A 535 Kabelschutzrohre aus PE-HD - Freiler Wolfgang Rohrsysteme

A 535 Kabelschutzrohre aus PE-HD - Freiler Wolfgang Rohrsysteme A 535 Kabelschutzrohre aus PE-HD - Freiler Wolfgang Rohrsysteme

02.11.2012 Aufrufe

Herausgeber: Kunststoffrohrverband e.V. Fachverband der Kunststoffrohr-Industrie Dyroffstraße 2 D-53113 Bonn Telefon: 0228/914 77-0 Fax: 0228/21 13 09 Kunststoffrohrverband e.V. Verlegeanleitung A 535 Kabelschutzrohre aus PE-HD erdverlegte Rohrsysteme für den Kabelschutz

Her<strong>aus</strong>geber: Kunststoffrohrverband e.V.<br />

Fachverband der Kunststoffrohr-Industrie<br />

Dyroffstraße 2<br />

D-53113 Bonn<br />

Telefon: 0228/914 77-0<br />

Fax: 0228/21 13 09<br />

Kunststoffrohrverband e.V.<br />

Verlegeanleitung<br />

A <strong>535</strong><br />

<strong>Kabelschutzrohre</strong><br />

<strong>aus</strong> <strong>PE</strong>-<strong>HD</strong><br />

erdverlegte <strong>Rohrsysteme</strong><br />

für den Kabelschutz


1. Auflage, A <strong>535</strong>/98-07<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

Allgemeines 3<br />

Geltungsbereich 3<br />

Befördern und Lagern der Rohrleitungsteile 4<br />

Rohrgraben 5<br />

Einbau der Leitungsteile und Herstellung der Rohrverbindungen 7<br />

Abstandshalter 10<br />

Richtungsänderungen in der Rohrtrasse 10<br />

Rohrverbindungen 11<br />

Klemm- und Schraubverbindungen 11<br />

Steckmuffenverbindungen 11<br />

Herstellung von Steckmuffenverbindungen 12<br />

Schweißverbindungen 13<br />

Kurzbeschreibung der Schweißverfahren 13<br />

Heizwendelschweißen 13<br />

Heizelementstumpfschweißen 14<br />

Anschluß an Bauwerke 15<br />

Nachträgliche Arbeiten an verlegten Kanälen 15<br />

Dichtheitsprüfung 16<br />

Verfüllen und Verdichten 16<br />

Besondere Maßnahmen 18<br />

Statische Berechnung 19<br />

Alternative Verlegetechniken 20<br />

Normen und Richtlinien 21<br />

Literaturhinweis 23<br />

Literaturhinweis<br />

Kunststoffrohr-Handbuch;<br />

Rohrleitungssysteme für die Ver- und Entsorgung<br />

sowie weitere Anwendungsgebiete;<br />

3. Auflage; Vulkan-Verlag Essen;<br />

ISBN 3-8027-2708-8


Allgemeines<br />

Die Verarbeitung und Verlegung von Rohren und Formstücken<br />

<strong>aus</strong> <strong>PE</strong>-<strong>HD</strong> ist durch geeignete Fachkräfte unter sachkundiger<br />

Aufsicht <strong>aus</strong>zuführen. Beim Bau der Leitungen sind die<br />

zusätzlichen technischen Vorschriften der Versorgungsunternehmen<br />

zu beachten.<br />

Außerdem sind die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften<br />

bzw. der Arbeitsschutzinspektion und evtl.<br />

anderer beteiligter Stellen einzuhalten.<br />

Geltungsbereich<br />

GÜTEZEICHEN<br />

KUNSTSTOFFROHRE<br />

Diese Anleitung gilt für die Verlegung von Rohren und<br />

Formstücken <strong>aus</strong> <strong>PE</strong>-<strong>HD</strong> (Polyethylen hoher Dichte) nach der<br />

Richtlinie R 5.3.1 <strong>Kabelschutzrohre</strong> <strong>aus</strong> <strong>PE</strong>-<strong>HD</strong> (Polyethylen<br />

hoher Dichte) mit dem Gütezeichen der Gütegemeinschaft<br />

Kunststoffrohre e.V., die als erdverlegte <strong>Rohrsysteme</strong> zum<br />

Schutz von Fernmeldeleitungen, Fernwirkanlagen, Stromleitungen<br />

für Hoch- und Niederspannung, Signalanlagen und<br />

sonstige Schaltanlagen dienen.<br />

Bei der Verlegung von Rohren und Formstücken nach<br />

DIN 16 874 Rohre und Formstücke <strong>aus</strong> Polyethylen hoher<br />

Dichte (<strong>PE</strong>-<strong>HD</strong>) für den Kabelschutz - Maße und technische Lieferbedingungen<br />

gelten ebenfalls die Vorschriften dieser Verlegeanleitung.<br />

3


4<br />

Befördern und Lagern der Rohrleitungsteile<br />

Die Rohrleitungsteile sind mit geeigneten Fahrzeugen zu befördern<br />

und sachkundig auf- und abzuladen.<br />

Abwerfen, Fallenlassen sowie hartes Aneinanderschlagen der<br />

Rohre ist in jedem Fall <strong>aus</strong>zuschließen. Rohre sollen während<br />

des Transportes auf ihrer ganzen Länge aufliegen.<br />

Der Lagerplatz soll eben sein und die Auflage der ganzen<br />

Rohrlänge ermöglichen. Ringbunde sind möglichst liegend zu<br />

lagern.<br />

Durch die Lagerung dürfen keine bleibenden Verformungen<br />

oder Beschädigungen der Rohre eintreten. Sämtliche Rohrleitungsteile<br />

sind so zu lagern, daß sie nicht verunreinigt werden<br />

können.<br />

Folgende Maßnahmen sind bei der Rohrlagerung zu berücksichtigen:<br />

Die Rohrlagen können mit (a) oder ohne Zwischenhölzer (b)<br />

gelagert werden.<br />

a)<br />

b)


Die Stapelhöhe loser Rohre soll 1,5 m nicht überschreiten.<br />

Die Rohrstapel sind seitlich zu sichern.<br />

Palettierte Rohrbündel können mit oder ohne Zwischenhölzer<br />

übereinander gestapelt werden. Es ist darauf zu achten, daß<br />

Holz auf Holz gelagert wird. Dabei sollten nicht mehr als drei<br />

Paletten übereinander gestapelt werden.<br />

Rohre und Formstücke sind bei längerer Lagerung im Freien vor<br />

zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen. Außerdem sind die<br />

Rohrleitungsteile vor Berührung mit schädigenden Medien wie<br />

Motorenkraftstoffen, Lösungsmitteln o.ä. zu schützen (vgl. Angaben<br />

in DIN 8075, Beiblatt 1).<br />

Rohrgraben<br />

Der Rohrgraben ist so anzulegen, daß alle Rohrleitungsteile<br />

unter Berücksichtigung statischer Erfordernisse (siehe<br />

Abschnitt Statische Berechnung) in geeigneter Tiefe verlegt<br />

werden können.<br />

Hinsichtlich der Rohrgraben<strong>aus</strong>führung gelten die Festlegungen<br />

in DIN 4124.<br />

5


6<br />

Für die Grabensohle und die Rohrbettung darf nur steinfreies,<br />

verdichtungsfähiges Material verwendet werden.<br />

Mindestüberdeckung: h = 0,8 m bzw. 0,5 m<br />

Die Rohrgrabensohle ist vor dem Verlegevorgang mit leichtem<br />

Verdichtungsgerät abzurütteln.<br />

In felsigem oder steinigem Untergrund ist die Grabensohle<br />

mindestens 0,15 m tiefer <strong>aus</strong>zuheben und der Aushub durch<br />

eine steinfreie Schicht (Sand, Feinkies mit Größtkorn ∅ 20 mm)<br />

zu ersetzen.<br />

Bei nicht tragfähiger und stark wasserhaltiger Grabensohle sowie<br />

der Gefahr des Ausspülens des einzubringenden Verfüllmaterials<br />

durch wechselnde Grundwasserstände ist durch geeignete<br />

Maßnahmen eine Stabilisierung sicherzustellen.<br />

Auflager und Einbettung der Rohre und Formstücke sind nach<br />

DIN EN 1610 (siehe auch DIN 4033) <strong>aus</strong>zuführen.<br />

In Steilstrecken muß durch geeignete Sicherungen vermieden<br />

werden, daß die Rohrbettung abschwemmt und die Rohrleitung


unterspült wird. In Hang- und Steilstrecken ist die Rohrleitung<br />

auch gegen Abrutschen zu sichern, z.B. durch Riegel.<br />

Bei wechselnden Bodenschichten und damit verbundenen<br />

Tragfähigkeitsänderungen der Grabensohle ist an den<br />

Übergangsstellen eine <strong>aus</strong>reichend lange Feinkies- oder<br />

Sandaufschüttung vorzusehen.<br />

Für die Druckprüfung sind nach Möglichkeit die Rohrverbindungsstellen<br />

freizuhalten.<br />

Einbau der Leitungsteile und Herstellung der Rohrverbindungen<br />

Die Rohre sind in möglichst langen Strängen zu verlegen, wobei<br />

jeder Rohrstrang nach Gefälle und Richtung einzumessen ist.<br />

Die für Polyethylen geltenden temperaturbedingten Längenänderungen<br />

sind zu beachten.<br />

Es wird empfohlen, Rohre und Formstücke <strong>aus</strong> <strong>PE</strong>-<strong>HD</strong><br />

bei Temperaturen unter 0 °C nur unter Anwendung besonderer<br />

Maßnahmen zu verlegen. Dazu zählen im Bedarfsfall z.B.<br />

Vorwärmen, Einzelten oder Beheizen.<br />

Die Rohrleitungsteile sind vor dem Einbau auf Transportschäden<br />

und ähnliche Beeinträchtigungen zu überprüfen und<br />

7


8<br />

im Verbindungsbereich zu säubern. Riefen und Kratzer dürfen<br />

nicht tiefer als 10 % der zulässigen Mindestrohrwanddicke sein.<br />

Beschädigte Teile sind <strong>aus</strong>zusondern.<br />

Das Ablängen der Rohre ist im Bedarfsfall mit einer feinzahnigen<br />

Säge oder einem geeigneten Rohrschneider vorzunehmen.<br />

Die Rohre sind rechtwinklig zu schneiden.<br />

Grate und Unebenheiten der Trennflächen sind mit einem<br />

geeigneten Werkzeug, z.B. grobhiebige Feile, Ziehklinge oder<br />

Schaber, zu entfernen. Hierbei sind Einschnitte und Kerben zu<br />

vermeiden.<br />

Zugeschnittene Rohrenden müssen entsprechend der Verbindungsart<br />

bearbeitet werden.<br />

Das Abwickeln der Rohre vom Ring kann auf mehrere Arten<br />

erfolgen. Bei Rohren bis 63 mm Außendurchmesser wird im<br />

allgemeinen der Bund in Senkrechtstellung abgerollt, wobei der<br />

Rohranfang zu fixieren ist. Bei größeren Abmessungen<br />

empfiehlt sich die Verwendung einer Abwickelvorrichtung.<br />

Die Ringbunde können beispielsweise flach auf Holz- oder<br />

Stahl-Drehkreuze gelegt und von Hand oder mit einem langsam<br />

fahrenden Fahrzeug abgewickelt werden.


Die Rohre sind gerade abzuwickeln und dürfen nicht geknickt<br />

werden. Das Abziehen in einer Spirale ist unzulässig.<br />

Beim Abwickeln der Rohre von Trommeln oder Ringbunden ist<br />

zu beachten, daß die Rohrenden beim Lösen der Befestigung<br />

federnd wegschnellen können.<br />

Da besonders bei größeren Rohren erhebliche Kräfte freigesetzt<br />

werden, ist entsprechend vorsichtig vorzugehen (Unfallgefahr!).<br />

Darüber hin<strong>aus</strong> ist beim Abwickeln zu beachten, daß die<br />

Flexibilität der Rohre von der Umgebungstemperatur beeinflußt<br />

wird. Bei Temperaturen in Frostnähe ist zur leichteren Handhabung<br />

zu empfehlen, die noch aufgewickelten Rohre zu<br />

erwärmen. Dies kann z.B. mit Warmluft (max. 80 °C) erfolgen.<br />

Empfehlenswert ist auch eine Zwischenlagerung der Rohre<br />

in einer beheizten Halle oder einem beheizten Zelt über einen<br />

Zeitraum von mehreren Stunden.<br />

Beim Herstellen von Paßlängen ist die temperaturbedingte<br />

Längenänderung der Rohre zu beachten. Beim Anstieg bzw.<br />

Abfall der Rohrwandtemperatur um 1 Kelvin (1 K = 1 °C)<br />

verlängert bzw. verkürzt sich ein Rohr <strong>aus</strong> <strong>PE</strong>-<strong>HD</strong> je Meter<br />

Länge um 0,2 mm.<br />

9


10<br />

Vor allem im Hochsommer muß zur Vermeidung von Spannungen<br />

innerhalb des Rohrsystems der Rohrstrang einige Zeit vor der<br />

Verfüllung bereits im Graben liegen, damit eine Angleichung<br />

zwischen Rohrleitung und Erdreich erfolgt.<br />

Abstandshalter<br />

Bei mehrlagiger Anordnung von Schutzrohren im Rohrgraben<br />

empfiehlt es sich, die Rohre durch Abstandshalter zu fixieren.<br />

Zur Vermeidung punktueller Belastung der Rohre sollte die<br />

Breite der Auflagenfläche des Abstandshalters 19 mm nicht<br />

unterschreiten.<br />

Richtungsänderungen in der Rohrtrasse<br />

Zur Richtungsänderung in der Rohrtrasse werden starre oder<br />

flexible Rohrbögen eingesetzt. In begrenztem Maße kann die<br />

Elastizität des Rohrwerkstoffes <strong>aus</strong>genutzt und das Rohr auch<br />

ohne Erwärmung gebogen werden. Der hierbei zulässige<br />

kleinste Biegeradius ist abhängig von der Verlegetemperatur<br />

und darf die in der Tabelle angegebenen Werte nicht unterschreiten.<br />

Verlegetemperatur Kleinster zulässiger Biegeradius<br />

R<br />

20 °C 20d<br />

10 °C 35d<br />

0 °C 50d


Rohrverbindungen<br />

Für <strong>Kabelschutzrohre</strong> <strong>aus</strong> <strong>PE</strong>-<strong>HD</strong> werden folgende Verbindungsarten<br />

angewendet:<br />

– Klemm- und Schraubverbindungen;<br />

– Steckmuffenverbindungen;<br />

– Schweißverbindungen.<br />

Klemm- und Schraubverbindungen<br />

Eine längskraftschlüssige Verbindung, die eingesetzt wird, wenn<br />

zug- und druckfeste Verbindungen, z.B. beim Einschießen<br />

von Kabeln, gefordert werden. Die Rohrverbinder müssen<br />

DIN 8076, Teil 1 entsprechen. Für die Montage sind die<br />

Anweisungen des Herstellers zu beachten.<br />

11


12<br />

Steckmuffenverbindungen<br />

Eine elastomergedichtete, nicht längskraftschlüssige Verbindung,<br />

die in Form von angeformten bzw. angeschweißten<br />

Muffen sowie Doppel-Steck- und Überschiebmuffen realisiert<br />

wird. Bei angeschweißten Steckmuffen ist die Schweißwulst<br />

zu beachten.<br />

Herstellung von Steckmuffenverbindungen<br />

– Lage und Unversehrtheit des Dichtringes überprüfen;<br />

– das Einsteckende des Rohres mit einem Anschrägwerkzeug<br />

oder einer grobhiebigen Feile unter einem Winkel von ca. 15 °<br />

anschrägen;<br />

– das vom Rohrhersteller empfohlene Gleitmittel dünn auf die<br />

Rohranschrägung auftragen;<br />

– das Rohr bis zum Anschlag in die Muffe einschieben; eine<br />

entsprechende Markierung kann hierbei als Einschubkontrolle<br />

dienen.<br />

Der Einbau von Doppel-Steck- und Überschiebmuffen erfolgt<br />

sinngemäß.


Schweißverbindungen<br />

Eine längskraftschlüssige und druckfeste Verbindung, die<br />

als Heizwendel- oder Heizelement-Stumpfschweißverbindung<br />

<strong>aus</strong>geführt wird.<br />

Die Durchführung der Schweißung muß nach der Richtlinie<br />

DVS 2207, Teil 1 Schweißen von thermoplastischen Kunststoffen<br />

- Heizelementschweißen von Rohren, Rohrleitungsteilen und<br />

Tafeln <strong>aus</strong> <strong>PE</strong>-<strong>HD</strong> erfolgen.<br />

Schweißgeräte müssen den Anforderungen der Richtlinie<br />

DVS 2208, Teil 1 Maschinen und Geräte zum Schweißen von<br />

thermoplastischen Kunststoffen - Heizelementschweißen<br />

entsprechen.<br />

Die jeweiligen Anleitungen der Rohr- und Schweißgerätehersteller<br />

sind zu beachten.<br />

Der Schweißbereich ist vor ungünstigen Witterungseinflüssen<br />

wie Feuchtigkeitseinwirkung oder Temperaturen unter 0 °C zu<br />

schützen (z.B. Vorwärmen, Einzelten oder Beheizen).<br />

Kurzbeschreibung der Schweißverfahren<br />

Heizwendelschweißen<br />

Die Verbindungsflächen (Rohraußenoberfläche und Muffeninnenseite)<br />

werden mittels in der Muffe vorhandener<br />

Widerstandsdrähte durch elektrischen Strom auf Schweißtemperatur<br />

erwärmt und geschweißt. Die Schweißung erfolgt<br />

mit geeigneten Schweißregeleinheiten unter Verwendung von<br />

Haltevorrichtungen.<br />

13


14<br />

vorbereiten<br />

Muffe Rohr<br />

fertige Verbindung<br />

Heizelementstumpfschweißen<br />

Dieses Verbindungsverfahren soll für Außendurchmesser nicht<br />

unter 110 mm verwendet werden.<br />

Die Verbindungsflächen der zu schweißenden Teile werden am<br />

Heizelement unter Druck angeglichen (Angleichen), anschließend<br />

bei reduziertem Druck auf Schweißtemperatur<br />

erwärmt (Anwärmen) und nach dem Entfernen des Heizelementes<br />

(Umstellen) unter Druck zusammengefügt (Fügen).<br />

Während der Abkühlung ist der Fügedruck der in der<br />

Schweißvorrichtung eingespannten Teile aufrechtzuerhalten.<br />

Maßnahmen für eine beschleunigte Abkühlung der verschweißten<br />

Teile sind unzulässig.


vorbereiten<br />

Für die spätere Verwendung ist die bei der Schweißung<br />

entstehende Schweißwulst zu beachten und ggf. zu entfernen.<br />

Anschluß an Bauwerke<br />

Rohr Heizelement Rohr<br />

anwärmen<br />

fertige Verbindung<br />

Anschlüsse an Bauwerke (Schächte usw.) sind unter Verwendung<br />

von geeigneten Mauerdurchführungen <strong>aus</strong>zuführen.<br />

Nachträgliche Arbeiten an verlegten Kanälen<br />

Für Instandsetzungsarbeiten unbelegter Kanäle wird der<br />

beschädigte Rohrabschnitt durch senkrechte Schnitte zur<br />

Rohrachse her<strong>aus</strong>getrennt. Nach dem Anfasen beider Rohrenden<br />

wird je eine Doppel-Steckmuffe mit dem längeren<br />

Muffenteil bis zum Anschlag auf die Rohrenden aufgeschoben<br />

und der Abstand zwischen den beiden Doppel-Steckmuffen<br />

<strong>aus</strong>gemessen.<br />

15


16<br />

Die mit angeschrägten Enden versehene entsprechende<br />

Paßlänge wird in eine der beiden Doppel-Steckmuffen bis<br />

zum Anschlag eingeschoben und die gegenüberliegende<br />

Doppel-Steckmuffe bis zum Anschlag auf die Paßlänge<br />

zurückgeschoben.<br />

Beim Instandsetzen belegter Kanäle ist darauf zu achten, daß<br />

das innenliegende Kabel auf keinen Fall beschädigt wird.<br />

Die Reparatur erfolgt unter Verwendung geeigneter Reparatursets<br />

(z.B. Halbrohre; Anforderungen siehe auch Abschnitt<br />

Dichtheitsprüfung).<br />

Dichtheitsprüfung<br />

Wenn keine anderen Forderungen hinsichtlich der Dichtheit<br />

gestellt werden, ist die Leitung vor dem Verfüllen des Grabens<br />

abschnittsweise mit Luft (Überdruck 0,5 bar, Prüfdauer<br />

15 min) abzudrücken. Dabei sind die Festlegungen in<br />

DIN EN 1610 (siehe auch DIN 4033) zu beachten.<br />

Verfüllen und Verdichten<br />

Die Verdichtung trägt unmittelbar zur Standsicherheit der erdverlegten<br />

Leitung bei und ist deshalb sorgfältig durchzuführen.<br />

Beiderseits der Rohrleitung ist steinfreier, verdichtungsfähiger<br />

Boden (Größtkorn ∅ 20 mm) in Lagen bis zu 0,3 m<br />

anzuschütten und von Hand oder mit leichten maschinellen<br />

Geräten zu verdichten. Die Rohre dürfen dabei seitlich nicht<br />

verschoben werden.<br />

Rohre kleiner Nennweiten sind beim Einbetten in ihrer Höhenlage<br />

zu sichern.


Bei mehrlagiger Verlegung im Rohrgraben muß jede Rohrlage<br />

gesondert eingebettet (verfüllt und verdichtet) werden, bevor<br />

die nächste Lage <strong>aus</strong>gelegt wird.<br />

Anschließend ist die weitere Verfüllung lagenweise bis auf etwa<br />

0,3 m über dem Rohrscheitel mit steinfreiem Boden unter<br />

<strong>aus</strong>reichendem Verdichten einzubringen. Geeigneter Boden<br />

muß ggf. angefahren werden.<br />

Bei mehrlagiger Verlegung ist im Bereich größerer Verkehrslasten<br />

der Rohrgraben mit einem Sand-/Zementgemisch zu<br />

verfüllen.<br />

Bei Unterschreitung der Mindestüberdeckung von 0,8 m<br />

unter Verkehrsflächen bzw. 0,5 m unter Gehwegen sind geeignete<br />

Maßnahmen für die Lastverteilung (z.B. Einbetonieren)<br />

vorzusehen.<br />

50<br />

Ü = 42<br />

10<br />

10<br />

Rohrgraben<br />

Gehwegoberfläche<br />

verdichtungsfähiges<br />

Verfüllgut<br />

Beton B15<br />

Kies-Sand-Gemisch<br />

Rohr<br />

Bei Unterschreitung der Mindestüberdeckung in Beton verlegte Rohrlage<br />

(Beispiel)<br />

17


18<br />

Rohre und Formstücke dürfen unmittelbar einbetoniert werden.<br />

Dabei sind folgende Hinweise zu beachten:<br />

a) Muffenspalte mit Klebband abkleben, damit keine<br />

Zementmilch eindringen kann, die die spätere Funktion der<br />

Steckmuffe behindert.<br />

b) Rohre gegen Auftrieb sichern. Dabei sind die Befestigungsabstände<br />

so zu wählen, daß keine unzulässig hohen<br />

Durchbiegungen auftreten (Wassersackbildung).<br />

Das restliche Verfüllen des Rohrgrabens ist im Bereich des<br />

Straßenkörpers entsprechend dem Merkblatt für das Verfüllen<br />

von Leitungsgräben (Forschungsgesellschaft für Straßen- und<br />

Verkehrswesen, Arbeitsgruppe: Untergrund- und Unterbau, Alfred-Schütte-Allee<br />

10, 50679 Köln) vorzunehmen.<br />

Maschinelle Geräte können unter Berücksichtigung der<br />

Wirktiefe verwendet werden.<br />

Besondere Maßnahmen<br />

Bei Kreuzungen mit Fremdanlagen sind entsprechende Schutzmaßnahmen<br />

(z.B. Sollabstände) laut nachstehender Tabelle<br />

vorzusehen.<br />

Fremdanlage Schutzabstand der<br />

Fernmeldeanlage<br />

im Kreuzungs-/<br />

Näherungsbereich<br />

m<br />

Starkstromkabel/Starkstromanlagen 0,3<br />

andere Fernmeldeanlagen 0,3<br />

Gas-/Wasserleitungen 1,0<br />

sonstige Ver- und Entsorgungsleitungen 0,3<br />

Fernwärmeanlagen 1,0


Statische Berechnung<br />

Für die statische Berechnung von <strong>Kabelschutzrohre</strong>n kann<br />

das ATV-Berechnungsverfahren nach ATV-Arbeitsblatt A 127<br />

Statische Berechnung von Entwässerungskanälen und -leitungen<br />

(siehe auch DIN EN 1295, Teil 1) angewendet werden.<br />

Das ATV-Berechnungsverfahren ist prinzipiell nur für Einzelrohrverlegungen<br />

anwendbar und setzt vor<strong>aus</strong>, daß die Bau<strong>aus</strong>führung<br />

nach DIN EN 1610 (siehe auch DIN 4033) erfolgt.<br />

Sonderfälle - wie z.B. die Verlegung von Rohrpaketen oder<br />

-bündeln sowie alternative Verlegetechniken - werden von dem<br />

Berechnungsverfahren nicht abgedeckt.<br />

Ohne besonderen statischen Nachweis ist die Verlegung dieser<br />

Rohre und Formstücke möglich, wenn nachstehende<br />

Bedingungen erfüllt werden:<br />

– Auflagerung der Rohre gemäß DIN EN 1610 (siehe auch<br />

DIN 4033), Mindestüberdeckung unter Verkehrsflächen<br />

0,8 m und 0,5 m unter Gehwegen;<br />

– Art des Bettungsmaterials: Nichtbindige Böden gemäß Tabelle<br />

1 der DIN 1055, Teil 2 (Ausgabe Februar 1976);<br />

– Grabenbreite gemäß DIN 4124;<br />

– Überschüttung:<br />

– Lagenweise gegen den gewachsenen Boden verdichtete<br />

Grabenverfüllung (ohne Nachweis des Verdichtungsgrades);<br />

– Senkrechter Verbau des Rohrgrabens mit Kanaldielen oder<br />

Leichtspundprofilen, die erst nach dem Verfüllen gezogen<br />

werden;<br />

– Verbauplatten oder -geräte, die bei der Verfüllung des<br />

Grabens schrittweise entfernt werden;<br />

19


20<br />

– Unverdichtete Grabenverfüllung;<br />

– Einspülen der Verfüllung (nur geeignet für nichtbindige<br />

Böden);<br />

– Einbettung:<br />

– Lagenweise gegen den gewachsenen Boden bzw. lagenweise<br />

in der Dammschüttung verdichtete Einbettung (ohne<br />

Nachweis des Verdichtungsgrades);<br />

– Senkrechter Verbau innerhalb der Leitungszone mit Kanaldielen<br />

oder Leichtspundprofilen, die erst nach dem Verfüllen<br />

gezogen werden;<br />

– Verbauplatten und -geräte unter der Vor<strong>aus</strong>setzung, daß<br />

die Verdichtung des Bodens nach dem Ziehen des Verb<strong>aus</strong><br />

sichergestellt ist;<br />

– Einspülen der Einbettung (nur geeignet für nichtbindige<br />

Böden).<br />

Alternative Verlegetechniken<br />

Für die Verlegung von <strong>Kabelschutzrohre</strong>n sind auch die sogenannten<br />

alternativen Verlegetechniken wie<br />

– Grabenfräse;<br />

– Einpflügen;<br />

– Bodenraketen;<br />

– Horizontalspülbohrverfahren<br />

einsetzbar.<br />

Informationen zu den unterschiedlichen Verlegetechniken und<br />

deren Einsatzgrenzen können über die Verlegefachfirmen bzw.<br />

die Maschinenhersteller eingeholt werden.


Normen und Richtlinien<br />

DIN 4033 1) Entwässerungskanäle und -leitungen –<br />

Richtlinien für die Ausführung<br />

DIN 4124 Baugruben und Gräben - Böschungen,<br />

Arbeitsraumbreiten, Verbau<br />

DIN 8074 Rohre <strong>aus</strong> Polyethylen (<strong>PE</strong>) - <strong>PE</strong> 63,<br />

<strong>PE</strong> 80, <strong>PE</strong> 100, <strong>PE</strong>-<strong>HD</strong> - Maße<br />

DIN 8075 Rohre <strong>aus</strong> Polyethylen (<strong>PE</strong>) - <strong>PE</strong> 63,<br />

<strong>PE</strong> 80, <strong>PE</strong> 100, <strong>PE</strong>-<strong>HD</strong> - Allgemeine<br />

Güteanforderungen, Prüfung<br />

DIN 8076 Druckrohrleitungen <strong>aus</strong> thermoplasti-<br />

Teil 1 schen Kunststoffen - Klemmverbinder<br />

<strong>aus</strong> Metall für Rohre <strong>aus</strong> Polyethylen<br />

(<strong>PE</strong>) - Allgemeine Güteanforderungen,<br />

Prüfung<br />

DIN 16874 Rohre und Formstücke <strong>aus</strong> Polyethylen<br />

hoher Dichte (<strong>PE</strong>-<strong>HD</strong>) für den Kabelschutz<br />

- Maße und technische Lieferbedingungen<br />

DIN EN 1295-1 Statische Berechnung von erdverlegten<br />

Rohrleitungen unter verschiedenen Belastungsbedingungen<br />

- Teil 1: Allgemeine<br />

Anforderungen<br />

DIN EN 1610 Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen<br />

und -kanälen<br />

1) wird zurückgezogen<br />

21


22<br />

GKR-Richtlinie R 5.3.1 2)<br />

<strong>Kabelschutzrohre</strong> <strong>aus</strong> <strong>PE</strong>-<strong>HD</strong> (Polyethylen<br />

hoher Dichte) mit dem Gütezeichen der<br />

Gütegemeinschaft Kunststoffrohre e.V.<br />

Richtlinie DVS 2207 3)<br />

Teil 1 Schweißen von thermoplastischen<br />

Kunststoffen - Heizelementschweißen<br />

von Rohren, Rohrleitungsteilen und<br />

Tafeln <strong>aus</strong> <strong>PE</strong>-<strong>HD</strong><br />

Richtlinie DVS 2208 3)<br />

Teil 1 Maschinen und Geräte zum Schweißen<br />

von thermoplastischen Kunststoffen -<br />

Heizelementschweißen<br />

ATV-Arbeitsblatt A127 4)<br />

Statische Berechnung von Entwässerungskanälen<br />

und -leitungen<br />

DVGW-Arbeitsblatt GW 330 5)<br />

Schweißen von Rohren und Rohrleitungsteilen<br />

<strong>aus</strong> Polyethylen (<strong>PE</strong> 80,<br />

<strong>PE</strong> 100 und <strong>PE</strong>-Xa) für Gas- und<br />

Wasserleitungen - Lehr- und Prüfplan<br />

2) Zu beziehen duch: Kunststoffrohrverband e.V., Dyroffstraße 2,<br />

53113 Bonn<br />

3) Zu beziehen durch: Deutscher Verlag für Schweißtechnik GmbH,<br />

Postfach 101965, 40010 Düsseldorf<br />

4) Zu beziehen durch: Gesellschaft zur Förderung der Abwassertechnik<br />

e.V., Postfach 1160, 53729 Sankt Augustin<br />

5) Zu beziehen durch: Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches<br />

e.V., Postfach 140362, 53058 Bonn


Literaturhinweis<br />

Kunststoffrohr-Handbuch;<br />

Rohrleitungssysteme für die Ver- und Entsorgung<br />

sowie weitere Anwendungsgebiete;<br />

3. Auflage; Vulkan-Verlag Essen;<br />

ISBN 3-8027-2708-8<br />

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