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Reporter 52 Das Magazin der Leica Geosystems

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MetroNet bringt <strong>der</strong> U-Bahn die<br />

Technologie des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

ABA Surveying erfasst<br />

vor dem Bau neuer<br />

Waggons für die<br />

Londoner U-Bahn die<br />

Ist-Bauwerkdaten mit<br />

HDS-Laserscanning-<br />

Technologie.<br />

8<br />

Nach <strong>der</strong> Entscheidung über<br />

die Einführung neuer Rollmaterial-Zugskompositionen<br />

im<br />

Jahre 2009 beschloss Metro-<br />

Net, die für die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Waggons benötigten Vermessungsdaten<br />

mittels Laserscanning-Technologie<br />

zu erfassen.<br />

Um eine Zugskomposition<br />

maximal möglicher Grösse<br />

konstruieren zu können, muss<br />

man die Abmessungen <strong>der</strong><br />

Strukturen kennen, die sie<br />

befahren und durchqueren<br />

muss. Auch die Begrenzungen<br />

durch Bahnsteige, Brücken,<br />

Bauten und Tunnels müssen<br />

bekannt sein. Sämtliche für die<br />

Konstruktion und Wartung <strong>der</strong><br />

Züge tätigen Teams arbeiten<br />

bereits mit Messdaten,<br />

weshalb historische Informationen<br />

schubladenweise vorhanden<br />

sind. <strong>Das</strong> Problem ist<br />

jedoch, dass diese Daten unter<br />

Umständen bereits zur Zeit<br />

ihrer Veröffentlichung nicht<br />

mehr aktuell waren.<br />

Wartungsarbeiten, Auffüllungen,<br />

das Absetzen des Untergrunds<br />

und die Nutzungsbelastung<br />

bewirken, dass die<br />

Gleise ständig in Bewegung<br />

sind. Bei <strong>der</strong> Londoner U-Bahn<br />

hinterliessen Wartung,<br />

Erneuerung, Erweiterung und<br />

Umbauten im Verlaufe eines<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts eine verwirrende<br />

Ansammlung von Kabeln, Lampen,<br />

Signalen, Schaltkästen<br />

und allen möglichen an<strong>der</strong>en<br />

Einbauten, die potenziell zu<br />

einer Reduktion <strong>der</strong> vorhandenen<br />

Lichtweiten führen können.<br />

Verschärft wird dieses Problem<br />

durch die Tatsache, dass das<br />

Profil beim Einsatz traditioneller<br />

Vermessungsmethoden entlang<br />

des Gleises punktuell in<br />

Abständen gemessen wird.<br />

Dieser Abstand beträgt in <strong>der</strong><br />

Regel zehn Meter, auf engen<br />

o<strong>der</strong> kurvigen Strecken vielleicht<br />

auch nur fünf Meter. Lei<strong>der</strong><br />

kommt es häufig vor, dass<br />

alles, was zwischen diesen<br />

regulären Messintervallen liegt,<br />

im Rahmen <strong>der</strong> traditionellen<br />

Profilvermessung übersehen<br />

wird. MetroNet entschied sich<br />

daher für eine an<strong>der</strong>e<br />

Vorgehensweise.<br />

Züge nach Mass<br />

Die kinematische Begrenzungslinie<br />

eines Zuges auf seinem<br />

Weg über die Gleise wird von<br />

einer Vielzahl von Faktoren<br />

beeinflusst. Die von einem Vermessungsgerät<br />

zu erfassenden<br />

räumlichen Daten sind in erster<br />

Linie Gleisposition, Schienenüberhöhung<br />

und Radius sowie<br />

Mindestabstände <strong>der</strong> Lichtweite<br />

zur gleisnahen Infrastruktur,<br />

die sich auf die Festlegung<br />

<strong>der</strong> Begrenzungslinien auswirken<br />

könnte. Diese Daten<br />

werden in Verbindung mit den<br />

Zugkonstruktionsparametern –<br />

wie Waggonlänge, Bauraum,<br />

Position und Radstand <strong>der</strong><br />

Rä<strong>der</strong>, Eigenschaften <strong>der</strong> Radaufhängung<br />

sowie bauartbedingte<br />

Geschwindigkeit –<br />

mit dem Software-Paket Clear-<br />

Route evaluiert.<br />

Die ClearRoute-Software<br />

berechnet die lichten Weiten<br />

zwischen den Fahrzeugen und<br />

<strong>der</strong> Infrastruktur sowie zwischen<br />

aneinan<strong>der</strong> vorbeifahrenden<br />

Zügen. Darüber hinaus<br />

werden auch die Schrittentfernungen<br />

zu den Bahnsteigen<br />

ermittelt. Programmiert mit<br />

den entsprechenden Lichtweitenstandards<br />

kann die Software<br />

so eingesetzt werden,<br />

dass sie entwe<strong>der</strong> Ja-/Nein-<br />

Aussagen zur Machbarkeit o<strong>der</strong><br />

umfassende Lichtweitenberichte<br />

liefert. Die Lichtweiten<br />

können in unterschiedlichen<br />

Positionen und gemäss vorgegebenen<br />

Ausfallmodusbedingungen<br />

definiert werden.<br />

Anschliessend erfolgt die<br />

Datenerfassung für die<br />

ClearRoute-Datenbank. Die<br />

anfängliche Streckenpriorität<br />

umfasste über achtzig Schienenkilometer,<br />

wofür von<br />

MetroNet vier Vermessungsteams<br />

zur Bestimmung <strong>der</strong><br />

Gleisposition mit <strong>Leica</strong><br />

GRP3000-Spurwagen im<br />

Einsatz waren. Die Profildaten<br />

dieser Messungen mussten zur<br />

Vervollständigung <strong>der</strong> Eingaben<br />

in ClearRoute mit den<br />

Gleisdaten kombiniert werden.<br />

Präzision dank neuer<br />

Technologie<br />

Glücklicherweise erfolgte die<br />

Anfrage zur Erfassung solcher<br />

Daten zum gleichen Zeitpunkt<br />

wie die Einführung einer neuen<br />

kinematischen Scanning-Technologie<br />

durch ABA Surveying,<br />

Woking (UK). Nach Feldversuchen<br />

und Evaluationen<br />

wurde ABA schliesslich mit <strong>der</strong><br />

Ausführung <strong>der</strong> Arbeiten<br />

beauftragt. Grundlage <strong>der</strong> von<br />

ABA eingesetzten Technologie<br />

ist das auf einem GRP100-<br />

Spurwagen montierte Scannermodell<br />

<strong>Leica</strong> 4500, zusammen<br />

als System GRP5000 bezeichnet.<br />

Bei dieser Konfiguration<br />

wird <strong>der</strong> Scanner so auf dem<br />

Spurwagen befestigt, dass die<br />

Abtastrichtung senkrecht zum<br />

Gleis fixiert ist. Der Laserstrahl<br />

rotiert mit 33 Abtastungen pro<br />

Sekunde und kann pro Abtastung<br />

18’000 Punkte aufzeichnen,<br />

obgleich in dieser Anwendung<br />

nur 10’000 Punkte erfor<strong>der</strong>lich<br />

sind. Je<strong>der</strong> Abtastpunkt<br />

wird vom Scanner mit einer<br />

Genauigkeit von drei Millimetern<br />

erfasst.<br />

Nach Initialisierung <strong>der</strong> Startmessung<br />

wird <strong>der</strong> Spurwagen

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