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Leseprobe - Biermann Medien Gruppe für Medizin

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G 60338<br />

Herausgeber: Dieter Köhler Juli/August 2013<br />

Inhalt<br />

? Schwerpunkt: Beatmung & Schlafmedizin<br />

Schlaf bei tracheotomierten Patienten ......................................................................Seite 2<br />

Bauchlage beim schweren akuten respiratorischen Distress-Syndrom .................Seite 4<br />

Früheres und automatisches Weaning: die WEAN-Studie .....................................Seite 4<br />

Nichtinvasive Beatmung bei Thoraxtrauma .............................................................Seite 5<br />

Training zur Stärkung der inspiratorischen Muskulatur ........................................Seite 8<br />

Extubation auf der Intensivstation – wann und wie? ............................................Seite 10<br />

Beatmung älterer Patienten auf der Intensivstation ...............................................Seite 11<br />

? Asthma & Allergie<br />

Magnesiumsulphat gegen Standardtherapie – was ist besser? ...............................Seite 5<br />

Sublinguale Immuntherapie (SLIT) bei Kindern ......................................................Seite 6<br />

Zusammenhang zwischen nächtlichem Reflux, Asthma und OSA .........................Seite 6<br />

FeNO-Test im Management von Asthma ..................................................................Seite 8<br />

Beclometason bei Asthma – extrafein oder große Partikel? ...................................Seite 9<br />

? COPD<br />

Körperliche Belastung bei leichter COPD ..................................................................Seite 2<br />

Überschneidungsphänotyp: Asthma oder COPD? ....................................................Seite 9<br />

Erhöhte COPD-Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung ........................................Seite 11<br />

? Pneumo-Onkologie<br />

Lungenkrebs-Screening - Niedrig dosierte CT oder Röntgenthorax? ....................Seite 2<br />

Mögliche Marker <strong>für</strong> NSCLC und platinbasierte Chemotherapie? ........................Seite 4<br />

NSCLC und platinbasierte Chemotherapie ................................................................Seite 6<br />

Gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei nichtkleinzelligem Lungenkrebs ........Seite 10<br />

? Infektionen<br />

Delamanid bei Tuberkulose ........................................................................................Seite 5<br />

Aspergillus im Sputum erwachsener Mukoviszidosepatienten ...............................Seite 9<br />

? Verschiedenes<br />

Spirometrie-Referenzwerte <strong>für</strong> verschiedene Ethnien .............................................Seite 6<br />

Diagnose von Lungenembolien .................................................................................Seite 10<br />

Ethnie und Unterschiede in der Lungenfunktion ....................................................Seite 11<br />

Lungenrehabilitation vor Transplantation? ..............................................................Seite 4<br />

? Forschung, Hochschule & Verbände............................................................Seite 18<br />

? Industrie...............................................................................................................Seite 23<br />

? Termine.................................................................................................................Seite 33<br />

Editorial<br />

Bauchlage – Bauchlandung?<br />

Patienten mit akutem Lungenversagen<br />

liegen normalerweise im Bett auf<br />

dem Rücken. Dreht man sie auf den<br />

Bauch, zeigt sich eine Verbesserung<br />

der Oxygenierung, die mehr oder<br />

weniger lang anhält. Ursache dürfte<br />

neben einem Rückgang einer gegebenenfalls<br />

vorhandenen Überblähung<br />

insbesondere die bessere Durchblutung<br />

von noch nicht kollabierten oder<br />

flüssigkeitsgefüllten Lungenarealen<br />

sein. Allerdings ist das Drehen bei<br />

intubierten Patienten mit ihren zahlreichen<br />

Sonden und Kathetern nicht<br />

komplikationsarm. Todesfälle sind<br />

dabei beschrieben. Ob es wirklich<br />

etwas <strong>für</strong> die Patienten bringt, wurde<br />

mit einer großen Studie 2001 im<br />

NEJM 1 vermeintlich geklärt. Die<br />

Bauchlage hatte die insgesamt hohe<br />

Mortalität überhaupt nicht verändert.<br />

An der Studie gab es viel Kritik und in<br />

den Folgestudien war das negative<br />

Outcome nicht immer so eindeutig.<br />

Eine aktuelle Studie von 2013 2 hat<br />

jetzt einen deutlichen Überlebensvorteil<br />

<strong>für</strong> die Bauchlage ergeben, wobei<br />

die Patienten weniger krank waren als<br />

bei der Studie 2001. Schaut man sich<br />

die Daten näher an, so scheint die<br />

Bauchlagerung nur mittelbar an den<br />

Erfolgen beteiligt zu sein. Dazu muss<br />

man aber in den online veröffentlichten<br />

weiteren Datensatz einsteigen.<br />

2001 hatten die Patienten bereits<br />

vor der Bauchlagerung einen normalen<br />

PaO 2<br />

um 86 mmHg. Das wurde<br />

erreicht, durch eine hohe inspiratorische<br />

Sauerstoffkonzentrationen<br />

(FiO2) um 73 %. Die Bauchlagerung<br />

hat den PaO 2<br />

nochmals um 15mmHg<br />

verbessert. In der Folge wurde der FiO 2<br />

auf etwa 60 % reduziert und auf 66 %<br />

in Rückenlage. Der Beatmungsdruck<br />

wurde in beiden <strong>Gruppe</strong>n nicht reduziert.<br />

In der Studie von 2013 hat man auf<br />

die Blutgasverbesserung stärker<br />

reagiert und den FiO 2<br />

von 58 auf 51 %<br />

gesenkt. PEEP und Beatmungs-Spitzendruck<br />

konnten zudem in Bauchlage<br />

jeweils etwa um 10 % reduziert<br />

werden. Im Gefolge dessen nahm die<br />

Gesamtbeatmungszeit um ein Drittel<br />

ab. Die Sauerstofftoxizität <strong>für</strong> die<br />

Lunge steigt ab FiO 2<br />

> 50 % deutlich<br />

an. Das gleich gilt <strong>für</strong> zu große<br />

Lungendehnung, die gerade beim<br />

ARDS wegen der inhomogenen<br />

Druck verteilung in der Lunge besonders<br />

kritisch ist.<br />

Allerdings haben beide <strong>Gruppe</strong>n<br />

einen beträchtlichen Eingangsfehler,<br />

indem sie den PaO 2<br />

und nicht den Sauerstoffgehalt<br />

(CaO 2<br />

= SaO 2<br />

x Hb x<br />

Herausgeber: Dieter Köhler,<br />

Schmallenberg<br />

1,34) als Zielgröße <strong>für</strong> die Beatmung<br />

nehmen 3 . Hätten die Untersucher<br />

einen CaO 2<br />

von 10ml O 2<br />

/100 ml Blut<br />

angestrebt (noch etwa unterer Normalwert),<br />

so hätten sie den FiO 2<br />

und<br />

die Beatmungsdrucke noch weiter<br />

senken können, als sie es mit der<br />

Bauchlage erreicht haben. Die Mortalität<br />

wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

noch niedriger als jetzt. Das primum<br />

movens war also sicherlich nicht<br />

die Bauchlage.<br />

Solche eigentlich offensichtlichen<br />

pathophysiologische Inhalte umzusetzen,<br />

scheint zunehmend schwieriger zu<br />

werden. Große Studien hemmen eindeutig<br />

den Erkenntnisfortschritt, wenn<br />

die Zielgröße falsch ist. Sie führen den<br />

Ozeandampfer des Fortschritts in eine<br />

Sackgasse, aus der er nur schwer wieder<br />

heraus zu bekommen ist.<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Dieter Köhler<br />

em. ärztlicher Direktor<br />

57392 Schmallenberg<br />

E-Mail: d.koehler@fkkg.de<br />

1. Gattinoni L, et al. Prone-Supine<br />

Study Group. Effect of prone<br />

positioning on the survival of<br />

patients with acute respiratory<br />

failure. N Engl J Med 2001;345:<br />

568-573.<br />

2. Guérin C, et al. PROSEVA Study<br />

Group. Prone positioning in<br />

severe acute respiratory distress<br />

syndrome. N Engl J Med 2013;<br />

368:2159-2168.<br />

3. Köhler, D: CaO2-Wert zur Beurteilung<br />

der Sauerstoff-Organversorgung:<br />

Klinische Bedeutung<br />

des Sauerstoffgehaltes.<br />

Dtsch Arztebl 2005;102:28-29:<br />

©2013 <strong>Biermann</strong> Verlag GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung der Texte, auch auszugsweise, ist ohne die schriftliche Zustimmung der <strong>Biermann</strong> Verlag GmbH urheberrechtswidrig und daher strafbar. Dies gilt<br />

insbesondere <strong>für</strong> die Vervielfältigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen. <strong>Biermann</strong> Verlag und <strong>Biermann</strong> Verlag Logo sind eingetragene Warenzeichen. Auch wenn diese nicht gekennzeichnet<br />

sind, gelten die entsprechenden Schutzbestimmungen.


Seite 2 Kompakt<br />

Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Schlaf bei tracheotomierten Patienten<br />

Künstliche Beatmung stört nicht<br />

GENF (<strong>Biermann</strong>) – Bei tracheotomierten<br />

Patienten, die nur schwer entwöhnt<br />

werden können, hat das Beatmungsgerät<br />

offenbar keinen Einfluss<br />

auf Schlafquantität und –qualität. 16<br />

Patienten, die nicht sediert und bei<br />

Bewusstsein waren, wurden in die<br />

Studie eingeschlossen, wenn sie zu<br />

mindestens 5 Stunden Spontanatmung<br />

in der Lage waren. Sie wurden<br />

randomisiert zur Nacht entweder<br />

Spontanatmung oder künstlicher<br />

Beatmung zugewiesen. Unter künstlicher<br />

Beatmung schliefen die Patienten<br />

insgesamt länger als unter Spontanatmung<br />

(183 min vs. 132 min;<br />

p=0,04). Signifikante Unterschiede<br />

wurden in der Tiefschlafphase nicht<br />

beobachtet (45 min vs. 28 min),<br />

Körperliche Belastung bei leichter COPD<br />

Durch Atmungssystem limitiert<br />

KINGSTON (<strong>Biermann</strong>) – Führt eine<br />

anomale dynamische Atemmechanik<br />

bei Patienten mit einer leichten chronisch-obstruktiven<br />

Lungenerkrankung<br />

(COPD) tatsächlich zu einer<br />

Einschränkung bei körperlicher<br />

Belastung? Dieser Frage ist eine<br />

kanadische Arbeitsgruppe mit einer<br />

Studie an 20 Patienten mit einer<br />

COPD des Stadiums I (laut Global Initiative<br />

for Chronic Obstructive Lung<br />

Disease) sowie 20 gesunden Kontrollen<br />

nachgegangen. Verglichen<br />

wurde, welche Auswirkungen das<br />

Füllen des Totraumes während körperlicher<br />

Belastung auf die Atmung<br />

besitzt, sowie Atemmuster, Lungenvolumen<br />

und Dyspnoe-Intensität.<br />

Da<strong>für</strong> unterzogen sich die Probanden<br />

einem Ergometertest. Dabei waren<br />

ebenso während des REM-Schlafes<br />

(11 min vs. 3 min) oder beim Unterbrechungs-Index<br />

(25- vs. 23-maliges<br />

Erwachen pro Stunde). I<br />

Autoren: Roche-Campo F et al.<br />

Korrespondenz: Intensive Care Unit, University<br />

Hospital, University of Geneva,<br />

Genf, Schweiz<br />

Studie: Comparison of Sleep Quality<br />

With Mechanical Versus Spontaneous<br />

Ventilation During Weaning of Critically<br />

Ill Tracheostomized Patients<br />

Quelle: Crit Care Med 2013;41(7):1637-<br />

1644.<br />

Web: journals.lww.com/ccmjournal<br />

die maximale Sauerstoffaufnahme<br />

und die Ventilation bei den COPD-<br />

Patienten signifikant geringer – um<br />

36 beziehungsweise 41% – als bei<br />

den gesunden Kontrollen. I<br />

Autoren: Chin RC et al.<br />

Korrespondenz: Respiratory Investigation<br />

Unit, Department of Medicine, Queen‘s<br />

University and Kingston General Hospital,<br />

Kingston, Ontario, Kanada<br />

Studie: Does the respiratory system limit<br />

exercise in mild chronic obstructive pulmonary<br />

disease?<br />

Quelle: Am J Respir Crit Care Med<br />

2013;187(12):1315-1323.<br />

Web: www.atsjournals.org/journal/ajrccm<br />

Schneller<br />

kompetent<br />

informiert<br />

Lungenkrebs-Screening<br />

Niedrigdosierte CT oder Röntgenthorax?<br />

MINNEAPOLIS (<strong>Biermann</strong>) – Die<br />

Screening-Ergebnisse des National<br />

Lung Screening Trial stimmen laut<br />

dem National Lung Screening Trial<br />

Research Team mit der veröffentlichten<br />

Literatur zum Screening<br />

mittels niedrigdosierter Computertomographie<br />

(CT und Röntgenthorax<br />

überein. Dies, so meinen die<br />

Wissenschaftler, lasse den Schluss<br />

zu, dass die Mortalität aufgrund<br />

von Lungenkrebs durch die Arbeit<br />

amerikanischer Screening-Zentren<br />

gesenkt werden könne, sofern sich<br />

die dortigen Mitarbeiter mit<br />

Thorax-Computertomographie auskennen.<br />

Der National Lung Screening<br />

Trial, so schreiben die Studienautoren<br />

im „New England Journal of<br />

Medicine”, habe gezeigt, dass ein<br />

Screening mit niedrigdosierter<br />

Spiral-Computertomographie im<br />

Vergleich zu einem Röntgenthorax<br />

die Lungenkrebs-Mortalität senken<br />

könne. Sie beschreiben nun in ihrer<br />

aktuellen Arbeit das Screening, die<br />

Diagnose und eingeschränkte<br />

Behandlungsergebnisse aus der ersten<br />

Screening-Phase des National<br />

Lung Screening Trial.<br />

An 33 amerikanischen Behandlungszentren<br />

wurden zwischen<br />

August 2002 und April 2004 asymptomatische<br />

Patienten im Alter zwischen<br />

55 und 74 Jahren rekrutiert,<br />

deren Vorgeschichte einen Zigarettenkonsum<br />

von wenigstens 30<br />

Packungsjahren aufwies. Die Teilnehmer<br />

wurden randomisiert über 3<br />

Jahre hinweg einmal im Jahr<br />

gescreent – entweder mittels niedrigdosierter<br />

Computertomographie<br />

(n=26.309) oder mittels Röntgenthorax<br />

(n=26.053). Knoten oder andere<br />

verdächtige Befunde wurden als<br />

positive Ergebnisse gewertet.<br />

Impressum<br />

Bei 7191 Probanden (27,3%) aus<br />

der <strong>Gruppe</strong> mit niedrigdosierter<br />

Computertomographie sowie 2387<br />

(9,2%) derjenigen mit Röntgenthorax<br />

fiel das Screeningergebnis positiv<br />

aus. 6369 Probanden in der Computertomographie-<strong>Gruppe</strong><br />

(90,4%)<br />

sowie 2176 (92,7 %) in der Röntgenthoraxgruppe<br />

wurden mindestens<br />

noch einmal nachuntersucht;<br />

5717 (81,1%) beziehungsweise 2010<br />

(85,6%) untersuchte man erneut mittels<br />

bildgebenden Verfahren, während<br />

bei 297 (4,2%) beziehungsweise<br />

121 (5,2%) eine Operation durchgeführt<br />

wurde.<br />

Bei 292 (1,1 %) Studienteilnehmern<br />

in der <strong>Gruppe</strong> mit niedrigdosierter<br />

Computertomographie<br />

stellte man Lungenkrebs fest, hingegen<br />

bei nur 190 (0,7%) Probanden<br />

aus der Röntgenthoraxgruppe.<br />

Dabei handelte es sich um eine<br />

Erkrankung des Stadiums 1 bei 158<br />

beziehungsweise 70 Probanden und<br />

um ein Stadium IIB-IV bei 120 beziehungsweise<br />

112. Die Sensitivität lag<br />

bei 93,8 % beziehungsweise 73,4 %,<br />

die Spezifität bei 73,5 % beziehungsweise<br />

91,3 %. (ac)<br />

I<br />

Autoren: National Lung Screening Trial<br />

Research Team<br />

Korrespondenz: Dr. Timothy R. Church<br />

at the Division of Environmental Health<br />

Sciences, University of Minnesota<br />

School of Public Health, 200 Oak St. SE,<br />

Suite 350, US-55455 Minneapolis, MN<br />

Studie: Results of initial low-dose computed<br />

tomographic screening for lung<br />

cancer<br />

Quelle: N Engl J Med 2013;368(21):1980-<br />

1991.<br />

Web: www.nejm.org<br />

Bleiben Sie auf dem<br />

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Kompakt Pneumologie<br />

Herausgeber:<br />

Prof. Dr. Dieter Köhler<br />

Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft<br />

Annostr. 1, 57392 Schmallenberg,<br />

Tel.: 02972-791-2501, Fax: -2526,<br />

E-Mail: Hdieter.koehler@t-online.de<br />

<strong>Biermann</strong> Verlag GmbH<br />

Otto-Hahn-Str. 7, 50997 Köln<br />

Tel.: 02236-376-0, Fax: -999<br />

Redaktionsleiter: Dieter Kaulard (dk)<br />

CvD: Michaela Schmid (schmid)<br />

Lektorat: Anke Struebig (ast)<br />

Redaktion: Britta Achenbach (ac)<br />

E-Mail: ac@biermann.net<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Abdol A. Ameri, Michael Koczorek,<br />

Ludger Riem<br />

Grafik und Layout:<br />

Heike Dargel<br />

Marketing/Produktmanagement:<br />

Larissa Apisa-Wirtz<br />

Tel.: 02236-376-434<br />

Fax: 02236-376-435<br />

E-Mail: la@biermann.net<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 10 vom 1. 1. 2013<br />

Vertrieb: Michaela Schmid (komm.)<br />

Tel.: 02236-376-210, Fax: -211<br />

Kompakt Pneumologie erscheint<br />

6 x jährlich. Der Jahresbezugspreis beträgt<br />

39 Euro inkl. Versandkosten.<br />

Druck: Griebsch & Rochol Druck GmbH<br />

Gabelsbergerstr. 1, 59069 Hamm


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entspricht einer abgemessenen Dosis von 343 µg Aclidinium (als 400 µg Aclidiniumbromid). Sonst. Bestandt.: Lactose-Monohydrat. Anwendungsgebiete: Eklira ® Genuair ® wird als bronchodilatatorische Dauertherapie bei Erwachsenen mit chronisch-obstruktiver<br />

Lungenerkrankung (COPD) angewendet, um deren Symptome zu lindern. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Aclidiniumbromid, Atropin oder eines seiner Derivate, einschließlich Ipratropium, Oxitropium,Tiotropium oder<br />

Lactose-Monohydrat. Warnhinweise: Patienten mit der seltenen hereditären Galactoseintoleranz, Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden. Wechselwirkungen: Gleichzeitige Anwendung<br />

von Aclidiniumbromid mit anderen Anticholinergika enthaltenden Arzneimitteln wird nicht empfohlen. Nebenwirkungen: Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen mit Eklira ® Genuair ® waren Kopfschmerzen (6,6 %) und Nasopharyngitis<br />

(5,5 %). Infektionen und parasitäre Erkrankungen: Häufig: Sinusitis, Nasopharyngitis. Erkrankungen des Nervensystems: Häufig: Kopfschmerzen. Augenerkrankungen: Gelegentlich: Verschwommene Sicht. Herzerkrankungen: Gelegentlich:<br />

Tachykardie. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: Häufig: Husten. Gelegentlich: Dysphonie. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Häufig: Durchfall. Gelegentlich: Trockener Mund. Erkrankungen der Nieren und<br />

Harnwege: Gelegentlich: Harnverhalt. Stand der Information: Juli 2012. Almirall, S. A., Spanien; Örtlicher Vertreter: Almirall Hermal GmbH • D-21462 Reinbek, www.almirall.de – e-mail: info@almirall.de


Seite 4 Kompakt<br />

Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Bauchlage beim schweren akuten respiratorischen Distress-Syndrom<br />

Hinsichtlich des Kurzzeitüberlebens die bessere Option<br />

LYON (<strong>Biermann</strong>) – Bei Patienten,<br />

die an einem schweren akuten respiratorischen<br />

Distress-Syndrom<br />

(ARDS) leiden, senkt eine früh<br />

begonnene Lagerung auf den Bauch<br />

<strong>für</strong> eine längere Zeit die 28- und<br />

90-Tages-Mortalität signifikant, wie<br />

französische Forscher berichten.<br />

Ältere Studien, so schreiben die<br />

Wissenschaftler vom Hôpital de la<br />

Croix-Rousse in Lyon, hätten keinen<br />

positiven Effekt einer Bauchlage auf<br />

den Erfolg einer künstlichen Beatmung<br />

ergeben.<br />

In ihrer eigenen multizentrischen,<br />

prospektiven, randomisierten,<br />

kontrollierten Studie beatmeten<br />

sie Patienten mit schwerem ARDS<br />

über mindestens 16 Stunden entweder<br />

in Bauch- oder in Rückenlage.<br />

Dabei war eine schwere ARDS definiert<br />

als ein Verhältnis von arteriellem<br />

Sauerstoff-Partialdruck (paO 2<br />

)<br />

zum Anteil eingeatmeten Sauerstoffes<br />

(FiO 2<br />

) von weniger als 150<br />

mmHg, mit FiO 2<br />

bei mindestens 0,6,<br />

einem positiven end-expiratorischem<br />

Druck von wenigstens 5 cm<br />

Wassersäule und einem Atemzugvolumen<br />

um die 6 ml pro Kilogramm<br />

Körpergewicht. Primäres<br />

Outcome der Untersuchung war der<br />

Anteil von Patienten, die – egal aufgrund<br />

welcher Ursache – innerhalb<br />

von 28 Tagen nach Einschluss in die<br />

Studie verstarben.<br />

237 Patienten wurden der Beatmung<br />

in Bauchlage zugewiesen,<br />

während 229 Patienten in Rückenlage<br />

beatmet wurden. Die 28-Tages-<br />

Mortalität betrug in der <strong>Gruppe</strong> mit<br />

Bauchlage 16 %, in der <strong>Gruppe</strong> mit<br />

Rückenlage aber 32,8 % (p


Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Kompakt<br />

Seite 5<br />

Delamanid bei Tuberkulose<br />

Senkt Mortalität bei multipler Wirkstoffresistenz<br />

RIGA (<strong>Biermann</strong>) – Eine Analyse lettischer<br />

Forscher deutet darauf hin,<br />

dass eine 6-monatige Behandlung<br />

mit Delamanid in Kombination mit<br />

einer optimierten Grundtherapie die<br />

Ergebnisse bei Patienten verbessern<br />

kann, die sowohl an einer gegen<br />

viele Medikamente resistenten<br />

Tuberkulose als auch an einer extensiv<br />

wirkstoffresistenten Tuberkulose<br />

leiden.<br />

Bei Delamanid handelt es sich um<br />

einen neuen Wirkstoff bei Tuberkulose,<br />

der auch beim Einsatz multiresistenter<br />

Erkrankungen seine Wirkung<br />

bewiesen hat. Patienten, die an<br />

einer randomisierten, placebokontrollierten<br />

Studie mit Delamanid<br />

und an einer nachfolgenden offenen<br />

Erweiterungsstudie teilgenommen<br />

hatten, wurden in eine 24-wöchige<br />

Beobachtungsstudie aufgenommen,<br />

um die Behandlungsergebnisse zu<br />

dokumentieren. Diese Outcomes –<br />

ermittelt von <strong>Medizin</strong>ern und definiert<br />

durch die Weltgesundheitsorganisation<br />

– wurden als positiv oder<br />

negativ eingestuft.<br />

Die Delamanid-<strong>Gruppe</strong>n wurden<br />

<strong>für</strong> die Analyse zusammengefasst.<br />

Insgesamt gaben 421 (87,5 %) von<br />

481 Patienten aus der ursprünglichen<br />

randomisierten Studie ihre<br />

Zustimmunmg <strong>für</strong> Folgeuntersuchungen.<br />

Positive Ergebnisse wurden<br />

bei 143 (74,5 %) der 192 Patienten<br />

beobachtet, die mindestens<br />

6 Monate lang Delamanid erhalten,<br />

verglichen mit nur 126 (55 %) der<br />

229 mit Delamanid <strong>für</strong> höchstens<br />

2 Monate. Die Mortalität wurde bei<br />

den Patienten unter langfristiger<br />

Therapie auf 1 % gesenkt, während<br />

sie bei denjenigen unter kurzfristiger<br />

oder fehlender Delamanidbehandlung<br />

8,3 % betrug (p


Seite 6 Kompakt<br />

Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Zusammenhang zwischen nächtlichem Reflux, Asthma und OSA<br />

Reflux trägt zur Asthmaentstehung bei<br />

REYKJAVIK (<strong>Biermann</strong>) – Nächtlicher<br />

gastroösophagealer Reflux<br />

(nGOR) steht mit Asthma und obstruktiver<br />

Schlafapnoe (OSA) in<br />

Zusammenhang. Wissenschaftler<br />

aus Island haben nun untersucht, ob<br />

nGOR ein Risikofaktor <strong>für</strong> die Entstehung<br />

von Asthma und den<br />

Beginn respiratorischer und OSA-<br />

Symptome ist.<br />

Da<strong>für</strong> führten sie eine prospektive,<br />

bevölkerungsbasierte Studie<br />

durch. Eingeladen zu der Untersuchung<br />

wurden 2640 Probanden aus<br />

Island, Schweden und Belgien zu 2<br />

Untersuchungen in einem Zeitraum<br />

von 9 Jahren. Die Studienteilnehmer<br />

unterzogen sich strukturierten Interviews,<br />

beantworteten Fragebögen,<br />

führten eine spirometrische Untersuchung<br />

und einen Methacholin-<br />

Provokationstest durch. Ein nGOR<br />

wurde anhand der angegebenen<br />

Symptome definiert.<br />

Die Wissenschaftler stellten so<br />

fest, dass Probanden mit persistierendem<br />

nGOR (n=123) bei der Follow-up-Untersuchung<br />

ein unabhängig<br />

erhöhtes Risiko <strong>für</strong> neu<br />

auftretendes Asthma besaßen (Odds<br />

Ration [OR] 2,3; 95 %-Konfidenzintervall<br />

[KI] 1,1-4,9). Ein persistierender<br />

nGOR war unabhängig mit dem<br />

Auftreten respiratorischer Symptome<br />

assoziiert (OR 3,0; 95 %-KI<br />

1,6-5,6). Das Risiko, Symptome<br />

einer OSA zu entwickeln, war den<br />

Studienergebnissen zufolge bei Probanden<br />

mit neu aufgetretenem und<br />

persistierendem nGOR erhöht (OR<br />

2,2; 95 %-KI 1,3-1,6 bzw. OR 2,0;<br />

95 %-KI 1,0-3,7). Kein signifikanter<br />

Zusammenhang hingegen wurde<br />

beobachtet zwischen nGOR und der<br />

Lungenfunktion oder der bronchialen<br />

Reaktion.<br />

„Anhaltende Symptome eines<br />

nGOR tragen zur Entstehung von<br />

Asthma und respiratorischen Symptomen<br />

bei”, schreiben die Studienautoren,<br />

wobei ein neues Auftreten<br />

von OSA-Symptomen bei Personen<br />

mit nGOR-Symptomen stärker sei.<br />

„Diese Erkenntnisse liefern den<br />

Beweis da<strong>für</strong>, dass nGOR in der Entstehung<br />

respiratorischer Symptome<br />

und Erkrankungen eine Rolle spielen<br />

könnte.” (ac)<br />

I<br />

Autoren: Emilsson OI et al.<br />

Korrespondenz: University of Iceland,<br />

Landspitali University Hospital, Reykjavik,<br />

Island<br />

Studie: Nocturnal gastro-oesophageal reflux,<br />

asthma and symptoms of OSA: a<br />

longitudinal, general population study<br />

Quelle: Eur Respir J 2013;41(6):1347-<br />

1354.<br />

Web: erj.ersjournals.com<br />

NSCLC und platinbasierte Chemotherapie<br />

Histologie sagt nichts über Überleben aus<br />

MADISON (<strong>Biermann</strong>) Laut einer<br />

aktuellen Studie lässt die Histologie<br />

beim NSCLC keine Rückschlüsse auf<br />

einen Überlebensvorteil bei Patienten<br />

zu, die eine Erstlinientherapie<br />

mit Doppelkombinationen bekommen,<br />

welche Paclitaxel, Docetaxel<br />

oder Gemcitabin enthalten.<br />

Ziel der Analyse, die in der Fachzeitschrift<br />

„Lung Cancer“ veröffentlicht<br />

wurde, war es herauszufinden,<br />

ob das Überleben dergestalt therapierter<br />

NSCLC-Patienten von histologischen<br />

Untergruppen und dem<br />

Behandlungsregime abhängt. Die<br />

Wissenschaftler prüften retrospektiv<br />

Daten der Phase-III-Studie E1594,<br />

im Rahmen derer Patienten eines<br />

von 4 Behandlungsregimen erhielten:<br />

Cisplatin-Paclitaxel, Cisplatin-<br />

Gemcitabin, Cisplatin-Docetaxel<br />

oder Carboplatin-Paclitaxel. Die<br />

Studienteilnehmer wurden je nach<br />

histologischem Befund in eine von<br />

4 <strong>Gruppe</strong>n eingeteilt: diejenigen mit<br />

Plattenepithelkarzinom (SCC), Adenokarzinom<br />

(AC), großzellige Karzinome<br />

(LCC) sowie andere nicht<br />

näher spezifizierte Karzinome (O/<br />

NOS).<br />

Unter den 1139 analysierten Patienten<br />

(716 Männer, 423 Frauen)<br />

waren AC mit 56,8 % der häufigste<br />

Subtyp, gefolgt von SCC (19,7 %), O/<br />

NOS (17,0 %) und LCC (6,5 %). Männer,<br />

so die Beobachtung der Wissenschaftler,<br />

litten mit höherer Wahrscheinlichkeit<br />

an einem AC als<br />

Frauen (p=0,002). Zwischen den einzelnen<br />

histologischen <strong>Gruppe</strong>n gab<br />

es keine Ungleichgewichte bezogen<br />

auf die ethnische Zugehörigkeit, den<br />

Performancestatus, einen Gewichtsverlust,<br />

eine Metastasierung in das<br />

Gehirn oder die Behandlung.<br />

In keiner der histologischen<br />

<strong>Gruppe</strong>n zeigten sich zwischen den<br />

4 Chemotherapien signifikante<br />

Unterschiede hinsichtlich des<br />

Gesamt- oder des progressionsfreien<br />

Über lebens. In jedem Behandlungsarm,<br />

so schreiben die Studienautoren<br />

um Hoang von der Hämatoonkologischen<br />

Abteilung der<br />

Wisconsin Institute <strong>für</strong> medizinische<br />

Forschung in Madison außerdem,<br />

sei das Über lebens-Outcome bei<br />

allen 4 histologischen <strong>Gruppe</strong>n<br />

gleich gewesen. (ac)<br />

I<br />

Autoren: Hoang T et al.<br />

Korrespondenz: Hematology-Oncology<br />

Section, Wisconsin Institutes for Medical<br />

Research, 1111 Highland Ave., Room<br />

3131, US-53705 Madison, WI<br />

Studie: Does histology predict survival<br />

of advanced non-small cell lung cancer<br />

patients treated with platin-based chemotherapy?<br />

An analysis of the Eastern<br />

Cooperative Oncology Group Study<br />

E1594<br />

Quelle: Lung Cancer 2013;81(1):47-52.<br />

Web: www.lungcancerjournal.info<br />

Sublinguale Immuntherapie (SLIT) bei Kindern<br />

Hohe Evidenz prä- und perisaisonaler Therapie bei allergischer Rhinitis<br />

MEXICO CITY (<strong>Biermann</strong>) – Die Evidenz<br />

<strong>für</strong> die Wirksamkeit der sublingualen<br />

Immuntherapie (SLIT) bei<br />

Kindern nimmt zu, wie eine mexikanische<br />

Arbeitsgruppe in einer<br />

Metaanalyse festgestellt hat.<br />

Die <strong>Medizin</strong>er vom Hospital<br />

Médica Sur in Mexico City hatten<br />

die Datenbanken PubMed, Embase<br />

und Referenzlisten aus Reviews<br />

sowie persönliche Datenbanken<br />

nach Originalarbeiten durchforstet,<br />

die zwischen dem 01.01.2009 und<br />

dem 31.12.2012 zu SLIT – aufgrund<br />

von Atemwegs- und Nahrungsmittelallergien<br />

bei Patienten unter 18<br />

Jahren veröffentlicht worden<br />

waren. Das Studiendesign, so erklären<br />

die Forscher in den „Annals of<br />

Allergy and Asthma Immunology“,<br />

habe dabei keine Rolle gespielt.<br />

Klinische Outcomes (Symptom-<br />

Scores, Medikation, Provokationstests,<br />

Lungenfunktionstests, Pricktests<br />

und Komplikationen) sowie<br />

immunologische Veränderungen<br />

wurden dokumentiert. Außerdem<br />

erfolgte eine Analyse der jeweiligen<br />

Studienqualität sowie der zusammengesetzten<br />

Evidenz anhand des<br />

Grading of Recommendations<br />

Assessment, Development and Evaluation<br />

System.<br />

29 von 59 identifizierten Artikeln<br />

entsprachen den Einschlusskriterien.<br />

Bei der Analyse stellten die<br />

Forscher fest, dass es neue, robuste<br />

Evidenz <strong>für</strong> die Wirksamkeit der<br />

Gräserpollen-SLIT in Tablettenoder<br />

Tropfenform vor und während<br />

der Pollensaison bei allergischer<br />

Rhinitis gibt. Spärlich hingegen<br />

fällt diese Evidenz <strong>für</strong> saisonales<br />

Asthma aus.<br />

Es gebe auch zunehmend eine<br />

gewisse Evidenz <strong>für</strong> die Wirksamkeit<br />

einer SLIT-Therapie beim<br />

Schimmelpilz Alternaria. Für die<br />

SLIT gegen Hausstaubmilben bei<br />

Asthma existiere Evidenz von hoher<br />

Qualität <strong>für</strong> eine Reduzierung der<br />

Medikation bei gleichzeitigem<br />

Erhalt der Symptomkontrolle,<br />

wohingegen die Evidenz <strong>für</strong> die<br />

Wirksamkeit von SLIT gegen Hausstaubmilben<br />

bei allergischer Rhinitis<br />

nur geringe bis mäßige Qualität<br />

besitze, berichten die Studienautoren.<br />

Ebenso sei die Evidenz <strong>für</strong> die<br />

Wirksamkeit einer dualen SLIT<br />

gegen Gräserpollen und Hausstaubmilben<br />

nach 12-monatiger Behandlung<br />

und 1 Jahr nach Beendigung<br />

der Therapie nur moderat. Die<br />

Ergebnisse spezifischer Provokationstests<br />

(dermal, nasal) würden<br />

unter Gräserpollen- und Hausstaubmilben-SLIT<br />

besser, nicht jedoch die<br />

Ergebnisse nach einer nichtspezifischen<br />

bronchialen Provokation.<br />

Eine orale Immuntherapie bei<br />

Lebensmittelallergien zeige vielversprechendere<br />

Ergebnisse als eine<br />

SLIT.<br />

Zudem, so ergänzen die Studienautoren,<br />

gebe es mögliche neue Surrogatmarker.<br />

Eine Anaphylaxie sei<br />

bei keinem der 2469 behandelten<br />

Kinder festgestellt worden. (ac) I<br />

Autoren: Larenas-Linnemann D et al.<br />

Korrespondenz: Hospital Médica Sur,<br />

Mexico City, Mexiko<br />

Studie: Pediatric sublingual immunotherapy<br />

efficacy: evidence analysis,<br />

2009-2012<br />

Quelle: Ann Allergy Asthma Immunol<br />

2013;110(6):402-415.<br />

Web: www.annallergy.org


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Von Asthma 1 - und COPD 2 -Patienten bevorzugt 3 .<br />

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Budesonid Salbutamol Beclometason<br />

Beclomet Easyhaler 0,1 mg/Dosis Pulver zur Inhalation; Beclomet Easyhaler 0,2 mg/Dosis Pulver zur Inhalation; Beclomet Easyhaler 0,4 mg/Dosis Pulver<br />

zur Inhalation. Zusammensetzung: Wirkstoff: Beclomet Easyhaler 0,1 mg/Dosis Pulver zur Inhalation: Eine Einzeldosis enthält 0,1 mg Beclometasondipropionat;<br />

Beclomet Easyhaler 0,2 mg/Dosis Pulver zur Inhalation: Eine Einzeldosis enthält 0,2 mg Beclometasondipropionat; Beclomet Easyhaler 0,4 mg/<br />

Dosis Pulver zur Inhalation: Eine Einzeldosis enthält 0,4 mg Beclometasondipropionat. Sonstige Bestandteile (<strong>für</strong> alle Stärken): Lactose-Monohydrat. Anwendungsgebiete:<br />

Behandlung von leichtem, mittelschwerem und schwerem persistierenden Asthma. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber<br />

Beclometasondipropionat oder Lactose. Besondere Vorsicht: Nicht geeignet zur Behandlung des akuten Asthma-Anfalls. Anwendung bei Lungentuberkulose<br />

nur bei ausreichend spezifischer therapeutischer Kontrolle; Anwendung bei Patienten mit viralen, bakteriellen und Pilzinfektionen des Auges, des Mundes<br />

oder des Respirationstraktes; nicht geeignet <strong>für</strong> Kinder unter 6 Jahren. Warnhinweise: Enthält Lactose-Monohydrat. Gebrauchsinformation beachten!<br />

Nebenwirkungen: selten: Bronchospasmus; häufig: Candidose von Mund und Rachen, Heiserkeit, Husten, Entzündung im Hals, Halsschmerzen. Nebenwirkungen<br />

mit nicht bekannter Häufigkeit: Allergische Reaktionen (einschließlich anaphylaktischer Schock, Urtikaria, Hautausschlag, Angioödem), Nebennierensuppression,<br />

Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Cushing-Syndrom, cushingoide Merkmale, psychomotorische Überaktivität, Schlafstörungen,<br />

Angst, Depression, Aggression, Verhaltensänderungen (vorwiegend bei Kindern), Katarakt, Glaukom, eosinophile Pneumonie, Anfälligkeit <strong>für</strong> blaue<br />

Flecken, Dünnerwerden der Haut, Abnahme der Knochendichte. Systemische Effekte inhalativer Kortikosteroide können auftreten, insbesondere bei hohen<br />

Dosen, die <strong>für</strong> längere Zeit verschrieben werden. Verschreibungspflichtig. Zulassungsinhaber: Orion Corporation, Orionintie 1, FI-02200 Espoo, Finnland.<br />

Stand der Information: September 2012.<br />

Budesonid Easyhaler 0,1 mg/Dosis Pulver zur Inhalation; Budesonid Easyhaler 0,2 mg/Dosis Pulver zur Inhalation; Budesonid Easyhaler 0,4 mg/Dosis<br />

Pulver zur Inhalation. Zusammensetzung: Wirkstoff: Budesonid Easyhaler 0,1 mg/Dosis Pulver zur Inhalation: Eine Einzeldosis enthält 0,1 mg Budesonid;<br />

Budesonid Easyhaler 0,2 mg/Dosis Pulver zur Inhalation: Eine Einzeldosis enthält 0,2 mg Budesonid; Budesonid Easyhaler 0,4 mg/Dosis Pulver zur Inhalation:<br />

Eine Einzeldosis enthält 0,4 mg Budesonid. Sonstige Bestandteile (<strong>für</strong> alle Stärken): Lactose-Monohydrat. Anwendungsgebiete: Behandlung von leichtem,<br />

mittelschwerem und schwerem persistierendem Asthma. Nicht geeignet zur Behandlung des akuten Asthmaanfalls. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit<br />

gegenüber Budesonid oder Milchprotein (Lactose). Warnhinweise: Enthält Lactose-Monohydrat. Gebrauchsinformation beachten! Nebenwirkungen:<br />

1<br />

Malmström K et al., Pediatr Allergy Immuno 1999<br />

2<br />

Malmberg LP et al., Int J Chron Obstruct Pulmon Dis 2010 Aug 9<br />

3<br />

Ahonen A et al., Curr Ther Res, 2000<br />

häufig: oropharyngeale Candidose, Heiserkeit, Husten, Irritationen im Rachen, Schwierigkeiten beim Schlucken; selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich<br />

Hautausschlag, Kontaktdermatitis, Urtikaria, Angioödem und anaphylaktischer Schock), Hypokortizismus, Hyperkortizismus, Anzeichen und Symptome<br />

von systemischen glukokortikoidalen Wirkungen, einschließlich Unterdrückung der Nebennierenrinde, Wachstumsverzögerung (pädiatrische Population),<br />

Depression, Verhaltensänderungen (besonders bei Kindern), Unruhe, Nervosität, Bronchospasmus, Pruritus, Erythem, Blutergüsse; sehr selten: Katarakt, Glaukom,<br />

Abnahme der Knochendichte; Nebenwirkungen mit nicht bekannter Häufigkeit: Psychomotorische Hyperaktivität, Schlafstörungen, Angstzustände, Aggression,<br />

Reizbarkeit, Psychose. Bei Patienten mit einer kürzlich diagnostizierten COPD, die eine Behandlung mit inhalativen Glikokortikosteroiden beginnen,<br />

besteht ein erhöhtes Risiko einer Pneumonie. Inhalative Glukokortikosteroide können systemische Nebenwirkungen verursachen, insbesondere, wenn hohe<br />

Dosen über lange Zeiträume gegeben werden. Mögliche Nebenwirkungen schließen adrenale Suppression, Verminderung der Knochendichte, Wachstumsverzögerungen<br />

bei Kindern und Jugendlichen, Katarakt, Glaukom und erhöhte Infektanfälligkeit ein. Die Fähigkeit zur Stressanpassung kann vermindert sein. Verschreibungspflichtig.<br />

Zulassungsinhaber: Orion Corporation, Orionintie 1, Fl-02200 Espoo, Finnland. Stand der Information: März 2012<br />

Salbu Easyhaler 0,1 mg/Dosis Pulver zur Inhalation; Salbu Easyhaler 0,2 mg/Dosis Pulver zur Inhalation. Zusammensetzung: Salbu Easyhaler 0,1 mg/Dosis<br />

Pulver zur Inhalation: Wirkstoff: Salbutamol. Eine Einzeldosis enthält 0,12 mg Salbutamolsulfat, entsprechend 0,1 mg Salbutamol; Salbu Easyhaler 0,2 mg/Dosis<br />

Pulver zur Inhalation: Wirkstoff: Salbutamol. Eine Einzeldosis enthält 0,24 mg Salbutamolsulfat, entsprechend 0,2 mg Salbutamol. Sonstige Bestandteile (<strong>für</strong><br />

beide Stärken): Lactose-Monohydrat. Anwendungsgebiete: Symptomatische Behandlung von Erkrankungen mit reversibler Atemwegsobstruktion wie z.B.<br />

Asthma bronchiale, chronisch obstruktive bronchiale Erkrankung (COPD) und Lungenemphysem mit reversibler Komponente. Verhütung von durch Anstrengung<br />

oder Allergenkontakt verursachten Asthmaanfällen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Salbutamol oder Milchprotein (Lactose). Besondere<br />

Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich bei schweren Herzerkrankungen (insbesondere frischer Herzinfarkt, koronare Herzkrankheit, hypertrophe obstruktive<br />

Kardiomyopathie und tachykarde Arrhythmien), Einnahme von Herzglykosiden, schwerer und unbehandelter Hypertonie, Aneurysmen, Hyperthyreose,<br />

schwer kontrollierbarem Diabetes mellitus, Phäochromozytom. Längerfristige Behandlung symptomorientiert und nur in Verbindung mit einer entzündungshemmenden<br />

Dauertherapie durchführen. Warnhinweise: Enthält Lactose-Monohydrat. Gebrauchsinformation beachten! Nebenwirkungen: Tremor, Übelkeit,<br />

Kopfschmerzen, Schwindel, Palpitationen, Schwitzen, Überempfindlichkeitsreaktionen (u.a. Juckreiz, Urtikaria, Exanthem, Hypotonie, Angioödem), Tachykardie,<br />

Arrhythmien, Extrasystolen, Beeinflussung des Blutdrucks, Myokardischämie, Hypokaliämie, Hyperglykämie, Anstieg des Blutspiegels von Insulin,<br />

Nervosität, Hyperaktivität, Schlafstörungen, Halluzinationen (insbesondere bei Kindern bis 12 Jahre), Myalgien, Muskelkrämpfe, Missempfindungen im Mund-<br />

Rachenbereich, Husten, paradoxe Bronchospasmen. Verschreibungspflichtig. Zulassungsinhaber: Orion Pharma GmbH, Notkestraße 9, 22607 Hamburg.<br />

Stand der Information: September 2012.


Seite 8 Kompakt<br />

Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Spirometrie-Referenzwerte <strong>für</strong> verschiedene Ethnien<br />

Für viele Bevölkerungsgruppen bereits Gleichungen vorhanden<br />

ROTTERDAM (<strong>Biermann</strong>) – Eine<br />

Task Force der European Respiratory<br />

Society Global Lung Function Initiative<br />

hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, Vorhersagegleichungen<br />

und deren Normal-Untergrenzen <strong>für</strong><br />

Spirometrie-Indizes zu ermitteln, die<br />

weltweit anwendbar sind.<br />

Grundlage <strong>für</strong> die Berechnungen<br />

waren mehr als 160.000 Daten aus<br />

72 Zentren in 33 Ländern; nach Eliminierung<br />

nicht verwendbarer<br />

Daten blieben 97.759 Datensätze<br />

gesunder Nichtraucher. Die Forscher<br />

sammelten Lungenfunktionsdaten<br />

und leiteten Vorhersagegleichungen<br />

daraus ab.<br />

Nach Verwerfen weiterer 23.572<br />

Daten – hauptsächlich, weil sie nicht<br />

mit anderen ethinischen oder geografischen<br />

<strong>Gruppe</strong>n kombiniert werden<br />

konnten – wurden Referenzgleichungen<br />

<strong>für</strong> gesunde Personen im<br />

Alter zwischen 3 und 95 Jahren <strong>für</strong><br />

Personen kaukasischer Abstammung<br />

(n=57.395), afro-amerikanischer<br />

Abstammung (n=3545) und<br />

nord- (n=4992) beziehungsweise<br />

südostasiatischer Abstammung<br />

(n=8255) hergeleitet.<br />

Die Einsekundenkapazität (FEV 1<br />

)<br />

und die forcierte Vitalkapazität<br />

(FVC) unterschieden sich in den ethnischen<br />

<strong>Gruppe</strong>n proportional von<br />

denen bei Kaukasiern, so dass die<br />

Größe FEV 1<br />

/FVC praktisch unabhängig<br />

von der ethnischen <strong>Gruppe</strong><br />

blieb.<br />

Für Personen, die keiner der 4<br />

oben genannten Bevölkerungsgruppen<br />

eindeutig angehören, so schreiben<br />

die Wissenschaftler, wird eine<br />

zusammengesetzte Gleichung als<br />

Durchschnitt der übrigen Gleichungen<br />

zur Verfügung gestellt, um die<br />

Interpretation so zu vereinfachen,<br />

bis einen bessere Lösung <strong>für</strong> diese<br />

Fälle entwickelt worden ist.<br />

Es liegen, so die Studienautoren,<br />

nun spirometrische Vorhersagegleichungen<br />

<strong>für</strong> den Altersbereich 3 bis<br />

95 Jahre vor, die altersabhängige<br />

Normaluntergrenzen beinhalten. Sie<br />

können weltweit auf unterschiedliche<br />

ethnische <strong>Gruppe</strong>n angewendet<br />

werden. Für die Zukunft kündigt<br />

die Task Force Verbesserungen der<br />

Gleichungen durch Einbeziehung<br />

von Daten aus Vorderindien, den<br />

arabischen Ländern, Polynesien und<br />

Lateinamerika an. (ac) I<br />

Autoren: Quanjer PH et al.<br />

Korrespondenz: Dept of Pulmonary Diseases<br />

and Dept of Paediatrics, Erasmus<br />

Medical Centre, Erasmus University,<br />

Rotterdam, Niederlande<br />

Studie: Multi-ethnic reference values for<br />

spirometry for the 3-95-yr age range:<br />

the global lung function 2012 equations<br />

Quelle: Eur Respir J 2012;40(6):1324-<br />

1343.<br />

Web: erj.ersjournals.com<br />

FeNO-Test im Management von Asthma<br />

Gemeinsam mit klinischen Parametern Garant <strong>für</strong> weniger Exazerbationen<br />

CHAPEL HILL (<strong>Biermann</strong>) – Fraktioniertes<br />

exhaliertes Stickstoffmonoxid<br />

(FeNO) hat sich in der jüngeren<br />

Vergangenheit als wichtiger Biomarker<br />

<strong>für</strong> die Beurteilung und Behandlung<br />

von Asthma etabliert.<br />

Es gibt, so schreiben zwei amerikanische<br />

Wissenschaftler in der Juni-<br />

Ausgabe der Fachzeitschrift „Respiratory<br />

Medicine“, Hinweise darauf,<br />

dass FeNO am präzisesten als Marker<br />

einer von T-Helferzellen vom Typ 2<br />

(Th2) hervorgerufenen Entzündung<br />

der Atemwege klassifiziert wird.<br />

Dabei sei sowohl der positive als<br />

auch der negative prädiktive Wert <strong>für</strong><br />

die Erkennung einer auf Corticosteroide<br />

ansprechenden Atemwegsentzündung<br />

hoch, erklären die Pneumologen<br />

von der University of North<br />

Carolina School of Medicine in Chapel<br />

Hill.<br />

In einer aktualisierten Metaanalyse<br />

von 3 Studien zu mittels<br />

FeNO und standardmäßigem<br />

Asthma-Management wurden die<br />

Asthma-Exazerbationsraten untersucht.<br />

Die Ergebnisse zeigen, so die<br />

Autoren, dass die Exazerbationsraten<br />

bei einem auf FeNO basierenden<br />

Asthma-Management (durchschnittlicher<br />

Behandlungsunterschied<br />

=-0,27; 95 %-Konfidenzintervall [KI]<br />

-0,42 bis -0,12] sanken, ebenso wie<br />

die relative Rate von Asthmaexazerbationen<br />

(relative Rate = 0,57;<br />

95 %-KI 0,41-0,80]). Insgesamt, so<br />

fassen die Wissenschaftler zusammen,<br />

eignet sich FeNO zur Identifizierung<br />

von Patienten mit Atemwegsentzündungen.<br />

Wichtig sei, dass<br />

die Anwendung von FeNO zusammen<br />

mit klinischen Parametern mit<br />

signifikant geringeren Exazerbationsraten<br />

assoziiert ist als ein Asthma-<br />

Management, bei dem ausschließlich<br />

klinische Parameter zum Einsatz<br />

kommen.<br />

„Alles in allem deuten diese Daten<br />

darauf hin, dass ein FeNO-Test bei<br />

der Beurteilung und dem Management<br />

von Asthma bei erwachsenen<br />

Patienten eine wichtige Rolle spielt“,<br />

schreiben die Studienautoren. In<br />

weiteren Untersuchungen solle die<br />

genaue Rolle von FeNO-Tests weiter<br />

erforscht werden (ac)<br />

I<br />

Autoren: Donohue JF, Jain N<br />

Korrespondenz: Pulmonary Diseases and<br />

Critical Care Medicine, Department of<br />

Medicine, University of North Carolina<br />

School of Medicine, US-27599Chapel<br />

Hill, NC<br />

Studie: Exhaled nitric oxide to predict<br />

corticosteroid responsiveness and reduce<br />

asthma exacerbation rates<br />

Quelle: Respir Med 2013;107(7):943-952.<br />

Web: www.resmedjournal.com<br />

Training zur Stärkung der inspiratorischen Muskulatur<br />

Weaning wird erleichtert<br />

GAINESVILLE (<strong>Biermann</strong>) – Ist eine<br />

mechanische Beatmung über einen<br />

langen Zeitraum hinweg notwendig,<br />

kommt es häufig zu einer<br />

Schwächung der Atemmuskulatur.<br />

In solchen Fällen kann ein Training<br />

zur Stärkung der inspiratorischen<br />

Muskulatur (inspiratory muscle<br />

strength training, IMST) das<br />

Weaning erleichtern.<br />

Allerdings, so betont eine amerikanische<br />

Arbeitsgruppe in ihrer<br />

aktuell veröffentlichten Arbeit,<br />

seien die Reaktionen des inspiratorischen<br />

Belastungsausgleiches (inspiratory<br />

load compensation, ILC) auf<br />

Belastungsgrenzbereiche bei Patienten<br />

nicht gut beschrieben. Die Wissenschaftler<br />

von der Abteilung Physikalische<br />

Therapie der Universität<br />

Florida verglichen daher retrospektiv<br />

die ILC-Reaktionen nach dem<br />

klinischen Outcome eines IMST<br />

(maximaler inspiratorischer Druck<br />

[MIP], Weaning-Outcome) bei<br />

schwer zu entwöhnenden Patienten<br />

auf der Intensivstation.<br />

Eingeschlossen in die Analyse<br />

wurden 16 tracheotomierte Patienten<br />

(10 entwöhnt, 6 nicht entwöhnt)<br />

aus einer älteren klinischen Studie,<br />

die sich an 5 Tagen in der Woche<br />

einem IMST bei der höchsten tolerierten<br />

Belastung unterzogen,<br />

zusammen mit täglichen, progressiven<br />

Spontan atmungsversuchen.<br />

MIP und ILC einer Belastung von<br />

10 cm H 2<br />

O wurden vor und nach<br />

IMST verglichen. Die Veränderungen<br />

in der ILC-Performance wurden<br />

bei den trainierten Personen, die<br />

entwöhnt wurden, weiter bestimmt<br />

(Belastungen von 5, 10, 15 cm H 2<br />

O).<br />

Wie die Forscher beobachten<br />

konnten, unterschieden sich die<br />

<strong>Gruppe</strong>n hinsichtlich demografischer<br />

Merkmale, der Atemmechanik<br />

und dem initialen MIP (52±26 vs.<br />

42±13 cm H 2<br />

O) nicht signifikant<br />

voneinander. Bei Einschluss in die<br />

Untersuchung korrelierte der MIP<br />

signifikant mit der Fluss-ILC-Response<br />

auf die 10 cm H 2<br />

O –Belastung<br />

(r=0,638; p


Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Kompakt<br />

Seite 9<br />

Beclometason bei Asthma – extrafein oder große Partikel?<br />

Feiner verbessert Adhärenz und Ergebnisse<br />

ABERDEEN (<strong>Biermann</strong>) – Bei Beclometasondipropionat<br />

handelt es sich<br />

um ein inhalatives Corticosteroid<br />

(ICS), dass sowohl in Hydrofluoroalkanformulierung<br />

mit extrafeinen<br />

als auch mit großen Partikeln erhältlich<br />

ist.<br />

Extrafeines Beclometason ermöglicht<br />

eine höhere Verteilung in den<br />

kleinen Atemwegen und eine bessere<br />

Toleranz bezüglich der Inhalationstechnik<br />

als Beclometason in großen<br />

Partikeln, weshalb die Anwendung<br />

des ersten mit besseren Behandlungsergebnissen<br />

bei Asthmapatienten<br />

assoziiert sein kann. In einer<br />

aktuellen Studie sind diese beiden<br />

Formulierungen nun unter realen<br />

Bedingungen miteinander verglichen<br />

worden.<br />

In die retrospektive Kohortenstudie,<br />

die in der Abteilung <strong>für</strong> angewandte<br />

Gesundheitswissenschaften<br />

an der Universität Aberdeen, Schottland,<br />

durchgeführt wurde, gingen<br />

Asthmapatienten im Alter zwischen<br />

12 und 60 Jahren ein. Außerdem<br />

wurden Nichtraucher im Alter zwischen<br />

61 und 80 Jahren in die Untersuchung<br />

aufgenommen.<br />

Allen Studienteilnehmern wurde<br />

Beclometason mit extrafeinen oder<br />

großen Partikeln verschrieben.<br />

Untersucht wurden Patienten, die<br />

erstmals ein inhalatives Corticosteroid<br />

erhielten (n=11.289), sowie solche,<br />

die ohne eine Dosisveränderung<br />

von einem anderen inhalativen Corticosteroid<br />

auf Beclometason umstiegen<br />

(n=19.065).<br />

Die Wahrscheinlichkeit, keinen<br />

Verlust der Asthmakontrolle zu erleiden<br />

(keine mit Asthma in Zusammenhang<br />

stehende stationäre<br />

Behandlung, kein Arztbesuch wegen<br />

einer Infektion der unteren Atemwege<br />

und kein Einsatz inhalativer<br />

Corticosteroide) war bei den Patienten<br />

unter extrafeinem Beclometason<br />

signifikant höher sowohl in der<br />

<strong>Gruppe</strong> der Corticosteroid-Erstanwender<br />

(adjustierte Odds Ratio<br />

[aOR] 1,12; 95 %-Konfidenzintervall<br />

[KI] 1,02-1,23) als auch bei denjenigen,<br />

die von einem anderen Corticosteroid<br />

auf Beclometason umgestiegen<br />

waren (aOR 1,10; 95 %-KI<br />

1,01-1,19). Die Wahrscheinlichkeit<br />

einer besseren Adhärenz war ebenfalls<br />

in beiden <strong>Gruppe</strong>n mit extrafeinem<br />

Beclometason besser (Erstanwender<br />

aOR 1,64; 95 %-KI<br />

1,52-1,75 und Umsteiger aOR 1,35;<br />

95 %-KI 1,27-1,43). (ac) I<br />

Autoren: Price D et al.<br />

Korrespondenz: Division of Applied<br />

Health Sciences, University of Aberdeen,<br />

Polwarth Building, Foresterhill, Aberdeen<br />

AB25 2ZD, UK<br />

Studie: Real-life comparison of beclometasone<br />

dipropionate as an extrafineor<br />

larger-particle formulation for asthma<br />

Quelle: Respir Med 2013;107(7):987-<br />

1000.<br />

Web: www.resmedjournal.com<br />

Überschneidungsphänotyp: Asthma oder chronisch-obstruktive Lungenerkrankung?<br />

Spezielle Maßnahmen in der Versorgung sind notwendig<br />

BARCELONA (<strong>Biermann</strong>) – Ist es eine<br />

chronisch-obstruktive Lungenerkrankung<br />

(COPD) oder Asthma?<br />

Beide Erkrankungen haben einige<br />

gemeinsame klinische Merkmale.<br />

Diese Überschneidung der Phänotypen<br />

ist noch nicht gut beschrieben,<br />

weshalb eine spanische Arbeitsgruppe<br />

sich nun dieser Frage angenommen<br />

hat.<br />

Sie analysierten Daten aus der<br />

EPI-SCAN-Studie. Dabei handelt es<br />

sich um eine epidemiologische,<br />

bevölkerungsbasierte Studie, an der<br />

3885 Personen im Alter zwischen 40<br />

und 80 Jahren teilnahmen. Ziel der<br />

Studie war es, die klinischen und systemischen<br />

Entzündungsmerkmale<br />

bei COPD-Patienten zu untersuchen,<br />

bei denen zuvor Asthma diagnostiziert<br />

worden war. Die allgemeine und<br />

die COPD-spezifische Lebensqualität<br />

wurden ebenso mittels Fragebogen<br />

erhoben wie die körperliche Aktivität<br />

der Studienteilnehmer.<br />

Bei 385 (10,1 %) Patienten wurde<br />

eine COPD festgestellt, während 67<br />

(17,4 %) als Überschneidungsphänotyp<br />

eingestuft wurden.<br />

Diese Patienten litten mit höherer<br />

Wahrscheinlichkeit an Dyspnoe und<br />

Wheezing (p


Kompakt<br />

Seite 10 Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Extubation auf der Intensivstation – wann und wie?<br />

Nichtinvasive Beatmung und Steroide helfen, Atemnot-Syndrom zu vermeiden<br />

POITIERS (<strong>Biermann</strong>) – Bei Patienten<br />

in Intensivversorgung ist der Tag<br />

der Extubation ein kritischer Zeitpunkt.<br />

Normalerweise fällt die Entscheidung<br />

zur Extubation, nachdem<br />

man überprüft hat, inwieweit der<br />

Patienten <strong>für</strong> ein Weaning bereit ist,<br />

was durch spontane Atmung über<br />

ein T-Stück oder eine nur geringe<br />

mechanische Unterstützung festgestellt<br />

wird.<br />

Bei 10–20 % der Patien ten jedoch<br />

misslingt die Extubation, was mit<br />

extrem schlechten Outcomes – unter<br />

anderem einer hohen Mortalitätsrate<br />

von 25–50 % – assoziiert ist. Daran<br />

erinnert eine Arbeitsgruppe von<br />

Intensivmedizinern des Universitätskrankenhauses<br />

in Poitiers.<br />

Die Autoren der aktuellen Studie<br />

weisen in diesem Zusammenhang im<br />

„American Journal of Respiratory<br />

Critical Care Medicine“ darauf hin,<br />

dass eine negativ verlaufende Extubation<br />

die Behandlungsergebnisse<br />

eines Patienten unabhängig von dessen<br />

zugrunde liegender Erkrankung<br />

verschlechtern kann.<br />

Es sei daher von großer Wichtigkeit,<br />

die Pathophysiologie von<br />

Weaning-Tests zu verstehen, da sie<br />

bei der Entscheidung über eine Extubation<br />

eine so große Rolle spielen.<br />

Allerdings habe es dazu bisher nur<br />

wenige Studien gegeben, räumen die<br />

Forscher um Arnaud W. Thille ein.<br />

Nicht zuletzt weil das Versagen<br />

einer Extubation relativ selten sei,<br />

besäßen randomisierte, kontrollierte<br />

Studien zu diesem Thema nicht<br />

genügend Aussagekraft, erklären die<br />

Wissenschaftler. Zudem seien bei<br />

den meisten dieser Untersuchungen<br />

Patienten ausgewertet worden, bei<br />

denen das Risiko <strong>für</strong> ein Versagen<br />

gering gewesen sei oder bei denen<br />

die Reintubationsraten bei 10–15 %<br />

gelegen hätten. In einer Reihe von<br />

Studien seien aber Hochrisikopatienten<br />

identifiziert worden, bei denen<br />

die Versagensraten 25 % oder 30 %<br />

überschritten.<br />

„Strategien zur Identifizierung<br />

von Patienten mit einem hohen<br />

Risiko <strong>für</strong> ein Extubationsversagen<br />

sind unerlässlich, um das Management<br />

beim Weaning und beim Extubieren<br />

zu verbessern”, schreiben sie<br />

in ihrer aktuellen Arbeit.<br />

Sie weisen dabei auf 2 Maßnahmen<br />

hin, die dabei von Vorteil sein<br />

können: Zum einen die nichtinvasive<br />

Beatmung nach erfolgter Extubation<br />

bei Hochrisiko- oder hyperkapnischen<br />

Patienten, zum anderen<br />

die Verabreichung von Steroiden <strong>für</strong><br />

einige Stunden nach der Extubation.<br />

Diese Maßnahmen könnten ein<br />

Atemnot-Syndrom nach Extubation<br />

bei ausgewählten Patientengruppen<br />

vermeiden helfen. (ac)<br />

I<br />

Autoren: Thille AW et al.<br />

Korrespondenz: Medical ICU, University<br />

Hospital of Poitiers, 2 rue de la Milétrie,<br />

F-86000 Poitiers<br />

Studie: The decision to extubate in the<br />

intensive care unit<br />

Quelle: Am J Respir Crit Care Med<br />

2013;187(12):1294-1302.<br />

Web: www.atsjournals.org/journal/ajrccm<br />

Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei nichtkleinzelligem Lungenkrebs<br />

Nach Resektion oft noch lange eingeschränkt<br />

SACRAMENTO (<strong>Biermann</strong>) – Um die<br />

postoperative gesundheitsbezogenen<br />

Lebensqualität von Patienten<br />

mit nichtkleinzelligem Lugenkrebs<br />

zu verbessern, sind laut einer aktuellen<br />

amerikanischen Studie neue<br />

Intervention notwendig, die sich auf<br />

Nikotinverzicht, eine Erhöhung der<br />

Symptomkontrolle und Verbesserung<br />

der körperlichen Funktion<br />

konzentrieren.<br />

Eine Arbeitsgruppe von der Betty<br />

Irene Moore School of Nursing an<br />

der University of California durchsuchte<br />

3 wissenschaftliche Datenbanken<br />

(PubMed, Medline und CIN-<br />

HAL) nach relevanten Artikeln zu<br />

diesem Thema; nur 19 von 337 Studien<br />

gingen schließlich in die Analyse<br />

ein.<br />

Die Mehrheit der Patienten (67%)<br />

in dieser Metaanalyse wiesen 6<br />

Monate nach der Resektion ihres<br />

Tumors eine stabilisierte oder gar<br />

bessere mentale gesundheitsbezogene<br />

Lebensqualität auf. Im Vergleich<br />

zur Allgemeinbevölkerung<br />

aber zeigten die Patienten, die ein<br />

nichtkleinzelliges Lungenkarzinom<br />

durch die Resektion überlebt hatten,<br />

eine schlechtere mentale gesundheitsbezogene<br />

Lebensqualität auf.<br />

Als die Wissenschaftler die Ergebnisse<br />

mit dem Zustand der Patienten<br />

vor der Operation verglichen, zeigte<br />

sich bei den Studienteilnehmern 6<br />

Monate nach dem Eingriff körperlich<br />

ein schlechterer Zustand, der bis<br />

zu 2 Jahre postoperativ bestehen<br />

blieb.<br />

Schmerzen, Fatigue, Dyspnoe<br />

und Husten waren dabei die am<br />

häufigsten vorkommenden Symptome.<br />

Dabei zeigten die betroffenen<br />

Patienten auch noch 2 Jahre nach<br />

dem operativen Eingriff ein erhöhtes<br />

Maß an Fatigue und Dyspnoe.<br />

Die Arbeitsgruppe merkt in ihrer<br />

Veröffentlichung in der Fachzeitschrift<br />

„Lung Cancer“ an, dass fortgesetzter<br />

Nikotinkonsum, das Vorliegen<br />

von Begleiterkrankungen,<br />

eine ausgedehnte chirurgischen<br />

Resektion und der Einsatz adjuvanter<br />

Therapien mit einer geringeren<br />

gesundheitsbezogenen Lebensqualität<br />

assoziiert waren. (ac) I<br />

Studie: Health-related quality of life after<br />

surgical treatment in patients with<br />

non-small cell lung cancer: A systematic<br />

review<br />

Autoren: Poghosyan H et al.<br />

Korrespondenz: Betty Irene Moore<br />

School of Nursing at the University of<br />

California, Education Building, 4610 X<br />

Street, Sacramento, CA 95817<br />

Quelle: Lung Cancer 2013;81(1):11-26.<br />

Web: www.journals.elsevier.com<br />

Diagnose von Lungenembolien<br />

Sicheres Ausschließen ist auch bei Verzögerung möglich<br />

LEIDEN (<strong>Biermann</strong>) – Da das nicht<br />

spezifische klinische Erscheinungsbild<br />

einer Lungenembolie häufig zu<br />

einer verspäteten Diagnose derselben<br />

führt, hat eine niederländische<br />

Arbeitsgruppe herauszufinden versucht,<br />

welchen Einfluss eine solche<br />

späte Feststellung <strong>für</strong> das diagnostische<br />

Management und den klinischen<br />

Ausgang der Erkrankung hat.<br />

Die Forscher von der Abteilung <strong>für</strong><br />

Thrombose und Hämostase des Universitätskrankenhauses<br />

Leiden<br />

schlossen 4044 konsekutive Patienten<br />

mit Verdacht auf eine Lungenembolie<br />

in ihre Untersuchung ein.<br />

Bei der nachfolgenden Analyse der<br />

Daten wurden Patienten, die mehr als<br />

7 Tage nach dem ersten Auftreten von<br />

Symptomen zur Untersuchung vorstellig<br />

wurden, mit solchen verglichen,<br />

die innerhalb der ersten 7<br />

Tage nach den ersten Symptomen<br />

einen Arzt aufgesucht hatten. Ziel der<br />

Studie war es herauszufinden, wie<br />

sicher eine Lungenembolie auf Basis<br />

einer klinischen Entscheidungsregel<br />

in Kombination mit einem D-Dimer-<br />

Test ausgeschlossen werden kann.<br />

Die Patienten wurden ihm Rahmen<br />

der Studie 3 Monate lang nachbeobachtet.<br />

Die Arbeitsgruppe stellte fest,<br />

dass eine Präsentation des Patienten<br />

später als 7 Tage nach dem Auftreten<br />

erster Symptome bei 754 (18,6%)<br />

der Betroffenen. Die Versagensrate<br />

einer geringen klinischen Wahrscheinlichkeit<br />

und eines normalen<br />

D-Dimer-Tests lagen bei 0,5 %<br />

(95 %-Konfidenzintervall [KI] 0,01-<br />

2,7) <strong>für</strong> Patienten mit und bei 0,5 %<br />

(95 %-KI 0,2–1,2) <strong>für</strong> diejenigen<br />

ohne verzögerte Diagnose. Der<br />

D-Dimer-Test ergab eine Sensitivität<br />

von 99 % (95 %-KI 96–99) beziehungsweise<br />

98 % (95 %-KI 97–99) in<br />

diesen <strong>Gruppe</strong>n.<br />

Diejenigen Patienten, bei denen<br />

die Diagnose verzögert gestellt<br />

wurde, wiesen häufiger eine zentral<br />

gelegene Lungenembolie auf (41 %<br />

vs. 26 %; p< 0,001), wie die Forscher<br />

feststellten. Das klinische Outcome<br />

nach 3 Monaten wurde dadurch<br />

aber nicht beeinflusst. Die kumulativen<br />

Raten <strong>für</strong> rezidivierende<br />

venöse Thrombembolien (4,6 % vs.<br />

2,7 %; p= 0,14) und Mortalität (7,6 %<br />

vs. 6,6 %; p=0,31) unterschieden<br />

sich zwischen den Patienten mit früherer<br />

und späterer Diagnosestellung<br />

nicht. „Eine Lungenembolie kann<br />

basierend auf einer klinischen Entscheidungsregel<br />

und einem D-Dimer-<br />

Test bei Patienten, die erst spät vorstellig<br />

werden, ausgeschlossen<br />

werden”, fassen die Studienautoren<br />

zusammen. (ac)<br />

I<br />

Autoren: den Exter PL et al.<br />

Korrespondenz: Department of Thrombosis<br />

and Haemostasis, Leiden University<br />

Medical Center, Leiden, Niederlande<br />

Studie: Impact of delay in clinical presentation<br />

on the diagnostic management<br />

and prognosis of patients with suspected<br />

pulmonary embolism<br />

Quelle: Am J Respir Crit Care Med<br />

2013;187(12):1369-1373.<br />

Web: www.atsjournals.org/journal/ajrccm


Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Kompakt<br />

Seite 11<br />

Beatmung älterer Patienten auf der Intensivstation<br />

Nicht in vollem Ausmaß therapiert<br />

STOCKHOLM (<strong>Biermann</strong>) – Bis zum<br />

Jahr 2050 werde sich der prozentuale<br />

Anteil der über 80-Jährigen in<br />

der Bevölkerung verdoppelt haben,<br />

erklären die schwedischen Studienautoren.<br />

Einige Daten, so schreiben<br />

sie weiter in der Zeitschrift „Acta<br />

Anaesthesiologica Scandinavica“,<br />

deuteten zudem darauf hin, dass<br />

ältere Menschen eine weniger<br />

moderne Therapie erhalten.<br />

Die Arbeitsgruppe führte eine<br />

retrospektive Kohortenstudie durch,<br />

in die sie alle schwer erkrankten<br />

Patienten am dem 65. Lebensjahr<br />

einschlossen (n=605), die in den<br />

Jahren 2010/2011 auf einer Intensivstation<br />

behandelt wurden. Dabei<br />

wurden die Patienten in 2 <strong>Gruppe</strong>n<br />

eingeteilt – in die Altersgruppe<br />

65-79 Jahre (64 %) und die Altersgruppe<br />

jenseits des 80. Lebensjahres<br />

(36 %).<br />

Die Krankenhausmortalität war<br />

bei den Patienten, die älter als 80<br />

Jahre waren, signifikant höher als<br />

in der jüngeren Altersgruppe (33,7 %<br />

vs. 22,8 %). Diese Patienten wurden<br />

in geringerem Ausmaß therapiert<br />

und waren insgesamt in der Versorgung<br />

eingeschränkt in dem Sinne,<br />

dass lebenserhaltende Behandlungen<br />

abgebrochen oder gar nicht erst<br />

begonnen wurden. Patienten im<br />

Alter über 80 Jahre erhielten der<br />

Studie zufolge weniger invasive<br />

Atmungsunterstützung (28,3 % vs.<br />

37,8 %) beziehungsweise wenn,<br />

dann über einen kürzeren Zeitraum<br />

(1,1 ± 3,9 vs. 2,9 ± 7,4). Eine multivariate<br />

Analyse ergab, dass Patienten<br />

jenseits des 80. Lebensjahres in<br />

geringerem Ausmaß mechanisch<br />

beatmet und weniger umfassend<br />

therapiert wurden. (ac) I<br />

Autoren: Brandberg C et al.<br />

Korrespondenz: Department of Anaesthesiology,<br />

Intensive Care Unit, Capio<br />

St. Gorans Hospital AB, Stockholm,<br />

Schweden<br />

Studie: What is the importance of age<br />

on treatment of the elderly in the intensive<br />

care unit?<br />

Quelle: Acta Anaesthesiol Scand 2013;<br />

57(6):698-703.<br />

Web: onlinelibrary.wiley.com<br />

Ethnie und Unterschiede in der Lungenfunktion<br />

Die meisten tippen auf die Genetik<br />

PROVIDENCE (<strong>Biermann</strong>) – Die<br />

gemeinsamen Leitlinien der American<br />

Thoracic Society/European Respiratory<br />

Society aus dem Jahr 2005<br />

empfehlen die Anwendung ethnienspezifischer<br />

Referenzstandards <strong>für</strong><br />

die Spirometrie. Allerdings, so betonen<br />

amerikanische Wissenschaftler,<br />

variieren die Definitionen <strong>für</strong> die<br />

Hauptvariablen <strong>für</strong> Ethnien weltweit.<br />

Im Juli 2008 wurden in der Datenbank<br />

PubMed 10.471 Titel und Abstracts<br />

gescreent, um möglicherweise<br />

<strong>für</strong> die systematische Durchsicht<br />

brauchbare Untersuchungen zu finden,<br />

bei denen zwischen “weißen”<br />

Probanden oder solchen “anderer<br />

ethnischer <strong>Gruppe</strong>n” unterschieden<br />

wurde.<br />

Von 226 verwertbaren Artikeln,<br />

die zwischen 1922 und 2008 veröffentlicht<br />

worden waren, enthielten<br />

17,3 % eine Unterscheidung zwischen<br />

verschiedenen ethnischen Hintergründen<br />

der Patienten, wobei der<br />

Anteil in den 2000er-Jahren auf 70 %<br />

bei denjenigen Studien anstieg, die<br />

parallele Kontrollgruppen verwendeten.<br />

In den meisten Artikeln (83,6 %)<br />

wurde berichtete, dass „andere ethnische<br />

<strong>Gruppe</strong>n” eine geringere Lungenkapazität<br />

besitzen als “weiße”<br />

Patienten. In 94 % der Arbeiten wurden<br />

der sozioökonomische Status der<br />

Probanden nicht untersucht. 21,8%<br />

von 189 Studien, in denen über die<br />

Lungenfunktion „in anderen ethnischen<br />

<strong>Gruppe</strong>n“ berichtet wurde,<br />

zogen als Erklärung angeborene Faktoren<br />

beziehungsweis in 29,4 % der<br />

Fälle antropomorphe Unterschiede<br />

an. In 23,1 % der Fälle wurden<br />

Umwelt- und Sozialfaktoren <strong>für</strong> die<br />

Unterschiede verantwortlich<br />

gemacht. (ac)<br />

I<br />

Autoren: Braun L et al.<br />

Korrespondenz: Depts of Pathology and<br />

Laboratory Medicine, and Africana Studies,<br />

Brown University, US-02912 Providence,<br />

RI<br />

Studie: Defining race/ethnicity and explaining<br />

difference in research studies on<br />

lung function<br />

Quelle: Eur Respir J 2013;41(6):1362-<br />

1370.<br />

Web: erj.ersjournals.com<br />

Erhöhte COPD-Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung<br />

Männlich, Raucher, älter: Risiko<br />

BERGEN (<strong>Biermann</strong>) – Weltweit<br />

steigt die Prävalenz chronisch-obstruktiver<br />

Lungenerkrankungen<br />

(COPD). Regelmäßige Schätzungen<br />

der Prävalenz und eine Klärung der<br />

Risikofaktoren <strong>für</strong> die Erkrankung<br />

sind daher von größter Bedeutung,<br />

betont eine norwegische Arbeitsgruppe<br />

in einer aktuellen Studie.<br />

Sie hatten 1664 Probanden im<br />

Alter zwischen 35 und 90 Jahren<br />

Frage bögen vorgelegt und mit den<br />

Studienteilnehmern eine spirometrische<br />

Untersuchung durchgeführt. In<br />

einer vorangegangenen Studienphase<br />

(1997) hatte die COPD-Prävalenz<br />

bei 7 % gelegen, während sie 8<br />

Jahre später mit 14 % doppelt so<br />

hoch ausfiel.<br />

70 % der Probanden litten an<br />

Atemwegssymptome, wobei lediglich<br />

bei jedem 4. eine ärztliche Diagnose<br />

vorlag. Als signifikante Risikofaktoren<br />

<strong>für</strong> eine COPD stellten sich<br />

Geschlecht, Alter, Rauchgewohnheiten<br />

und Packungsjahre des Tabakkonsums<br />

heraus. Bei Männern war<br />

die Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> eine<br />

COPD 1,7-mal höher (Odds Ratio<br />

[OR]; 95 %-Konfidenzintervall [KI]<br />

1,2-2,3) als bei Frauen.<br />

Ebenso wiesen Probanden, die<br />

älter waren als 65 Jahre eine 10,3-<br />

mal höhere Wahrscheinlichkeit auf<br />

(OR; 95 %-KI 6,4-16,5) als Personen,<br />

die das 40. Lebensjahr noch nicht<br />

erreicht hatten.<br />

Starke Raucher erkrankten nach<br />

Aussage der Studienautoren mit<br />

4,2-mal höherer Wahrscheinlichkeit<br />

an COPD (OR; 95 %-KI 2,6-6,7) als<br />

Personen, deren Tabakkonsum bei<br />

weniger als 10 Packungsjahren lag.<br />

Die Forscher von der Haukeland<br />

Universitätsklinik stellten außerdem<br />

fest, dass der Bildungsgrad der Patienten<br />

sowie die Zugehörigkeit zum<br />

männlichen Geschlecht in der späteren<br />

Studienphase (2005) einen<br />

geringeren Effekt auf die COPD-Prävalenz<br />

hatte als noch im Jahr 1997.<br />

Andersherum fielen die Packungsjahre<br />

an Tabakkonsum im Untersuchungsjahr<br />

2005 stärker ins Gewicht<br />

als 8 Jahre später.<br />

COPD sei immer noch eine unterdiagnostizierte<br />

Erkrankung, fassen<br />

die Studienautoren abschließend<br />

zusammen, eine erhöhte Aufmerksamkeit<br />

also erforderlich. (ac) I<br />

Autoren: Waatevik M et al.<br />

Korrespondenz: Centre for Clinical<br />

Research, Haukeland University Hospital,<br />

Jonas Liesvei 65, NO-5021 Bergen<br />

Studie: Increased prevalence of chronic<br />

obstructive pulmonary disease in a general<br />

population<br />

Quelle: Respir Med 2013;107(7):1037-<br />

1045.<br />

Web: www.resmedjournal.com<br />

RC-Cornet® –<br />

bei Schleim und Obstruktion!<br />

Welchen PEP<br />

verwenden Sie?<br />

- durch Verdrehen<br />

des Mundstücks kann zwischen zwei<br />

Therapieformen ausgewählt werden:<br />

✔<br />

®<br />

Kombinierten PEP bei Obstruktion,<br />

instabilen Bronchien und Lungenüberblähung!<br />

In den Positionen 0 bis 2 kommt es zum dauerpositiven<br />

Druck mit aufgesetzten Druckschwankungen.<br />

✔<br />

Dynamischen PEP zur Schleimlösung!<br />

In den Positionen 3 bis 4 steigt der<br />

Druck langsam an und fällt plötzlich ab.<br />

verordnungsfähig PZN 841 866 7<br />

R.Cegla GmbH & Co.KG<br />

Tel. 02602 9213-0<br />

www.basiscornet.de


Report<br />

Seite 12 2<br />

Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Asthma bronchiale bei Kindern<br />

Sicher zu handhabendes Inhalationssystem ist wesentlich <strong>für</strong> Therapieeffizienz<br />

Seit zwei Jahrzehnten nimmt die<br />

Häufigkeit von Asthma bronchiale<br />

weltweit zu. Wissenschaftliche<br />

Einschätzungen gehen von circa<br />

100 Millionen Patienten rund um<br />

den Globus aus. In Deutschland<br />

erkranken etwa 6 % der Erwachsenen,<br />

aber zwischen 10­15 % der<br />

Heranwachsenden.<br />

Überwiegend beginnt die<br />

Erkrankung im Kindesalter: Bei<br />

30 % der Kinder treten die Symptome<br />

im ersten Lebensjahr auf, bei<br />

den anderen entwickelt sich die<br />

Krankheit bis zum fünften Lebensjahr.<br />

Summa summarum leiden<br />

etwa jedes 8. Kind unter 10 Jahren<br />

und jedes 10. Kind unter 15 Jahren<br />

unter dieser häufigsten chronischen<br />

Erkrankung im Kindesalter.<br />

Dementsprechend stellt Asthma<br />

bronchiale ein bedeutendes<br />

Gesundheitsproblem dar und führt<br />

– je nach Ausmaß und Verlauf –<br />

<strong>für</strong> die jungen Patienten und deren<br />

Familien zu erheblichen Beein ­<br />

trächtigungen im Alltagsleben.<br />

Unter den Dosieraerosolen (MDI)<br />

und den Pulverinhalatoren (DPI)<br />

stehen heute zahlreiche Systeme<br />

mit individuellen technischen<br />

Besonderheiten zur Verfügung. Bei<br />

Autor: Kinderpneumologe<br />

Dr. Eichmann<br />

den aktuellen Neuentwicklungen<br />

weisen die Hersteller speziell auch<br />

auf die technische Ausstattung hin,<br />

die gewährleisten soll, dass sich das<br />

Überlegungen voran gehen.<br />

Ziel der Inhalationsbehandlung<br />

ist eine möglichst effektive bronchiale<br />

Wirkstoffdeposition in der Lunge.<br />

Die Auswahl des passenden Inhalationssystems<br />

muss unter<br />

Berücksichtigung der Spezialitäten<br />

der Konstruktionen und Aggregatformen<br />

dem Alter und dem Entwicklungstand<br />

des Kindes angepasst sein.<br />

Instruktionen und kontinuierliche<br />

Nachschulungen sind in jedem Fall<br />

integraler Bestandteil der Therapie.<br />

Vor der Verordnung muss<br />

geklärt werden, ob eine willkürliche<br />

Inhalation gewährleistet<br />

ist und der inspiratorische<br />

Fluss ausreicht.<br />

Kinder kommen mit DPI<br />

im allgemeinen besser<br />

zurecht.<br />

atmung entfällt. Das Kind muss<br />

aber in der Lage sein, den gesamten<br />

Inhalationsvorgang einschließlich<br />

Atempause in Inspiration und<br />

Exspiration über die Lippenbremse<br />

zu beherrschen.<br />

Kinder kommen mit DPI<br />

besser zurecht<br />

Es gibt Untersuchungen, denen zufolge<br />

die meisten Patienten ihr<br />

Dosieraerosol falsch anwenden. Bei<br />

DPI ist eine korrekte Anwendung<br />

bei guter Anleitung häufiger. Mit<br />

Ausnahme von Notfallsituationen<br />

ist <strong>für</strong> Kinder ab dem Vorschulalter<br />

ein atemzuggesteuertes, treibgasfreies<br />

DPI geeignet, bei dem die<br />

Der Erfolg der Inhalationstherapie<br />

bei Kindern steht und<br />

fällt mit dem richtigen Device.<br />

Altersgerechte Auswahl<br />

des Inhalationssystems<br />

erforderlich<br />

Die Lebensqualität der Betroffenen<br />

zu erhöhen ist eines der<br />

wichtigen Ziele in der Behandlung<br />

von Asthma. Neben der leitlinienkonformen<br />

Arzneimitteltherapie,<br />

der Vermeidung von<br />

Allergenen und der Förderung<br />

des Selbstmanagements gehört<br />

dazu insbesondere, dass Kinder<br />

frühzeitig mit ihrem Inhalationssystem<br />

sicher umgehen und durch<br />

eine einfache Hand habung problemlos<br />

und effizient medikamentös<br />

versorgt werden.<br />

Eine leicht nachzuvollziehende<br />

Bedienung erhöht die Compliance.<br />

Device fehlerlos anwenden lässt und<br />

zu einer sicheren Wirkstofffreisetzung<br />

führt. Gerade in der Kinder­<br />

Asthmatherapie sollten der Device­<br />

Verordnung sehr sorgfältige<br />

Zusammenfassung:<br />

Im Rahmen der Inhalationstherapie bei Asthma<br />

bronchiale im Kindesalter muss auf die Wahl des<br />

Device besonderer Augenmerk gelegt werden.<br />

Klassische Dosieraerosole sind aufgrund der<br />

Koordinationsproblematik nur bedingt geeignet.<br />

Demgegenüber kommen Kinder im Durchschnitt<br />

mit einem Pulverinhalator besser zurecht. Berücksichtigt<br />

werden muss auf jeden Fall der individuelle<br />

inspiratorische Flow, damit eine effektive<br />

Wirkstofffreisetzung aus dem Inhalationssystem<br />

gewährleistet ist.<br />

Koordinationsproblematik<br />

bei Dosieraerosolen<br />

Die klassischen MDI bedürfen einer<br />

hohen Koordinationsfähigkeit und<br />

erreichen dann bei korrekter Inspiration<br />

und Atemanhaltezeit eine<br />

gute Dosiskonstanz und eine konstante<br />

Partikelgrößenverteilung. Für<br />

kleine Kinder und generell bei der<br />

Anwendung inhalativer Steroide<br />

sind MDI nur in Kombination mit<br />

einem Spacer geeignet. Beachtet<br />

werden muss, dass die Verwendung<br />

einer Maske ausschließlich <strong>für</strong><br />

Säuglinge und sehr junge Kleinkinder<br />

sinnvoll ist. Sobald ein<br />

Mundstück benutzt werden kann,<br />

sollte die Maske keine Verwendung<br />

mehr finden. Für Kinder ab fünf<br />

Jahren kann der Autohaler® eine<br />

Alternative sein, da der Sprühstoß<br />

durch einen Atemzug ausgelöst<br />

wird und damit das Problem der<br />

abgestimmten Auslösung und Ein­<br />

Koordination mit der Inspiration<br />

entfällt. Bei den verschiedenen DPI<br />

werden unterschiedliche Möglichkeiten<br />

der Überprüfung einer<br />

erfolgten Inhalation angeboten.<br />

Beispielsweise ist auch <strong>für</strong> Kinder<br />

eine erfolgreiche Inhalation gut<br />

nachzuvollziehen, wenn die Lactose<br />

des Trägermediums am Gaumen<br />

zu schmecken ist. Praktisch<br />

<strong>für</strong> Eltern, Betreuer und die Kinder<br />

selbst sind Systeme, bei denen<br />

eventuelle Reste der Inhalationsdosis<br />

im Mundstück verbleiben und<br />

eine Kontrolle durch Ausklopfen<br />

möglich ist. Empfehlenswert ist der<br />

Easyhaler®, weil dieses Device alle<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> eine kinderleichte<br />

und nachvollziehbare Inhalation<br />

mit sich bringt. Eine Studie<br />

mit 120 Kindern und Jugendlichen<br />

zwischen 4 und 16 Jahren zeigte,<br />

dass nach einem Inhalationstraining<br />

116 Patienten eine erfolgreiche<br />

Inhalation mit diesem Device


Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Report<br />

Report Seite 13 3<br />

gelingt. 1 Eine Metaanalyse von<br />

neun klinischen Studien zum<br />

Handling von Inhalationssystemen<br />

bestätigt die einfache Anwendbarkeit.<br />

2<br />

Wirkstofffreisetzung bei<br />

sehr geringer Flussrate<br />

Die Wirkstofffreisetzung bei niedriger<br />

Flussrate ist insbesondere bei<br />

jungen Kindern ein weiterer wesentlicher<br />

Faktor <strong>für</strong> die Auswahl<br />

eines passenden Device. Ein entscheidender<br />

Faktor <strong>für</strong> die Therapieeffizienz<br />

ist der interne Widerstand<br />

der Systeme. Bei kleinen<br />

Kindern muss grundsätzlich von<br />

einer limitierten Flussrate von zum<br />

Teil unter 30 l/min ausgegangen<br />

werden. Auch hierzu gibt es Studien<br />

3 , die unterschiedliche Inhalatoren<br />

bei verschiedenen inspiratorischen<br />

Flüssen vergleichen. Ei nige<br />

Inhalatoren zeigen einen deutlichen<br />

Abfall der Wirkstoffdeposition<br />

in der Lunge bei niedrigen<br />

Flussstärken. Bei anderen Devices<br />

ist die Deposition nach Auslösung<br />

nicht oder weniger abhängig von<br />

der Flussstärke. Bei den Systemen<br />

gibt es deutliche Unterschiede, die<br />

insbesondere bei akutem Asthmageschehen<br />

relevant sind. Auch unter<br />

diesem Aspekt überzeugt ein<br />

Easyhaler® in der Kinder­Asthmatherapie.<br />

Der Easyhaler® gehört zu<br />

den Devices, bei denen auch niedrige<br />

Flussstärken kleiner Kinder<br />

eine effektive Behandlung ermöglichen.<br />

Bei der Wahl des richtigen Inhalationssystems<br />

<strong>für</strong> Kinder muss<br />

eine eventuell limitierte Flussrate<br />

von unter 30 l/min berücksichtigt<br />

werden.<br />

Es konnte eine Lungendeposition<br />

mit klinischem Wirknachweis ab<br />

einem inspiratorischen Flow ab<br />

16 l/min nachgewiesen werden. 1<br />

Damit ist der Easyhaler® ein <strong>für</strong><br />

Kinder ab sechs Jahren gut geeignetes<br />

Device, das eine leitliniengerechte<br />

Therapie des Asthma bronchiale<br />

ermöglicht.<br />

Autor: Dr. med. Dirk Eichmann<br />

Facharzt <strong>für</strong> Kinder­ und Jugendmedizin,<br />

Kinder­Pneumologie, Allergologie, Ernährungsmedizin,<br />

Akupunktur<br />

Grunewaldstr. 44, 10825 Berlin­Schöneberg<br />

Tel.: 030­7814021<br />

E­Mail:<br />

eichmann@kinderaerzte­schoeneberg.de<br />

Literatur:<br />

1. Malmström et al., Application and<br />

efficacy of the multi-dose powder<br />

Inhaler, Easyhaler, in children with<br />

asthma, Pediatric Allergy Immunol<br />

1999, 10: 66-70<br />

2. Ahonen et al., Patient satisfaction with<br />

Easyhaler compared with other<br />

inhalation systems in the treatment of<br />

asthma: a meta-analysis, Curr Ther Res<br />

Clin Exp 2000, Vol. 61: 61-73<br />

3. Koskela et al., Efficacy of salbutamol<br />

via Easyhaler unaffected by low<br />

inspiratory flow, Respir Med 2000, 94:<br />

1229-1233<br />

Therapieeffizienz bei Kindern<br />

Bessere Compliance durch das geeignete Inhalationssystem<br />

Auch bei Kindern sind inhalative<br />

Kortikoide die Basis der Asthma­<br />

Therapie. Eine Dauertherapie mit<br />

solchen Medikamenten wird nach<br />

der Global Initiative for Asthma<br />

(GINA) bereits bei einem geringgradig<br />

persistierenden Asthma<br />

empfohlen.<br />

Eine Studie von Vanto et al. 1<br />

hat die klinische Wirksamkeit, Sicherheit,<br />

Verträglichkeit und Handhabung<br />

der Budesonid­Inhalation<br />

bei Kindern von 5­10 Jahren unter<br />

Anwendung der beiden Trockenpulver­<br />

Inhalationssysteme<br />

Easyhaler® (Orion Pharma) und<br />

Turbohaler® (AstraZeneca) verglichen.<br />

Die randomisierte Doppelblind­Studie<br />

wurde über 6 Monate<br />

in Parallelgruppen mit<br />

insgesamt 254 Kindern durchgeführt,<br />

die zu Studienbeginn symptomatisch<br />

an Asthma bronchiale<br />

erkrankt waren. In der Erstintervention<br />

erhielten die Kinder 2 Monate<br />

lang täglich 800 µg Budesonid<br />

via Easyhaler® oder Turbohaler®<br />

(Hochdosisphase) und nachfolgend<br />

über 4 Monate täglich 200 µg<br />

Budesonid (Niedrigdosisphase)<br />

jeweils aufgeteilt auf zwei Applikationen<br />

pro Tag. In beiden <strong>Gruppe</strong>n<br />

wurde bei den Outcome­Parametern<br />

eine vergleichbare, gute Therapieeffizienz<br />

<strong>für</strong> hohe und niedrige<br />

Dosen im Behandlungszeitraum<br />

festgestellt. Systemische Nebenwirkungen<br />

traten in der<br />

Turbohaler®­<strong>Gruppe</strong> in der Hochdosisphase<br />

etwas häufiger auf. Signifikante<br />

Unterschiede er gaben<br />

sich jedoch in der Akzeptanz der<br />

getesteten Devices. Die Mehrheit<br />

der Kinder und Eltern bevorzugte<br />

den Easyhaler®.<br />

Höhere Compliance durch<br />

einfache Handhabung<br />

Eltern und Kinder wurden im Rahmen<br />

der Studie regelmäßig in Bezug<br />

auf die soften Parameter wie Erlernbarkeit<br />

des Inhalationsverfahrens,<br />

Anwendbarkeit, Komfortempfinden<br />

et cetera befragt. Die Mehrheit aller<br />

Befragten gab an, dass der Easyhaler®<br />

einfacher zu verwenden ist,<br />

und damit die Arzneimittelinhalation<br />

erleichtert wird. Hervorgehoben<br />

wurde auch die bessere Dosis­Inhalationskontrolle<br />

beim Easyhaler®.<br />

Die Patientenzufriedenheit aufgrund<br />

der einfachen Handhabung<br />

ist bei Kinder­Asthma ein wesentlicher<br />

Faktor <strong>für</strong> die Compliance und<br />

damit den Therapieerfolg.<br />

1. Vanto et al., Comparison of two budesonide<br />

dry powder inhalers in the treatment<br />

of asthma in children, J Aerosol Med<br />

2004, 17:15­24.<br />

Trotz Asthma können Kinder viel<br />

Spaß, Kraft und Lebensfreude haben.<br />

Orion Pharma (6)<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

der Orion Pharma


Forschung, Hochschule & Verbände<br />

Seite 14 Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Jugendliche vor dem Rauchen bewahren<br />

Raucherpräventionsprogramm „ohnekippe“<br />

Wissenswerte Fakten, Live-Bilder<br />

einer Lungenuntersuchung und ein<br />

persönliches Gespräch mit Patienten,<br />

die an den Folgen ihrer „Raucherkarriere“<br />

leiden – die Thoraxklinik<br />

am Universitätsklinikum Heidelberg<br />

informiert regelmäßig Schulklassen<br />

über die Folgen des Zigarettenkonsums.<br />

Begründer des Präventionsprogramms<br />

„ohnekippe“ ist Prof.<br />

Peter Drings, ehemaliger Ärztlicher<br />

Direktor der Klinik und Leiter der<br />

Onkologie, der auch im Ruhestand<br />

noch regelmäßig als Referent an der<br />

Veranstaltung teilnimmt. Für sein<br />

Engagement bei „ohnekippe“ ist<br />

Drings kürzlich von Theresia Bauer,<br />

Baden-Württembergs Ministerin <strong>für</strong><br />

Wissenschaft, Forschung und Kunst,<br />

die Staufermedaille verliehen worden<br />

– eine besondere, persönliche<br />

Auszeichnung des Ministerpräsidenten<br />

<strong>für</strong> Verdienste um das Land<br />

Baden-Württemberg.<br />

„Professor Dr. Peter Drings hat<br />

sich als Mitbegründer des Tumorzentrums<br />

Heidelberg/Mannheim und<br />

als international anerkannter<br />

Experte <strong>für</strong> die Therapie und Prognose<br />

von Lungenkrebserkrankungen<br />

einen Namen gemacht. Mit seiner<br />

Aufklärungsarbeit gegen das Rauchen<br />

setzt er äußerst erfolgreich<br />

bereits bei den Jugendlichen an. Dieses<br />

Engagement hat zu einem erhöhten<br />

Gesundheitsbewusstsein und zu<br />

einer geänderten Einstellung der<br />

Gesellschaft gegenüber Tabakkonsum<br />

beigetragen“, so Ministerin Theresia<br />

Bauer. Als Arzt und Wissenschaftler<br />

habe er sich damit weit<br />

über das übliche Maß hinaus <strong>für</strong> die<br />

Gesundheit der Menschen eingesetzt.<br />

Drings hat dem Kampf gegen den<br />

Lungenkrebs sein Lebenswerk<br />

gewidmet. Als Klinikdirektor war er<br />

täglich mit den Folgen des Zigarettenkonsums<br />

konfrontiert. In<br />

Deutschland sterben jedes Jahr mehr<br />

als 140.000 Menschen an den Folgen<br />

des Rauchens, der häufigsten<br />

vermeidbaren Todesursache weltweit.<br />

Besonders gefährdet sind Menschen,<br />

die bereits in jungen Jahren<br />

mit dem Rauchen beginnen. „Die<br />

meisten Tabaktoten sind keine<br />

besonders starken Raucher, sie haben<br />

nur früh begonnen“, erklärt Drings.<br />

Hinzu kommt das hohe Suchpotential<br />

des Tabakkonsums: „Je jünger<br />

das Einstiegsalter, desto größer die<br />

Gefahr einer Abhängigkeit“, betont<br />

Drings. Daher lag es Experten vor<br />

allem am Herzen, Kinder und<br />

Jugendliche vom Rauchen abzuhalten.<br />

Die Staufermedaille ist eine<br />

besondere, persönliche Auszeichnung<br />

des Ministerpräsidenten <strong>für</strong><br />

Verdienste um das Land Baden-<br />

Württemberg. Sie wird in der Regel<br />

in Silber überreicht. (red) I<br />

Quellen: Thoraxklinik Heidelberg<br />

Neues Serviceportal <strong>für</strong> Betroffene<br />

Gemeinsam Mukoviszidose besiegen<br />

Der Mukoviszidose e.V. hat das<br />

Online-Portal „Public Reporting“<br />

gestartet, um noch mehr Transparenz<br />

in die Behandlung der chronisch<br />

seltenen Erkrankung zu bringen<br />

und so die Versorgung der<br />

Patienten langfristig zu verbessern.<br />

Bisher nehmen mit 45 Ambulanzen<br />

mehr als die Hälfte der CF-Einrichtungen<br />

auf www.muko.info am<br />

Public Reporting teil. Damit bietet<br />

der gemeinnützige Verein den<br />

Betroffenen nun Daten zu allen CF-<br />

Einrichtungen in Deutschland an.<br />

Sie sind auf zwei Ebenen angeordnet.<br />

Auf der ersten Ebene können<br />

zum Beispiel Anschrift und ausgewählte<br />

Qualitätsmerkmale der<br />

Ambulanzen eingesehen werden.<br />

Auf der zweiten Ebene finden sich<br />

neben der Anzahl der versorgten<br />

Patienten auch anonymisierte Daten<br />

aus der jeweiligen Ambulanzstatistik.<br />

Der Verein betritt mit dem Public<br />

Reporting-Angebot ein bislang<br />

nahezu unbekanntes Terrain. In<br />

Deutschland sind bisher nur wenige<br />

medizinische Einrichtungen bereit,<br />

vergleichbar interne Daten zu veröffentlichen.<br />

„Wir verfolgen dieses<br />

Projekt so konsequent, weil wir<br />

Behandler und Patienten über die<br />

Behandlungsergebnisse ins Gespräch<br />

bringen möchten. Besten-Listen sind<br />

nicht unser Ziel. Wir freuen uns, dass<br />

zahlreiche Ambulanzen bereits in<br />

eine vertiefte Diskussion eingestiegen<br />

sind“, erklärt Stephan Kruip,<br />

zweiter stellvertretender Bundesvorsitzender<br />

des Mukoviszidose e.V.<br />

Mit der genetisch bedingten<br />

Stoffwechselerkrankung leben rund<br />

8000 Menschen in Deutschland.<br />

Durch eine Störung des Salzwassertransports<br />

verstopft zähes Sekret vor<br />

allem die Lunge aber auch andere<br />

lebenswichtige Organe. Regelmäßig<br />

wiederkehrende Entzündungen zerstören<br />

die Lunge unwiederbringlich.<br />

Mukoviszidose ist unheilbar. Die<br />

durchschnittliche Lebenserwartung<br />

der Patienten liegt bei 40 Jahren.<br />

Im Mukoviszidose e.V. haben sich<br />

Betroffene, Eltern, Freunde, Ärzte<br />

und andere Therapeuten zusammengeschlossen,<br />

um Hilfe zur Selbsthilfe<br />

zu leisten, eine stetige Verbesserung<br />

der Therapie zu unterstützen und<br />

gezielte Forschung zu fördern. Der<br />

Verein setzt sich darüber hinaus <strong>für</strong><br />

die Belange der Betroffenen gegenüber<br />

Entscheidungsträgern in Politik,<br />

Gesundheitswesen und Wirtschaft<br />

ein. (red)<br />

I<br />

Quellen: Mukoviszidose e.V.<br />

Lungenkrebs<br />

Neues, schonendes OP-Verfahren in Würzburg etabliert<br />

Zum Leistungsspektrum des Würzburger<br />

Universitätsklinikums gehört<br />

seit diesem Frühjahr eine neue,<br />

minimalinvasive Lungen-Operationstechnik.<br />

Mit ihr können<br />

bestimmte Tumoren besonders<br />

schonend entfernt werden.<br />

Ende März dieses Jahres wurde<br />

bei einem Patienten am Universitätsklinikum<br />

Würzburg (UKW) ein<br />

Plattenepithelkarzinom aus dem<br />

rechten oberen Lungenflügel entfernt.<br />

Hierzu führten Prof. Thorsten<br />

Walles, der Bereichsleiter Thoraxchirurgie<br />

des mainfränkischen<br />

Großkrankenhauses, und sein Ärzteteam<br />

eine VAT-Lobektomie durch.<br />

VAT steht <strong>für</strong> „Videoassistierte Thorakoskopie<br />

und eine Lobektomie ist<br />

die vollständige Entfernung eines<br />

Lungenlappens.<br />

Bei dieser modernen Schlüsselloch-Operationstechnik<br />

führen die<br />

Chirurgen über einen kleinen Schnitt<br />

zwischen zwei Rippen eine Kamera<br />

in den Brustkorb ein und nehmen<br />

über zwei weitere, ebenfalls nur ein<br />

bis 2 cm lange Schnitte den Eingriff<br />

am Atmungsorgan vor.<br />

Als Alternative begann Ende der<br />

1990er-Jahre die Entwicklung minimalinvasiver<br />

Operationsverfahren<br />

am Brustkorb. Zunächst konnten<br />

nur kleine Manipulationen an der<br />

Lunge vorgenommen werden. Dank<br />

der Weiterentwicklung der Operationsinstrumente,<br />

der Modifikation<br />

der Operationsverfahren und der<br />

zunehmenden Operationserfahrung<br />

der Chirurgen ist es heute an weltweit<br />

einzelnen Lungen-Spezialkliniken<br />

möglich, auch große Lungenoperationen<br />

mit der Entfernung<br />

ganzer Lungenlappen per Schlüssellochtechnik<br />

durchzuführen.<br />

„Die Vorteile <strong>für</strong> die Patienten liegen<br />

auf der Hand: Weniger Schmerzen,<br />

schnellere Erholungszeiten<br />

nach der Operation und damit kürzere<br />

Krankenhausaufenthalte“,<br />

berichtet Walles. „Und ein kleiner<br />

Schnitt ist kosmetisch allemal schöner<br />

als ein großer.“ Insbesondere<br />

sogenannte Risikopatienten, also<br />

ältere Menschen und Patienten mit<br />

relevanten Begleiterkrankungen,<br />

profitieren vom schonenderen operativen<br />

Vorgehen.<br />

Laut Walles sollte <strong>für</strong> eine VAT-<br />

Lobektomie der Tumor einen Durchmesser<br />

von unter 3 cm haben.<br />

Außerdem sollten die Lymphknoten<br />

in der Lunge noch nicht vom Tumor<br />

befallen sein. Nach seiner Einschätzung<br />

kann das Verfahren bei etwa<br />

jedem 5. Lungentumor-Patienten,<br />

der eine ausgedehnte Lungenoperation<br />

benötigt, eingesetzt werden.<br />

Der Thoraxchirurg rechnet vor:<br />

„Im Jahr 2012 haben wir insgesamt<br />

430 Lungenoperationen am UKW<br />

durchgeführt. Bei den sich rasch<br />

nach oben entwickelnden Patientenzahlen<br />

werden es in diesem Jahr<br />

sicher mehr als 600 sein. Da nur<br />

Frühstadien eines Lungenkrebses<br />

und im Einzelfall Lungenmetastasen<br />

durch andere Tumoren sowie isolierte<br />

gutartige Lungenveränderungen<br />

<strong>für</strong> die neue Operationsmethode<br />

infrage kommen, ist bei den derzeitigen<br />

Patientenzahlen von jährlich<br />

ungefähr 30 bis 40 VAT-Lobektomien<br />

am Würzburger Uniklinikum<br />

auszugehen.“<br />

Das neue Therapieangebot ist laut<br />

Mitteilung des UKW als „ein regionales<br />

Alleinstellungsmerkmal“ zur<br />

werten. Nach Walles´ Kenntnisstand<br />

bietet in einem Umkreis von mindestens<br />

100 Kilometer um Würzburg<br />

kein anderes Krankenhaus diese<br />

Leistung an. (red)<br />

I<br />

Quelle: Universitätsklinikum Würzburg


Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Forschung, Hochschule & Verbände<br />

Seite 15<br />

Doppelter Eingriff<br />

Wieder Herz-Lungen-Transplantation in Bad Oeynhausen<br />

Erstmals nach 11 Jahren ist am Herzund<br />

Diabeteszentrum NRW (HDZ<br />

NRW), Bad Oeynhausen, wieder eine<br />

Herz-Lungen-Transplantation durchgeführt<br />

worden.<br />

Seit 2009 hat das größte deutsche<br />

Herztransplantationszentrum unter<br />

der Leitung von Prof. Jan Gummert<br />

ein neues Thoraxzentrum fest etabliert.<br />

Hier werden – basierend auf der<br />

engen Zusammenarbeit mit dem Lungenspezialisten<br />

Dr. Jost Niedermeyer,<br />

Chefarzt der Abteilung <strong>für</strong> Innere<br />

<strong>Medizin</strong> und Pneumologie am Städtischen<br />

Krankenhaus Bad Oeynhausen<br />

sowie der großen Erfahrung der<br />

Transplantmediziner und Fachärzte<br />

im HDZ NRW – sämtliche Organtransplantationen<br />

im Brustraum angeboten.<br />

In diesem Jahr haben bereits 32<br />

Patienten ein Spenderherz und drei<br />

Patienten eine neue Lunge erhalten.<br />

Sowohl ein neues Herz als auch eine<br />

neue Lunge bekam jetzt vor wenigen<br />

Wochen ein 44-jähriger Bundeswehrsoldat.<br />

Neun Monate musste der schwerkranke<br />

Patient im Herz- und Diabeteszentrum<br />

NRW warten, bis die<br />

geeigneten Spenderorgane <strong>für</strong> ihn zur<br />

Verfügung standen. „Nach der schweren<br />

Zeit beginnt jetzt <strong>für</strong> mich ein<br />

neues Leben“, sagt der Patient. Sein<br />

Gesundheitszustand hatte sich nach<br />

einem Herzinfarkt und einer verschleppten<br />

Lungenentzündung so<br />

dramatisch verschlechtert, dass er aus<br />

Koblenz in das Spezialklinikum nach<br />

Bad Oeynhausen überwiesen worden<br />

ist. Weil Herz und Lunge bereits irreparabel<br />

geschädigt waren, meldeten<br />

ihn die HDZ-<strong>Medizin</strong>er innerhalb<br />

eines Monats <strong>für</strong> die seltene, kombinierte<br />

Transplantation beider Organe<br />

auf der Warteliste bei Eurotransplant<br />

in Leiden an.<br />

Die 5-stündige Transplantation, bei<br />

der das Herz, der linke und der rechte<br />

Lungenflügel des Spenders gemeinsam<br />

eingepflanzt werden, führte der<br />

Herz- und Thoraxchirurg Dr. André<br />

Renner, Oberarzt der Klinik <strong>für</strong> Thorax-<br />

und Kardiovaskularchirurgie im<br />

HDZ NRW unter Gummerts Leitung<br />

durch. Nach der Operation ist der Patient<br />

auf eine lebenslange Medikamenteneinnahme<br />

angewiesen, um eine<br />

Abstoßungsreaktion auf die Spenderorgane<br />

zu vermeiden. In der Nachsorge<br />

des Transplantationszentrums<br />

wird die korrekte Einnahme der<br />

lebensnotwendigen Medikamente, die<br />

Einhaltung der Hygienemaßnahmen<br />

und eine einwandfreie Organfunktion<br />

in interdisziplinärer Kooperation mit<br />

Niedermeyer überwacht und gesteuert.<br />

Ansonsten freut er sich darauf,<br />

wieder ein normales Leben zu führen.<br />

„Die Aussichten sind gut,“ bestätigen<br />

Renner und Uwe Schulz, Oberarzt und<br />

Leiter der Transplantationsstation im<br />

HDZ NRW: „Unser Patient wird in seinen<br />

Beruf zurückkehren können.<br />

Auch Sport treiben ist möglich. Viele<br />

Transplantierte erreichen eine mit<br />

Gleichaltrigen fast vergleichbare Leistungsfähigkeit.“<br />

(red)<br />

I<br />

Quellen: HDZ NRW<br />

Universitätsklinikum Heidelberg<br />

Neues Laborgebäude eingeweiht<br />

Das Universitätsklinikum Heidelberg<br />

feierte Richtfest des neuen<br />

Laborgebäudes Analysezentrum III<br />

und würdigte das großzügige Engagement<br />

der Klaus Tschira Stiftung<br />

und der Dietmar Hopp Stiftung.<br />

Das Universitätsklinikum Heidelberg<br />

hat das Richtfest seines neuen<br />

Laborgebäudes Analysezentrum III<br />

begangen. Dort werden im kommenden<br />

Jahr Labors zur Erforschung<br />

von Herzkrankheiten und<br />

angeborenen Stoffwechselerkrankungen<br />

ihre Arbeit aufnehmen. Im<br />

„Klaus Tschira Institute for Integrative<br />

Computational Cardiology“,<br />

dessen Errichtung die Klaus Tschira<br />

Stiftung mit 5,9 Millionen Euro<br />

finanziert, befassen sich <strong>Medizin</strong>er,<br />

Molekularbiologen, Bioinformatiker<br />

und Mathematiker mit den genetischen<br />

Grundlagen von Herzmuskelerkrankungen.<br />

Im „Dietmar Hopp<br />

Stoffwechselzentrum“ werden Diagnostik<br />

und Erforschung von angeborenen<br />

Stoffwechselerkrankungen<br />

europaweit einzigartig auf höchstem<br />

Niveau betrieben; Bau und Laborausstattung<br />

werden von der Dietmar<br />

Hopp Stiftung mit 9 Millionen Euro<br />

getragen.<br />

Beim Richtfest würdigte der Leitende<br />

Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums<br />

Heidelberg, Prof.<br />

Guido Adler, das äußerst großzügige<br />

Engagement beider Stiftungen, das<br />

die Errichtung des Laborgebäudes<br />

ermöglicht habe.<br />

Das neue Analysezentrum III<br />

gehört zum modernen Laborkomplex<br />

des Universitätsklinikums, in<br />

dem die wichtigsten Analysemethoden<br />

des Klinikums an einem Standort<br />

vereint sind. Die Gesamtkosten<br />

des Gebäudes, das über rund 3.900<br />

Quadratmeter Nutzfläche verfügt,<br />

betragen rund 17,6 Millionen Euro.<br />

Insgesamt werden ca. 200 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in dem<br />

vierstöckigen Komplex tätig sein.<br />

Das „Dietmar Hopp Stoffwechselzentrum“<br />

des Zentrums <strong>für</strong> Kinderund<br />

Jugendmedizin (Ärztlicher<br />

Direktor: Prof. Georg Hoffmann) ist<br />

im Erdgeschoss sowie im ersten<br />

Stock untergebracht. Das „Klaus<br />

Tschira Institute for Integrative<br />

Computational Cardiology“ und die<br />

Labors des DZHK (Deutsches Zentrum<br />

<strong>für</strong> Herz-Kreislauf-Forschung)<br />

befinden sich im Untergeschoss<br />

sowie auf der zweiten und dritten<br />

Etage. Sie gehören zur Abteilung<br />

Kardiologie, Angiologie und Pneumologie<br />

der <strong>Medizin</strong>ischen Universitätsklinik<br />

Heidelberg (Ärztlicher<br />

Direktor: Prof. Hugo Katus) beziehungsweise<br />

werden federführend<br />

von ihr betreut. (red)<br />

I<br />

Quellen: Uniklinik Heidelberg<br />

Lungenfachklinik Immenhausen<br />

Mitglied im neuen Onkologie-Verbund Nordhessen<br />

Das Universitäts Krebszentrum der<br />

Universitätsmedizin Göttingen (UMG)<br />

und das Rotes Kreuz Krankenhaus<br />

Kassel, das Elisabeth-Krankenhaus<br />

Kassel und die Lungenfachklinik<br />

Immenhausen, erweitern ihre Zusammenarbeit.<br />

Die vier Partner haben<br />

dazu den „Onkologie-Verbund Nordhessen“<br />

des Universitäts Krebszentrums<br />

Göttingen gegründet. Mit dem<br />

Verbund wollen die Partner den Patienten<br />

routinemäßig das gesamte<br />

Spektrum onkologischer Diagnoseund<br />

Therapiemöglichkeiten eröffnen.<br />

Ziel der Neugründung ist es, die<br />

bisherige Zusammenarbeit mit dem<br />

Universitäts Krebszentrum der UMG<br />

<strong>für</strong> eine bestmögliche medizinische<br />

Versorgung in der Behandlung der<br />

Patienten mit onkologischen Erkrankungen<br />

in Nordhessen und Südniedersachsen<br />

zu erweitern.<br />

Koordinierendes Zentrum ist das<br />

UniversitätsKrebszentrum der UMG.<br />

Das UniversitätsKrebszentrum bietet<br />

alle Forschungs- und Therapiemöglichkeiten,<br />

es steht in dem neuen Verbund<br />

allen Kooperationspartnern zur<br />

Verfügung. Die teilnehmenden Krankenhäuser<br />

haben direkten Zugang zu<br />

den Experten aus der Universitätsmedizin<br />

Göttingen. Die Ärzte stimmen<br />

sich bei komplexen Fragestellungen<br />

eng miteinander ab. In gemeinsamen<br />

Tumorkonferenzen werden Patienten<br />

besprochen und nach modernsten<br />

Standards beurteilt.<br />

Das Hessische Sozialministerium<br />

hatte eine entsprechende Zusammenarbeit<br />

mit dem Hessischen Onkologie<br />

Konzept aus dem Jahr 2010 eingefordert,<br />

um damit die Versorgung von<br />

Patienten mit Krebserkrankungen zu<br />

verbessern.<br />

Neu ist, dass über die strukturierte<br />

Zusammenarbeit der direkte Zugang<br />

zu den Tumorkonferenzen der Universitätsmedizin<br />

Göttingen als Maximalversorger<br />

hergestellt wird. Die<br />

Behandlungserfolge werden zentral<br />

dokumentiert und dienen so der ständigen<br />

Verbesserung der Therapiemöglichkeiten.<br />

Die Ärzte der Kooperierenden<br />

Krankenhäuser können an den<br />

Angeboten des UniversitätsKrebszentrums<br />

Göttingen teilnehmen. Damit<br />

findet ein noch engerer Austausch<br />

über neueste Therapiekonzepte und<br />

Richtlinien statt.<br />

Neben der gemeinsamen Nutzung<br />

von Datenbanksystemen und des zentralen<br />

Krebsregisters des G-CCC, Fortbildungsangeboten<br />

sowie direktem<br />

interdisziplinärem Austausch bietet<br />

der neue Verbund die rasche Überleitung<br />

von Patienten an die Universitätsklinik<br />

oder die beteiligten Krankenhäuser,<br />

zudem die Vermittlung<br />

ärztlicher Zweitmeinungen. Geplant<br />

sind zudem ein gemeinsamer Internetauftritt<br />

und in mittlerer Perspektive<br />

eine Zertifizierung des „Onkologie-<br />

Verbundes Nordhessen“ des UniversitätsKrebszentrums<br />

Göttingen.<br />

Durch die Eingangstür des Kooperationshauses<br />

erreicht der Patient<br />

zum einen die Expertise der behandelnden<br />

Ärzte vor Ort, zum anderen<br />

die Kompetenz universitätsmedizinischer<br />

Experten – ein gutes Beispiel,<br />

wie eine qualitative Behandlung von<br />

Patienten über verschiedene Fachbereiche<br />

hinweg und über verschiedene<br />

Krankenhausträger erreicht werden<br />

kann. (red)<br />

I<br />

Quellen: Universitätsmedizin Göttingen


Forschung, Hochschule & Verbände<br />

Seite 16 Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Lungen-Laserchirurgie in Bad Oeynhausen<br />

Operieren mit Lichtstrahl<br />

Laser ersetzen kein Skalpell. Gegenüber<br />

herkömmlichen Methoden bietet<br />

die chirurgische Lasertechnik<br />

jedoch bei bestimmten Erkrankungen<br />

einige Vorteile.<br />

Im neuen OP-Zentrum des Herzund<br />

Diabeteszentrums NRW (HDZ<br />

NRW), Bad Oeynhausen, werden<br />

Laseroperationen in einem speziell<br />

da<strong>für</strong> ausgerichteten Operationssaal<br />

sehr erfolgreich von erfahrenen Spezialisten<br />

als präzise, schonende Verfahren<br />

im Thoraxzentrum und <strong>für</strong><br />

Schrittmacher-Patienten unter der Leitung<br />

von Prof. Jan Gummert durchgeführt.<br />

Laserchirurgische Verfahren<br />

finden seit gut 50 Jahren in vielen<br />

medizinischen Fachbereichen Anwendung.<br />

In der Klinik <strong>für</strong> Thorax- und<br />

Kardiovaskularchirurgie des Herz-<br />

und Diabeteszentrums kommt der<br />

Laser vor allem bei Operationen an der<br />

Lunge und in der Rhythmuschirurgie<br />

zum Einsatz. Die Nachfrage hat ihren<br />

Grund. „Unsere Klinik ist darauf ausgerichtet,<br />

jedem Patienten die bestmögliche,<br />

schonende Behandlung<br />

anzubieten“, erläutert Chefarzt Gummert.<br />

„So ist das Laserskalpell immer<br />

dann von unschätzbarem Vorteil,<br />

wenn es darum geht, sehr präzise zu<br />

arbeiten und möglichst viel gesundes<br />

Gewebe zu erhalten.“<br />

Das ist der Fall bei Tumoroperationen,<br />

bei denen ein speziell <strong>für</strong> Operationen<br />

an der Lunge entwickeltes<br />

Lasergerät angewendet wird, die<br />

Oberarzt Dr. André Renner im Thoraxzentrum<br />

des HDZ NRW durchführt.<br />

„Die Verwendung dieses Lasers<br />

ermöglicht ein berührungsfreies<br />

schneiden, bei dem gleichzeitig das<br />

Lungengewebe luft- und blutdicht<br />

„verschweißt“ wird. Somit ist es<br />

möglich, den Tumor in allen Bereichen<br />

der Lunge vollständig zu entfernen<br />

und gleichzeitig viel gesundes<br />

Lungengewebe zu erhalten. Dadurch<br />

ist ein besonders schonendes und<br />

blutungsarmes Operieren an der<br />

Lunge, möglich,“ erläutert Renner.<br />

Zum Einsatz kommt der Laser<br />

hauptsächlich bei der Entfernung<br />

von Lungenmetastasen. Hierbei handelt<br />

es sich vor allem um Tumore der<br />

Brust, des Darms, der Niere, der<br />

Harnblase, der Schilddrüse und der<br />

Haut. Insbesondere Patienten mit<br />

einer Vielzahl von Metastasen in der<br />

Lunge, die häufig als nicht operabel<br />

eingestuft werden, können mit dem<br />

Laser sinnvoll behandelt werden und<br />

das Langzeitüberleben nachweislich<br />

verbessern. Auch bei wiederholtem<br />

Auftreten von Lungenmetastasen<br />

sind mehrfache Nachoperationen<br />

möglich. „Laseroperationen an der<br />

Lunge dauern durchschnittlich<br />

anderthalb bis zwei Stunden. Sie führen<br />

zu einer schnelleren Erholungsphase<br />

nach der OP, zu kürzeren stationären<br />

Krankenhausaufenthalten<br />

und damit verbunden zu einer höheren<br />

Lebensqualität von Tumorpatienten.<br />

Die Operationsmethode ist in<br />

ausgewählten Fällen auch minimalinvasiv<br />

durchzuführen.“ (red) I<br />

Quellen: HDZ NRW<br />

Auslandsengagement der Unversitätsklinik Witten/Herdecke<br />

Wittener bringen Untersuchungen nach Albanien<br />

Anfang Juli organisierte die studentische<br />

Initiative Future Doctors Network<br />

(FDN) zum 2. Mal in diesem<br />

Jahr einen Untersuchungskurs <strong>für</strong><br />

Studierende der <strong>Medizin</strong> in der albanischen<br />

Hauptstadt Tirana.<br />

Im Fokus des Seminars der Wittener<br />

Studierenden standen diesmal<br />

Untersuchungstechniken der Inneren<br />

<strong>Medizin</strong>. Als begleitender<br />

Dozent unterstützte Dr. Sebastian<br />

Göbel, Assistenzarzt <strong>für</strong> Innere<br />

<strong>Medizin</strong> und Alumnus der Universität<br />

Witten/Herdecke das Projekt.<br />

Zusammen mit den Wittener Studierenden<br />

und der Partnerorganisation<br />

„Organizata Mjeket e se Ardhemes“<br />

(OMA), bestehend aus albanischen<br />

<strong>Medizin</strong>studenten, gestaltete er das<br />

Wochenende <strong>für</strong> circa 40 Studenten<br />

und jungen Ärzten mit.<br />

An einem Probanden führte Dr.<br />

Göbel am Samstag die einzelnen<br />

Schritte der Untersuchungstechniken<br />

vor. Er zeigte er die Basisuntersuchungen<br />

der Organe Herz, Lunge,<br />

Abdomen, aterielles und venöses<br />

System sowie die Untersuchung des<br />

Kopfes und der Schilddrüse. Währenddessen<br />

verknüpfte er die klinische<br />

Untersuchung mit möglichen<br />

Pathologien und Krankheitsbildern.<br />

Die Begeisterung und Wissbegierde<br />

der albanischen Studenten<br />

motiviert die Mitglieder von FDN ihr<br />

Engagement fortzuführen: Im späteren<br />

Sommer werden 8 albanische<br />

Tutoren und ein Arzt nach Witten<br />

eingeladen, um weitere Untersuchungskurse<br />

zu erlernen und den<br />

Kontakt sowie medizinisch und kulturellen<br />

Austausch mit nachkommenden<br />

albanischen Studenten zu<br />

intensivieren. Noch in diesem Jahr<br />

wird es einen weiteren Aufenthalt<br />

in Albanien geben, die Themen werden<br />

dann ein Seminar im Fach Neurologie<br />

und ein neu geplanter Notfallkurs<br />

sein.<br />

Ziel des Projektes ist es, das theorielastige<br />

Studium in Albanien um<br />

einen praktischen Anteil zu erweitern.<br />

Vor 10 Jahren hatte ein albanischer<br />

Austauschstudent die Idee,<br />

<strong>für</strong> albanische <strong>Medizin</strong>studenten im<br />

Rahmen eines Wochenendseminars<br />

einen Untersuchungskurs anzubieten.<br />

Seit ungefähr 4 Jahren reisen<br />

regelmäßig 4 deutsche Studierende<br />

und ein begleitender Arzt nach<br />

Tirana, um dort angehenden Ärzten<br />

die Grundfertigkeiten der Untersuchungskurse<br />

zu den Themen Orthopädie,<br />

Innere <strong>Medizin</strong> und Neurologie<br />

näher zu bringen. FDN erhält<br />

ideelle und finanzielle Unterstützung<br />

von der Walter- Gastreich-<br />

Stiftung.<br />

Weitere Informationen unter www.<br />

futuredoctorsnetwork.de und bei Theresa<br />

Spellenberg. Die Handynummer<br />

können Sie unter 02302/926-805/849<br />

erfragen. (red)<br />

I<br />

Quellen: Universität Witten/Herdecke<br />

Acitvaero und Universität Gießen<br />

Ausbau der strategischen Kooperation<br />

Die Activaero GmbH, spezialisiert<br />

auf die Behandlung von Atemwegsund<br />

Lungenerkrankungen, wird<br />

weiter mit der TransMIT Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Technologietransfer mbH, der<br />

Patentverwertungsagentur der Justus-Liebig-Universität<br />

Gießen<br />

kooperieren.<br />

Durch das neue Projekt bauen die<br />

Partner ihre bisher sehr erfolgreiche<br />

strategische Entwicklungszusammenarbeit<br />

auf dem Gebiet schwerer<br />

Lungenerkrankungen weiter aus.<br />

Konkret geht es um einen völlig<br />

neuen Ansatz zur Behandlung der<br />

pulmonalen Hypertonie. Im Rahmen<br />

dieser Entwicklungskooperation<br />

wird der FAVORITE-Inhalations-<br />

Ansatz (FAVORITE, Flow and<br />

Volume Controlled Inhalation Technology)<br />

von Activaero in Kombination<br />

mit einem zurzeit noch nicht<br />

öffentlich bekannt gegebenen Wirkstoff<br />

zur Behandlung der PH eingesetzt<br />

werden. Ziel ist, mit einer<br />

effektiven Dosierung des inhalierten<br />

Wirkstoffs die betroffenen Lungenregionen<br />

präzise zu erreichen und<br />

gleichzeitig die Inhalationszeit <strong>für</strong><br />

die Patienten so kurz wie möglich<br />

zu halten. Derzeit untersucht das<br />

Team an der Universität Gießen diesen<br />

Ansatz in Zellkultur- und Tiermodellen,<br />

erste Ergebnisse der<br />

Untersuchungen werden im Laufe<br />

des Jahres erwartet.<br />

Aus Sicht von Activaero spricht<br />

<strong>für</strong> die langjährige Zusammenarbeit,<br />

„dass wir mit den Wissenschaftlern<br />

der Universität Gießen einen starken<br />

und hoch innovativen Partner<br />

haben, der über hervorragende<br />

Kompetenz im Bereich der Behandlung<br />

von Lungenerkrankungen verfügt“,<br />

erklärte Dr. Gerhard Scheuch,<br />

Gründer und Geschäftsführer der<br />

Activaero GmbH. Aus der Zusammenarbeit<br />

zwischen der Universität<br />

und dem Unternehmen konnte in<br />

den vergangenen Jahren bereits ein<br />

attraktives Projekt <strong>für</strong> die Pipeline<br />

von Activaero generiert werden.<br />

„Die Verknüpfung unseres Knowhows<br />

mit dem Inhalations-Ansatz<br />

von Activaero hat das Potenzial,<br />

Patienten, die an pulmonaler Hypertonie<br />

leiden, neue, effizientere und<br />

auch angenehmere Wege in der<br />

Behandlung zu eröffnen. So erwarten<br />

wir, dass wir mit gezielt in das<br />

erkrankte Organ Lunge eingebrachten<br />

Wirkstoffen und verkürzter<br />

Inhalationszeit bessere Ergebnisse in<br />

der Therapie erreichen“, so Prof.<br />

Werner Seeger, Ärztlicher Geschäftsführer<br />

des Universitätsklinikums<br />

Gießen und Marburg GmbH.<br />

Activaero ist spezialisiert auf die<br />

Entwicklung von therapeutischen<br />

Lösungen <strong>für</strong> Patienten mit schweren<br />

Atemwegs- und Lungenerkrankungen<br />

wie Asthma, chronisch-obstruktiven<br />

Lungen erkrankungen (COPD),<br />

Mukoviszidose, idiopathischer Lungenfibrose<br />

und pulmonaler Hypertonie.<br />

Activaero wurde 1998 in Deutschland<br />

gegründet und ist ein privates<br />

Unternehmen mit Niederlassungen in<br />

der Nähe von Frankfurt und München<br />

(Deutschland) sowie in Dublin, Ohio<br />

(USA). (red)<br />

I<br />

Quelle: Activaero


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Forschung, Hochschule & Verbände<br />

Seite 18 Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Infektionsforschung<br />

Die List der Legionellen<br />

Legionellen-Bakterien haben ein raffiniertes<br />

System entwickelt, um sich<br />

in Fresszellen zu vermehren. LMU-<br />

Forscher beschreiben erstmals ein<br />

neuartiges Protein, das dabei eine<br />

Rolle spielt. Legionellen-Bakterien<br />

können bei Menschen die Legionärskrankheit<br />

auslösen, eine mitunter<br />

tödlich verlaufende Lungenentzündung.<br />

Die Bakterien sind auch Auslöser<br />

des Pontiacfiebers, einer grippeähnlichen<br />

Erkrankung, die mit<br />

Husten und Erbrechen verbunden ist.<br />

Die meisten Legionellen-Infektionen<br />

werden durch Legionella pneumophila<br />

verursacht.<br />

Legionellen kommen allgemein in<br />

Wasser und Boden vor, über das<br />

Grundwasser können sie ins Trinkwasser<br />

gelangen. Forscher um Hubert<br />

Hilbi, Professor <strong>für</strong> <strong>Medizin</strong>ische<br />

Mikrobiologie an der LMU, untersuchen,<br />

wie sich die Bakterien vermehren<br />

und ausbreiten. Dazu haben die<br />

Legionellen eine ausgeklügelte Strategie<br />

entwickelt. Sie vermehren sich<br />

in Wirtszellen, zum Beispiel in Amöben,<br />

die eigentlich ihre natürlichen<br />

Fressfeinde sind. Doch Legionellen<br />

drehen den Spieß um: Sie wachsen<br />

in der Amöbe, bis sie diese ganz ausfüllen<br />

und die Amöbe schließlich<br />

platzt.<br />

Gelangen Legionellen in die<br />

menschliche Lunge, passiert dasselbe:<br />

Sie werden von weißen Blutkörperchen<br />

aufgenommen. Statt<br />

jedoch abgebaut zu werden, vermehren<br />

sie sich in den Blutzellen und zerstören<br />

diese. Das Immunsystem gerät<br />

dadurch ins Hintertreffen. So kann<br />

es zu einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung<br />

kommen. Die biochemischen<br />

Vorgänge hinter diesen<br />

Wechselwirkungen sind sehr komplex.<br />

Legionellen sondern 300 verschiedene<br />

Proteine in die Wirtszelle<br />

ab, um Zellprozesse zu ihren Gunsten<br />

zu beeinflussen und auszunützen.<br />

Hilbi und seine Kollegen haben<br />

nun erstmals eines dieser Proteine<br />

beschrieben. Das neuartige Legionellen-Protein<br />

beschädigt einen Transportweg,<br />

durch den sich die Zellen<br />

schützen. Darüber berichten die Forscher<br />

in der Zeitschrift Cell Host &<br />

Microbe. Das Protein bindet an den<br />

Wirtszellfaktor Retromer. Der Retromer-Komplex<br />

ist nötig, um den<br />

Transportweg zu vervollständigen,<br />

mit dem die Zelle Bakterien abtötet.<br />

„Wir zeigen, dass die Legionellen<br />

den retromerabhängigen Weg blockieren.<br />

Das erleichtert ihnen, in der<br />

Zelle zu überleben“, erklärt Hilbi.<br />

Diese Funktion ist einzigartig. „Ein<br />

Protein mit dieser Wirkung gibt es in<br />

der ganzen Bakterienwelt und auch<br />

in höheren Organismen sonst nicht“,<br />

sagt Hilbi. (red)<br />

I<br />

Quelle: LMU München<br />

<strong>Medizin</strong>ische Hochschule Brandenburg<br />

Start auf 2014 verschoben<br />

Die mehr als 300 Bewerber und Interessenten<br />

<strong>für</strong> einen Studienplatz<br />

<strong>Medizin</strong> an der <strong>Medizin</strong>ische Hochschule<br />

Brandenburg Theodor Fontane<br />

i. Gr. (MHB), darunter eine große Zahl<br />

aus dem Land Brandenburg, sind<br />

Mitte Juli von der Initiative der MHB<br />

verständigt worden, dass sie das Studium<br />

nicht mehr in diesem Jahr<br />

beginnen könne.<br />

Das Städtische Klinikum Brandenburg<br />

(Brandenburg an der Havel) und<br />

die Ruppiner Kliniken (Neuruppin)<br />

hatten im September 2012 den<br />

Antrag auf staatliche Anerkennung<br />

der <strong>Medizin</strong>ischen Hochschule Brandenburg<br />

und die Genehmigung des<br />

Brandenburger Modellstudienganges<br />

<strong>Medizin</strong> im Ministerium <strong>für</strong> Wissenschaft,<br />

Forschung und Kultur Brandenburg<br />

eingereicht und von dort zur<br />

Konzeptprüfung an den Wissenschaftsrat<br />

in Köln weitergegeben.<br />

In der Zeit von November 2012 bis<br />

heute – also der Zeit der Prüfung<br />

durch den Wissenschaftsrat – wurde<br />

die Konzeption der Hochschule, ihre<br />

personelle, sachliche und finanzielle<br />

Ausstattung wesentlich überarbeitet<br />

und weiterentwickelt. Dabei spielten<br />

die Anregungen des Wissenschaftsrates<br />

eine wichtige Rolle. Noch im<br />

April hatte man sich nach einem Treffen<br />

mit dem Wissenschaftsrat positiv<br />

gestimmt gegeben. „Das war ein konstruktiver<br />

und intensiver Austausch<br />

in einem beiderseits gut vorbereiteten<br />

Termin.“, beschrieb Prof. Dieter Nürnberg,<br />

Leiter der Abteilung Hochschulentwicklung<br />

in Neuruppin und Chefarzt<br />

der Ruppiner Kliniken, die<br />

positive Atmosphäre des Treffens<br />

damals. „In der Diskussion gelang es,<br />

den Gutachtern das Bild einer zukünftigen<br />

Brandenburger Hochschullandschaft<br />

zu erläutern, in der auch die<br />

<strong>Medizin</strong>erausbildung einen festen<br />

Platz haben sollte. Sozusagen als<br />

Brandenburgs Beitrag zur Ausbildung<br />

junger Ärzte in Deutschland.”<br />

Auch wenn das inzwischen eingegangene<br />

Gutachten des Wissenschaftsrates<br />

das im September 2012<br />

eingereichte Konzept der MHB in der<br />

damaligen Form nicht positiv bewertet<br />

hat, ist Nürnberg zuversichtlich:<br />

„Das Jahr 2013 ist schon so weit fortgeschritten,<br />

dass der sehr ambitionierte<br />

Zeitplan leider nicht zu halten<br />

ist. Wir sind zuversichtlich, dass mit<br />

dem Studiengang <strong>Medizin</strong> im Jahre<br />

2014 begonnen werden kann. Der<br />

Zuspruch aus den ärztlichen Standesvertretungen,<br />

seitens der Hausärzte,<br />

aus den mit uns verbundenen Kliniken<br />

und den kooperierenden Forschungseinrichtungen<br />

ist mit jedem<br />

Monat gewachsen. Eine eigenständige<br />

Brandenburgische <strong>Medizin</strong>ische<br />

Hochschule ist notwendig und sie<br />

wird kommen.“ (red)<br />

I<br />

Quelle: MHB Fontane<br />

Wissenschaftsrat gibt Empfehlung ab<br />

Keine Vorklinik mehr in Halle?<br />

Entzündungshemmendes Eiweiß<br />

Ausgezeichnet<br />

Die Universitätsmedizin Halle steckt<br />

in der Krise: Der Wissenschaftsrat<br />

(WR) hat empfohlen, die vorklinische<br />

<strong>Medizin</strong>erausbildung von Halle nach<br />

Magdeburg zu verlagern. Magdeburg<br />

habe aber weder die räumlichen<br />

Kapazitäten noch das notwendige<br />

Personal, um 200 Studienanfänger<br />

zusätzlich auszubilden, kontert der<br />

Minister <strong>für</strong> Wirtschaft und Wissenschaft<br />

des Landes Sachsen-Anhalt<br />

Hartmut Möllring.<br />

„Bisher hatte der WR gefordert,<br />

wenigstens so viele Professuren an<br />

einem Ausbildungsstandort zu halten,<br />

dass keine Gefahr besteht, dass<br />

das <strong>Medizin</strong>studium akademisch<br />

ausblutet. Wenn an einem kleinen<br />

Standort zentrale Aufgabenbereiche<br />

verschwinden würden, wäre dies<br />

auch das Ende <strong>für</strong> die anderen medizinischen<br />

Fächer“, erläutert Prof<br />

Heyo Kroemer, Präsident des <strong>Medizin</strong>ischen<br />

Fakultätentages.<br />

Doch nun schlage der WR vor,<br />

dass die <strong>Medizin</strong>ische Fakultät Halle<br />

nicht nur ihre Vorklinik, sondern<br />

auch ihre klinisch-theoretischen Institute<br />

verlieren soll. Halle habe sich<br />

in den letzten Jahren in weiten Teilen<br />

positiv entwickelt, gerade in der<br />

Lehre, heißt es in einer Pressemitteilung<br />

des Deutschen Hochschulmedizin<br />

e.V. Trotz dieser Erfolge jetzt die<br />

Vorklinik schließen zu wollen, sei ein<br />

falsches Signal vom Wissenschaftsrat.<br />

„Damit würde nicht nur das<br />

<strong>Medizin</strong>studium in Halle demontiert,<br />

sondern auch der medizinische Forschungs-<br />

und Innovationsstandort<br />

schwer geschädigt. Stattdessen sollte<br />

man lieber überlegen, wie man die<br />

Hochschulmedizin finanziell stabilisieren<br />

kann, damit die positive Entwicklung<br />

der letzten Jahre weitergeht“,<br />

ergänzt Ralf Heyder,<br />

Generalsekretär des Verbands der<br />

Universitätsklinika (VUD).<br />

Außerdem seien die Empfehlungen<br />

des Wissenschaftsrates ordnungspolitisch<br />

falsch. „Überall wird<br />

vom Ärztebedarf geredet und private<br />

Betreiber versuchen, in Schmalspurstudiengängen<br />

Ärzte auszubilden, oft<br />

in undurchsichtiger Kooperation mit<br />

ausländischen Fakultäten“, erklärt<br />

Heyo Kroemer. (red)<br />

I<br />

Quelle: Deutsche Hochschulmedizin<br />

Den von der TSB Technologiestiftung<br />

Berlin gestifteten Promotionspreis<br />

der Wissenschaftlichen Gesellschaft<br />

Berlin erhält in diesem Jahr die von<br />

den Philippinen stammende<br />

Francesca Liu <strong>für</strong> ihre Arbeit über die<br />

Rolle von Cytokin IL-27 bei der<br />

Regulation von Entzündungen, die<br />

durch Infektionen hervorgerufen<br />

wurden, wie dies beispielsweise bei<br />

Lungenentzündungen der Fall ist.<br />

Die Arbeit, die im Rahmen eines<br />

DAAD-Stipendiums am Deutschen<br />

Rheuma-Forschungszentrum von<br />

Prof. Alf Hamann betreut wurde,<br />

hatte sich zunächst mit Cytokin<br />

IL-27, einem eng verwandten Eiweiß,<br />

beschäftigt, von dem vermutet<br />

wurde, dass es entzündungshemmend<br />

wirkt. Liu konnte nachweisen,<br />

dass das weniger beachtete Cytokin<br />

IL-27 <strong>für</strong> die Fragestellung interessanter<br />

ist. Außerdem gelang es ihr,<br />

den Verlauf der Reaktion genau zu<br />

beschreiben und damit Hinweise <strong>für</strong><br />

eine mögliche spätere therapeutischer<br />

Anwendung zu geben.<br />

Die Anwendungsorientierung<br />

hebt Nicolas Zimmer, TSB-Vorstandsvorsitzender<br />

besonders hervor:<br />

„Aus der Arbeit von Francesca Liu ist<br />

eine Patentanmeldung entstanden,<br />

die zeigt, dass die Arbeit nicht nur<br />

wissenschaftlich hoch produktiv war<br />

und eine neue Perspektive zur<br />

Behandlung akuter Entzündungen<br />

aufzeigt, sondern auch wirtschaftlich<br />

interessant ist. Damit ist sie ein gutes<br />

Beispiel da<strong>für</strong>, wie Forschung und<br />

Entwicklung auch wirtschaftliche<br />

Prozesse anstoßen.“ Auch die Jury<br />

des Promotionspreises schätzt die<br />

Anwendungsorientierung der prämierten<br />

Arbeit sehr hoch ein.<br />

Die Preisträgerin erklärt: „Momentan<br />

arbeiten verschiedene <strong>Gruppe</strong>n<br />

der Charité und Bayer an der Bedeutung<br />

sowie therapeutischen Anwendungen<br />

von IL-27 in Krankheiten wie<br />

Schlaganfall, Peritonitis, Rückenmarksverletzungen,<br />

Lungenentzündung<br />

und Endometriose. Ich hoffe,<br />

dass unsere Erkenntnisse und das<br />

Verstehen der Funktionsweise von<br />

IL-27 schließlich zu zukünftigen therapeutischen<br />

Anwendungen führen<br />

werden.“ (red)<br />

I<br />

Quelle: TSB Technologiestiftung Berlin


Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Kompakt Industrie<br />

Seite 19<br />

Wirksamkeit der bronchodilatativen Inhalationstherapie bei COPD<br />

Abhängig von der richtigen Anwendung<br />

Der Erfolg einer bronchodilatativen<br />

Inhalationstherapie bei Patienten mit<br />

chronisch obstruktiver Lungenerkrankung<br />

(COPD) ist, neben einem<br />

wirksamen Medikament, auch<br />

abhängig von einem guten, leicht zu<br />

handhabenden Inhalator.<br />

Eine Vergleichsstudie mit dem<br />

atmungsaktivierten Trockenpulverinhalator<br />

Genuair® zeigt Vorteile<br />

in der praktischen und leichten<br />

Anwendung mit weniger häufigen<br />

kritischen Fehlern gegenüber dem<br />

HandiHaler®. 1 Eine signifikant<br />

höhere Anzahl der Patienten äußerte<br />

nach Beendigung der Studie eine<br />

Präferenz <strong>für</strong> den Genuair®, der <strong>für</strong><br />

die Inhalation von Aclidiniumbromid<br />

(Eklira®) entwickelt wurde. So wird<br />

durch den innovativen Inhalator<br />

sichergestellt, dass der neue langwirksame,<br />

selektive Muskarin-<br />

Rezeptor-Antagonist (LAMA) seine<br />

volle Wirkung zur Linderung der<br />

Symptome bei erwachsenen COPD-<br />

Patienten entfaltet.<br />

Für die effektive Verbesserung<br />

von COPD-Symptomen ist es wichtig,<br />

dass der bronchodilatatorische<br />

Wirkstoff problemlos in die Lunge<br />

gelangt. Bei Aclidiniumbromid<br />

(Eklira®) übernimmt das der innovative<br />

atmungsaktivierte Multidosis-<br />

Trockenpulverinhalator Genuair®.<br />

Seit Oktober 2012 ist diese Kombination<br />

als Eklira® Genuair® auf dem<br />

deutschen Markt verfügbar. Durch<br />

das multisensorische Feedbacksystem<br />

des Inhalators ist die Therapie<br />

mit Eklira® Genuair® <strong>für</strong> die Patienten<br />

sehr einfach und sicher anzuwenden.<br />

Studien zeigten, dass 97 % der<br />

Patienten den Inhalationsvorgang<br />

erfolgreich durchführten und<br />

89-97 % der Patienten angaben, dass<br />

der Genuair®-Inhalator „leicht“ oder<br />

sogar „sehr leicht“ anzuwenden sei. 2,4<br />

Effektive Symptomkontrolle<br />

über 24 Stunden<br />

Mit seinen eingebauten Sicherheitsmechanismen<br />

und der leichten<br />

Bedienbarkeit sorgt der Genuair®-<br />

Inhalator da<strong>für</strong>, dass Eklira® problemlos<br />

eingenommen werden kann.<br />

So trägt er zur effektiven Symptomkontrolle<br />

über 24 Stunden bei. Eine<br />

Besonderheit von Eklira® Genuair®<br />

ist die 2-mal tägliche Gabe. Durch sie<br />

wird am Abend ein zweiter bronchodilatatorischer<br />

Peak erreicht, der eine<br />

gute Bronchodilatation auch in der<br />

Nacht bewirkt. 3 Patienten profitieren<br />

von einer deutlichen Besserung der<br />

nächtlichen und frühmorgendlichen<br />

COPD-Symptome. 5,6 Darüber hinaus<br />

wird mit Eklira® Genuair® die Lebensqualität<br />

der Patienten signifikant<br />

verbessert.<br />

Hier konnte in einer großen klinischen<br />

Studie sogar eine klinisch relevante<br />

Verbesserung von 4,6 im<br />

St. George´s Respiratory Questionnaire<br />

(SGRQ) gegenüber Placebo<br />

erreicht werden. 7 Auch die Reduktion<br />

der Dyspnoe lag mit 1,0 Einheiten<br />

auf dem Transitional Dyspnoe Index<br />

(TDI) gegenüber Placebo im klinisch<br />

relevanten Bereich. 7<br />

Präferenz <strong>für</strong> Genuair® deutlich<br />

Auf dem diesjährigen Kongress der<br />

Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Pneumologie<br />

(DGP) in Hannover, wurden<br />

zwei Studien vorgestellt, die die<br />

Bereitschaft von COPD-Patienten zur<br />

Weiternutzung und Präferenz der<br />

Inhalatoren Genuair® und HandiHaler®<br />

(Einzeldosis-Trockenpulverinhalator)<br />

untersucht haben. In beiden<br />

Studien nutzen die Patienten im<br />

Wechsel beide Inhalatoren und wurden<br />

nach 2 beziehungsweise 6<br />

Wochen nach ihrer Bereitschaft zur<br />

Weiternutzung befragt.<br />

In beiden Studien äußerte eine<br />

signifikant höhere Anzahl der Patienten<br />

eine Präferenz <strong>für</strong> Genuair®<br />

gegenüber HandiHaler® (p


Seite 20 Industrie<br />

Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Erfolgreiche Phase-III-Daten <strong>für</strong> Afatinib und Nintedanib<br />

Erst- und Zweitlinientherapie des NSCLC<br />

Zwei große Phase-III-Studie liefern<br />

vielversprechende Daten <strong>für</strong> zwei in<br />

der späten klinischen Entwicklung<br />

befindliche zielgerichtete orale Substanzen<br />

zur Therapie des fortgeschrittenen<br />

nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms<br />

(NSCLC).<br />

In der LUX-Lung-6-Studie verlängerte<br />

Afatinib das progressionsfreie<br />

Überleben (PFS) bei Patienten mit<br />

positivem EGFR-Mutationsstatus von<br />

5,6 auf 11,0 Monate verglichen mit<br />

Gemcitabin/Cisplatin. „47 % der Patienten<br />

waren auch nach einem Jahr<br />

noch progressionsfrei“, berichtete<br />

Prof. Eckart Laack, Hamburg, bei einer<br />

Pressekonferenz in Frankfurt. Unter<br />

Chemotherapie waren es 2 %. Bei 2<br />

Dritteln der Patienten zeigte sich eine<br />

signifikante Tumorreduktion, die mit<br />

einer Verbesserung Lungenkrebsbedingter<br />

Symptome wie Husten,<br />

Dyspnoe und Schmerzen assoziiert<br />

war. Häufigste Nebenwirkungen der<br />

Therapie betrafen die Haut und<br />

Schleimhaut: Rash, Diarrhoe und Stomatitis/Mukositis<br />

waren jedoch gut<br />

kontrollierbar und reversibel. Afatinib<br />

ist der erste zur Zulassung eingereichte<br />

irreversible ErbB-Family-<br />

Blocker, der sich gegen die vier Rezeptor-Tyrosinkinasen<br />

der ErbB-Family<br />

(EGFR, HER2, ErbB3, ErbB4) richtet.<br />

Erste Phase-III-Daten der LUME-<br />

Lung-1-Studie zeigen in der Zweitlinientherapie<br />

mit Nintedanib erstmals<br />

eine relevante Verlängerung der Überlebenszeit,<br />

wie PD Dr. Martin Reck,<br />

Großhansdorf, erklärte. Der 3-Fach-<br />

Angiokinase-Hemmer unterdrückt die<br />

Tumorangiogenese durch simultane<br />

Blockade der Rezeptoren FGFR,<br />

VEGFR und PDGFR. Nintedanib,<br />

zusätzlich zu Docetaxel gegeben, verlängerte<br />

gegenüber der alleinigen<br />

Chemotherapie das Gesamtüberleben<br />

von NSCLC-Patienten mit Adenokarzinom<br />

nach Erstlinienversagen von<br />

10,3 auf 12,6 Monate. Im PFS als primärem<br />

Endpunkt zeigte sich eine Verlängerung<br />

um 0,7 Monate auf 3,4<br />

Monate, die unabhängig von der<br />

Tumorhistologie war. Unter dem<br />

Angiokinase-Hemmer lebten nach<br />

einem Jahr noch 52,7 % der Patienten,<br />

unter Docetaxel 25,7 %. Gastrointestinale<br />

Nebenwirkungen sowie reversible<br />

Leberenzymerhöhungen waren<br />

die häufigsten unerwünschten Ereignisse,<br />

die mit supportiven Maßnahmen<br />

oder Dosisreduktion gut<br />

beherrschbar waren. Hinsichtlich<br />

klassenspezifischer Nebenwirkungen<br />

der Antiangionese wie Hypertonus,<br />

Blutung oder Embolien zeigten sich<br />

keine Unterschiede zwischen beiden<br />

Therapiearmen, so Reck. (Michael<br />

Koczorek)<br />

I<br />

Quelle: Post-ASCO-Pressekonferenz<br />

„Patientengerechte Therapie beim<br />

NSCLC“, 19.06.2013, Frankfurt; Veranstalter:<br />

Boehringer Ingelheim<br />

Dramatische Fortschritte in der COPD-Therapie<br />

Duale Bronchodilatation setzt Maßstäbe<br />

Die kontinuierliche Weiterbehandlung<br />

mit Pemetrexed (Alimta®) nach erfolgreicher<br />

Induktionstherapie mit Pemetrexed/Cisplatin<br />

kann das Überleben<br />

von Patienten mit fortgeschrittenem,<br />

nicht-plattenepithelialem NSCLC<br />

(nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom)<br />

verlängern. Dass dies auch <strong>für</strong><br />

ältere Patienten ≥70 Jahre gilt, belegen<br />

die Ergebnisse einer Subgruppenanalyse<br />

der PARAMOUNT-Studie, die<br />

im Rahmen der Jahrestagung der<br />

American Society of Clinical Oncology<br />

(ASCO) in Chicago (IL)/USA vorgestellt<br />

wurden.<br />

Die Daten der prospektiven Studie<br />

zeigen einen signifikanten Überlebensvorteil<br />

<strong>für</strong> eine kontinuierliche<br />

Erhaltungstherapie mit Pemetrexed<br />

bei Patienten mit fortgeschrittenem,<br />

nicht-plattenepithelialem NSCLC. In<br />

die multizentrische Phase-III-Studie<br />

waren insgesamt 939 Patienten mit<br />

lokal fortgeschrittenem (Stadium IIIB)<br />

oder metastasiertem (Stadium IV)<br />

nicht-plattenepithelialem NSCLC<br />

(Adeno- und großzelliges Karzinom)<br />

aufgenommen worden. Sie erhielten<br />

zunächst eine Induktionstherapie,<br />

bestehend aus vier Zyklen Pemetrexed<br />

in Kombination mit Cisplatin.<br />

Studienteilnehmer, die unter dieser<br />

Therapie eine Tumorregression oder<br />

eine Krankheitsstabilisierung erreichten,<br />

wurden im Verhältnis 2:1 randomisiert<br />

und entweder mit Pemetrexed<br />

(n=359) in gleicher Dosierung (500<br />

mg/m2 Körperoberfläche an Tag 1,<br />

alle drei Wochen) oder mit Placebo<br />

(n=180) weiterbehandelt, jeweils<br />

zusammen mit bestmöglicher supportiver<br />

Therapie.<br />

Für die aktuelle Subgruppenanalyse<br />

der PARAMOUNT-Studie wurden<br />

die Daten der Patienten ≥70 Jahre<br />

(n=92 ) mit denen von Patienten unter<br />

70 Jahren verglichen (n=447). Das<br />

mediane Alter der Patienten betrug 73<br />

(≥70) respektive 60 Jahre. Patienten<br />

≥70 Jahre erreichten im Pemetrexed-<br />

Studienarm ein medianes Gesamtüberleben<br />

von 13,7 Monaten<br />

(95%-Konfidenzintervall 10,4–19,4)<br />

versus 12,1 Monaten unter Placebo<br />

(95%-Konfidenzintervall 8,4–16,9).2<br />

Das mediane Gesamtüberleben von<br />

Patienten unter 70 Jahren betrug im<br />

Pemetrexed-Arm 13,9 Monate<br />

(95%-Konfidenzintervall 12,5–16,1)<br />

und im Placebo-Arm 10,8 Monate<br />

(95%-Konfidenzintervall 9,5–12,9).<br />

Nach einem und zwei Jahren lebten<br />

von den Patienten ≥70 Jahre im Pemetrexed-Arm<br />

noch 60 % beziehungsweise<br />

34 % der Studienteilnehmer und<br />

52 % beziehungsweise 28 % im Placebo-Arm.<br />

Das 1- und 2-Jahres-Überleben<br />

der unter 70-Jährigen erreichte<br />

58 % und 31 % unter Pemetrexed und<br />

43 % beziehungsweise 19 % unter<br />

Placebo.<br />

I<br />

Quelle: Lilly Oncology<br />

Antivirale Atemschutzmaske<br />

Cholesterin-Abbau-Technologie<br />

Das Schweizer Start-up-Unternehmen<br />

Viroblock SA präsentierte im<br />

Rahmen der International Conference<br />

on Prevention & Infection Control<br />

2013 (ICPIC) in Genf aktuelle<br />

Daten zu seiner neuen antiviralen<br />

Atemschutzmaske. Diese Maske<br />

arbeitet mit einer von Viroblock entwickelten<br />

Technologie, bei der das<br />

Cholesterin in der Virushülle abgebaut<br />

und damit das Virus deaktiviert<br />

wird. Diese Technologie filtert und<br />

eliminiert über 99,9995 Prozent der<br />

H1N1-Grippeviren (Schweinegrippe),<br />

99,999 Prozent der H5N1- Grippeviren<br />

(Vogelgrippe) und 99,997 Prozent<br />

der über die Luft übertragenen humanen<br />

Coronarviren.<br />

Die Maske wurde entwickelt, um<br />

Menschen vor diesen respiratorischen<br />

Pathogenen zu schützen und<br />

ist mehr als hundertmal effektiver als<br />

vergleichbare Masken ohne die Viroblock-Technologie.<br />

Das Unternehmen<br />

beginnt ab sofort mit dem<br />

Direktvertrieb in der Schweiz und ist<br />

auf der Suche nach Distributoren in<br />

anderen Ländern.<br />

„Aerobiologische Tests <strong>für</strong> Atemschutzmasken<br />

simulieren reale<br />

Lebenssituationen, in denen der Träger<br />

Viren ausgesetzt ist. Die Maske<br />

hilft dabei, eine Übertragung von<br />

und auf die Person zu verhindern, die<br />

die Maske trägt“, so Dr. Thierry Pelet,<br />

Chief Science Officer (CSO) von Viroblock.<br />

„Das strenge Testverfahren<br />

demonstriert die Effektivität und die<br />

Geschwindigkeit, mit der die Cholesterin-Abbau-Technologie<br />

arbeitet.“<br />

Die aerobiologischen Tests laufen<br />

in Hochsicherheits-Laboratorien ab.<br />

Dabei werden feine Nebel von Viren<br />

außerhalb der Maske erzeugt und<br />

eine Pumpe saugt Luft und Viren<br />

durch die Atemmaske an. Abschließend<br />

wird getestet, ob lebende Viren<br />

ins Innere der Maske gelangt sind.<br />

„Wir glauben, dass unsere Schutzmaske<br />

helfen kann, Mitarbeiter im<br />

Gesundheitswesen, in der Agrarwirtschaft<br />

und im Sicherheitssektor wirkungsvoll<br />

zu schützen – bei gleichzeitig<br />

gutem Tragekomfort und<br />

gutem Wiederkennungswert“, sagte<br />

Dr. Jamie Paterson, Chief Executive<br />

Officer (CEO) von Viroblock. I<br />

Quellen: Viroblock<br />

Mukoviszidose bei Kindern<br />

Erfolgversprechende Therapiekonzepte<br />

Anlässlich der 9. Summer School <strong>für</strong><br />

Pädiatrische Pneumologie (27.-<br />

31.05.2013, Amrum) hat Linde Healthcare<br />

seine Therapiekonzepte Sekretmanagement,<br />

Inhalations- und<br />

Sauerstofftherapie zur Behandlung<br />

von Mukoviszidose bei Kindern vorgestellt.<br />

Prof. Karl Paul-Buck begrüßte<br />

auf Amrum pädiatrisch-pneumologisch<br />

tätige Fachärzte aus ganz<br />

Deutschland; Themen waren die Entwicklung<br />

der Lunge und Fehlbildungen,<br />

Endoskopie und Beatmung,<br />

Infektionen und interstitielle Lungenerkrankungen.<br />

Unter Berücksichtigung der individuellen<br />

Bedürfnisse sind bei Patienten<br />

mit Mukoviszidose verschiedene Sauerstofftherapielösungen<br />

möglich.<br />

Wichtig dabei sind immer die konsequente<br />

Durchführung der Sauerstofftherapie<br />

sowie die Erhaltung der<br />

Mobilität, damit das Auftreten von<br />

Folgekrankheiten verzögert oder<br />

sogar verhindert werden kann. Die<br />

Flüssigsauerstofftherapie (LTOT) gilt<br />

als Goldstandard, da sie einige Vorteile<br />

gegenüber Sauerstoff aus Gasflaschen<br />

(GOX) oder Konzentratoren<br />

aufweist. Neben der sehr hohen Reinheit<br />

von 99,5 % ist das LOX-System<br />

sehr leise, benötigt keinen Strom und<br />

ist vor allem in Bezug auf die Mobilität<br />

der Patienten unübertroffen.<br />

Mobile LOX-Geräte sind mit circa 1,5<br />

kg vergleichsweise leicht und haben<br />

eine hohe Reichweite – im Demandbetrieb<br />

je nach Bolusrate bis zu 20<br />

Stunden.<br />

Die Ärzte konnten sich bei der<br />

Summer School auch über die neue<br />

Sauerstoff-App von Linde Healthcare<br />

informieren. Die kostenlose Sauerstoff-App<br />

liefert <strong>für</strong> iPhone und<br />

An droid zahlreiche Informationen<br />

und hilfreiche Features rund um die<br />

Langzeitsauerstofftherapie. So kann<br />

zum Beispiel direkt am Smartphone<br />

berechnet werden, ob <strong>für</strong> einen Patienten<br />

eine LTOT indiziert ist oder ob<br />

weitere Untersuchungen nötig sind.<br />

Als zusätzliche Funktionen beinhaltet<br />

die App einen Rechner <strong>für</strong> den<br />

6-Minuten-Gehtest, ein Notizbuch<br />

sowie eine Feedback-Funktion mit<br />

direkter Kontaktmöglichkeit zu Linde<br />

Healthcare in Deutschland. I<br />

Quellen: Linde Healthcare


Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Industrie<br />

Seite 21<br />

Bewegung ist neben Rauchstopp und medikamentöser Inhalationstherapie ein wichtiger Erfolgsfaktor bei COPD<br />

In 80 Tagen um die Welt – Lauffeuer gegen COPD<br />

Die Novartis Pharma GmbH und die<br />

Novartis Consumer Health Deutschland<br />

GmbH rufen mit der Aktion<br />

„Lauffeuer gegen COPD“ dazu auf,<br />

gemeinsam in 80 Tagen zu Fuß die<br />

Welt zu umrunden. Jeder Teilnehmer<br />

kann hierbei ganz nach seinem Leistungsvermögen<br />

seinen Beitrag zur<br />

Weltumrundung leisten. COPD-Patienten,<br />

Angehörige, behandelnde<br />

Ärzte und weitere Interessierte sollen<br />

dadurch die positiven Effekte körperlicher<br />

Aktivität bewusst erleben. Unter<br />

dem Motto „Tue Gutes und habe Spaß<br />

dabei“ zählt jeder einzelne Schritt. Die<br />

gesundheitlichen Vorteile von regelmäßiger<br />

Bewegung sind weitreichend<br />

bekannt. Gerade auch Menschen mit<br />

chronischen Erkrankungen wie COPD<br />

(chronisch obstruktiver Lungenerkrankung)<br />

profitieren von körperlicher<br />

Aktivität. Die Aktion „Lauffeuer<br />

gegen COPD“ soll die positiven Effekte<br />

körperlicher Bewegung wieder stärker<br />

bewusst machen. Unter www.aktionlauffeuer.de<br />

können sich Interessiert<br />

die „Lauffeuer gegen COPD“-App auf<br />

ihr Smartphone herunterladen. Die<br />

App zählt die gelaufene Distanz des<br />

Nutzers und lädt sie automatisch auf<br />

die zentrale Lauffeuer-Website hoch.<br />

Alternativ kann auch telefonisch<br />

unter der kostenfreien Nummer 0800-<br />

26201091 ein Schrittzähler angefordert<br />

werden. Mit dem Startschuss am<br />

30. August 2013 werden alle Schritte<br />

gezählt und addiert. Fortschritte bei<br />

der gemeinsamen Weltumrundung<br />

können fortlaufend auf der Website<br />

beobachtet werden. Ob Spaziergang,<br />

Jogging-Strecke oder auch nur Fußweg<br />

zum Supermarkt – <strong>für</strong> jeden<br />

gelaufenen Kilometer stellt Novartis<br />

gemeinnützigen Organisationen 50<br />

Cent zur Verfügung und unterstützt<br />

dabei unter anderem den von COPD<br />

Deutschland e.V. organisierten Patientenkongress<br />

„Symposium Lunge“<br />

am 12. Oktober in Hattingen. Sollte<br />

die Weltumrundung in 80 Tagen<br />

gelingen, werden somit bis zu 20.000<br />

Euro <strong>für</strong> gemeinnützige Zwecke eingesetzt.<br />

<br />

I<br />

Quellen: Novartis Pharma GmbH<br />

Wie sich das Therapieziel Asthmakontrolle erreichen lässt<br />

Große und kleine Atemwege gleichermaßen behandeln<br />

Die moderne therapeutische Zielsetzung<br />

im Asthma-Management beinhaltet<br />

eine vollständige Asthmakontrolle<br />

und die Vorbeugung von<br />

Exazerbationen, wobei die Beeinflussung<br />

der hochprävalenten Entzündung<br />

in den großen und kleinen<br />

Atemwegen eine Schlüsselrolle einnimmt.<br />

Beim diesjährigen Respiration<br />

Day des Atemwegsexperten<br />

Chiesi in Parma tauschten internationale<br />

Experten ihr Wissen auf dem<br />

Gebiet der Asthma-Therapie aus.<br />

Die Evidenz der letzten Jahre<br />

zeigt, dass bei Asthma das gesamte<br />

Bronchialsystem bis in die Lungenperipherie<br />

von Entzündung und<br />

Remodelling betroffen ist. Der strukturelle<br />

Umbau hat eine progrediente<br />

Verdickung der glatten Muskulatur<br />

und eine Zunahme der Atemwegsobstruktion<br />

zur Folge, berichtete<br />

Prof. Paul M. O‘Byrne, Hamilton/<br />

Kanada. Betroffen sind auch die<br />

kleinen Atemwege mit einem Innendurchmesser<br />

unter 2 mm. Die Dysfunktion<br />

der kleinen Atemwege ist<br />

wiederum mit einer schlechteren<br />

Asthmakontrolle und vermehrten<br />

Exazerbationen assoziiert. Bei Patienten<br />

mit schweren Exazerbationen<br />

kommt es im Vergleich zu nicht exazerbierenden<br />

Asthmatikern zu einer<br />

schnelleren und möglicherweise<br />

irreversiblen Abnahme der Lungenfunktion.<br />

Der Nachweis, dass auch die distalen<br />

Bereiche des Bronchialtraktes in<br />

die Asthma-typische Entzündung<br />

involviert sind, hat zu einem Umdenken<br />

geführt – insofern als die kleinen<br />

Atemwege heute als eine Zielregion<br />

therapeutischer Maßnahmen betrachtet<br />

werden. Um die Asthmakontrolle<br />

zu verbessern und Exazerbationen<br />

vorzubeugen, ist es wichtig, vor allem<br />

in der Lungenperipherie eine hohe<br />

Wirkstoffdeposition zu erreichen.<br />

Goldstandard ist die Kombinationstherapie<br />

mit inhalativen Kortikosteroiden<br />

(ICS) und langwirksamen<br />

Betamimetika, so Prof. Dr. Klaus<br />

Rabe, Grosshansdorf. In Zukunft<br />

könnte auch eine verbesserte Definition<br />

von Asthma-Endotypen auf<br />

Basis der zugrundeliegenden pathogenetischen<br />

Mechanismen das<br />

Management von Exazerbationen<br />

und schwerem Asthma verbessern.<br />

Mit dem Foster® NEXThaler®<br />

haben sich die Möglichkeiten einer<br />

patientenorientierten inhalativen<br />

Therapie mit der extrafeinen Fix-<br />

Kombination Beclometason/Formoterol<br />

um einen einfachen, sicheren und<br />

wirksamen Trockenpulver-Inhalator<br />

erweitert. Sobald der Atemfluss den<br />

Schwellenwert von 40 l/min erreicht,<br />

wird die vollständige Dosis freigesetzt<br />

(Alles-oder-Nichts-Prinzip).<br />

Nach den Ergebnissen der offenen<br />

Placebo-Studien Peak Inspiratory<br />

Flow (PIF)-1 und PIF-2 sind Asthma-<br />

Patienten unabhängig vom Schweregrad<br />

ihrer Erkrankung und vom<br />

Grad der Asthmakontrolle in der<br />

Lage, diesen Schwellenwert zu erreichen<br />

und die atemzugsgesteuerte<br />

Dosisfreisetzung zu aktivieren. Wissenschaftler<br />

von Chiesi und der<br />

Loughborough University konnten in<br />

einer Visualisationsstudie nachweisen,<br />

dass die Dosisabgabe und die<br />

Desagglomeration von Wirkstoffund<br />

Trägerpartikeln in Bruchteilen<br />

von Sekunden erfolgt. Bei allen<br />

untersuchten Flussraten (40, 60 und<br />

100 L/min) wurde die vollständige<br />

Dosis in nur 0,35 s freigesetzt. Das<br />

dreifache Feedback (hören, sehen,<br />

schmecken) gibt Gewissheit, erfolgreich<br />

inhaliert zu haben. Die einfache<br />

und sichere Anwendung des<br />

FOSTER® NEXThaler® sowie die hohe<br />

Dosiskonstanz bei unterschiedlichen<br />

Flussraten bieten laut Dr. Rainer<br />

Gebhardt, Berlin, die Grundlage <strong>für</strong><br />

den Einsatz des neuen Pulverinhalators<br />

sowohl zur Neueinstellung als<br />

auch zur Umstellung von stabil eingestellten<br />

Asthmatikern. I<br />

Quelle: Chiesi<br />

Dramatische Fortschritte in der COPD-Therapie<br />

Duale Bronchodilatation setzt Maßstäbe<br />

Unter der kombinierten Gabe eines<br />

lang wirksamen Beta2-Symathomimetikums<br />

mit einem lang wirksamen<br />

Anticholinergikum erreichen COPD-<br />

Patienten heute ein Ausmaß an Bronchodilatation,<br />

welches vor wenigen<br />

Jahren noch als völlig unrealistisch<br />

galt. Mehr noch hätte ein FEV1-<br />

Zuwachs von 200 ml und darüber<br />

früher sogar die Diagnose einer<br />

COPD infrage gestellt.<br />

In der COPD (chronic obstructive<br />

pulmonary disease)-Therapie ist die<br />

Verbesserung der Lungenfunktion<br />

auch deshalb ein wichtiges Therapieziel,<br />

weil auf diesem Wege zugleich<br />

eine Reduktion der Exazerbationsrate<br />

erreicht werden kann. Dies<br />

gelingt nach heutigem Verständnis<br />

durch eine Dilatations-bedingte<br />

Abnahme der auf das Atemwegsepithel<br />

einwirkenden Scherkräfte,<br />

berichtete Prof. Tobias Welte bei<br />

einem Experten-Workshop am Rande<br />

der Jahrestagung der American Thoracic<br />

Society (ATS) in Philadelphia.<br />

Dies könnte die Freisetzung inflammatorisch<br />

wirksamer Zytokine reduzieren<br />

- und die Exazerbationsrate<br />

gleichermaßen. Aus eben diesen<br />

Überlegungen leitet der Pneumologe<br />

zusätzliche Argumente <strong>für</strong> eine frühzeitige<br />

maximale Bronchodilatation<br />

bei COPD-Patienten ab.<br />

Was das Ausmaß der Bronchialerweiterung<br />

angeht, hat sich die Kombination<br />

des lang wirksamen Beta2-<br />

Agonisten Indacaterol mit einem<br />

lang wirksamen Anticholinergikum<br />

(LAMA) gegenüber der alleinigen<br />

Gabe eines LAMA als eindeutig überlegen<br />

erwiesen. Dies gilt sowohl im<br />

Hinblick auf Parameter der Lungenfunktion<br />

wie das FEV1 (forciertes<br />

expiratorisches Sekundenvolumen)<br />

als auch im Hinblick auf die Exazerbationsrate.<br />

Im Rahmen einer in Philadelphia<br />

vorgestellten klinischen<br />

Studie (SPARK) erwies sich etwa die<br />

in den Startlöchern stehende Fixkombination<br />

von Indacaterol und<br />

dem lang wirksamen Anticholinergikum<br />

Glycopyrronium gegenüber<br />

der alleinigen Gabe von Tiotropium<br />

gerade auch im Hinblick auf die<br />

angestrebte Reduktion der Exazerbationsrate<br />

als überlegen. Ein Vorteil<br />

dieser Kombination liegt nach Angaben<br />

Weltes darin, dass es im Langzeiteinsatz<br />

bislang keinerlei Hinweise<br />

auf einen Wirkungsverlust im Sinne<br />

einer Tachyphylaxie gibt.<br />

Allein mit spirometrischen Messungen<br />

der Lungenfunktion lässt<br />

sich das therapeutische Potenzial<br />

eines Bronchodilalators übrigens<br />

nicht erfassen. Klinisch relevante<br />

Effekte auf die inspiratorische Kapazität<br />

und Komponenten der dynamischen<br />

Überblähung verlangen<br />

aufwendigere Messungen mit Hilfe<br />

der Bodyplethysmografie. (Ludger<br />

Riem)<br />

I<br />

Quellen: Experten-Workshop „Duale<br />

Bronchodilatation – der neue Standard<br />

in der COPD-Behandlung?“, Veranstalter:<br />

Novartis Pharmaceuticals, Philadelphia,<br />

21. Mai 2013.


Seite 22 Industrie<br />

Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Anspruch und Wirklichkeit in der Inhalationstherapie:<br />

Anwendungsfehler mindern Therapieerfolg<br />

Die Entwicklung hocheffektiver<br />

Inhalationsgeräte zählt zu den Meilensteinen<br />

bei der Therapie obstruktiver<br />

Atemwegserkrankungen wie<br />

Asthma bronchiale und COPD. Trotz<br />

der Verfügbarkeit von technisch<br />

ausgefeilten Inhalatoren und hochwirksamen<br />

anti-inflammatorischen<br />

und bronchodilatierenden Medikamenten<br />

erreichen viele Patienten im<br />

Alltag nicht die erhoffte Symptomkontrolle.<br />

Häufigster Grund: Fehler<br />

bei der Inhalation, die eine effektive<br />

Deposition der Arzneimittelteilchen<br />

im Bronchialsystem verhindern.<br />

Wie auch eine im Rahmen des<br />

diesjährigen DGP-Kongresses<br />

durchgeführte Umfrage unter Pneumologen<br />

zeigt, gehen etwa 2 Drittel<br />

der befragten Ärzte davon aus, dass<br />

zwischen 40 - 80 % der Inhalationsmanöver<br />

nicht korrekt durchgeführt<br />

werden. Um Anwendungsfehler –<br />

wie etwa die unzureichende Koordination<br />

von Einatmen und Auslösen<br />

– zu vermindern, eignen sich atemzuggetriggerte<br />

Inhalationssysteme<br />

wie Autohaler® und Easi-Breathe®.<br />

Sie zeichnen sich durch eine einfache<br />

und patientenfreundliche<br />

Handhabung aus. Die einfache<br />

Anwendung ist auch ausschlaggebend<br />

<strong>für</strong> eine gute Compliance<br />

und einen möglichst geringen<br />

Schulungsaufwand <strong>für</strong> die Praxis.<br />

In Verbindung mit einem extrafeinen<br />

Beclometasonspray (Ventolair®)<br />

oder dem kurzwirksamen,<br />

bronchien erweiternden Beta-<br />

2-Agonisten Salbutamol<br />

(Salbulair®N) können diese Devices<br />

<strong>für</strong> eine gute Symptomkontrolle<br />

sorgen.<br />

In einer großen in Frankreich<br />

durchgeführten Untersuchung mit<br />

über 3800 Patienten betrug die<br />

Häufigkeit therapierelevanter<br />

Anwendungsfehler mit klassischen<br />

treibgasbetriebenen Dosieraerosolen<br />

(MDI) knapp 40 % – im Vergleich<br />

zu circa 10 % mit dem atemzuggetriggerten<br />

Inhalationssystem<br />

Autohaler®.<br />

Im Gegensatz zu Trockenpulverinhalatoren<br />

(DPI) und klassischen<br />

treibgasbetriebenen Dosieraerosolen,<br />

die einen hohen<br />

inspiratorischen Atemfluss bzw.<br />

eine gute Koordination zwischen<br />

manueller Auslösung und Inhalation<br />

erfordern, erleichtern technische<br />

Weiterentwicklungen wie<br />

Autohaler® und Easi-Breathe® die<br />

Inhalation: Die Auslösung erfolgt<br />

atemzuggetriggert schon mit geringem<br />

Inspirationsfluss, da die eigentliche<br />

Freisetzung mit Hilfe des<br />

Treibgases erfolgt.<br />

Beide Systeme machen eine gute<br />

Koordinationsfähigkeit überflüssig.<br />

Vielmehr lösen sie nach Erreichen<br />

eines geringen Triggerflusses den<br />

Sprühstoß automatisch aus, so dass<br />

sich der Patient ganz auf die optimale<br />

Inhalation konzentrieren<br />

kann. Für ein erfolgreiches Inhalationsmanöver<br />

ist nicht mehr Inspirationskraft<br />

erforderlich als <strong>für</strong> das<br />

Trinken durch einen Strohhalm. I<br />

Quelle: Teva<br />

Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom (NSCLC)<br />

Längeres progressionsfreies Überleben<br />

Patienten mit einem fortgeschrittenen<br />

EGFR-mutationspositiven nichtkleinzelligen<br />

Lungenkarzinom<br />

(NSCLC) können in Bezug auf das<br />

progressionsfreie Überleben (PFS)<br />

und die Lebensqualität von einer<br />

Behandlung mit Afatinib profitieren<br />

wie die auf der diesjährigen ASCO-<br />

Tagung vorgestellten Daten der LUX-<br />

Lung 6-Studie erneut bestätigen.<br />

Afatinib ist ein oraler irreversibler<br />

Tyrosinkinase-Inhibitor, der gegen<br />

alle relevanten Rezeptoren der ErB-<br />

Familie gerichtet ist. Der neue Wirkstoff<br />

ist zur Behandlung des nichtkleinzelligen<br />

Lungenkrebses bei<br />

Patienten gedacht, die eine Mutation<br />

des epidermalen Wachstumsfaktors<br />

(EGFR) aufweisen. Auf dem diesjährigen<br />

ASCO-Kongress präsentierte<br />

Prof. Yi-Long Wu, Guangdong/China,<br />

die aktuellen Daten aus der Phase-III-<br />

Studie LUX-Lung 6, einer Schwester-<br />

Studie von LUX-Lung 3. In der LUX-<br />

Lung-6-Studie erhielten 364<br />

asiatische Patienten mit fortgeschrittenem<br />

NSCLC (Stadium IIIB/IV, Performance-Status<br />

0–1, chemonaiv)<br />

und positivem EGFR-Mutationsstatus<br />

entweder Afatinib oder Cisplatin/<br />

Gemcitabin. Der primäre Endpunkt<br />

war das progressionsfreie Überleben<br />

(PFS).<br />

„Die mit Afatinib behandelten<br />

Patienten lebten etwa ein Jahr länger,<br />

bevor der Tumor wieder zu wachsen<br />

begann“, konstatierte Wu. Das mediane<br />

PFS betrug in der Afatinib-<br />

<strong>Gruppe</strong> 11,0 Monate gegenüber 5,6<br />

Monaten in der Vergleichsgruppe<br />

(Hazard Ratio [HR] 0,28; p


Kompakt Pneumologie Juli/August 2013<br />

Termine<br />

Seite 23<br />

15th International Congress of Immunology<br />

22.08. - 27.08.2013<br />

Ort: Mailand, Italien<br />

Information: Triumph C&C<br />

Via Lucilio, 60<br />

I-00136 Rom<br />

Tel.: +39-06-353-40-213<br />

Fax: +39-06-355-30-262<br />

E-Mail: ici2013@triumphgroup.it<br />

www.ici2013.org<br />

www.tourism.milan.it<br />

International Congress of Pediatrics<br />

(ICP) 2013<br />

24.08. - 29.08.2013<br />

Ort: Melbourne, Australien<br />

Information: Kenes International<br />

27th IPA/ICP<br />

1-3, Rue de Chantepoulet, P.O. Box<br />

1726<br />

CH-1211 Genf 1<br />

Tel.: +41(0)22-908-0488<br />

Fax: +41(0)22-906-9140<br />

E-Mail:<br />

IPAcongress@ipa-world.org<br />

www2.kenes.com/ipa<br />

www.visitmelbourne.com<br />

11th World Federation of Societies<br />

of Intensive and Critical Care<br />

Medicine Congress (WFSICCM)<br />

8.08. - 01.09.2013<br />

Ort: Durban, Südafrika<br />

Information: Turners Conferences<br />

P.O. Box 1935<br />

ZA-4000 Durban<br />

Tel.: +27(0)31-368-8000<br />

Fax: +27(0)31-368-6623<br />

E-Mail: info@criticalcare2013.com<br />

www.criticalcare2013.com www.<br />

zulu.org.za<br />

Gemeinsame Jahrestagung der<br />

Schweizerischen Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Intensivmedizin (SGI), Schweizerischen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Herz- und<br />

thorakale Gefässchirurgie (SGHC)<br />

und Schweizerischen Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Notfall- und Rettungsmedizin<br />

(SGNOR)<br />

04.09. - 06.09.2013<br />

Ort: Genf, Schweiz<br />

IMK Institut <strong>für</strong> <strong>Medizin</strong> und<br />

Kommunikation AG<br />

Münsterberg 1<br />

CH-4001 Basel<br />

Tel.: +41(0)61-271-35-51<br />

Fax: +41(0)61-271-3338<br />

E-Mail: congress@imk.ch<br />

kongress2.imk.ch/SGI2012<br />

www.geneve-tourisme.ch<br />

Weimar Sepsis Update 2013<br />

04.09. - 07.09.2013<br />

Ort: Weimar<br />

Information: weimar GmbH<br />

UNESCO-Platz 1<br />

99423 Weimar<br />

Tel.: 03643-745-0<br />

Fax: 03643-745-333<br />

E-Mail: management@weimar.de<br />

www.sepsis-gesellschaft.de<br />

www.weimar.de<br />

8. Deutscher Allergiekongress<br />

4.09. - 07.09.2013<br />

Ort: Bochum<br />

Information: wikonect GmbH<br />

Hagenauer Str. 53<br />

65203 Wiesbaden<br />

Tel.: 0611-204809-16<br />

Fax: 0611-204809-10<br />

E-Mail: info@wikonect.de<br />

www.allergiekongress.de<br />

www.bochum.de<br />

ERS Annual Congress 2013<br />

07.09. - 11.09.2013<br />

Ort: Barcelona, Spanien<br />

European Respiratory Society (ERS)<br />

4, Ave Sainte-Luce<br />

CH-1003 Lausanne<br />

Tel.: +41(0)21-213-0101<br />

Fax: +41(0)21-213-0100<br />

E-Mail: enquiry@ersnet.org<br />

www.erscongress2013.org www.<br />

barcelona-tourist-guide.com<br />

43. Jahrestagung der Deutschen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Immunologie<br />

(DGfI)<br />

11.09. - 14.09.2013<br />

Ort: Mainz<br />

Information: Conventus Congressmanagement<br />

& Marketing GmbH<br />

Nadia Al-Hamadi<br />

Carl-Pulfrich-Str. 1<br />

07745 Jena<br />

Tel.: 03641-311-6315<br />

Fax: 03641-311-6241<br />

E-Mail:<br />

Nadia.Al-Hamadi@conventus.de<br />

www.immunology-conference.de<br />

www.mainz.de<br />

ASCIA Annual Scientific Meeting<br />

11.09. - 14.09.2013<br />

Ort: Perth, Australien<br />

Information: Australasian Society<br />

of Clinical Immunology & Allergy<br />

(ASCIA)<br />

Jill Smith<br />

PO Box 450<br />

AU-2093 Balgowlah NSW<br />

Fax: +61(0)2-9907-9773<br />

E-Mail: education@allergy.org.au<br />

www.ascia2013.com<br />

www.perthtouristcentre.com.au<br />

25. Deutscher Geriatriekongress<br />

12.09. - 14.09.2013<br />

Ort: Hof<br />

Information: Kongress- und Kulturmanagement<br />

GmbH<br />

Postfach 3664<br />

99407 Weimar<br />

Tel.: 03643-2468-0<br />

Fax: 03643-2468-31<br />

www.dggeriatrie.de<br />

www.hof.de<br />

109. Jahrestagung der Deutschen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Kinder- und<br />

Jugendmedizin (DGKJ)<br />

12.09. - 15.09.2013<br />

Ort: Düsseldorf<br />

Information: INTERPLAN Congress,<br />

Meeting & Event Management AG<br />

Landsberger Str. 155<br />

80687 München<br />

Tel.: 089-5482-3473<br />

Fax: 089-5482-3442<br />

E-Mail: dgkj@interplan.de<br />

www.dgkj2013.de<br />

www.duesseldorf.de<br />

Intensiv Update 2013<br />

20.09. - 21.09.2013<br />

Ort: Köln<br />

Information: wikonect GmbH<br />

Hagenauer Str. 53<br />

65203 Wiesbaden<br />

Tel.: 0611-204809-16<br />

Fax: 0611-204809-10<br />

E-Mail: info@wikonect.dew<br />

ww.intensiv-update.com<br />

www.koelntourismus.de<br />

Palliativtag 2013 der Deutschen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Palliativmedizin<br />

(DGP)<br />

20.09. - 21.09.2013<br />

Ort: Rostock<br />

Information: Kongress- und Kulturmanagement<br />

GmbH<br />

Postfach 3664<br />

99407 Weimar<br />

Tel.: 03643-2468-0<br />

Fax: 03643-2468-31<br />

www.dgpalliativmedizin.de<br />

www.rostock.de<br />

12. Intensivkurs Bronchoskopie<br />

12.10. 2013<br />

Ort: Bad Reichenhall<br />

Information: Kreisklinik Bad<br />

Reichenhall<br />

Lungenzentrum SüdOst<br />

Prof. Dr. Rainer W. Hauck<br />

Riedelstr. 5<br />

83435 Bad Reichenhall<br />

Tel.: 08651-772-401<br />

Fax: 08651-772-67379<br />

E-mail: rw.hauck@bglmed.de<br />

www.bglmed.de<br />

www.badreichenhall.de<br />

21. Jahrestagung<br />

der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Schlafforschung und Schlafmedizin e. V.<br />

17.–19. Oktober 2013 • Wiesbaden Der Blick zurück und der Weg nach vorn<br />

Inhalte<br />

• Fort- und Weiterbildungskurse<br />

• Forum Junge Wissenschaftler<br />

• Freie Vorträge<br />

• Industrie-Symposien<br />

• Kolleg Schlafmedizin<br />

• Patientenforum<br />

• Posterführungen/-vorträge<br />

• Sitzungen der Arbeitsgruppen der DGSM<br />

• Wissenschaftliche Symposien<br />

• Zahnärztliche Schlafmedizin<br />

Zertifziert durch die Landesärztekammer<br />

Hessen mit 18 Punkten der Kategorie B<br />

Informationen und Registrierung: www.dgsm-kongress.de<br />

© fotolia.com/clearlens/amandare


Bei Asthma und COPD<br />

Befreiende 3-fach-Sicherheit.<br />

Die Inhalation sehen, hören, schmecken.<br />

www.ateminfo.de<br />

Hotline: 0800 - 111 45 44<br />

Formotop ® 6 Mikrogramm Novolizer ® , Formotop ® 12 Mikrogramm Novolizer ® . Pulver zur Inhalation.<br />

Wirkstoff: Formoterolhemifumarat 1H2O. Zusammensetzung: Arzneilich wirksamer Bestandteil: 1 Einzeldosis Formotop ®<br />

6 / 12 Mikrogramm Novolizer ® mit 5.75 / 11.50 mg Pulver enthält 6 / 12 µg Formoterolhemifumarat 1 H2O (entspricht einer aus dem<br />

Mundstück abgegebenen Dosis von 5.1 / 10.2 µg Formoterolhemifumarat 1 H2O bzw. 4.18/ 8.36 µg Formoterol). Sonstiger Bestandteil: Laktose-<br />

Monohydrat (enthält geringe Mengen Milchprotein). Anwendungsgebiete: Dauerbehandlung zur Erleichterung bronchialobstruktiver Symptome und zur Vorbeugung<br />

von Belastungsasthma bei Asthmatikern, bei denen adäquate Corticosteroidbehandlung nicht ausreicht. Ebenfalls zur Erleichterung bronchialobstruktiver Symptome bei Patienten mit COPD.<br />

Gegenanzeigen: Überempfi ndlichkeit (Allergie) gegenüber Formoterol und/oder inhalierter Laktose. Formotop® 6 / 12 Mikrogramm Novolizer ® enthält 5.744 / 11.488 mg Laktose per Einzeldosis. Diese Menge<br />

verursacht normalerweise bei Patienten mit Laktose-Intoleranz keine Probleme. Vorsicht bei Patienten mit Thyreotoxikose, Phäochromozytom, hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie, idiopathischer subvalvulärer Aortenstenose, schwerer Hypertonie, Aneurysmen oder anderen schweren kardiovaskulären Störungen wie<br />

ischämischer Herzerkrankung, Tachyarrhythmie oder schwerer Herzinsuffi zienz sowie bei Patienten mit verlängertem QTc-Intervall (> 0.44 Sek.). Kinder < 6 Jahre. Nebenwirkungen: Häufi g (1 – 10 %): Kopfschmerzen, Tremor, Palpitationen (i.A. vorübergehend oder abnehmend bei Dauertherapie). Gelegentlich (0,1 – 1<br />

%): Agitiertheit, Rastlosigkeit, Schlafstörungen, Tachykardie, Arrhythmie, Muskelkrämpfe. Selten (0,01 – 0,1 %): Vorhoffl immern, supraventrikuläre Tachykardie, Extrasystolen, Hypo-/Hyperkaliämie, paradoxer Bronchospasmus, Exantheme, Urtikaria, Pruritus. Sehr selten (< 0,01 %, inkl. Einzelfälle): Geschmacksstörungen,<br />

Benommenheit, Angina pectoris, Verlängerung des QTc- Intervalls, Blutdruckveränderungen (Senkung oder Steigerung), Hyperglykämie, Erhöhung der Blutspiegel von Insulin, freien Fettsäuren, Glycerin und Ketonkörpern, Übelkeit, Überempfi ndlichkeitsreaktionen, angioneurotisches Ödem. Kinder < 12 Jahre: Einzelberichte über<br />

Übererregbarkeit, hyperaktive Verhaltensauffälligkeit oder Halluzinationen. Warnhinweise: Siehe Fachinformation. Darreichungsformen und Packungsgrößen: Siehe Fachinformation. Weitere Einzelheiten und Hinweise: Siehe Fach- und Gebrauchsinformation. Verschreibungspfl ichtig. Stand der Information: Oktober 2010.<br />

Astellas Pharma GmbH, Postfach 50 01 66, 80971 München.

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