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Erfolg braucht Zeit - Lebenskonzept Unternehmertum

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EINE PUBLIKATION DER VERLAGE TAGES-ANZEIGER UND SONNTAGSZEITUNG.<br />

SAMSTAG / SONNTAG, 15. / 16. Mai 2010.<br />

UFLAGE 415'879. tel 044 248 40 41, FAX 044 248 10 20<br />

Weitere Kaderstellen täglich im Internet: www.alpha.ch<br />

<strong>Lebenskonzept</strong> <strong>Unternehmertum</strong>» – Teil 4<br />

rfolg <strong>braucht</strong> <strong>Zeit</strong><br />

ls CEO des Bergsportausrüsters<br />

ammut ist Rolf G. Schmid nicht<br />

er klassische Unternehmer. Er<br />

ührt das Unternehmen jedoch wie<br />

ein eigenes. Mit einem Langfristorizont,<br />

Herzblut und der Überzeuung,<br />

dass er als Vorgesetzter die<br />

nternehmenswerte vorleben muss.<br />

nterview: Manuela Stier und Pascale Lehmann (*)<br />

err Schmid, Mammut ist in die Conzzeta<br />

ruppe eingebettet. Haben Sie als CEO überaupt<br />

unternehmerische Freiheiten?<br />

olf G. Schmid: «Wir geniessen bei Mammut<br />

inen hohen Freiheitsgrad. Ich werde vom<br />

erwaltungsrat geführt, an den wir im Rahen<br />

des Quartalsreporting rapportieren. Fürs<br />

olgende Jahr legen wir jeweils die Ziele und<br />

trategie fest, die es umzusetzen gilt. Das ist<br />

lles. Wenn wir nun stark von den festgelegen<br />

Zielsetzungen abwichen, würde einerseits<br />

as Reporting ausgebaut und anderseits<br />

ürde auch die Frequenz der Gespräche mit<br />

em Verwaltungsrat intensiviert. «Unsere<br />

ausbank» ist die Conzzeta Gruppe, welche<br />

ie Philosophie vertritt, dass grundsätzlich<br />

nichts fremdfinanziert wird. Wie die anderen<br />

Banken prüft auch unsere Muttergesellschaft<br />

eingehend die Finanzierungsanfragen respektive<br />

unsere Investitionsvorhaben. Wir müssen<br />

uns dementsprechend gut verkaufen.»<br />

Sie sind seit dem Jahr 2000 CEO Mammut<br />

Gruppe. Wie stark prägen Sie das Unternehmen<br />

und dessen <strong>Erfolg</strong>?<br />

«Wir sind zurzeit 370 Mitarbeitende, ich<br />

trage also einen 370igstel dazu bei. Die Art<br />

und die Qualität der Mitarbeitenden kann ich<br />

grundsätzlich steuern, indem wir die richtigen<br />

Mitarbeitenden einstellen, die Rekrutierung<br />

geschieht aber nur für einen kleinen Teil<br />

der Belegschaft durch mich persönlich. Ich<br />

mache also auch in diesem Bereich nur<br />

einen Teil des <strong>Erfolg</strong>s<br />

aus. Direkten Einfluss<br />

nehmen kann<br />

ich mit der Setzung<br />

von Prioritäten, durch<br />

das Hinterfragen von<br />

Vorhaben und deren<br />

Bewilligung und mit<br />

meinem Kommunikationsstil.»<br />

Rolf G. Schmid<br />

Verstehen Sie sich eher als Manager oder als<br />

Unternehmer? Was zeichnet aus Ihrer Sicht<br />

den Manager, was den Unternehmer aus?<br />

«Ich fühle mich klar als Unternehmer, obwohl<br />

ich am Unternehmen finanziell nicht<br />

beteiligt bin. Intern sehen mich einige<br />

Mitarbeitende als Patron, was ich als Kompliment<br />

auffasse. Meine Identifikation mit<br />

dem Unternehmen ist sehr stark, ich wende<br />

viel <strong>Zeit</strong> für meine Aufgabe auf. Als Manager<br />

im negativen Sinn bezeichne ich diejenigen,<br />

denen es nicht wichtig ist, für welches<br />

Unternehmen sie tätig sind. Sie lösen ein<br />

Problem innerhalb eines Drei- oder Vierjahreshorizonts,<br />

ohne Herzblut. Ein Unternehmer<br />

oder auch ein Manager im positiven<br />

Sinn ist derjenige, der etwas langfristig und<br />

nachhaltig aufbauen will. Für den <strong>Erfolg</strong><br />

muss er sehr lange im gleichen Unternehmen<br />

gewirkt haben.»<br />

Welches Rüstzeug bringen Sie mit – menschlich<br />

und fachlich?<br />

«Die Bereitschaft zuzuhören und meiner Umgebung<br />

Vertrauen zu geben. Unsere Mitarbeitenden<br />

tragen sehr viel Verantwortung<br />

und können selbstständig arbeiten. Unsere<br />

Product Managers beispielsweise bestimmen,<br />

wie das Produkt aussieht – nicht ich. Bei<br />

Mammut bieten wir pro Jahr zehn bis fünfzehn<br />

Praktikanten die Möglichkeit, ein halbjähriges<br />

Praktikum zu absolvieren. Sie schätzen<br />

die Chance, bei uns etwas verwirklichen<br />

zu können, das sie in einem anderen Betrieb<br />

(noch) nicht machen könnten. Verantwortung<br />

und Vertrauen an die Mitarbeitenden zu geben,<br />

egal wie alt oder wie lange sie im Unternehmen<br />

sind, erachte ich als das Wichtigste,<br />

was ein Vorgesetzter machen muss. Das<br />

Rüstzeug hierfür muss man mitbringen, sonst<br />

hat man als Vorgesetzter keinen <strong>Erfolg</strong>.»<br />

Haben Sie Ihre Karriere geplant und gehörte<br />

das <strong>Unternehmertum</strong> in diese Überlegungen?<br />

«Ich habe früh erlebt, was Verbundenheit mit<br />

dem Unternehmen heisst. Mein Vater war<br />

rund 40 Jahre für die Swissair tätig. Auch ihm<br />

hat das Unternehmen nicht gehört, aber die<br />

Swissair war Teil seines Lebens. Diese Identifikation<br />

hat mich geprägt. Ich wusste früh,<br />

dass ich in die Wirtschaftswelt einsteigen und<br />

irgendwann eine Vorgesetztenfunktion einnehmen<br />

wollte – hatte aber keine Ahnung<br />

wo und bei wem. Ich wüsste gerne, wie eine<br />

Laufbahn geplant werden kann! In meiner<br />

Karriere war nichts geplant, da haben Zufälle,<br />

Chancen und etwas Druck mitgespielt.»<br />

Für welche unternehmerischen Werte setzen<br />

Sie sich bei Mammut ein? Wie werden diese<br />

umgesetzt und gelebt?<br />

«Zu meinem Führungsstil gehört es, Werte<br />

vorzuleben; denn was ich nicht selber tue<br />

und zeige, kann ich auch nicht von anderen<br />

verlangen. Einen hohen Stellenwert haben<br />

unsere Mitarbeiter und unser soziales Umfeld.<br />

So setzen wir uns für die Schaffung<br />

von Ausbildungsplätzen und die Beschäftigung<br />

von Sozialfällen ein. Letzteres ist nicht<br />

immer ganz einfach, aber ein Beitrag an die<br />

Gesellschaft. Ein weiteres Beispiel ist das<br />

Sponsoring von jungen Athleten. Unsere<br />

Unterstützung macht sie nicht reich – sie<br />

(Fortsetzung auf Seite 4)<br />

Die aktuelle Serie<br />

<strong>Lebenskonzept</strong> <strong>Unternehmertum</strong> setzt<br />

sich als politisch unabhängige Initiative<br />

dafür ein, die Leitgedanken und<br />

Aspekte des <strong>Unternehmertum</strong>s durch<br />

gesellschaftliche Diskussion sowie<br />

den Austausch mit der Wissenschaft<br />

in einer breiten Öffentlichkeit zu verankern.<br />

In der 6-teiligen Serie werden<br />

bis im Juli Wissenschaftler sowie Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer das<br />

<strong>Lebenskonzept</strong> <strong>Unternehmertum</strong> aus<br />

ihrer persönlichen Perspektive beleuchten.<br />

Weitere Informationen:<br />

> www.unternehmertumaktiv.com


(Fortsetzung von Seite 1)<br />

können dadurch aber immerhin ihren Sport<br />

ausüben und hoffentlich gleichzeitig ihre<br />

Ausbildung abschliessen.»<br />

Fehlt es in der Schweiz an unternehmerischen<br />

Vorbildern, oder sind diese zu wenig bekannt?<br />

«Ich glaube, dass wir in der Schweiz eine gesunde<br />

Struktur haben. Viele Mittelständler,<br />

ob klein oder grösser, leben das <strong>Unternehmertum</strong><br />

vor. Auch ein Bäcker ist ein Unternehmer<br />

und damit ein wichtiges Vorbild. Er<br />

muss dafür nicht in erster Linie medial präsent<br />

sein. Oft reicht es auch, im Quartier ein<br />

gutes Vorbild abzugeben.»<br />

In welcher Form könnte das <strong>Unternehmertum</strong><br />

in der Schweiz und insbesondere in den Schulen<br />

stärker verankert werden?<br />

«Indem wir unsere Erfahrungen teilen. Zum<br />

Beispiel mit den Mitarbeitenden. Oder mittels<br />

Referaten an Hochschulen, von denen<br />

ich einige pro Jahr halte. Die Studierenden<br />

sind neugierig und wissenshungrig, hier ergibt<br />

sich die Chance, die Lust auf das <strong>Unternehmertum</strong><br />

zu wecken. Gute Erfahrungen<br />

haben wir auch gemacht, als wir Schüler, die<br />

kurz vor der Lehre standen, zu uns eingeladen<br />

und ihnen die Jobmöglichkeiten in unserem<br />

Betrieb aufgezeigt haben.»<br />

Welche Ratschläge würden Sie einem jungen<br />

Unternehmer oder jungen CEO geben?<br />

«Ausdauer, Fleiss, ein Ziel zu haben und<br />

dieses hartnäckig zu verfolgen. Er muss bereit<br />

sein, im Schweisse seines Angesichts zu<br />

arbeiten und nicht – wie leider heute weit<br />

verbreitet – nur den kurzfristigen persönlichen<br />

<strong>Erfolg</strong> zu suchen. Als Unternehmer<br />

muss er zudem verzichten können, beispielsweise<br />

auf einen grossen Teil seiner Freizeit.<br />

Und schliesslich <strong>braucht</strong> er ein privates Umfeld,<br />

das bereit ist, sein <strong>Lebenskonzept</strong> mitzutragen<br />

und auf Vieles zu verzichten.»<br />

(*) Manuela Stier, Verlegerin, und Pascale Lehmann<br />

(Stv. Chefredaktorin) interviewten Rolf G. Schmid für das<br />

aktuelle Wirtschaftsmagazin (www.wirtschaftsmagazin.ch).<br />

Mittelständische Corporate Social Responsibility (CSR)<br />

Die stille Verantwortung<br />

Die Diskussion um die Corporate<br />

Social Responsibility gewinnt an<br />

Bedeutung: Unternehmerische Verantwortung<br />

ist dabei ein Selbstverständnis<br />

vieler KMU. Diese Tatsache<br />

nutzen sie im Gegensatz zu<br />

den Grossen zu wenig systematisch.<br />

von Prof. Mariana Christen Jakob (*)<br />

Der Begriff der Corporate Social Responsibility<br />

(CSR) ist erst in jüngerer <strong>Zeit</strong> geläufig<br />

geworden, inhaltlich aber ist das keine Neuerfindung.<br />

Unternehmerische Verantwortung<br />

hat eine lange Tradition in der Schweiz. Wurzeln<br />

finden sich im Bild des «guten Patrons».<br />

Durch globale Entwicklungen, Veränderungen<br />

in der Arbeitswelt, mediale Vernetzungen<br />

und gesellschaftspolitische Zusammenhänge<br />

werden heute allerdings neue Akzente<br />

gesetzt. Und die Bedeutung von CSR in der<br />

Wirtschaft nimmt zu. Im Gespräch sind vor<br />

allem die multinationalen Unternehmen mit<br />

ihren CSR-Initiativen. In der Werbung wird<br />

die soziale und ökologische Verantwortung<br />

der Grossen mehr und mehr propagiert.<br />

Kaum thematisiert werden dagegen die Aktivitäten<br />

der KMU. In der Realität wird aber<br />

gerade im Mittelstand sehr viel geleistet. Die<br />

folgenden Spots auf die KMU-Landkarte setzen<br />

den Scheinwerfer für einmal anders.<br />

schiedlicher Firmengrösse. Die verantwortlichen<br />

Unternehmen engagieren sich für faire<br />

Arbeitsbedingungen und ein menschliches<br />

Arbeitsklima, sie bieten jungen Leuten Ausbildungsplätze<br />

und benachteiligten Menschen<br />

eine Integrationsmöglichkeit. Sie unterstützen<br />

soziale und kulturelle Initiativen<br />

in der Region und in Entwicklungsprojekten<br />

und sie gehen verantwortungsvoll mit der<br />

Umwelt und den begrenzten Ressourcen um.<br />

Man tut «Gutes», aber spricht nicht darüber.<br />

«Soziale und ökologische Verantwortung ist<br />

mein roter Faden in der Firma. Sehr viele<br />

Firmen engagieren sich hier. Ich ermuntere<br />

auch meine Kollegen aus den KMU, über ihr<br />

Tun zu sprechen, selbst wenn sie es nicht<br />

gerne machen. Die fehlende Kommunikation<br />

ist ein Mangel bei KMU.»<br />

Das intuitive Selbstverständnis<br />

Viele Inhaber von KMU antworten auf die<br />

Frage nach der Motivation für ihr Engagement:<br />

Das gehört zu meinem Selbstverständnis<br />

als Unternehmer. «Das ist für mich ein<br />

Bauchentscheid, das gehört in meiner Sichtweise<br />

bei einem Unternehmer dazu. Ein nur<br />

monetär getriebener Manager würde das vielleicht<br />

nicht tun.» Selbstverständlich geht es<br />

auch um den finanziellen Gewinn, aber dahinter<br />

schimmert ein tieferer Sinn vom Wirtschaften<br />

auf. Anders als<br />

die grossen multinationalen<br />

Organisationen<br />

handeln sie dabei<br />

nicht auf Druck<br />

von aussen, der Antrieb<br />

kommt von innen,<br />

gewissermassen<br />

intuitiv. Der Hauptakzent<br />

liegt Mariana Christen Jakob<br />

dabei<br />

auf den Mitarbeitenden. Der menschliche<br />

Austausch steht im Zentrum, Betriebsanlässe<br />

und das Engagement im lokalen Umfeld sind<br />

wichtige Handlungsfelder. Gesellschaftliche<br />

Fragen bleiben nach Arbeitsschluss nicht<br />

einfach auf dem Pult liegen. Daraus ergibt<br />

sich nicht zuletzt ein Vorteil im «war for talent»,<br />

auch gegenüber den grossen Unternehmen.<br />

Untersuchungen zeigen, dass vor allem<br />

bei jungen und gut ausgebildeten Menschen<br />

das Image einer Firma eine zunehmend wichtige<br />

Rolle spielt. «Bei den Bewerbungen stellen<br />

wir zudem eine interessante Entwicklung<br />

fest. Seit wir den Nachhaltigkeitspreis gewonnen<br />

haben, bekommen wir Blindbewerbungen<br />

von Leuten, die bei uns arbeiten möchten.»<br />

Der genetische Code<br />

Viele KMU mit einem ausgeprägten CSR-<br />

Engagement sind Familienunternehmen. Bei<br />

diesem Unternehmenstypus ist das Wertesystem<br />

zwischen Geschäft und Gefühl quasi<br />

in den genetischen Code eingeschrieben.<br />

Die Planung ist langfristig ausgerichtet und<br />

orientiert sich über mehrere Generationen.<br />

Die Inhaber von Familienunternehmen können<br />

dabei nicht nur die Unternehmenswerte<br />

definieren, sie verfügen auch über den nötigen<br />

Entscheidungsspielraum für deren Umsetzung.<br />

Während im Grosskonzern oftmals<br />

eine Stabsstelle mit den CSR-Aufgaben betraut<br />

ist, so ist es im Mittelstand die Geschäftsleitung.<br />

Die Unternehmensverantwortung<br />

wird damit direkt von der jeweiligen<br />

Unternehmenspersönlichkeit geprägt und<br />

nachhaltig in der Kultur verankert. Das kann<br />

durchaus auch positive ökonomische Auswirkungen<br />

nach sich ziehen. «Unser Firmeninhaber<br />

hat die Werte von sozialer Verantwortung<br />

immer aus einer inneren Überzeugung<br />

Die stille Verantwortung<br />

Recherchen und Gespräche mit Unternehmerpersönlichkeiten<br />

und Verantwortlichen von<br />

KMU zeigen eine eindrückliche Palette von<br />

gesellschaftlichem Engagement in verschiedenen<br />

Handlungsfeldern, intern und extern 1 .<br />

Es finden sich verantwortliche Initiativen<br />

quer durch alle Branchen und bei unterheraus<br />

gelebt, und er ist überzeugt, dass das<br />

die richtige Art ist, ein Unternehmen zu führen.<br />

Rückblickend kann man mit Sicherheit<br />

sagen, dass das partizipative Führungsmodell<br />

überhaupt die einzige Möglichkeit war, das<br />

Unternehmen zu retten.»<br />

Die strategische Verankerung<br />

Die gesellschaftliche Verantwortung im Mittelstand<br />

ist beeindruckend, allerdings ist der<br />

Begriff CSR selber noch wenig bekannt. Fragt<br />

man Inhaber oder CEO von KMU nach konkreten<br />

Beispielen, dann fällt das Aufzählen<br />

nicht schwer. Fragen nach CSR-Aktivitäten<br />

aber lösen eine gewisse Ratlosigkeit aus.<br />

Hier zeigt sich ein weiteres typisches Merkmal<br />

von KMU. Das CSR Verständnis ist intuitiv<br />

in der Unternehmenskultur verankert,<br />

die einzelnen Aktionen werden aber oftmals<br />

ad hoc geplant. Die Verankerung in der Strategie<br />

fehlt. Hier liegt eine grosse CSR-Entwicklungschance<br />

für KMU. Aktivitäten, die<br />

zum Kerngeschäft passen und längerfristig<br />

angelegt sind, können sehr viel nachhaltiger<br />

wirken als einzelne wohltätige Aktionen. Es<br />

geht nicht darum, eine breite Lawine loszutreten.<br />

Eine schrittweise strategische Planung<br />

über einen längeren <strong>Zeit</strong>horizont verspricht<br />

bessere <strong>Erfolg</strong>saussichten. Letztlich soll CSR<br />

planbar, gestaltbar, messbar und steuerbar<br />

werden, wie andere Unternehmensprozesse<br />

auch. Fachleute betonen in diesem Zusammenhang<br />

die wichtige Aufgabe des Verwaltungsrates<br />

für die strategische Verankerung<br />

von CSR. Die Grundlagen einer verantwortungsvollen<br />

Unternehmenskultur bieten hierzu<br />

optimale Voraussetzungen. Verbunden mit<br />

dieser Weiterentwicklung wäre auch eine<br />

verstärkte Kommunikation wünschbar. KMU<br />

können spannende Geschichten zu CSR erzählen.<br />

Es wäre nicht zuletzt für Konsumenten<br />

schön, künftig mehr darüber zu erfahren.<br />

(*) Mariana Christen Jakob ist Sozialwissenschafterin<br />

und Organisationsberaterin (mariana@christenjakob.ch).<br />

1<br />

Die Zitate stammen aus dem Buch von Christen Jakob/<br />

von Passavant, Corporate Social Responsbility, Impulse<br />

für kleine und mittlere Unternehmen, Huber 2009.

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