Oldiemarkt-Journal Mai 2006 - Funwithmusic
Oldiemarkt-Journal Mai 2006 - Funwithmusic
Oldiemarkt-Journal Mai 2006 - Funwithmusic
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05/06<br />
<strong>Mai</strong>
2<br />
SchallplattenbÖrsen sind seit einigen<br />
Jahren fester Bestandteil der europÄischen<br />
Musikszene. Steigende Besucherzahlen<br />
zeigen, da¿ sie lÄngst<br />
nicht mehr nur Tummelplatz fÜr Insider<br />
OldieMarkt05/06<br />
sind. Neben teuren RaritÄten bieten die<br />
HÄndler gÜnstige Second-Hand-Platten,<br />
Fachzeitschriften, BÜcher Lexika, Poster<br />
und ZubehÖr an. Rund 250 BÖrsen<br />
finden pro Jahr allein in der Bundesrepublik<br />
statt. Oldie-Markt verÖffentlicht<br />
als einzige deutsche Zeit-schrift<br />
monatlich den aktuellen BÖrsen-kalender.<br />
Folgende Termine wurden von den<br />
Veranstaltern bekanntgegeben:<br />
SchallplattenbÖrsen<br />
Stadt/Land Veranstaltungs-Ort Veranstalter/Telefon Datum 1. <strong>Mai</strong> SaarbrÜcken Kongresshalle Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />
6. <strong>Mai</strong> Halle HÄndelhalle First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />
6. <strong>Mai</strong> MÜnchen Kolpinghaus Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />
7. <strong>Mai</strong> Berlin Velodrom First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />
7. <strong>Mai</strong> Passau X-Point Halle Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />
7. <strong>Mai</strong> Hannover VZ Faust WIR ☎ (05 11) 763 93 84<br />
7. <strong>Mai</strong> MÜnsster Halle MÜnsterland Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />
13. <strong>Mai</strong> Karlsruhe Badnerlandhalle Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62<br />
13. <strong>Mai</strong> Gera Kongre¿zentrum First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />
13. <strong>Mai</strong> Salzburg/¶sterreich Kleingmainer Saal Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />
14. <strong>Mai</strong> Aschaffenburg Unterfrankenhalle Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62<br />
14. <strong>Mai</strong> Leipzig Uni Mensa First & Last ☎ (03 41) 699 56 80<br />
14. <strong>Mai</strong> Innsbruck/¶sterreich Hallenbad HÜtterdorf Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />
20. <strong>Mai</strong> Regensburg Antonius Saal Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />
21. <strong>Mai</strong> DÜsseldorf WBZ Agentur Lauber ☎ (02 11) 955 92 50<br />
25. <strong>Mai</strong> Berlin Statthaus BÖcklerpark Kurt Wehrs ☎ (030) 678 43 56<br />
27. <strong>Mai</strong> Hilden Stadthalle JÖrg Schwarz ☎ (02 11) 30 57 73<br />
27. <strong>Mai</strong> Hamburg Uni Mensa WIR ☎ (05 11) 763 93 84<br />
28. <strong>Mai</strong> Linz/¶sterreich Volkshaus Bindermichl Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09<br />
Die VerÖffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf SchallplattenbÖrsen ist eine kostenlose Service-Leistung von<br />
Oldie-Markt. Ein Anspruch auf VerÖffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
* Tom Petty & The Heartbreakers brachten<br />
1976 ihr DebÜt heraus und sie wollen in diesem<br />
Sommer ihre 30-jÄhrige Existenz in richtig<br />
gro¿em Stil feiern: Mit einer gro¿en<br />
Sommertour durch die USA, die ihre letzte in<br />
dieser Art sein kÖnnte, mit einer gro¿en<br />
Dokumentation und mit dem Solo-Album von<br />
Tom Petty, Highway Companion, das<br />
News<br />
im Juni auf dem Label von Rick Rubin,<br />
American Recordings, erscheinen soll. Tom<br />
Petty dazu: „Es ist ein ruhigeres Album geworden<br />
als die letzten Platten mit den<br />
Hearbrakers. Ich glaube nicht, dass ich diesmal<br />
irgend etwas liegengelassen habe. Die<br />
Lieder sind alle da.“ Die Arbeiten begannen<br />
bereits im letzten Jahr mit dem Heartbreakers-<br />
Gitarristen Mike Campbell und Jeff Lynne an<br />
den Keyboards und dem Hofner-Bass, den<br />
auch Paul McCartney bei den Beatles spielte,<br />
wÄhrend Petty erstmals in einem Plattenstudio<br />
das Schlagzeug Übernahm. Obwohl eigentlich<br />
schon im Februar alles fertig war, zÖgerte<br />
Petty, es abzuschlie¿en, weil er noch auf den<br />
einen, besonderen Song wartete. Einige der<br />
Titel von seiner Soloplatte werden im Sommer<br />
auf der Setliste der Konzerte auftauchen, fÜr<br />
die KÜnstler wie Pearl Jam, John Mayer, Trey<br />
Anastasio und – wie Petty hofft – The Strokes<br />
sowie die Allman Brothers Band gewonnen<br />
werden konnten. Petty kommentierte die Tour<br />
wie folgt: „Ich denke, wir sollten nach dieser<br />
Tour keine nationalen Konzertreisen mehr<br />
unternehmen und nur ab und zu dann auftreten,<br />
wenn wir wollen. Wenn man lÄnger in<br />
Stadien und Hallen auftritt, ist man am Ende<br />
ein Tier.“ FÜr den Dokumentarfilm wurde der<br />
renommierte Regisseur Peter Bogdanovich<br />
verpflichtet, der betonte, er sei ein Fan der<br />
Band. Petty bestÄtigte, dass Bogdanovich<br />
Zugang zu Material bekommen habe, das noch<br />
keiner vor ihm gesehen hat. Laut Bogdanovich<br />
„versuchen wir, einen Eindruck davon zu vermitteln,<br />
was mit einer Gruppe von Jungs aus<br />
Gainesville, Florida passiert, die den gro¿en<br />
Durchbruch schafft. Wie verarbeitet sie das<br />
und wie verÄndert sie die Welt.“ Um das Bild<br />
abzurunden, fÜhrte Bogdanovich zudem Interviews<br />
mit Bob Dylan (der ja eine Tour mit den<br />
Jungs absolvierte), Stevie Nicks (die eine Zeit<br />
lang mit Petty liiert war) und Familienmitgliedern.<br />
* The New York Dolls kehren nach 30<br />
Jahren mit einem neuen Album zurÜck, das<br />
sie derzeit im Shed Studio in Manhattan erarbeiten.<br />
„Das ist so verrÜckt, dass es schon<br />
wieder gro¿artig ist“ krÄht David Johansen<br />
im Kontrollraum des kleinen Studios in<br />
Manhattan, wÄhrend auf der anderen Seite<br />
des Glases die beiden Gitarristen Sylvain<br />
Slyvain und Steve Conte, Bassist Sam Yaffa<br />
und Schlagzeuger Steve Delaney den endgÜltigen<br />
Take herstellen, der auf dem Album der<br />
reformierten New York Dolls erscheinen wird,<br />
das im Juni in den USA auf den Markt kommen<br />
soll. Das Lied geht in Richtung Delta<br />
Blues und weist eine scheppernde Snare<br />
Drum und eine rostige Slidegitarre auf, also<br />
etwas ganz anderes als das, was die Glamrocker<br />
auf ihren beiden Alben 1975 (New<br />
York Dolls) und 1976 (Too Much Too Soon)<br />
vorlegten. Aber Sylvain Sylvain will darin<br />
keinen Stilwandel sehen: „Unter dem Make<br />
Up und den hochhackigen Stiefeln lag schon<br />
bei der ersten Version der Blues verborgen“,<br />
erinnert sich das neben Johansen einzig verbliebene<br />
Originalmitglied, nach den TodesfÄllen<br />
von Johnny Thunders 1991 (Heroin),<br />
Schlagzeuger Jerry Nolan 1992 (LeukÄmie)<br />
und Bassist Arthur Kane jr. 2004 (Herzschlag<br />
im Anschluss an die ersten Reunionkonzerte).<br />
In dieser Hinsicht hat sich nichts verÄndert.<br />
Das neue Material, das abgesehen von den<br />
Gesangsspuren von Johansen komplett live<br />
im Studio eingespielt wurde, steht tief in der<br />
Tradition des R&B und dem Rock der Rolling<br />
Stones, dem ja auch schon die erste Fassung<br />
der Band nacheiferte. Von den neuen Mitgliedern<br />
kommen Delaney aus der Band von<br />
Johansen und Yaffa spielte frÜher bei den<br />
Finnen von Hanoi Rocks, die sich sowohl<br />
musikalisch wie auch vom Aussehen her<br />
stark an den New Yorkern orientierten. Ob<br />
auf die Platte eine Tour folgen wird, ist derzeit<br />
noch nicht sicher.<br />
* Gene Pitney starb am 5. April in Cardiff,<br />
Wales, wo er auf seiner derzeitigen England-<br />
Tour angekommen war, im Alter von 65<br />
Jahren. Nach der ersten Diagnose war die<br />
Todesursache offensichtlich eine natÜrliche.<br />
Pitney ging nach dem Konzert auf sein Zimmer<br />
und wurde am nÄchsten Tag tot dort aufgefunden.<br />
Sein KÖrper wird fÜr das BegrÄbnis in die<br />
USA ÜberfÜhrt. Die Karriere des SÄngers und<br />
Songschreibers begann Anfang der 60er Jahre<br />
mit seinem ersten Hit Love My Life Away, den<br />
er selbst verfasst hatte. Doch am bekanntesten<br />
wurde er durch die voll orchestrierten Balladen,<br />
die seinen Tenor am besten zur Geltung<br />
brachten und sein Talent als Interpret in den<br />
Mittelpunkt rÜckten. Von 1961 bis 1966 hatte<br />
er jedes Jahr mindestens drei Hits, nach 1969<br />
blieben die Erfolge aus und er nahm nur noch<br />
sporadisch neue Platten auf, blieb aber als<br />
Live-KÜnstler stets prÄsent.<br />
*Paula Abdul hat in Los Angeles gegen<br />
einen Unbekannten Klage wegen KÖrperverletzung<br />
erhoben. Nach einer Party in den<br />
Sunset Gower Studios in Hollywood wurde<br />
sie von einem Mann gepackt und an eine<br />
Mauer geworfen. Sie erlitt dadurch eine Ver-<br />
letzung RÜckgrat und eine GehirnerschÜtterung,<br />
die in einer Klinik behandelt wurden.<br />
Die Polizei sucht derzeit nach dem TÄter.<br />
* David Gilmour hatte bei seinem ersten<br />
Konzert seiner derzeitigen US-Tour in New<br />
York, mit der er sein neues Album On An<br />
Island bewirbt, das nach seiner VerÖffentlichung<br />
auf Platz 6 der amerikanischen Album-<br />
OldieMarkt05/063<br />
charts einstieg, David Crosby und Graham<br />
Nash als GÄste, die ihn nicht nur begrÜ¿ten,<br />
sondern ihn danach auch bei dem Titelsong des<br />
Albums, Shine On You Crazy Diamond und der<br />
Stephen Stills-Komposition Find The Cost Of<br />
Freedom gesanglich unterstÜtzten.<br />
* Hank Williams jr. stellte sich am 4. April<br />
in Memphis der Polizei, nachdem gegen ihn<br />
ein Verfahren eingeleitet wurde, das auf einer<br />
Klage einer 19-jÄhrigen Kellnerin vom 18.<br />
MÄrz basiert, die angab, von ihm belÄstigt<br />
worden zu sein. Deswegen wurde ein Haftbefehl<br />
gegen ihn ausgestellt. Wie sein Sprecher<br />
mitteilte, verlangt die Staatsanwaltschaft<br />
einen au¿erirdischen Geldbetrag fÜr diese<br />
Angelegenheit von ihm.<br />
* Courtney Love hat ein Paket von 25% der<br />
Nirvana-Songrechte verkauft, an denen auch<br />
U 2-SÄnger Bono interessiert war, der jedoch<br />
leer ausging. Nach Angaben der Kurt Cobain-<br />
Witwe erhielt Larry Mestel, der ehemalige<br />
Chef von Virgin Records und jetzige PrÄsident<br />
von Premium Wave Music Publishing<br />
den Zuschlag, weil sich Love fÜr einen strategischen<br />
Partner entschieden habe, der ihr als<br />
Co-Manager bei der ÜberwÄltigend verantwortungsvollen<br />
Aufgabe helfen solle, das<br />
gigantische Erbe von Nirvana zu verwalten.<br />
Ihr allein sei die Aufgabe, die ihr nach dem<br />
Selbstmord ihres Ehemannes 1994 praktisch<br />
in den Scho¿ gefallen sei, einfach zu viel<br />
geworden. Nach Love will man weiterhin<br />
sehr geschmackvoll mit den Songrechten<br />
umgehen und dem Geist von Nirvana gerecht<br />
werden. Gleichzeitig soll der Status der Band<br />
in nie erreichte HÖhen steigen. Angeblich soll<br />
Mestel 50 Millionen Dollar gezahlt haben. Im<br />
Vorfeld war sogar eine Summe von 100 Millionen<br />
fÜr mÖglich gehalten worden.<br />
* Eminem dementierte in seiner eigenen<br />
Radioshow GerÜchte, nach denen er sich zurÜckziehen<br />
will. Er stellte neue Songs vor, die<br />
auf dem kommenden Album erscheinen werden.<br />
Au¿erdem nahm er auch zu privaten<br />
Problemen Stellung.<br />
*Bruce Springsteen wird auf der kommenden<br />
Welt-Tour im Gefolge seiner Platte We<br />
Shall Overcome: The Pete Seeger Sessions<br />
nur ein einziges Konzert in Deutschland<br />
geben, am 17. <strong>Mai</strong> in Frankfurt, mit einer 17kÖpfigen<br />
Band, mit der er an Pete Seeger<br />
erinnern will.
4<br />
OldieMarkt05/06<br />
1 Lazy Farmer<br />
Same (M/M) 96,72 €<br />
Songbird EMI 1C062-31130 (D)<br />
DieteuerstenPlattendesMonats:<br />
2 Necronomicon<br />
Same (4 LP-Box, M/M-) 74,93 €<br />
Little Wing 1010-13 (94/D)<br />
3 Bulldog Breed<br />
Made In England (Muster, M/M) 74,66 €<br />
Nova Deram PD 12017 (D)<br />
4 Thin Lizzy<br />
Same (M/M) 71,41 €<br />
Decca SKL 5082 (UK)<br />
5 Van Morrison<br />
Astral Weeks (Muster, M/M-) 64,01 €<br />
Warner Brothers WS 1768 (D)<br />
12<br />
1 Dark - Round The Edges 1840,80 € (2/98)<br />
SIS-0102 (72/UK)<br />
DieewigenPrice-Charts<br />
2 Bent Wind - Sussex 1664,94 € (2/98)<br />
Trend T-1015 (69/CA)<br />
3 Elvis Presley - Golden Boy 1362,42 € (5/96)<br />
RCA 25037 (65/CH)<br />
4 Paternoster - Same 1362,41 € (4/01)<br />
CBS S 64958 (72/OE)<br />
5 Dog That Bit People - Same 1312,31 € (3/95)<br />
Parlophone PCS 7125 (71/UK)<br />
6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)<br />
Coral CRL 57080 (57/US)<br />
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween 942,02 € (12/93)<br />
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)<br />
8 Can - Monster Movie 910,16 € (5/99)<br />
Music Factorx SRS 001 (69/D)<br />
9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94)<br />
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)<br />
10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell 876,87 € (11/95)<br />
Candy Floss CF 7764S (64/US)<br />
11 Lang’syne - Same 844,99 € (2/94)<br />
DÜsselton TS 2737 (76/D)<br />
6 The Who<br />
I Can’t Explain (7’’, White Label Promo, M-/FLC) 62,01 €<br />
Brunswick 12294 (65/D)<br />
7 Miller Anderson<br />
Bright City (Foc, M/M) 57,50 €<br />
Deram SDL 3 (UK)<br />
8 Cosmic Jokers<br />
Planeten Sit In (Quadro, M-/M-) 54,30 €<br />
Kosmische Kuriere 58.013 (D)<br />
9 Amon Düül II<br />
Phallus Dei (M-/M-) 51,69 €<br />
Liberty LBS 83279 (D)<br />
10 David Bowie<br />
Hunky Dory (White Promo Label, M/M-) 48,77 €<br />
RCA LSP 4623 (D)<br />
11 The Beatles<br />
Rubber Soul (Wei¿-goldenes Label, M-/M-) 47,60 €<br />
Odeon (65/D)<br />
12 The Who<br />
La La La Lies (7’’, M-/M-) 44,25 €<br />
American Decca 80010 (D)<br />
13 Cosmic Jokers<br />
Same (M-/M-) 43,65 €<br />
Kosmische Musik KM 58.008 (D)<br />
The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) 837,80 € (2/97)<br />
London Wavelenght (Limited Edition)<br />
13 The Beatles - Help 820,97 € (2/96)<br />
Odeon (gelb) 984008 (65/D)<br />
14 The Beatles - Second Album 798,43 € (3/92)<br />
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)<br />
15 Svanfriddur - What’s Hidden There 784,75 € (5/94)<br />
Privatpressung (72/UK)<br />
16 Fleur de Lis - Facing Morning 771,96 € (5/95)<br />
Qualisound US 403 SLP (71/DK)<br />
17 Rolling Stones - Promotional Album 751,37 € (7/96)<br />
London RSD-1 (69/US)<br />
18 Rolling Stones - Big Hits 720,67 € (11/98)<br />
Fonoring Decca SFGLP 78299<br />
19 Rolling Stones - Album Play (EP) 690,81 € (11/94)<br />
Decca DCD 81500 (68/D)<br />
20 Open Mind - Same 651,03 € (10/99)<br />
Philips SBL 7893 (69/UK)<br />
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert 639,29 € (12/97)<br />
Procom 027606 (76/D)<br />
22 Metronic Underground - Illusion 637,24 € (5/97)<br />
Privatpressung (80/D)<br />
23 Dogfeet - Same 625,82 € (2/93)<br />
Reflection REL 8 (70/UK)<br />
24 Five Royals - Rockin’ Five Royals 625,67 € (1/97)<br />
Apollo LP 488 (54/US)<br />
25 The Beatles - Please Please Me 576,21 € (5/00)<br />
Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)<br />
26 The Beatles - Same 561,92 € (12/96)<br />
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)<br />
14 The Who<br />
A Legal Matter (7’’, M/M) 41,40 €<br />
Decca American Series 80.000 (D)<br />
TOP20/40<br />
15 King Crimson<br />
In The Court Of (Foc, M/M) 33,10 €<br />
EMI 1C062-91093 (D)<br />
16 Banchee<br />
Same (M/M) 30,99 €<br />
Atlantic SD 8240 (69/D)<br />
17 The Who<br />
The Kids Are Alright (7’’, M-/M-) 30,29 €<br />
Decca American Series 80.007 (D)<br />
18 Van Morrison<br />
Moondance (Muster, M/M) 30,23 €<br />
Warner Brothers WS 1835 (D)<br />
19 The Who<br />
Happy Jack (7’’, White Label Promo, M/M) 29,52 €<br />
Polydor 59056 (D)<br />
20 Rolling Stones<br />
Forty Licks (2 CD, Special LP-Box, M/M) 25,77 €<br />
Virgin (02/D)<br />
FÜr die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion<br />
330 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot<br />
und damit den tatsÄchlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch<br />
mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs,<br />
Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine BerÜcksichtigung.<br />
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time 552,38 € (4/99)<br />
Decca 25014 (67/CH)<br />
28 Missus Beastly - Same 552,36 € (9/96)<br />
CPM LPS 002 (70/D)<br />
29 Freedoms Children - Astra 546,54 € (6/00)<br />
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)<br />
30 The Beatles - The Collection 530,33 € (5/93)<br />
MFSL 1-101-114 (82/US)<br />
31 Hunger - Strictly From Hunger 525,06 € (9/00)<br />
Public P 1006 (70/US)<br />
32 Leafhound - Growers Of Mushroom 519,77 € (10/99)<br />
Decca SKL 5094 (71/UK)<br />
33 GÄa - Auf der Bahn zum Uranus 489,50 € (4/01)<br />
Kerston FK 60514 (73/D)<br />
34 Rolling Stones - Original Master Recordings 480,44 € (5/93)<br />
MFSL 1-161/170 (84/US)<br />
35 The Beatles - Butchercover 478,90 € (2/91)<br />
Capitol 2553 (66/US)<br />
36 The Beatles - Same (Clubpressung) 463,23 € (3/00)<br />
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)<br />
37 Rolling Stones - Flowers 461,30 € (10/96)<br />
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)<br />
38 Irish Coffe - Same 444,35 € (3/95)<br />
Triangle 920 321 (72/BL)<br />
39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP) 444,82 € (5/96)<br />
Coral 94071 (56/D)<br />
40 Kaputter Hamster - Same 435,21 € (9/92)<br />
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)<br />
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt<br />
Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,<br />
in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) gefÜhrt wurde.
Ergebnisse der AUKTION 330<br />
Powered and designed by Peter Trieb – D 84453 Mühldorf<br />
Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse<br />
Anzahl der Gebote 3.127<br />
Gesamtwert aller Gebote 45.494,00<br />
Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s 26.682,00<br />
Höchstgebot auf eine Platte / CD 558,33<br />
Highlight des Monats April <strong>2006</strong><br />
LP - 71 - Abacus - Same - Polydor 2371215 - M-/VG+ - 12,00<br />
So wurde auf die Platte / CD auf Seite 6, Zeile 112 geboten:<br />
Mindestgebot EURO 12,00<br />
Bieter 1 - 4 13,11 - 14,60<br />
Bieter 5 - 7 23,60 - 23,87<br />
Bieter 8 - 10 24,70 - 26,20<br />
Bieter 11 28,00<br />
Bieter 12 58,91<br />
Die aus der Beatband Fashion<br />
entstandene Deutschrockband<br />
Abacus war eine der ersten<br />
Rockbands aus Deutschland, die<br />
einen Plattenvertrag bei einem<br />
großen Label erhielt, in ihrem Fall<br />
Polydor. Das hatte vor allem den<br />
Hintergrund, dass sie mit dem<br />
englischen Sänger Chris Williamson<br />
einen internationalen Sound<br />
garantieren konnten. Obwohl der auf<br />
der ersten LP nicht gerade<br />
überzeugend ausfiel, da etwas<br />
unoriginell, liegt der Wert dennoch<br />
für ein neuwertiges Original um die<br />
50 Euro. Das Höchstgebot ist bei der<br />
angebotenen Qualität demgemäß<br />
überraschend.<br />
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Blue Ash legten mit ihrem<br />
DebÜt eine Powerpop-LP<br />
der Extraklasse vor.<br />
6 VergesseneEdelsteine/Impressum OldieMarkt05/06<br />
Jede Nation nennt Landschaften ihr eigen, die<br />
auf der einen Seite der Inbegriff der Provinz<br />
sind, auf der anderen Seite aber den Rest des<br />
Staates mit dem Fundament versorgen, ohne<br />
das kein Land lebensfÄhig wÄre. In den USA<br />
erfÜllt der mittlere Westen diese Funktion,<br />
von dem der Staat Ohio ein zentraler Bestandteil<br />
ist. Dort gedieh neben innovativer<br />
Rockmusik dank Red Crayola oder Pere Ubu<br />
vor allem <strong>Mai</strong>nstream, wie ihn eine Formation<br />
wie Head East beinahe idealtypisch verkÖrperte.<br />
Doch gleichzeitig war das auch die<br />
Basis fÜr originelle, eigenstÄndige Rockmusik<br />
im Stil des Powerpop, der die HÄrte<br />
des 70er Jahre Rock mit den Riffs der Beatles<br />
verband. Eine der herausragenden Gruppen<br />
des Stils kam aus Youngstown, Ohio und<br />
nannte sich Blue Ash. Ihr 1973er DebÜt No<br />
More, No No Less (Mercury SRM-1-666)<br />
schaffte die schwierige Balance zwischen den<br />
krachenden Gitarren auf der einen, und den<br />
eingÄngigen Melodien auf der anderen Seite.<br />
Dabei kamen die Lieder mit zwei Ausnahmen<br />
nur von der Band selbst, wobei die Coverversionen<br />
auf der einen Seite die Beatles<br />
(Anytime At All) und auf der anderen eine<br />
kaum bekannte Komposition von Bob Dylan<br />
(Dusty Old Fairgrounds) betraf. Ansonsten<br />
Oldie-Markt 6/06<br />
(= Heft 310)<br />
Erscheinungsdatum:<br />
6. Juni <strong>2006</strong><br />
Einsendeschlu¿ fÜr den Kleinanzeigen-Markt<br />
(Auktion und Festpreis) am:<br />
8. <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
Auktions-Schlu¿ fÜr Auktion 331<br />
(Poststempel) am:<br />
8. <strong>Mai</strong> <strong>2006</strong><br />
jedoch hatten Leadgitarrist und SÄnger Bob<br />
Bartolin und Bassist und SÄnger Frank Secich<br />
fÜr die Lieder gesorgt, mit einer Ausnahme,<br />
What Can I Do For You?, das von SÄnger und<br />
Rhythmus-Gitarrist Jim Kendzior stammte.<br />
Das waren teils stÜrmische Rocker wie der<br />
Opener Have You Seen Her? oder Smash My<br />
Guitar, aber auch feine Balladen wie Wasting<br />
My Time oder Plain To See. Beide Genres<br />
Mercury SRM-1-666<br />
beherrschten die Jungs aus dem FF und Jim<br />
Kendzior steuerte den rotzigen Leadgesang<br />
bei, der gerade bei den gut abgehenden Songs<br />
verriet, dass sich die Gruppe zuerst durch die<br />
Clubs und Bars ihrer Heimatstadt gespielt<br />
hatte, ehe sie die Aufmerksamkeit von Mercury<br />
erregt hatte. UnglÜcklicherweise ergab<br />
sich kein Hit und so verlor die Firma schnell<br />
das Interesse an der Gruppe, die vier Jahre<br />
danach ohne Schlagzeuger David Evans auf<br />
Playboy Records noch einmal auftauchte.<br />
Doch diesmal war man im Poprock unterwegs<br />
und es fehlte sowohl die ExplosivitÄt<br />
des Erstlings als auch das herausragende<br />
Oldie-Markt 7/06<br />
(= Heft 311)<br />
Erscheinungsdatum:<br />
3. Juli <strong>2006</strong><br />
Einsendeschlu¿ fÜr den Kleinanzeigen-Markt<br />
(Auktion und Festpreis) am:<br />
12. Juni <strong>2006</strong><br />
Auktions-Schlu¿ fÜr Auktion 332<br />
(Poststempel) am:<br />
12. Juni <strong>2006</strong><br />
Wichtig fÜr Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen<br />
Oldie-Marktes und dem Kleinanzeigenschlu¿ fÜr das nÄchste Heft nur 7 Tage liegen. Warten Sie deshalb<br />
mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre<br />
Anzeige so frÜh wie mÖglich.<br />
Material, obwohl einige gelungene Kompositionen<br />
auch 1977 vorzufinden waren. So<br />
aber bedeutete das das Ende der Band, die mit<br />
ihrem DebÜt eine der besten Powerpop-LPs<br />
der 70er vorgelegt hatte und damit auch die<br />
spÄteren Musiker aus dem Punk beeinflusste.<br />
Formationen wie die Vibrators oder Radio<br />
Stars gingen nicht anders zu Werke als ihre<br />
amerikanischen Kollegen, sie profitierten nur<br />
von der verbesserten Studiotechnik und einer<br />
etwas aggressiveren Herangehensweise. Die<br />
Vorstufe davon hÖrt man auf No More, No<br />
Less.<br />
5/06<br />
Nr. 309 <strong>Mai</strong> 5/06 Oldie-Markt<br />
Herausgeber: Martin Reichold<br />
Redaktion: Martin Reichold<br />
Internet:<br />
http://www.oldiemarkt.com<br />
Fotografie: Willi Kuper<br />
Computerworks: Computer Communication<br />
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank KÜster,<br />
Bernd Vogel<br />
Mitarbeiter Spezialgebiete:<br />
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),<br />
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex),<br />
Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd),<br />
Michael Doepner (Status Quo), Klaus WeissenbÄck (Deep<br />
Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), JÖrt Tschirschwitz<br />
(Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm<br />
(Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), JÜrgen Knoll<br />
(Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax),<br />
Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas),<br />
Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf),<br />
Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe<br />
Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan<br />
Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),<br />
Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack<br />
(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention),<br />
Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)<br />
Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)<br />
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 NÜrnberg,<br />
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918<br />
Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 NÜrnberg<br />
Druck: <strong>Mai</strong>ntaldruck, Industriestra¿e 11, 95336 <strong>Mai</strong>nleus<br />
Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. HÖhere<br />
Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht, Ersatz-<br />
ansprÜche kÖnnen nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbe-<br />
halten by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte<br />
werden nur zurÜckgesandt, wenn vom Einsender RÜckporto bei-<br />
gelegt wurde. Einzelheft Euro 7,10 (inkl. Mwst.), Jahres-<br />
abonnement Euro 85,20 (Ausland auf Anfrage). KÜndigung des<br />
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Bevor sich die fÜnf Musiker als Colosseum zuammen taten,<br />
hatten sie im London der 60er Jahre bereits eine Lehrzeit in<br />
den verschiedensten Bands<br />
OldieMarkt05/067 Colosseum:LehrjahreinLondon<br />
absolviert.<br />
Colosseum # 2 (v.l.): Tony Reeves, Dick Heckstall-Smith, Dave „Clem“ Clempson, Dave Greenslade, Jon Hiseman
8Schlagzeuger sind in Rockbands eigentlich<br />
die Musiker, die nur auf der BÜhne richtig<br />
Krach machen, ansonsten aber nicht viel zu<br />
sagen haben. Doch von jeder Regel gibt es<br />
Ausnahmen und eine von diesen betrifft Jon<br />
Hiseman (* 21.6.1944 Blackheath/London),<br />
der diesem Klischee so gar nicht entsprechen<br />
will. Bei den meisten Bands, bei denen er<br />
mitwirkte, hatte er das Sagen und das nicht<br />
nur als organisatorischer Kopf, sondern auch<br />
als die kreative Antriebskraft.<br />
OldieMarkt05/06<br />
Bis er das allerdings wurde, hatte er einen<br />
langen Weg hinter sich gebracht, der 1960 in<br />
einem kirchlichen Jugendclub des Londoner<br />
Eltham Distrikts begann, wo er mit Dave<br />
Greenslade (* 18.1.1943, London) an den<br />
Keyboards und Tony Reeves (* 18.4.1943,<br />
London) zusammenspielte. Reeves: „Wir<br />
spielten als Trio in der Halle der Kirche und<br />
gewannen Talentwettbewerbe, nicht weil wir<br />
sehr gut waren, sondern vor allem, weil die<br />
Konkurrenz nicht viel taugte.“ Das fÜhrte zur<br />
Wes Minster Five mit dem SÄnger Paul<br />
Williams und Clive Burrows am Saxofon.<br />
D-LP: Fontana 886 765 TY<br />
Die zerstreute sich jedoch bald und man ging<br />
seine eigenen Wege. Dave Greenslade begleitete<br />
zunÄchst einen SÄnger namens Teddy<br />
Ray in Nordafrika, ehe er sich in London<br />
Chris Farlowe&The Tunderbirds anschloss.<br />
Von da fÜhrte sein Weg zu der in London<br />
Äu¿erst populÄren Gruppe des SÄngers Geno<br />
Washington, ehe er sich als Solist verdingte<br />
und die Hausband des staatlichen Senders<br />
BBC leitete.<br />
Tony Reeves dagegen ging zu Decca in die<br />
QualitÄtskontroll-Abteilung, was bedeutete,<br />
dass er vier Jahre lang alles, was das Label auf<br />
den Markt brachte, hÖrte. Danach arbeitete er<br />
als Promoter fÜr Pye, ehe er sich mit dem<br />
Produzenten John Schroeder zusammentat,<br />
der mit Sounds Orchestral 1965 den Mega-<br />
Instrumental-Hit Cast Your Fate To The Wind<br />
aufnahm. Dadurch gelang Reeves der Sprung<br />
in den Produzentensessel, ehe er von John<br />
Mayall verpflichtet wurde, der wiederum von<br />
Colosseum:LehrjahreinLondon<br />
vonFrankKÜster<br />
Discographie<br />
1969<br />
Oldie-Markt<br />
1969<br />
Single: Walking In The Park / Those About To Die<br />
D: Fontana 267 948 TF, UK: Fontana TF 1029<br />
Album: Those Who Are About To Die, Salute You<br />
D: Fontana 886 765 TY, UK:Fontana STL.5510, RI 1976 D: Bronze Ariola 25 857 ET.<br />
CD: 1998 UK:Essential ESMCD 643, JP: Teichiku TECP-25458, RI 2004 UK/US: Sanctuary<br />
SMECD 096 (+ I Can’t Live Without You / A Whiter Spade Than Mayall / Walking In The Park /<br />
Beware The Ides Of March / Plenty Hard Luck / Walking In The Park), JP ARC-7083<br />
A: Walking In The Park / Plenty Hard Luck / Mandarin / Debut<br />
B: Beware The Ides Of March / The Road She Walked Before / Backwater Blues / Those About<br />
To Die<br />
Single: The Kettle / Plenty Hard Luck<br />
US/CA: Dunhill D-4211<br />
Album: Valentyne Suite<br />
D: Vertigo Fontana 847 900 VTY, UK: Vertigo VO 1, RI 1972 D: Island Ariola 85 727 IT, UK:<br />
Island HELP 4, 1974 D: Bronze Ariola 85 727 ET, JP: Bronze WBS-71021, 1976 D: Bronze Ariola<br />
28 766 ET.CD: 1990 D/UK: Sequel NEXCD 160 (Those Who Are To Die Salute You/Valentyne<br />
Suite, 2 On 1), 1991 D: Castle Communications CLC-5082, JP: Bronze Teichiku TECP-25455, RI<br />
2004 JP: ARC-7084, 2 CD UK/US: Sanctuary SMEDD 097 (+ Arthur’s Moustache / Lost Angeles;<br />
2. CD: = US-LP The Grass Is Greener)<br />
A: The Kettle / Elegy / Butty’s Blues / The Machine Demands A Sacrifice<br />
B: Valentyne Suite: Part 1: January’s Search-Part 2: February’s Valentyne-Part 3: The Grass Is<br />
Always Greener ...<br />
Album: Those Who Are About To Die, Salute You<br />
US:Dunhill DS-50062 (Although The Cover Is The Same As The English Pressing, The<br />
Tracklisting Is Completely Different)<br />
A: The Kettle / Plenty Hard Luck / Debut / Those Who Are About To Die, Salute You<br />
B: Valentyne Suite: Theme One-January’s Search / Theme Two-February’s Valentyne / Theme<br />
Three-Beware The Ides Of March / Walking In The Park<br />
1 9 1970<br />
7 0<br />
Album: Daughter Of Time<br />
UK/D: Vertigo Phonogram 6360 017, US: Dunhill DSX-50101, RI 1976 D: Bronze Ariola 25 858<br />
ET. CD: 1991 D: Castle Communications CLC 5120, UK: Sequel NEXCD 256, JP: Bronze Teichiku<br />
TECP-25156, RI 2004 JP: ARC-7085<br />
A: Three Score And Ten, Amen / Time Lament / Take Me Back To Doomsday / The Daughter Of Time<br />
B: Theme For An Imaginary Western / Bring Out Your Dead / Downhill And Shadows / The Time<br />
Machine<br />
Album: The Grass Is Greener<br />
US: Dunhill DS-50079<br />
A: Jumping Off The Sun / Lost Angeles / Elegy / Butty’s Blues<br />
B: Rope Ladder To The Moon / Bolero / The Machine Demands A Sacrifice / The Grass Is<br />
Greener<br />
1971<br />
1971<br />
Promo-Album: Colosseum Live<br />
US: Warner Bros. PRO 500 (White Label, Edited LP For Radiostations Only)<br />
A: Rope Ladder To The Moon / Walking In The Park / Skelington<br />
B: Tanglewood ‘63 / Encore...”Stormy Monday Blues” / Lost Angeles<br />
Doppel-Album: Colosseum Live<br />
D: Island Ariola 85 529 XDT, Clubpressung S*R International 61 215/16, UK: Bronze Island
seinem neuen Schlagzeuger Jon Hiseman auf<br />
ihn aufmerksam gemacht worden war. Der<br />
hatte nach den Wes Minster Five eine Reise<br />
durch die Londoner Jazz-Szene begonnen und<br />
war beispielsweise bei der Truppe von Mike<br />
Taylor gelandet, mit der er Funky Butt … Live<br />
einspielte, ehe ihn sein Weg zum New Jazz<br />
Orchestra, der Band von Georgie Fame und<br />
schlie¿lich der Graham Bond Organisation<br />
fÜhrte, wo er auf den Saxophonisten Dick<br />
Heckstall-Smith (* 26.9.1934, Ludlow) traf,<br />
Colosseum:LehrjahreinLondon<br />
einem Urgestein der Londoner Szene, der<br />
nach einem Landwirtschafts-Studium in<br />
Cambridge drei Jahre die dortige Jazzband<br />
leitete, ehe er bei verschiedenen Big Bands<br />
einstieg und in den frÜhen 60ern bereits 5<br />
Monate durch die USA getourt war.<br />
1961/62 gehÖrte er zur ersten Ausgabe der<br />
Blues Incorporated von Alexis Korner, ehe er<br />
dann zu Graham Bond und auf Jon Hiseman<br />
stie¿. „Das Konzept fÜr Colosseum begann in<br />
der Graham Bond Organisation, als Jon und<br />
ich eine Gruppe starten wollten, in der keine<br />
DrogensÜchtigen spielten.“ Doch zuerst erhiel-<br />
D-LP: Vertigo Fontana 847 900 VTY<br />
ten beide ein Angebot von John Mayall, der fÜr<br />
die LP Bare Wires einen jazzigeren Hintergrund<br />
wollte. Zwar erwies sich das Konzept als<br />
enorm erfolgreich, aber Mayall hatte schnell<br />
die Nase voll von dieser Art der Gruppe, weil<br />
er wegen der BlÄser mit mehr AusrÜstung reisen<br />
musste, als er dies je zuvor getan hatte. So<br />
feuerte er diese Ausgabe inklusive Heckstall-<br />
Smith, behielt jedoch Hiseman und Reeves mit<br />
dem neuen Gitarristen Mick Taylor.<br />
Als die Truppe nach 6 Wochen jedoch eine<br />
Pause machte, ging Hiseman mit seiner Frau<br />
Barbara Thompson nach Rom und dort entschloss<br />
er sich auf dem HÜgel, der das Forum<br />
Überragt, dazu, sofort nach seiner RÜckkehr<br />
Colosseum zu grÜnden. „Als ich wieder in<br />
London war, rief ich Dick, Tony und Dave an,<br />
die alle sofort dabei waren. Die GerÜchtekÜche<br />
brodelte natÜrlich und eine Woche spÄter<br />
rief mich Mayall an und sagte ‚wie ich<br />
hÖre, willst du uns verlassen’. Ich werde die-<br />
ICD 1/2, US: Warner Brothers 2XS-1942, JP: Warner Brothers WBS-40090-91, RI 1977 D:<br />
Bronze Ariola 28 762 XDT, UK: Bronze BRSP 2. CD: 1992 UK: Sequel NEXCD 201 (+ I Can’t<br />
Live Without You)<br />
A: Rope Ladder To The Moon / Walking In The Park<br />
B: Skelington<br />
C: Tanglewood ‘63 / Encore... „Stormy Monday Blues“<br />
D: Lost Angeles<br />
Album: Collectors Colosseum<br />
D: Island Ariola 85 815 IT, UK: Bronze ILPS 9173. CD: 1992 UK: Sequel NEXCD-255, JP:<br />
Teichiku TECP-25459<br />
OldieMarkt05/069<br />
A: Jumping Off The Sun / Those About To Die / I Can’t Live Without You / Beware The Ides Of<br />
March<br />
B: Walking In The Park / Bolero / Rope Ladder To The Moon / The Grass Is Greener<br />
1973<br />
1973<br />
Doppel-Album: Pop Chronik<br />
D: Island Ariola 87 206 XCT<br />
A: Walking In The Park / Plenty Hard Luck / Mandarin / Debut<br />
B: Beware The Ides Of March / The Road She Walked Before / Backwater Blues / Those About<br />
To Die<br />
C: Three Score & Ten, Amen / Time Lament / Take Me Back To Doomsday / Daughter Of Time<br />
D: Theme For An Imaginary Western / Bring Out Your Dead / Downhill & Shadows / The Time<br />
Machine<br />
1985<br />
1985<br />
Album: Those Who Are About To Die Salute You / Valentyne Suite - The World Of<br />
Colosseum<br />
KR: Shilla Records CAPUZ/SCL 1129<br />
A: Beware The Ides Of March / The Road She Walked Before / The Kettle / The Valentyne Suite<br />
B: Walking In The Park / Those About To Die / Debut / Butty’s Blues / Backwater Blues<br />
1986<br />
1986<br />
Album: Epitaph<br />
UK: Raw Power Castle Communications RAWLP 014. CD: UK: Raw Power Castle Communications<br />
RAWCD 014<br />
A: Walking In The Park / Bring Out Your Dead / Those About To Die<br />
B: Daughter Of Time / Valentyne Suite<br />
1988<br />
1988<br />
Doppel-CD: Milestones<br />
D/UK: Castle Communications MSSC 105<br />
Tracks CD 1: Valentyne Suite / Beware The Ides Of March / Debut / I Can’t Live Without You /<br />
Bolero / Time Lament / Theme For An Imaginary Western The Time Machine<br />
Tracks CD 2: Rope Ladder To The Moon / Three Score And Ten, Amen / Downhill & Shadows /<br />
Walking In The Park / Backwater Blues / The Kettle / Elegy / Butty’s Blues / The Machine<br />
Demands A Sacrifice / Lost Angeles<br />
1990<br />
1990<br />
CD: The Golden Decade Of Colosseum<br />
UK/CA: Knight KNCD 10016, US: Castle 10016<br />
Tracks: Beware The Ides Of March / Jumping Off The Sun / Take Me Back To Doomsday /<br />
Theme For An Imaginary Western / Daughter Of Time / Walking In The Park / Rope Ladder To<br />
The Moon / Backwater Blues / Elegy / Those About To Die<br />
1991<br />
1991<br />
CD: The Time Machine<br />
D: Castle Communications CMC 3060, UK/CA: Castle CCSCD-287<br />
Tracks: Walking In The Park / Beware The Ides Of March / Those About To Die / Downhill &<br />
Shadows / Theme For An Imaginary Western / The Kettle / Butty’s Blues / The Machine
10ses kÖnigliche Uns nie vergessen.“ Ohne<br />
VertrÄge jedoch wÄre dieses Projekt von<br />
Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen<br />
und so handelte Jon erst einmal einen<br />
Managment-Kontrakt mit Gerry Bron aus –<br />
der unter anderem Uriah Heep betreute – und<br />
dann begann man am eigenem Material zu feilen.<br />
Von Anfang an war es allen Mitglieden<br />
klar, dass dies das Kind von Jon Hiseman war.<br />
Dick Heckstall-Smith: „Als es soweit war, die<br />
Band zusammen zu stellen, war es Jon, der den<br />
OldieMarkt05/06<br />
ersten Schritt wagte. Wir hatten Auseinandersetzungen,<br />
weil er etwas idealistisch eingestellt<br />
war. Aber letztlich war er es, der die letzten<br />
Entscheidungen traf. Jon ist eh ein demokratisch<br />
eingestellter Mensch. Alles, was er<br />
von Musikern verlangt ist, dass sie, wenn man<br />
einmal zu einem demokratischen Entschluss<br />
gekommen ist, sich auch daran halten.“<br />
Also firmierte man ab Sommer 1968 als Jon<br />
Hiseman’s Colosseum, wobei allen klar war,<br />
dass man noch einen Gitarristen und SÄnger<br />
brauchte. ZunÄchst jedoch kam ein Gig mit<br />
US-LP: Dunhill DS 50062<br />
Jack Bruce im berÜhmten 100 Club in der<br />
Besetzung Heckstall-Smith, Bruce und<br />
Hiseman, der allen so gut gefiel, dass daraus<br />
die erste Soloplatte von Bruce, Things We<br />
Like entstand. Bis dahin hatte eine Anzeige<br />
im Melody Maker trotz 54 Interessenten keinen<br />
Gitarristen gebracht, ehe man auf gleich<br />
zwei stie¿: James Litherland (* 6.4.1949,<br />
Manchester) und Jim Roche, der jedoch<br />
noch vor dem ersten Konzert im Oktober<br />
1968 gebeten wurde, zu gehen.<br />
Von da an war man fast pausenlos unterwegs<br />
und brachte den neuen Sound unter die Leute<br />
– und neu war, was das Quintett bot. Einen<br />
solchen Mix aus Blues, Jazz und Rock von<br />
fÜnf virtuosen Musikern und mit Kompositionen,<br />
die diesem Klang auch gerecht wurden,<br />
hatte man in der Art noch nie gehÖrt. Da<br />
war es kein Wunder, das man schnell im<br />
Radio auftauchte und der Ruf umgehend<br />
gehÖrige Ausma¿e erreichte.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Demands A Sacrifice / The Valentyne Suite / Rope Ladder To The Moon / Tanglewood ‘65 (Live)<br />
/ The Time Machine (Live)<br />
Colosseum:LehrjahreinLondon<br />
1995<br />
1995<br />
CD: The Reunion Concerts 1994 (Live)<br />
D: Intuition INT 3160-2<br />
Tracks: Those About To Die / Elegy / The Valentyne Suite / Theme For An Imaginary Western / The<br />
Machine Demands Another Sacrifice / Drum Solo Colonia / Lost Angeles / Stormy Monday Blues<br />
1996<br />
1996<br />
CD: Daughter Of Time<br />
D: Spectrum<br />
Tracks: Mandarin / The Road She Walked Before / Walking In The Park / Beware The Ides Of<br />
March / Butty’s Blues / Elegy / Those About To Die / Theme For An Imaginary Western /<br />
Daughter Of Time / Rope Ladder To The Moon / The Grass Is Greener / I Can’t Live Without You<br />
/ Jumping Off The Sun / Dark Side Of The Moog / On Second Thoughts<br />
1997<br />
1997<br />
CD-Maxi: Bread & Circuses / Wherever I Go (Radio Edit) / Watching Your Every Move<br />
(Radio Edit)<br />
D: Intuition CLD 9201 2<br />
CD: Bread & Circuses<br />
D: Intuition CLD 9190 2<br />
Tracks: Watching Your Every Move / Bread & Circuses / Wherever I Go / Right Time / Big Deal<br />
/ The Playground / No Pleasin’ / I Could Tell You Tales / Storms Behind The Breeze / The One<br />
That Got Away / The Other Side Of The Sky<br />
2000<br />
2000<br />
2 CD: Anthology<br />
UK: Castle CMDD 075<br />
Tracks CD 1: Valentyne Suite / Beware The Ides Of March / Debut / I Can’t Live Without You /<br />
Bolero / Time Lament / Theme From An Imaginary Western / The Time Machine / Rope Ladder<br />
To The Moon (Live)<br />
Tracks CD 2: Three Score And Ten, Amen / Down Hill And Shadows / Walking In The Park /<br />
Backwater Blues / The Kettle / Elegy / Butty’s Blues / The Machine Demands A Sacrifice / Lost<br />
Angeles<br />
2003<br />
2003<br />
DVD: Live Cologne 1994<br />
UK: Angel Air NJPDVD605<br />
Tracks: Those About To Die / Skelington / Tanglewood 63 / Rope Ladder To The Moon / Stormy<br />
Monday Blues / Walking In The Park<br />
2004<br />
2004<br />
CD: An Introduction To Colosseum<br />
UK: Sanctuary SMRCD 006<br />
Tracks: Walking In The Park / Plenty Hard Luck / Backwater Blues / Debut / Elegy / Valentyne<br />
Suite / The Machine Demands A Sacrifice / Time Lament / Bring Out Your Dead / Rope Ladder<br />
To The Moon / Encore... Stormy Monday Blues<br />
CD: Tomorrow’s Blues<br />
D/US: Q-Rious Music<br />
Tracks: Tomorrow’s Blues / Come Right Back / In The Heat Of The Night / Hard Times Rising /<br />
Arena In The Sun / Thief In The Night / Take The Dark Times With The Sun / The Net Man /<br />
Leisure Complex Blues / No Demons<br />
Colosseum II<br />
1974<br />
1974<br />
Radiopromo-Album: Pop Spectacular (Live)<br />
UK: BBC Transcription Services CN 2631/S<br />
A: The Michael Chapman Band: Time Enough To Spare / Devastation Hotel / The Secret Of The<br />
Locks (No Chicks) / How Can A Poor Man / Shuffleboat River Farewell<br />
B: Colosseum II: Siren Song / The Awakening
Was fÜr den deutschen Karneval die Vereine sind, sind fÜr den<br />
in New Orleans die IndianerstÄmme. Da der HÄuptling der<br />
Wild Tchoupitoulas ein Onkel der Neville Brothers war,<br />
NevilleBrothers:EineGruppedankdesOnkels OldieMarkt05/0611<br />
taten<br />
sie sich auf seinen Wunsch fÜr eine Platte zusammen.<br />
The Neville Brothers 1982 (v.l.): Art, Aaron, Cyril und Charles<br />
Freunde kann man sich aussuchen, BrÜder<br />
nicht. Hinter dieser schlichten Weisheit<br />
steckt eine tiefe Wahrheit, die erklÄrt, warum<br />
Geschwister miteinander oft schlechter umgehen<br />
als mit x-beliebigen Fremden. Dieses<br />
Verhalten war auch den Neville Brothers<br />
nicht fremd, oder: „Jeder war damals verrÜkkt.<br />
FÜr eine lange Zeit waren wir nicht miteinander<br />
befreundet.“, wie es Art Neville in<br />
einem Interview ausgedrÜckt hat. Dabei hÄtten<br />
sich die BrÜder einander gerade zu dieser<br />
Zeit gut gebrauchen kÖnnen: Nach dem Ende<br />
der Meters waren sie alle erstmals seit Jahren<br />
frei von allen VertrÄgen – Cyril und Art, weil<br />
sie zusammen in der Band gewesen waren,<br />
Aaron und Charles, weil sie eh keinen<br />
Plattenvertrag besa¿en. Also wÄre es endlich<br />
mÖglich gewesen, dass sie sich zu einer Band<br />
zusammen getan hÄtten, doch da standen<br />
irgendwelche Streitigkeiten davor, die fÜr<br />
Au¿enstehende zu lÄcherlich gewesen wÄren,<br />
um sie zu verstehen. Doch wozu hat man<br />
Verwandtschaft und zu der der nach dem Tod<br />
der Eltern Amelia und Art alleine auf der<br />
Welt stehenden SÖhne zÄhlte George Landry,<br />
der als Big Chief Jolly an der Spitze eines der<br />
wichtigsten StÄmme des Mardi Gras in New<br />
Orleans stand – den Wild Tchoupitoulas. Und<br />
die sind nicht nur als Taktgeber bei den wie<br />
in Deutschland malerischen UmzÜgen zu der<br />
gro¿en Zeit des Faschings wichtig, sondern<br />
machen auch – siehe die Verwandtschaft zur<br />
brasilianischen Abart des Ganzen – ihre ganz
12eigene Musik, die aus den StammesgesÄngen<br />
und viel Rhythmus besteht. Schlie¿lich war<br />
George Landry vor allem Percussionist. Und<br />
er schaffte es, die vier BrÜder gemeinsam fÜr<br />
eine Platte ins Studio zu holen, die die Musik<br />
seines Stammes auf Band bannen sollte.<br />
Charles besorgte die Arrangements und daraus<br />
entstand eine der herausragenden Funkplatten<br />
der 70er Jahre, The Wild Tchoupitoulas.<br />
Viel wichtiger aber war, dass George<br />
Landry nach dem Ende der Studiosessions<br />
den vier den Kopf wusch und ihnen noch ein-<br />
OldieMarkt05/06<br />
mal ins GedÄchtnis zurÜck rief, wie viel es<br />
ihren Eltern immer bedeutet hatte, wenn sie<br />
etwas zusammen machten.<br />
Das war der Ansto¿, den die Jungs gebraucht<br />
hatten. TatsÄchlich waren sie ja musikalisch<br />
eigentlich Lichtjahre voneinander entfernt<br />
durch die verschiedenen AnsÄtze, die sie in<br />
den letzten Jahren verfolgt hatten: Art und<br />
Cyril hatten bei den Meters modernen Funk<br />
gespielt; Aaron liebte Soulballaden und Charles<br />
schlie¿lich war in New York zu einem<br />
Jazz-Saxofonisten geworden, der der moder-<br />
US-LP: Reprise MS 2200<br />
nen Spielart des Stils anhing. Doch als sie im<br />
Studio zusammen die Musik spielten, die sie<br />
schon seit ihrer Kindheit kannten – schlie¿lich<br />
waren sie immer zusammen mit dem<br />
Stamm ihres Onkels losgezogen – passierte<br />
etwas, was Art Neville spÄter so beschrieb:<br />
„Wir machten das fÜr Onkel George. Und es<br />
war plÖtzlich so einfach, zusammen zu arbeiten,<br />
dass wir uns entschlossen, zusammen zu<br />
bleiben.“<br />
Ein wesentlicher Dominostein, um zu diesem<br />
Entschluss zu gelangen, dÜrfte ein Auftritt in<br />
dem kleinen Tipitina’s Club gewesen sein, der<br />
im Viertel lag, in dem auch die Neville<br />
Brothers aufgewachsen waren. Kurz nachdem<br />
sie die LP eingespielt hatten, nahmen sie<br />
ein Engagement an, ohne Überhaupt ein fest<br />
umrissenes Programm zu haben: Einige<br />
gemeinsame Songs, viele Klassiker aus New<br />
Orleans, amerikanische Pop-Evergreens von<br />
Cole Porter und sogar die Erkennungsmelodie<br />
einer Mickey Mouse-Fernsehshow<br />
Aaron Neville (2)<br />
NevilleBrothers:EineGruppedankdesOnkels<br />
Discographie<br />
1967<br />
Oldie-Markt<br />
1967<br />
Album: Tell It Like It Is<br />
US: Parlo 1. CD: 1988 US:Collectable COL 5132<br />
A: Tell It Like It Is / Why Worry / She Took You For A Ride / A Hard Nut To Crack / You Think<br />
You’re So Smart / Jailhouse<br />
B: Bet You’re Surprised / Love Love Love / Since You’re Gone / Spaceman / Hold On, Help Is<br />
On The Way<br />
Album: Like It ’Tis<br />
UK: Liberty LBY 3089 (Mono), US: Minit LP 24007 (Mono)<br />
A: Over You / Get Out Of My Life / I Found Another Love / Don’t Cry / Sweet Little Mama / I’m<br />
Waitin’ At The Station<br />
B: How Many Times / Let’s Live / Reality / Wrong Number (Im Sorry, Goodbye) / How Could I<br />
Help But Love You<br />
1969<br />
1969<br />
Single: Where Is My Baby / You Can Give, But You Can’t Take<br />
US: Bell 749<br />
Single: All These Things / She’s On My Mind<br />
US: Bell 834<br />
1972<br />
1972<br />
Single: Mojo Hannah / Baby I’m A-Want You<br />
US: Mercury 73310<br />
Single: Hercules / Going Home<br />
US: Mercury 73387<br />
1974<br />
Single: Let’s Live / Wrong Number<br />
US: Bandy 1501<br />
1976<br />
1976<br />
Single: Tell It Like It ‘Tis / King Harvest: Dancing In The Moonlight<br />
US: Ripete 227<br />
1977<br />
Single: The Greatest Love / Performance<br />
US: Palm Tree 101, RI US: Polydor 14426<br />
1980<br />
Album: Heartbeat (Soundtrack)<br />
US:<br />
Aaron Neville: I Love Her Too<br />
1974<br />
1977<br />
1980<br />
1984<br />
1984<br />
Mini-Album: Orchid In The Storm<br />
US: Passport, RI 1985 UK: Demon VEX 6. CD-EP: 1990 US: Rhino R2 70956<br />
A: Pledging My Love / For Your Precious Love<br />
B: The Ten Commandments Of Love / Medley (& Art Neville): This Is My Story-We Belong<br />
Together-Earth Angel<br />
1986<br />
1986<br />
Album: Humdinger (Recorded In The 60s)<br />
UK: Stateside SSL 6011<br />
A: Over You / I’m Waitin’ At The Station / Every Day / Sweet Little Mama / Let’s Live /<br />
Humdinger / Wrong Number (I’m Sorry, Goodbye)
gehÖrten zum Material, das sie spielten, bis NevilleBrothers:EineGruppedankdesOnkels<br />
der Tag angebrochen war. Danach konnte es<br />
keine Frage mehr geben, ob man zusammen<br />
weitermachen wÜrde – das war jedem der<br />
BrÜder klar geworden. ZunÄchst war man<br />
eine absolute Live-Attraktion, doch aufgrund<br />
der StÄrke als Konzertband erhielt man 1978<br />
auch einen Plattenvertrag von Capitol, doch<br />
das erwies sich als ein echter Schuss in den<br />
Ofen: Au¿er den ersten beiden Tracks<br />
Dancin’ Jones und Washable Ink , die sowohl<br />
die Tradition des Soul und Funk aus New<br />
Orleans als auch die der Meters fortsetzte,<br />
war das einfach eine viel zu schnell mit<br />
unpassendem Material zusammen gestopselte<br />
Platte, die dem tatsÄchlichen LeistungsvermÖgen<br />
des Quartetts zu keiner Zeit gerecht<br />
wurde.<br />
So ging sie so schnell wieder unter, wie sie<br />
aufgetaucht war und in den Jahren danach<br />
Überlebten die BrÜder vor allem als Live-<br />
Band und dank der Tatsache, dass sie von<br />
ihrer Familie HÄuser im Valance District<br />
geerbt hatten. Doch ihre Leistungen in den<br />
Clubs der USA zahlten sich aus. Nachdem<br />
US-LP: Reprise MS 2228<br />
Bette Midler einen Gig der BrÜder gesehen<br />
hatte, war sie so begeistert, dass sie ihr Label<br />
A&M solange nervte, bis das die Neville<br />
Brothers unter Vertrag nahm. Und Fiyo On<br />
The Bayou war ein weit besseres Produkt als<br />
das DebÜt, weil man zum einen bessere Songs<br />
darauf fand, aber auch, weil diese LP wesentlich<br />
stÄrker in der Tradition ihrer Heimat verwurzelt<br />
war. Auf der anderen Seite durfte<br />
Aaron seiner Liebe zur Ballade frÖhnen, weswegen<br />
man auch solche Pop-Standards wie<br />
Mona Lisa oder den Vokal-Group Klassiker<br />
Ten Commandments Of Love aufnahm, die<br />
laut Cyril „nicht auf der LP hÄtten enthalten<br />
sein sollen“.<br />
Nichtsdestotrotz erreichte man einen ersten<br />
Achtungserfolg: Fiyo On The Bayou schaffte<br />
in den USA einen 166. Platz, aber das<br />
Problem der BrÜder war, dass sie sich zu stark<br />
in der Tradition des New Orleans-Sounds plazierten,<br />
was bedeutete, dass sie im Radio<br />
B: Reality / How Many Times / Don’t Cry / Get Out Of My Life / I Found Another Love / How<br />
Could I Help But Love You / Show Me The Way<br />
Album: Make Me Strong (Recorded In The 60s)<br />
UK: Charly CRB 1111. CD: 1988 UK: Charly CDCH 64<br />
A: Struttin’ On Sunday / Hercules / Make Me Strong / All These Things / Baby I’m A Want You<br />
/ Performance / Mojo Hannah<br />
B: The Greatest Love / One Fine Day / Tell It Like It ‘Tis / Cry Me A River / Been So Wrong /<br />
Speak To Me / Going Home<br />
OldieMarkt05/0613<br />
1988<br />
1988<br />
Album: Rob Wasserman: Duets<br />
D: MCA WEA 255 537-1, UK: MCA WEA, US: MCA 42131. CD: 1990 D: GRP 97122, US: GRP<br />
MCAD 42131<br />
Aaron Neville: Stardust<br />
1989<br />
1989<br />
Single: Linda Ronstadt & Aaron Neville: Don’t Know Much / Linda Ronstadt: Hurts So Bad<br />
D: Elektra WEA 965 250-7, UK: Elektra, US: Elektra WEA<br />
Maxi-Single: Linda Ronstadt & Aaron Neville: Don’t Know Much (Extended) // (7” Version) /<br />
Linda Ronstadt: Hurts So Bad<br />
D: Elektra WEA 966 665-1 (CD-Maxi: 966 665-2)<br />
Album: Linda Ronstadt: Cry Like A Rainstorm, Howl Like The Wind<br />
D: Elektra WEA 960 872-1, UK: Elektra WEA EKT 76, US: Elektra WEA 9 60872-1. CD: D/UK:<br />
Elektra WEA 960 872-2, US: Elektra WEA 9 60872-2, RI 1991 D/UK: Elektra WEA 7599-60872-<br />
2, US: Elektra WEA 60872-2, JP: Elektra WEA Pioneer 22P2-3018<br />
Linda Ronstadt & Aaron Neville: All My Life / I Need You / Don’t Know Much / When<br />
Something Is Wrong With My Baby<br />
CD: The Best Of Aaron Neville<br />
D: Spectrum in-akustik 028-912<br />
Tracks: Struttin’ On A Sunday / Hercules / Make Me Strong / All These Things / Baby I’m A Want<br />
You / Performance / The Greatest Love / One Fine Day / Tell It Like It Is / Cry Me A River / Been<br />
So Wrong / Speak To Me / Wild Flower / Feelings / Nadie / For The Good Times<br />
1989<br />
1989<br />
Single: Linda Ronstadt & Aaron Neville: All My Life / Linda Ronstadt: Shattered<br />
D: Elektra WEA 964 992-7 , US: Elektra WEA<br />
Maxi-Single: Linda Ronstadt & Aaron Neville: All My Life (Extended) // (7” Version) / Linda<br />
Ronstadt: Shattered<br />
D: Elektra WEA 966 651-0 (CD-Maxi: 966 651-2)<br />
Single: Linda Ronstadt & Aaron Neville: When Something Is Wrong With My Baby / Linda<br />
Ronstadt: Try Me Again<br />
D: Elektra WEA 7559-64968-7, US: Elektra WEA<br />
1990<br />
1990<br />
CD: Show Me The Way<br />
D/UK: Charly CDCHARLY 162, US: Charly 162<br />
Tracks: How Could I Help But Love You / Over You / Even Though / Humdinger / Show Me The<br />
Way / I Found Another Love / How Many Times / Get Out Of My Life / Every Day / Hey Little<br />
Alice / Wrong Number / Sweet Little Mama / Don’t Cry / The Ticks Of The Clock / For Every<br />
Boy There Is A Girl / Over You / I’m Waiting At The Sation / Alternate Takes: Wrong Number /<br />
I’ve Done It Again / Let’s Live / Don’t Cry / Get Out Of My Life<br />
1991<br />
1991<br />
CD-Promo-EP: Everybody Plays The Fool (5 Versions)<br />
US: A&M<br />
CD: Cry Me A River<br />
D: Cosmus 563.13093, UK: Traditional Line TL 1309<br />
Tracks: Every Day / The Greatest Lover / Cry Me A River / Been So Wrong / Wild Flower /<br />
Feelings / She’s On My Mind / Wrong Number / Don’t Cry / Little Girl From The Candy Store /<br />
Show Me The Way / My Baby Don’t Love Me Anymore / I Need Someone / All These Things /<br />
For Every Boy There’s A Girl / Pains In My Heart / Tell It Like It Is / Speak To Me
14nicht gespielt wurden. 1982 erschien mit Live<br />
At Tipitina’s immerhin eine Liveplatte mit 2<br />
neuen Titeln, aber die Highlights des Sets<br />
blieben die Klassiker wie Tell It Like It Is oder<br />
Mojo Hannah. Angesichts der unbefriedigenden<br />
Ergebnisse stand die Band kurz vor dem<br />
Split. Art Neville resÜmierte: „Fiyo On The<br />
Bayou ging unter, weil zu dieser Zeit A&M<br />
unterging. Die Platte bekam schlicht keine<br />
Chance, obwohl einiges gutes Material darauf<br />
enthalten war. Und die Liveplatte klang Überhaupt<br />
nicht nach uns. Sie zeigte, wie wir<br />
OldieMarkt05/06<br />
Lieder spielten, Über die wir zuvor nicht gesprochen<br />
hatten.“<br />
So war der Stand 1982 der, dass Art seinen<br />
BrÜdern eindeutig sagte, dass sie als lebende<br />
Jukebox der Musik aus New Orleans nicht<br />
weitermachen konnten. „Falls ich dasselbe<br />
alte Zeug noch einmal hÄtte aufnehmen sollen,<br />
hÄtte man mich nicht mehr auf einer<br />
Platte der Neville Brothers gehÖrt.“ Da war<br />
Hilfe von au¿en angesagt und die kam aus<br />
San Francisco, von Bill Graham. Der war seit<br />
der Tour der Rolling Stones 1982 durch die<br />
US-LP: Reprise MS 2252<br />
USA, die er betreut hatte, ein Fan und er<br />
schlug sie dem Manager von Huey Lewis &<br />
The News, Bob Brown, als Vorgruppe fÜr ihre<br />
1985er US-Tour vor. Die sollte laut Art ein<br />
„Lackmus-Test werden, wie wir auf ein junges,<br />
wei¿es, Mittelklassen-Publikum wirken.“<br />
Und sie demonstrierte, dass die Neville<br />
Brothers eine echte Chance hatten, den<br />
<strong>Mai</strong>nstream in den USA zu erreichen.<br />
Diesen Eindruck besa¿en die Musiker nicht<br />
exklusiv, sondern er wurde von Morty Wiggins,<br />
einem jungen Angestellten von Bill<br />
Graham Productions geteilt, der seinen Chef<br />
Überredete, die Band zu managen, falls „sie<br />
daran interessiert waren, mehr Platten zu verkaufen<br />
und mehr Geld zu verdienen. Wenn sie<br />
daran nicht interessiert gewesen wÄren und<br />
wir nicht daran geglaubt hÄtten, sie wÜrden<br />
das schaffen, hÄtten wir das Überhaupt nicht<br />
versucht.“ Der Zeitpunkt nach dem gro¿en<br />
Comeback von Tina Turner war genau richtig.<br />
Fortsetzung folgt<br />
Single: Everybody Plays The Fool / Angola Bound<br />
D: A&M Polydor 390 782-7<br />
CD-EP: Everybody Plays The Fool (2 Versions) / Angola Bound / Hard Times Come Again No<br />
More<br />
D: A&M Polydor 390 782-2<br />
CD: Warm Your Heart<br />
D/UK: A&M Polydor 397 148-2, US: A&M CD 5354, CA: A&M Polydor 75021-5354-2, JP:<br />
A&M Polydor POCM-1805<br />
Tracks: Louisiana 1927 / Everybody Plays The Fool / It Feels Like Rain / Somewhere Somebody<br />
/ Don’t Go Please Stay / With You In My Mind / That’ The Way She Loves / Angola Bound /<br />
NevilleBrothers:EineGruppedankdesOnkels<br />
Close Your Eyes / La Vie Dansante / Warm Your Heart / I Bid You Goodnight / Ave Maria / House<br />
On A Hill<br />
CD-Maxi: Somewhere Somebody / The Neville Brothers: Brother Jake / Yellow Moon<br />
US: A&M Polydor<br />
CD-Promosingle: Robbie Robertson & Aaron Neville: Crazy Love<br />
US: Geffen WEA PRO-CD-8431<br />
1992<br />
1992<br />
CD: Greatest Hits<br />
US: Curb D21K-73303-2<br />
Tracks: Tell It Like It Is / Over You / Why Worry / She Took You For A Ride / A Hard Nut To<br />
Crack / You Think You’re So Smart / Jailhouse / Love, Love, Love / Since You’re Gone / Space<br />
Man<br />
CD: My Greatest Gift<br />
D: Rounder CDRR 2102, US: Rounder CD 2102, JP: Americana 28C-7053, CA: Rounder Stony<br />
Plain CD 02102<br />
Tracks: Tell It Like It Is / Struttin’ On Sunday / Hercules / Make Me Strong / You Can Give, But<br />
You Can’t Take / Waiting For A Bus / Mojo Hannah / Love Letters / Cry Me A River / The<br />
Greatest Love / Where Is My Baby / My Greatest Gift<br />
Single: Louisiana 1927 / House On A Hill<br />
D: A&M Polydor 390 841-7<br />
CD: The Bodyguard (Soundtrack)<br />
D/UK: Arista BMG 22.18699-2, US: Arista BMG 18699-2, JP: Arista BMG BVCA-152<br />
Kenny G. & Aaron Neville: Even If My Heart Would Break<br />
CD-EP: Kenny G. & Aaron Neville: Even If My Heart Would Break / Kenny G.: The Key Of<br />
Life / Last Night Of The Year / Virgin Island / Theme From Dying Young<br />
US: Arista BMG<br />
1993<br />
1993<br />
Single: My Brother My Brother / The Roadie Song<br />
D: A&M Polydor 580 261-7<br />
CD-Maxi: My Brother My Brother / The Roadie Song / The Neville Brothers: True Love<br />
D: A&M Polydor 580 261-2<br />
CD: The Grand Tour<br />
D/UK: A&M Polydor 540 100-2, US: A&M Polydor 540086-2, JP: A&M Polydor POCM-1026,<br />
CA: A&M Polydor 314-540086-2<br />
Tracks: Don’t Take Away My Heaven / I Owe You One / Don’t Fall Apart On Me Tonight / My<br />
Brother, My Brother / Betcha By Golly, Wow / Song Of Bernadette / You Never Can Tell / The<br />
Bells / These Foolish Things / The Roadie Song / Ain’t No Way / The Grand Tour / The Lord’s<br />
Prayer / Ronnie-O<br />
Single: The Grand Tour / Don’t Take Away My Heaven (Remix)<br />
US: A&M Polydor 0312<br />
Single: Please Come Home For Christmas / Louisiana Christmas<br />
US: A&M Polydor 0442<br />
CD: Soulful Christmas<br />
D/UK: A&M Polydor 540 127-2, US: A&M Polydor 127-2, JP: A&M Polydor POCM-1049, CA:<br />
A&M PolyGram 314-540127-2<br />
Tracks: Please Come Home For Christmas / O Holy Night / The Christmas Song / Let It Snow!<br />
Let It Snow! Let It Snow! / White Christmas / Such A Night / O Little Town Of Bethlehem / Silent<br />
Night / Louisiana Christmas Day / The Star Carol / The Bells Of St. Mary’s
DieTotenHosen:Punk-Superstars<br />
Nach der LP Unter falscher Flagge ging es mit den Toten<br />
Hosen rasant aufwÄrts, was an der cleveren Verbindung von<br />
Elementen des Punk mit denen des Pop lag.<br />
OldieMarkt05/0615<br />
Die Toten Hosen auf der Erfolgsspur (v.l.): Breiti, Wölli, Andi, Campino und Kuddel
16<br />
Musikalische QualitÄt ist sicher ein Kriterium<br />
fÜr den kommerziellen Erfolg einer Band, aber<br />
nicht das wichtigste und ganz sicher nicht das<br />
einzige. DafÜr sind die Toten Hosen ein ausgezeichnetes<br />
Beispiel. Keiner wird ihnen die<br />
FÄhigkeit absprechen wollen, guten, sÜffigen<br />
Punkrock mit starken Melodien zu schreiben,<br />
aber dass sie dann nicht nur sechsstellige<br />
Verkaufszahlen ihrer LPs erreichten, sondern<br />
auch noch eine PopularitÄt, die weit Über die<br />
einer normalen Rockband hinausgeht, das lag<br />
an Faktoren, die zu gro¿en Teilen im<br />
OldieMarkt05/06<br />
au¿ermusikalischen<br />
Feld zu suchen sind.<br />
Zum einen verbanden sie die klassische<br />
Anarcho-AttitÜde der Rockmusik mit einem<br />
gediegenen Sinn fÜr Humor, was sie bei ihren<br />
Konzerten mit einem Kumpelimage anreicherten.<br />
Zudem besa¿en sie einen fast genialen<br />
Sinn fÜr Publicity, der ihnen immer wieder<br />
bundesweite Presse eintrug, ob das nun fÜr den<br />
wahren Heino Norbert HÄhnel galt oder die<br />
kleinen Provokationen wie den zu einem Gerippe<br />
abgemagerten EMI-Hund auf dem Cover<br />
D-LP: East West<br />
von Unter falscher Flagge, den die wie im Fall<br />
von Heino als humorfreie Zone agierende<br />
Firma prompt mit einer Unterlassungsklage<br />
ahndete – was natÜrlich erneut fÜr zahlreiche<br />
Schlagzeilen in der Presselandschaft sorgte.<br />
Und schlie¿lich waren die Toten Hosen von<br />
ihrer Musik her nie bierernste Punks, die alles,<br />
was Über drei Akkorde hinausging, mit Verachtung<br />
straften.<br />
So legten sie als nÄchstes Album 1985 mit<br />
Damenwahl eine ausgezeichnete Kollektion<br />
von Songs vor, die die Balance zwischen Punk,<br />
Pop und Rock hielten und eine Cover-Version<br />
der Vibrators ebenso enthielt wie griffige<br />
Eigenkompositionen. Der erstmals angeheuerte<br />
Produzent Jon Caffery hatte den Sound<br />
geschickt zwischen Chaos und Struktur verankert<br />
und die zuvor oft leicht scheppernden<br />
Bestandteile des Toten Hosen-Sounds in ein<br />
Klangfeld gebracht, das die LP auch fÜr normale<br />
Rockfans akzeptabel sein lie¿. Das war<br />
der erste Durchbruch und der zweite folgte ein<br />
Jahr spÄter mit einer anfangs nur als Jux einge-<br />
DieTotenHosen:Punk-Superstars Oldie-Markt Discographie<br />
vonFrankKÜster<br />
1999<br />
1999<br />
CD: Crash Landing<br />
D: East West<br />
Tracks: The Producer / The Product / The Fly / Man / Pushed Again / Bonnie & Clyde / Hopeless<br />
Happy Song / I Am The Walrus / I Fought The Law / No Escape / Soul Therapy / Viva La<br />
Revolution / Disneyland / Revenge / Beautiful Day<br />
2000<br />
2000<br />
CD-EP: Unsterblich / WofÜr man lebt (Dub-Version) / Psycho / Unsterblich (Video und CD ROM<br />
Track)<br />
D: EastWest 5245-00770-2<br />
CD-Maxi: Bayern / La¿ doch mal Dampf ab / You’ll Never Walk Alone / Hang On Sloopy<br />
D: EastWest<br />
CD-Maxi: Warum werde ich nicht satt? / Babylon’s Burning / Should I Stay Or Should I Go<br />
D: EastWest<br />
2001<br />
2001<br />
CD-Promosingle: Was zÄhlt<br />
D: East West<br />
CD-EP: Was zÄhlt / HÄngt ihn hÖher / DrÜber reden / SchÖner warten<br />
D: EastWest 5245-00102-2<br />
8 CD-Singles-Box: Mehr davon! Die Single-Box 1995 - 2000<br />
D: East West<br />
Single 1: Nichts bleibt fÜr die Ewigkeit / Alkohol Prominentenpsychose / Die 7 ist alles<br />
Single 2: Zehn kleine JÄgermeister / We Love You / Der KÖnig aus dem MÄrchenland<br />
Single 3: Alles aus Liebe / LÜgen / Seelentherapie<br />
Single 4: Weihnachtsmann vom Dach / Come All Ye Faithful / Jingle Bells / Baby, du sollst nicht<br />
weinen<br />
Single 5: Auld Lang Syne / Morgen wird alles anders / Standort Deutschland / The Little<br />
Drummer Boy / Auld Lang Syne / Auld Lang Syne (CD-ROM Track)<br />
Single 6: SchÖn sein / You’re Dead / Fussball / Im Westen nichts neues<br />
Single 7: Unsterblich / WofÜr man lebt / Psycho / Unsterblich (CD-ROM-Track)<br />
Single 8: Warum werde ich nicht satt / Babylon’s Burning / Should I Stay Or Should I Go<br />
2002<br />
2002<br />
CD-Maxi: Kein Alkohol (ist auch keine LÖsung)! / Wie man Kaninchen macht / Im Meer<br />
D: EastWest<br />
CD-Promosingle: Steh auf, wenn du am Boden bist<br />
D: East West<br />
CD-EP: Steh auf, wenn du am Boden bist / Leben im Bildausschnitt / Dankbar (Live) / Call Of<br />
The Wild (Live)<br />
D: EastWest<br />
CD: Auswärtsspiel<br />
D: East West<br />
Tracks: Du lebst nur einmal (vorher) / Schlampe (nachher) / Was zÄhlt / AuswÄrtsspiel / Cocaine<br />
In My Brain / Graue Panther / Tier / Kanzler sein... / Das MÄdchen aus Rottweil / Dankbar / Nur<br />
zu Besuch / Daydreaming / Steh auf, wenn du am Boden bist / Amanita Phalloides / Depression<br />
Deluxe / Schwimmen / Venceremos - wir werden siegen / Kein Alkohol (ist auch keine LÖsung)!<br />
CD-EP: Nur zu Besuch / Runaway Train Driver / Hirnfick (Futter fÜr die Fische) / Nur zu<br />
Besuch (Instrumental)<br />
D: East West<br />
CD-Maxi: Frauen dieser Welt / Junge Menschen, alte Menschen / Trauriges Arschloch<br />
D: EastWest
spielten Sammlung von deutschen Schlagern,<br />
die die Jungs unter dem Namen die Roten Rosen<br />
mit dem Design der ersten Sex Pistols-LPs und<br />
dem Titel Never Mind die Hosen, Here’s die<br />
Roten Rosen herausbrachte. Sie schaffte den<br />
Sprung in die sechsstelligen Verkaufszahlen und<br />
markierte den Startschuss fÜr die Renaissance<br />
des deutschen Schlagers, die sich in den kommenden<br />
Jahren in den gro¿en Erfolgen der<br />
Schlagermoves niederschlagen sollte.<br />
NatÜrlich legte man noch 1987 nach und sorgte<br />
mit dem Mitschnitt der Bis zum bitteren<br />
DieTotenHosen:Punk-Superstars<br />
Ende-Ficken, Bumsen, Blasen Überall-Tour<br />
dafÜr, dass klar wurde, dass die Rote Rosen-LP<br />
nur ein Intermezzo war, zumal Schlagzeuger<br />
WÖlli auf dem Festival im dÄnischen RÖskilde<br />
fÜr einen echten Rocker-Unfall gesorgt hatte:<br />
Er brach sich den Fu¿ bei dem Versuch, ins<br />
Schlagzeug von Europe zu pissen. Der Mitschnitt<br />
der wurde zur bis dahin zweitbest verkauften<br />
Live-LP in Deutschland Überhaupt.<br />
D-LP: Virgin Ariola 207 654<br />
Und das Quintett setzte noch einen drauf: Man<br />
wurde nicht nur eingeladen, fÜr die BÜhnenfassung<br />
von Clockwork Orange im Staatstheater<br />
Bonn fÜr die Musik zu sorgen, sondern die<br />
daraus resultierende LP Ein kleines bisschen<br />
Horrorschau enthielt mit Hier kommt Alex den<br />
ersten Singlehit fÜr die Band.<br />
Seitdem konnten die Punks nichts mehr falsch<br />
machen: Ob sie eine Wohnung im Rahmen der<br />
Fernsehshow Vier gegen Willi zertrÜmmerten,<br />
sich mit Models fÜr die Best Of-CD SchÖn,<br />
reich und sexy ablichten lie¿en oder ihrer<br />
Leidenschaft fÜr Fortuna DÜsseldorf frÖhnten:<br />
Sie blieben die zwar manchmal ungebÄrdigen,<br />
aber letztlich doch liebenswerten Anarchos der<br />
deutschen Rocklandschaft, weil sie ihren<br />
Erfolg bis heute konservieren und sogar ausbauen<br />
konnten und nichts falsch machten,<br />
wenn es um Image und GlaubwÜrdigkeit ging.<br />
Bis heute ist Campino – selbst inzwischen Über<br />
40 Jahre alt – ein gern gesehener Ansprechpartner<br />
fÜr die Medien, wenn es um die Jugend<br />
oder die Punks geht. Vom bekennenden Anarchisten<br />
bis zum staatstragenden, mittelstÄndischen<br />
Unternehmen: Das gibt es nur im Rock.<br />
Doppel-CD: Reich & sexy II - Die fetten Jahre / Ihre allergrössten Erfolge<br />
D: JKP 57. 4 LP: D: East West<br />
Tracks CD 1: Pushed Again / Bonnie & Clyde / SchÖn sein / Frauen dieser Welt / Paradies / Nichts<br />
bleibt fÜr die Ewigkeit / Was zÄhlt / Unsterblich / Irre / Steh auf, wenn du am Boden bist / Warum<br />
werde ich nicht satt? / Madelaine (aus LÜdenscheid) / Weihnachtsmann vom Dach / Zur HÖlle<br />
und zurÜck / Nur zu Besuch / Niemals einer Meinung / Bayern / Auld Lang Syne / Zehn kleine<br />
JÄgermeister / SchÖnen Gru¿, auf Wiederseh’n<br />
Tracks CD 2: Entenhausen bleibt stabil / Hang On Sloopy / Vor dem Sturm / Wahre Liebe / Abitur<br />
/ Die 7 ist alles / Tout Pour Sauver L’Amour / Rest der Welt / Police On My Back / Kleiner Junge<br />
/ In Gottes Namen / Alkohol / Long Way From Liverpool / Ein Witz / Alles ist eins / Babylon’s<br />
OldieMarkt05/0617<br />
Burning / Geh aus dem Weg / 100 Tage bis zum Untergang / Walter November - ein Interview /<br />
You’ll Never Walk Alone<br />
2004<br />
EP: Friss oder stirb / Goodbye Garageland / Lebt wohl & danke sehr / Wir sind das Volk<br />
D: JKP 61/Sony Music 5245001817<br />
CD-EP: Ich bin die Sehnsucht in dir / Es geht auch ohne / Niemandslied / Fallen<br />
D: Sony Music<br />
CD: Zurück zum Glück<br />
D: Sony Music<br />
Tracks: Kopf oder Zahl / Wir sind der Weg / Ich bin die Sehnsucht in dir / Wei¿es Rauschen /<br />
Alles wird vorÜbergehen / Beten / Wunder / Herz brennt / ZurÜck zum GlÜck / Die Behauptung<br />
/ How do you feel? / Freunde / Walkampf / Goldener Westen / Am Ende<br />
DVD: Rock Am Ring 2004 (Live)<br />
D: Sony Music<br />
Tracks: Intro (“The Man With The Harmonica”) / Hier kommt Alex / Du lebst nur einmal /<br />
AuswÄrtsspiel / Niemals einer Meinung / Friss oder stirb / Song 2 / Container-Lied / SchÖn sein<br />
/ Cocaine In My Brain / WÜnsch Dir was / Alles wird vorÜbergehen / Azzurro / Madelaine (aus<br />
LÜdenscheid) / Steh auf, wenn Du am Boden bist / Goodbye Garageland / Should I Stay Or<br />
Should I Go / Nur zu Besuch / Pushed Again / Bayern / Zehn kleine JÄgermeister / SchÖnen Gru¿,<br />
Auf Wiederseh’n / Bis zum bitteren Ende / Opel-Gang / Wort zum Sonntag / Alles aus Liebe /<br />
EisgekÜhlter Bommerlunder / Mad World / All die ganzen Jahre / Paradies / You’ll Never Walk<br />
Alone / Bonusmaterial: Magical Mystery Gig / Der Herr des Rings: “Mr. 1000 Stages” / Ruhe vor<br />
dem Sturm / Liveclip “Alles wird vorÜbergehen” / Nach dem Spiel<br />
2005<br />
CD-Promosingle: Alles wird vorÜbergehen<br />
D: JKP 67<br />
CD: Nur zu Besuch: Die Toten Hosen unplugged im Wiener Burgtheater<br />
D: Sony Music<br />
Tracks: Blitzkrieg Bop / Opel-Gang / AuswÄrtsspiel / Popmusik / Nichts bleibt fÜr die Ewigkeit<br />
/ Hier kommt Alex / The Guns Of Brixton / Das MÄdchen aus Rottweil / Der letzte Kuss /<br />
WÜnsch dir was / Der Bofrost Mann / BÖser Wolf / Pushed Again / Weltmeister / Alles aus<br />
Liebe / Freunde / Nur zu Besuch / Hand in Hand / EisgekÜhlter Bommerlunder / SchÖnen Gru¿,<br />
auf Wiederseh’n<br />
1986<br />
Soloplatten<br />
Wölli mit den Suurbiers<br />
12“-EP: Kein Mann für eine Nacht<br />
D: Weser Label 2403<br />
A: Kein Mann fÜr Eine Nacht / Teenage Rebel<br />
B: Petra Kelly / Party Killer / MÖpse<br />
2004<br />
2005<br />
1986
18<br />
OldieMarkt05/06<br />
Stephen Duffy<br />
Geburtsdatum: 30.5.1960<br />
Geburtsort: Birmingham, England<br />
Nationalität: Engländer<br />
Instrumente: Gesang, Keyboards,<br />
Gitarre<br />
Musikrichtung: Poprock<br />
Platten: 15 (4 solo, 8 mit Lilac Time,<br />
1 als Dr. Calculus, 1 mit Nigel<br />
Kennedy, 1 als Devils)<br />
Ein Hit ist eigentlich genau das, wonach ein<br />
Musiker strebt. Doch seine Karriere mit<br />
einem richtig gro¿en Treffer anzufangen,<br />
muss nicht das Richtige sein. Denn zum<br />
einen erwartet die Industrie dann sofort mehr<br />
davon und zum zweiten ist man stilistisch<br />
erst einmal festgelegt, was fÜr einen jungen<br />
KÜnstler sicher nicht das Beste ist. Stephen<br />
Duffy fing seine musikalische Karriere erst<br />
einmal mit seinem Bruder an: „Wir brachten<br />
Folk. Er spielte die Geige, ich die Gitarre.<br />
Wir hatten Jigs und Reels im Programm, weil<br />
wir Fans der Incredible String Band waren.<br />
Doch dann kam der Punk, der mich in gewisser<br />
Weise dazu brachte, auf die BÜhne zu<br />
gehen und zu spielen.“ Das ging einher mit<br />
dem Studium an der Kunstschule in Manchester,<br />
das Stephen aufnahm. Nun sind<br />
diese Schulen seit Beginn des Beat in<br />
England eine echte BrutstÄtte von Bands,<br />
weil dort, wie es Keith Richard erlÄuterte,<br />
„die hinkommen, mit denen man im englischen<br />
Erziehungs-System nichts anzufangen<br />
wei¿.“ Das fÜhrte im Fall von Duffy zur<br />
GrÜndung einer Band namens Barbarella, zu<br />
der neben Duffy noch Nicholas Bates, John<br />
Taylor, Simon Culley und eine Rhythmusmaschine<br />
zÄhlten. Damit absolvierte man<br />
erste Auftritte, ehe sich die vier so zerstritten,<br />
dass sie sich trennten. „Wenn man sehr jung<br />
ist, hat man nicht die Erfahrung, um mit<br />
Menschen zusammen zu arbeiten. Es ist so<br />
leicht, sich Über alberne Dinge zu entzweien.<br />
Heute habe ich natÜrlich realisiert, dass es<br />
viel leichter gewesen wÄre, die Probleme zu<br />
klÄren. Auf eine Art und Weise wÄre es eine<br />
nÜtzliche Lektion gewesen, im Rahmen einer<br />
Gruppe zu arbeiten.“ Das ist vor allem deswegen<br />
so breit angesprochen geworden, weil<br />
zwei Umbesetzungen spÄter aus der Gruppe<br />
Duran Duran entstanden war, mit bekannten<br />
Folgen. FÜr Stephen ging die Reise weiter<br />
zusammen mit den Folkies Dave Kusworth<br />
und Nikki Sudden, was als Hawks 1981<br />
immerhin eine Single ergab, aber sonst nicht<br />
viel, ehe „ich einen Musiker von der Band<br />
Fashion kennen lernte, die gerade einen Hit<br />
gelandet hatten. Deswegen hatten sie alle<br />
mÖglichen GerÄte.“ Das nÜtzte Stephen, um<br />
seinen ersten Song aufzunehmen, Kiss Me,<br />
der aber vÖllig unterging. Immerhin erreichte<br />
Tin Tin, wie er sich damals nannte, mit der<br />
zweiten Single Hold It immerhin einen 55.<br />
Platz. Zudem zeigte Warner Brothers in den<br />
USA Interesse und die brachten ihn zusammen<br />
mit dem legendÄren Musiker und Produzenten<br />
Booker T. Jones, frÜher der<br />
Organist von Booker T. & The MG’s. „Er<br />
hielt nach Leuten Aussicht, die er produzieren<br />
konnte und da zu dieser Zeit die Musik<br />
aus England angesagt war, wollte er wohl mit<br />
einem jungen KÜnstler arbeiten.“ Allerdings<br />
entpuppte sich die Arbeit mit dem legendÄren<br />
Musik aus zwei GrÜnden als sehr interessant:<br />
Zum einen arbeitete er nur am Abend, weswegen<br />
Stephen Zeit hatte, um sich mit dem<br />
Studio und dem Equipment anzufreunden.<br />
Und zum zweiten wollte Jones nicht mehr<br />
Orgel spielen, weswegen jede Menge elektronischer<br />
Tasteninstrumente im Studio herumstanden<br />
– eine ideale Spielwiese fÜr einen<br />
jungen Musiker, die Duffy denn auch weidlich<br />
ausnÜtzte. Im Nachhinein „hÖren sich<br />
die Aufnahmen von damals schon etwas seltsam<br />
an.“ Das war 1983 und Kiss Me kam<br />
zuerst nur in den USA auf den Markt, wo es<br />
schnell ein massiver Hit in der Dancefloor-<br />
Szene wurde. Daraufhin wurde man auch<br />
zuhause aufmerksam, aber so einfach war<br />
das nicht, „denn in den USA war ich bei Sire<br />
und WEA und deswegen dauerte es eine Zeit<br />
lang, ehe ich bei Virgin unterschreiben konnte.“<br />
Dann aber wurde die Single fÜr den<br />
englischen Geschmack neu abgemischt und<br />
schlug auf der Insel genauso ein wie in den<br />
USA: 1985 kam er zuhause auf einen vierten<br />
Platz und das war er nun, der Ruhm. „Wenn<br />
Steckbrief:StephenDuffy
man jung ist hat man ein natÜrliches<br />
BedÜrfnis nach Ruhm. Der erste Hit war ich,<br />
wie ich versuchte, jemand anderes zu sein.<br />
Au¿erdem versuchte ich verzweifelt, erfolgreich<br />
zu sein. Damals hÄtte ich, glaube ich,<br />
alles gemacht, um Erfolg zu haben. Ich war<br />
25 und noch nie bei Tops Of The Pops gewesen.<br />
Jeder, den ich damals kannte, hatte das<br />
schon geschafft.“ Immerhin gelang ihm mit<br />
Icing On The Cake ein zweiter Hit in England<br />
(Nr. 14), aber das war es auch schon,<br />
Steckbrief:StephenDuffy<br />
weil er zum einen in einen Rechtsstreit<br />
wegen seines Namens verwickelt wurde (so<br />
nannte sich auch eine Band, die in den 70er<br />
von Maurice Gibb produziert wurde) und<br />
zum zweiten die zweite LP 1986 Because We<br />
Love You keinen Erfolg hatte. „Das war<br />
schon ein richtiger Schritt, aber die meisten<br />
Songs zeigten mich auf dem Weg zu einem<br />
anderen Sound.“ Seine Unzufriedenheit zeigte<br />
sich auch in der Kooperation mit dem<br />
Posaunisten von Pigbag, Roger Freeman, mit<br />
dem er als Dr. Calculus unterwegs war.<br />
NatÜrlich konnte das Album Designer Beatnik,<br />
das nur kurz nach seinem zweiten Opus<br />
auf den Markt kam, nichts rei¿en, bleibt<br />
jedoch als Stilprobe eines starken Songschreibers<br />
mit einem musikalisch ganz<br />
anders ausgerichteten Musiker eine interessante<br />
Platten zwischen allen StÜhlen. Wesentlich<br />
wichtiger als dieses Experiment sollte<br />
eine Reise nach Jamaika werden, fÜr die<br />
sich Stephen eine Kompilation mit der Musik<br />
von Nick Drake zusammenstellte. „Ich hÖrte<br />
sie und sie krempelte vÖllig mein Leben um.<br />
Zuvor hatte ich begonnen, akustische Gitarre<br />
zu spielen und zusammen mit meiner frÜheren<br />
Vorliebe fÜr die Incredible String Band<br />
kam ich mir vÖllig deplaziert vor. Ich fÜhlte<br />
mich nicht glÜcklich mit der PersÖnlichkeit,<br />
die ich kreiert hatte. Ich war bei Top Of The<br />
Pops, ich war erfolgreich und ich fÜhlte mich<br />
vÖllig leer. Von da an war mir klar: Wenn ich<br />
etwas tue, dann sollte ich nur mein eigenes<br />
Ding durchziehen.“ Das bedeutete konkret<br />
zunÄchst ein Leben ohne Plattenvertrag und<br />
eine ganz andere Musik, die er zusammen<br />
mit seinem Bruder Nick herstellte und bei<br />
der akustische Instrumente und sparsame<br />
Arrangements im Zentrum standen. „Es war<br />
1987 und extrem schwierig, Überhaupt einen<br />
Plattenvertrag an Land zu ziehen. Jede Firma<br />
wollte nur den neuen Rick Astley unter<br />
Vertrag nehmen.“ Seine Reaktion zeigt viel<br />
von seiner neuen PersÖnlichkeit: Die GebrÜder<br />
Duffy nahmen mit dem Gitarristen Sagat<br />
Guirey, dem Bassisten Nick Harris und dem<br />
Schlagzeuger Michael Giri Lilac Time einfach<br />
auf ihrem eigenen Label auf, druckten<br />
Stephen Duffy auf das wei¿e Cover und<br />
pressten gerade einmal 1000 StÜck. „Wir<br />
machten dasselbe wie zur selben Zeit die<br />
Techno-Bands.“ Und das kleine Wunder<br />
geschah: Den Leuten gefiel die LP und die<br />
Musik und plÖtzlich erhielt man nicht nur<br />
einen Vertrag mit Fontana, sondern die<br />
zweite LP Paradise Circus kam in den USA<br />
sogar in die Top 10 der College-Charts, was<br />
am Ende Über 100.000 StÜck verkaufter<br />
Alben bedeutete. Im Nachhinein ist das kein<br />
Wunder, denn diese, die nÄchste LP & Love<br />
For All sowie die zunÄchst letzte, Astronauts,<br />
gehÖren zu den wenigen Platten, die man als<br />
legitime Erben von Nick Drake bezeichnen<br />
kann, sowohl hinsichtlich der Arrangements<br />
aber auch bezÜglich der QualitÄt der Lieder.<br />
„Fontana versuchte sich wie ein Indie zu<br />
gerieren, versenkte aber eine Menge Geld.<br />
Auf der anderen Seite waren wir in den USA<br />
viel populÄrer und als die Manchester-Szene<br />
begann, war unsere Zeit zu Ende.“ Vor allem<br />
warf der Bruder von Stephen das Handtuch,<br />
was Stephen wiederum nach dem Sinn des<br />
Ganzen fragen lie¿. Doch das nÄchste<br />
Projekt wartete schon auf ihn. In einer Bar in<br />
New York hatte er zufÄllig Brix Smith von<br />
The Fall getroffen und sich mit ihr Über<br />
Fu¿ball unterhalten. Also erzÄhlte sie ihm,<br />
dass ihr Freund ein Fan von Aston Villa war,<br />
wie Duffy selbst auch. Das eine Wort ergab<br />
das andere und so traf man sich im Stadion,<br />
wo sich der Freund als Nigel Kennedy entpuppte,<br />
der kurz darauf durch seine Version<br />
von Vivaldis Vier Jahreszeiten weltweit<br />
berÜhmt wurde. Da Stephen damals bereits<br />
aufs Land gezogen war, besuchten ihn die<br />
beiden und fanden Gefallen an dem zurÜkkgezogenen<br />
Lebensstil – plÖtzlich hÄngte<br />
man stÄndig zusammen herum, was zu der<br />
Platte In Colours fÜhrte, einem tollen Mix<br />
aus Klassik und Pop. „Das Pech war nur,<br />
dass Nigel in der Popmusik gehasst wurde<br />
und 1993 wollte ihn keiner mehr hÖren. Alle<br />
Kritiken sagten, das sind gro¿artige Songs<br />
aber schlechte Versionen. Auf der anderen<br />
Seite wollten viele Leute im GeschÄft nicht,<br />
dass Nigel Popmusik machte.“ Bis heute<br />
stellt dieses Album ein Unikat dar, auf das<br />
man sich einlassen muss, zumal Stephen mit<br />
Bandschleifen experimentierte. „Niemand<br />
hÖrte sich die CD wirklich an. Das war es<br />
dann zunÄchst fÜr mich, weil es einfach<br />
deprimierend war, so etwas gutes zu machen<br />
wie Lilac Time und ignoriert zu werden, dann<br />
etwas noch besseres vorzulegen und erneut<br />
auf Desinteresse zu sto¿en.“ So ging Stephen<br />
nach Alaska und tauchte erst 1995 mit der<br />
Band Velvet Crush im Schlepptau auf, die<br />
Duffy (auch als London Girls bekannt) einen<br />
deutlich rockigeren Charakter verlieh, wÄhrend<br />
die QualitÄt der Songs eh nie in Frage<br />
stand. Das war ein echtes Comeback, allerdings<br />
auf dem kleinen Label Cooking Vinyl,<br />
dem Duffy bis heute die Treue gehalten hat.<br />
Trotz der schon gewohnt positiven Kritiken<br />
blieben die VerkÄufe vernachlÄssigbar<br />
und das galt auch fÜr die nÄchste CD I Love<br />
My Friends 1998. Da war es gut, dass sich<br />
Duffy der BÄnder eines 15-jÄhrigen Kanadiers<br />
angenommen hatte, die der ihm mit<br />
der Bitte zugesandt hatte, sie zu Überarbeiten.<br />
Der hie¿ Steve Page und ist heute der<br />
Kopf der Barenaked Ladies, die zuhause<br />
in Kanada und in den USA ihre Alben in<br />
LastwagenstÄrke verkaufen. Um aus dem<br />
OldieMarkt05/0619<br />
kommerziellen Loch herauszukommen und<br />
auch, weil sein Bruder Nick wieder an Bord
kam, wurde 1999 Lilac Time wieder belebt,<br />
die bis heute drei weitere neue CDs und den<br />
formidablen Doppelpack Compendium vorgelegt<br />
haben, der die Jahre auf Fontana Revue<br />
passieren lässt. Doch der positive Ton, mit<br />
dem diese Geschichte eines der besten<br />
Songschreibers der aktuellen Popmusik endet,<br />
kommt nicht daher, weil diese CDs sich<br />
wesentlich besser verkauft hätten als die<br />
zuvor oder weil die Kooperation mit seinem<br />
alten Kumpel Nick Rhodes (bei Barbarella<br />
hieß er noch Nicholas Bates) als The Devils<br />
plötzlich Millionen verkauft hätte, sondern<br />
weil er zwischenzeitlich Lieder für Robbie<br />
Williams schreibt und die letzte CD des europäischen<br />
Superstars produziert hat.<br />
20 Steckbrief:StephenDuffy OldieMarkt05/06<br />
Diskografie<br />
1985 The Ups And Downs<br />
D: 10 Virgin Ariola 206 982, UK: 10 Virgin<br />
DIX 5, RI 1988 UK: 10 Virgin XID 5. CD: D:<br />
Virgin 610 455, UK: DIXCD 5<br />
A: Kiss Me / She Makes Me Quiver / A Masterpiece<br />
/ But Is It Art? / Wednesday Jones<br />
B: Icing On The Cake / The Darkest Blues /<br />
Be There / Believe In Me / The World At<br />
Large Alone<br />
1986 Because We Love You<br />
UK: 10 Virgin XID 12. CD: UK: 10 Virgin<br />
XIDCD 12<br />
A: Something Special / A Lot Of Ink / Sunday<br />
Supplement / When You Go To Bed / Why<br />
Shouldn’t I<br />
B: Unkiss That Kiss / I Love You / Love<br />
Station / We’ll Never Argue / Julie Christie<br />
Dr. Calculus<br />
1986 Designer Beatnik<br />
UK: 10 Virgin XCID 14<br />
A: Blasted With Ecstasy / Programme 7 /<br />
Moment Of Being-Interlude / Killed By<br />
Poetry / Moment Of Being-Reprise / Man<br />
B: Candyfloss Pink / Dream Machine / Just<br />
Another Honey / Designer Beatnik / Perfume<br />
From Spain<br />
Lilac Time<br />
1988 Lilac Time<br />
UK: Swordfish SF LP 006, RI D/UK: Fontana<br />
Phonogram 834 835-1. CD: D/UK:<br />
Fontana Phonogram 834 835-2, RI 1990 US:<br />
Fontana PolyGram 836 744-2, JP: Phonogram<br />
28PD-542<br />
A: Black Velvet / Rockland / Return To Yesterday<br />
/ Love Becomes A Savage / You’ve<br />
Got To Love<br />
B: Together / Too Sooner Late Than Better /<br />
The Road To Happiness / Trumpets From<br />
Montparnasse<br />
1989 Paradise Circus<br />
D/UK/US: Fontana Phonogram 838 641-1.<br />
CD: D/UK/US: Fontana Phonogram 838<br />
641-2, JP: Phonogram PPD-112<br />
A: American Eyes / The Lost Girl In The<br />
Midnight Sun / If The Stars Shine Tonight /<br />
The Beauty In Your Body / The Days Of<br />
The Week / She Still Loves You / Paradise<br />
Circus<br />
B: The Girl Who Waves At Trains / The Last<br />
To Know / Father Mother Wife And Child /<br />
The Rollercoaster Song / Work For The<br />
Weekend / Twilight Beer Hall<br />
1990 & Love For All<br />
D/UK/CA: Fontana Phonogram 846 190-1<br />
(+ Best Of: RETRO 1). CD: D/UK/CA: Fontana<br />
Phonogram 846 190-2, JP: Phonogram<br />
PHCR-1019<br />
A: Fields / All For Love And Love For All /<br />
Let Our Land Be The One / I Went To The<br />
Dance / Wait And See / Honest To Good<br />
B: The Laundry / Paper Boat / Skabaskiblio /<br />
It’ll End In Tears / Trinity / And On We Go<br />
C: Black Velvet / Return To Yesterday / The<br />
Beauty In Your Body / Together<br />
D: The Days Of The Week / American Eyes /<br />
If The Stars Shine Tonight / The Girl Who<br />
Waves At Trains<br />
1991 Astronauts<br />
D: Creation Intercord 148.911, UK: Creation<br />
CRELP 098. CD: D: Creation Intercord<br />
848.911, UK: Creation CRECD 098, JP:<br />
Creation COCY-7877<br />
A: In Inverna Gardens / Hats Off, Here<br />
Comes The Girl / Fortunes / A Taste For<br />
Honey / Grey Skies And Work Things /<br />
Finistére<br />
B: Dreaming / The Whisper Of Your Mind /<br />
The Darkness Of Her Eyes / Sunshine’s<br />
Daughter / North Kensington / Madresfield<br />
& Nigel Kennedy<br />
1993 CD: Music In Colours<br />
UK: EMI CDCPS 7361, JP: EMI Toshiba<br />
TOCP-7783, RI 1998 D: EMI 789420-2<br />
Tracks: In Sparkles / Transitoire / Natalie /<br />
Transitoire II / She Wants To Share The<br />
Magic / Transitoire III / Music In Colours /<br />
Galaxy / Transitoire IV / Totem / Transitoire<br />
V / Hotel And Hotel / Transitoire VI /<br />
Charlotte’s Conversation / Transitoire VII / A<br />
Fall From The Sky<br />
Stephen Duffy<br />
1995 CD: Duffy<br />
D: Indolent ARIS 21280312, UK: Indolent<br />
BMG DUFFCD 003<br />
Tracks: London Girls / Sugar High / She<br />
Freak / Needle Mythology / A Child Is<br />
Waiting / The<br />
Kids On Every Corner / Ghetto Child / Starfit<br />
/ Mr. Twentiest Century Man / Rachel /<br />
Smitten<br />
1998 CD: I Love My Friends<br />
D: Cooking Vinyl Indigo 5243-2, UK: Cooking<br />
Vinyl COOKCD 144, RI <strong>2006</strong> D: Cooking<br />
Vinyl Indigo 6543-2 (+ Mao Badge / In<br />
The Evening Of Her Day / Barbarellas /<br />
House Of Flowers / Comedown / Hey Kat /<br />
Holding Hands With Grace)<br />
Fortsetzung S. 30
Der zweite Teil der Ausgabe<br />
der Talking Heads-CDs als<br />
TalkingHeads:DieletztendreiStudioplatten<br />
CD und DVD handelt die<br />
letzten drei Alben ab.<br />
Innovator kann man nicht ewig bleiben, gerade<br />
in der Rockmusik. Denn das wÜrde bedeuten,<br />
dass die KommerzialitÄt auf der Strecke<br />
bleibbt und das ist im GeschÄft mit der<br />
Rockmusik keine gute Idee, zumal die Szene<br />
voll ist mit sogenannten Legenden, wobei<br />
dieser Ausdruck in diesem Umfeld nichts<br />
anderes ist als ein anderer Begriff fÜr gescheiterte<br />
Karrieren. Da ging es den Talking<br />
Heads ganz anders. Die Kunststudenten aus<br />
Rhode Island schafften es von Anfang an,<br />
einen neuen Ansatz mit den richtigen Zahlen<br />
an den Kassen der LÄden zu verbinden, inklusive<br />
von Singleshits wie der Version des Hits<br />
von Al Green, Take Me To The River 1979.<br />
Damals war die Revolution bereits vorbei<br />
und David Byrne & Co. zÄhlten definitiv zu<br />
den Gewinnern, zumal die Solo-Projekte wie<br />
die Alben von Byrne und das Projekt von<br />
Tina Weymouth und Chris Frantz, der Tom-<br />
Tom Club, ebenfalls charteten. Das war ein<br />
Grund, warum man erst 1985 in ein<br />
Plattenstudio zurÜckkehrte, nachdem die LP<br />
zu dem Konzertfilm Stop Making Sense des<br />
renommierten Regisseurs Jonathan Demme<br />
(besser bekannt als Macher des Streifens Das<br />
Schweigen der LÄmmer) mit ihren mittleren<br />
HitparadenplÄtzen beiderseits des Atlantiks<br />
bewiesen hatte, dass die Nachfrage und die<br />
Attraktion der Band nach wie vor gro¿ war,<br />
zumal man 1986 mit der im Film Down And<br />
Out In Beverly Hills verwendeten Live-<br />
Version von Once In A Lifetime sogar einen<br />
kleineren US-Hit feiern konnte. NatÜrlich<br />
war der Ansatz 1985 ein ganz anderer als in<br />
den 70ern: Man zÄhlte inzwischen unbestritten<br />
zu den Spitzen der ehemaligen New Wave<br />
und hatte vor allem bewiesen, dass man<br />
Songs schreiben konnte. Und so Überraschte<br />
das im Juni verÖffentlichte Little Creatures<br />
(EMI 3 48660 2) nicht durch die QualitÄt der<br />
Musik, sondern vor allem durch die Tatsache,<br />
dass das Quartett eine Kollektion zeitloser<br />
Popsongs vorgelegt hatte, aus der die Hits<br />
And She Was und Road To Nowhere herausragten,<br />
wobei das Video zu Hit Nr. 2 einmal<br />
mehr die visuelle KreativitÄt der ja frÜher als<br />
Designstudenten tÄtigen Herren unter Beweis<br />
stellte, was der Ausstrahlung auf MTV und<br />
dem Vordringen in die US-Top 10 sicher<br />
nicht schadete. Vor allem aber war das eine<br />
ausgezeichnete Platte, zu der auf dieser<br />
Ausgabe zum einen drei Bonustracks in Form<br />
von einer erweiterten Version und zwei frÜhen<br />
Fassungen kommen, sowie eine DVD,<br />
die sowohl die Songs des originalen Albums<br />
enthÄlt als auch die oben angesprochenen<br />
Videos zu den beiden Hits. Das ist zusammen<br />
vom Audioteil her sehr beachtlich und die<br />
Videos sind eine nette Zugabe, obwohl man<br />
sich vielleicht etwas Überraschendere Bonusteile<br />
gewÜnscht hÄtte. Zu sagen, damit wÄre<br />
die Karriere der Band am Ende gewesen,<br />
wÄre zwar angesichts der Faktenlage falsch,<br />
aber nur auf den Gehalt der folgenden<br />
Produktionen bezogen, eher richtig. Der erste<br />
Beweis trug den Namen True Stories (EMI 3<br />
48666 2) und war am Anfang der Soundtrack<br />
zu dem Film David Byrne’s Film des gleichen<br />
Namens, den er zunÄchst Überhaupt<br />
nicht als Gruppenwerk auf den Markt bringen<br />
wollte, weil er zurecht die BefÜrchtung hatte,<br />
darunter wÜrde der Absatz des Soundtracks<br />
leiden. TatsÄchlich hatte die Platte das<br />
Problem, dass im Gegensatz zur Filmmusik,<br />
wo Leute wie Pops Staples, John Goodman<br />
oder Tito Larriva die Songs zum Besten<br />
gaben, jetzt Byrne alleine als Vokalist fungierte<br />
– nicht immer zum Vorteil der Titel,<br />
was man anhand der Bonustracks, zu denen<br />
zwei der Filmfassungen gehÖren, feststellen<br />
OldieMarkt05/0621<br />
kann. Im Vergleich zu Little Creatures fiel<br />
das deutlich ab und unterstreicht eigentlich<br />
die Berechtigung der BefÜrchtungen von<br />
David Byrne, der mehr oder weniger von<br />
EMI dazu gezwungen worden war.<br />
Dass danach noch ein weiteres Opus der<br />
Gruppe erschien, lag vor allem an den bestehenden<br />
vertraglichen Verpflichtungen und das<br />
merkte man der Platte an, die in Paris und New<br />
York mit Produzent Steve Lillywhite entstand.<br />
Naked (EMI 3 48669 2) zeigte sehr deutlich,<br />
dass der Name Talking Heads auf dem Cover<br />
eigentlich deplaziert war, denn sowohl der<br />
Charakter der Songs mit ihren Latin-EinflÜssen<br />
als auch der Klang insgesamt bewies,<br />
dass hier eine Gruppe von Musikern musizierte,<br />
die eigentlich nichts mehr miteinander zu<br />
tun hatte. Ein trauriges Ende fÜr eine gro¿artige<br />
Band mit ebensolchen Platten.
Cuneiform ist weltweit eines<br />
der fÜhrenden Label mit<br />
progressivem Rock jenseits<br />
der ausgetretenen Pfade.<br />
22 NeueCDsvonCuneiform OldieMarkt05/06<br />
Gegen den Strom zu schwimmen kostet nicht<br />
nur im richtigen Leben viel Kraft – auf den<br />
Pop bezogen ist es vor allem teuer. Denn wer<br />
sich gegen die herrschende Mode stellt, wird<br />
an der Kasse abgestraft. Um diesen Weg zu<br />
gehen, muss man entweder hundertprozentig<br />
an die eigene Vision glauben oder man kann<br />
sich die Musik als kostspieliges Hobby leisten.<br />
Beides trifft auf die hier vorgestellten<br />
Musiker und Platten zu, wobei freilich die<br />
erstere Gattung im Vordergrund steht. So hat<br />
der Schlagzeuger Daniel Denis seine musikalischen<br />
Ideen mit Univers Zero bereits seit<br />
1974 umgesetzt, als er die Band zusammen<br />
mit Roger Trigaux in Belgien grÜndete. Zweifellos<br />
stand anfangs Magma Pate, vor allem<br />
wegen der vertrackten Rhythmen, die Denis<br />
vorlegte. Doch bei ihm stand die Fusion von<br />
klassischer und der progressiven Rockmusik<br />
im Vordergrund, die er sowohl durch die<br />
Besetzung als auch durch die Kompositionen,<br />
die oft an Komponisten wie Strawinsky oder<br />
BartÓk erinnern, umsetzte. Nach einer Pause<br />
stellte Denis 1999 ein Sextett zusammen, mit<br />
dem er auch tourt. So entstand das Material<br />
auf Live (Cuneiform Rune 220/Fenn Music)<br />
auf den Auftritten auf einigen Festivals 2005,<br />
auf denen er sich und seine Musik einem<br />
begeisterten Publikum zeigte. Das ist eine<br />
ganz eigene Welt, die ab und zu etwas an<br />
Gong erinnert, aber meistens mit keiner anderen<br />
Band zu vergleichen ist.<br />
Da ist Zaar schon leichter einzuordnen. Das<br />
Projekt der BrÜder Hazera, das sie nach der<br />
AuflÖsung ihrer ersten Band Sotos ins Leben<br />
gerufen haben, kann man grob zum Jazzrock<br />
rechnen, auch wenn sie sich vielschichtiger<br />
prÄsentieren als viele andere Kollegen. Das<br />
ergibt sich schon aus der Besetzung, zu der<br />
eine Drehleier genauso gehÖrt wie die ganz<br />
normale Rhythm Section und die Gitarre. Ihr<br />
DebÜt Zaar (Cuneiform Rune 224/Fenn<br />
Music) demonstriert die FÄhigkeiten der vier<br />
Musiker auf ihren Instrumenten ebenso wie<br />
ihre Bandbreite, die von Kompositionen, die<br />
38 Sekunden dauern bis zu einer knapp unter<br />
20 Minuten reichen. Sie alle werden von der<br />
AggressivitÄt des Rock genauso beherrscht<br />
wie von der Verspieltheit des Jazz.<br />
Rein instrumental gehen auch Derek Poteat,<br />
Shane Perlowin und Sean Dail, oder anders<br />
Ahleuchatistas zu Werke, die sich in dem<br />
KÜnstlerort Asheville in North Carolina trafen<br />
und mit John Zorn und Univers Zero<br />
gemeinsame Vorlieben entdeckten. Schon die<br />
Spielzeit von What You Will (Cuneform<br />
Rune 221/Fenn Music), ihrem dritten Album,<br />
beweist, dass sie vor allem Wert auf die<br />
Geschwindigkeit legen. Denn sie handeln 14<br />
Kompositionen in etwas Über 41 Minuten ab<br />
– bei normalen Jazzrock-Bands wÜrde das in<br />
etwa das doppelte in Anspruch nehmen. Da<br />
die Jungs auch keine Angst vor freieren<br />
Passagen haben, ist das des Öfteren relativ<br />
schwer verdaulich, aber konzentriertes ZuhÖren<br />
zeigt die verborgenen SchÖnheiten.<br />
Im Gegensatz zu den bisher besprochenen<br />
Gruppen geht Ray Russell nicht nur unter seinem<br />
eigenen Namen ans Werk, sondern er verfolgt<br />
seit langem eine schizophrene Karriere:<br />
Zum einen ist er eines der absoluten Session-<br />
Asse, das von Tina Turner bis zu Andy<br />
Williams fast alles begleitet hat, was in dem<br />
GeschÄft Rang und Namen hat. Zum anderen<br />
aber ist er ein Gitarrist, der selbst im<br />
Grenzgebiet von Jazz und Rock zuhause ist,<br />
wobei er die freien Gefilde am liebsten aufsucht.<br />
Seit seinen Gruppen Rock Workshop<br />
(mit Alex Harvey) und Running Man versucht<br />
er, die beiden Stile zu vereinen und traf auf<br />
diesem Weg den berÜhmten Arrangeur und<br />
Komponisten Gil Evans, dem er Goodbye<br />
Svengali (Cuneiform Rune 223/Fenn Music)<br />
gewidmet hat.
DVD-Kritiken<br />
Tori Amos<br />
Fade To Red (2 DVD)<br />
Warner Music Vision 0349<br />
70295-2<br />
Seit MTV 1984 auf Sendung<br />
ging, hat sich der Karriere-Aufbau<br />
in der Rockmusik<br />
grundlegend geÄndert.<br />
Zum Tonstudio und<br />
der BÜhne kam das Filmstudio<br />
hinzu und viele Erfolge<br />
beruhen auf der visuellen<br />
Kraft einer KÜnstlerin<br />
oder eines KÜnstlers<br />
genauso wie auf der QualitÄt<br />
ihrer Musik. Gut fÜr<br />
Tori Amos, die einige der<br />
besten Videos gedreht hat,<br />
die man im Bereich des<br />
Pop finden kann. 21 davon<br />
(inklusive von zwei Bonustiteln)<br />
findet man auf den<br />
beiden Discs, von denen<br />
jedes mit einem Kommentar<br />
der Dame selbst angereichert<br />
wurde. Als Zugabe<br />
erhÄlt man noch den Film<br />
Behind The Scenes: A Sorta<br />
Fairytale, der sich um das<br />
Drehen eines Videos dreht.<br />
Das ist sowohl optisch wie<br />
akustisch eine Augen- und<br />
Ohrenweide, wobei die optischen<br />
Umsetzungen der<br />
Kompositionen der Dame<br />
teilweise wirklich atemberaubend<br />
sind. Das macht<br />
den Sinn des Ganzen aus,<br />
der weit Über eine Video-<br />
Sammlung hinausgeht,<br />
weil Amos eben nicht die<br />
normalen und schnell langweiligen<br />
Videos drehte,<br />
sondern immer nach dem<br />
aus dem Rahmen fallenden<br />
suchte. Bleibt nur die<br />
Frage, warum 103 Minuten<br />
auf zwei Discs verteilt<br />
werden mussten.<br />
Marc Almond<br />
Sin Songs, Torch And<br />
Romance<br />
Warner 51011-1715-2<br />
Schon das Coverfoto der<br />
anlÄsslich der Auftritte des<br />
SÄngers im Almeida Theater<br />
eingespielten Disc zeigt,<br />
in welcher Tradition sich<br />
der Mann sieht, der dank<br />
des Hits Tainted Love von<br />
Soft Cell eine Solokarriere<br />
starten konnte. Denn dank<br />
des Mikrofons und seiner<br />
Haltung erinnert er an die<br />
berÜhmten Crooner der<br />
40er und 50er Jahre, und<br />
das ist ja wohl auch sein<br />
Ziel. Zumindest legt das<br />
ein Blick auf das Material<br />
nahe, bei dem Balladen im<br />
Vordergrund stehen, die<br />
von Songschreibern von<br />
Bert Kaempfert bis zu<br />
David Bowie stammen. Ein<br />
bisschen wirkt er wie ein<br />
Nachfahre von Frank Sinatra.<br />
Ganz abgesehen von<br />
der QualitÄt bringt er aber<br />
auf jeden Fall viel: 30 Songs<br />
absolvierte er in rund 2<br />
Stunden und dazu fand sich<br />
noch Platz fÜr ein Interview<br />
sowie vier Titeln, die bei<br />
den Proben fÜr die beiden<br />
Shows mitgeschnitten wurden.<br />
Das ist natÜrlich ganz<br />
auf den SÄnger ausgerichtet<br />
und das macht auch Sinn,<br />
schlie¿lich erscheint das<br />
Ganze unter seinem Namen.<br />
Wer Musik fÜrs Herz will<br />
aus den verschiedenen ¤ras<br />
der Popmusik, der liegt hier<br />
richtig und wer mehr von<br />
dem Mann erfahren will,<br />
dank des integrierten Interviews<br />
ebenfalls. FÜr<br />
Almond-Fans.<br />
Big Country<br />
Live In Germany ’95<br />
Track Record TRKDVD001<br />
Warum sich ein eigentlich<br />
erfolgreicher Musiker wie<br />
Stuart Adamson umbringt,<br />
ist wahrscheinlich nicht einmal<br />
fÜr Mitglieder seiner<br />
Familie zu verstehen. Seitdem<br />
ist die schottische Gitarrenrock-Band<br />
Geschichte<br />
und das fÜhrt zu einigen<br />
CDs mit Archivmaterial und<br />
das gilt auch fÜr diese DVD,<br />
die in drei Teile gegliedert<br />
ist. Zwei davon werden im<br />
Titel angesprochen und<br />
enthalten einen Auftritt<br />
beim Fest des SWF auf der<br />
einen und den Gig im Vorprogramm<br />
der Rolling<br />
Stones anlÄsslich der Voodoo<br />
Lounge-Tour in Wolfsburg<br />
auf der anderen Seite.<br />
Das sind 22 Songs, von<br />
denen sich allerdings sieben<br />
Überschneiden. Dazu<br />
finden sich Privatfilme von<br />
der Tour und von den<br />
AblÄufen hinter der BÜhne,<br />
wie es inzwischen bei solchen<br />
DVDs gang und gÄbe<br />
ist. Die drei Ingredienzien<br />
zusammen ergeben ein rundes<br />
Bild von der BÜhnenshow<br />
und der Musik der<br />
Schotten, die zurecht zu<br />
den bestem Gitarrenrock-<br />
Bands gezÄhlt wurden, die<br />
den Boom des Stils in<br />
den 80er Jahren aufgrund<br />
der QualitÄten ihres Kopfes<br />
Stuart Adamson als<br />
Musiker und Komponist<br />
Überdauerten. Die QualitÄt<br />
ihrer Musik prÄsentiert die<br />
DVD ebenso wie die Art<br />
ihres Auftretens.<br />
Gillan<br />
Live Edimburgh 1980<br />
Angel Air NJPDVD 625<br />
Hinter Ritchie Blackmore<br />
absolvierte Ian Gillan die<br />
erfolgreichste Solo-Karriere<br />
der ehemaligen Deep<br />
Purple-Musiker, wobei er<br />
vor allem Anfang der 80er<br />
Jahre unter seinem eigenen<br />
Namen an der Spitze der<br />
LP-Charts stand. Glory<br />
Road und Future Shock<br />
drangen bis in die Top-10<br />
der UK-Charts vor und die<br />
Tracks, die dieser Disc ihren<br />
Namen gaben, wurden im<br />
Anschluss an die LP Glory<br />
Road vom schottischen TV<br />
mitgeschnitten. Das betrifft<br />
allerdings nur 5 Songs und<br />
als Zusatz gibt es drei Titel<br />
aus den Archiven von derselben<br />
Besetzung. Das Material<br />
setzt sich aus Smoke<br />
On The Water, Rock & Roll<br />
und den Songs zusammen,<br />
die Gillan gemeinsam mit<br />
den Musikern schrieb. So<br />
ergeben die Lieder einen<br />
guten Querschnitt durch die<br />
Musik, die Gillan zu seiner<br />
erfolgreichsten Zeit produzierte.<br />
Die Musik wird angereichert<br />
durch Interviews<br />
mit jedem der beteiligten<br />
Musiker, abgesehen von<br />
Gillan selbst. Um das Ganze<br />
abzurunden, bekommt<br />
man noch einen Film von<br />
Joe Geesin Über die Geschichte<br />
der Band. Das ergibt<br />
einen guten ¼berblick<br />
Über die Band und ihre<br />
Musik in ihrer erfolgreichsten<br />
Zeit (Angel Air, P.O.<br />
Box 14, Stowmarket, Suffolk,<br />
IP14 1EN, England).<br />
OldieMarkt05/0623<br />
Paolo Conte<br />
Live Arena di Verona<br />
Warner Music Vision 51011<br />
1303-2<br />
Dass man mit 72 Jahren<br />
noch ein neues Album und<br />
eine Tour Über die BÜhne<br />
bringt, dÜrfte eher selten<br />
geschehen, doch wenn man<br />
eine Karriere erst mit 40<br />
Jahren startet, verschiebt<br />
sich die Perspektive allerdings.<br />
In Italien und Frankreich<br />
zÄhlt der Rechtsanwalt,<br />
der irgendwann diese<br />
Laufbahn zugunsten der<br />
des Songschreibers und<br />
SÄngers aufgab, zu den<br />
gro¿en Stars, was alleine<br />
der Ort verrÄt, wo diese<br />
Disc mitgeschnitten wurde:<br />
In der Arena zu Verona finden<br />
ansonsten OpernauffÜhrungen<br />
statt. Nun ist<br />
Conte zwar kein klassischer<br />
SÄnger, aber er verkÖrpert<br />
die Chanson-Tradition<br />
aus Frankreich, weswegen<br />
er dort auch genauso<br />
populÄr ist wie in seiner<br />
Heimat. So Überzeugt das<br />
Konzert vor allem durch<br />
die SouverÄnitÄt eines KÖnners,<br />
der seine Musik mit<br />
einer Sicherheit bringt die<br />
beweist, dass er ein richtig<br />
Guter ist. Ein Interview mit<br />
ihm und ein Film Über das,<br />
was hinter der BÜhne so ablÄuft<br />
inklusive dessen, was<br />
vor einer solchen Show so<br />
stattfindet, runden das Teil<br />
ab. Deswegen bringt die<br />
DVD die Musik des Mannes<br />
genauso gut wie Einblicke<br />
in seine Person, die<br />
weit Über eine normale<br />
DVD hinausgehen. Das ist<br />
echte QualitÄt.
24<br />
OldieMarkt05/06<br />
Various Artists<br />
Tanzmusik vergangener<br />
Jahre<br />
Duophon 05 54 3<br />
Auch wenn Komponisten<br />
in die klassische Musik<br />
eingeordnet werden, liegt<br />
das oft vor allem daran,<br />
dass sie in einer Zeit aktiv<br />
waren, da Operetten die<br />
Funktion des heutigen<br />
Musicals einnahmen. Wie<br />
die heute standen und fielen<br />
sie mit den Songs und<br />
ihrer QualitÄt und folglich<br />
musste jeder Komponist<br />
dafÜr sorgen. Emmerich<br />
KÁlmÁn schaffte das und<br />
das macht die CD mit<br />
Songs aus dieser Zeit zu<br />
einer guten Sache (Duophon,<br />
Eislebener Str. 4,<br />
10789 Berlin).<br />
Monster Magnet<br />
Spine Of God<br />
Steamhammer SPV 99642<br />
CD<br />
Musikalische Klischees<br />
sind sicher hilfreich bei der<br />
Einordnung einer Band,<br />
aber sobald es um konkrete<br />
Platten geht, helfen sie<br />
nicht weiter. Das DebÜt der<br />
allgemein als Urvater des<br />
Stoner Rock geltenden<br />
Gruppe um Dave Wyndorf<br />
ist so ein Fall. Denn jeder,<br />
der da den heute bekannten<br />
Klang erwartet, wird sich<br />
erstaunt an die Ohren fassen<br />
angesichts des differenzierten,<br />
harten Rock, der<br />
anders als viele Epigonen<br />
mit echten Songs aufwartete.<br />
Einen Bonustrack gibt<br />
es dazu.<br />
Various Artists<br />
Tanzmusik vergangener<br />
Jahre<br />
Duophon 05 55 3<br />
Anders als der ungarische<br />
Jude KÁlmÁn, der nie Über<br />
die Emigration hinweg kam,<br />
feierte Peter Igelhoff seine<br />
ersten ganz gro¿en Erfolge<br />
erst unter der ¤gide der<br />
Nazis, was nichts mit ihm<br />
persÖnlich zu tun hatte,<br />
wohl aber damit, dass in<br />
einer Zeit, in der die herausragenden<br />
Komponisten<br />
aus dem deutschsprachigen<br />
Raum vertrieben wurden,<br />
andere ihn ihre Fu¿stapfen<br />
traten. Das galt auch fÜr<br />
den Wiener, der nach dem<br />
Krieg erfolgreich blieb. Die<br />
Aufnahmen stammen von<br />
1936-1965.<br />
Monster Magnet<br />
Tab<br />
Steamhammer SPV 99652<br />
CD<br />
Opus Nr. 2 war 1993 nicht<br />
nur kaum zu bekommen,<br />
die EP, die <strong>2006</strong> mit einem<br />
Livetrack mehr erscheint,<br />
bot einen ganz anderen<br />
Sound als das DebÜt. Diesmal<br />
bezog sich Wyndorf<br />
wesentlich stÄrker auf die<br />
Band, die ihn anfangs mit<br />
am meisten beeinflusst hatte:<br />
Hawkwind. Ohne gro¿e<br />
¼bertreibung kÖnnte man<br />
das Studiomaterial als die<br />
logische Fortsetzung der<br />
Spacerocker in den 90er<br />
Jahren bezeichnen, wobei<br />
Wyndorf die Mischung aus<br />
Gitarre und Elektronik hÄrter<br />
gestaltete.<br />
Metropol-Vokalisten<br />
Tanzmusik vergangener<br />
Jahre<br />
Duophon 05 56 3<br />
Die Comedian Harmonists<br />
hatten zwar den grÖ¿ten<br />
Namen unter den Vokal-<br />
Gruppen der 30er Jahre,<br />
aber sie waren nicht die<br />
einzigen. Das Quintett um<br />
Kurt Bangert bekam seinen<br />
Namen von dem Metropol<br />
Theater in Berlin, wo<br />
man regelmĿig auftrat.<br />
Die 24 Lieder aus dem<br />
Zeitraum von 1934-39<br />
zeigen das KÖnnen der<br />
Herren ebenso wie die<br />
Unterschiede zu den berÜhmteren<br />
Kollegen. Die<br />
Herren beruhten weniger<br />
auf VirtuositÄt als auf dem<br />
Satzgesang.<br />
Streetlight Manifesto<br />
Keasbey Nights<br />
Victory VR 240/Soulfood<br />
Ska ist eine Musik, die<br />
man allgemein mit Lebensfreude<br />
und Rhythmus<br />
identifiziert und die Band<br />
aus den USA wird dieser<br />
Erwartung vollauf gerecht.<br />
Das 1998er Opus prÄsentierte<br />
das Sextett zudem<br />
nicht als Puristen, sondern<br />
als Formation, die<br />
auch angrenzende Stile<br />
berÜcksichtigte. Das machte<br />
die CD zu einer abwechslungsreichen<br />
und originellen<br />
Produktion, die<br />
vom Klang genauso gut<br />
ausfiel wie von den Songs<br />
her. So sollte moderner Ska<br />
klingen.<br />
Johnny Cash<br />
Travelling Cash<br />
Bear Family BCD 16820<br />
Tote KÜnstler sind in der<br />
Regel solche, die gut verkaufen.<br />
Da ist es kein Wunder,<br />
dass eine kleinere Firma<br />
einen Vorwand sucht,<br />
und historisches Material<br />
in irgendeinen Zusammenhang<br />
stellt, um eine CD des<br />
KÜnstlers auf den Markt zu<br />
bringen. Dabei hÄtte es das<br />
gar nicht gebraucht: Das<br />
Sun-Material von Johnny<br />
Cash zÄhlt bis heute zu seinen<br />
HÖhepunkten und die<br />
Aufnahmen in den Studios<br />
von Sam Phillips begrÜndeten<br />
seinen Ruf, der ihn<br />
zu dem Star machte, der<br />
er war.<br />
Tommy Bolin<br />
Whips And Roses<br />
Steamhammer SPV 78582<br />
CD<br />
Drogen sind schon immer<br />
ein Bestandteil der Rock-<br />
Szene gewesen und wie<br />
viele Talente sie zugrunde<br />
gerichtet haben, ist nicht zu<br />
sagen. Auf jeden Fall haben<br />
sie den Gitarristen, Songschreiber<br />
und SÄnger auf<br />
dem Gewissen, der als<br />
Nachfolger von Ritchie<br />
Blackmore bei Deep Purple<br />
1976 brillierte und dann<br />
eine Solokarriere startete,<br />
die mit den LPs Teaser und<br />
Private Eyes bestens anfing.<br />
Dann aber war schon<br />
Schluss. Diese CD prÄsentiert<br />
mit unverÖffentlichten<br />
Takes sein gro¿es KÖnnen.<br />
PlattenkritikenI<br />
Consortium<br />
Rebirth<br />
Angel Air SJPCD 216<br />
Bei jedem bekannten Stil<br />
gibt es Bands, die zu der<br />
gro¿en Zeit des Sounds zwar<br />
eine Platte auf den Markt<br />
brachten, aber sonst unter<br />
den Tisch fielen. Die Band<br />
um den SÄnger Robbie Fair<br />
gehÖrt zu den Einheiten,<br />
obwohl sie eigentlich genau<br />
fÜr das stand, was 1975<br />
unter dem Begriff Pubrock<br />
registriert wurde. Denn das<br />
Quintet hatte sich zuerst eine<br />
treue Gemeinde in den<br />
Clubs von London erspielt,<br />
ehe man die LP erstellte. Das<br />
ist guter Poprock der 70er<br />
mit einigen starken Songs<br />
und den richtigen Zutaten.<br />
Badi Assad<br />
The Best Of Badi<br />
Chesky/in-akustik 030 302<br />
Die SÄngerin und Gitarristin<br />
aus Brasilien hat dank<br />
ihrer Mischung aus Bossa<br />
Nova, Jazz und Pop lÄngst<br />
einen guten Namen, aber<br />
dieser Sampler fÜhrt noch<br />
einmal ihre AnfÄnge in den<br />
90er Jahren vor, als sie<br />
noch alleine mit der akustischen<br />
Gitarre antrat und da<br />
schon demonstrierte, wie<br />
gut sie auch so war. Ihr<br />
Material bezog sie vor<br />
allem aus Quellen ihrer<br />
Heimat und GrÖ¿en wie<br />
Luis Bonfa, Baden Powell<br />
oder Laurindo Almeida.<br />
Und doch war das ein eigener<br />
Sound.
PlattenkritikenII<br />
Cracker<br />
Greatest Hits Redux<br />
Cooking Vinyl/Indigo<br />
6574-2<br />
Plattenfirmen und Bands<br />
zerstreiten sich manchmal<br />
– dann kommen CDs wie<br />
diese auf den Markt. Denn<br />
Virgin, der alte Partner der<br />
Gruppe brachtte eine Best<br />
Of-Kompilation auf den<br />
Markt, die die Jungs nicht<br />
wollten. Folglich nahm man<br />
die eigenen Hits einfach neu<br />
auf und bringt sie selbst<br />
unter die Leute. Musikalisch<br />
ist das gut und verÄndert<br />
teilweise den Klang<br />
der Originale, dank der<br />
Jahre, und der ¼bung, die<br />
seitdem ins Land gegangen<br />
ist. Eine ganz andere Frage<br />
ist, ob man das braucht.<br />
Ensoph<br />
Project X-Katon<br />
Cruz del Suzr CRUZ 18 /<br />
Alive!<br />
Ist ein Stil auch noch so<br />
gefragt – Raum fÜr Experimente<br />
bleibt immer –<br />
frag nach bei den Italienern,<br />
die krachenden<br />
Heavy Metal aus der eher<br />
dÜsteren Ecke mit den<br />
elektronischen Teilen der<br />
Industrial-Fraktion gemixt<br />
haben. Das kommt zwar<br />
sehr dunkel und oft auch<br />
bedrohlich daher und so<br />
etwas wie Songs wird man<br />
nicht finden, aber die<br />
Wucht des Klangs besitzt<br />
immer einmal wieder ihren<br />
eigenen, durchaus faszinierenden<br />
Reiz. Nur trÄgt das<br />
nicht eine gesamte CD.<br />
Big Country<br />
Rarities VIII<br />
Track Record TRA 1056 /<br />
Soulfood<br />
Eins vorweg: Mit der DVD<br />
hat diese CD rein gar nichts<br />
zu tun. Hier gibt es genau<br />
das, was der Titel aussagt:<br />
RaritÄten aus der langen<br />
Geschichte der Schotten.<br />
Tony Butler und Bruce<br />
Watson haben sich diese<br />
Kompilation gut Überlegt<br />
und packten zum einen<br />
Demos von spÄteren Hits<br />
darauf als auch die kompletten<br />
Buffalo Sinners-<br />
Session, die fÜnf bislang<br />
vÖllig unverÖffentlichte Titel<br />
enthÄlt. Dank dieser<br />
Aufmachung gibt es genÜgend<br />
QualitÄt und Aha-<br />
Erlebnisse.<br />
Astral Doors<br />
Astralism<br />
Locomotive LM 155 CD /<br />
Alive!<br />
Jede Band besitzt das eine<br />
oder andere Idol, dem man<br />
nacheifern will. Das hei¿t<br />
noch lange nicht, dass man<br />
deswegen dann auch so<br />
klingt. Bei den Schweden<br />
ist das anders. Die kamen<br />
zusammen, weil sie Fans<br />
von Black Sabbath und<br />
Deep Purple sind und sie<br />
hÖren sich auch so an. Ihr<br />
drittes Album geht direkt in<br />
die Richtung der Klassiker,<br />
zumindest SÄnger Patrik<br />
Johansson erinnert sehr<br />
stark an David Coverdale<br />
und der Aufbau der Songs<br />
weckt Reminiszenzen an<br />
die gro¿en Namen.<br />
Various Artists<br />
A Tribute To Nicolette<br />
Larson<br />
Rhino WSM 8122 73303 2<br />
So verschieden Interessen<br />
von Musikern auch sein<br />
mÖgen – zumindest an der<br />
WestkÜste der USA gibt es<br />
ein echtes CorpsgefÜhl.<br />
Wenn da einer der Ihren<br />
stirbt und auch noch oft als<br />
BackgroundsÄngerin arbeitete<br />
wie die Dame, dann<br />
macht man etwas fÜr sie.<br />
Da half es natÜrlich auch,<br />
dass sie mit einem der Top-<br />
Sessionmusiker, Russ Kunkel,<br />
liiert war. Und so sang<br />
eine lange Liste von Stars<br />
1998 fÜr sie oder ihre Stiftung<br />
fÜr Kinder und das<br />
Resultat gibt es auf dieser<br />
einfach schÖnen CD.<br />
Enter My Silence<br />
Coordinate: D1SA5T3R<br />
JMT-Music<br />
6430021130402<br />
Sicher ist es gewagt, einen<br />
Zusammenhang zwischen<br />
dem Klima eines Landes<br />
und der Rockmusik von da<br />
zu konstruieren, aber es<br />
fÄllt schon auf, dass aus<br />
Finnland Überproportional<br />
viele Death Metal-Bands<br />
kommen. Dem Stil hÄngt<br />
auch das Quintett aus dem<br />
Nest JyvÄskylÄ an und da<br />
gibt es keinen gro¿en Unterschied<br />
zu den Kollegen,<br />
die sich darin tummeln,<br />
zu melden. Es geht hart,<br />
schnell und dÜster zu und<br />
der SÄnger grÖhlt in den<br />
tiefsten Registern – Death<br />
Metal Business as usual.<br />
Various Artists<br />
Soul Culture 1<br />
Sony BMG ARIS<br />
82876689272<br />
Eine Kompilationsreihe ist<br />
immer nur so gut wie der,<br />
welcher sie zusammenstellt<br />
– da hat die Weltfirma mit<br />
Dorian Wathen einen guten<br />
Griff getan. Der hat die erste<br />
Folge, die sich der Fusion<br />
aus Funk und Jazz widmet,<br />
genau richtig zusammengestellt.<br />
Hier findet man sowohl<br />
die obskureren Namen<br />
wie die GrÖ¿en der Szene,<br />
die aber nicht mit ihren<br />
gro¿en Hits aufwarten,<br />
sondern mit unbekannteren<br />
Titeln. Und ganz wichtig:<br />
Die QualitÄt der Musik ist<br />
uniform hoch, so dass man<br />
das Beste des Stils hÖrt.<br />
Hubi Meisel<br />
Kailash<br />
Lion Music / Alive!<br />
Welche textliche Botschaft<br />
man vermitteln will, hat mit<br />
dem Stil, in dem man das<br />
tut, eher wenig zu tun. So<br />
hat sich der SÄnger und Produzent<br />
aus MÜnchen Tibet<br />
verschrieben und diese CD<br />
ist ein Konzept-Album Über<br />
den Staat auf dem Dach der<br />
Welt und seiner Kultur. Das<br />
Ganze verpackte er in einen<br />
Mix aus progressive Metal<br />
und Melodic Rock, der ihm<br />
ab und an gut, aber auch<br />
immer wieder nicht ganz so<br />
Überzeugend von der Hand<br />
ging. Da passen die Message<br />
und die Musik nicht so<br />
gut zusammen.<br />
OldieMarkt05/0625<br />
Pharaoh<br />
The Longest Night<br />
Cruz del Sur CRUZ 11 /<br />
Alive!<br />
Lokale Klangfarben im<br />
Heavy Metal gibt es schon<br />
lange nicht mehr und so ist<br />
es relativ gleichgÜltig, dass<br />
diese Band aus den USA<br />
kommt. Ihre Form des progressive<br />
Metal hÖrt sich<br />
genauso an wie die einer<br />
Formation aus Europa oder<br />
Australien. Im Mittelpunkt<br />
stehen immer die Songs<br />
und der SÄnger und da fÄllt<br />
die Bilanz zweischneidig<br />
aus. WÄhrend die ersteren<br />
nur im Durchschnitt zuhause<br />
sind, hat man mit Tim<br />
Aymar einen richtig guten<br />
Vokalisten erwischt, der<br />
diese CD prÄgt.<br />
Valentine<br />
The Most Beautiful Pain<br />
Frontiers FRCD 280 /<br />
Soulfood<br />
Produzent und Interpret in<br />
Personalunion zu sein, hat<br />
viel fÜr sich. Man kann<br />
das eigene Werk von Anfang<br />
bis zum Ende kontrollieren.<br />
Der Mann aus Holland,<br />
der sowohl in seiner<br />
Heimat als auch in Japan<br />
richtig gut da steht, bevorzugt<br />
den Melodic Rock und<br />
hat da recht gute Karten.<br />
Das ist alles gefÄllig, clever<br />
arrangiert und ebenso produziert.<br />
Nur fehlen die gro-<br />
¿en OhrwÜrmer, die eine<br />
solche Platte erst zu einem<br />
richtigen Hammer machen.<br />
Da muss er noch dran<br />
feilen.
OldieMarkt05/06<br />
26 PlattenkritikenIII<br />
Bloodthorn<br />
Genocide<br />
Morningstar 5001/PHD<br />
Manche Gruppen-Namen<br />
legen einen gewissen Stil<br />
nahe und bei den Jungs<br />
aus Norwegen, die auch<br />
noch entsprechend dÜster<br />
in die Kamera schauen, ist<br />
es der Death Metal, den<br />
sie allerdings in enger Verwandtschaft<br />
zum Speed<br />
Metal angelegt haben. Da<br />
geht es vor allem schnell<br />
und laut zu – der Klang ist<br />
die Botschaft oder zumindest<br />
ein gro¿er Teil davon.<br />
Da muss man sich schon<br />
darauf einlassen – wer nach<br />
Songs sucht, sollte sich bei<br />
einer anderen Gruppe umschauen.<br />
Yellowish<br />
So Bright<br />
Quartermain QMRCD 13 /<br />
Broken Silence<br />
Die Rockmusik bewegt<br />
sich wie die Gesellschaft an<br />
sich in Kreisen. Da kann<br />
ein Stil einmal ganz anders<br />
hei¿en – dennoch kann er<br />
schon einmal en vogue<br />
gewesen sein. Die Band<br />
aus DÄnemark reiht sich<br />
selbst in den Indie-Pop ein,<br />
klingt aber wie die Gitarrenrockbands<br />
aus England<br />
in den 80ern mit dem Unterschied,<br />
dass sie mit einer<br />
SÄngerin agieren. Das sorgt<br />
fÜr einen reizvollen Kontrast<br />
zu den Gitarren. Dank<br />
einiger bemerkenswerter<br />
Songs ist das insgesamt ein<br />
beachtliches Album.<br />
Zeelion<br />
Steel Attack<br />
Lion Music LMC 170 /<br />
Alive!<br />
Hardrock ist ein Stil, der<br />
ohne bestimmte Zutaten<br />
nicht funktionieren kann.<br />
Dazu gehÖren die wuchtige<br />
Rhythmus-Sektion, die dominante<br />
Gitarre und der<br />
kraftvolle SÄnger. All das<br />
besitzen die Schweden, die<br />
nach sechs Jahren Pause ihr<br />
zweites Album vorlegen<br />
und sie haben auch noch<br />
Songs, die ihren Ausflug in<br />
das Land der Deep Purples<br />
dieser Welt auf einem<br />
hohen Niveau begleiten.<br />
Nur Lenny de Rose wirkt<br />
des Öfteren so, als ob ihn<br />
der Gesang zu stark anstrengen<br />
wÜrde.<br />
Degree Absolute<br />
Absolute Zero<br />
Sensory SR 3019 / Alive!<br />
Der Vorteil, wenn eine<br />
lange vergessene Stilart<br />
wieder Konjunktur hat ist,<br />
dass man leichter zu einem<br />
Plattenvertrag kommt. Der<br />
Nachteil des Ganzen ist,<br />
dass man in der Masse der<br />
neuen CDs weniger auffÄllt.<br />
Da haben die Amerikaner<br />
ein echtes Problem,<br />
denn ihr DebÜt besitzt zwar<br />
durchaus einen eigenen<br />
Sound im progressiven Rock,<br />
fÄllt aber nicht so auf, dass<br />
man sich den Namen merken<br />
mÜsste. Immerhin ist<br />
der eher schwerblÜtige Ansatz<br />
ein guter Start, den sie<br />
ausbauen kÖnnen.<br />
Satyrian<br />
Eternitas<br />
Lion Music LMC 168 /<br />
Alive!<br />
Die EinschÄtzungen von<br />
Plattenfirmen, Bands und<br />
<strong>Journal</strong>isten bezÜglich der<br />
Musik, die angeboten wird,<br />
differieren schon des Öfteren.<br />
Die Damen und Herren<br />
aus Finnland und Deutschland<br />
werden von ihrem<br />
Label in die Gothic Ecke<br />
gerÜckt, aber auf der CD<br />
hat sich das so nicht niedergeschlagen,<br />
denn da hÖrt<br />
man einen progressive Metal<br />
wie man ihn kennt, mit<br />
viel Aufwand. UngewÖhnlich<br />
ist hÖchstens, dass<br />
gleich zwei SÄngerinnen<br />
und ein SÄnger dazugehÖren.<br />
Das kommt recht gut.<br />
Canvas Solaris<br />
Penumbra Diffuse<br />
Sensory SR 3030 / Alive!<br />
Der SÜden der USA ist vor<br />
allem fÜr den Southern<br />
Rock bekannt geworden,<br />
aber von da kam auch eine<br />
Band wie die Dixie Dregs<br />
und das Trio stammt wie<br />
Steve Morse&Co. nicht nur<br />
aus Georgia, es geht auch<br />
in eine Ähnliche Richtung.<br />
Allerdings bevorzugt es<br />
weniger die Fusion, als die<br />
Verbindung mit dem progressiven<br />
Rock solcher<br />
Bands wie King Crimson.<br />
Da liegen sie ganz gut im<br />
Rennen, weil sie ihre<br />
VirtuositÄt immer wieder<br />
mit guten EinfÄllen gepaart<br />
haben.<br />
Jim Peterik<br />
Above The Storm<br />
Frontiers FR CD 278 /<br />
Soulfood<br />
Alles, was in dem Info zu<br />
dem Mann und seine Karriere<br />
zu lesen ist, stimmt:<br />
Er war tatsÄchlich der Songschreiber<br />
hinter dem Erfolg<br />
solcher Band wie Ides Of<br />
March oder Survivor und<br />
schrieb auch Hits fÜr andere<br />
wie 38 Special. Und<br />
doch ist dies erst seine<br />
zweite Platte unter seinem<br />
eigenen Namen, die dieselben<br />
Probleme hat wie die<br />
erste von 1976: Als SÄnger<br />
fehlt ihm das gewisse Etwas<br />
und fÜr sich selbst geht<br />
er etwas zu poppig ans<br />
Werk. Und das verkauft<br />
seine Songs unter Wert.<br />
Alana Levandoski<br />
Unsettled Down<br />
Rounder in-akustik 063<br />
3247<br />
Gerade bei der Singer und<br />
Songwriter-Gilde gibt es<br />
einen zeitlosen Sound, der<br />
vor allem vom Folk und vom<br />
Country beeinflusst wurde<br />
und sowohl auf den akustischen<br />
Instrumenten als auch<br />
auf den Melodien basiert.<br />
Den vertritt auch die Dame<br />
aus Kanada, die zudem noch<br />
mit einer Stimme gesegnet<br />
ist, die Erinnerungen an Emmylou<br />
Harris zulÄsst, zumal<br />
auch der Sound des Öfteren<br />
wie ihre ersten Platten mit<br />
der Hot Band klingt. Zudem<br />
sorgte die Dame auch noch<br />
fÜr einige gute Songs. Alle<br />
Achtung!<br />
Montys Loco<br />
Man Overboard<br />
Nons CD 131 / Soulfood<br />
Die menschliche Stimme<br />
war schon immer eines der<br />
wichtigsten Mittel der Popmusik<br />
und ihren Reiz haben<br />
sich auch die beiden<br />
Damen aus Schweden zunutze<br />
gemacht und das auf<br />
eine ebenso interessante<br />
wie kurzweilige Weise, wobei<br />
man kurz wÖrtlich nehmen<br />
darf, da die 10 Songs<br />
nur 28 Minuten in Anspruch<br />
nehmen. Das ist<br />
ein Zwischending aus Girlgroup-Sound<br />
und den kantigeren<br />
TÖnen einer BjÖrk.<br />
HÖrenswert ist es jedoch<br />
allemal und die kurze<br />
Spielzeit stÖrt nicht.<br />
Hayes Carll<br />
Little Rock<br />
Me&My Records/in-akustik<br />
068 1023<br />
Anders als seine Kollegin<br />
aus Kanada geht der Mann<br />
aus Houston eher in die<br />
klassische Richtung der<br />
Singer/Songwriter: Er mixte<br />
den Folk- und Country-<br />
Sound mit Rock und den<br />
richtete er teils sogar<br />
ziemlich kernig an. Das<br />
bekommt den Songs gut,<br />
die manchmal ein bisschen<br />
vor sich hin plÄtschern, ab<br />
und zu aber auch gut gelungen<br />
sind. FÜr die Texte<br />
hat der Newcomer definitiv<br />
ein gutes HÄndchen und<br />
besitzt Humor, aber bei der<br />
Musik muss er noch etwas<br />
zulegen.
PlattenkritikenIV<br />
Daniel Balthasar<br />
Outlines<br />
WPR Music 2005-006 /<br />
Alive!<br />
Wie global ein Stil wie der<br />
der Singer/Songwriter ist,<br />
illustriert die Tatsache, dass<br />
sogar ein Herr aus Luxemburg<br />
in dem Idiom unterwegs<br />
ist, ohne dass seine<br />
regionale Herkunft deutlicher<br />
erkennbar werden<br />
wÜrde. Das hei¿t, dass er<br />
so wie seine Kollegen aus<br />
den USA klingt, allerdings<br />
wie die der sanfteren Art.<br />
Rock kann man das nicht<br />
nennen, Pop aber auch<br />
nicht. Leider ist die QualitÄt<br />
der Lieder nicht so gut,<br />
dass man ihn unbedingt<br />
im GedÄchtnis behalten<br />
mÜsste.<br />
Botanica<br />
Berlin Hi-Fi<br />
Rent A Dog BONE 3007-2 /<br />
Alive!<br />
Die meisten CDs, die jeden<br />
Monat auf den Markt kommen,<br />
sind leicht einem bestimmten<br />
Stil zuzuordnen.<br />
Da ist es fast schon eine<br />
Befreiung, wenn eine Band<br />
es einmal wagt, sich zwischen<br />
alle StÜhle zu setzen.<br />
Die Jungs aus New York<br />
mit Wohnsitz in Berlin rokken<br />
extrem abwechslungsreich<br />
vor sich hin. Ihr Spektrum<br />
reicht von progressivem<br />
Rock bis hin zu poppigen<br />
TÖnen. Da ihre Songs<br />
gut gelungen sind, fÄllt das<br />
stilistische Wechselbad zu<br />
keiner Zeit negativ auf. Das<br />
ist eine mutige CD.<br />
Richard Leo Johnson<br />
The Legend Of Vernon<br />
McAllister<br />
Cuneiform rune 222/Alive<br />
Geschenke erhalten nicht<br />
nur die Freundschaft, sie<br />
fÜhren manchmal auch zu<br />
Platten. Der Gitarrist aus<br />
Georgia bekam von einem<br />
Nachbarn die National Steel<br />
Gitarre, die man auf dem<br />
Cover sieht und schrieb um<br />
ihren Sound herum 20<br />
StÜcke, die den Inhalt der<br />
CD ausmachen. Es gelang<br />
ihm das kleine KunststÜck,<br />
weder Blues, noch Folk<br />
oder Country zu spielen,<br />
sondern einfach Musik, die<br />
nicht in eine dieser Kategorien<br />
fÄllt. Das ist ebenso<br />
melodisch wie gekonnt – es<br />
macht schlicht Spa¿.<br />
Hämatom<br />
Nein<br />
www.haematom.de<br />
Fast jeder Rockmusiker<br />
hat einmal als Kopie eines<br />
Idols angefangen oder<br />
wurde von einer Band oder<br />
einem KÜnstler beeinflusst.<br />
Entscheidend ist nur, dass<br />
man irgendwann sein eigenes<br />
Ding findet. Da muss<br />
die Gruppe noch lange<br />
stricken. Das ist schlicht<br />
und ergreifend ein fast<br />
schon 1:1-Rammstein Plagiat<br />
mit einem weit stÄrkeren<br />
Ekelfaktor. Gut, dass<br />
das nur eine EP ist. Und<br />
Übrigens: Mit VerbÄnden<br />
trat schon in den 70er<br />
Jahren ein Herr namens<br />
Nitzer Ebb auf.<br />
The Korgis<br />
Unplugged<br />
Angel Aor SJPCD 213<br />
Die gro¿e Unplugged-Welle<br />
ist zwar am <strong>Mai</strong>nstream<br />
inzwischen vorbeigerauscht,<br />
aber das Konzept<br />
ist fÜr billige Produktionen<br />
einfach zu verlockend,<br />
um es nicht ab<br />
und zu wieder aus der Kiste<br />
hervorzuholen. Das Trio<br />
besitzt au¿erdem die wichtigste<br />
Voraussetzung, um<br />
sinnvoll die alten Lieder<br />
akustisch zu intonieren: Sie<br />
schrieben starke Melodien.<br />
Genau die gibt es hier satt<br />
und ohne die elektronischen<br />
Klangbilder der 80er<br />
Jahre wirkt das nach wie<br />
vor einfach schÖn.<br />
Stahlhammer<br />
Opera Noir<br />
Def Dick def 051130 /<br />
Soulfood<br />
Vom reinen Klang her<br />
schlagen die ¶sterreicher in<br />
dieselbe Kerbe wie ihre<br />
deutschen Kollegen – mit<br />
einem gravierenden Unterschied:<br />
Sie sind mit ihrem<br />
Mix aus Metal, Elektronik<br />
und Crossover schon seit<br />
1992 unterwegs – zu einem<br />
Zeitpunkt also, als Rammstein<br />
bei weitem noch nicht<br />
so stilbildend und erfolgreich<br />
waren wie heute. Auf<br />
der anderen Seite haben die<br />
Deutschen nun einmal den<br />
Erfolg, und der ist der<br />
Bestandteil im Menu, der in<br />
der Rockmusik Über Original<br />
und Plagiat entscheidet.<br />
Bayside<br />
Acoustic (CD/DVD)<br />
Victory VR 293/Soulfood<br />
Einen Musiker durch einen<br />
Unfall zu verlieren, ist fÜr<br />
jede Band ein schlimmer<br />
Schlag, aber das Quartett<br />
aus den USA steckte den<br />
Tod ihres Schlagzeugers Jeff<br />
Beatz so weg, dass man<br />
die Tour einfach zu dritt<br />
akustisch fortsetzte. Und<br />
das war ein richtig guter<br />
Schachzug. Denn die Songs<br />
wirken von ihrer Melodik<br />
her bestechend, der Satzgesang<br />
und das Zusammenspiel<br />
so, als ob die Band nie<br />
anders gespielt hÄtte. Die<br />
DVD bringt teils andere<br />
Songs und einen Film Über<br />
die Studio-Arbeiten.<br />
Gigi d’Alessio<br />
Cuorincoro (2 CD)<br />
Sony BMG ARIS<br />
82876756062<br />
Pop ist international. Was<br />
sich Ändert ist nur die<br />
jeweils verwendete Sprache.<br />
Bei dem Italiener ist es<br />
die seiner Heimat, aber<br />
ansonsten klingt das genauso<br />
wie in England oder<br />
einem anderen Land. Was<br />
zÄhlt, ist nur die Klasse der<br />
Songs und die des SÄngers<br />
und da ist man bei dem<br />
Mann gut platziert. Der<br />
ist keiner dieser italienischen<br />
HeldentenÖre, sondern<br />
wirkt angenehm entspannt<br />
und Ähnlich verhÄlt<br />
es sich mit seinen Songs:<br />
Die halten sich fern von<br />
Schmalz – gut so.<br />
OldieMarkt05/0627<br />
Smoking Popes<br />
At Metro (CD/DVD)<br />
Victory VR295/Soulfood<br />
Reunions von Bands geben<br />
diesen auch eine neue<br />
Chance. Inzwischen kann<br />
sich die Szene der Musik<br />
verÄndert haben und der<br />
Ruf der Gruppe ein anderer<br />
geworden sein. So nÜtzte<br />
das Quartett aus den USA<br />
das dank der siebenjÄhrigen<br />
Abwesenheit gewachsene<br />
Renommee, um sich<br />
seinen Fans mit den alten<br />
Songs vorzustellen und<br />
siehe da: Das wurde ein<br />
richtig gro¿er Erfolg. Die<br />
CD und die DVD – letztere<br />
mit mehr Songs – zeigen<br />
energischen Rock mit guten<br />
Songs.<br />
Pino Daniele<br />
Iguana Café<br />
Sony BMG ARIS<br />
82876728052<br />
In Italien ist der Mann einer<br />
der absoluten Superstars<br />
in punkto Pop und das<br />
beweisen nicht nur die<br />
Mitmusiker auf dieser CD<br />
wie Nana Vasconcelos oder<br />
Karl Potter, sondern auch<br />
noch der Mut zu einem<br />
ungewÖhnlichen Stilmix,<br />
wie er ihn im Untertitel der<br />
CD propagiert: Latin Blues<br />
Melodie. Das hei¿t fÜr<br />
Daniele einen starken brasilianischen<br />
Anteil bei seinen<br />
Songs, die jedoch im<br />
poppigen Bereich bleiben.<br />
Der Gesang, die Musik und<br />
die Songs haben echte<br />
Klasse.
OldieMarkt05/06<br />
28 PlattenkritikenV<br />
Das Ich<br />
Cabaret<br />
Massacre MAS 0480 /<br />
Soulfood<br />
OriginalitÄt ist ein rares<br />
Ding in der Rockmusik und<br />
sie wird nur dann honoriert,<br />
wenn sie Erfolg hat.<br />
Rammstein sind das und<br />
nach der Automatik des<br />
GeschÄfts werden Gruppen<br />
dann unter Vertrag genommen,<br />
wenn sie so klingen<br />
wie bereits erfolgreiche<br />
Bands. Das Duo tut das,<br />
modifizierte den Sound<br />
leicht und lie¿ sich einige<br />
gute Songs einfallen, aber<br />
das reicht nicht, um es tatsÄchlich<br />
als Innovatoren zu<br />
bezeichnen, wie das ihr<br />
Label tut. Immerhin ist es<br />
eine gute Kopie.<br />
Great Big Sea<br />
Great Big (CD/DVD)<br />
Zoe/in-akustik 067 1059<br />
Das Stichwort fÜr den<br />
Erfolg der Kanadier lautet<br />
lokale Attraktionen in einer<br />
globalisierten Welt. Denn<br />
die Jungs kommen von<br />
Neufundland und ihr Ziel<br />
war es von Anfang an, die<br />
Musik ihrer Heimat zu<br />
aktualisieren und popularisieren.<br />
Das ist ihnen Über<br />
alle Ma¿en gut gelungen,<br />
denn in Kanada verkaufen<br />
sie von ihren Platten 6-stellige<br />
Figuren und ihre Konzerte<br />
sind ausverkauft. Dieses<br />
zeigt ihren Musikmix<br />
aus Folklore und Rock und<br />
die FÄhigkeit, auf der BÜhne<br />
gut abzugehen.<br />
Sodom<br />
Same<br />
Steamhammer SPV 68932<br />
CD<br />
Standhaftigkeit besitzt ihren<br />
eigenen Wert und die Tatsache,<br />
dass SÄnger, Gitarrist<br />
und Vokalist Tom Angelripper<br />
mit seiner Band<br />
schon seit 25 Jahren unterwegs<br />
ist, spricht BÄnde<br />
Über sein BeharrungsvermÖgen.<br />
Abgesehen davon<br />
agierte er von Anfang in<br />
den hÄrtesten Gefilden des<br />
Heavy Metal und das<br />
macht er bis heute in der<br />
Trio-Besetzung, die so wie<br />
hier auch schon seit 10<br />
Jahre zusammen ist. FÜr<br />
Freunde der Melodie ist das<br />
sicher nichts, fÜr die der<br />
HÄrte aber sicher.<br />
Raul Midón<br />
State Of Mind<br />
Manhattan EMI 6 19288 2<br />
Ein Produzent wie Arif<br />
Mardin arbeitet mit einem<br />
jungen Musiker nur dann<br />
zusammen, wenn er sich<br />
etwas davon verspricht und<br />
bei dem Sohn eines TÄnzers<br />
ist klar, was er da<br />
hÖrte: Eine Verbindung aus<br />
Jose Feliciano und Soul.<br />
Da hÖrt man zu jeder Sekunde,<br />
dass er am Anfang<br />
bei einem Flamenco-Gitarristen<br />
Stunden nahm, aber<br />
auch, dass er als SÄnger<br />
und Komponist mindestens<br />
so gut ist wie als Gitarrist.<br />
Das geht nie in die platte<br />
Latinpop-Ecke, sondern hat<br />
Charakter.<br />
The Quill<br />
In Triumph<br />
Steamhammer SPV 99832<br />
CD<br />
Retrorock besagt nichts<br />
anderes, dass Bands, die in<br />
die Richtung gehen, den<br />
Sound der 60er und 70er<br />
Jahre zu neuem Leben erwecken<br />
wollen. Das trifft<br />
auf die Schweden zu wie<br />
die Faust aufs Auge, aber<br />
sie haben diesmal ein<br />
echtes Plus: <strong>2006</strong> gelangen<br />
ihnen eine Menge richtig<br />
guter Lieder und die<br />
machen die CD zu ihrer<br />
bislang besten. Das ist<br />
bluesiger Hardrock, wie<br />
ihn Led Zeppelin und Konsorten<br />
gespielt haben und<br />
kaum schlechter als die zu<br />
ihrer Zeit.<br />
Paul Joses<br />
Roadstories<br />
Ozella/in-akustik 019 501<br />
Jeder arbeitende Musiker<br />
ist mehr oder weniger regelmĿig<br />
unterwegs oder,<br />
wie man das so sagt, auf<br />
der Stra¿e. Da kann er jede<br />
Menge erzÄhlen, und den<br />
Schotten scheint dies so<br />
inspiriert zu haben, dass ihm<br />
etliche wirklich gute Lieder<br />
eingefallen sind. Dazu<br />
kommt die umfangreichere<br />
Besetzung mit zwei Gitarren<br />
mehr und Keyboards und<br />
die Instrumentals, die fÜr<br />
mehr Abwechslung sorgen<br />
und fertig ist eine ausgezeichnete<br />
Platte des auch<br />
als SÄnger stets Überzeugenden<br />
Mannes.<br />
Umphreys McGee<br />
Safety In Numbers<br />
Inside Out/SPV 085-48832<br />
Jammen ist in letzter Zeit<br />
dank solcher Bands wie<br />
Phish oder Widespread Panic<br />
richtig in Mode gekommen,<br />
aber so gut das im<br />
Konzert kommen mag, so<br />
untauglich ist es, um eine<br />
Platte zu fÜllen. Die Amerikaner<br />
kommen auch aus<br />
der Szene, haben aber diesmal<br />
versucht, mehr Strukturen,<br />
sprich Songs, in ihrer<br />
Musik einzufÜgen. Ganz<br />
gelungen ist ihnen das aber<br />
nicht. Das klingt insgesamt<br />
recht gut, aber es fehlt eben<br />
das Salz in der Suppe und<br />
das ist in der Popmusik<br />
immer die guten Lieder.<br />
Aki & Kuniko<br />
Over The Top<br />
Acoustic Music/Rough<br />
Trade 319.1368.2<br />
Die Gitarre ist das KÖnigsinstrument<br />
in der Rockmusik<br />
auch aus dem Grund,<br />
weil sie vielfÄltig einsetzbar<br />
ist. Der virtuose akustische<br />
Gitarrist aus Japan tat<br />
sich fÜr diese CD mit einer<br />
Koto-Spielerin zusammen.<br />
Der Klang der Gitarre und<br />
der des traditionellen Saiten-Instruments<br />
aus Japan<br />
ergÄnzen sich ideal, er ergibt<br />
aber auch eine exotische<br />
AtmosphÄre, die dem<br />
Ganzen zugute kommt. So<br />
werden die Soli von Aki<br />
immer wieder durch die<br />
BeuitrÄge von Kuniko verfremdet.<br />
Harddiskaunt<br />
La buena y la mala onda<br />
Grover SPV CD 127392<br />
Es ist immer wieder recht<br />
witzig, wenn man einen<br />
international gelÄufigen<br />
Stil hÖrt, der plÖtzlich in<br />
einer ganz Überraschenden<br />
Sprache, wie hier der<br />
italienischen, daherkommt.<br />
Dabei bleibt es jedoch<br />
bei der seit 10 Jahren<br />
existierenden Gruppe nicht,<br />
die darÜber hinaus nicht<br />
zu den Puristen zu zÄhlen<br />
ist, sondern zum Reggae<br />
und Ska auch Elemente<br />
der heimischen Volksmusik<br />
ebenso zugab wie Swing<br />
oder auch Bossanova.<br />
Dank der Songs geht das<br />
gut.<br />
Claus Boesser-Ferrari<br />
Wandertag<br />
Acoustic Music/Rough<br />
Trade 319.1366.2<br />
Eine der gro¿en Gefahren<br />
bei Platten mit der akustischen<br />
Gitarre im Zentrum<br />
besteht darin, dass der reine<br />
SchÖnklang auf Dauer<br />
langweilt. Da schob der<br />
Mannheimer einen Riegel<br />
in Form des der Avantgarde<br />
nahe stehenden Kollegen<br />
Marc Ribot vor. Der nÄmlich<br />
steuerte immer wieder<br />
Irritationen bei, die die<br />
Kompositionen nicht nur<br />
sabotieren, sondern dadurch<br />
die SchÖnheit der<br />
Melodien erhÖhen. Das<br />
macht die CD zu einer richtig<br />
interessanten im Oeuvre<br />
des Labels.
PlattenkritikenVI<br />
Fish<br />
Return To Childhood<br />
(2 CD)<br />
Snapper/SPV<br />
Was macht man, wenn<br />
die Karriere nicht so lÄuft,<br />
wie man sich das vorstellt?<br />
Man geht zurÜck in<br />
die glamourÖse Vergangenheit.<br />
Da legte der Schotte<br />
zusammen mit Marillion<br />
1985 Misplaced Childhood<br />
vor, das die Hits Kayleigh<br />
und Lavender Blue enthielt<br />
und selbst auf den<br />
ersten Platz der englischen<br />
LP-Charts schoss. Das<br />
hat er jetzt live neu aufgefÜhrt,<br />
gemeinsam mit<br />
eigenen Hits und Highlights<br />
der Band und das hat<br />
etwas – zumindest ein tolles<br />
Cover.<br />
Mina<br />
L’Allieva<br />
Sony BMG 82876745652<br />
In Italien belegt die seit den<br />
60er Jahren tÄtige SÄngerin<br />
die Position einer vÖllig<br />
unabhÄngigen, nur ihren<br />
Vorstellungen folgenden<br />
KÜnstlerin, die seit ihren<br />
Hits (1962 Nr 1 in Deutschland<br />
mit Hei¿er Sand) bestimmt,<br />
was sie macht. Und<br />
das war diesmal eine CD<br />
mit den Liedern, die Frank<br />
Sinatra berÜhmt gemacht<br />
hat, von These Foolish<br />
Things bis zu Strangers In<br />
The Night. Da wird deutlich,<br />
was fÜr eine gro¿artige<br />
SÄngerin die Über 60jÄhrige<br />
nach wie vor ist und<br />
das gilt auch fÜr die CD.<br />
Franco Battiato<br />
Un Soffo al Cuore<br />
(CD/DVD)<br />
Sony BMG 82876741632<br />
Der Songschreiber und<br />
SÄnger aus Sizilien hat eine<br />
Karriere hinter sich, die in<br />
der Popmusik einzigartig<br />
ist. Er schrieb nicht nur<br />
Hits fÜr sich und andere<br />
(vor allem Alice), sondern<br />
er reÜssierte auch als Komponist<br />
der E-Musik. Davon<br />
war bei dem Konzert in<br />
Florenz letztes Jahr natÜrlich<br />
nichts zu hÖren, dafÜr<br />
etliche seiner zeitlosen<br />
Lieder, die er auch in englisch<br />
brachte. Mit einer<br />
guten Band im RÜcken<br />
bewies er, dass er auch ein<br />
Entertainer sein kann – alle<br />
Achtung.<br />
Flower Kings<br />
Paradox Hotel (2 CD)<br />
Inside Out/SPV 08648872<br />
Zum Artrock gehÖrt das<br />
Konzept wie ein zweiter<br />
Anzug. Das hinter der Doppel-CD<br />
der Schweden<br />
nimmt das Hotel als Symbol<br />
fÜr das menschliche<br />
Leben. Umgesetzt haben<br />
das Gitarrist Roine Stolt<br />
und seine Mitstreiter mit<br />
dem von ihnen bekannten<br />
Mix aus rockigen und<br />
melodischen Elementen,<br />
die man seit Jahren von<br />
ihnen kennt. Dabei steht<br />
die Gitarre von Stolt im<br />
Mittelpunkt und das zeichnet<br />
die Gruppe im Vergleich<br />
zu den anderen Artrockern<br />
aus.<br />
Paolo Conte<br />
Arena di Verona (2 CD)<br />
Atlantic WEA 51011<br />
1304-2<br />
UngewÖhnliche Karrieren<br />
in der Popmusik scheinen<br />
eine SpezialitÄt Italiens zu<br />
sein. Der immer leicht<br />
brummelig wirkende SÄnger,<br />
Songschreiber und<br />
Pianist war erst einmal<br />
Rechtsanwalt, ehe er Hits<br />
fÜr andere schrieb und ab<br />
1974 fÜr sich selbst tÄtig<br />
wurde. Seitdem schaffte er<br />
den Sprung nach Frankreich,<br />
ohne deswegen zuhause<br />
an Statur einzubܿen:<br />
Wer die Arena in<br />
Verona fÜllen kann, hat es<br />
geschafft. Warum das so<br />
ist, beweisen die beiden<br />
CDs zu jeder Zeit.<br />
The Church<br />
Uninvited, Like The<br />
Clouds<br />
Cook. Vinyl/Indigo 5978-2<br />
Bands, die seit etlichen<br />
Jahrzehnten im GeschÄft<br />
sind, geht es bei ihren CDs<br />
wie jedem Menschen – mal<br />
fÜhlt man sich besser, mal<br />
schlechter. Die Australier<br />
haben in den letzten Jahren<br />
ab und zu uninspirierte<br />
Alben vorgelegt, aber hier<br />
erreichen sie das Niveau<br />
ihrer besten Produktionen:<br />
Das ist Gitarrenrock mit<br />
den Songs, die die im Mittelpunkt<br />
stehenden Instrumente<br />
erst richtig zur Geltung<br />
kommen lassen und<br />
eine Stimmung zaubern,<br />
die den HÖrer wie von<br />
selbst betÖrt.<br />
Livingston Taylor<br />
There You Are Again<br />
Chesky/in-akustik 030 307<br />
Die ganz gro¿e Karriere hat<br />
der gro¿e Bruder von James<br />
zwar nicht geschafft,<br />
aber dennoch blieb er bis<br />
heute aktiv und hat sich<br />
seine eigene Nische in der<br />
Popmusik erarbeitet, die er<br />
durch einen Mix aus Swing<br />
und Pop kreierte hat. Diesen<br />
Sound zelebriert er und<br />
der oft missbrauchte Vergleich<br />
zwischen Wein und<br />
Musik trifft hier zu: Das<br />
ist eine seiner besten Platten<br />
geworden, dank seiner<br />
Songs, seiner Stimme und<br />
den abwechslungsreichen<br />
Arrangements zwischen<br />
Bluegrass und Pop.<br />
Whitesnake<br />
Live<br />
Coming Home CHS 10033<br />
/ Soulfood<br />
Die CD-Version der im<br />
letzten Heft besprochenen<br />
DVD bringt zugleich etwas<br />
weniger und etwas mehr.<br />
Es sind einige Lieder weniger<br />
darauf zu finden, aber<br />
durch die Verengung auf<br />
den akustischen Teil des<br />
Konzerts bekommt man<br />
manchmal einen besseren<br />
Eindruck von dem, was an<br />
dem Abend auf der BÜhne<br />
so ablief. Da werden die<br />
Leistungen der Musiker<br />
deutlicher als auf der DVD,<br />
erschlie¿t sich die Interaktion<br />
zwischen Coverdale<br />
und seinen Musikern auf<br />
einem anderen Level.<br />
OldieMarkt05/0629<br />
Jimmy Buffett<br />
Live At Fenway Park<br />
(2 CD+DVD)<br />
<strong>Mai</strong>lboat 2115/Sony BMG<br />
Den SÄnger, Gitarristen und<br />
Songschreiber aus Florida<br />
nur als Musiker zu bezeichnen,<br />
wÄre weit von der<br />
RealitÄt entfernt. Er ist<br />
dazu Buchautor, Besitzer<br />
einer Ladenkette und Unternehmer.<br />
Und doch macht<br />
er nach wie vor gro¿artige<br />
Musik, wie die Konzerte in<br />
dem legendÄren Baseball-<br />
Stadion in Boston beweisen:<br />
Wie kaum ein anderer<br />
Kollege schafft er es, ein<br />
Stadion in einen Au¿enposten<br />
Floridas zu verwandeln,<br />
dank seiner Musik<br />
und seiner sonnigen PersÖnlichkeit.<br />
The Nits<br />
Les Nuits<br />
Werf Sony BMG 78907<br />
830301<br />
Es ist schon komisch: Henk<br />
Hofstede hat ganz im Gegensatz<br />
zu vielen anderen<br />
Kollegen es gerade durch<br />
Reduktion geschafft, seiner<br />
Band einen unverwechselbaren<br />
Klang zu verleihen.<br />
Sein Gesang zusammen mit<br />
seinen Songs und den Keyboard-Arrangements<br />
von<br />
Jan Stips haben die Band in<br />
Holland zu echten Stars<br />
gemacht und sie auch in<br />
Europa zu einem Begriff<br />
werden lassen. Die OhrwÜrmer<br />
sind nicht knallig,<br />
sie schleichen sich richtiggehend<br />
an und das macht<br />
den Reiz aus.
30<br />
Coste Apetrea beweist auf<br />
Rites Of Passage sein<br />
KÖnnen als Jazzrock-<br />
OldieMarkt05/06<br />
Gitarrist.<br />
Auch wenn ein Stil eigentlich klar definiert<br />
ist, unterliegt er dennoch VerÄnderungen.<br />
Der Jazzrock verband von Anfang an die<br />
Improvisationen des Jazz mit dem Rhythmus<br />
des Rock und daran hat sich bis heute nichts<br />
geÄndert. Wohl aber die Herangehensweise<br />
der Musiker. Der Finne Coste Apetrea, der<br />
als Gitarrist in den 70er und 80er Jahren in<br />
der Band von Jukka Tolonen und danach bei<br />
Samlas Mamma Manna auftauchte, hat in<br />
jedem Jahrzehnt eine Platte vorgelegt, in der<br />
er auch die verschiedenen Abarten der Musik<br />
seiner Wahl brachte. Vom verspielten Sound<br />
in den 70ern, Über die akustische Abart in den<br />
80ern bis zum Jazz der 90er ist er jetzt bei der<br />
Lion Music LMC 228 / Alive<br />
rockigsten Abart angekommen. Das liegt<br />
vor allem an seiner Gitarre, die man noch nie<br />
so heavy gehÖrt hat. Aber es zeichnet ihn<br />
gerade aus, dass er nur ganz selten drauflos<br />
rockt, sondern meist nicht nur fÜr tolle<br />
Kompositionen gesorgt hat, sondern auch fÜr<br />
Arrangements, die den Rock modifizieren.<br />
Ob es nun wie meistens das wunderbare<br />
Akkordeon ist oder akustische Elemente –<br />
Apetrea rei¿t ganz selten den VerstÄrker ganz<br />
auf, obwohl er das auch kann, was er auf<br />
Daily Deja Vu zur GenÜge beweist. Am Ende<br />
steht eine Jazzrockplatte, die das Beste von<br />
gestern mit dem von Heute verbindet – eine<br />
Fusion-CD in mehr als nur einem Sinn des<br />
Wortes. MR<br />
Fortsetzung von Seite 20<br />
Tracks: Tune In / Eucharist / 17 / Lovers<br />
Beware / You Are / The Deal / She Belongs<br />
To All / Autopsy / What If I Fell In Love With<br />
PlattedesMonats/StephenDuffy(Forts.)/Flohmarkt<br />
You? / Something Good / Twenty Three / The<br />
Postcard / One Day One Of These Fucks Will<br />
Change Your Life<br />
Lilac Time<br />
1999 CD: Looking For A Day In The Night<br />
D: Cooking Vinyl Indigo 1576-2, UK:<br />
Cooking Vinyl COOKCD 176, US: Spin Art<br />
(+ Reunion Ball / Hard For Her / Come<br />
Down / Holding Hands Wioth Grace /<br />
Ratoon)<br />
Tracks: Salvation Song / The Nursery Walls /<br />
A Dream That We All Share / A Day In The<br />
Night / I Won’t Die For You / Broken Cloud<br />
/ The Family Coach / Morning Sun / All Over<br />
Again / Back In The Car Park / Mayfly Too /<br />
Sleepy / The Spirit Moves<br />
2001 CD: Lilac 6<br />
D: Cooking Vinyl Indigo 4620-2, UK: Cooking<br />
Vinyl COOKCD 220<br />
Tracks: Dance Out Of The Shadows / This<br />
Morning / Come Home Everyone / My Forest<br />
Brown / I Want To Be Your Man / Jupe<br />
Long / Jeans + Summer / Wasted / Entourage<br />
/ Foglight / The Last Man On The Moon /<br />
Junes Buffalo<br />
CD: Compendium<br />
UK: Mercury Universal 586 151-2<br />
Tracks: If The Stars Shine Tonight / Fields /<br />
The Lost Girl In The Midnight Sun / Love<br />
Becomes A Savage / Trumpets From Montparnasse<br />
/ Black Velvet / Return To Yesterday<br />
/ The Laundry / The Girl Who Waves At<br />
Trains / Shepherd’s Plaid / Paper Boat / I<br />
Went To The Dance / All For Love & Love<br />
For All / Night <strong>Mai</strong>l-Dirty Armour / She Still<br />
Loves You / Trinity / American Eyes / Wait<br />
And See / Honest To God / Spin A Cavalu /<br />
The Road To Happiness / It’ll End In Tears /<br />
Fields (Acoustic Return)<br />
2003 Keep Going<br />
D/UK: Folk Modern Universal 06843<br />
400003 8<br />
Tracks: Home / Don’t Feed The Rats /<br />
Nothing Can Last / I Wasn’t Scared Of<br />
Flying / Bank Holiday Monday / We Used To<br />
Be So / Keep Going / So Far Away / The<br />
Silence / Oh God / The 12 Tones / Already<br />
Gone<br />
The Devils<br />
2002 CD: Dark Circles<br />
UK: Tape Modern TPCD 001<br />
Tracks: Memory Palace / Big Store / Dark<br />
Circles / Signals In Smoke / Come Alive /<br />
Hawks Do Not Share / Newhaven-Dieppe /<br />
World Exclusive / Aztec Moon / Lost Decade<br />
/ Barbarellas / The Tinsel Ritual<br />
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