Flora & Fauna
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<strong>Flora</strong> & <strong>Fauna</strong><br />
Da Schiffe aus aller Welt in Amsterdam anlegen, ist der Hafen eine Quelle neuer<br />
Tierarten in Amsterdam. Sie reisen beispielsweise im Ballastwasser oder außen am<br />
Schiffsrumpf mit. Aber auch die Natur im Hafen wird gehegt. Durch diese beiden<br />
Faktoren konnte sich der Hafen zu einem besonderen Gebiet mit Hunderten<br />
Pflanzen- und Tierarten entwickeln. Was hat der Hafen an <strong>Flora</strong> und <strong>Fauna</strong> zu bieten?<br />
Pflanzen<br />
Im Hafengebiet kommen Hunderte von Pflanzensorten<br />
vor. Zu den ganz besonderen gehören:<br />
n Orchideen, 4 Arten:<br />
- die seltene Bienen-Ragwurz (Einzelexemplare, manchmal<br />
Dutzende)<br />
- Sumpf-Stendelwurz (Hunderte)<br />
- Übersehenes Knabenkraut (über 1.000, in den 1970er<br />
Jahren mit Sicherheit 500.000)<br />
- Breitblättrige Stendelwurz (Einzel-exemplare; im<br />
Hafengebiet selten, in Amsterdam dagegen nicht)<br />
n Sommerbitterling<br />
n Wald-Platterbse<br />
n Steifer Augentrost<br />
n Roter Zahntrost<br />
n Klebrige Parentucellie<br />
n Scharfes Berufkraut<br />
n Kriechende Hauhechel<br />
Pilze<br />
n Spitzgebuckelter Saftling, ein sehr seltener Pilz<br />
n Kegeliger oder Schwärzender Saftling (gibt an, dass<br />
im Grasland Bodenruhe herrscht)<br />
n Morchel<br />
Brutvögel<br />
n Austernfischer<br />
n Baumpieper<br />
n Beutelmeise<br />
n Blaukehlchen
n Eisvogel<br />
n Flussregenpfeifer<br />
n Feldlerche<br />
n Großer Brachvogel<br />
n Grünspecht<br />
n Kiebitz<br />
n Nachtigall<br />
n Rotschenkel<br />
n Sandregenpfeifer<br />
n Schmetterlinge, u. a. sehr seltene wie das Kleine Wiesenvögelchen<br />
und der Kleine Sonnenröschen-Bläuling<br />
n Uferschwalbe<br />
n Wachtel (2008 wurde der Ruf einer Wachtel registriert,<br />
was in diesem Gebiet sehr außergewöhnlich ist)<br />
n Waldohreule<br />
n Wanderfalke. Sowohl beim Abfallenergieunternehmen<br />
AEB als auch im Elektrizitätswerk Hemweg hat sich<br />
ein Wanderfalkenpärchen in einem Turm eingenistet.<br />
(Wanderfalken gelten seit den 1970er Jahren in den<br />
Niederlanden als fast ausgestorben). Die Nistkästen<br />
sind an einem Gitter zu erkennen, das aus dem<br />
Schornstein herausragt. In beiden Fällen handelt es<br />
sich um den westlichen Turm: bei AEB ist das vom<br />
Australiëhavenweg aus gesehen der hinterste Turm.<br />
Die Niststelle ist vom Aziëhavenweg aus zu sehen.<br />
Beim Elektrizitätswerk Hemweg handelt es sich vom<br />
Nieuwe Hemweg aus gesehen um den linken Turm<br />
des Kraftwerks. Die Niststelle ist vom Jan van Riebeeckhavenweg<br />
aus zu sehen.<br />
n Tagpfauenauge<br />
n Waldbrettspiel (war selten, Population steigt)<br />
n Kleines Wiesenvögelchen (in Amsterdam selten, im<br />
Hafengebiet häufig)<br />
Säugetiere<br />
n Bisamratte<br />
n Feldmaus<br />
n Fuchs<br />
n Hase<br />
n Hausspitzmaus<br />
Schmetterlinge<br />
n Admiral<br />
n C-Falter<br />
n Distelfalter<br />
n Kleiner Feuerfalter<br />
n Landkärtchen<br />
n Großes Ochsenauge<br />
n Rapsweißling<br />
n Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (gefährdete Art)
n Kaninchen<br />
n Waldmaus<br />
n Waldspitzmaus<br />
n Wanderratte<br />
Krabben und krebsartige Tiere<br />
n Amerikanische Blaukrabbe<br />
n Chinesische Wollhandkrabbe<br />
n Gemeine Schwimmkrabbe<br />
n Gemeine Strandkrabbe<br />
n Kamberkrebs oder Amerikanischer Flusskrebs<br />
n Zuiderzeekrabbe (sehr außergewöhnlich)<br />
Fische<br />
Im Hafengebiet findet man Seefische, Brackwasserfische<br />
und Süßwasserfische:<br />
n Aal<br />
n Flunder<br />
n Flussbarsch<br />
n Franzosendorsch<br />
n Hecht<br />
n Hering<br />
n Kabeljau<br />
n Karpfen<br />
n Kliesche<br />
n Dicklippige Meeräsche<br />
n Dünnlippige Meeräsche<br />
n Schwarzmundgrundel (ein Fisch aus dem Kaspischen<br />
Meer)<br />
n Seebarsch<br />
n Seezunge<br />
n Atlantischer Umber (in den Niederlanden sehr selten,<br />
kommt von der amerikanischen Ostküste. Wird wegen<br />
seiner Laute auch als „Knurr-Kaulbarsch“ bezeichnet.)<br />
n Wels (2009 wurde vor der Hafenverwaltung an dem<br />
Fluss IJ ein 102 cm langes Exemplar gefangen)<br />
n Wittling<br />
n Zander<br />
Weichtiere<br />
Im neuesten (salzhaltigsten) Hafen, dem Afrikahaven,<br />
findet man erstaunlich viele Muscheln.<br />
n Rangia cuneata (2008 wahrgenommen)<br />
n Amerikanische Bohrmuschel<br />
n Asiatische Körbchenmuschel<br />
n Brackwasserdreiecksmuschel (unzählige in allen Häfen<br />
und in tieferen Teilen des Flusses IJ)<br />
n Brackwasser-Herzmuschel<br />
n Feingerippte Körbchenmuschel<br />
n Gedrungene Trogmuschel (Afrikahaven)<br />
n Glänzende Pfeffermuschel (Afrikahaven)<br />
n Japanische Auster<br />
n Körbchenmuschel (Afrikahaven)<br />
n Sandklaffmuschel (Afrikahaven)<br />
n Zebramuschel<br />
Amphibien<br />
n Erdkröte<br />
n Grasfrosch<br />
n Kleiner Wassersalamander<br />
n Kreuzkröte. An schwülen Abenden wähnt man sich in<br />
den Tropen: Man hört sie überall. Im Hafen wurden an<br />
verschiedenen Stellen Froschtümpel angelegt. Einige<br />
sind nur vorübergehender Art, um so die geschützte<br />
Kreuzkröte von Baugeländen wegzulocken. Kreuzkröten<br />
können nämlich nach einem Regenschauer in<br />
flachen Pfützen Eier ablegen. Der Stadtökologe fängt<br />
sie und bringt sie zu sichereren Gebieten im Hafen,<br />
wie Entwässerungsgräben und Froschtümpel.<br />
n Ringelnatter (1 Exemplar im Waldstück Geuzenbos)<br />
n Wasserfrosch<br />
Exoten<br />
n Tüten-Kalkröhrenwurm. Dieser Wurm stammt wahrscheinlich<br />
aus Australien und bildet Korallenriffe. Er<br />
kommt in Form großer Klumpen überall im Hafengebiet<br />
vor. Vor allem am Nieuwe Hemweg sind diese<br />
Würmer gut zu sehen.<br />
Neuentdeckungen seit 2007<br />
n Im Afrikahaven nisten Uferschwalben auf dem Boden.<br />
2007 wurden sie zum ersten Mal im Hafen beobachtet,<br />
und zwar in der vor zehn Jahren angelegten<br />
Schwalbenwand bei der Hem-Fähre.
n 2007 wurde zum ersten Mal die Japanische Auster im<br />
Amsterdamer Hafen entdeckt.<br />
n 2007 wurde im Hafengebiet auch der Spitzgebuckelte<br />
Saftling gesichtet, ein seltener Pilz.<br />
n 2007 brütete ein Wanderfalkenpärchen in einem der<br />
Türme des Abfallenergieunternehmens AEB, nachdem<br />
dort ein Nistkasten aufgestellt worden war.<br />
2008 brüteten die Vögel wieder dort. Im Turm des<br />
Elektrizitätswerks Hemweg brütet seit 2002 ebenfalls<br />
ein Wanderfalkenpärchen. 2010 wurde auf dem Shell-<br />
Turm gegenüber der Hafenverwaltung ein Nistkasten<br />
aufgestellt. Hier können die Jungen der Wandelfalken<br />
brüten und mithelfen, die Stadttauben – ihre bevorzugten<br />
Beutetiere – zu bekämpfen.<br />
n 2008 wurde im IJ-Fluss eine neue Muschelsorte<br />
entdeckt, die Rangia cuneata. Diese weißschalige<br />
-Muschel stammt ursprünglich aus dem Golf von<br />
Mexiko. Der Stadtökologe Martin Melchers nimmt an,<br />
dass inzwischen Tausende im IJ-Fluss vorkommen.<br />
n 2008 wurde der Ruf einer Wachtel registriert, was in<br />
diesem Gebiet sehr außergewöhnlich ist.<br />
n 2009 wurde im IJ unweit der Hafenverwaltung ein<br />
großer, 102 cm langer Wels gefangen.<br />
n 2009 wurde im Waldstück Geuzenbos eine Ringelnatter<br />
gesichtet.<br />
Und sonst?<br />
Als in den 1970er Jahren Saugbagger im westlichen<br />
Hafengebiet den Boden austieften, machten sie in<br />
einer Tiefe von 10 bis 20 Metern eine naturgeschichtliche<br />
Entdeckung. Sie fanden dort im Sand vergraben<br />
Knochenreste ausgestorbener Tiere wie Mammut,<br />
Wollhaarnashorn, Steppenwisent und Riesenhirsch.<br />
Quelle: Hafen Amsterdam, Martin Melchers<br />
Port of Amsterdam - Factsheet Ausgabe 3 - April 2013<br />
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