekannten<br />

Mix aus rockigen und<br />

melodischen Elementen,<br />

die man seit Jahren von<br />

ihnen kennt. Dabei steht<br />

die Gitarre von Stolt im<br />

Mittelpunkt und das zeichnet<br />

die Gruppe im Vergleich<br />

zu den anderen Artrockern<br />

aus.<br />

Paolo Conte<br />

Arena di Verona (2 CD)<br />

Atlantic WEA 51011<br />

1304-2<br />

UngewÖhnliche Karrieren<br />

in der Popmusik scheinen<br />

eine SpezialitÄt Italiens zu<br />

sein. Der immer leicht<br />

brummelig wirkende SÄnger,<br />

Songschreiber und<br />

Pianist war erst einmal<br />

Rechtsanwalt, ehe er Hits<br />

fÜr andere schrieb und ab<br />

1974 fÜr sich selbst tÄtig<br />

wurde. Seitdem schaffte er<br />

den Sprung nach Frankreich,<br />

ohne deswegen zuhause<br />

an Statur einzubܿen:<br />

Wer die Arena in<br />

Verona fÜllen kann, hat es<br />

geschafft. Warum das so<br />

ist, beweisen die beiden<br />

CDs zu jeder Zeit.<br />

The Church<br />

Uninvited, Like The<br />

Clouds<br />

Cook. Vinyl/Indigo 5978-2<br />

Bands, die seit etlichen<br />

Jahrzehnten im GeschÄft<br />

sind, geht es bei ihren CDs<br />

wie jedem Menschen – mal<br />

fÜhlt man sich besser, mal<br />

schlechter. Die Australier<br />

haben in den letzten Jahren<br />

ab und zu uninspirierte<br />

Alben vorgelegt, aber hier<br />

erreichen sie das Niveau<br />

ihrer besten Produktionen:<br />

Das ist Gitarrenrock mit<br />

den Songs, die die im Mittelpunkt<br />

stehenden Instrumente<br />

erst richtig zur Geltung<br />

kommen lassen und<br />

eine Stimmung zaubern,<br />

die den HÖrer wie von<br />

selbst betÖrt.<br />

Livingston Taylor<br />

There You Are Again<br />

Chesky/in-akustik 030 307<br />

Die ganz gro¿e Karriere hat<br />

der gro¿e Bruder von James<br />

zwar nicht geschafft,<br />

aber dennoch blieb er bis<br />

heute aktiv und hat sich<br />

seine eigene Nische in der<br />

Popmusik erarbeitet, die er<br />

durch einen Mix aus Swing<br />

und Pop kreierte hat. Diesen<br />

Sound zelebriert er und<br />

der oft missbrauchte Vergleich<br />

zwischen Wein und<br />

Musik trifft hier zu: Das<br />

ist eine seiner besten Platten<br />

geworden, dank seiner<br />

Songs, seiner Stimme und<br />

den abwechslungsreichen<br />

Arrangements zwischen<br />

Bluegrass und Pop.<br />

Whitesnake<br />

Live<br />

Coming Home CHS 10033<br />

/ Soulfood<br />

Die CD-Version der im<br />

letzten Heft besprochenen<br />

DVD bringt zugleich etwas<br />

weniger und etwas mehr.<br />

Es sind einige Lieder weniger<br />

darauf zu finden, aber<br />

durch die Verengung auf<br />

den akustischen Teil des<br />

Konzerts bekommt man<br />

manchmal einen besseren<br />

Eindruck von dem, was an<br />

dem Abend auf der BÜhne<br />

so ablief. Da werden die<br />

Leistungen der Musiker<br />

deutlicher als auf der DVD,<br />

erschlie¿t sich die Interaktion<br />

zwischen Coverdale<br />

und seinen Musikern auf<br />

einem anderen Level.<br />

OldieMarkt05/0629<br />

Jimmy Buffett<br />

Live At Fenway Park<br />

(2 CD+DVD)<br />

<strong>Mai</strong>lboat 2115/Sony BMG<br />

Den SÄnger, Gitarristen und<br />

Songschreiber aus Florida<br />

nur als Musiker zu bezeichnen,<br />

wÄre weit von der<br />

RealitÄt entfernt. Er ist<br />

dazu Buchautor, Besitzer<br />

einer Ladenkette und Unternehmer.<br />

Und doch macht<br />

er nach wie vor gro¿artige<br />

Musik, wie die Konzerte in<br />

dem legendÄren Baseball-<br />

Stadion in Boston beweisen:<br />

Wie kaum ein anderer<br />

Kollege schafft er es, ein<br />

Stadion in einen Au¿enposten<br />

Floridas zu verwandeln,<br />

dank seiner Musik<br />

und seiner sonnigen PersÖnlichkeit.<br />

The Nits<br />

Les Nuits<br />

Werf Sony BMG 78907<br />

830301<br />

Es ist schon komisch: Henk<br />

Hofstede hat ganz im Gegensatz<br />

zu vielen anderen<br />

Kollegen es gerade durch<br />

Reduktion geschafft, seiner<br />

Band einen unverwechselbaren<br />

Klang zu verleihen.<br />

Sein Gesang zusammen mit<br />

seinen Songs und den Keyboard-Arrangements<br />

von<br />

Jan Stips haben die Band in<br />

Holland zu echten Stars<br />

gemacht und sie auch in<br />

Europa zu einem Begriff<br />

werden lassen. Die OhrwÜrmer<br />

sind nicht knallig,<br />

sie schleichen sich richtiggehend<br />

an und das macht<br />

den Reiz aus.


30<br />

Coste Apetrea beweist auf<br />

Rites Of Passage sein<br />

KÖnnen als Jazzrock-<br />

OldieMarkt05/06<br />

Gitarrist.<br />

Auch wenn ein Stil eigentlich klar definiert<br />

ist, unterliegt er dennoch VerÄnderungen.<br />

Der Jazzrock verband von Anfang an die<br />

Improvisationen des Jazz mit dem Rhythmus<br />

des Rock und daran hat sich bis heute nichts<br />

geÄndert. Wohl aber die Herangehensweise<br />

der Musiker. Der Finne Coste Apetrea, der<br />

als Gitarrist in den 70er und 80er Jahren in<br />

der Band von Jukka Tolonen und danach bei<br />

Samlas Mamma Manna auftauchte, hat in<br />

jedem Jahrzehnt eine Platte vorgelegt, in der<br />

er auch die verschiedenen Abarten der Musik<br />

seiner Wahl brachte. Vom verspielten Sound<br />

in den 70ern, Über die akustische Abart in den<br />

80ern bis zum Jazz der 90er ist er jetzt bei der<br />

Lion Music LMC 228 / Alive<br />

rockigsten Abart angekommen. Das liegt<br />

vor allem an seiner Gitarre, die man noch nie<br />

so heavy gehÖrt hat. Aber es zeichnet ihn<br />

gerade aus, dass er nur ganz selten drauflos<br />

rockt, sondern meist nicht nur fÜr tolle<br />

Kompositionen gesorgt hat, sondern auch fÜr<br />

Arrangements, die den Rock modifizieren.<br />

Ob es nun wie meistens das wunderbare<br />

Akkordeon ist oder akustische Elemente –<br />

Apetrea rei¿t ganz selten den VerstÄrker ganz<br />

auf, obwohl er das auch kann, was er auf<br />

Daily Deja Vu zur GenÜge beweist. Am Ende<br />

steht eine Jazzrockplatte, die das Beste von<br />

gestern mit dem von Heute verbindet – eine<br />

Fusion-CD in mehr als nur einem Sinn des<br />

Wortes. MR<br />

Fortsetzung von Seite 20<br />

Tracks: Tune In / Eucharist / 17 / Lovers<br />

Beware / You Are / The Deal / She Belongs<br />

To All / Autopsy / What If I Fell In Love With<br />

PlattedesMonats/StephenDuffy(Forts.)/Flohmarkt<br />

You? / Something Good / Twenty Three / The<br />

Postcard / One Day One Of These Fucks Will<br />

Change Your Life<br />

Lilac Time<br />

1999 CD: Looking For A Day In The Night<br />

D: Cooking Vinyl Indigo 1576-2, UK:<br />

Cooking Vinyl COOKCD 176, US: Spin Art<br />

(+ Reunion Ball / Hard For Her / Come<br />

Down / Holding Hands Wioth Grace /<br />

Ratoon)<br />

Tracks: Salvation Song / The Nursery Walls /<br />

A Dream That We All Share / A Day In The<br />

Night / I Won’t Die For You / Broken Cloud<br />

/ The Family Coach / Morning Sun / All Over<br />

Again / Back In The Car Park / Mayfly Too /<br />

Sleepy / The Spirit Moves<br />

2001 CD: Lilac 6<br />

D: Cooking Vinyl Indigo 4620-2, UK: Cooking<br />

Vinyl COOKCD 220<br />

Tracks: Dance Out Of The Shadows / This<br />

Morning / Come Home Everyone / My Forest<br />

Brown / I Want To Be Your Man / Jupe<br />

Long / Jeans + Summer / Wasted / Entourage<br />

/ Foglight / The Last Man On The Moon /<br />

Junes Buffalo<br />

CD: Compendium<br />

UK: Mercury Universal 586 151-2<br />

Tracks: If The Stars Shine Tonight / Fields /<br />

The Lost Girl In The Midnight Sun / Love<br />

Becomes A Savage / Trumpets From Montparnasse<br />

/ Black Velvet / Return To Yesterday<br />

/ The Laundry / The Girl Who Waves At<br />

Trains / Shepherd’s Plaid / Paper Boat / I<br />

Went To The Dance / All For Love & Love<br />

For All / Night <strong>Mai</strong>l-Dirty Armour / She Still<br />

Loves You / Trinity / American Eyes / Wait<br />

And See / Honest To God / Spin A Cavalu /<br />

The Road To Happiness / It’ll End In Tears /<br />

Fields (Acoustic Return)<br />

2003 Keep Going<br />

D/UK: Folk Modern Universal 06843<br />

400003 8<br />

Tracks: Home / Don’t Feed The Rats /<br />

Nothing Can Last / I Wasn’t Scared Of<br />

Flying / Bank Holiday Monday / We Used To<br />

Be So / Keep Going / So Far Away / The<br />

Silence / Oh God / The 12 Tones / Already<br />

Gone<br />

The Devils<br />

2002 CD: Dark Circles<br />

UK: Tape Modern TPCD 001<br />

Tracks: Memory Palace / Big Store / Dark<br />

Circles / Signals In Smoke / Come Alive /<br />

Hawks Do Not Share / Newhaven-Dieppe /<br />

World Exclusive / Aztec Moon / Lost Decade<br />

/ Barbarellas / The Tinsel Ritual<br />

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