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Reporter 52 Das Magazin der Leica Geosystems

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Integriertes Datenmodell<br />

In Bad Ragaz wurde von HSR-<br />

Professor Peter Petschek und<br />

Assistent Yves Maurer für den<br />

Garten- und Landschaftsbau<br />

erstmalig ein digitaler<br />

Arbeitsablauf von Anfang bis<br />

Ende realisiert. Die Daten des<br />

Golfplatzes erhob ein Vermessungsbüro<br />

mittels GPS. Im<br />

Büro von Peter Harradine konstruierten<br />

Mitarbeiter den<br />

analogen Entwurf zuerst mit<br />

2D-CAD und dann das digitale<br />

3D-Geländemodell mit Map 3D<br />

von Autodesk. Weitere<br />

Gelände- und Vegetationsdaten<br />

nahmen die Planer<br />

direkt mit dem <strong>Leica</strong> GS20 auf.<br />

Durch eine Schnittstellenoptimierung<br />

zwischen den<br />

Programmen 3d max und<br />

TerrainView, die auch Teil des<br />

Forschungsprojektes war,<br />

standen die Daten zur interaktiven<br />

Begehung <strong>der</strong> geplanten<br />

Situation zur Verfügung.<br />

Nachdem die Landschaftsarchitekten<br />

aufgrund <strong>der</strong> 3D-<br />

Echtzeitbegehung Anpassungen<br />

vorgenommen hatten,<br />

erfolgte die Übertragung<br />

dieser Plandaten auf das <strong>Leica</strong><br />

1 2<br />

3 4<br />

Dozer-3D-GPS-System zur<br />

Geländemodellierung mit<br />

einem vor Ort damit ausgestatteten<br />

Bulldozer. Dabei gab<br />

man auch die Höhenpunkte<br />

direkt aus dem Autodesk<br />

Map 3D an das <strong>Leica</strong> GPS-<br />

Maschinenautomationssystem<br />

weiter. Die aufwendigen<br />

Arbeitsschritte <strong>der</strong> Aufmessung<br />

und Absteckung vor Ort<br />

entfielen. Ende Oktober 2004<br />

modellierte die Landschafts-,<br />

Strassen- und Tiefbaufirma<br />

Toller AG damit auf einer<br />

Teilfläche von 10'000 m2 des<br />

Public-Golfplatzes vor<br />

Fachleuten das Gelände im<br />

Rahmen eines Workshops.<br />

Eine geschlossene Automatisationskette<br />

von <strong>der</strong> Datenerfassung<br />

über die virtuelle<br />

3D-Entwurfs-Visualisierung<br />

bis zu den Steuerdaten <strong>der</strong><br />

Baumaschine: 1) Autodesk<br />

Map 3D Geländemodell mit<br />

dem Punktraster und den<br />

Bruchkanten des Testgeländes<br />

aus <strong>der</strong> GPS-Vermessung des<br />

Geländes.<br />

2) Punktraster <strong>der</strong> Rohplanie.<br />

Dieser Autodesk Map 3D<br />

Datensatz wurde an das <strong>Leica</strong><br />

GPS-Maschinenautomationssystem<br />

übergeben.<br />

3) Isometrie <strong>der</strong> schattierten<br />

Dreiecksvermaschung <strong>der</strong><br />

Rohplanie des Testgeländes.<br />

4) Virtueller Echtzeitflug durch<br />

das Testgelände-<br />

Modell.<br />

Ragaz mit einem Public-Golf für eine breitere Öffentlichkeit<br />

Spielmöglichkeiten schaffen.“ Peter Harradine erhielt die<br />

Möglichkeit, einen 9-Loch-Platz zu entwerfen, <strong>der</strong> direkt neben<br />

dem bestehenden 18-Loch-Platz liegen wird. Dieser Golfplatz<br />

wurde bereits von seinem Vater Dun Harradine gestaltet.<br />

Mit dem <strong>Leica</strong> GS20 wurden<br />

von den Landschaftsarchitekten<br />

Vegetationsdaten für das<br />

Datenmodell in 3D digital<br />

erfasst.<br />

Doch wie erarbeiten die Initianten und Planer ihre Projekte? Wie<br />

realitätsnah präsentieren sie ihre Entwürfe einer umweltbewussten<br />

Öffentlichkeit? Und wie übertragen sie letztlich ihre<br />

Pläne technisch in die Landschaft? Solche Fragen interessieren<br />

nicht nur Bauherren, Landschaftsplaner, Ökologen und<br />

Baufachleute son<strong>der</strong>n auch Geomatik-Spezialisten.<br />

Innovative Wissenschafter, Planer und Bauherren<br />

„Bis zum heutigen Tag erfolgt die Planung und Realisierung von<br />

Golfplätzen konventionell – ohne einheitliche Datenstruktur und<br />

ohne den Einsatz <strong>der</strong> heute zur Verfügung stehenden mo<strong>der</strong>nen<br />

Automatisierungs-Methoden“, sagt Peter Petschek, HSR-<br />

Professor und Leiter des Forschungsbereichs Informationstechnologie<br />

in <strong>der</strong> Landschaftsarchitektur. Der international<br />

erfahrene Landschaftsarchitekt verfolgt innerhalb seines Fachgebietes<br />

auch die Entwicklung im Golfplatzbau und ist seit<br />

langem mit Peter Harradine in Kontakt. Diese Golfplatzarchitekten-Dynastie<br />

hat sich weltweit mit <strong>der</strong> Realisation von<br />

über 200 Golfplätzen einen international beachteten Namen<br />

geschaffen. Den gleichen Weg verfolgt nunmehr in vierter<br />

Generation auch bereits Peter Harradines ältester Sohn Michael<br />

als HSR-Student <strong>der</strong> Landschaftsarchitektur.<br />

Bild unten: Marco Riva (rechts) vom Bauunternehmen Toller AG:<br />

„Die Planer sollten immer solche 3D-Datensätze liefern. Dann kommt man<br />

zügiger voran.“ Michael Harradine (links) studiert diese Möglichkeiten<br />

mo<strong>der</strong>ner Geländegestaltung an <strong>der</strong> HSR Hochschule für Technik<br />

Rapperswil.<br />

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