Nr. 42/06 Pilotstudie zur Prüfung einer ... - ETH Zürich
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Katrin Hächler Diplomarbeit Deponierating <strong>Nr</strong>. <strong>42</strong>/20<strong>06</strong><br />
<strong>Nr</strong>. <strong>42</strong>/<strong>06</strong><br />
<strong>Pilotstudie</strong> <strong>zur</strong> Prüfung <strong>einer</strong> Bewertungsmethode für ein<br />
nationales Deponierating in der Schweiz<br />
Katrin Hächler<br />
Diplomarbeit<br />
Betreuer: Dr. Daniel J. Lang<br />
Oktober 20<strong>06</strong>
Katrin Hächler: <strong>Pilotstudie</strong> <strong>zur</strong> Prüfung <strong>einer</strong> Bewertungsmethode für<br />
ein nationales Deponierating in der Schweiz<br />
Diplomarbeit an der Professur für Umweltnatur- und<br />
Umweltsozialwissenschaften der <strong>ETH</strong> Zürich, <strong>Nr</strong>. <strong>42</strong>/<strong>06</strong><br />
Anschrift:<br />
<strong>ETH</strong> Zürich<br />
Institute for Human-Environment Systems<br />
CHN J76.1<br />
Universitätstrasse 22<br />
8092 Zürich
Dank<br />
Ein herzlicher Dank geht an alle Personen, die zum gelingen dieser Arbeit<br />
beigetragen haben. Vor allem danke ich:<br />
Dem Lehrstuhl für Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften (UNS) der <strong>ETH</strong><br />
Zürich für die Ermöglichung dieser Diplomarbeit.<br />
Dr. Daniel J. Lang für die wohlwollende Betreuung während der gesamten<br />
Diplomarbeitszeit. Seine Anregungen und Ideen sowie die konstruktive Kritik waren<br />
stets eine grosse Hilfe. Er hat mich immer wieder motiviert und unterstützt die<br />
Arbeit zu verbessern. Vielen Dank!<br />
Herrn Franz Fischer vom Verband der Betreiber und Betriebsleiter Schweizerischer<br />
Abfallbehandlungsanlagen (VBSA) für die super Einführung in das Gebiet der<br />
Deponierung. Dank ihm habe ich schnell verstanden, auf was bei <strong>einer</strong> Deponiebewertung<br />
zu achten ist. Er ist mir während der ganzen Feldstudie mit Rat und Tat<br />
<strong>zur</strong> Seite gestanden. Vielen herzlichen Dank!<br />
Herrn Christian Sieber vom Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des<br />
Kantons Zürich für seine Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung<br />
der Feldstudie.<br />
Den Deponiebetreibern, die ihre Deponien in dieser ersten <strong>Pilotstudie</strong> bewerten<br />
liessen für Ihr Vertrauen und Interesse. Ebenso den Deponieverantwortlichen der<br />
Kantone, die sich an der Feldsstudie beteiligten. Die Deponiebesichtigungen haben<br />
mir besondere Freude bereitet. Die interessanten, offenen Gespräche haben viel zu<br />
den guten Resultaten dieser Studie beigetragen.<br />
Prof. Roland W. Scholz und Michael Stauffacher für die Hilfe bei der Konzipierung<br />
des Expolorationsparcours. Ihre Erfahrung hat einen grossen Beitrag zum Erfolg des<br />
Parcours beigetragen. Michael Stauffacher danke ich zudem sehr für seine<br />
Unterstützung bei der statistischen Datenauswertung.<br />
Martina Mittler für das Konzept und die Vorbereitung des Explorationsparcours. Es<br />
hat Spass gemacht mit ihr zusammenzuarbeiten.
Karin Winter für die Mithilfe bei der Vorbereitung und die Durchführung des<br />
Explorationsparcours. Sie war stets eine grosse Hilfe und hat mich immer wieder<br />
aufgemuntert und motiviert. Merci!<br />
Den Experten, die am Explorationsparcours teilgenommen haben. Die guten<br />
Resultate dieser Arbeit wären ohne Ihre wertvollen Einschätzungen und Vorschläge<br />
nicht möglich gewesen.<br />
Linda Wehrli und Silja Wiederkehr haben vor allem in moralischer Hinsicht einen<br />
grossen Beitrag zu dieser Arbeit geleistet! Ich bedanke mich ganz herzlich für eure<br />
grosse Unterstützung durch die vielen guten Gespräche und die wunderbare<br />
Freundschaft. Silja Wiederkehr danke ich zudem sehr für das aufmerksame<br />
Korrekturlesen und die aufbauenden Komplimente. Vielen, vielen Dank!<br />
Thomas Imfeld. Er war während m<strong>einer</strong> ganzen Studienzeit, in fröhlichen und<br />
anstrengenden Momenten, eine sehr grosse Hilfe. Für dein Verständnis und vor<br />
allem deine Geduld danke ich dir von ganzem Herzen!<br />
Ein grosser Dank gilt m<strong>einer</strong> Familie. Meinen Brüdern Thomas und Dani und<br />
m<strong>einer</strong> Schwester Sybil danke ich für ihre Freundschaft und ihr Verständnis. Der<br />
grösste Dank geht an meine Eltern, Heidi und Max Hächler. Sie standen mir<br />
während meines ganzen Studiums unterstützend <strong>zur</strong> Seite. Ich danke euch von<br />
ganzem Herzen, dass ihr mich immer wieder motiviert und unterstützt und nie an<br />
mir zweifelt!
Zusammenfassung<br />
Der Verband der Betriebsleiter und Betreiber Schweizerischer Abfallbehandlungsanlagen<br />
(VBSA), das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons<br />
Zürich, die Interessengemeinschaft für die Entsorgung der Region Zürich (IGEZ) und<br />
das Bundesamt für Umwelt (BAFU) sind dabei in Zusammenarbeit mit dem<br />
Lehrstuhl für Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften (UNS) der<br />
Eidgenössischen Technischen Hochschule (<strong>ETH</strong>) Zürich eine Bewertungsmethode<br />
für ein nationales Deponierating in der Schweiz zu entwickeln. Das Ziel des<br />
Deponieratings ist, die Qualität der Deponien in der Schweiz im Hinblick auf ihre<br />
potentiellen Risiken zu bewerten. Dazu wurden 15 Bewertungskriterien definiert,<br />
welchen mittels Indikatoren bzw. Beschreibungen von Zuständen Risikopunkte<br />
zugeordnet werden. Zwecks der Vergleichbarkeit der Deponien sollen die<br />
Risikopunkte der einzelnen Kriterien aggregiert, d.h. zu einem Gesamtratingwert<br />
zusammengefasst werden. Um dem Ziel <strong>einer</strong> einfachen Bewertungsmethode<br />
näher zu kommen, wurde anhand von Bewertungsregeln festgelegt, dass<br />
abgeschlossene rekultivierte Deponieteile nicht bewertet werden und nur der am<br />
schlechtesten bewertete Deponieteil in die Bewertung einfliesst.<br />
Um die Bewertungsmethode zu prüfen und zu verbessern wurde im Rahmen der<br />
vorliegenden Arbeit eine <strong>Pilotstudie</strong> durchgeführt. Dabei galt es Schwachstellen<br />
und Änderungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Zur Prüfung der Anwendbarkeit der<br />
Bewertungsmethode wurden in <strong>einer</strong> Feldstudie neun Schweizer Deponien<br />
bewertet. In einem Expolorationsparcours (EP) wurde mittels individueller<br />
Expertenbefragungen untersucht, ob die Bewertungsmethode geeignet ist, das<br />
Bewertungsziel zu erreichen. Gleichzeitig wurden Anhaltspunkte für mögliche<br />
Kriteriengewichte erhoben, welche für eine Aggregation der Bewertungskriterien<br />
von Bedeutung sind.<br />
Die Feldstudie zeigte, dass die Methode anwendbar ist. Es war möglich Daten zu<br />
erheben, mittels deren den Bewertungskriterien Risikopunkte zugeordnet werden<br />
konnten. Das Kriterienset insgesamt scheint geeignet zu sein, mit Ausnahme der<br />
Abfallqualität schlugen die Experten keine weiteren Kriterien vor. Einige
Bewertungskriterien müssen jedoch genauer bzw. anders definiert werden,<br />
insbesondere die Kriterien „Abfallreaktivität“, „Anwohner & Ökosysteme“ und<br />
„Schadensbehebung“ sind zu ändern. Die Skalierung und Zuweisung von<br />
Risikopunkten sollte überarbeitet werden, da die Risikopunkte den tatsächlichen<br />
Risiken teilweise nicht gerecht werden. Die Skalierung ist insbesondere in Beug auf<br />
die Aggregation der Bewertungskriterien wichtig. Die Resultate der Feldstudie<br />
sowie der Expertenbefragungen zeigten, dass die gesamte Deponie bewertet und<br />
die verschiedenen Deponieteile differenziert in die Bewertung integriert werden<br />
sollten. Die hydrogeologischen Gegebenheiten des Standorts, die technischen<br />
Infrastrukturen und die Auswirkungen auf Grundwasser und Oberflächengewässer<br />
wurden von den Experten als am wichtigsten eingestuft. Bewertungskriterien zum<br />
Deponiebetrieb, wie beispielsweise „Betriebsreglement“ und „Arbeitssicherheit“<br />
sowie die Auswirkungen auf Anwohner und Ökosysteme wurden als weniger<br />
wichtig erachtet. Diese sind gemäss den Experten für eine Bewertung potentieller<br />
Deponierisiken nicht relevant.<br />
Die Bewertungsmethode ist ausgehend von den Resultaten dieser ersten<br />
<strong>Pilotstudie</strong> zu überarbeiteten und in <strong>einer</strong> weiteren <strong>Pilotstudie</strong> zu prüfen.<br />
Ausserdem sollen Möglichkeiten <strong>zur</strong> Monetarisierung von Deponierisiken<br />
analysiert und die Anwendbarkeit des Deponieratings für das Ausland untersucht<br />
werden.
Inhaltsverzeichnis<br />
Dank<br />
Zusammenfassung<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Tabellenverzeichnis<br />
1 Einleitung .......................................................................................................................................................1<br />
2 Bewertungsmethode .............................................................................................................................4<br />
3 Vorgehen und Methoden.....................................................................................................................9<br />
3.1 Feldstudie..............................................................................................................................................9<br />
3.2 Explorationsparcours....................................................................................................................11<br />
3.2.1 Einschätzung der Bewertungsmethode.................................................................... 13<br />
3.2.2 Gewichtung der Bewertungskriterien ....................................................................... 13<br />
3.2.3 Ausschlusskriterien ..............................................................................................................16<br />
3.2.4 Intuitive Bewertung.............................................................................................................16<br />
3.2.5 Auswertung.............................................................................................................................. 17<br />
3.3 Synthese..............................................................................................................................................18<br />
3.4 Statistische Datenauswertung mit SPSS .........................................................................19<br />
4 Resultate .....................................................................................................................................................23<br />
4.1 Resultate Feldstudie .....................................................................................................................23<br />
4.1.1 Bewertungsregeln .................................................................................................................23<br />
4.1.2 Eignung der Bewertungskriterien ............................................................................... 24<br />
4.1.3 Skalierung und Bewertungsalgorithmen .................................................................27
4.2 Resultate Explorationsparcours „Deponierating“.......................................................30<br />
4.2.1 Bewertungsmethode insgesamt..................................................................................30<br />
4.2.2 Skalierung und Bewertungsalgorithmen ................................................................32<br />
4.2.3 Bewertungsregeln ............................................................................................................... 34<br />
4.2.4 Definition der Bewertungskriterien........................................................................... 34<br />
4.2.5 Kriteriengewichte .................................................................................................................35<br />
4.2.6 Ausschlusskriterien .............................................................................................................39<br />
4.3 Resultate Synthese .......................................................................................................................41<br />
4.3.1 Gewichtung und Ratingresultate.................................................................................41<br />
4.3.2 Schwachstellen und Änderungsmöglichkeiten .................................................. <strong>42</strong><br />
5 Diskussion des Vorgehens ................................................................................................................46<br />
5.1 Feldstudie...........................................................................................................................................46<br />
5.2 Explorationsparcours.................................................................................................................. 47<br />
5.3 Synthese.............................................................................................................................................48<br />
6 Schlussfolgerungen .............................................................................................................................50<br />
7 Ausblick........................................................................................................................................................55<br />
8 Literatur.......................................................................................................................................................57<br />
A Anhang .......................................................................................................................................................59<br />
A1 Kriterienkatalog (Stand April 20<strong>06</strong>)......................................................................................61<br />
A2 Unterlagen Explorationsparcours.........................................................................................77<br />
A3 Qualitative Daten Feldstudie .................................................................................................137<br />
A4<br />
Qualitative Daten Explorationsparcours.........................................................................145<br />
A5 Ergänzungen <strong>zur</strong> statistischen Auswertung .................................................................177<br />
A6 Änderungsvorschläge zum Kriterienkatalog ................................................................ 181
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Ablauf des Explorationsparcours „Deponierating“.......................................... 12<br />
Abbildung 2: Wichtigkeit W1 und W2 der „eher wichtigen“ und der „eher nicht<br />
wichtigen“ Kriterien in Bezug auf den Ratingwert R ........................................................14<br />
Abbildung 3: Boxplot <strong>zur</strong> Darstellung der Verteilung der Variablen X, Y und Z ........... 21<br />
Abbildung 4: Risikopunkte der neun Deponien nach Bewertungskriterien ..................29<br />
Abbildung 5: Experteneinschätzungen <strong>zur</strong> Eignung der Bewertungsmethode........... 31<br />
Abbildung 6: Experteneinschätzung (Mittelwerte) <strong>zur</strong> Eignung der<br />
Bewertungsmethode nach Akteursgruppe ...........................................................................32<br />
Abbildung 7: Experteneinschätzung <strong>zur</strong> Definition der Bewertungskriterien..............35<br />
Abbildung 8: Kriteriengewichte, eingeschätzt durch die Experten im<br />
Explorationsparcours........................................................................................................................ 36<br />
Abbildung 9: Kriteriengewichte „Annahmekontrolle“ und „Schadensbehebung“ im<br />
Vergleich zwischen den Akteursgruppen .............................................................................. 39<br />
Abbildung 10: Ratingwerte der neun Deponien aus der Feldstudie unter<br />
Verwendung verschiedener Gewichtungen......................................................................... <strong>42</strong>
Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Aufbau des Kriterienkatalogs (5 Bereichen, 15 Bewertungskriterien) ............ 6<br />
Tabelle 2: Indikatoren und Bewertungsalgorithmus des Bewertungskriteriums<br />
„Geologie & Hydrologie“ ....................................................................................................................7<br />
Tabelle 3: Situationen und Bewertungsalgorithmus des Bewertungskriteriums<br />
„Technische Barriere“...........................................................................................................................8<br />
Tabelle 4: Kritik an den Bewertungskriterien durch die Deponiebetreiber und<br />
Kantonsvertreter .................................................................................................................................26<br />
Tabelle 5: Kritik an der Skalierung durch die Experten im Explorationsparcours........33<br />
Tabelle 6: Wichtigkeit der Kriterien anhand der Abweichung der Gewichtung <strong>zur</strong><br />
Gleichgewichtung................................................................................................................................37<br />
Tabelle 7: Ausschlusskriterien nach Anzahl Nennungen der Experten............................40<br />
Tabelle 8: Kommentare der Deponiebetreiber und Kantonsvertreter <strong>zur</strong><br />
Bewertungsmethode .......................................................................................................................137<br />
Tabelle 9: Kritik an den Bewertungsregeln ....................................................................................1<strong>42</strong><br />
Tabelle 10: Kritik an den Bewertungskriterien nach Indikatoren........................................1<strong>42</strong><br />
Tabelle 11: Kommentare der Experten im Explorationsparcours <strong>zur</strong><br />
Bewertungsmethode .......................................................................................................................145
Tabelle 12: Einschätzung der Bewertungsregeln durch die Experten im<br />
Explorationsparcours.......................................................................................................................176<br />
Tabelle 13: „Einfaktorielle ANOVA“ – Varianz der Einschätzung der<br />
Bewertungsmethode zwischen den Akteursgruppen ...................................................177<br />
Tabelle 14: „Einfaktorielle ANOVA“– Varianz der Beurteilung der Definition der<br />
Bewertungskriterien zwischen den Akteursgruppen.....................................................177<br />
Tabelle 15: Mittelwerte der Kriteriengewichte eingeschätzt durch die Experten im<br />
Explorationsparcours.......................................................................................................................178<br />
Tabelle 16: „Einfaktorielle ANOVA“ – Varianz der Gewichtung der<br />
Bewertungskriterien zwischen den Akteursgruppen.....................................................178<br />
Tabelle 17: „Bonferroni Post-Hoc-Mehrfachvergleich“ – Unterschiede der<br />
Gewichtung der Bewertungskriterien „Annahmekontrolle“ und<br />
„Schadensbehebung“ zwischen den Akteursgruppen...................................................179
1 Einleitung<br />
Als Endglied der Entsorgungskette erfüllen Deponien eine wichtige Funktion im<br />
Abfallmanagement. Deponien sind Endlager, Senken für die Stoffe, die wir nicht<br />
mehr verwerten können. Trotz organisatorischer und technischer Verbesserungen<br />
werden in absehbarer Zeit immer noch beachtliche Mengen an Abfällen und<br />
Rückstände aus der Abfallverwertung deponiert werden (Allen 2001).<br />
Stoffflussanalysen zeigen, dass der Erde mehr Material entnommen wird als wir<br />
entsorgen. Die meisten Materialien befinden sich daher im anthropogenen<br />
Stoffkreislauf. Eines Tages müssen auch diese beseitigt werden. Nehmen die<br />
Recyclingraten in Zukunft nicht zu, wird bis das Doppelte an Material deponiert<br />
werden (Brunner 2004). In Anbetracht der steigenden Abfallmengen und der<br />
veränderten Abfallqualität infolge immer komplexerer Materialien wird die<br />
Umweltbelastung tendenziell ansteigen (Hanser et al. 20<strong>06</strong>).<br />
Viele deponierte Abfälle sind aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung oder<br />
Reaktivität nicht endlagerfähig und können über sehr lange Zeiträume aktiv<br />
bleiben. Schadstoffe können durch biochemische und geologische Prozesse in<br />
Wasser, Boden und Luft gelangen und somit Mensch und Umwelt gefährden<br />
(Brunner 2004). Um dies zu verhindern, werden vor allem in Europa immer höhere<br />
Anforderungen an den Standort und die technischen Infrastrukturen von Deponien<br />
gestellt (Allen 2004). Der Umgang mit Abfall wird vermehrt über Gesetze und<br />
Verordnungen geregelt. Das Deponieren von brennbaren Abfällen ist<br />
beispielsweise in der Schweiz seit dem Jahr 2000 verboten (Hügi 2004). Zudem hat<br />
sich die Deponietechnik stark verbessert. In den vergangenen 20 Jahren konnten<br />
die Umweltauswirkungen der Abfallentsorgung denn auch deutlich gesenkt<br />
werden. Die Evaluation der Abfallpolitik des Bundes zeigt jedoch, dass insbesondere<br />
im Deponiebereich Verbesserungen notwendig und möglich sind (Hanser et al.<br />
20<strong>06</strong>). Ältere Deponien bzw. Deponieteile entsprechen oft nicht den gesetzlichen<br />
Anforderungen. Die Aufsicht des Bundes über die Vollzugsaktivitäten der Kantone<br />
ist nicht ausreichend; der Bund weiss nicht genügend über die Qualität der<br />
Deponien Bescheid. Ausserdem bestehen kantonale Unterschiede im Vollzug der<br />
1
„Technischen Verordnung über Abfälle“ (TVA). Diese haben Auswirkungen auf die<br />
Ablagerungsgebühren und schaffen dadurch Wettbewerbsvorteile- bzw. Nachteile.<br />
Ein weiteres Problem ist die Sicherstellung der Finanzierung der Deponienachsorge<br />
und der Sanierung allfälliger Schadensfälle (Hanser et al. 20<strong>06</strong>). Versicherungen<br />
ziehen sich zunehmend aus dem Deponiebereich <strong>zur</strong>ück. Deponien können in der<br />
Schweiz kaum noch versichert werden.<br />
Aufgrund dieser Probleme haben der Verband der Betriebsleiter und Betreiber<br />
Schweizerischer Abfallbehandlungsanlagen (VBSA), das Amt für Abfall, Wasser,<br />
Energie und Luft (AWEL) des Kantons Zürich, die Interessengemeinschaft für die<br />
Entsorgung der Region Zürich (IGEZ), das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und der<br />
Lehrstuhl für Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften (UNS) der<br />
Eidgenössischen Technischen Hochschule (<strong>ETH</strong>) Zürich beschlossen ein nationales<br />
Deponierating in der Schweiz zu lancieren. Die Hauptziele des Deponieratings sind<br />
eine einfache und transparente Bewertung der Risikopotentiale, die<br />
Vergleichbarkeit der Deponien in der Schweiz sowie die Umsetzung von<br />
Massnahmen <strong>zur</strong> Verbesserung der Deponiesicherheit.<br />
Die Bewertungsmethode, die für das Deponierating erarbeitet wird, basiert auf<br />
<strong>einer</strong> von Lang et al. (accepted-a) entwickelten pragmatischen legislativen<br />
Deponiebewertung (vgl. Kapitel 2). In enger Zusammenarbeit mit den<br />
Projektbeteiligten wurden 15 Bewertungskriterien definiert. Es wurden<br />
Bewertungsalgorithmen festgelegt, welche den Bewertungskriterien anhand von<br />
Indikatoren oder Beschreibungen von Zuständen Risikopunkte zuordnen. Zwecks<br />
der Vergleichbarkeit der Deponien, sollen die Risikopunkte der einzelnen Kriterien<br />
aggregiert, d.h. zu einem Gesamtratingwert zusammengefasst werden.<br />
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es (i) die Anwendbarkeit der Bewertungsmethode zu<br />
untersuchen und (ii) Schwachstellen sowie Änderungsmöglichkeiten aufzuzeigen.<br />
Ebenso gilt es, (iii) die Validität der Bewertungsmethode zu prüfen, d.h. die Frage zu<br />
klären, ob die Bewertungsmethode misst, was sie soll. Desgleichen sollen (iv)<br />
Anhaltspunkte für eine Kriteriengewichtung gefunden und (v) der Einfluss der<br />
Gewichtung auf die Ratingresultate geklärt werden. Ausserdem sind (vi) mögliche<br />
Konfliktpunkte für eine nationale Einführung des Deponieratings aufzuzeigen.<br />
Die Bewertungsmethode wird in Kapitel 2 kurz vorgestellt. Kapitel 3 erläutert die<br />
gewählten Vorgehen und die Methoden, mit denen die Problemstellungen zu<br />
2
eantworten versucht werden. In der Folge werden in Kapitel 4 die Resultate der<br />
Feldstudie und des Explorationsparcours vorgelegt. Im Explorationsparcours<br />
wurden individuelle Expertenbefragungen <strong>zur</strong> Überprüfung der Bewertungsmethode<br />
herangezogen. Die Resultate wurden im dritten Teil, der Synthese,<br />
zusammengefasst. Kapitel 5 zeigt mit der Diskussion die Stärken und Schwächen<br />
des Vorgehens und der Methoden. Ebenso wurden in diesem Kapitel weitere<br />
Schritte des Projekts „Deponierating“ diskutiert. Die Schlussfolgerung folgt in<br />
Kapitel 6. Sie bildet den Abschluss der Arbeit, in welchem die oben erwähnten Ziele<br />
aufgegriffen und deren Problemstellungen zu beantworten versucht werden.<br />
3
2 Bewertungsmethode<br />
Die Bewertungsmethode, die für das Deponierating ausgearbeitet wird, basiert auf<br />
der pragmatischen legislativen Deponiebewertung von Lang et al. (accepted-a).<br />
Diese wurde ausgehend von der „Sustainability Potential Analysis“ (SPA) entwickelt.<br />
Die SPA hat zum Ziel, das Potential von Systemen, eine nachhaltige Entwicklung zu<br />
fördern bzw. zu behindern aus <strong>einer</strong> systemischen Perspektive zu bewerten. Für<br />
detaillierte Informationen <strong>zur</strong> systemtheoretischen Herleitung der pragmatischen<br />
legislativen Deponiebewertung sei auf Lang et al. accepted-a und b verwiesen.<br />
Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der am Projekt beteiligten Institutionen 1 hat<br />
ausgehend von der pragmatischen legislativen Deponiebewertung ein erstes Set<br />
an Bewertungskriterien definiert. Das Kriterienset besteht aus 15<br />
Bewertungskriterien, welche den Bereichen „Standort“, „Strukturen“, „Betrieb“,<br />
„Auswirkungen“ und „Nachsorge“ zugeordnet werden können. Tabelle 1 gibt einen<br />
Überblick über den Kriterienkatalog.<br />
Jedes Bewertungskriterium wurde über mehrere Indikatoren oder Situationen,<br />
welche einen bestimmten Zustand der Deponie repräsentieren, beschrieben.<br />
Tabelle 2 und Tabelle 3 zeigen je ein Beispiel.<br />
Auf den Indikatoren bzw. Situationen basierend wurden Bewertungsalgorithmen<br />
festgelegt, welche den Kriterien Risikopunkte (r i ) auf <strong>einer</strong> Skala von 0 bis 100<br />
zuweisen. 0 Risikopunkte entsprechen keinem potentiellen Risiko, 100 einem<br />
hohen potentiellen Risiko. Dabei können aufgrund der Definition der Kriterien zwei<br />
Arten von Bewertungsalgorithmen unterschieden werden: (i) Algorithmen, welche<br />
den Bewertungskriterien Risikopunkten mittels „erfüllter“ bzw. „nicht erfüllter“<br />
Indikatoren zuweisen (Tabelle 2) und (ii) Algorithmen, welche die Risikopunkte<br />
direkt über das Zutreffen von Situationen vergeben (Tabelle 3).<br />
1<br />
Verband der Betreiber und Betriebsleiter Schweizerischer Abfallbehandlungsanlagen (VBSA), Amt für<br />
Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kanton Zürich, Interessengemeinschaft für die<br />
Entsorgung der Region Zürich (IGEZ), Bundesamt für Umwelt (BAFU), und der Lehrstuhl für<br />
Umweltnatur- und Umweltsozialwissenschaften (UNS) der Eidgenössischen Technischen Hochschule<br />
(<strong>ETH</strong>) Zürich<br />
4
Der vollständige Bewertungskatalog mit den Bewertungskriterien, Indikatoren bzw.<br />
Situationen und den Bewertungsalgorithmen ist in Anhang A1 aufgeführt.<br />
Damit die Bewertung möglichst einfach durchgeführt werden kann, wurden<br />
folgende Bewertungsregeln festgelegt: (i) abgeschlossene rekultivierte Deponieteile<br />
werden nicht bewertet und (ii) in die Bewertung fliesst der am schlechtesten<br />
bewertete Deponieteil.<br />
Um die Deponien zu vergleichen und zu Rangieren sollen die Risikopunkte der<br />
einzelnen Bewertungskriterien aggregiert, d.h. zu einem Gesamtratingwert<br />
zusammengefasst werden. Hierbei spielen die Aggregationsmethode und die<br />
Gewichtung der Kriterien eine zentrale Rolle. Diese wurden zum Zeitpunkt der<br />
Ausarbeitung der Methode noch nicht festgelegt.<br />
Die nachfolgenden Untersuchungen beziehen sich stets auf den Stand der<br />
Bewertungsmethode, wie er in diesem Kapitel vorgestellte wurde.<br />
5
Tabelle 1: Aufbau des Kriterienkatalogs (5 Bereichen, 15 Bewertungskriterien)<br />
BEREICHE<br />
BEWERTUNGSKRITERIEN<br />
Standort<br />
K1<br />
K2<br />
Geologie & Hydrologie<br />
Naturgefahren<br />
K3<br />
Technische Barrieren<br />
Strukturen<br />
K4<br />
Kompartimente und Entwässerung<br />
K5<br />
Deponiegasinstallationen<br />
K6<br />
Betriebsreglement & Managementsystem<br />
Betrieb<br />
K7<br />
K8<br />
Ausbildung und Kompetenz<br />
Arbeitssicherheit<br />
K9<br />
Annahmekontrolle<br />
K10<br />
Reaktivität des Abfalls<br />
Auswirkungen<br />
K11<br />
Grundwasser & Oberflächengewässer<br />
K12<br />
Anwohner & Ökosysteme<br />
K13<br />
Erkennen von Schäden<br />
Nachsorge<br />
K14<br />
Möglichkeiten <strong>zur</strong> Schadensbehebung und<br />
Schadensverhütung<br />
K15<br />
Nachsorgefinanzierung<br />
6
Tabelle 2: Indikatoren und Bewertungsalgorithmus des Bewertungskriteriums<br />
„Geologie & Hydrologie“<br />
KRITERIUM 1: STANDORT – GEOLOGIE & HYDROLOGIE<br />
Wie gut erfüllt der Deponiestandort die Standortkriterien der Technischen<br />
Verordnung über Abfälle (TVA)?<br />
INDIKATOREN<br />
- Die Mächtigkeit (M 7m) und Durchlässigkeit (K 10 -7 ms -1 ) der geologischen<br />
Barriere (inklusive <strong>einer</strong> allfälligen geologischen Ersatzbarriere) sind TVA-konform.<br />
Inertstoffdeponien sind TVA-konform wenn sie nicht in einem Gebiet liegen,<br />
welches sich für die Trinkwassergewinnung eignet. (TVA Anhang 2, Ziff.1)<br />
- Im Abstrom liegen keine nutzbaren Quellen und kein nutzbares Grundwasser.<br />
- Die Deponie kann nicht eingestaut werden (keine Staunässe möglich).<br />
- Der Baugrund ist nachweislich setzungsunempfindlich und langfristig stabil.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Alle Indikatoren treffen zu. Die Durchlässigkeit K ist 10 -8 ms -1<br />
25 Punkte<br />
Alle Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte<br />
Drei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte<br />
Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
100 Punkte:<br />
Weniger als zwei Indikatoren treffen zu.<br />
7
Tabelle 3: Situationen und Bewertungsalgorithmus des Bewertungskriteriums<br />
„Technische Barriere“<br />
KRITERIUM 3: STRUKTUREN – TECHNISCHE BARRIEREN<br />
Erfüllen die technischen Barrieren die Anforderungen der TVA?<br />
SITUATION<br />
a. Die technischen Barrieren übertreffen TVA-Anforderungen (kombinierte<br />
Abdichtung oder mineralische Abdichtung mit K 10 -10 ms -1 oder bituminöse<br />
Abdichtung mit M 8cm) Für Inertstoffdeponien ist keine Technische Barriere<br />
nötig.<br />
b. Die technischen Barrieren entsprechen TVA-Anforderungen (mineralische<br />
Abdichtung mit M 80cm und K 10 -9 ms -1 oder bituminöse Abdichtung mit M<br />
7cm und maximal 3% Hohlraumgehalt an einem Probestück).<br />
c. Technische Barrieren sind vorhanden, aber nicht TVA-konform (z.B. mineralische<br />
Barriere zu geringmächtig, ein Barriereteil ist leck).<br />
d. Technische Barrieren sind vorhanden, jedoch nicht vollständig (fehlende<br />
Seitenbarriere oder Sohlenbarriere nicht vollflächig).<br />
e. Basisbarriere fehlt.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Situation a trifft zu.<br />
25 Punkte<br />
Situation b trifft zu.<br />
50 Punkte<br />
Situation c trifft zu.<br />
75 Punkte<br />
Situation d trifft zu.<br />
100 Punkte:<br />
Situation e trifft zu.<br />
8
3 Vorgehen und Methoden<br />
Das vorliegende Kapitel kann in vier Teile gegliedert werden. In der Folge wird als<br />
Erstes die Feldstudie vorgestellt, daran schliesst als zweiter Punkt der<br />
Explorationsparcours. Im dritten Teil, der Synthese, werden die Daten der beiden<br />
ersten Teile zusammenfassend ausgewertet. Den Abschluss bilden Erläuterungen<br />
<strong>zur</strong> Auswertung mit dem Statistikprogramm SPSS.<br />
3.1 Feldstudie<br />
Die Hauptziele der Feldstudie waren (i) die Anwendbarkeit der Bewertungsmethode<br />
zu prüfen und (ii) deren Schwachstellen, insbesondere für die praktische<br />
Umsetzung, aufzuzeigen.<br />
Dazu wurden neun Schweizer Abfalldeponien aus fünf verschiedenen Kantonen<br />
bewertet. In der Stichprobe der neun Deponien war mindestens eine von den in der<br />
Schweiz unterschiedenen Deponietypen vertreten. Dies sind Inertstoffdeponien<br />
(hauptsächlich gesteinsähnliche Bestandteile), Reststoffdeponien (stabilisierte,<br />
erzähnliche Abfälle) und Reaktordeponien (unbehandelte, reaktive Abfälle) (TVA<br />
1990).<br />
Das Bewertungsteam bestand aus einem erfahrenen Experten aus der<br />
Deponiepraxis (30 Jahre Erfahrung in Betrieb, Planung und Deponiebau) und der<br />
Verfasserin dieser Arbeit. Die Zusammensetzung wurde gewählt, um eine neutrale<br />
fachlich kompetente Beurteilung der Deponien sowie eine wissenschaftliche<br />
Begleitung der Feldstudie zu ermöglichen. Die Deponien wurden gemeinsam mit<br />
dem jeweiligen Deponiebetreiber und dem für die Deponie verantwortlichen<br />
Kantonsvertreter bewertet; dies um die Besonder- und Eigenheiten der Deponien<br />
und die teilweise vorhandenen kantonalen Unterschiede zu berücksichtigen.<br />
Die Bewertung erfolgte aufgrund <strong>einer</strong> Inspektion der Deponie sowie verschiedener<br />
Dokumente, welche vom Deponiebetreiber im Vorfeld bereitgestellt wurden. Eine<br />
Liste der wichtigsten Dokumente ist in BOX 1 aufgeführt. Mit Hilfe der Daten aus<br />
9
den Dokumenten wurden den Bewertungskriterien basierend auf den zuvor<br />
festgelegten Bewertungsalgorithmen Risikopunkte zwischen 0 und 100 zugeordnet<br />
(Kapitel 2).<br />
BOX 1<br />
UNTERLAGEN FÜR DIE DEPONIEBEWERTUNG<br />
o Bauprojekt/ Baupläne<br />
o Geologischer Bericht mit Bohrprofilen<br />
o Hydrologischer Bericht<br />
o Hochwasserabschätzung (falls notwendig)<br />
o Stabilitätsberechnungen für Böschungen (falls notwendig)<br />
o Betriebsreglement (inkl. Anhänge)<br />
o Ausbildungsnachweis Deponiepersonal<br />
o Inspektionsnachweis EKAS oder SUVA<br />
o Zertifizierungsnachweis (nach Norm ISO 9001 oder 14001)<br />
o Sickerwasser-, Grundwasser- und Oberflächenwasseranalysen<br />
o Gasanalysen (Reaktordeponie)<br />
o FID Kartierung<br />
o Risikoanalyse und Massnahmenplan<br />
o Nachsorgestudie<br />
o Nachweis Nachsorgefinanzierung<br />
Qu alitative Daten au swertung<br />
Die Bemerkungen der Deponiebetreiber und der Kantonsverantwortlichen, die <strong>zur</strong><br />
Bewertungsmethode geäussert wurden, wurden erfasst und qualitativ<br />
ausgewertet.<br />
Um Schwachstellen der Bewertungsmethode sowie mögliche Konfliktpunkte für<br />
eine nationale Einführung des Deponieratings aufzuzeigen, wurden die kritischen<br />
Äusserungen zu den Bewertungskriterien in drei Kategorien unterteilt und auf ihre<br />
10
Häufigkeit hin geprüft. Dabei wurde zwischen (i) genereller Kritik am Kriterium, (ii)<br />
Kritik an der Operationalisierung des Kriteriums und (iii) formaler Kritik am<br />
Kriterium unterschieden. Als „generelle Kritik“ galt, wenn das Bewertungskriterium<br />
grundsätzlich als nicht geeignet eingestuft wurde. Wenn gewisse Aspekte des<br />
Bewertungskriteriums als fehlend oder nicht relevant bezeichnet wurden, wurde<br />
dies als „Kritik an der Operationalisierung“ verstanden. Die „formale Kritik“ bezog<br />
sich auf unpräzise oder fehlende Definitionen von Begriffen oder Sachverhalten.<br />
3.2 Explorationsparcours<br />
Um (i) die Validität der Bewertungsmethode anhand von Experteneinschätzungen<br />
zu prüfen, (ii) Schwachstellen der Methode aufzuzeigen, (iii) Ansätze für eine<br />
Gewichtung der Bewertungskriterien zu erarbeiten und (iv) unterschiedliche<br />
Interessen und Vorstellungen verschiedener Akteursgruppen offen zu legen, wurde<br />
ein Explorationsparcours (EP) durchgeführt. Gleichzeitig sollte der EP die Akzeptanz<br />
des Deponieratings fördern, indem wichtige Akteure in die <strong>Pilotstudie</strong> mit<br />
einbezogen wurden. Die Akzeptanz ist vor allem im Hinblick auf eine nationale<br />
Einführung des Deponieratings wichtig.<br />
Ein EP besteht aus individuellen Befragungen, anhand deren unterschiedliche<br />
Interessen, Perspektiven und Beurteilungen von Akteursgruppen erfasst und<br />
untersucht werden können. Dabei werden die Akteure mit dem Projekt konfrontiert<br />
und ihre Präferenzen und Bewertungen mittels verschiedener Verfahren und<br />
Methoden analysiert. Somit können qualitative sowie quantitative Informationen<br />
innerhalb eines vorgegebenen experimentellen Rahmens erhoben werden (Scholz<br />
& Tietje 2002). Gemäss Lokopoulos & Scholz (2004) sind Akteursgruppen<br />
einzuladen, die möglichst unterschiedliche Interessen vertreten und eine zentrale<br />
Rolle für die weitere Entwicklung des Projekts einnehmen.<br />
Für den in dieser Arbeit durchgeführten EP „Deponierating“ wurden 21 Experten aus<br />
den drei Akteursgruppen „Externe Berater“, „Vollzugsbehörden“ und „Fachleute<br />
Abfallwirtschaft“ eingeladen. Diese drei Gruppen sind für eine nationale<br />
Einführung des Deponieratings von zentraler Bedeutung. Die unterschiedlichen<br />
Sichtweisen der Akteursgruppen können aufgrund folgender Hypothesen<br />
differenziert werden: (i) „Externe Berater“ beurteilen die Deponien aus einem<br />
11
neutralen, sachlichen Blickwinkel, (ii) „Vollzugsbehörden“ gehen bei der Bewertung<br />
der Deponien von der Gesetzgebung aus, (iii) „Fachleute Abfallwirtschaft“ (hier vor<br />
allem Deponiebetreiber) werten die Deponien anhand praktischer Erfahrungen und<br />
ökonomischer Gesichtspunkte.<br />
Im EP „Deponierating“ wurden alle Experten einzeln befragt. Um die Termine<br />
besser zu koordinieren und den Zeitaufwand für die Experten in Grenzen zu halten,<br />
wurden diese an ihrem Arbeitsort besucht. Abbildung 1 gibt einen Überblick über<br />
den idealisierten Ablauf des Parcours. Die Unterlagen zum gesamten EP<br />
„Deponierating“ sind in Anhang A2 aufgeführt.<br />
2. Beurteilung der<br />
Bewertungsmethode<br />
und Gewichtung der<br />
Bewertungskriterien<br />
3. Intuitive<br />
Bewertung von 4<br />
Deponien<br />
4. Persönlicher<br />
Fragebogen<br />
1. Begrüssung &<br />
Einführung<br />
Abbildung 1: Ablauf des Explorationsparcours „Deponierating“<br />
Nachdem die Teilnehmer begrüsst und in das Projekt eingeführt wurden,<br />
beurteilten diese die Bewertungsmethode und gewichteten die Bewertungskriterien.<br />
Anschliessend sollten sie die Qualität von vier Deponien intuitiv bewerten.<br />
Aus zeitlichen Gründen konnte dies jedoch nicht innerhalb des EP durchgeführt<br />
werden. Zum Schluss wurden mit Hilfe eines für den EP erstellten Fragebogens<br />
persönliche Daten wie unter anderen Alter, Geschlecht, Ausbildung und Erfahrung<br />
mit Deponien erhoben.<br />
Im Folgenden wird das Vorgehen genauer erklärt.<br />
12
3.2.1 Einschätz ung d er Bewer tung sm eth od e<br />
Um die Validität der Bewertungsmethode zu beurteilen und die Schwachstellen der<br />
Methode aufzuzeigen, bewerteten die Experten im EP „Deponierating“ die<br />
Bewertungsregeln, die Zusammensetzung des Kriteriensets, die Definition der<br />
Bewertungskriterien anhand der Indikatoren bzw. Situationen sowie die Skalierung<br />
und die Bewertungsalgorithmen. Dabei ging es darum zu untersuchen, inwieweit<br />
die Bewertungsmethode die Qualität der Deponien in der Schweiz im Hinblick auf<br />
ihre potentiellen Risiken einzuschätzen vermag.<br />
Mit der Prüfung der Validität wird ermittelt, ob die Ergebnisse <strong>einer</strong> Untersuchung<br />
das repräsentieren, was man bewerten wollte, d.h. sie sagt aus, ob eine Methode<br />
tatsächlich misst, was sie soll. Zur Beurteilung der Validität gibt es keine objektiven<br />
Kriterien (Lienert & Raaz 1993). Es existieren verschiedene Ansätze die Validität zu<br />
prüfen (Scholz & Tietje 2002). Mit dem EP „Deponierating“ wurde die Möglichkeit<br />
der Beurteilung der Validität anhand von Experteneinschätzungen gewählt.<br />
Damit quantitative Daten erhoben werden konnten, stuften die Teilnehmer die<br />
Eignung des Kriteriensets, der Indikatoren sowie der Skalierung auf <strong>einer</strong> Skala von<br />
1-7 ein (1=überhaupt nicht geeignet, 7=sehr geeignet). Zudem hielt die Begleiterin,<br />
welche durch den EP führte, Kritik und Änderungsvorschläge der Experten <strong>zur</strong><br />
Bewertungsmethode fest.<br />
3.2.2 Gewich tu ng d er Bewer tun gskriterien<br />
Die Bewertungskriterien wurden mit der Methode der „swing weights“ gewichtet.<br />
In der Theorie werden bei dieser Methode den Kriterien Werte zwischen 0 und 100<br />
zugewiesen. Dem wichtigsten Kriterium kommt der Wert 100 zu, den restlichen<br />
Werte zwischen 0 und 100 im Verhältnis zum wichtigsten Kriterium (Scholz &<br />
Tietje 2002).<br />
Um die Zuordnung von „swing weights“ zu erleichtern, unterteilten die Teilnehmer<br />
im EP „Deponierating“ die Bewertungskriterien in zwei hierarchische Levels L1 und<br />
L2. Dem Level L1 wurden die „eher wichtigen“, dem Level L2 die „eher nicht<br />
wichtigen“ Kriterien zugeordnet. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass den<br />
13
Bewertungskriterien in der Folge „swing weights“ innerhalb eines Levels, d.h. im<br />
Verhältnis zu weniger Kriterien, zugewiesen werden können.<br />
Neben der Zuordnung in „eher wichtige“ und „eher nicht wichtige Kriterien“,<br />
konnten die Teilnehmer die Kriterien als für das Deponierating „ungeeignet“ oder<br />
deren Wichtigkeit als „nicht zu beurteilen“ einstufen. Den als „ungeeignet“<br />
bezeichneten Kriterien wurden in der Folge „swing weights“ mit dem Wert Null<br />
zugeordnet. Wenn der Teilnehmer die Wichtigkeit eines Bewertungskriteriums<br />
nicht einschätzen konnte, wurde das „swing weight“ als „fehlender Wert“ definiert.<br />
In einem nächsten Schritt mussten die Experten die Level L1 und L2 gewichten.<br />
Dazu bestimmten sie die Wichtigkeit der „eher wichtigen“ (W1) und der „eher nicht<br />
wichtigen“ Kriterien (W2) im Hinblick auf das Bewertungsziel, d.h. auf die<br />
Gesamtbewertung, den Ratingwert R (Abbildung 2). Dabei müssen W1 und W2<br />
zusammen 1 ergeben.<br />
RATING WERT R<br />
W1<br />
W2<br />
LEVEL L 1<br />
„eher wichtige Kriterien“<br />
LEVEL L 2<br />
„eher nicht wichtige Kriterien“<br />
Abbildung 2: Wichtigkeit W1 und W2 der „eher wichtigen“ und der „eher nicht<br />
wichtigen“ Kriterien in Bezug auf den Ratingwert R<br />
Um das normalisierte Gewicht w i für ein Bewertungskriterium i zu berechnen, wird<br />
das „swing weight“ S i durch die Summe aller „swing weights“ geteilt. Die Summe<br />
der normalisierten Kriteriengewichte w i beträgt 1 (BOX 2 Formeln (1) und (2)).<br />
Da die „swing weights“ im EP innerhalb der Level L1 und L2 bestimmt wurden,<br />
mussten zuerst für jedes Level einzeln normalisierte Gewichte berechnet werden.<br />
14
Diese wurden anschliessend mit W1 bzw. W2 multipliziert, um normalisierte<br />
Gewichte w i für das gesamte Kriterienset zu erhalten (BOX 2 Formel (3)).<br />
BOX 2<br />
UMRECHNUNG VON „SWING WEIGHTS“ IN NORMALISIERTE GEWICHTE<br />
Allgemeine Formeln:<br />
w i = S i /S i (1)<br />
w i = 1 (2)<br />
Einbezug der hierarchischen Level L1 und L2:<br />
w i = {(S i /S i * W1 ) | S i L1} { (S i /S i * W2 ) | S i L2} (3)<br />
Umrechnung bei „fehlenden Werten“ der „swing weights“<br />
w i = ({(S i /S i * W1 ) | S i L1} { (S i /S i * W2 ) | S i L2}) * (15/(15-k)) (4)<br />
w i : Wichtigkeit des Bewertungskriteriums i<br />
S i : „Swing weight“ des Bewertungskriteriums i<br />
W1: Wichtigkeit der „eher wichtigen“ Kriterien (Level L1)<br />
W2: Wichtigkeit der „eher nicht wichtigen“ Kriterien (Level L2)<br />
k: Anzahl „fehlende Werte“ der „swing weights“<br />
Wurden die „swing weights“ von k Bewertungskriterien als „fehlende Werte“<br />
definiert, wurden anstelle von 15 normalisierten Gewichten, (15-k) normalisierte<br />
Gewichte berechnet. Da die Summe dieser (15-k) Bewertungskriterien ebenso 1<br />
ergibt, erhalten die einzelnen Kriterien automatisch mehr Gewicht. Darum müssen<br />
die (15-k) normalisierten Gewichte anschliessend mit einem Faktor 15/(15-k)<br />
multipliziert werde (BOX 2 Formel (4)).<br />
15
3.2.3 Au ssc hlu sskriter ien<br />
Im nächsten Schritt des EP bestimmte der Teilnehmer so genannte<br />
Ausschlusskriterien. Als Ausschlusskriterien wurden Bewertungskriterien definiert,<br />
bei welchen eine bestimmte Punktezahl erreicht werden muss, damit die Deponie<br />
insgesamt einen guten Ratingwert erhalten kann. Damit kann verhindert werden,<br />
dass bei <strong>einer</strong> Aggregation der Bewertungskriterien schlecht bewertete, für die<br />
Qualität <strong>einer</strong> Deponie entscheidende Kriterien, durch andere, gut bewertete,<br />
kompensiert werden könnten.<br />
3.2.4 In tuitive Bewer tun g<br />
Um weitere Informationen <strong>zur</strong> Validität der Bewertungsmethode zu erhalten<br />
sollten die Teilnehmer im EP vier Deponien anhand von Postern intuitiv<br />
einschätzen. Dazu wurden anschliessend an die Feldstudie zusätzliche vier<br />
Deponien mit demselben Vorgehen wie in der Feldstudie bewertet. Dabei handelte<br />
es sich um zwei Schweizer und zwei Deutsche Deponien. Die Kenndaten dieser<br />
Deponien wurden mit Hilfe von Postern dargestellt. Dazu wurden die für die<br />
Bewertung erhobenen Daten anonymisiert. Gewisse Angaben wurden abgeändert,<br />
um grössere Unterschiede zwischen den Deponien zu erzeugen.<br />
Wie bereits erwähnt konnte die intuitive Bewertung aus zeitlichen Gründen nicht<br />
innerhalb des EP durchgeführt werden. Die Poster wurden den Experten mit nach<br />
Hause gegeben, damit sie die Deponien in Ruhe bewerten konnten.<br />
Die Einschätzungen der Experten können nun nachträglich mit den Ratingwerten<br />
der vier Deponien verglichen werden. Da die Experten vom selben Bewertungsziel<br />
ausgehen wie die Bewertungsmethode, können Aussagen über die Validität der<br />
Methode gemacht werden. Die Experten sowie die Bewertungsmethode stufen die<br />
Qualität der Deponien im Hinblick auf ihre potentiellen Risken ein. Ist die Methode<br />
valide, sollten die Einschätzungen ähnlich ausfallen.<br />
16
3.2.5 Au swer tung<br />
Um aufzuzeigen, wie die Experten die Bewertungsmethode beurteilten und die<br />
Wichtigkeit der Kriterien einschätzten, wurden die quantitativen Daten mit dem<br />
Statistikprogramm SPSS ausgewertet. Die unten erwähnten Verfahren sind in<br />
Kapitel 3.4 beschrieben.<br />
Mit <strong>einer</strong> deskriptiven Statistik konnten Schwachpunkte der Bewertungsmethode<br />
aufgezeigt werden. Dabei wurde ersichtlich, welche Kriterien von den Experten als<br />
geeignet eingestuft wurden und wo Verbesserungen erforderlich sind. Zudem<br />
konnte gezeigt werden, wie die Experten die Bewertungskriterien gewichteten. Die<br />
deskriptive Statistik erlaubte es ausserdem unterschiedliche Einschätzungen der<br />
Teilnehmer sichtbar zu machen. Somit konnte festgestellt werden, bei welchen<br />
Aspekten sich die Experten einig waren, und bei welchen die Meinungen<br />
auseinander gingen. Grossen Uneinigkeiten kann somit im weiteren Verlaufe des<br />
Projekts besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.<br />
Um zu untersuchen, ob signifikante Unterschiede zwischen der Gewichtung durch<br />
die Experten und <strong>einer</strong> Gleichgewichtung der Bewertungskriterien bestehen,<br />
wurde ein „T-Test bei <strong>einer</strong> Stichprobe“ durchgeführt. Dazu wurden die<br />
Abweichungen der mittleren Kriteriengewichte, welche durch die 21 Experten<br />
eingeschätzt wurden, gegenüber der Gleichgewichtung überprüft.<br />
Unterschiede zwischen den Akteursgruppen wurden mit <strong>einer</strong> „Einfaktoriellen<br />
ANOVA“ untersucht. Damit festgestellt werden konnte, welche der Gruppen sich<br />
unterscheiden, wurde zusätzlich ein „Bonferroni Post-Hoc-Mehrfachvergleich“<br />
durchgeführt. Grosse Unterschiede zwischen den Gruppen sind vor allem im<br />
Hinblick auf eine nationale Einführung des Deponieratings zu beachten. Diese<br />
könnten auf mögliche Konflikte hindeuten.<br />
Für den Gesamtvergleich der Unterschiede zwischen den Gewichtungen und der<br />
Unterschiede zwischen den Akteursgruppen wurde eine „ANOVA mit<br />
Messwiederholung“ durchgeführt. Damit konnte festgestellt werden, ob zwischen<br />
den Gewichten und den Akteursgruppen Interaktionseffekte auftreten.<br />
Als Ergänzung zu den quantitativen Daten wurden die Kommentare der Experten<br />
<strong>zur</strong> Bewertungsmethode festgehalten und ausgewertet. Die Hauptaussagen<br />
bezüglich der Bewertungsregeln und der Skalierung und Bewertungsalgorithmen<br />
17
wurden identifiziert und auf ihre Häufigkeit hin untersucht. Die Kommentare zu<br />
den einzelnen Bewertungskriterien wurden herangezogen, um die quantitativen<br />
Einschätzungen besser zu verstehen.<br />
3.3 Synthese<br />
Die Ziele der Synthese waren: (i) den Einfluss verschiedener Gewichtungen auf die<br />
Ratingresultate zu untersuchen sowie (ii) Schwachstellen und Änderungsmöglichkeiten<br />
der Bewertungsmethode anhand der Resultate der Feldstudie und<br />
des EP „Deponieratings“ aufzuzeigen.<br />
Um den Einfluss der Gewichtung auf die Ratingresultate zu untersuchen, wurden<br />
die Risikopunkte r i der Bewertungskriterien i der neun Deponien aus der Feldstudie<br />
und die Kriteriengewichte aus dem EP mit der Methode der „Gewichteten Summe“<br />
aggregiert (BOX 3). Dabei wurden die Risikopunkte r i , welche Werte zwischen 0 und<br />
100 darstellen, mit den Kriteriengewichten w i multipliziert und aufsummiert.<br />
BOX 3<br />
BERECHNUNG DER RATINGWERTE MIT DER M<strong>ETH</strong>ODE DER „GEWICHTETEN<br />
SUMME“<br />
R u = w i *r ui (4)<br />
R u : Ratingwert der Deponie u<br />
w i : Wichtigkeit des Bewertungskriteriums i<br />
r ui : Risikopunkte der Deponie u für das Bewertungskriterium i<br />
Der Einfluss der Gewichtung auf die Ratingresultate wurde mit dem<br />
Statistikprogramm SPSS analysiert. Mit einem Boxplot (vgl. Kapitel 3.4) konnte<br />
aufgezeigt werden, wie sich die Ratingwerte unter Verwendung verschiedener<br />
Gewichte verändern.<br />
Ausserdem wurde untersucht, ob sich die Ratingwerte der neun Deponien<br />
signifikant unterscheiden, d.h. ob die Bewertungsmethode in der Lage ist,<br />
18
Unterschiede zwischen den Deponien aufzuzeigen. Dazu wurde eine „ANOVA mit<br />
Messwiederholung“ durchgeführt (vgl. Kapitel 3.4).<br />
Um Schwachstellen der Methode aufzuzeigen wurden die Resultate der Feldstudie<br />
und des EP zusammengefasst. Die qualitativen Daten beider Teile wurden<br />
zusammen ausgewertet, um daraus Änderungsmöglichkeiten der<br />
Bewertungsmethode abzuleiten und gleichzeitig mögliche Konfliktpunkte für eine<br />
nationale Einführung des Deponieratings aufzuzeigen.<br />
3.4 Statistische Datenauswertung mit SPSS 2<br />
Für die statistische Datenauswertung wurde das Statistikprogramm SPSS (Version<br />
11 für Mac OS X) verwendet (SPSS GmbH Software, 2004). Im Folgenden werden<br />
einige wichtige Begriffe und Verfahren kurz vorgestellt.<br />
Statistisch e Sig nifikanz<br />
Signifikante Resultate liegen dann vor, wenn die Wahrscheinlichkeit (p-Wert) klein<br />
ist, dass die beobachteten Unterschiede bzw. Zusammenhänge durch Zufall<br />
zustande gekommen sind. Ein p-Wert (p) kl<strong>einer</strong> als 0.05 gilt im Allgemeinen als<br />
statistisch signifikant, ein p-Wert kl<strong>einer</strong> als 0.001 als hoch signifikant.<br />
Deskr iptive Statistik<br />
Um die Verteilung von Daten numerisch zusammenzufassen, braucht man Grössen<br />
<strong>zur</strong> Lage und Grössen für die Streuung der Daten. Dafür wird meistens das<br />
arithmetische Mittel (Mittelwert = X) für die Lage und die Standardabweichung ()<br />
als Mass für die Streuung um den Mittelwert verwendet (BOX 4, Formeln (5) und<br />
(6)). Bei <strong>einer</strong> Normalverteilung liegen 65% der Werte innerhalb +/- <strong>einer</strong><br />
Standardabweichung, 95% innerhalb +/- zweier Standardabweichungen vom<br />
Mittelwert.<br />
2<br />
Die Ausführungen <strong>zur</strong> statistischen Auswertung wurden dem Benutzerhandbuch (SPSS GmbH<br />
Software, 2004) entnommen<br />
19
BOX 4<br />
X = 1/n x n (5)<br />
= Var = (1/(n-1) (x n -X) 2 ) (6)<br />
X: Arithmetisches Mittel<br />
x: Variable<br />
n: Stichprobengrösse<br />
: Standardabweichung<br />
Var: Varianz<br />
Anstelle des Mittelwertes kann der Median als Lagemass verwendet werden. Der<br />
Median halbiert eine Stichprobe. Die eine Hälfte der Werte liegt oberhalb des<br />
Median, die andere unterhalb. Der Median ist gleichbedeutend mit dem 50%-<br />
Quantil. Allgemein ausgedrückt teilt ein -Quantil die Daten im Verhältnis :(1-).<br />
Drückt man die Lage über den Median aus, wird die Streuung anhand der<br />
Quartilsdifferenz dargestellt. Die Quartilsdifferenz ergibt sich, indem das 25%-<br />
Quantil vom 75%-Quantil subtrahiert wird. Median und Quartilsdifferenz haben<br />
den Vorteil, dass sie weniger stark durch Extremwerte beeinflusst werden als das<br />
arithmetischen Mittel und die Standardabweichung.<br />
Die Verteilung der Daten kann mittels Median und Quartilsdifferenz in einem<br />
Boxplots dargestellt werden (Abbildung 3). Ein Boxplot besteht aus <strong>einer</strong> Box, die<br />
durch das 25%- und 75%-Quantil begrenzt wird, sowie Linien, welche von dieser Box<br />
zum kleinsten bzw. grössten „normalen“ Wert führen. Ein Wert gilt als „normal“,<br />
wenn er höchstens 1.5 Mal die Quartilsdifferenz vom 25%- oder vom 75%-Quantil<br />
entfernt ist. Der Median wird durch einen horizontalen Balken, Ausreisser mit<br />
einem Kreis und Extremwerte mit einem Stern dargestellt. Als Ausreisser werden<br />
Werte bezeichnet, die zwischen 1.5 und 3 Boxlängen vom oberen bzw. unteren Ende<br />
der Box entfernt liegen. Extremwerte liegen mehr als 3 Boxlängen von den Enden<br />
entfernt.<br />
20
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Variable X<br />
Variable Y<br />
Variable Z<br />
Abbildung 3: Boxplot <strong>zur</strong> Darstellung der Verteilung der Variablen X, Y und Z<br />
(Extremwerte, Ausreisser)<br />
T-Test bei ein er Stich probe<br />
Der „T-Test bei <strong>einer</strong> Stichprobe“ prüft, ob der Mittelwert <strong>einer</strong> einzelnen Variablen<br />
von einem bestimmten Testwert abweicht. Bei einem T-Test wird von <strong>einer</strong><br />
Normalverteilung der Daten ausgegangen. Der T-Test ist jedoch relativ robust<br />
gegenüber Abweichungen von dieser Verteilung.<br />
Ein faktorielle ANO VA (An aly sis Of Varianc e)<br />
Eine „einfaktorielle ANOVA“ (= Varianzanalyse) vergleicht die Unterschiede<br />
zwischen verschiedenen Gruppen mit den Unterschieden innerhalb dieser<br />
Gruppen. Die Varianz der Mittelwerte der einzelnen Gruppen um den<br />
Gesamtmittelwert sowie die Varianz innerhalb der Gruppen wird beschrieben.<br />
Dazu wird eine unabhängige Variable (z.B. Gruppe) mit <strong>einer</strong> abhängigen Variablen<br />
verglichen. Die ANOVA prüft die Hypothese, dass die verschiedenen Mittelwerte der<br />
abhängigen Variablen gleich sind, d.h. nicht von der unabhängigen Variable<br />
abhängen.<br />
21
Bon ferr oni Post-Hoc -Mehr fac hverg leic h<br />
Um zu untersuchen, welche Mittelwerte abweichen, können anschliessend an die<br />
„Einfaktorielle ANOVA“ so genannte „Post-Hoc-Mehrfachvergleiche„ durchgeführt<br />
werden. Der „Bonferroni Post-Hoc-Mehrfachvergleich“ vergleicht die<br />
Gruppenmittelwerte paarweise anhand von T-Tests und überprüft dabei, ob<br />
signifikante Unterschiede zwischen den Mittelwerten bestehen. Damit können die<br />
mit der „Einfaktoriellen ANOVA“ festgestellten generellen Unterschiede<br />
konkretisiert werden. Gleichzeitig wird die Fehlerrate über den gesamten Test<br />
kontrolliert und das Signifikanzlevel dementsprechend bereinigt.<br />
ANO VA m it Messwieder holun g<br />
Bei <strong>einer</strong> „ANOVA mit Messwiederholung“ werden Effekte zwischen Gruppen und<br />
Effekte zwischen Variablen gesamthaft analysiert. Zusätzlich können Interaktionen<br />
zwischen den Variablen und den Gruppen untersucht werden. Indem nachträglich<br />
ein „Paarweiser Vergleich“ durchgeführt wird, kann analysiert werden, welche<br />
Gruppen bzw. Variablen sich signifikant unterscheiden.<br />
22
4 Resultate<br />
In diesem Kapitel werden die Resultate der Feldstudie, des Explorationsparcours<br />
(EP) „Deponierating“ und der Synthese vorgestellt und diskutiert.<br />
4.1 Resultate Feldstudie<br />
Die Feldstudie hat gezeigt, dass alle neun Deponien mit der ausgearbeiteten<br />
Bewertungsmethode bewertet werden konnten. Die Bewertungskriterien sind<br />
generell anwendbar, müssen jedoch grösstenteils genauer definiert werden.<br />
Die Bewertungsmethode ist grundsätzlich für alle Deponietypen geeignet. Da in<br />
der Stichprobe jedoch nur eine Inertstoffdeponie enthalten war, können keine<br />
generellen Aussagen über die Eignung für diesen Deponietypen gemacht werden.<br />
Die Feldstudie zeigte jedoch, dass Deponien verschiedener Kantone sowie<br />
unterschiedlichen Alters und Volumens und unterschiedlicher Lebensphasen<br />
(Planung, Verfüllung, Abschluss) bewertet werden können. Ferner war es möglich<br />
verschiedene Deponiearten (Monodeponie, Multikomponentendeponie) zu<br />
bewerten.<br />
Für die meisten Kriterien konnten die für die Bewertung benötigten Daten<br />
aufgrund der vom Deponiebetreiber bereitgestellten Dokumente erhoben werden.<br />
Die Datenerhebungen, inklusive der Inspektion der Deponie, dauerten zwischen<br />
drei und vier Stunden. Mit den zuvor definierten Bewertungsalgorithmen konnten<br />
den Bewertungskriterien nachträglich, basierend auf den erhobenen Daten, einfach<br />
Risikopunkte zugeordnet werden.<br />
4.1.1 Bewer tu ng sreg eln<br />
Die Bewertungsregel R1 - abgeschlossene, rekultivierte Kompartimente werden<br />
nicht bewertet - konnte nicht konsequent umgesetzt werden. Für das Kriterium<br />
„Nachsorgefinanzierung“ beispielsweise macht die Regel überhaupt keinen Sinn,<br />
23
da sich die Nachsorgefinanzierung grundsätzlich auf die gesamte Deponie bezieht.<br />
Beim Bewertungskriterium „Auswirkungen Gewässer“ war es teilweise gar nicht<br />
möglich, die Bewertungsregel R1 anzuwenden, da die Ursachen von Auswirkungen<br />
auf Grund- und Oberflächengewässer nur in seltenen Fällen einem bestimmten<br />
Deponieteil zugeordnet werden können. Dasselbe gilt für das Kriterium<br />
„Abfallreaktivität“. Will man mögliche Auswirkungen <strong>einer</strong> Deponie bewerten,<br />
kann die Reaktivität von Abfällen aus abgeschlossenen Teilen nicht einfach ausser<br />
Acht gelassen werden. Auch für das Kriterium „Entgasung“ ist die Bewertungsregel<br />
R1 nicht geeignet. Da heute keine brennbaren Abfälle mehr deponiert werden,<br />
betrifft die Entgasung mehrheitlich ältere, abgeschlossene Deponieteile. In der<br />
Feldstudie wurden die oben erwähnten Bewertungskriterien daher für den<br />
gesamten Deponiebetrieb bewertet.<br />
Die Bewertungsregel R2 - in die Bewertung fliesst der am schlechtesten bewertete<br />
Deponieteil ein - konnte umgesetzt werden. Sie betrifft vor allem die<br />
Bewertungskriterien „Technische Barrieren“ und „Entwässerung“. Dies weil<br />
insbesondere die baulichen Ausführungen Qualitäts- und Sicherheitsunterschiede<br />
aufweisen, speziell wenn die Deponien aus Teilen unterschiedlichen Alters<br />
bestehen. Die verschiedenen Teile wurden bzw. werden jeweils nach dem Stand der<br />
Technik errichtet.<br />
Die Bewertungsregel R2 wurde jedoch von einigen Deponiebetreibern und<br />
Kantonsvertretern kritisiert. Sie bemängeln, dass nach neusten Erkenntnissen<br />
gebaute Deponieteile nicht bewertet und somit hohe Investitionen und<br />
Sicherheitsstandards nicht honoriert werden. Zudem büsse die Deponie für Fehler<br />
bzw. Unwissenheit der Vergangenheit mit <strong>einer</strong> schlechten Bewertung.<br />
4.1.2 Eign ung d er Bewer tu ng skriter ien<br />
Für die praktische Umsetzung waren die Bewertungskriterien grundsätzlich<br />
geeignet. Diese sind jedoch, wie bereits erwähnt, teilweise genauer zu definieren.<br />
Die Kriterien „Anwohner & Ökosysteme“ und „Schadensbehebung“ waren insofern<br />
schwierig zu bewerten, weil es für diese keine konkreten Daten gibt, welche das<br />
Zutreffen der Indikatoren belegen können. Einige Bewertungskriterien sollten<br />
zudem den Besonderheiten der Deponien angepasst bewertet und folglich anders<br />
24
definiert werden. Das Kriterium „Ausbildung & Kompetenz“ beispielsweise eignete<br />
sich nicht für alle Deponien; unterschiedliche Betriebsstrukturen forderten eine<br />
Anpassung der Bewertung. So macht zum Beispiel für gewisse Deponien die<br />
Anstellung eines Deponiemeisters wenig Sinn, da beispielsweise für das<br />
Monitoring und die Sicherheit firmenintern ausgebildetes Personal <strong>zur</strong> Verfügung<br />
steht. Beim Kriterium „Betriebsreglement“ mussten kantonale Unterschiede<br />
berücksichtigt werden. Gewisse Punkte des als „zweckdienlich“ definierten<br />
Betriebsreglements können auch anders geregelt bzw. festgeschrieben sein.<br />
Betrachtet man die kritischen Äusserungen der Deponiebetreiber und<br />
Kantonsvertreter, können weitere Schwachpunkte aufgezeigt werden. Dazu wird<br />
im Folgenden zwischen „genereller Kritik am Kriterium“, „Kritik an der<br />
Operationalisierung des Kriteriums“ und „formaler Kritik am Kriterium“<br />
unterschieden (Tabelle 4). Wie bereits in Kapitel 3.1 vorgestellt, wurde als „generelle<br />
Kritik“ definiert, wenn das Kriterium grundsätzlich als nicht geeignet eingestuft<br />
wurde, als „Kritik an der Operationalisierung“, wenn gewisse Aspekte des<br />
Bewertungskriteriums als fehlend oder nicht relevant bezeichnet wurden und als<br />
„formale Kritik“, wenn beanstandet wurde, dass Definitionen von Begriffen oder<br />
Sachverhalten unpräzise sind oder fehlen.<br />
Mit Abstand am häufigsten kritisiert wurde das Kriterium „Schadensbehebung“<br />
(Tabelle 4). Bemängelt wurde sowohl die Operationalisierung als auch das<br />
Kriterium generell. Die Deponiebetreiber und auch die Kantonsvertreter<br />
beanstandeten, dass die Operationalisierung den praktischen Möglichkeiten und<br />
Grenzen nicht gerecht werde. So wurde beispielsweise eine Lokalisierung des<br />
Abfalls auf 20 m genau als nicht realistisch und zudem als nicht angemessen<br />
betrachtet. Die Lokalisierung eines Strukturschadens und auch die<br />
Schadensbehebung allgemein wurden als praktisch nicht möglich angesehen.<br />
Neben dem Kriterium „Schadensbehebung“ wurde einzig das Kriterium<br />
„Abfallreaktivität“ als grundsätzlich ungeeignet eingestuft. Dabei wurde<br />
bemängelt, dass Bioreaktordeponien durch dieses Bewertungskriterium mit<br />
höheren Risikopunkten bestraft werden.<br />
Bei den meisten anderen Bewertungskriterien wurde vorwiegend die<br />
Operationalisierung kritisiert.<br />
25
Keine kritischen Äusserungen gab es zu den Kriterien „Entwässerung“,<br />
„Entgasung“, „Betriebsreglement“ und „Annahmekontrolle“. Dies womöglich<br />
deshalb, weil diese die technischen oder betrieblichen Infrastrukturen <strong>einer</strong><br />
Deponie betreffen und daher relativ einfach fassbar sind. Ein weiterer Grund für die<br />
ausbleibende Kritik könnte darin bestehen, dass diese Aspekte vom<br />
Deponiebetreiber sowie vom Kantonsvertreter besonders beachtet und kompetent<br />
betreut werden.<br />
Eine Zusammenstellung aller Kommentare aus der Feldstudie ist in Anhang A3<br />
(Tabelle 8) aufgeführt.<br />
Tabelle 4: Kritik an den Bewertungskriterien durch die Deponiebetreiber und<br />
Kantonsvertreter (N = Anzahl Deponien = 9)<br />
BEWERTUNGSKRITERIEN<br />
GEMERELLE<br />
KRITIK<br />
KRITIK AN DER<br />
OPERATIONALI-<br />
SIERUNG<br />
FORMALE<br />
KRITIK<br />
TOTAL<br />
K14 Schadensbehebung 3 5 6 14<br />
K11 Auswirkungen Gewässer 0 6 1 7<br />
K10 Abfallreaktivität 1 4 0 5<br />
K1 Geologie & Hydrologie 0 2 2 4<br />
K13 Schadenserkennung 0 4 0 4<br />
K7 Ausbildung/Kompetenz 0 3 0 3<br />
K12 Anwohner/Ökosysteme 0 3 0 3<br />
K3 Technische Barriere 0 1 1 2<br />
K8 Arbeitssicherheit 0 1 1 2<br />
K15 Nachsorgefinanzierung 0 2 0 2<br />
K2 Naturgefahren 0 1 0 1<br />
K4 Entwässerung 0 0 0 0<br />
K5 Entgasung 0 0 0 0<br />
K6 Betriebsreglement 0 0 0 0<br />
K9 Annahmekontrolle 0 0 0 0<br />
TOTAL 4 32 11 47<br />
26
4.1.3 Skalierun g un d Bewertung salg orith m en<br />
Wie bereits erwähnt, konnten die Risikopunkte den Bewertungskriterien basierend<br />
auf den erhobenen Daten einfach zugeordnet werden. Abbildung 4 zeigt die<br />
Risikopunkte der neun Deponien für jedes Bewertungskriterium.<br />
Beim Kriterium „Geologie & Hydrologie“ erreicht nur eine der Deponien weniger als<br />
50 Risikopunkte. Weil die TVA-Konformität für dieses Bewertungskriterium bei 25<br />
festgelegt ist, bedeutet das, dass nur eine der neun Deponien einen TVAkonformen<br />
Standort aufweist. Dieses Ergebnis macht durchaus Sinn, da in der<br />
Schweiz kaum gesetzeskonforme Standorte vorhanden sind (Hanser et al. 20<strong>06</strong>). In<br />
der aktuellen Revision der TVA ist daher vorgesehen, dass Schwachstellen des<br />
Untergrundes durch eine entsprechende geologische Ersatzbarriere kompensiert<br />
werden dürfen. Die Kompensationsmöglichkeit durch eine Ersatzbarriere ist im<br />
Bewertungskriterium bereits integriert.<br />
Überdurchschnittlich viele Deponien erreichen bei den Kriterien „Entgasung“,<br />
„Entwässerung“, „Betriebsreglement“, „Ausbildung & Kompetenz“ und<br />
„Annahmekontrolle“ null Risikopunkte. Für das Kriterium „Nachsorgefinanzierung“<br />
erhalten gar alle bewerteten Deponien die bestmögliche Wertung von Null. Dies<br />
liegt unter anderem an der Skalierung. Für diese Bewertungskriterien werden null<br />
Risikopunkte vergeben, wenn die TVA Anforderungen erreicht sind. Bei den meisten<br />
anderen Kriterien ist die Gesetzeskonformität bei 25 Risikopunkten festgelegt.<br />
Es ist zu beachten, dass sechs der neun Deponien keine Kompartimente mit<br />
erheblicher Gasproduktion aufweisen. Für diese wurde das Kriterium „Entgasung“<br />
nicht bewertet. In Abbildung 4 ist dies jedoch nicht ersichtlich. Von den drei<br />
Deponien, die eine Entgasung benötigen, erreichen zwei null Punkte, die dritte 25.<br />
Die Risikopunkte des Kriteriums „Auswirkungen Gewässer“ zeigen, dass bei fünf<br />
der neun Deponien Grundwasser und/ oder Oberflächengewässer nachweislich<br />
beeinflusst werden. Grundwasser und Oberflächengewässer wurden dabei nicht<br />
unterschieden. Ebenso wenig differenziert die Bewertung, welche und wie viele<br />
Schadstoffe in die Gewässer gelangen. Eine Unterscheidung wird lediglich auf der<br />
Basis der Notwendigkeit von Massnahmen vorgenommen, welche den Deponien<br />
von den Kantonen auferlegt werden.<br />
27
Für das Kriterium „Schadensbehebung“ erreicht keine Deponie weniger als 50<br />
Risikopunkte. Es stellt sich die Frage, ob bei diesem Kriterium das Ziel zu hoch<br />
gesteckt wurde oder tatsächlich ein grosses Risiko der bewerteten Deponien in der<br />
mangelhaften Möglichkeit <strong>einer</strong> Schadensbebung liegt. Zu diesem Kriterium<br />
beziehen Betreiber sowie Kantonsvertreter klar Stellung; für sie sind die gestellten<br />
Anforderungen in der Praxis nicht umsetzbar.<br />
28
Abbildung 4: Risikopunkte der neun Deponien nach Bewertungskriterien<br />
29
4.2 Resultate Explorationsparcours „Deponierating“<br />
Im Folgenden werden die Einschätzungen der Experten <strong>zur</strong> Eignung der<br />
Bewertungsmethode sowie <strong>zur</strong> Wichtigkeit der Bewertungskriterien vorgestellt<br />
und diskutiert. Die Kommentare der Experten sind in Anhang A4 (Tabelle 11)<br />
aufgeführt.<br />
4.2.1 Bewer tu ng sm eth od e in sg esamt<br />
Die Bewertungsmethode wurde von den Experten insgesamt positiv gewertet.<br />
Abbildung 5 zeigt die Einschätzungen der Experten zum Kriterienset sowie der<br />
Skalierung, Transparenz und Anwendbarkeit der Bewertungsmethode. Dabei<br />
bezieht sich die Skalierung auf die Bewertungsalgorithmen, welche den Kriterien<br />
Risikopunkten zwischen 0 und 100 zuweisen (vgl. Kapitel 2). Mit Transparenz ist die<br />
Nachvollziehbarkeit der Bewertung gemeint und die Anwendbarkeit nimmt Bezug<br />
auf die praktische Umsetzung der Bewertung.<br />
Die Streuung der Einschätzungen ist in der Abbildung durch die Mittelwerte<br />
(Quadrate) und die Standardabweichungen (Linien) dargestellt.<br />
Das Kriterienset beurteilten die Experten als „eher geeignet“, die Methode<br />
insgesamt zwischen „eher transparent bzw. anwendbar“ und „ transparent bzw.<br />
anwendbar“. Im Mittel am schlechtesten bewertet wurde die Skalierung. Bei der<br />
Skalierung bestehen ausserdem die grössten Unterschiede zwischen den<br />
Einschätzungen der Experten. Dabei variierten die Bewertungen um gut drei<br />
Skalenwerte zwischen „eher nicht geeignet“ und „geeignet“.<br />
30
1 überhaupt nicht geeignet/ transparent/ anwendbar<br />
2 nicht geeignet/ transparent/ anwendbar<br />
3 eher nicht geeignet/ transparent/ anwendbar<br />
4 unentschieden<br />
5 eher geeignet/ transparent/ anwendbar<br />
6 geeignet/ transparent/ anwendbar<br />
7 sehr geeignet/ transparent/ anwendbar<br />
Abbildung 5: Experteneinschätzungen <strong>zur</strong> Eignung der Bewertungsmethode (N =<br />
21)<br />
Signifikante Unterschiede zwischen den drei Akteursgruppen „Externe Berater“,<br />
„Fachleute Abfallwirtschaft“ und „Vollzugsbehörden“ konnten keine festgestellt<br />
werden (Anhang A4, Tabelle 14). Dennoch sind gewisse Tendenzen zu erkennen (<br />
Abbildung 6).<br />
Am besten eingestuft wurde die Methode von den „Vollzugsbehörden“. Sie<br />
schätzten insbesondere das Kriterienset besser ein als die anderen beiden Gruppen.<br />
Dies stützt die Vermutung, dass die Vollzugsbehörden bei der Beurteilung der<br />
Qualität der Deponien von der Gesetzgebung ausgehen, denn die<br />
Bewertungsmethode orientiert sich stark an der TVA.<br />
Die Transparenz und Anwendbarkeit wurde sowohl von den „Externen Beratern“<br />
als auch von den „Vollzugsbehörden“ im Mittel zwischen „eher transparent bzw.<br />
31
anwendbar“ und „transparent bzw. anwendbar“ beurteilt. Dies könnte darauf<br />
<strong>zur</strong>ückgeführt werden, dass der Fokus bei der Ausarbeitung der Bewertungsmethode<br />
auf die Anwendbarkeit und Einfachheit gelegt wurde.<br />
1 überhaupt nicht geeignet/ transparent/ anwendbar<br />
2 nicht geeignet/ transparent/ anwendbar<br />
3 eher nicht geeignet/ transparent/ anwendbar<br />
4 unentschieden<br />
5 eher geeignet/ transparent/ anwendbar<br />
6 geeignet/ transparent/ anwendbar<br />
7 sehr geeignet/ transparent/ anwendbar<br />
Abbildung 6: Experteneinschätzung (Mittelwerte) <strong>zur</strong> Eignung der<br />
Bewertungsmethode nach Akteursgruppe<br />
4.2.2 Skalierun g un d Bewertung salg orith m en<br />
Die Auswertung der Kommentare, welche von den 21 Experten <strong>zur</strong> Skalierung<br />
geäussert wurden, zeigt, dass die Skalierung trotz guter mittlerer Bewertung stark<br />
kritisiert wurde (Tabelle 5). Dies erklärt auch die grossen Unterschiede der<br />
Experteneinschätzungen <strong>zur</strong> Skalierung (Abbildung 5).<br />
32
Die Experten beanstandeten, dass die Risikopunkte der Bewertung nicht<br />
angemessen, d.h. nicht den tatsächlichen Risiken entsprächen, und die einzelnen<br />
Indikatoren nicht gleich wichtig seien. Dies ist insofern ein Problem, da die<br />
Risikopunkte den Bewertungskriterien grösstenteils über die Anzahl „erfüllter“ bzw.<br />
„nicht erfüllter“ Indikatoren zugewiesen werden. Einige Experten empfanden<br />
diesen Bewertungsalgorithmus zudem als problematisch. Die Zuweisung von<br />
Risikopunkten werde nicht sofort verständlich, weil man die einzelnen Indikatoren<br />
zuerst zu einem Gesamtbild zusammenfügen müsse. Aus diesem Grund<br />
bevorzugten diese die Zuordnung der Risikopunkte über die beschriebenen<br />
Situationen anstelle der Indikatoren.<br />
Tabelle 5: Kritik an der Skalierung durch die Experten im Explorationsparcours (N =<br />
21)<br />
SKALIERUNG<br />
ALLGEMEINE<br />
KRITIK<br />
INDIKATOREN<br />
NICHT GLEICH<br />
WICHTIG<br />
PUNKTEZAHL<br />
NICHT<br />
ANGEMESSEN<br />
TOTAL<br />
K1 Geologie & Hydrologie 1 7 5 13<br />
K2 Naturgefahren 1 1 3 5<br />
K3 Technische Barriere 0 0 5 5<br />
K4 Entwässerung 1 1 0 2<br />
K5 Entgasung 2 1 2 5<br />
K6 Managementsystem 1 0 2 3<br />
K7 Ausbildung/Kompetenz 1 1 0 2<br />
K8 Arbeitssicherheit 1 0 1 2<br />
K9 Annahmekontrolle 1 3 4 8<br />
K10 Abfallreaktivität 0 0 1 1<br />
K11 Auswirkungen Gewässer 0 0 2 2<br />
K12 Anwohner/Ökosysteme 0 0 1 1<br />
K13 Schadenserkennung 0 1 1 2<br />
K14 Schadensbehebung 0 1 0 1<br />
K15 Nachsorgefinanzierung 0 0 0 0<br />
TOTAL 9 16 27 52<br />
33
4.2.3 Bewer tu ng sreg eln<br />
Die Bewertungsregeln wurden von den wenigsten Experten begrüsst. Dies zeigt die<br />
Auswertung der Kommentare der Experten <strong>zur</strong> Bewertungsmethode (Anhang A4,<br />
Tabelle 12). Eine Vereinfachung, wie sie für das Deponierating vorgesehen war,<br />
erachteten die meisten Experten als nicht geeignet. Rund die Hälfte der Teilnehmer<br />
äusserte, dass die gesamte Deponie bewertet werden müsse. Gefordert wurde eine<br />
flexiblere, differenziertere Bewertung, welche alle Deponieteile mit einbezieht.<br />
4.2.4 Definition d er Bewer tu ng skr iter ien<br />
Abbildung 7 zeigt, wie die Experten die Qualität der Bewertungskriterien<br />
einschätzten. Bei dieser Erhebung ging es um die Eignung der Indikatoren bzw.<br />
Situationen <strong>zur</strong> Definition der Bewertungskriterien.<br />
Im Mittel am besten eingestuft, als „geeignet“, wurde die Definition der Kriterien<br />
„Naturgefahren“, „Entwässerung“ und „Auswirkungen Gewässer“.<br />
Am schlechtesten bewertet wurden die Bewertungskriterien „Anwohner &<br />
Ökosysteme“ und „Abfallreaktivität“. Beim Kriterium „Anwohner & Ökosysteme“<br />
kritisierten die Experten die Subjektivität der Bewertung, denn die Auswirkungen<br />
auf Anwohner und Ökosysteme werden über die Anzahl eingegangener<br />
Beschwerden gemessen. Die Definition des Kriteriums „Abfallreaktivität“ wurde<br />
mehrheitlich bemängelt, weil die Reaktivität des Abfalls lediglich über die<br />
Gasproduktion gemessen wird. Vermisst wurde die Abfallzusammensetzung des<br />
gesamten Deponiekörpers. Nebst der „Entgasung“ sind bei der Beurteilung der<br />
„Abfallreaktivität“ zudem die grössten Diskrepanzen zwischen den einzelnen<br />
Einschätzungen der Experten festzustellen. Dabei sind Unterschiede von bis zu vier<br />
Skalenwerten zu verzeichnen. Mit <strong>einer</strong> Abweichung von höchstens zwei<br />
Skalenwerten war die Einigkeit bei den Kriterien „Schadenserkennung“,<br />
„Naturgefahren“, „Entwässerung“ und „Nachsorgefinanzierung“ am grössten.<br />
Zwischen den Akteursgruppen sind keine signifikanten Unterschiede feststellbar<br />
(vgl. Anhang A5, Tabelle 14).<br />
34
1 überhaupt nicht geeignet<br />
2 nicht geeignet<br />
3 eher nicht geeignet<br />
4 unentschieden<br />
5 eher geeignet<br />
6 geeignet<br />
7 sehr geeignet<br />
Abbildung 7: Experteneinschätzung <strong>zur</strong> Definition der Bewertungskriterien (N = 21)<br />
4.2.5 Kriter ieng ewich te<br />
Abbildung 8 zeigt die Kriteriengewichte, wie sie von den Experten im EP<br />
„Deponierating“ eingeschätzt wurden. Die dunklen Quadrate stellen die mittleren<br />
Kriteriengewichte, die Linien die Standardabweichungen dar. Die<br />
Gleichgewichtung ist mit <strong>einer</strong> horizontalen Linie dargestellt. Bei <strong>einer</strong><br />
Gleichgewichtung würden die 15 Bewertungskriterien mit dem Faktor 1/15<br />
gewichtet.<br />
Als hoch signifikant wichtiger als eine Gleichgewichtung (p
signifikant wichtiger (p
Tabelle 6 teilt die Bewertungskriterien basierend auf den Abweichungen von der<br />
Gleichgewichtung in drei Gewichtungskategorien ein: „Wichtige Kriterien“<br />
(signifikant wichtiger als Gleichgewichtung, p0.05) und „eher nicht<br />
wichtige Kriterien„ (signifikant weniger wichtig als Gleichgewichtung, p
„Entwässerung“ im Vergleich zum Bewertungskriterium „Arbeitssicherheit“ sowie<br />
„Betriebsreglement“ im Vergleich zu „Auswirkungen Gewässer“.<br />
Bei der Gewichtung der Bewertungskriterien „Naturgefahren“ und<br />
„Nachsorgefinanzierung“ unterscheiden sich die Experteneinschätzungen stark<br />
(Abbildung 8). Die Diskrepanzen bei der Wichtigkeit der „Nachsorgefinanzierung“<br />
können möglicherweise aufgrund verschiedener Auffassungen des<br />
Bewertungsziels erklärt werden. Wurde beispielsweise von der Wichtigkeit in Bezug<br />
auf potentielle Risken für Mensch und Umwelt ausgegangen, so wurde die<br />
„Nachsorgefinanzierung“ womöglich als überhaupt nicht wichtig erachtet. Falls die<br />
Wichtigkeit im Hinblick auf finanzielle Risiken oder die Qualität <strong>einer</strong> Deponie<br />
bewertet wurde, wurde die „Nachsorgefinanzierung“ als eher wichtig eingestuft.<br />
Diese Vermutungen werden durch die Kommentare der Experten gestützt. Diese<br />
kritisierten allgemein, dass das Bewertungsziel ungenügend definiert sei bzw. dass<br />
das Deponierating verschiedene Ziele verfolge (Qualitäts- und Risikobewertung).<br />
Zwischen den drei Akteursgruppen unterscheiden sich die Kriteriengewichte<br />
hingegen kaum signifikant. Einzig für die Kriterien „Annahmekontrolle“ und<br />
„Schadensbehebung“ können signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen<br />
festgestellt werden (ANOVA, p
Abbildung 9: Kriteriengewichte „Annahmekontrolle“ und „Schadensbehebung“ im<br />
Vergleich zwischen den Akteursgruppen (ANOVA mit Bonferroni Post-Hoc-<br />
Mehrfachvergleich, *=signifikanter Unterschied (p
wichtigsten eingestuften Bewertungskriterien liegen (Anhang A5, Tabelle 15). Dabei<br />
ist anzumerken, dass die Experten die Wichtigkeit des Kriteriums<br />
„Nachsorgefinanzierung“ sehr unterschiedlich einschätzten (vgl. Abbildung 8).<br />
Tabelle 7: Ausschlusskriterien nach Anzahl Nennungen der Experten (N = 21)<br />
NENNUNGEN ALS<br />
AUSSCHLUSSKRITERIUM<br />
BEWERTUNGSKRITERIEN ANZAHL PROZENT<br />
K1 Geologie & Hydrologie 19 90.5%<br />
K3 Technische Barriere 16 76.2%<br />
K11 Auswirkungen Gewässer 15 71.4%<br />
K9 Annahmekontrolle 13 61.9%<br />
K2 Naturgefahren 11 52.4%<br />
K15 Nachsorgefinanzierung 11 52.4%<br />
K4 Entwässerung 10 47.6%<br />
K6 Betriebsreglement 10 47.6%<br />
K8 Ausbildung/Kompetenz 10 47.6%<br />
K10 Abfallreaktivität 8 38.1%<br />
K8 Arbeitssicherheit 6 28.6%<br />
K13 Schadenserkennung 6 28.6%<br />
K14 Schadensbehebung 6 28.6%<br />
K5 Entgasung 5 23.8%<br />
K12 Anwohner/Ökosysteme 2 9.5%<br />
40
4.3 Resultate Synthese<br />
Im Folgenden wird der Einfluss der Gewichtung auf die Ratingresultate, d.h. die<br />
Ratingwerte und die Rangierung der Deponien, erörtert. Die Ratingwerte setzen<br />
sich, wie bereits erwähnt, aus den Risikopunkten der einzelnen<br />
Bewertungskriterien zusammen. Diese wurden mit der Methode der „Gewichteten<br />
Summe“ aggregiert (vgl. Kapitel 3.3). Für die Rangierung wurden die Deponien<br />
anhand deren Ratingwerte in eine Rangordnung eingestuft. Dabei erhielt die<br />
Deponie mit dem besten Ratingwert Rang 1, die mit dem schlechtesten Rang 9.<br />
Des Weiteren werden Schwachpunkte und Verbesserungsvorschläge zu den<br />
Bewertungsregeln, der Skalierung und der Bewertungsalgorithmen sowie <strong>zur</strong><br />
Operationalisierung der Bewertungskriterien dargestellt.<br />
4.3.1 Gewich tu ng un d Ratingr esu ltate<br />
Abbildung 10 zeigt die Streuung der Ratingwerte. Die Risikopunkte der neun<br />
Deponien aus der Feldstudie wurden mit verschiedenen Gewichtungen aggregiert.<br />
Dazu wurden, neben der Gleichgewichtung, die von den 21 Experten im EP<br />
eingeschätzten Kriteriengewichte verwendet. Die Deponie D2 erhält unabhängig<br />
von der Gewichtung den besten Ratingwert, d.h. am wenigsten Risikopunkte, die<br />
Deponie D8 den schlechtesten Ratingwert. Bei den restlichen Deponien variiert die<br />
Rangierung je nach Gewichtung.<br />
Ein „Paarweiser Vergleich“ (vgl. Kapitel 3.4) zeigte, dass sich die Ratingwerte der<br />
Deponien D1, D2, D4 und D8 unter Verwendung der mittleren Kriteriengewichte<br />
hoch signifikant von den anderen unterschieden (p
50<br />
40<br />
Ratingwert<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
D1<br />
D2<br />
D3<br />
D4<br />
D5<br />
D6<br />
D7<br />
D8<br />
D9<br />
Deponien Feldstu die<br />
Abbildung 10: Ratingwerte der neun Deponien aus der Feldstudie unter<br />
Verwendung verschiedener Gewichtungen (Extremwerte, Ausreisser)<br />
4.3.2 Sch wach stellen und Än der ung sm ög lic hkeiten<br />
Die Schwachstellen der Bewertungsmethode wurden von den Resultaten der<br />
Feldstudie und des EP „Deponierating“ abgeleitet. Die Änderungsvorschläge<br />
entsprechen grösstenteils den Kommentaren der Deponiebetreiber und<br />
Kantonsvertreter und der Experten des EP „Deponierating“. Die Kommentare sind<br />
in Anhang A3 und A4 aufgeführt.<br />
Bewer tu ng sreg eln<br />
Gegen eine Verwendung der Bewertungsregel R1 – abgeschlossene rekultivierte<br />
Deponieteile werden nicht bewertet - sprechen die praktischen Erfahrungen der<br />
Feldstudie. Diese zeigten, dass die Regel R1 für die Bewertungskriterien<br />
„Entgasung“, „Abfallreaktivität“, „Auswirkungen Gewässer“ und „Nachsorgefinanzierung“<br />
nicht sinnvoll ist und teilweise gar nicht umgesetzt werden kann. Die<br />
<strong>42</strong>
Deponiebetreiber und Kantonsvertreter in der Feldstudie begrüssten jedoch, dass<br />
abgeschlossene, rekultivierte Deponieteile nicht bewertet werden, denn so werden<br />
diese nicht für Fehler bzw. Unwissenheit der Vergangenheit mit einem schlechten<br />
Ratingwert bestraft. Die Experten im EP hingegen forderten, dass auch rekultivierte<br />
Deponieteile bewertet werden, da diese für eine Bewertung von Deponierisiken<br />
nicht einfach ausgegrenzt werden könnten. Möglicherweise gingen die Fachleute<br />
von unterschiedlichen Bewertungszielen aus. So erwarteten die Deponiebetreiber<br />
und Kantonsvertreter vom Deponierating womöglich, dass es die Qualität des<br />
Deponiebetriebs beurteilt und der Deponie anschliessend ein Rating im Sinne <strong>einer</strong><br />
„Note“ für den Betrieb zuweist. Die Experten im EP hingegen wurden gebeten, die<br />
Regel in Bezug auf das Bewertungsziel zu bewertet, d.h. bezogen auf die Qualität<br />
der Deponien in der Schweiz im Hinblick auf ihre potentiellen Risiken. Dies lässt<br />
einen Konflikt zwischen <strong>einer</strong> Risikobewertung und <strong>einer</strong> Bewertung der Qualität<br />
des Deponiebetriebs vermuten, welcher in Bezug auf die Akzeptanz des<br />
Deponieratings im weiteren Verlaufe des Projektes berücksichtigt werden sollte. Im<br />
EP „Deponierating“ wurde kritisiert, dass das Ziel des Deponieratings nicht genau<br />
festgelegt wurde bzw. zu viele Ziele verfolgt werden.<br />
Eine Möglichkeit, den Konflikt zwischen Risiko- und Qualitätsbewertung zu<br />
umgehen, ist die Deponien auf verschiedenen Ebenen zu bewerten. So könnte als<br />
Beispiel die Bewertung des Deponiebetriebs und die Bewertung bezogen auf<br />
langfristige Auswirkungen auf Mensch und Umwelt anhand zweier getrennter<br />
Ratingwerte dargestellt werden. Eine weitere Möglichkeit ist, alte, abgeschlossene<br />
Teile ausserhalb des Ratings zu erfassen und als Ergänzung zum Rating<br />
hinzuzuziehen. Auf jeden Fall muss klar kommuniziert werden, auf was sich die<br />
Ratingresultate beziehen.<br />
Die Bewertungsregel R2 – in die Bewertung fliesst der am schlechtesten bewertete<br />
Deponieteil - wurde in der Feldstudie sowie im EP bemängelt. Gemäss den<br />
Fachleuten ist es nicht angemessen, nur die schlechten, alten Deponieteile zu<br />
bewerten und die neuen ausser Acht zu lassen. Allgemein gefordert wurde eine<br />
flexiblere, differenziertere Bewertung, welche alle Deponieteile mit einbezieht.<br />
Um diesem Wunsch gerecht zu werden, könnten die von der Bewertungsregel R2<br />
betroffenen Bewertungskriterien „Technische Barrieren“, „Entwässerung“,<br />
„Entgasung“ und „Abfallreaktivität“ für die unterschiedlichen Deponieteile<br />
43
getrennt bewertet werden. Um Risikopunkte bezogen auf die gesamte Deponie zu<br />
erhalten, könnten anschliessend die Bewertungen der einzelnen Teile,<br />
beispielsweise im Hinblick auf deren Flächenanteil, zusammengefasst werden.<br />
Skalierun g un d Bewertung salg orith m en<br />
Die Resultate der Feldstudie und des EP „Deponierating“ weisen auf zwei mögliche<br />
Schwachstellen der Skalierung bzw. der Bewertungsalgorithmen hin: (i) die<br />
Risikopunkte entsprechen nicht den tatsächlichen Risiken und (ii) die einzelnen<br />
Indikatoren sind nicht gleich wichtig.<br />
Dass die Risikopunkte nicht immer den tatsächlichen Risken entsprechen, steht im<br />
Zusammenhang mit ungleichen Skalen der Bewertungskriterien. Für die TVA-<br />
Konformität wurde beispielsweise nicht bei allen Bewertungskriterien dieselbe<br />
Anzahl Risikopunkte festgelegt. Dies ist vor allem in Bezug auf die Aggregation mit<br />
der Methode der „Gewichteten Summe“ kritisch. Die oberen und unteren Grenzen<br />
der Skalen müssten für alle Bewertungskriterien auf dem gleichen Niveau<br />
festgelegt werden. Ausserdem müssten Grenzen bestimmt werden, oberhalb bzw.<br />
unterhalb derer keine signifikante Verbesserung bzw. Verschlechterung zu<br />
erwarten ist (Pictet & Bollinger 2003). Dies ist ein aufwändiges Unterfangen, für<br />
aussagekräftige Resultate jedoch ein unumgängliches.<br />
Die unterschiedliche Wichtigkeit der Indikatoren stellt ein Problem dar, da - wie<br />
bereits erwähnt - die Risikopunkte den Bewertungskriterien grösstenteils über die<br />
Anzahl „erfüllter“ bzw. „nicht erfüllter“ Indikatoren zugewiesen werden. Es gibt<br />
verschiedene Ansatzpunkte mit diesem Problem umzugehen: Z.B. (i) die Indikatoren<br />
einzeln zu gewichten, (ii) für jedes Bewertungskriterium festzulegen, welche<br />
Indikatoren erfüllt sein müssten, damit eine bestimmte Punktezahl erreicht wird<br />
oder (iii) alle Bewertungskriterien mit Hilfe von Situationen zu beschreiben.<br />
Bei den Möglichkeiten (i) und (ii) müssten die oberen und unteren Grenzen der<br />
Bewertungskriterien anhand des Zutreffens von Indikatoren festgelegt werden.<br />
Dazu wären alle wichtigen Indikatoren zu bestimmen, sodass die gesamte Skala,<br />
von o (obere Grenze) bis 100 (untere Grenze) Risikopunkten abgedeckt werden<br />
kann.<br />
44
Bei der Möglichkeit (iii) wären für alle Bewertungskriterien Situationen zu<br />
definieren, welche <strong>einer</strong> bestimmten Anzahl Risikopunkte entsprächen. Dabei<br />
würden die oberen und unteren Grenzen sowie die Skala dazwischen anhand von<br />
Situationen beschrieben. Die Bewertungskriterien „Technische Barrieren“,<br />
„Arbeitssicherheit“, „Abfallreaktivität“ und „Auswirkungen Gewässer“ sind bereits<br />
über Situationen definiert. Der Vorteil dieses Bewertungsalgorithmus liegt in der<br />
besseren Verständlichkeit der Zuordnung der Risikopunkte.<br />
Zur besseren Verständlichkeit wurde von einzelnen Experten zudem eine<br />
umgekehrte Skalierung gewünscht, 0 Punkte sollten dem schlechtesten Rating<br />
entsprechen, 100 dem besten.<br />
Kriter ienkatalog und D efinition d er Bewer tung skr iter ien<br />
Die Änderungsvorschläge zum Kriterienkatalog und den Bewertungskriterien sind<br />
in Anhang A6 aufgeführt. Dazu wurden für jedes Bewertungskriterium<br />
Bemerkungen und Änderungsvorschläge zusammengestellt, welche den<br />
Kommentaren der Fachleute aus der Feldstudie und dem EP „Deponierating“<br />
entsprechen.<br />
Bei der Überarbeitung der Bewertungskriterien ist die Skalierung zu beachten,<br />
insbesondere die oberen und unteren Grenzen der Skala müssen mit einbezogen<br />
werden. Je nachdem welcher Bewertungsalgorithmus gewählt wird, müssen die<br />
Kriterien über Situationen oder Indikatoren definiert und mit Risikopunkten<br />
verknüpft werden.<br />
45
5 Diskussion des Vorgehens<br />
Nachfolgend werden die Stärken und Schwächen der Vorgehen und Methoden der<br />
Feldstudie, des Explorationsparcours (EP) und der Synthese diskutiert.<br />
5.1 Feldstudie<br />
In der Feldstudie konnte die Anwendbarkeit der Bewertungsmethode für Reaktor-,<br />
Reststoff- und Inertstoffdeponien geprüft werden. Zudem konnten Deponien<br />
verschiedener Kantone und unterschiedlichen Alters und Volumens und<br />
unterschiedlicher Lebensphasen (Planung, Verfüllung, Abschluss) bewertet werden.<br />
Ferner war es möglich die Methode für verschiedene Deponiearten (Monodeponie,<br />
Multikomponentendeponie) zu prüfen. Da in der Stichprobe nur eine<br />
Inertstoffdeponie enthalten war, können jedoch - wie bereits erwähnt - keine<br />
generellen Aussagen über die Eignung der Methode für diesen Deponietypen<br />
gemacht werden. Die Zusammensetzung des Bewertungsteams ermöglichte eine<br />
fachlich kompetente Bewertung, ebenso wie die wissenschaftliche Begleitung und<br />
Auswertung der Studie. Weil die Bewertung gemeinsam mit dem jeweiligen<br />
Deponiebetreiber und dem für die Deponie zuständigen Kantonsvertreter<br />
durchgeführt wurde, konnte den Besonderheiten der einzelnen Deponien<br />
Rechnung getragen werden.<br />
Einschätzungen von Fachleuten deuten jedoch darauf hin, dass die Risikoprofile für<br />
einige Deponien nicht mit deren tatsächlichen Risiken übereinstimmen. Eine<br />
mögliche Erklärung dafür ist, dass gewisse Bewertungskriterien falsch bewertet<br />
wurden. Indem die Risikopunkte für jedes Bewertungskriterium nachträglich noch<br />
einmal überprüft werden, können Fehlentscheide einfach identifiziert und behoben<br />
werden. Ein weiterer Grund für die abweichenden Einschätzungen könnte darin<br />
bestehen, dass die Bewertungsmethode nicht in der Lage ist die tatsächlichen<br />
Risiken der Deponien abzubilden. Nach der Optimierung der Bewertungsmethode<br />
sollten den bereits bewerteten Deponien daher basierend auf den erhobenen<br />
46
Daten erneut Risikopunkte zugeordnet werden. So könnten Unterschiede<br />
untersucht werden.<br />
Die Feldstudie ermöglichte es zudem Schwachstellen der Bewertungsmethode<br />
aufzuzeigen. Bewertungskriterien, welche zu ungenau definiert wurden oder aus<br />
Datenmangel schwierig zu bewerten sind konnten identifiziert werden. Anhand<br />
der Risikopunkte, welche den einzelnen Bewertungskriterien zugeordnet wurden,<br />
konnten Schwachpunkte der Skalierung und der Bewertungsalgorithmen offen<br />
gelegt werden.<br />
5.2 Explorationsparcours<br />
Der EP „Deponierating“ ermöglichte, gestützt auf Experteneinschätzungen,<br />
Anhaltspunkte <strong>zur</strong> Validität der Bewertungsmethode zu erheben. So konnte<br />
beispielsweise aufgezeigt werden, ob wichtige Bewertungskriterien fehlen oder<br />
bestehende überflüssig sind. Auch wurde ersichtlich, inwieweit die Indikatoren<br />
bzw. Situationen die Bewertungskriterien abzubilden vermögen. Indem die<br />
Experten die Skalierung und die Bewertungsalgorithmen einstuften, konnte zudem<br />
untersucht werden, inwiefern die Risikopunkte den tatsächlichen Risiken gerecht<br />
werden können. Durch die Einschätzungen und Kommentare der Experten konnten<br />
Schwachstellen der Methode aufgezeigt und wertvolle Inputs für Anpassungen der<br />
Bewertungsregeln, der Kriterien und der Bewertungsalgorithmen gesammelt<br />
werden.<br />
Mit der Methode der „swing weights“ wurden Ansätze für Kriteriengewichte<br />
erarbeitet. So war es möglich aufzuzeigen, welche Bewertungskriterien tendenziell<br />
als wichtig und welche als unwichtig angesehen wurden. Darauf basierend<br />
konnten die Kriterien in drei Gewichtungskategorien eingeteilt werden. In<br />
Anbetracht der Subjektivität von Gewichtungen (Pictet & Bollinger 2003) scheint<br />
eine Verwendung von nur drei verschiedenen Gewichten durchaus sinnvoll.<br />
Einige Experten kritisierten, dass Bewertungsziel und Zeitfenster der Bewertung<br />
nicht klar definiert seien. Für die Gewichtung der Bewertungskriterien spielen diese<br />
Aspekte aber eine zentrale Rollte. Die Kriteriengewichte unterscheiden sich, je<br />
nachdem, ob die betriebliche Qualität, Langzeitrisiken für Mensch und Umwelt<br />
oder finanziellen Risken bewertet werden. Um eine verf<strong>einer</strong>te, an ein bestimmtes<br />
47
Bewertungsziel angepasste Gewichtung zu erhalten, sollten die Kriteriengewichte<br />
noch einmal bestimmt werden, nachdem das Ziel des Deponieratings klar<br />
festgelegt wurde. Werden mehrere Ziele verfolgt, sollten die Kriteriengewichte für<br />
jedes Ziel separat festgelegt werden.<br />
Der EP ermöglichte ausserdem unterschiedliche Interessen und Vorstellungen der<br />
Akteursgruppen „Externe Berater“, „Vollzugsbehörden“ und „Fachleute<br />
Abfallwirtschaft“ zu untersuchen. Damit konnten mögliche Konflikte und<br />
Hindernisse für eine nationale Einführung des Deponieratings aufgezeigt werden.<br />
Nach Linkov (20<strong>06</strong>) kann ausserdem die Akzeptanz eines Projekts gesteigert<br />
werden, wenn zentrale Akteursgruppen mit einbezogen werden.<br />
5.3 Synthese<br />
In der Synthese wurden die Resultate der Feldstudie und des EP zusammengefasst<br />
und verglichen. Damit konnten Schwachstellen der Bewertungsmethode,<br />
Änderungsvorschläge und mögliche Konfliktpunkte aufgezeigt werden.<br />
Ferner konnte der Einfluss der Gewichtung auf die Ratingresultate untersucht<br />
werden. Dazu wurden die Risikopunkte der Deponien aus der Feldstudie und die<br />
Kriteriengewichte aus dem EP mit der Methode der „Gewichteten Summe“<br />
aggregiert. Im Folgenden werden die Schwächen und Stärken dieser<br />
Aggregationsmethode diskutiert.<br />
Der Vorteil der „Gewichteten Summe“ liegt in der Einfachheit und Transparenz der<br />
Anwendung. Die Aggregation kann leicht nachvollzogen werden. Zudem ist eine<br />
flexible, an unterschiedliche Verwendungen des Deponieratings angepasste<br />
Gewichtung der Bewertungskriterien möglich (z.B. für eine Verwendung als Basis<br />
für eine Deponieversicherung oder als Benchmarking). Dies ist für das<br />
Deponierating insofern von Bedeutung, da das Ziel und somit die Verwendung des<br />
Ratings noch nicht abschliessend geklärt wurden bzw. mehrere Ziele verfolgt<br />
werden.<br />
Die „Gewichtete Summe“ weist jedoch zwei grundsätzliche Schwächen auf: (i) sehr<br />
schlecht bewertete Kriterien können durch gut bewertete Kriterien kompensiert<br />
werden und (ii) auch nicht vergleichbare Kriterien werden in einem Wert vereint<br />
48
(Pictet & Bollinger 2003, Scholz & Tietje 2002). Um das Problem der<br />
Kompensierbarkeit zu umgehen, bestimmten die Experten im EP „Deponierating“<br />
Ausschlusskriterien (vgl. Kapitel 3.2 und 4.2). Für diese Ausschlusskriterien sind in<br />
der Folge so genannte „Cut-Off-Levels“ (Schloz & Tietje 2002, S. 170) festzulegen,<br />
die erreicht werden müssen, damit die Deponie insgesamt einen gewissen<br />
Ratingwert erreichen kann.<br />
Die Anwendung der „Gewichteten Summe“ macht zudem nur Sinn, wenn die<br />
ursprüngliche Skalierung - bei der die „Leistung“ direkt ersichtlich ist - in eine für<br />
jedes Kriterium identische gleichförmige Skalierung umgeformt wird. D.h. die Skala<br />
sollte für alle Kriterien dieselben Minimal- und Maximalwerte aufweisen. Beim<br />
Deponierating sind dies die Risikopunkte 0 bzw. 100. Dabei ist zu beachten, dass<br />
diese gleichförmige Skalierung auf ihrer gesamten Spannbreite potentiell<br />
abgedeckt werden kann. Für das Deponierating bedeutet das, dass es möglich sein<br />
sollte, allen Bewertungskriterien Risikopunkten zwischen 0 und 100 zuzuweisen. Ist<br />
beispielsweise für ein Kriterium das maximale Risiko bei 50 Risikopunkten bereits<br />
erreicht, erhält dieses Kriterium dadurch automatisch weniger Gewicht. Dies gilt es<br />
zu vermeiden, indem für jedes Bewertungskriterium eine untere und eine obere<br />
Grenze festgelegt werden, oberhalb bzw. unterhalb deren keine signifikante<br />
Verbesserung bzw. Verschlechterung zu erwarten sind. Diese Grenzen<br />
repräsentieren dann die Risikopunkte 0 bzw. 100. Wenn diese Aspekte nicht<br />
berücksichtigt werden, könnten die Resultate verfälscht werden und ihre<br />
Aussagekraft verlieren (Pictet & Bollinger 2003).<br />
49
6 Schlussfolgerungen<br />
Im Folgenden werden die Resultate der <strong>Pilotstudie</strong> zusammengefasst und die in<br />
Kapitel 1 beschriebenen Problemstellungen zu beantworten versucht.<br />
An wen dbarkeit d er Bewer tu ngsmethode<br />
Die Feldstudie zeigte, dass die Bewertungsmethode grundsätzlich anwendbar ist.<br />
Alle neun Deponien konnten mit einem vertretbaren zeitlichen Aufwand bewertet<br />
werden. Es war möglich, den Bewertungskriterien mittels der erhobenen Daten und<br />
der zuvor festgelegten Bewertungsalgorithmen Risikopunkte zuzuordnen. Von den<br />
Experten im Explorationsparcours (EP) „Deponierating“ wurde die Bewertungsmethode<br />
insgesamt als transparent und anwendbar eingestuft.<br />
Einige Bewertungskriterien müssen jedoch genauer bzw. anders definieret werden.<br />
Die Kriterien „Anwohner & Ökosysteme“ und „Schadensbehebung“ waren insofern<br />
schwierig zu bewerten, weil es für diese keine konkreten Daten gibt, welche das<br />
Zutreffen der Indikatoren belegen können. Die Kriterien „Betriebsreglement“ und<br />
„Ausbildung & Kompetenz“ sollten den Besonderheiten der Deponien angepasst<br />
bewertet und folglich anders definiert werden.<br />
Validität d er Bewer tu ngsmethode<br />
Die Validität der Bewertungsmethode kann nicht abschliessend beurteilt werden.<br />
Diese hängt vom Kriterienset, von der Definition der Bewertungskriterien, von den<br />
Bewertungsregeln und den Bewertungsalgorithmen ab. Die <strong>Pilotstudie</strong> lieferte<br />
jedoch Anhaltspunkte, inwieweit diese einzelnen Aspekte dazu beitragen das<br />
Bewertungsziel zu erreichen, d.h. die Qualität der Deponien in der Schweiz im<br />
Hinblick auf ihre potentiellen Risiken zu bewerten.<br />
Das Kriterienset scheint geeignet zu sein; mit Ausnahme der Abfallqualität<br />
schlugen die Experten keine zusätzlichen Bewertungskriterien vor. Diese<br />
bewerteten das Kriterienset bezogen auf das Bewertungsziel im Mittel als „eher<br />
50
geeignet“. Die Definitionen der meisten Bewertungskriterien wurden im Mittel<br />
zwischen „eher geeignet“ und „geeignet“ eingestuft.<br />
Die Bewertungsregeln hingegen werden dem Bewertungsziel eher nicht gerecht.<br />
Gemäss den Experten sollten für die Bewertung potentieller Risiken auch alte<br />
Deponieteile in die Bewertung einbezogen werden. Zudem zeigte die Feldstudie,<br />
dass die Anwendung der Bewertungsregel R1 - abgeschlossene rekultivierte<br />
Deponieteile werden nicht bewertet - nicht für alle Bewertungskriterien Sinn<br />
macht und teilweise gar nicht umgesetzt werden kann. Dass nur der schlechteste<br />
Deponieteil in die Bewertung einfliesst, wird den meisten Deponien nicht gerecht,<br />
da die baulichen Ausführungen sowie die eingebauten Abfälle einzelner<br />
Deponieteile grosse Qualitätsunterschiede aufweisen. Die Deponiebetreiber und<br />
Kantonsvertreter in der Feldstudie und die Experten im EP forderten eine<br />
differenziertere Bewertung, welche alle Deponieteile einbezieht.<br />
Die Bewertungsalgorithmen zeigten sich sowohl im EP wie auch in der Feldstudie<br />
als mangelhaft (vgl. nächster Abschnitt: Schwachstellen und Änderungsmöglichkeiten).<br />
Sch wach stellen und Än der ung sm ög lic hkeiten<br />
Die einzelnen Bewertungskriterien weisen zum Teil Schwächen auf und müssen<br />
überarbeitet werden. Insbesondere die Kriterien „Abfallreaktivität“ und<br />
„Schadensbehebung“ sollten anders definiert werden. Das Kriterium<br />
„Abfallreaktivität“ bezieht sich lediglich auf den Anteil organischer Abfälle, was<br />
sowohl im EP als auch in der Feldstudie kritisiert wurde. Die „Abfallreaktivität“<br />
sollte sich auf die Qualität der eingebauten Abfälle beziehen. Das Kriterium<br />
„Schadensbehebung“ wurde als nicht angemessen und in der Praxis nicht<br />
umsetzbar betrachtet. Beim Bewertungskriterium „Anwohner & Ökosysteme“<br />
wurde kritisiert, dass dieses zu subjektiv und somit nicht messbar sei. Die<br />
Feldstudie zeigt, dass das Kriterium „Auswirkungen Gewässer“ zu wenig<br />
differenziert ist. Grundwasser und Oberflächengewässer werden nicht<br />
unterschieden, ebenso wenig Menge und Art der Schadstoffe. Die Feldstudie zeigte<br />
ausserdem, dass die Kriterien „Anwohner & Ökosysteme“ und „Schadensbehebung“<br />
schwierig zu bewerten sind, weil es für diese keine konkreten Daten<br />
gibt, welche das Zutreffen der Indikatoren belegen können.<br />
51
Sowohl in der Feldstudie wie im EP gibt es Hinweise, dass die Bewertungsregeln<br />
dem Bewertungsziel nicht angemessen sind. Abgeschlossene, rekultivierte<br />
Deponieteile sollten ebenso bewertet und die einzelnen Teile differenziert in die<br />
Bewertung einbezogen werden. Um diesem Wunsch gerecht zu werden, könnten<br />
die unterschiedlichen Deponieteile getrennt bewertet werden. Um Risikopunkte<br />
bezogen auf die gesamte Deponie zu erhalten, könnten anschliessend die<br />
Bewertungen der einzelnen Teile, beispielsweise im Hinblick auf deren<br />
Flächenanteil, zusammengefasst werden.<br />
Die Skalierung und die Bewertungsalgorithmen zeigten sich sowohl im EP wie auch<br />
in der Feldstudie als mangelhaft. Gemäss den Experten wird die Anzahl<br />
Risikopunkte den tatsächlichen Risiken teilweise nicht gerecht. Die Anzahl<br />
Risikopunkte wurden nicht bei allen Bewertungskriterien gleichermassen<br />
festgelegt. So wurde beispielsweise die TVA-Konformität für die Bewertungskriterien<br />
„Entgasung“, „Entwässerung“, „Betriebsreglement“, „Ausbildung &<br />
Kompetenz“, „Annahmekontrolle“ und „Nachsorgefinanzierung“ bei 0<br />
Risikopunkten festgelegt, für die meisten anderen Kriterien hingegen bei 25<br />
Punkten. Dies ist insbesondere für die Aggregation mit der Methode der<br />
„Gewichtete Summe“ problematisch; ist die Skalierung nicht für alle<br />
Bewertungskriterien gleichermassen festgelegt, können die Resultate verfälscht<br />
werden (vgl. Kapitel 5.3). Überdies sind die einzelnen Indikatoren nicht gleich<br />
wichtig. Dies ist ein Problem, da die Risikopunkte den meisten Kriterien mittels<br />
„erfüllter“ bzw. „nicht erfüllter“ Kriterien zugeordnet werden. Die<br />
Bewertungsalgorithmen, welche den Kriterien Risikopunkte anhand von<br />
Situationen zuweisen, sind daher besser geeignet. Einige Experten fanden diese<br />
ausserdem verständlicher, da die Risiken der Deponien damit einfacher ersichtlich<br />
werden. Aus den oben genannten Gründen müssen die Bewertungsalgorithmen<br />
und die Skalierung überarbeitet werden. Dazu sind für jedes Bewertungskriterium<br />
obere und untere Grenzen festzulegen, oberhalb bzw. unterhalb deren<br />
Verbesserungen bzw. Verschlechterungen als nicht wahrscheinlich angesehen<br />
werden (Pictet & Bollinger 2003).<br />
52
Kriter ieng ewich tun g<br />
Mit dem EP konnten Anhaltspunkte für Kriteriengewichte erhoben werden. Mit<br />
Ausnahme der Entgasung wurden die technischen Infrastrukturen neben den<br />
hydrogeologischen Gegebenheiten des Standorts und den Auswirkungen auf<br />
Grundwasser und Oberflächengewässer am wichtigsten eingestuft. Gemäss den<br />
Experten verliert die Entgasung in Zukunft an Bedeutung, da heute keine<br />
brennbaren unbehandelten Abfälle mehr abgelagert werden. Als weniger wichtig<br />
erachtet wurden die Kriterien „Betriebsreglement“, „Anwohner & Ökosysteme“<br />
sowie „Arbeitssicherheit“. Diese sind nach Aussagen vieler Experten <strong>zur</strong> Beurteilung<br />
potentieller Risken <strong>einer</strong> Deponie nicht relevant.<br />
Ein flu ss der Gewich tu ng auf d ie Ratin gr esultate<br />
Eine der neuen Deponien erhält unabhängig von der Gewichtung den besten<br />
Ratingwert, d.h. am wenigsten Risikopunkte, und eine Deponie den schlechtesten<br />
Ratingwert. Bei den restlichen Deponien variiert die Rangfolge je nach Gewichtung.<br />
Unter Verwendung der mittleren Kriteriengewichte lassen sich vier der neuen<br />
Deponien signifikant voneinander unterscheiden. Die Bewertungsmethode ist in<br />
der Lange, zwischen sehr „guten“ und „schlechten“ Deponien zu differenzieren. Die<br />
Deponien im mittleren Bereich können nicht unterschieden werden, was auf<br />
geringe Qualitäts- bzw. Risikounterschiede <strong>zur</strong>ückzuführen sein könnte.<br />
Möglich e Konfliktpu nkte<br />
Die Einschätzungen der drei Akteursgruppen „Externe Berater“,<br />
„Vollzugsbehörden“ und „Fachleute Abfallwirtschaft“ im EP „Deponierating“<br />
unterscheiden sich kaum signifikant. Es wurden keine Diskrepanzen festgestellt,<br />
welche auf mögliche Konflikte hindeuten.<br />
Bei der Beurteilung der Bewertungsregel R1 – abgeschlossene rekultivierte<br />
Deponieteile werden nicht bewertet – zeigen sich jedoch Uneinigkeiten zwischen<br />
den Einschätzungen der Fachleute in der Feldstudie und den Experten im EP. Die<br />
Deponiebetreiber und Kantonsverantwortlichen begrüssten diese Regel, da ihrer<br />
Meinung nach der Deponiebetrieb heute bewertet werden sollte und nicht<br />
Vergangenes, das nicht mehr zu ändern ist. Die Experten im EP hingegen fanden,<br />
53
dass für das Deponierating insbesondere die alten Deponieteile wichtig sind, da<br />
diese die grössten Risiken bergen. Diese unterschiedlichen Interessen bzw.<br />
Meinungen sind im weiteren Verlaufe des Projekts zu berücksichtigen. Das Ziel der<br />
Bewertung ist klar festzulegen und offen zu kommunizieren.<br />
Auch das Kriterium „Schadensbehebung“ wurde in der Feldstudie anders<br />
eingeschätzt als im EP. Die Deponiebetreiber und Kantonsvertreter betrachteten<br />
das Kriterium als nicht angemessen und in der Praxis nicht umsetzbar. Einige<br />
Experten fanden dieses hingegen sinnvoll und wichtig. Das Kriterium<br />
„Schadensbehebung“ sollte im Dialog mit Praktikern definiert werden; dabei ist die<br />
Skalierung zu beachten.<br />
54
7 Ausblick<br />
In diesem Kapitel werden nächste Schritte des Projekts „Deponierating“ kurz<br />
vorgestellt.<br />
Anpassu ng d er Bewer tu ngsmethode<br />
Die Bewertungsmethode soll ausgehend von den in dieser Arbeit vorgestellten<br />
Änderungsvorschlägen überarbeitet werden. Dabei sind die Bewertungskriterien<br />
gleichzeitig mit der Skalierung und den Bewertungsalgorithmen anzupassen. Die<br />
Optimierung der Bewertungsmethode soll in einem transdisziplinären Prozess<br />
innerhalb der Arbeitsgruppe realisiert werden. Für die verf<strong>einer</strong>te Ausarbeitung,<br />
insbesondere für die Gewichtung der Bewertungskriterien, sind Bewertungsziel<br />
und Zeitfenster der Bewertung klar zu definieren. Die Bewertungsmethode sollte<br />
entsprechend den festgelegten Zielen optimiert werden.<br />
Pilotstu die 2<br />
In <strong>einer</strong> zweiten <strong>Pilotstudie</strong> wird die überarbeitete Bewertungsmethode geprüft.<br />
Dazu wird eine weitere Feldstudie durchgeführt. Damit die Methode für<br />
Inertstoffdeponien umfassender untersucht werden kann, sollte darauf geachtet<br />
werden, dass für diese zweite Feldstudie mehr Inertstoffdeponien in der Stichprobe<br />
enthalten sind.<br />
Um die Zuverlässigkeit (Reliabilität – misst das Rating immer dasselbe?) der<br />
Bewertungsmethode zu prüfen, sollen zwei Deponien mit unterschiedlichem<br />
Bewertungsteam noch einmal bewertet werden. Damit könnte der Einfluss<br />
unterschiedlicher Bewertenden untersucht werden.<br />
Es ist vorgesehen, den EP „Deponierating“ mit <strong>einer</strong> Gruppe von Wissenschaftlern<br />
zu wiederholen. Damit könnten weitere Informationen über die Validität der<br />
Bewertungsmethode erhoben werden. Ausserdem könnten mögliche Unterschiede<br />
zwischen den Einschätzungen der Wissenschaftler und der Akteursgruppen<br />
55
„Externe Berater“, „Vollzugsbehörden“ und „Fachleute Abfallwirtschaft“ untersucht<br />
werden.<br />
Zur Prüfung der Validität der Bewertungsmethode sollten ausserdem die intuitiven<br />
Bewertungen der vier Deponien aus dem EP „Deponierating“ ausgewertet werden.<br />
Dabei würden die Einschätzungen der Experten mit den Ratingwerten der vier<br />
Deponien verglichen. Je ähnlicher die Einschätzungen ausfallen, desto valider sollte<br />
die Methode sein.<br />
Für die Rangierung der Deponien sind Aggregationsmethode und Kriteriengewichte<br />
definitiv festzulegen. Die Experten, welche am EP „Deponierating“<br />
teilgenommen haben, haben sich bereit erklärt, die Bewertungskriterien noch<br />
einmal zu gewichten, nachdem die Bewertungsmethode angepasst wurde.<br />
In dieser zweiten <strong>Pilotstudie</strong> werden ausserdem Möglichkeiten <strong>zur</strong><br />
Monetarisierung von Deponierisiken analysieret und die Anwendbarkeit des<br />
Deponieratings für das Ausland geprüft.<br />
Nation ale Einführ ung<br />
Für die nationale Einführung ist die konkrete Organisation des Deponieratings zu<br />
definieren. Das Deponierating sollte an eine unabhängige Rating Organisation<br />
übergeben werden. Ausserdem ist die laufende wissenschaftliche und gesetzliche<br />
Überprüfung des Deponieratings zu organisieren.<br />
Es ist vorgesehen, basierend auf dem Deponierating, eine spezifische<br />
Deponieversicherung aufzubauen. Dazu sind Versicherungsexperten beizuziehen.<br />
Es ist denkbar das Deponierating für ein gesetzlich verbindliches Inspektorat<br />
anzupassen.<br />
56
8 Literatur<br />
Allen, A. (2001). Containment landfills: the myth of sustainability. Engineering Geology<br />
60, 3-19.<br />
Brunner P.H. (2004). Material flow analysis and the ultimate sink. Journal of Industrial<br />
Ecology 8(3), 4-7.<br />
Hanser C., Kuster J., Gessler R., Ehrler M. (20<strong>06</strong>-a): Nachhaltige Rohstoffnutzung<br />
und Abfallentsorgung. Grundlagen für die Gestaltung der zukünftigen Politik<br />
des Bundes. Umwelt-Wissen <strong>Nr</strong>. <strong>06</strong>12. Bundesamt für Umwelt (BAFU), Bern. 94 S.<br />
Hügi M., Kettler R. (2004). Abfallstatistik 2002. Mit Daten der KVA Planung 2003.<br />
Umwelt-Materialien <strong>Nr</strong>. 186. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft<br />
(BUWAL), Bern.<br />
Lang D..J., Scholz R.W., Binder C., Wiek A., Stäubli B. & Sieber, C. (accepted-a).<br />
Sustainability potential analysis (SPA) of landfills – a systemic approach: Initial<br />
application towards a legislative landfill assessment. Journal of Cleaner Production.<br />
Lang D..J., Scholz R.W., Binder C. & Stäubli B. (accepted-b). Sustainability potential<br />
analysis (SPA) of landfills – a systemic approach: theoretical considerations.<br />
Journal of Cleaner Production.<br />
Linkov I., Satterstrom F.K., Kiker G., Seager T.P., Bridges T., Gardner K.H., Rogers S.H.,<br />
Belluck D.A. & Meyer . (20<strong>06</strong>). Multicriteria Decision Analysis: A Comprehensive<br />
Decision Approach for Management of Contaminated Sediments. Risk Analysis<br />
26, 61-78.<br />
Loukopoulos, P. & R. W. Scholz (2004). Sustainable future urban mobility: using<br />
'area development negotiations' for scenario assessment and participatory strategic<br />
planning. Environment and Planning 36, 2203-2226.<br />
Pictet, J. & Bollinger, D. (2003). Adjuger un marché au mieux-disant – Analyse multicritère,<br />
pratique et droit des marchés publics. Presse polytechniques et universitaires<br />
romande, Lausanne.<br />
57
Scholz R.W. & Tietje O. (2002). Embedded case study methods – integrating<br />
quantitative and qualitative knowledge; Thousand Oaks: Sage.<br />
SPSS GmbH Software, 2004: SPSS 13.0 Base Benutzerhandbuch. SPSS Inc.<br />
TVA. Technische Verordnung über Abfälle, 1990.<br />
58
A Anhang<br />
A1 Kriterienkatalog<br />
A2 Unter lagen Explor ation sparcours<br />
A3 Qu alitative D aten Feldstud ie<br />
A4 Qu alitative Daten Ex ploration sparc our s<br />
A5 Erg änz ung en z ur statistisch en Au swer tu ng<br />
A6 Änd eru ng svorsc hläg e zu m Kriterien katalog<br />
59
A1 Kriterienkatalog (Stand April 20<strong>06</strong>)<br />
BEREICHE<br />
BEWERTUNGSKRITERIEN<br />
Standort<br />
Strukturen<br />
Betrieb<br />
Auswirkungen<br />
Nachsorge<br />
K1<br />
K2<br />
K3<br />
K4<br />
K5<br />
K6<br />
K7<br />
K8<br />
K9<br />
K10<br />
K11<br />
K12<br />
K13<br />
K14<br />
K15<br />
Geologie & Hydrologie<br />
Naturgefahren<br />
Technische Barrieren<br />
Kompartimente und Entwässerung<br />
Deponiegasinstallationen<br />
Betriebsreglement & Managementsystem<br />
Ausbildung und Kompetenz<br />
Arbeitssicherheit<br />
Annahmekontrolle<br />
Reaktivität des Abfalls<br />
Grundwasser & Oberflächengewässer<br />
Anwohner & Ökosysteme<br />
Erkennen von Schäden<br />
Möglichkeiten <strong>zur</strong> Schadensbehebung und<br />
Schadensverhütung<br />
Nachsorgefinanzierung<br />
61
KRITERIUM 1: STANDORT – GEOLOGIE & HYDROLOGIE<br />
Wie gut erfüllt der Deponiestandort die Standortkriterien der Technischen<br />
Verordnung über Abfälle (TVA)?<br />
INDIKATOREN<br />
- Die Mächtigkeit (M 7m) und Durchlässigkeit (K 10 -7 ms -1 ) der geologischen<br />
Barriere (inklusive <strong>einer</strong> allfälligen geologischen Ersatzbarriere) sind TVAkonform.<br />
Inertstoffdeponien sind TVA-konform wenn sie nicht in einem Gebiet<br />
liegen, welches sich für die Trinkwassergewinnung eignet. (TVA Anhang 2, Ziff.1)<br />
- Im Abstrom liegen keine nutzbaren Quellen und kein nutzbares Grundwasser.<br />
- Die Deponie kann nicht eingestaut werden (keine Staunässe möglich).<br />
- Der Baugrund ist nachweislich setzungsunempfindlich und langfristig stabil.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Alle Indikatoren treffen zu. Die Durchlässigkeit K ist 10 -8 ms -1<br />
25 Punkte<br />
Alle Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte<br />
Drei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte<br />
Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
100 Punkte:<br />
Weniger als zwei Indikatoren treffen zu.<br />
62
KRITERIUM 2: STANDORT - NATURGEFAHREN<br />
Wie stark ist die Deponie Naturgefahren ausgesetzt?<br />
INDIKATOREN<br />
- Erdbeben: Deponie liegt in Zone 1 gemäss SIA Norm 160.<br />
- Starkniederschlag: ein Starkniederschlag kann die Deponie nicht tangieren, da<br />
sie keine Hang- oder Hügelschüttung ist oder die Böschungen nachweislich eine<br />
Flächenneigung von 1:2 haben.<br />
- Hochwasser: Ein hundertjährliches Hochwasser kann die Deponie nachweislich 3<br />
nicht tangieren<br />
- Lawinen, Steinschlag, Rüfen: Die Deponie liegt in einem Gebiet ohne Lawinen-,<br />
Steinschlag oder Rüfengefahr.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
25 Punkte<br />
50 Punkte<br />
75 Punkte<br />
100 Punkte:<br />
Alle Indikatoren treffen zu.<br />
Drei Indikatoren treffen zu. Für einen vierten sind technische<br />
Massnahmen, welche nachweislich wesentliche Schäden<br />
abwenden, getroffen worden.<br />
Drei Indikatoren treffen zu.<br />
Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
Weniger als zwei Indikatoren treffen zu.<br />
3<br />
Nachweislich: Erfahrungstatsache oder Berechnung<br />
63
KRITERIUM 3: STRUKTUREN – TECHNISCHE BARRIEREN<br />
Erfüllen die technischen Barrieren die Anforderungen der TVA?<br />
SITUATION<br />
f. Die technischen Barrieren übertreffen TVA-Anforderungen (kombinierte<br />
Abdichtung oder mineralische Abdichtung mit K 10 -10 ms -1 oder bituminöse<br />
Abdichtung mit M 8cm) Für Inertstoffdeponien ist keine Technische Barriere<br />
nötig.<br />
g. Die technischen Barrieren entsprechen TVA-Anforderungen (mineralische<br />
Abdichtung mit M 80cm und K 10 -9 ms -1 oder bituminöse Abdichtung mit M<br />
7cm und maximal 3% Hohlraumgehalt an einem Probestück).<br />
h. Technische Barrieren sind vorhanden, aber nicht TVA-konform (z.B. mineralische<br />
Barriere zu geringmächtig, ein Barriereteil ist leck).<br />
i. Technische Barrieren sind vorhanden, jedoch nicht vollständig (fehlende<br />
Seitenbarriere oder Sohlenbarriere nicht vollflächig).<br />
j. Basisbarriere fehlt.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Situation a trifft zu.<br />
25 Punkte<br />
Situation b trifft zu.<br />
50 Punkte<br />
Situation c trifft zu.<br />
75 Punkte<br />
Situation d trifft zu.<br />
100 Punkte:<br />
Situation e trifft zu.<br />
64
KRITERIUM 4: STRUKTUREN – KOMPARTIMENTE & ENTWÄSSERUNG<br />
Entspricht die Sickerwasserentwässerung der TVA?<br />
INDIKATOREN<br />
- Kompartimente werden einzeln beprobbar entwässert (TVA Anhang 2, Ziff.23)<br />
- Die Neigung der Entwässerung garantiert ein freies Gefälle: Neigung 2% (TVA<br />
Anhang 2, Ziff.23)<br />
- Die Entwässerungsleitungen sind langfristig stabil nach SIA Norm 190.<br />
- Die Entwässerungssammelleitungen sind langfristig auf ihrer gesamten Länge<br />
spülbar und mit Kanalfernsehen einsehbar.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte<br />
Drei Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte<br />
Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte<br />
Ein Indikator trifft zu.<br />
100 Punkte:<br />
Kein Indikator trifft zu.<br />
65
KRITERIUM 5: STRUKTUREN – DEPONIEGASINSTALLATIONEN<br />
(Nur für Bioreaktoren)<br />
Entsprechen die Deponiegasinstallationen den Anforderungen der TVA?<br />
INDIKATOREN<br />
- Eine funktionierende Gasstrasse ist vorhanden, inkl. Datenaufzeichnung und<br />
Alarmsystem.<br />
- Das Deponiegas wird mindestens zweimal jährlich analysiert (CH4, CO2, O2, <br />
HCl + HF).<br />
- FID-Kontrolle der Deponieoberfläche und deren angrenzenden Flächen wird<br />
durchgeführt und dokumentiert.<br />
- Die Gasabsaugung wird aufgrund der FID-Analyse nachgeregelt.<br />
- Ein Gasmessgerät ist vorhanden und funktionstüchtig.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte<br />
Vier Indikatoren treffen zu 4 .<br />
50 Punkte<br />
Drei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte<br />
Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
100 Punkte:<br />
Weniger als zwei Indikatoren treffen zu.<br />
4<br />
Indikator 1 (Eine funktionierende Gasstrasse ist vorhanden, inkl. Datenaufzeichnung und<br />
Alarmsystem) muss unter den vier Indikatoren sein.<br />
66
KRITERIUM 6: BETRIEB – BETRIEBSREGLEMENT & MANAGEMENTSYSTEM<br />
Bildet das Betriebsreglement den TVA konformen Betrieb ab und wird es eingehalten?<br />
INDIKATOREN<br />
- Das Reglement ist zweckdienlich 5 .<br />
- Das Reglement ist nachgeführt.<br />
- Die Pflichtenhefte werden vom Personal eingehalten.<br />
- Das Betriebsjournal wird geführt.<br />
- Bonus: Qualitätssicherungs- oder Umwelt-Management-System vorhanden<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
Minus 25<br />
Punkte<br />
Bonus<br />
0 Punkte<br />
Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte<br />
Drei Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte<br />
Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte<br />
Ein Indikator trifft zu.<br />
100 Punkte:<br />
Kein Indikator trifft zu.<br />
5<br />
Ein zweckdienliches Betriebsreglement umfasst mindestens: Pflichtenhefte für das<br />
Deponiepersonal, Zulassungsliste, Ablauf Mengenerfassung, Kontrolle und Einbau, Unterhalt,<br />
Monitorring, Betriebsjournal, Berichterstattung, Archivierung, Unfallverhütung, Alarmorganisation<br />
67
KRITERIUM 7: BETRIEB – AUSBILDUNG & KOMPETENZ<br />
Wie ist das Deponiepersonal ausgebildet und welche Kompetenz hat es?<br />
INDIKATOREN<br />
- Ein Deponiemeister führt die Deponie.<br />
- Ein Deponiewart als Stellvertreter betreut die Deponie.<br />
- Beide haben die Ausbildungen gemäss VBSA bestanden.<br />
- Beide nehmen an angebotenen Weiterbildungen teil (VBSA, geschäftsinterne<br />
Weiterbildungen, etc.)<br />
- Das Deponiepersonal hat die Kompetenz, Abfälle in letzter Instanz<br />
<strong>zur</strong>ückzuweisen.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte<br />
Vier Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte<br />
Drei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte<br />
Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
100 Punkte:<br />
Weniger als zwei Indikatoren treffen zu.<br />
68
KRITERIUM 8: BETRIEB - ARBEITSSICHERHEIT<br />
Wird die Arbeitssicherheit überprüft und werden die Massnahmen daraus<br />
umgesetzt?<br />
SITUATIONEN<br />
a. Der Betrieb wird in der Regel dreijährlich von einem anerkannten Inspektorat<br />
überprüft. Die vorgeschlagenen Massnahmen werden alle umgesetzt.<br />
b. Der Betrieb wird dreijährlich von einem anerkannten Inspektorat überprüft, die<br />
vorgeschlagenen Massnahmen werden mehrheitlich umgesetzt.<br />
c. Der Betrieb wurde überprüft. Die vorgeschlagenen Massnahmen wurden<br />
minderheitlich umgesetzt.<br />
d. Der Betrieb wurde überprüft. Keine der vorgeschlagenen Massnahmen wurde<br />
umgesetzt.<br />
e. Der Betreib hat keine anerkannte Überprüfung.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Situation a trifft zu.<br />
25 Punkte<br />
Situation b trifft zu.<br />
50 Punkte<br />
Situation c trifft zu.<br />
75 Punkte<br />
Situation d trifft zu.<br />
100 Punkte:<br />
Situation e trifft zu.<br />
69
KRITERIUM 9: BETRIEB - ANNAHMEKONTROLLE<br />
Ist der Betrieb vor Fehlannahme und Fehlverhalten geschützt?<br />
INDIKATOREN<br />
- Jede Anlieferung wird über Lieferscheine und beim Einbau oder bereits auf der<br />
Baustelle kontrolliert.<br />
- Von nicht eindeutig ansprechbaren Abfällen (z.B. Altlastmaterial, Beläge,<br />
Schleifsande) sind Analysen vorhanden.<br />
- Die Deponie ist während der Öffnungszeiten immer besetzt.<br />
- Die Deponie ist eingezäunt.<br />
- Bonus: Neben dem Deponiewart ist die Deponie zusätzlich mit <strong>einer</strong><br />
Überwachungskamera ausgestattet.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
Minus 25<br />
Punkte<br />
Bonus<br />
0 Punkte<br />
Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte<br />
Drei Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte<br />
Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte<br />
Ein Indikator trifft zu.<br />
100 Punkte:<br />
Kein Indikator trifft zu.<br />
70
KRITERIUM 10: AUSWIRKUNGEN – REAKTIVITÄT DES ABFALLS<br />
Wie reaktiv ist der Abfall?<br />
SITUATIONEN<br />
a. Weder aktive noch passive Entgasung ist notwendig (bei Schlacken-, Inertstoffoder<br />
Reststoffkompartimenten)<br />
b. Passive Entgasung ist notwenig und ausreichend installiert.<br />
c. Aktive Entgasung ist notwenig und ausreichend installiert.<br />
d. Passive Entgasung ist notwendig, aber nicht ausreichend installiert.<br />
e. Aktive Entgasung ist notwendig, aber nicht ausreichend installiert.<br />
f. Bonus: Massnahmen <strong>zur</strong> Beschleunigung der Ab- und Umbauprozesse werden<br />
auf der Deponie nachweislich erfolgreich 6 eingesetzt.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
Minus 25<br />
Punkte<br />
Bonus: Situation f trifft zu.<br />
0 Punkte<br />
Situation a trifft zu.<br />
25 Punkte<br />
Situation b trifft zu.<br />
50 Punkte<br />
Situation c trifft zu.<br />
75 Punkte<br />
Situation d trifft zu.<br />
100 Punkte:<br />
Situation e trifft zu.<br />
6<br />
Massnahmen <strong>zur</strong> Beschleunigung der „Mineralisierung“ organischen Materials gelten als<br />
erfolgreich, wenn sich eine Verkürzung der Nachsorgedauer mittels Messdaten nachweisen lässt.<br />
71
KRITERIUM 11: AUSWIRKUNGEN – GRUNDWASSER &<br />
OBERFLÄCHENGEWÄSSER<br />
Beeinflusst die Deponie Grundwasser oder Oberflächengewässer?<br />
INDIKATOREN<br />
a. Grundwasser im Abstrom wird nachweislich 7 nicht beeinflusst. Unverdünntes<br />
Sicherwasser erfüllt die Einleitbedingungen in ein Oberflächengewässer.<br />
b. Grundwasser im Abstrom wird nachweislich nicht beeinflusst. Sickerwasser in<br />
Kläranlage.<br />
c. Grundwasser oder Oberflächengewässer nachweislich beeinflusst, jedoch keine<br />
Massnahmen erforderlich.<br />
d. Grundwasser oder Oberflächengewässer nachweislich beeinflusst, nur knapp<br />
keine Massnahmen erforderlich.<br />
e. Massnahmen erforderlich (vom Kanton vorgeschrieben)<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Situation a trifft zu.<br />
25 Punkte<br />
Situation b trifft zu.<br />
50 Punkte<br />
Situation c trifft zu.<br />
75 Punkte<br />
Situation d trifft zu.<br />
100 Punkte:<br />
Situation e trifft zu.<br />
7<br />
Nachweislich: Die Messwerte sind im Abstrom der Deponie nicht tendenziell schlechter als<br />
im Anstrom.<br />
72
KRITERIUM 12: AUSWIRKUNGEN – ANWOHNER & ÖKOSYSTEME<br />
Wie gut fügt sich die Deponie in das vorhandene Umfeld ein?<br />
INDIKATOREN<br />
- Ein Meldesystem ist für die Anwohner, die unter Betriebsemissionen leiden<br />
könnten, nachvollziehbar installiert.<br />
- Der Geruch aus dem Betrieb der Deponie und allfälliger Mantelnutzungen wird<br />
von den Anwohnern in nicht betriebseigenen Liegenschaften weniger als<br />
fünfmal im Jahr als lästig gemeldet.<br />
- Der Lärm aus dem Betrieb und allfälliger Mantelnutzungen wird von den<br />
Anwohnern in nicht betriebseigenen Liegenschaften weniger als fünfmal im<br />
Jahr als lästig gemeldet.<br />
- Der Verkehr zu oder von der Deponie wird von den Anwohnern in nicht<br />
betriebseigenen Liegenschaften weniger als fünfmal im Jahr als lästig<br />
gemeldet.<br />
- Ökologische Ausgleichsmassnahmen sind umgesetzt und werden gepflegt oder<br />
betreut.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Alle Indikatoren 8 treffen zu.<br />
25 Punkte<br />
50 Punkte<br />
Vier Indikatoren treffen zu.<br />
Drei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte<br />
100 Punkte:<br />
Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
Weniger als zwei Indikatoren treffen zu.<br />
8<br />
Ein Indikator trifft auch zu, wenn die Problematik nicht vorhanden ist. Wenn also Einwohner<br />
im Einflussbereich der Deponie fehlen, sind vier Indikatoren bereits erfüllt.<br />
73
KRITERIUM 13: NACHSORGE – ERKENNEN VON SCHÄDEN<br />
Wie schnell und genau lassen sich Schäden über Messstellen lokalisieren?<br />
INDIKATOREN<br />
- Unter der Basisbarriere gibt es eine beprobbare Kontrolldrainage.<br />
- Wichtige Schwachstellen (Strukturübergange 9 , Durchdringungen, Abschlüsse)<br />
sind direkt kontrollier- oder beprobbar.<br />
- Mindestens eine Messstelle im Anstrom und drei im Abstrom werden beprobt.<br />
- Pro Messstelle werden mindestens 4 chemische Parameter halbjährlich und 10<br />
chemische Parameter jährlich gemessen.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte<br />
Drei Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte<br />
Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte<br />
Ein Indikator trifft zu.<br />
100 Punkte:<br />
Kein Indikator trifft zu.<br />
9<br />
Strukturübergänge: z.B. zwischen Stollen und Basisbarriere<br />
74
KRITERIUM 14: NACHSORGE – MÖGLICHKEITEN ZUR SCHADENBEHEBUNG<br />
UND SCHADENVERHÜTUNG<br />
Wie gut lassen sich die technischen und baulichen Einrichtungen <strong>einer</strong> Deponie<br />
reparieren?<br />
INDIKATOREN<br />
- Die technischen Einrichtungen erlauben eine Lokalisierung eines<br />
Strukturschadens 10 auf weniger als 20m genau.<br />
- Die Erfassung (und Archivierung) des Abfalleinbaus erlaubt die Lokalisierung<br />
von bestimmten Abfällen auf weniger als 20m genau.<br />
- Interventionsmöglichkeiten wurden in der Planung berücksichtigt.<br />
- Risikoanalysen und Risikomanagement sind vorhanden.<br />
- Vorbeugende Massnahmen wurden umgesetzt.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte<br />
Vier Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte<br />
Drei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte<br />
Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
100 Punkte:<br />
Weniger als zwei Indikatoren treffen zu..<br />
10<br />
Strukturschaden: Schaden an Basisbarriere, Leitungen, Schächten, Kanälen.<br />
75
KRITERIUM 15: NACHSORGE – NACHSORGEFINANZIERUNG<br />
Sind die finanziellen Rücklagen zu Nachsorge und Sanierung ausreichend gesichert?<br />
INDIKATOREN<br />
- Die nachvollziehbar berechneten Rücklagen für die Nachsorge (Inertstoff 5<br />
Jahre, Reststoff 15 Jahre, Reaktor 50 Jahre) werden mindestens proportional <strong>zur</strong><br />
Auffüllmenge geäufnet oder versichert.<br />
- Die nachvollziehbar berechneten Rücklagen für die Sanierung werden<br />
mindestens proportional <strong>zur</strong> Auffüllmenge geäufnet oder versichert.<br />
- Die Rücklagen für die Nachsorge sind gegen zweckfremde Verwendung<br />
abgesichert.<br />
- Die Rücklagen für die Sanierung sind gegen zweckfremde Verwendung<br />
abgesichert.<br />
- Besteht eine Versicherungslösung, so kann sie von k<strong>einer</strong> Partei gekündigt<br />
werden.<br />
BEWERTUNGSALGORITHMUS<br />
0 Punkte<br />
Vier Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte<br />
Drei Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte<br />
Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte<br />
Ein Indikator trifft zu.<br />
100 Punkte:<br />
Kein Indikator trifft zu.<br />
76
A2 Unterlagen Explorationsparcours<br />
(Ex em plar für „Exter n e Berater )<br />
77
Herzlich Willkommen zum Bewertungsparcours Deponierating<br />
Leitfragen<br />
„Ist die Rating-Methode geeignet, um die Qualität der Deponien in der Schweiz im Hinblick auf ihre potentiellen<br />
Risiken zu bewerten? Wie sollen die Bewertungskriterien für eine Gesamtbewertung gewichtet werden?“<br />
Die Rating-Methode<br />
Die Deponien werden anhand von 15 Kriterien beurteilt. Die Bewertungskriterien werden jeweils mit Hilfe von<br />
mehreren Indikatoren bewertet. Mit einem zuvor bestimmten Algorithmus (festgelegte Vorgehensweise) werden<br />
den Bewertungskriterien Punkte auf <strong>einer</strong> Skala von 0 bis 100 zugewiesen (0: sehr gute Qualität, 100: sehr<br />
schlechte Qualität). Für das Deponierating müssen die Einzelbewertungen der Kriterien aggregiert, das heisst zu<br />
einem Gesamtratingwert zusammengefasst werden.<br />
<strong>Pilotstudie</strong>: Wo stehen wir?<br />
Prüfung der Praxistauglichkeit<br />
der Rating-Methode:<br />
Bewertung von 9 Schweizer<br />
Deponien<br />
Teilnehmer: 21 Experten aus den drei Gruppen „Fachleute<br />
Abfallwirtschaft“, „Vollzugsbehörden“ und „Externe Berater“<br />
Ziele<br />
Bewertungsparcours:<br />
Prüfung der Rating-Methode &<br />
Gewichtung der<br />
Bewertungskriterien<br />
Sensitivitätsanalyse<br />
unterschiedlicher Gewichtungen<br />
& Analyse verchiedener<br />
Vorgehen <strong>zur</strong> Aggregation der<br />
Bewertungskriterien<br />
Überarbeitung des<br />
Kriterienkataloges & Vorschlag<br />
<strong>einer</strong> Gewichtung und eines<br />
Vorgehens <strong>zur</strong> Aggregation der<br />
Bewertungskriterien<br />
•Gültigkeit (Validität - misst das Rating was es messen soll) der<br />
Rating-Methode für die Bewertung der Qualität der Deponien in<br />
der Schweiz im Hinblick auf ihre potentiellen Risiken untersuchen<br />
•Eignung der Bewertungskriterien, Indikatoren und Skalierung<br />
überprüfen (wichtig, da diese Elemente die Grundlage der Rating-<br />
Methode bilden)<br />
•Erarbeitung <strong>einer</strong> Gewichtung aus dem Blickwinkel verschiedener<br />
Gruppen. Der Gesamtratingwert hängt sehr stark von der<br />
Gewichtung der einzelnen Kriterien ab. Je nach Gewichtung kann<br />
das Rating ganz unterschiedlich ausfallen.<br />
2<br />
Beurteilung und<br />
Gewichtung der<br />
Bewertungskriterien<br />
ENDE Teil 1<br />
3<br />
Ablauf des Bewertungsparcours<br />
Intuitive Bewertung<br />
von 4 Deponien<br />
4 Persönlicher<br />
Fragebogen<br />
• Posten 1:<br />
Begrüssung & Einführung<br />
• Posten 2:<br />
Der Kriterienkatalog:<br />
Beurteilung und Gewichtung<br />
der Bewertungskriterien<br />
• Ende Teil 1<br />
1<br />
Begrüssung &<br />
Einführung<br />
• Posten 3: Intuitive Bewertung von 4<br />
Deponien<br />
• Posten 4:<br />
Persönlicher Fragebogen
AkteurIn:...................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
2. Der Kriterienkatalog
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Bewertungsregeln<br />
• Abgeschlossene rekultivierte Kompartimente werden nicht bewertet.<br />
• In die Bewertung fliesst der am schlechtesten bewertete Deponieteil.<br />
Bemerkungen zu den Bewertungsregeln<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:...................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Bitte lesen Sie den Kriterienkatalog anbei durch. Falls Sie spontan<br />
Bemerkungen oder Kommentare haben bitten wir Sie, diese anzufügen.<br />
Wenn Sie sich noch mehr mit dem Kriterienkatalog auseinandersetzen<br />
möchten geben wir Ihnen gerne ein Exemplar mit nach Hause.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Überblick: Aufbau des Kriterienkataloges<br />
Bereich<br />
Standort<br />
K1<br />
K2<br />
Kriterium<br />
Geologie und Hydrologie<br />
Naturgefahren<br />
K3<br />
Technische Barrieren<br />
Strukturen<br />
K4<br />
Kompartimente und Entwässerung<br />
K5<br />
Deponiegasinstallationen<br />
K6<br />
Betriebsreglement und Managementsystem<br />
Betrieb<br />
K7<br />
K8<br />
Ausbildung und Kompetenz<br />
Arbeitssicherheit<br />
K9<br />
Annahmekontrolle<br />
K10<br />
Reaktivität des Abfalls<br />
Auswirkungen<br />
K11<br />
Grundwasser und Oberflächengewässer<br />
K12<br />
Anwohner und Ökosysteme<br />
Nachsorge<br />
K13<br />
K14<br />
Erkennen von Schäden<br />
Möglichkeiten <strong>zur</strong> Schadensbehebung und<br />
Schadensverhütung<br />
K15<br />
Nachsorgefinanzierung
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 1<br />
Standort: Geologie und Hydrologie<br />
Indikatoren<br />
• Die Mächtigkeit (M7m) und Durchlässigkeit (K10 -7 ms -1 ) der geologischen Barriere<br />
(inklusive <strong>einer</strong> allfälligen geologischen Ersatzbarriere) sind TVA-konform.<br />
Inertstoffdeponien sind TVA-konform wenn sie nicht in einem Gebiet liegen, welches<br />
sich für die Trinkwassergewinnung eignet. (TVA Anhang 2, Ziff.1)<br />
• Im Abstrom liegen keine nutzbaren Quellen und kein nutzbares Grundwasser.<br />
• Die Deponie kann nicht eingestaut werden (keine Staunässe möglich).<br />
• Der Baugrund ist nachweislich setzungsunempfindlich 1 und langfristig stabil.<br />
Bewertungsskala<br />
0 Punkte: Alle Indikatoren treffen zu 2 . Die Durchlässigkeit K ist 10 -8 ms -1<br />
25 Punkte: Alle Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte: Drei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte: Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
100 Punkte: Weniger als zwei Indikatoren treffen zu.<br />
1<br />
Setzungsunempfindlich: Fels oder fest gelagertes Lockergestein (Kies, Moränenmaterial, etc)<br />
2<br />
Felddaten müssen das Zutreffen eines Indikators nachweisen. Wenn ein Indikator wegen<br />
Datenmangel nicht genügend beurteilt werden kann, gilt er als nicht erfüllt.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Geologie und Hydrologie?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Änderungsvorschläge.<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 2<br />
Standort: Naturgefahren<br />
Indikatoren<br />
• Erdbeben: Deponie liegt in Zone 1 gemäss SIA Norm 160.<br />
• Starkniederschlag: ein Starkniederschlag kann die Deponie nicht tangieren, da sie<br />
keine Hang- oder Hügelschüttung ist oder die Böschungen nachweislich eine<br />
Flächenneigung von 1:2 haben.<br />
• Hochwasser: Ein hundertjährliches Hochwasser kann die Deponie nachweislich 3 nicht<br />
tangieren<br />
• Lawinen, Steinschlag, Rüfen: Die Deponie liegt in einem Gebiet ohne Lawinen-,<br />
Steinschlag oder Rüfengefahr.<br />
Bewertungsskala<br />
0 Punkte: Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte: Drei Indikatoren treffen zu. Für einen vierten sind technische Massnahmen,<br />
welche nachweislich wesentliche Schäden abwenden, getroffen worden.<br />
50 Punkte: Drei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte: Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
100 Punkte: Weniger als zwei Indikatoren treffen zu.<br />
3<br />
Nachweislich: Erfahrungstatsache oder Berechnung
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Naturgefahren?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Änderungsvorschläge<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 3<br />
Strukturen: Technische Barrieren 4<br />
Indikator<br />
TVA-Konformität der Technischen Barrieren (TVA Anhang 2, Ziff.22)<br />
Situation<br />
a) Die technischen Barrieren übertreffen TVA-Anforderungen (kombinierte Abdichtung oder<br />
mineralische Abdichtung mit K10 -10 ms -1 oder bituminöse Abdichtung mit M8cm) Für<br />
Inertstoffdeponien ist keine Technische Barriere nötig.<br />
b) Die technischen Barrieren entsprechen TVA-Anforderungen (mineralische Abdichtung mit<br />
M80cm und K10 -9 ms -1 oder bituminöse Abdichtung mit M7cm und maximal 3%<br />
Hohlraumgehalt an einem Probestück).<br />
c) Technische Barrieren sind vorhanden, aber nicht TVA-konform (z.B. mineralische<br />
Barriere zu geringmächtig, ein Barriereteil ist leck).<br />
d) Technische Barrieren sind vorhanden, jedoch nicht vollständig (fehlende Seitenbarriere<br />
oder Sohlenbarriere nicht vollflächig).<br />
e) Basisbarriere fehlt.<br />
Bewertungsskala<br />
0 Punkte: Situation a) trifft zu.<br />
25 Punkte: Situation b) trifft zu.<br />
50 Punkte: Situation c) trifft zu.<br />
75 Punkte: Situation d) trifft zu.<br />
100 Punkte: Situation e) trifft zu.<br />
4<br />
Technische Barrieren umfassen Basis- und Seitenbarrieren mit technischen<br />
Überwachungsmöglichkeiten, aber nicht die geologische Ersatzbarriere. Wo keine Seitenbarrieren<br />
notwendig sind (z.B. bei Hügelschüttung), wird sie auch nicht bewertet.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Technische Barrieren?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Mögliche<br />
Änderungsvorschläge<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 4<br />
Strukturen: Kompartimente und Entwässerung<br />
Indikatoren<br />
• Kompartimente werden einzeln beprobbar entwässert (TVA Anhang 2, Ziff.23)<br />
• Die Neigung der Entwässerung garantiert ein freies Gefälle: Neigung 2% (TVA Anhang<br />
2, Ziff.23)<br />
• Die Entwässerungsleitungen sind langfristig stabil nach SIA Norm 190.<br />
• Die Entwässerungssammelleitungen sind langfristig auf ihrer gesamten Länge spülbar<br />
und mit Kanalfernsehen einsehbar.<br />
Bewertungsskala<br />
0 Punkte: Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte: Drei Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte: Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte: Ein Indikator trifft zu.<br />
100 Punkte: Kein Indikator trifft zu.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Kompartimente und Entwässerung?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Mögliche<br />
Änderungsvorschläge<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 5<br />
Deponiegasinstallationen (nur für Bioreaktoren)<br />
Indikatoren<br />
• Eine funktionierende Gasstrasse ist vorhanden, inkl. Datenaufzeichnung und<br />
Alarmsystem.<br />
• Das Deponiegas wird mindestens zweimal jährlich analysiert (CH 4 , CO 2 , O 2 , HCl +<br />
HF).<br />
• FID-Kontrolle der Deponieoberfläche und deren angrenzenden Flächen wird durchgeführt<br />
und dokumentiert.<br />
• Die Gasabsaugung wird aufgrund der FID-Analyse nachgeregelt.<br />
• Ein Gasmessgerät ist vorhanden und funktionstüchtig.<br />
Bewertungsskala<br />
0 Punkte: Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte: Vier Indikatoren treffen zu 5 .<br />
50 Punkte: Drei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte: Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
100 Punkte: Weniger als zwei Indikatoren treffen zu.<br />
5<br />
Indikator 1 (Eine funktionierende Gasstrasse ist vorhanden, inkl. Datenaufzeichnung und<br />
Alarmsystem) muss unter den vier Indikatoren sein.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Deponiegasinstallation?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Mögliche<br />
Änderungsvorschläge<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 6<br />
Betrieb: Betriebsreglement und Managementsystem<br />
Indikatoren<br />
• Das Reglement ist zweckdienlich 6 .<br />
• Das Reglement ist nachgeführt.<br />
• Die Pflichtenhefte werden vom Personal eingehalten.<br />
• Das Betriebsjournal wird geführt.<br />
• Bonus: Qualitätssicherungs- oder Umwelt-Management-System vorhanden<br />
Bewertungsskala<br />
Minus 25 Punkte: Bonus: Qualitätssicherungs- oder Umwelt-Management-System<br />
vorhanden<br />
0 Punkte: Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte: Drei Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte: Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte: Ein Indikator trifft zu.<br />
100 Punkte: Kein Indikator trifft zu.<br />
6<br />
Ein zweckdienliches Betriebsreglement umfasst mindestens: Pflichtenhefte für das<br />
Deponiepersonal, Zulassungsliste, Ablauf Mengenerfassung, Kontrolle und Einbau, Unterhalt,<br />
Monitorring, Betriebsjournal, Berichterstattung, Archivierung, Unfallverhütung, Alarmorganisation
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Betriebsreglement und Managementsystem?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Mögliche<br />
Änderungsvorschläge<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 7<br />
Betrieb: Ausbildung und Kompetenz<br />
Indikatoren (Richtlinien der VBSA Ausbildungskommission, TVA Art. 34)<br />
• Ein Deponiemeister führt die Deponie.<br />
• Ein Deponiewart als Stellvertreter betreut die Deponie.<br />
• Beide haben die Ausbildungen gemäss VBSA bestanden.<br />
• Beide nehmen an angebotenen Weiterbildungen teil (VBSA, geschäftsinterne<br />
Weiterbildungen, etc.)<br />
• Das Deponiepersonal hat die Kompetenz, Abfälle in letzter Instanz <strong>zur</strong>ückzuweisen.<br />
Bewertungsskala<br />
0 Punkte: Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte: Vier Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte: Drei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte: Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
100 Punkte: Weniger als zwei Indikatoren treffen zu.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Ausbildung und Kompetenz?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Mögliche<br />
Änderungsvorschläge<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 8<br />
Betrieb: Arbeitssicherheit<br />
Indikatoren (Richtlinien EKAS Inspektorat bzw. SUVA)<br />
Überprüfung des Betriebs von anerkanntem Inspektorat<br />
Umsetzen der Massnahmen<br />
Situation<br />
a) Der Betrieb wird in der Regel dreijährlich von einem anerkannten Inspektorat überprüft.<br />
Die vorgeschlagenen Massnahmen werden alle umgesetzt.<br />
b) Der Betrieb wird dreijährlich von einem anerkannten Inspektorat überprüft, die<br />
vorgeschlagenen Massnahmen werden mehrheitlich umgesetzt.<br />
c) Der Betrieb wurde überprüft. Die vorgeschlagenen Massnahmen wurden minderheitlich<br />
umgesetzt.<br />
d) Der Betrieb wurde überprüft. Keine der vorgeschlagenen Massnahmen wurde umgesetzt.<br />
e) Der Betreib hat keine anerkannte Überprüfung.<br />
Bewertungsskala<br />
0 Punkte: Situation a) trifft zu.<br />
25 Punkte: Situation b) trifft zu.<br />
50 Punkte: Situation c) trifft zu.<br />
75 Punkte: Situation d) trifft zu.<br />
100 Punkte: Situation e) trifft zu.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Arbeitssicherheit?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Änderungsvorschläge.<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 9<br />
Betrieb: Annahmekontrolle<br />
Indikatoren<br />
• Jede Anlieferung wird über Lieferscheine und beim Einbau oder bereits auf der Baustelle<br />
kontrolliert.<br />
• Von nicht eindeutig ansprechbaren Abfällen (z.B. Altlastmaterial, Beläge, Schleifsande)<br />
sind Analysen vorhanden.<br />
• Die Deponie ist während der Öffnungszeiten immer besetzt.<br />
• Die Deponie ist eingezäunt.<br />
• Bonus: Neben dem Deponiewart ist die Deponie zusätzlich mit <strong>einer</strong><br />
Überwachungskamera ausgestattet.<br />
Bewertungsskala<br />
Minus 25 Punkte: Bonus: Neben dem Deponiewart ist die Deponie zusätzlich mit <strong>einer</strong><br />
Überwachungskamera (z.B. Webcam) ausgestattet.<br />
0 Punkte: Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte: Drei Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte: Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte: Ein Indikator trifft zu.<br />
100 Punkte: Kein Indikator trifft zu.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Annahmekontrolle?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Änderungsvorschläge.<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 10<br />
Auswirkungen: Reaktivität des Abfalls<br />
Indikator<br />
Entgasung<br />
Situation<br />
a) Weder aktive noch passive Entgasung ist notwendig (bei Schlacken-, Inertstoff- oder<br />
Reststoffkompartimenten)<br />
b) Passive Entgasung ist notwenig und ausreichend installiert.<br />
c) Aktive Entgasung ist notwenig und ausreichend installiert.<br />
d) Passive Entgasung ist notwendig, aber nicht ausreichend installiert.<br />
e) Aktive Entgasung ist notwendig, aber nicht ausreichend installiert.<br />
f) Bonus: Massnahmen <strong>zur</strong> Beschleunigung der Ab- und Umbauprozesse werden auf der<br />
Deponie nachweislich erfolgreich 7 eingesetzt.<br />
Bewertungsskala<br />
Minus 25 Punkte: Bonus: Situation f) trifft zu<br />
0 Punkte: Situation a) trifft zu.<br />
25 Punkte: Situation b) trifft zu.<br />
50 Punkte: Situation c) trifft zu.<br />
75 Punkte: Situation d) trifft zu.<br />
100 Punkte: Situation e) trifft zu.<br />
7<br />
Massnahmen <strong>zur</strong> Beschleunigung der „Mineralisierung“ organischen Materials gelten als<br />
erfolgreich, wenn sich eine Verkürzung der Nachsorgedauer mittels Messdaten nachweisen lässt.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Reaktivität des Abfalls?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Änderungsvorschläge.<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 11<br />
Auswirkungen auf Grundwasser und Oberflächengewässer<br />
Indikatoren<br />
Grundwasser und Sickerwasser<br />
Situation<br />
a) Grundwasser im Abstrom wird nachweislich 8 nicht beeinflusst. Unverdünntes<br />
Sicherwasser erfüllt die Einleitbedingungen in ein Oberflächengewässer.<br />
b) Grundwasser im Abstrom wird nachweislich nicht beeinflusst. Sickerwasser in<br />
Kläranlage.<br />
c) Grundwasser oder Oberflächengewässer nachweislich beeinflusst, jedoch keine<br />
Massnahmen erforderlich.<br />
d) Grundwasser oder Oberflächengewässer nachweislich beeinflusst, nur knapp keine<br />
Massnahmen erforderlich.<br />
e) Massnahmen erforderlich (vom Kanton vorgeschrieben).<br />
Bewertungsskala<br />
0 Punkte: Situation a) trifft zu.<br />
25 Punkte: Situation b) trifft zu.<br />
50 Punkte: Situation c) trifft zu.<br />
75 Punkte: Situation d) trifft zu.<br />
100 Punkte: Situation e) trifft zu.<br />
8<br />
Nachweislich: Die Messwerte sind im Abstrom der Deponie nicht tendenziell schlechter als im<br />
Anstrom.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Auswirkungen auf Grundwasser und Oberflächengewässer?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Änderungsvorschläge.<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 12<br />
Auswirkungen auf Anwohner und Ökosysteme<br />
Indikatoren<br />
• Ein Meldesystem ist für die Anwohner, die unter Betriebsemissionen leiden könnten,<br />
nachvollziehbar installiert.<br />
• Der Geruch aus dem Betrieb der Deponie und allfälliger Mantelnutzungen wird von den<br />
Anwohnern in nicht betriebseigenen Liegenschaften weniger als fünfmal im Jahr als lästig<br />
gemeldet.<br />
• Der Lärm aus dem Betrieb und allfälliger Mantelnutzungen wird von den Anwohnern in<br />
nicht betriebseigenen Liegenschaften weniger als fünfmal im Jahr als lästig gemeldet.<br />
• Der Verkehr zu oder von der Deponie wird von den Anwohnern in nicht betriebseigenen<br />
Liegenschaften weniger als fünfmal im Jahr als lästig gemeldet.<br />
• Ökologische Ausgleichsmassnahmen sind umgesetzt und werden gepflegt oder betreut.<br />
Bewertungsskala<br />
0 Punkte: Alle Indikatoren 9 treffen zu.<br />
25 Punkte: Vier Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte: Drei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte: Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
100 Punkte: Weniger als zwei Indikatoren treffen zu.<br />
9<br />
Ein Indikator trifft auch zu, wenn die Problematik nicht vorhanden ist. Wenn also Einwohner<br />
im Einflussbereich der Deponie fehlen, sind vier Indikatoren bereits erfüllt.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Auswirkungen auf Anwohner und Ökosysteme?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Änderungsvorschläge.<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 13<br />
Nachsorge: Erkennen von Schäden<br />
Indikatoren (TVA Anhang 2, SIA Norm 203 Deponiebau)<br />
• Unter der Basisbarriere gibt es eine beprobbare Kontrolldrainage.<br />
• Wichtige Schwachstellen (Strukturübergange 10 , Durchdringungen, Abschlüsse) sind<br />
direkt kontrollier- oder beprobbar.<br />
• Mindestens eine Messstelle im Anstrom und drei im Abstrom werden beprobt.<br />
• Pro Messstelle werden mindestens 4 chemische Parameter halbjährlich und 10<br />
chemische Parameter jährlich gemessen.<br />
Bewertungsskala<br />
0 Punkte: Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte: Drei Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte: Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte: ein Indikator trifft zu.<br />
100 Punkte: Kein Indikator trifft zu.<br />
10<br />
Strukturübergänge: z.B. zwischen Stollen und Basisbarriere
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Erkennen von Schäden?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Änderungsvorschläge.<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 14<br />
Nachsorge: Möglichkeiten <strong>zur</strong> Schadensbehebung und<br />
Schadensverhütung<br />
Indikatoren<br />
• Die technischen Einrichtungen erlauben eine Lokalisierung eines Strukturschadens 11 auf<br />
weniger als 20m genau.<br />
• Die Erfassung (und Archivierung) des Abfalleinbaus erlaubt die Lokalisierung von<br />
bestimmten Abfällen auf weniger als 20m genau.<br />
• Interventionsmöglichkeiten wurden in der Planung berücksichtigt.<br />
• Risikoanalysen und Risikomanagement sind vorhanden.<br />
• Vorbeugende Massnahmen wurden umgesetzt.<br />
Bewertungsskala<br />
0 Punkte: Alle Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte: Vier Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte: Drei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte: Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
100 Punkte: Weniger als zwei Indikatoren treffen zu.<br />
11<br />
Strukturschaden: Schaden an Basisbarriere, Leitungen, Schächten, Kanälen.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Möglichkeiten <strong>zur</strong> Schadensbehebung und Schadensverhütung?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Änderungsvorschläge.<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Kriterium 15<br />
Nachsorge: Nachsorgefinanzierung<br />
Indikatoren<br />
• Die nachvollziehbar berechneten Rücklagen für die Nachsorge 12 (Inertstoff 5 Jahre,<br />
Reststoff 15 Jahre, Reaktor 50 Jahre) werden mindestens proportional <strong>zur</strong> Auffüllmenge<br />
geäufnet oder versichert.<br />
• Die nachvollziehbar berechneten Rücklagen für die Sanierung 13 werden mindestens<br />
proportional <strong>zur</strong> Auffüllmenge geäufnet oder versichert.<br />
• Die Rücklagen für die Nachsorge sind gegen zweckfremde Verwendung abgesichert.<br />
• Die Rücklagen für die Sanierung sind gegen zweckfremde Verwendung abgesichert.<br />
• Besteht eine Versicherungslösung, so kann sie von k<strong>einer</strong> Partei gekündigt werden.<br />
Bewertungsskala<br />
0 Punkte: Vier Indikatoren treffen zu.<br />
25 Punkte: Drei Indikatoren treffen zu.<br />
50 Punkte: Zwei Indikatoren treffen zu.<br />
75 Punkte: Ein Indikator trifft zu.<br />
100 Punkte: Kein Indikator trifft zu.<br />
12<br />
Rücklagen für die Nachsorge umfassen Betriebs-, Unterhalts- und Ersatzkosten sowie Klärund<br />
allenfalls andere Gebühren.<br />
13<br />
Rücklagen für die Sanierung umfassen Kosten <strong>zur</strong> Abwehr oder Behebung von Schäden aus<br />
allmählich oder plötzlich auftretenden Ereignissen.
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie geeignet finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Indikatoren zum<br />
Kriterium Nachsorgefinanzierung?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr geeignet<br />
geeignet<br />
eher geeignet<br />
unentschieden<br />
eher nicht geeignet<br />
nicht geeignet<br />
überhaupt nicht geeignet<br />
<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Bemerkungen zu Kriterium, Indikatoren & Bewertungsskala. Änderungsvorschläge.<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________<br />
__________________________________________________________________________
AkteurIn:...................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
2.1 Beurteilung des Kriterienkatalogs<br />
Wie „vernünftig“ (d.h. “vollständig”/ hinreichend/ „gut genug“) finden Sie als Mitglied der Gruppe<br />
„Externe Berater“ den Kriterienkatalog insgesamt, um die Qualität aller Deponien in der Schweiz<br />
im Hinblick auf ihre potentiellen Risiken zu beurteilen?<br />
sehr „vernünftig“<br />
„vernünftig“<br />
eher „vernünftig“<br />
unentschieden<br />
eher nicht „vernünftig“<br />
nicht „vernünftig“<br />
überhaupt nicht „vernünftig“<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
Würden Sie für die Bewertung der Qualität aller Deponien in der Schweiz im Hinblick auf ihre<br />
potentiellen Risiken zusätzliche Kriterien hinzufügen? Falls ja, beschreiben Sie diese bitte in<br />
absteigender Priorität.<br />
1.____________________________________________________________________________________<br />
_<br />
2.____________________________________________________________________________________<br />
_<br />
3.____________________________________________________________________________________<br />
_<br />
4.____________________________________________________________________________________<br />
_
AkteurIn:...................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
2.2 Beurteilung der Skalierung<br />
Wie angemessen/ transparent/ anwendbar finden Sie als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“<br />
die Skalierung der Bewertungskriterien, um die Qualität aller Deponien in der Schweiz im Hinblick<br />
auf ihre potentiellen Risiken zu beurteilen?<br />
sehr angemessen<br />
angemessen<br />
eher angemessen<br />
unentschieden<br />
eher nicht angemessen<br />
nicht angemessen<br />
überhaupt nicht angemessen<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
sehr transparent<br />
transparent<br />
eher transparent<br />
unentschieden<br />
eher nicht transparent<br />
nicht transparent<br />
überhaupt nicht transparent<br />
kann ich nicht beurteilen<br />
sehr anwendbar<br />
anwendbar<br />
eher anwendbar<br />
unentschieden<br />
eher nicht anwendbar<br />
nicht anwendbar<br />
überhaupt nicht anwendbar<br />
kann ich nicht beurteilen
AkteurIn:...................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
2.3 Beurteilung der einzelnen Kriterien<br />
Beurteilen Sie als Mitglied der Gruppe “Externe Berater” die Kriterien. Welche der verwendeten Kriterien<br />
sind Ihrer Meinung nach für die Bewertung der Qualität aller Deponien in der Schweiz im Hinblick auf ihre<br />
potentiellen Risiken eher wichtig, welche eher nicht wichtig, welche sind ungeeignet oder welche können<br />
Sie nicht beurteilen? Bitte kreuzen Sie eine der folgenden Möglichkeiten an.<br />
Kriterien<br />
eher<br />
wichtig<br />
eher<br />
nicht<br />
wichtig<br />
Ungeeignet<br />
kann ich nicht<br />
beurteilen<br />
K1<br />
Geologie und Hydrologie<br />
K2<br />
Naturgefahren<br />
K3<br />
Technische Barriere<br />
K4<br />
Kompartimente, Entwässerung<br />
K5<br />
Deponiegasinstallationen (nur für Bioreaktoren)<br />
K6<br />
Betriebsreglement, Managementsystem<br />
K7<br />
Ausbildung & Kompetenz<br />
K8<br />
Arbeitssicherheit<br />
K9<br />
Annahmekontrolle<br />
K10<br />
Reaktivität des Abfalls<br />
K11<br />
Auswirkungen auf Grundwasser & Oberflächengewässer<br />
K12<br />
Auswirkungen auf Anwohner und Ökosysteme<br />
K13<br />
Erkennen von Schäden<br />
K14<br />
Möglichkeit <strong>zur</strong> Schadensbehebung und Schadensverhütung<br />
K15<br />
Nachsorgefinanzierung
AkteurIn:...................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
2.4 Gewichtung der einzelnen Kriterien anhand<br />
von Swing Weights<br />
Nachfolgend kommt es <strong>zur</strong> Kriteriengewichtung durch so genannte Swing Weights. Gewichten<br />
Sie als Mitglied der Gruppe “Externe Berater” die “eher wichtigen Kriterien”, dann die “eher<br />
nicht wichtigen Kriterien” wie folgt:<br />
1. Welches ist aus Ihrer persönlichen Sicht das wichtigste Kriterium für die Bewertung der Qualität<br />
<strong>einer</strong> Deponie? Ordnen Sie diesem Kriterium bitte den Wert 100 zu und markieren Sie das auf<br />
dem entsprechenden Balken mit einem Kreuz (x).<br />
2. Alle anderen Kriterien setzen Sie in Beziehung zum wichtigsten Kriterium und geben Sie<br />
diesen jeweils einen Wert zwischen 0 und 100. Bitte markieren Sie dies wiederum auf dem<br />
jeweiligen Balken mit einem Kreuz.<br />
Beispiel:<br />
Dem aus Ihrer Sicht wichtisten Kriterium 1 haben Sie den Wert 100 zugeteilt. Das Kriterium 2<br />
erachten Sie als weit weniger wichtig, sagen wir nur ein Viertel so wichtig wie Kriterium 1. Sie<br />
würden das Kreuz für Kriterium 2 demnach bei 25 setzen.<br />
Die zu bewertenden Kriterien und die zugehörigen Balken finden Sie auf den folgenden Seiten.
AkteurIn:...................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
2.5 Swing Weights – “eher wichtige Kriterien”<br />
Nicht wichtig<br />
0<br />
50<br />
Sehr wichtig<br />
100<br />
1) Geologie und Hydrologie<br />
2) Naturgefahren<br />
3) Technische Barriere<br />
4) Kompartimente,<br />
Entwässerung<br />
5) Deponiegasinstallationen<br />
(nur für Bioreaktoren)<br />
6) Betriebsreglement &<br />
Managementsystem<br />
7) Ausbildung & Kompetenz<br />
8) Arbeitssicherheit<br />
9) Annahmekontrolle<br />
10) Reaktivität des Abfalls<br />
11) Auswirkungen auf<br />
Grundwasser &<br />
Oberflächengewässer<br />
12) Auswirkungen auf Anwohner<br />
und Ökosysteme<br />
13) Erkennen von Schäden<br />
14) Möglichkeit <strong>zur</strong><br />
Schadensbehebung und<br />
Schadensverhütung<br />
15) Nachsorgefinanzierung
AkteurIn:...................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
2.6 Swing Weights – “eher nicht wichtige Kriterien”<br />
Nicht wichtig<br />
0<br />
50<br />
Sehr wichtig<br />
100<br />
1) Geologie und Hydrologie<br />
2) Naturgefahren<br />
3) Technische Barriere<br />
4) Kompartimente,<br />
Entwässerung<br />
5) Deponiegasinstallationen<br />
(nur für Bioreaktoren)<br />
6) Betriebsreglement &<br />
Managementsystem<br />
7) Ausbildung & Kompetenz<br />
8) Arbeitssicherheit<br />
9) Annahmekontrolle<br />
10) Reaktivität des Abfalls<br />
11) Auswirkungen auf<br />
Grundwasser &<br />
Oberflächengewässer<br />
12) Auswirkungen auf Anwohner<br />
und Ökosysteme<br />
13) Erkennen von Schäden<br />
14) Möglichkeit <strong>zur</strong><br />
Schadensbehebung und<br />
Schadensverhütung<br />
15) Nachsorgefinanzierung
AkteurIn:...................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
2.7 Wichtigkeit der Kriterien<br />
Wieviel Gewicht an der Gesamtbeurteilung der Deponien geben Sie als Mitglied der Gruppe<br />
“Externe Berater” den “eher wichtigen Kriterien”, wieviel den “eher nicht wichtigen Kriterien”? Die<br />
“eher wichtigen Kriterien” und die “eher nicht wichtigen Kriterien” werden in die unten stehende<br />
Tabelle eingetragen und dann mit Prozentpunkten bewertet.<br />
Gesamtbewertung<br />
%<br />
Eher wichtige Kriterien<br />
%<br />
Eher nicht wichtige Kriterien
AkteurIn:...................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
2.8 Swing Weights – 5 Kriterienbereiche<br />
Bitte gewichten Sie nachfolgend als Mitglied der Gruppe “Externe Berater” die fünf Bereiche<br />
Standort, Strukturen, Betrieb, Auswirkungen und Nachsorge für eine Beurteilung der Qualität<br />
der Deponien in der Schweiz im Hinblick auf ihre potentiellen Risiken anhand von Swing Weights.<br />
Weisen Sie dem wichtigsten Bereich den Wert 100 zu und setzen Sie die restlichen in Beziehung.<br />
Nicht wichtig<br />
0<br />
50<br />
Sehr wichtig<br />
100<br />
1) Standort<br />
2) Strukturen<br />
3) Betrieb<br />
4) Auswirkungen<br />
5) Nachsorge
AkteurIn:...................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
2.9 Bestimmen von Ausschlusskriterien<br />
Welches der Kriterien würden Sie als ein Ausschlusskriterium betrachten? Unter einem<br />
Ausschlusskriterium wird ein Kriterium verstanden, dass eine bestimmte Punktezahl erreichen<br />
muss, damit eine Deponie in die Gütekategorie “sehr gut” oder “gut” kommen kann. Bestimmen<br />
Sie als Mitglied der Gruppe “Externe Berater” Ausschlusskriterien in dem Sie in der umten<br />
stehenden Tabelle JA bzw. NEIN ankreuzen.<br />
Kriterien ja nein<br />
K1<br />
Geologie und Hydrologie<br />
K2<br />
Naturgefahren<br />
K3<br />
Technische Barriere<br />
K4<br />
Kompartimente, Entwässerung<br />
K5<br />
Deponiegasinstallationen (nur für Bioreaktoren)<br />
K6<br />
Betriebsreglement, Managementsystem<br />
K7<br />
Ausbildung & Kompetenz<br />
K8<br />
Arbeitssicherheit<br />
K9<br />
Annahmekontrolle<br />
K10<br />
Reaktivität des Abfalls<br />
K11<br />
Auswirkungen auf Grundwasser &<br />
Oberflächengewässer<br />
K12<br />
Auswirkungen auf Anwohner und Ökosysteme<br />
K13<br />
Erkennen von Schäden<br />
K14<br />
Möglichkeit <strong>zur</strong> Schadensbehebung und<br />
Schadensverhütung<br />
K15<br />
Nachsorgefinanzierung
3. Intuitive Bewertung von vier<br />
Deponien
Auf den folgenden Seiten finden Sie Handouts zu den vier Deponien Beugi,<br />
Haldenegg, Frohburg und Segeten. Bitte schauen Sie sich diese genau an.<br />
Wir bitten Sie anschliessend diese Deponien auf <strong>einer</strong> Skala von 0 bis 100<br />
zu beurteilen.
Deponie Beugi<br />
Die Deponie Beugi wurde 1978 eröffnet und wird von einem Gemeindeverbund geführt. Die<br />
Deponie Beugi ist eine Talauffüllung. Jährlich werden ca. 30‘000 t Abfälle eingebaut. Bis Ende<br />
20<strong>06</strong> soll die Deponie geschlossen werden.<br />
Gesamtvolumen: 1‘000‘000 m<br />
Restvolumen:<br />
Abschnitt 1:<br />
Abschnitt 2a:<br />
Abschnitt 2b:<br />
Abschnitt 2c:<br />
Abschnitt<br />
2a<br />
100‘000 m (ca. 90% verfüllt)<br />
1978 - 2004 (rekultiviert)<br />
Siedlungsabfälle<br />
600‘000 m<br />
1990 - heute (in Rekultivierung)<br />
Schrottschutt<br />
20‘000 m<br />
1990 - heute<br />
Schlacke<br />
30‘000 m<br />
1990 - heute<br />
Reaktorabfälle<br />
250‘000 m<br />
Abschnitt 1<br />
(rekultiviert)<br />
Abschnitt 2b<br />
Abschnitt 2c<br />
Standort<br />
Strukturen<br />
Betrieb<br />
Auswirkungen<br />
Nachsorge und<br />
Sanierung<br />
• Erdbebengefährdungszone 1 (Intensität VI-VII) gemäss SIA Norm 160<br />
• Untergrund: Molasse langwärts geklüftet, M = 2-7 m<br />
• Oberflächengewässer: kl<strong>einer</strong> Bach ca. 10 m entfernt, Höhenunterschied <strong>zur</strong> Deponiesohle: 3 m<br />
• Keine nutzbaren Quellen und kein nutzbares Grundwasser im Abstrom<br />
Abdichtungen:<br />
• Mineralische Basisabdichtung mit M = 80 cm und K = 10 -9 m/s<br />
• Kompartimentsabdichtung aus Lehm<br />
Entwässerung:<br />
• Die Entwässerung erfolgt kompartimentsweise.<br />
• Leitungen: Polyethylen (min. PN12.5), Gefälle: 5%, spülbar und mit Kanalfernsehen einsehbar<br />
• Die Sickerwassersammelstelle liegt ausserhalb der Deponie, Sickerwasserleitungen durchdringen die Deponieabschlussflanke<br />
Entgasung:<br />
• Aktive Entgasung, Gasstrasse einzeln regulierbar<br />
• Alarmsystem vorhanden<br />
• Gasverwertung durch Motor, Strom wird ins Netz eingespeist, der Rest wird abgefackelt.<br />
• Ein Deponiemeister führt die Deponie, der Stellvertreter ist auch Deponiemeister, die Deponie ist während den Öffnungszeiten<br />
immer besetzt, ein Betriebsreglement ist vorhanden, das Betriebsjournal wird regelmässig geführt<br />
• Materialannahme: Kontrolle über Lieferschein und beim Einbau, Analysen bei nicht eindeutigen Abfällen<br />
• Grundwasser: 1 Messstelle im Anstrom und 3 Messstellen im Abstrom werden beprobt. Pro Messstelle werden 4 chemische<br />
Parameter halbjährlich und 10 Parameter jährlich gemessen.<br />
• Sickerwasser: Sickerwässer werden kompartimentsweise überprüft<br />
• Deponiegas: Ca. 30 Gasmessstellen werden alle zwei Wochen untersucht, Spurengasanalyse halbjährlich, FID-Kontrollen nach<br />
Bedarf<br />
• Durchdringung der Basisabdichtung durch die Sickerwasserleitungen nicht kontrollierbar, unter der Basisbarriere gibt es eine<br />
beprobbare Kontrolldrainage.<br />
• Sickerwasser: wird in Kläranlage geleitet<br />
• Grundwasser: Abstrom weist schlechtere Qualität auf als Anstrom<br />
• Anwohner: Es gab Beschwerden wegen Verkehr und Lärm, mittlerweile kein Thema mehr, die Anwohner werden finanziell<br />
entschädigt. Es gibt ein Meldesystem für die Anwohner (Betriebskommission).<br />
• Rücklagen für die Nachsorge und die Sanierung werden vom Gemeindeverbund geäufnet und sind proportional <strong>zur</strong> Auffüllmenge<br />
vorhanden. Bis Betriebsschluss werden ca. 32 Mio. CHF <strong>zur</strong>ückgelegt. Die Gelder sind gegen Zweckentfremdung nicht abgesichert.<br />
• Eine Versicherung ist vorhanden, kann jedoch gekündigt werden.
Deponie Frohburg<br />
Die Deponie Frohburg wurde 1977 eröffnet, die Betriebsleitung liegt beim Kanton. Die Deponie Frohburg<br />
ist eine Talauffüllung. Jährlich werden rund 20‘000 t Abfälle eingebaut.<br />
Gesamtvolumen: 4‘000‘000 m<br />
Restvolumen:<br />
700‘000 m<br />
Abschnitt 1: 1977 - 1986 (rekultiviert), Siedlungs- und<br />
Reaktorabfälle<br />
500‘000 m<br />
Abschnitt 2a: 1985 - 1991 (rekultiviert), Siedlungs- und<br />
Reaktorabfälle<br />
500‘000 m<br />
Abschnitt 2b: 1989 – heute, Siedlungs- und Reaktorabfälle<br />
700‘000 m<br />
Abschnitt 3a: 1991 - bis heute, Siedlungs- und<br />
Reaktorabfälle<br />
600‘000 m<br />
Abschnitt 3b: 1997 - bis heute, Siedlungs- und<br />
Reaktorabfälle<br />
1‘000‘000 m<br />
Bis 2005 wurden gemischte Siedlungsabfälle angenommen,<br />
seither nur noch mineralische Reaktorabfälle (Erdaushub,<br />
mineralischer Bauschutt, fest gebundener Asbest).<br />
Abschnitt 1<br />
(rekultiviert)<br />
Abschnitt 3b<br />
Abschnitt 2a<br />
(rekultiviert)<br />
Abschnitt 3a<br />
Abschnitt 2b<br />
Standort<br />
Strukturen<br />
Betrieb<br />
Auswirkungen<br />
Nachsorge und<br />
Sanierung<br />
• Erdbebengefährdungszone 2 (Intensität VII+) gemäss SIA Norm 160<br />
• Untergrund: Siltsteine des Oberrotliegenden, M = 3-4 m<br />
• Oberflächengewässer: Kl<strong>einer</strong> Bach ca. 500 m entfernt, Höhenunterschied <strong>zur</strong> Deponiesohle: 50 m<br />
• Keine nutzbaren Quellen und kein nutzbares Grundwasser im Abstrom, jedoch 5 Brunnen<br />
Abdichtungen:<br />
• Kombinationsabdichtung: mineralische Dichtungsschicht mit M = 75 cm und K = 10 -9 m/s, Polyethylenfolie mit <strong>einer</strong><br />
Dicke von 2.5 mm, Geotextilflies und 50 cm Lavalit-Schutzschicht<br />
• Abschnittsabdichtung aus Lehm<br />
Entwässerung:<br />
• Die Entwässerung erfolgt abschnittsweise.<br />
• Leitungen: Polyethylen (PN12.5), Gefälle: 3%, spülbar und mit Kanalfernsehen einsehbar.<br />
Entgasung:<br />
• Aktive Entgasung, Vertikalentgasung bis halbe Auffüllmenge, an der Sohle entgast und entwässert, Entgasung<br />
mangelhaft<br />
• Gasmess- und Gaswarnsystem vorhanden<br />
• Gutgas mit hohem Methangehalt wird verstromt, Schwachgas mit niedrigem Gehalt verbrannt.<br />
• Betriebsleitung Kanton, Betrieb wurde an Betreiberfirma übergeben, kantonseigener Umwelttechniker ist für<br />
Entgasung und Entwässerung verantwortlich, die Deponie ist während den Öffnungszeiten immer besetzt, ein<br />
Betriebsreglement ist vorhanden, das Betriebsjournal wird regelmässig geführt<br />
• Annahmekontrolle: Kontrolle am Eingang, Kameras im Eingangsbereich, nur Abfälle mit Entsorgungsnachweis<br />
werden angenommen, bei nicht eindeutigen Abfällen sind Analysen vorhanden<br />
• Grundwasser: 1 Messstelle im Anstrom und 4 Messstellen im Abstrom werden beprobt. Pro Messstelle werden<br />
chemische Parameter halbjährlich, Schwermetalle alle zwei Jahre analysiert.<br />
• Sickerwasser: Beprobung über Sammelschächte<br />
• Deponiegas: Analyse an den Gasbrunnen monatlich, Spurengasanalyse jährlich, FID-Kontrollen halbjährlich<br />
• Keine beprobbare Kontrolldrainage unter der Basisabdichtung<br />
• Sickerwasser: wird vorbehandelt und danach in die Kläranlage geleitet<br />
• Grundwasser: Abstrom ist nicht beeinflusst<br />
• Anwohner: Beschwerden wegen Geruch und Verkehr, kein Meldesystem für Anwohner<br />
• Rücklagen für die Nachsorge und die Sanierung werden vom Kanton geäufnet und und sind proportional <strong>zur</strong><br />
Auffüllmenge vorhanden. Bis Betriebsschluss werden ca. 30 Mio. CHF <strong>zur</strong>ückgelegt. Die Gelder sind gegen<br />
Zweckentfremdung abgesichert.<br />
• Die Deponie ist nicht versichert.
Deponie Haldenegg<br />
Die Deponie Haldenegg wurde 1984 eröffnet und wird von<br />
einem Deponiezweckverband geführt. Diese Deponie ist eine<br />
Flächenauffüllung. Das untere Ende der Deponie wird durch<br />
einen Strassendamm begrenzt. Jährlich werden rund 30‘000 t<br />
Abfälle eingebaut. Die Deponie Haldenegg hat nur 4<br />
Anlieferer.<br />
Gesamtvolumen: 800‘000 m<br />
Restvolumen:<br />
Abschnitt 1:<br />
Abschnitt 2:<br />
Abschnitt 1<br />
(rekultiviert)<br />
100‘000 m<br />
1984 - 1996 (rekultiviert)<br />
500‘000 m<br />
1994 - heute<br />
Schrottschutt (v.a. Schlacke)<br />
300‘000 m<br />
Restvolumen: 100‘000 m<br />
Abschnitt 2<br />
Standort<br />
Strukturen<br />
Betrieb<br />
Auswirkungen<br />
Nachsorge und<br />
Sanierung<br />
• Erdbebengefährdungszone 1 (Intensität VI-VII) gemäss SIA Norm 160<br />
• Untergrund: Molasse mit kiesigen Einlagerungen, M > 7 m<br />
• Oberflächengewässer: Waldbach ca. 200 m entfernt, Höhenunterschied <strong>zur</strong> Deponiesohle: 4-5 m<br />
• Keine nutzbaren Quellen und kein nutzbares Grundwasser im Abstrom<br />
Abdichtungen:<br />
• Mineralische Basisabdichtung mit M = 80 cm und K = 10 -9 m/s<br />
• Kompartimentsabdichtung aus Lehm<br />
Entwässerung:<br />
• Die Entwässerung erfolgt kompartimentsweise.<br />
• Leitungen: Polyethylen (min. PN12.5), Gefälle: 2-8%, spülbar und mit Kanalfernsehen einsehbar.<br />
•Die Sickerwassersammelstelle liegt ausserhalb der Deponie, die Leitungen durchdringen die talseitige<br />
Deponieabschlussflanke und führen über ein Fenster in den Sammelschacht. Damit werden Setzungsbewegungen<br />
ermöglicht.<br />
Entgasung:<br />
• Keine Entgasung notwendig<br />
• Ein Deponiewart führt die Deponie, der Stellvertreter ist ein Deponiemeister <strong>einer</strong> benachbarten Deponie, die<br />
Deponie ist während den Öffnungszeiten immer besetzt, ein Betriebsreglement ist vorhanden, das Betriebsjournal wird<br />
regelmässig geführt<br />
• Materialannahme: Kontrolle über den Waageschein (Abfälle bereits in KVA gewogen), nur 4 Anlieferer<br />
• Grundwasser: 1 Messstelle im Anstrom und 3 Messstellen im Abstrom werden beprobt. Pro Messstelle werden 4<br />
chemische Parameter halbjährlich und 10 Parameter jährlich gemessen.<br />
• Sickerwasser: Die Sickerwässer sind kompartimentsweise überprüfbar, Analysen werden nur selten<br />
kompartimentsweise gemacht<br />
• Deponiegas: FID-Kontrollen nach Bedarf<br />
• Die Durchdringung der Basisabdichtung durch die Sickerwasserleitungen ist kontrollierbar. Unter der Basisbarriere<br />
gibt es eine beprobbare Kontrolldrainage.<br />
• Sickerwasser: wird in Kläranlage geleitet<br />
• Grundwasser: Abstrom weist schlechtere Qualität auf als Anstrom<br />
• Anwohner: Es gibt keine Beschwerden wegen Geruch, Lärm und Verkehr. Ein Meldesystem für die Anwohner ist<br />
nicht vorhanden.<br />
• Ökologische Ausgleichsmassnahmen: Aufforstung, Heckenpflanzungen, Teich mit Ruderalflächen<br />
• Rücklagen für die Nachsorge und die Sanierung werden vom Deponiezweckverband geäufnet und sind proportional<br />
<strong>zur</strong> Auffüllmenge vorhanden. Bis Betriebsschluss werden ca. 7 Mio. CHF <strong>zur</strong>ückgelegt. Die Gelder sind gegen<br />
Zweckentfremdung nicht abgesichert.<br />
• Eine Versicherung ist vorhanden, kann jedoch gekündigt werden.
Deponie Segeten<br />
Die Deponie Segeten wurde 1985 eröffnet, die<br />
Betriebsleitung liegt beim Kanton. Segeten ist eine<br />
Hügeldeponie. Jährlich werden rund 1‘000 t Abfälle<br />
eingebaut.<br />
Gesamtvolumen: 1‘300‘000 m<br />
Restvolumen:<br />
Abschnitt 1:<br />
Abschnitt 2:<br />
900‘000 m<br />
Abschnitt 1<br />
(rekultiviert)<br />
100‘000 m<br />
1985 -1996 (rekultiviert)<br />
Siedlungsabfälle<br />
1996 - heute<br />
Reaktorabfälle und Schlacke<br />
400‘000 m<br />
Restvolumen: 100‘000 m<br />
Abschnitt 2<br />
Standort<br />
Strukturen<br />
Betrieb<br />
Auswirkungen<br />
Nachsorge und<br />
Sanierung<br />
• Erdbebengefährdungszone 1 (Intensität VI-VII) gemäss SIA Norm 160<br />
• Untergrund: lehmiger Kies, M = 3 m<br />
• Oberflächengewässer: kl<strong>einer</strong> Bach ca. 100 m entfernt, Höhenunterschied <strong>zur</strong> Deponiesohle: 5 m, liegt im Sommer<br />
trocken<br />
• Nutzbare Quellen im Abstrom, werden jedoch nicht genutzt, kein nutzbares Grundwasser<br />
Abdichtung:<br />
• Mineralische Basisabdichtung mit M = 75 cm und K = 10 -9 m/s<br />
Entwässerung:<br />
• Die Abschnitte sind nicht getrennt, daher werden diese nicht einzeln entwässert und sind nicht einzeln beprobbar<br />
• Leitungen: Polyethylen (PN12.5), Abschnitt 2 Etappe 1 Steinzeugrohre, Gefälle: 2%, nur teilweise spülbar und mit<br />
Kanalfernsehen einsehbar.<br />
• Die Sickerwasserleitungen durchdringen die Basisabdichtung.<br />
Entgasung:<br />
• Aktive Entgasung mittels Gasbrunnen, regulierbare Gasstation<br />
• Alarmsystem vorhanden<br />
• Gasverwertung durch einen Gasmotor, Strom wird für die Anlage genutzt<br />
• Ein Deponiemeister führt die Deponie, der Stellvertreter ist ein Deponiewart, die Deponie ist während den<br />
Öffnungszeiten immer besetzt, Betriebsreglement vorhanden, Betriebsjournal wird regelmässig geführt<br />
• Annahmekontrolle: Kontrolle am Eingang, nur Abfälle mit Entsorgungsnachweis werden angenommen, bei nicht<br />
eindeutigen Abfällen sind Analysen vorhanden<br />
• Grundwasser: 1 Messstelle im Anstrom und 3 Messstellen im Abstrom werden beprobt. Pro Messstelle werden<br />
vierteljährliche Analysen gemacht.<br />
• Sickerwasser: Beprobung über Sammelschächte<br />
• Deponiegas: 1 Analyse pro Monat, FID-Kontrolle alle Jahre<br />
• Durchdringung der Basisabdichtung durch die Sickerwasserleitungen nicht kontrollierbar, keine beprobbare<br />
Kontrolldrainage unter der Basisbarriere<br />
• Wetterstation auf dem höchsten Punkt der Deponie<br />
• Sickerwasser: wird vorbehandelt und danach in die Kläranlage geleitet<br />
• Grundwasser: Abstrom weist schlechtere Qualität auf als Anstrom<br />
• Anwohner: Meldesystem in Form eines Müllmagazins vorhanden, früher gab es Beschwerden wegen Geruch, jetzt<br />
nicht mehr<br />
• Ökologische Ausgleichsmassnahmen: Aufforstung anderer Grundstücke, Anlage eines Weihers<br />
• Rücklagen für die Nachsorge und die Sanierung werden vom Kanton geäufnet und sind proportional <strong>zur</strong> Auffüllmenge<br />
vorhanden. Bis Betriebsschluss werden ca. 25 Mio. CHF <strong>zur</strong>ückgelegt. Die Gelder sind gegen Zweckentfremdung nicht<br />
abgesichert.<br />
• Die Deponie ist nicht versichert
AkteurIn:...................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Intuitive Bewertung<br />
Wie würden Sie intuitiv als Mitglied der Gruppe „Externe Berater“ die Qualität der<br />
vorgestellten Deponien Beugi, Frohburg, Haldenegg und Segeten beurteilen? Sie<br />
haben nachfolgend die Möglichkeit auf <strong>einer</strong> Skala mit den Werten 0 bis 100 Ihr<br />
persönliches Rating abzugeben. 0 Punkte ist der beste Wert, 100 der schlechteste.<br />
Bitte markieren Sie dies mit einem Kreuz.<br />
Beugi<br />
Sehr gute<br />
Qualität<br />
0<br />
50<br />
Sehr schlechte<br />
Qualität<br />
100<br />
Frohburg<br />
Haldenegg<br />
Segeten
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
4. Persönlicher Fragebogen<br />
1. Geschlecht<br />
<br />
<br />
Weiblich<br />
Männlich<br />
2. Alter<br />
________ Jahre<br />
3. Ausbildung<br />
Bitte geben Sie den höchsten Abschluss an.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Obligatorischer Schulabschluss<br />
Berufslehre<br />
Matura, Berufsmatura, Lehrerseminar<br />
höhere Fachausbildung (Meisterdipl., eidg. Fachausweis, Techniker Schule,...)<br />
Fachhochschulabschluss, höhere Fachschule (HTL, HWV, HFG, HFS, usw.)<br />
Hochschuhlabschluss<br />
4. Beruf<br />
Welchen Beruf/ Funktion üben Sie aus?<br />
5. Beruf und Deponien<br />
Inwieweit stehen Sie durch Ihre Funktion in Kontakt mit Deponien?<br />
6. Fachgebiet Deponien<br />
Seit wann haben Sie beruflich mit „Deponien“ zu tun?
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
7. Akteursgruppe<br />
In der Regel hält man verschiedene Positionen und Rollen inne (z.B. Gemeinderat und<br />
Unternehmer). Je nach Rolle werden die Bewertungen unterschiedlich erfolgen. Aus<br />
welcher Rolle haben Sie hauptsächlich die Bewertung vorgenommen?<br />
<br />
<br />
<br />
Fachleute Abfallwirtschaft<br />
Vollzugsbehörden<br />
Externe Berater<br />
8. Explorationsparcours<br />
Waren Sie an der Thematik interessiert?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr stark interessiert<br />
stark interessiert<br />
eher interessiert<br />
unentschieden<br />
eher nicht interessiert<br />
nicht interessiert<br />
überhaupt nicht interessiert<br />
keine Antwort<br />
Erachten Sie eine solche Bewertungsveranstaltung (Bewertungsparcours) als sinnvoll?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr sinnvoll<br />
sinnvoll<br />
eher sinnvoll<br />
unentschieden<br />
eher nicht sinnvoll<br />
nicht sinnvoll<br />
überhaupt nicht sinnvoll<br />
keine Antwort
AkteurIn:....................................................<br />
Begleitperson:...........................................<br />
Wie stark fühlten Sie sich bei der Veranstaltung gefordert?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr überfordert<br />
überfordert<br />
gerade richtig gefordert<br />
unterfordert<br />
sehr unterfordert<br />
keine Antwort<br />
Als wie aktuell schätzen Sie die Thematik „Risiko von Deponien“ ein?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sehr aktuell<br />
eher aktuell<br />
unentschieden<br />
eher nicht aktuell<br />
nicht aktuell<br />
keine Antwort
A3<br />
Qualitative Daten Feldstudie<br />
Tabelle 8: Kommentare der Deponiebetreiber und Kantonsvertreter <strong>zur</strong><br />
Bewertungsmethode<br />
DEPONIE<br />
KOMMENTAR<br />
BEWERTUNGSREGEL 1<br />
D4<br />
Bei Hauskehricht ist es zum Teil nicht sinnvoll abgeschlossene Kompartimente<br />
gleich zu rekultivieren, da noch Setzungen und aerober Abbau stattfinden<br />
-> Vorschlag: Bei Bioreaktordeponien abgeschlossene Kompartimente auch<br />
ohne Rekultivierung werden nicht bewertet<br />
BEWERTUNGSREGEL 2<br />
D3<br />
D9<br />
Die meisten Deponien haben unterschiedliche Etappen mit unterschiedlichem<br />
Alter und technischen Strukturen. Alte Deponieteile verschlechtern das<br />
Resultat, da der schlechteste Teil in die Bewertung fliesst.<br />
Man sollte nicht nur den schlechtesten Teil bewerten, man könnte den<br />
schlechtesten und den besten nehmen. Das wäre viel fairer<br />
KRITERIUM 1: GEOLOGIE UND HYDROLOGIE<br />
K1: INDIKATOR 1<br />
D5<br />
K1: INDIKATOR 2<br />
D2<br />
D5<br />
K1: INDIKATOR 4<br />
D5<br />
Es gibt keine TVA konformen geologischen Barrieren in der Schweiz (Illusion),<br />
Molasse hat immer Klüfte. Unbedingt hydrogeologische Komponente mit<br />
einbeziehen, Mächtigkeit und Durchlässigkeit bestimmt nicht allein einen<br />
guten Standort.<br />
nutzbare Quellen, nutzbares Grundwasser: Ab wann nutzbar? Theoretisch?<br />
Rechtlich?<br />
Indikator «Im Abstrom liegen keine nutzbaren Quellen und kein nutzbares<br />
Grundwasser» konkretisieren: wenn ein Vorfluter vorhanden ist, dann keine<br />
Beeinflussung. Distanz unbedeutend, da ohne Vorfluter dazwischen immer<br />
etwas ins Grundwasser gelangen kann, egal wie weit entfernt die Deponie ist<br />
Irgendwo im Abstrom liegen immer Quellen und Grundwasser, die Frage ist<br />
nur wie weit entfernt<br />
Langfristig stabil: In wie weit kann eine Deponie überhaupt langfristig stabil<br />
sein? – wird nicht berücksichtigt!<br />
137
KRITERIUM 2: NATURGEFAHREN<br />
K2: INDIKATOR 3<br />
D1<br />
Bei Inertstoffdeponie ist das Risiko bei einem Hochwasser eher klein<br />
KRITERIUM 3: TECHNISCHE BARRIEREN<br />
K3: ALLGEMEIN<br />
D6<br />
Technische Barriere sollte kombiniert mit der geologischen Barriere betrachtet<br />
werden. Vor allem bezüglich Risiken und der Gewichtung wichtig. Eigentlich<br />
beeinflusst nur die Durchlässigkeit das Risiko. Die Durchlässigkeit besteht aus<br />
der Kombination der geologischen und der technischen Barriere<br />
K3: SITUATION A<br />
D4<br />
D2<br />
M= 8cm entspricht Praxis, abklären was denn 0 Punkten entsprechen soll. Ev.<br />
nur kombinierte Abdichtung 0 Punkte wert<br />
Technische Barrieren übertreffen TVA-Anforderungen: genauer definieren! Ab<br />
wann «übertreffen»?<br />
KRITERIUM 4: ENTWÄSSERUNG<br />
K4: ALLGEMEIN<br />
D1<br />
Stabilität der Entwässerungsleitungen sowieso unproblematisch für<br />
Inertstoffdeponien und für den Zeitraum bis <strong>zur</strong> Nachsorge<br />
KRITERIUM 7: AUSBILDUNG/ KOMPETENZ<br />
K7: ALLGEMEIN<br />
D1<br />
D5<br />
K7: INDIKATOR 3<br />
D4<br />
Kurse für Inertstoffdeponien meist nicht interessant, dafür Interne<br />
Weiterbildungen -> auch nicht VBSA Weiterbildungen sollten anerkannt<br />
werden.<br />
Bei dieser Deponie herrschen ganz andere Betriebsstrukturen vor. Die<br />
Verantwortlichkeiten sind auf die gesamte Firma verteilt. Der Deponiewart ist<br />
lediglich für den Einbau des Abfalls zuständig. Die Kontrollen werden vom<br />
hauseigenen Labor durchgeführt, die Firma hat eine separate<br />
Sicherheitsabteilung. -> Dieses Kriterium je nach Betriebsstruktur flexibel<br />
bewerten!<br />
Indikator „Beide haben die Ausbildung gemäss VBSA bestanden“ überflüssig,<br />
da bereits in den ersten beiden Indikatoren enthalten!<br />
KRITERIUM 8: ARBEITSSICHERHEIT<br />
K8: ALLGEMEIN<br />
D3<br />
D2<br />
Vorschlag für weiteren Indikator: Arbeitsärztliche Untersuchung (für<br />
Betriebspersonal obligatorisch, für Büropersonal fakultativ)<br />
Betriebsjournal enthält nur ca. 12 Einträge -> ev. festlegen, dass ab 30 Einträgen<br />
ok oder so.<br />
138
D9<br />
Arbeitsicherheit wird im Arbeitshandbuch geregelt. Der Umgang mit<br />
Maschinen, die Belastung vom Abfall etc. ist dort beschrieben. Das Wissen des<br />
Personals wird auch überprüft.<br />
Keine anerkannte Überprüfung heisst noch lange nicht, dass man nicht danach<br />
lebt. Besser man lebt wirklich danach als dass man eine Überprüfung hat.<br />
Besser Kriterium auf Inhaltsebene definieren:<br />
- Umgang mit belastetem Abfall, Staub, etc.<br />
Könnte auch besser überprüft werden, z. B. indem man das Personal fragt wie<br />
es mit den Maschinen etc. umgeht<br />
KRITERIUM 10: ABFALLREAKTIVITÄT<br />
K10: ALLGEMEIN<br />
D3<br />
D4<br />
D5<br />
D8<br />
K10: BONUS<br />
D1<br />
D3<br />
Problem: Bioreaktor wird bestraft obwohl TVA-konform<br />
Vorschläge für Kriterium/ Indikator:<br />
1. Ist Entgasung notwendig?<br />
2. Entspricht Entgasung TVA?<br />
Entgasung regulierbar und nachweislich bewirtschaftet<br />
Bonus nicht geeignet, da Abfälle, die heute anfallen sowieso nicht mehr stark<br />
organisch belastet sind -> keine Massnahmen <strong>zur</strong> Beschleunigung der Ab- und<br />
Umbauprozesse notwendig<br />
Ev. noch zu diskutieren was nun bezüglich Risiken wirklich besser bzw.<br />
schlechter ist.<br />
Die Art des Abfalls ist ein sehr wichtiges Kriterium bezüglich des Risikos <strong>einer</strong><br />
Deponie. Nicht nur das Gas sagt jedoch etwas über die Reaktivität des Abfalls<br />
aus. Eine andere Unterteilung bezüglich der Risken von Abfällen wäre<br />
sinnvoller. Vorschlag:<br />
- Sonderabfälle (mit Abstand am meisten Risiken), z.B. Sonderabfall nach VeVa<br />
- Flüssige Organische Abfälle<br />
- Schwermetalle (nur bei sauren Böden problematisch, in der Schweiz keine<br />
Sauren Böden)<br />
- Salze<br />
Ev. Frage notwendig, ob und wie überprüft wurde, dass keine Entgasung<br />
notwendig ist.<br />
Bonus: Massnahmen <strong>zur</strong> Beschleunigung der Abbauprozesse für<br />
Inertstoffdeponien gar nicht nötig<br />
Bonus nicht geeignet, da Abfälle, die heute anfallen sowieso nicht mehr stark<br />
organisch belastet sind -> keine Massnahmen <strong>zur</strong> Beschleunigung der Ab- und<br />
Umbauprozesse notwendig<br />
KRITERIUM 11: AUSWIRKUNGEN GEWÄSSER<br />
K11: ALLGEMEIN<br />
D4<br />
Eventuell besser wenn Grund- und Oberflächengewässer nicht zusammen mit<br />
Sickerwasser bewertet wird, es entsteht oft Verwirrung darüber was bewertet<br />
wird.<br />
139
D5<br />
D7<br />
D8<br />
D9<br />
Bei diesem Kriterium sind keine generellen Aussagen möglich, es sollte<br />
Fallspezifisch beurteilt werden<br />
Grundwasser und Sickerwasser sind eigentlich 2 verschiedene Punkte. Was<br />
wenn <strong>einer</strong> dieser Punkte erfüllt ist und der andere nicht?<br />
Was wenn das Grundwasser weder nachweislich beeinflusst, noch<br />
nachweislich nicht beeinflusst wird?<br />
Kriterium heisst Auswirkungen auf Grundwasser und Oberflächengewässer, es<br />
wird jedoch auch das Sickerwasser beurteilt -> ev. Namen ändern.<br />
Was wenn gar keine Grundwassersondierbohrungen gemacht wurden? Ev.<br />
Kriterium ändern bzw. Bewertung für einen solchen Fall festlegen.<br />
Sickerwasser sollte nicht mit Grundwasser und Oberflächengewässer<br />
zusammen in einem Kriterium sein, hat nicht miteinander zu tun<br />
K11: SITUATION A<br />
D3<br />
D7<br />
Problem: Nur bei Inertstoffdeponien können Einleitebedingungen für<br />
unbehandeltes Sickerwasser erfüllt sein<br />
Bei Situation 2 «Grundwasser im Abstrom wird nachweislich nicht beeinflusst.<br />
Sickerwasser in Kläranlage» fehlt eine Beurteilung der Oberflächengewässer.<br />
KRITERIUM 12: ANWOHNER UND ÖKOSYSTEME<br />
K12: ALLGEMEIN<br />
D7<br />
K12: INDIKATOR 1<br />
D9<br />
Beschwerden wegen Staub werden nicht berücksichtigt.<br />
Wenn man ein Meldesystem einführt, suggeriert man Auswirkungen.<br />
Leute wissen auch ohne Meldesystem an wen sie sich wenden können<br />
K12: INDIKATOR 5<br />
D3<br />
Ökologische Ausgleichsmassnahmen: Was gilt als ökologische<br />
Ausgleichsmassnahme? Vor Abschluss/ Rekultivierung überhaupt zu<br />
beurteilen? -> präziser definieren<br />
Ökologische Ausgleichsmassnahmen haben sowieso mit Risiko wenig zu tun<br />
KRITERIUM 13: SCHADENSERKENNUNG<br />
K13: ALLGEMEIN<br />
D1<br />
D9<br />
Beprobte Kontrolldrainage nicht wichtig für Inertstoffdeponien -> ev. Indikator<br />
ändern, Vorschlag?<br />
Ev. im Kapitel (Bereich) Strukturen bewerten ob es überhaupt Schwachstellen<br />
gibt<br />
K13: INDIKATOR 2<br />
D6<br />
Wichtige Schwachstellen beprobbar: Problematisch, denn wenn z.B. ein Stollen<br />
gebaut wird um Schwachstellen zu beproben entstehen weitere<br />
Schwachstellen durch den Bau des Stollens!<br />
K13: INDIKATOR 3<br />
D6<br />
Messstelle im An- und Abstrom: Was wenn kein Anstrom vorhanden ist?<br />
K13: INDIKATOR 4<br />
140
D8<br />
4 chemische Parameter halbjährlich und...: gilt das für Sicker- und<br />
Oberflächenwasser (gemäss TVA)?Genehmigtes Analyseprogramm, macht<br />
keinen Sinn häufiger zu messen, da seit 25 Jahren unbeeinflusst<br />
KRITERIUM 14: SCHADENSBEHEBUNG<br />
K14: ALLGEMEIN<br />
D3<br />
D6<br />
Was gilt als Interventionsmöglichkeit? Präziser festlegen, sonst Bewertung<br />
sehr subjektiv.<br />
Gesamtes Kriterium nicht gut, da technisch nicht möglich und auch nicht<br />
sinnvoll. Besser Vorsorge! Man sollte in Schadensverhütung investieren, nicht<br />
in Interventionsmöglichkeiten<br />
D9<br />
Jeder Bauingenieur geht davon aus, dass seine Konstruktionen halten, dass<br />
keine Schäden auftreten. Wäre schlecht wenn er davon ausgeht, dass man<br />
intervenieren muss<br />
K14: INDIKATOR 1<br />
D3<br />
D4<br />
D6<br />
D5<br />
Lokalisierung von Abfällen auf 20 m genau ist nicht realistisch. Problematisch,<br />
da sowieso schwer abschätzbar welcher Abfall mit was reagiert. In der Höhe<br />
nicht einschätzbar wegen Setzungen. Es sollte/ wird vor allem Wert auf<br />
Eingangskontrolle gelegt, wenn gut kontrolliert wird welche Abfälle<br />
angenommen/ eingebaut werden ist Lokalisierung nicht mehr so wichtig.<br />
Gewicht muss auf Kontrolle gelegt werden<br />
Ist eine Lokalisierung des Abfalls auf 20 m genau sinnvoll bzw. angemessen?<br />
Lokalisierung eines Strukturschadens auf 20m genau: Es gibt keine Deponie die<br />
das kann!<br />
Lokalisierung eines Strukturschadens wichtig -> Aufteilung in 5 Kassetten,<br />
innerhalb dieser Kassetten Lokalisierung möglich (Farbversuche durchgeführt),<br />
20 m jedoch zu eng<br />
Lokalisierung von bestimmten Abfällen: Falsche Frage. Besser: sind<br />
Einbaupläne vorhanden? Im Falle dieser Deponie wird der Abfall sowieso zuerst<br />
gelagert und gemischt bevor er eingebaut wird.<br />
K14: INDIKATOR 2<br />
D2<br />
Erfassung Abfalleinbau: Schlecht definiertes Kriterium, wieso 20 m? Dann<br />
muss man eher fragen ob mit GPS eingemessen wird? Angemessen? Eigentlich<br />
geometrisches Problem: Wo im schlechtesten Fall liegt der auszubauende<br />
Abfall? Wie teuer wird der Ausbau?<br />
K14: INDIKATOR 3<br />
D2<br />
D6<br />
D7<br />
Was sind Interventionsmöglichkeiten? Ab wann ist Indikator erfüllt?<br />
Was sind Interventionsmöglichkeiten? Was gilt als Interventionsmöglichkeit?<br />
Interventionsmöglichkeiten: Was gilt als Interventionsmöglichkeit? Genauer<br />
definieren.<br />
K14: INDIKATOR 5<br />
D2<br />
Vorbeugende Massnahmen: Problematisches Kriterium, was wenn keine<br />
Massnahmen definiert wurden?<br />
Vorschlag: 1.) braucht es Massnahmen? 2.) Wurden Massnahmen umgesetzt?<br />
141
D3<br />
D6<br />
D7<br />
Was wenn bei Risikoanalyse keine Massnahmen definiert wurden? Keine<br />
Massnahmen umgesetzt oder ok da gar keine Massnahmen definiert wurden?<br />
Vorbeugende Massnahmen: Bauliche Massnahmen, nicht betriebliche.<br />
Vorbeugende Massnahmen: Was gilt als vorbeugende Massnahme? Genauer<br />
definieren.<br />
KRITERIUM 15: NACHSORGEFINANZIERUNG<br />
K15: INDIKATOR 5<br />
D3<br />
D6<br />
Gibt es überhaupt Versicherungslösungen die von k<strong>einer</strong> Partei gekündigt<br />
werden können? (Nach Ablauf vom Vertrag oder so)<br />
Es gibt keine Versicherung, die nicht gekündigt werden kann!<br />
Tabelle 9: Kritik an den Bewertungsregeln (N = Anzahl Deponien =9)<br />
BEWERTUNGSREGEL<br />
KRITIK<br />
KEINE<br />
ÄUSSERUNG<br />
R1. Abgeschlossene Kompartimente werden<br />
nicht bewertet<br />
R2. In die Bewertung fliesst der am<br />
schlechtesten bewertete Deponieteil<br />
2 7<br />
3 4<br />
Tabelle 10: Kritik an den Bewertungskriterien nach Indikatoren (N = 9 = Anzahl<br />
Deponien)<br />
FORMALE KRITIK<br />
KRITIK AN DER<br />
OPERATIONALISI<br />
ERUNG<br />
GEMERELLE<br />
KRITIK<br />
K1<br />
Geologie & Hydrologie<br />
Indikator 1 1<br />
Indikator 2 2<br />
Indikator 4 1<br />
TOTAL 0 2 2<br />
K2 Naturgefahren Indikator 3 1<br />
K3 Technische Barriere Indikator 1 1 1<br />
1<strong>42</strong>
K7<br />
Ausbildung/Kompetenz<br />
Allgemein 2<br />
Indikator 3 1<br />
TOTAL 0 3 0<br />
K8 Arbeitssicherheit Allgemein 1 1<br />
K10<br />
Abfallreaktivität<br />
Allgemein 1 2<br />
Bonus 2<br />
TOTAL 1 4 0<br />
K11<br />
Auswirkungen Gewässer<br />
Allgemein 4 1<br />
Situation a 1<br />
Situation b 1<br />
TOTAL 0 6 1<br />
K12<br />
Anwohner/Ökosysteme<br />
Allgemein 1<br />
Indikator 1 1<br />
Indikator 5 1<br />
TOTAL 0 3 0<br />
K13<br />
Schadenserkennung<br />
Allgemein 2<br />
Indikator 1 1<br />
Indikator 2 1<br />
TOTAL 0 4 0<br />
K14<br />
Schadensbehebung<br />
Allgemein 2 1<br />
Indikator 1 1 3<br />
Indikator 2 1<br />
Indikator 3 3<br />
Indikator 5 3<br />
TOTAL 3 5 6<br />
K15 Nachsorgefinanzierung Indikator 5 2<br />
143
144
A4 Qualitative Daten Explorationsparcours<br />
Tabelle 11: Kommentare der Experten im Explorationsparcours <strong>zur</strong><br />
Bewertungsmethode<br />
EXPERTEN<br />
KOMMENTARE<br />
BEWERTUNGSREGEL 1<br />
E1<br />
E4<br />
Kann man wirklich die rekultivierten Teile für Versicherungen ausblenden?<br />
Abgeschlossene rekultivierte Kompartimente nur nicht bewerten, wenn diese<br />
geographisch separierbar sind. Eigene separierte Entwässerungsanlagen. Nur<br />
wenn KOMPLETT abtrennbar aus Bewertung ausschliessen.<br />
E5* Die Deponie soll als Gesamtes bewertet werden, einzelne Teile kann man nicht<br />
so leicht ausschliessen.<br />
E7<br />
Gerade Versicherungen müssen abgeschlossene Kompartimente bewerten!<br />
Man muss wissen, welcher Abfall sich im Kompartiment befindet.<br />
E8* Vorschlag: Kompartimente die vollständig verfüllt sind werden nicht bewertet.<br />
E9<br />
E10<br />
E11<br />
E12<br />
E18<br />
E19<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
Diese Regel ist fraglich. Es kann ja noch immer Gas und Sickerwasser<br />
entstehen.<br />
Bei abgeschlossenen Teilen gibt es noch immer Gefahr. Dieser Punkt hat auch<br />
Auswirkungen auf Punkt zwei.<br />
Ganz kann man alte Teile nicht ausblenden.<br />
Abgeschlossene Kompartimente sind meistens die schlechten. Weil diese sind<br />
älter und haben noch keine so gute Infrastruktur. Sind wichtig für<br />
Risikobewertung.<br />
Diese Regel ist okay. Da man nicht mehr handeln kann.<br />
Warum werden abgeschlossene rekultivierte Kompartimente nicht bewertet?<br />
Es können doch immer wieder Schäden auftreten (Gas, Sickerwässer).<br />
Auch abgeschlossene Teile sind wichtig für eine Bewertung. Es gehen doch<br />
immer Gefahren davon aus.<br />
Für Risikobewertung nicht geeignet, auch für Gesamtbeurteilung darf man die<br />
rekultivierten Kompartimente nicht weg lassen, oft bestehen Interaktionen<br />
zwischen den Kompartimenten -> Schaden nicht zuweisbar<br />
BEWERTUNGSREGEL 2<br />
E1<br />
Macht diese Regel Sinn?<br />
145
E4<br />
E10<br />
Nicht gut. Diese Regel betrifft meistens Kriterium 3. Vorschlag: Verschiedene<br />
Teile separat bewerten. (Gewichtung)<br />
Im Bezug auf Akzeptanz in den Augen behalten.<br />
E14* Differenziertere Bewertung soll erfolgen.<br />
E15* Eine deponieindividuelle Gesamtbeurteilung ist für so ein Rating von Nöten.<br />
E16<br />
E17<br />
Diese Bewertung ist zu pauschal.<br />
Was ist der "schlechteste" Deponieteil?<br />
Diese Regel etwas umformulieren: "In die Bewertung fliesst der am<br />
schlechtesten bewertete Deponieteil mit ein."<br />
ABER: Wie geht man vor, wenn der schlechteste Deponieteil nur eine Teilfläche<br />
von einem Kompartiment ist?<br />
E18<br />
Diese Regel ist problematisch, da Deponien z.T. ganz unterschiedliche<br />
Kompartimente haben (Inert, Reaktor,…).<br />
Vorschlag: Pro Typ/ Kompartiment bewerten.<br />
E19<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
Diese Regel ist noch eher logisch, weil die Versicherungen nach dem "Worst-<br />
Case" gehen.<br />
Man muss die einzelnen Teile <strong>einer</strong> Deponie bewerten. Man kann nicht nur<br />
"einen" Teil bewerten, denn alles insgesamt ist wichtig.<br />
zwischen alten und neuen Kompartimenten differenzieren<br />
KOMMENTARE ALLGEMEIN<br />
E6<br />
E7<br />
Allgemein zu Kriterienkatalog: Monitoring fehlt.<br />
Vorschlag für weiteres Kriterium:<br />
- Naturräumliches Umfeld (Geo-, Morphologie).<br />
- Auch ist die Stabilität des Deponiekörpers ist wichtig (welche Abfälle wurden<br />
eingebaut?).<br />
E8* Wichtig sind die ZIELE des Ratings!<br />
Unterschied, ob für Qualitätsrating oder Versicherungsprämien.<br />
E12<br />
E13<br />
Es fehlt der INHALT der Deponie im Kriterienkatalog!<br />
Es sollte 3 Ebenen geben:<br />
1. Rating über Betrieb.<br />
2. Rating über die Sanierungsmassnahmen.<br />
3. Rating über das Langzeitverhalten der Deponie.<br />
"Lage" der Deponie fehlt. Eventuell noch als eigenes Kriterium bei Bereich<br />
Standort einbauen.<br />
Die Gewichtung der Kriterien sollte an den Deponietyp angepasst werden.<br />
Weiters muss man auch wissen, welcher Abfall abgelagert wurde/ wird.<br />
E15* Eine deponieindividuelle Gesamtbeurteilung ist für so ein Rating von Nöten.<br />
- Lage der Deponie<br />
- Grösse der Deponie<br />
- Art der abgelagerten Abfälle<br />
Zusätzliches Kriterium:<br />
Stoffstromanalyse<br />
- Es braucht für jede Situation eine eigene Risikoanalyse.<br />
- Nicht nur generalisierte Indikatoren abfragen.<br />
- Gutachten sind wichtig.<br />
- Man soll sich mehrere Tage mit <strong>einer</strong> Deponiebewertung befassen um auf<br />
146
E16<br />
E17<br />
E18<br />
E20<br />
*<br />
alle Kriterien genauer eingehen zu können.<br />
Bewertung:<br />
Jeder Indikator muss einzeln gewichtet werden. Die Kriterien sind zu<br />
heterogen, die Indikatoren liegen zu weit auseinander. Kann man dies dann<br />
gut aggregieren?<br />
1. Bewertet man offene oder abgedeckte Deponieteile?<br />
2. Vor der Bewertung wäre es wichtig zu wissen, wie gross die Deponie ist und<br />
welche Abfälle abgelagert werden.<br />
3. Welche Zeitachse betrachtet man bei der Bewertung? Momentanaufnahme,<br />
Zeit nach Deponieschluss?<br />
Die Skalierung ist relativ in Ordnung.<br />
Die Aggregation ist schwierig und wird nicht akzeptiert werden. Sie bietet<br />
Gefahr, dass Schwachstellen verschwinden.<br />
Vorschlag: Ein Risikoprofil erstellen in dem die Resultate der einzelnen Kriterien<br />
optisch erscheinen. Dieses mit <strong>einer</strong> so genannten "No-Go-Linie" versehen.<br />
Was sich über der Linie befindet ist sehr gut. Was darunter liegt ist bedenklich<br />
und Deponie ist "schlecht".<br />
1. Es ist nicht interessant welche die beste, welche die schlechteste Deponie ist.<br />
-> Interessant sind Verbesserungsmöglichkeiten.<br />
2. Label (Benchmark) ist nicht geeignet.<br />
3. Es macht keinen Sinn, alte Deponietypen zu bewerten.<br />
4. Es ist kein Wettbewerb!<br />
5. k<strong>einer</strong> will, dass das Rating veröffentlicht wird. Es ist eher ein Instrument für<br />
Verbesserungen (Kanton, Betreiber).<br />
1. Was ist das Ziel des Ratings?<br />
2. Wichtig sind vor allem Informationen über: Geologie, der technischen<br />
Planung und der Abfallart.<br />
3. Um welchen Deponietyp handelt es sich?<br />
4. Die Löslichkeit und Charakteristik des Abfalls ist im Kriterienkatalog nicht<br />
vorhanden. Man würde dies als eigenes Kriterium brauchen. "Kriterium <strong>zur</strong><br />
Messung der Abfallqualität"<br />
5. Kriterien für den Deponiekörper:<br />
a. Gesteins- od. erzähnliche Stoffflüsse: Abfallzusammensetzung,<br />
Abfallvorbehandlung, Inertisierungsgrad<br />
b. Reaktivität des Abfalls -> Löslichkeit<br />
c. Stoffliche Zusammensetzungen und Organika<br />
Weitere Anmerkungen: Grundsätzlich ist eine Hangdeponie besser als eine<br />
Hügeldeponie. Die Hangdeponie ist besser wegen der Abdichtung<br />
kontrollierbar und der Wasserdurchsickerung.<br />
Anmerkung <strong>zur</strong> Skalierung:<br />
Diese ist eher nicht angemessen, da es Deponien unterschiedlichen Alters gibt<br />
(TVA-Deponien und vorher).<br />
E21 Kriterienset: nicht alle enthalten Bereiche gleiche Anzahl Bewertungskriterien -<br />
> gewisse Bereiche werden über- andere unterbewertet; Kriterien 6 bis 9<br />
(Betrieb) zusammennehmen! Erhalten zu viel Gewicht innerhalb des<br />
Kriteriensets<br />
Ziel des Ratings: Beurteilung der Störfallrisiken -> Sanierungskosten bzw. worst<br />
case Analyse bewerten. Risiko wird bestimmt durch Störfälle,<br />
Eintrittswahrscheinlichkeit und Tragweite (finanziell). Das Deponierarting<br />
beurteilt momentan vor allem die Eintrittswahrscheinlichkeit (potentielle<br />
Risiken), für die Tragweite spielt nur der Standort eine Rolle; Rating kann als<br />
Basis <strong>zur</strong> Ableitung von Tragweite und Störfallrisiko verwendet werden.<br />
Deponierating sollte näher an Risikobewertung orientiert werden.<br />
147
KRITERIUM 1: GOLOGIE & HYDROLOGIE<br />
K1: ALLGEMEIN<br />
E1<br />
E2<br />
E3<br />
E6<br />
E8<br />
E11<br />
E12<br />
E13<br />
Wichtig, dass nicht nur Absicht (Projekt) kontrolliert wird, sondern auch die<br />
tatsächlichen Umsetzungen (z.B. bei der technischen Barriere)<br />
Indikatoren sind gut.<br />
Grundwasserströme als weiteren Indikator mit einbeziehen (siehe Kölliken). Da<br />
dadurch auch die Umgebung der Deponie beeinflusst wird.<br />
Warum wird nur Abstrom erwähnt und nicht Zustrom? Zustrom als eigener<br />
Indikator.<br />
Kriterien sind nicht austauschbar!<br />
Insgesamt gut Indikatoren.<br />
- Wichtig ist der Bezug auf die TVA. - Gewässerschutzkarten noch mit<br />
einbeziehen.<br />
- Mindestmächtigkeit der geologischen Barriere bestimmen. Wie Gewichtung,<br />
wenn z.B. Mächtigkeit gering aber Durchlässigkeit auch sehr gering? Dies sollte<br />
nicht so streng bewertet werden. Darum sollte das Gesamtsystem (Barriere<br />
und Durchlässigkeit) bewertet werden.<br />
Weiterer Indikator: Die natürliche Entwässerung muss dauernd gewährleistet<br />
sein und Oberflächenwasser darf nicht eindringen (Artesische<br />
Brunnen/Quellen).<br />
Weiters: Grundwasserpegel müssen geprüft werden, die<br />
Grundwasserstockwerke können sich nach Auffüllung von Abfall ändern.<br />
Und: nicht jeder Standort ist für Monitoring geeignet. Dieses Kriterium ist v. a.<br />
für das Langzeitverhalten <strong>einer</strong> Deponie wichtig.<br />
Eigener Indikator mit Neigung vom Gelände/ Rutschgefährdung des<br />
Deponiekörpers.<br />
E15* Kriterium ist zu generalisiert. Hier ist entscheidend, dass es ein<br />
Zusammenwirken von K1 und K3 gibt. Z.B. Untergrund erfüllt K1 nicht, man<br />
kann es aber mit technischen Massnahmen ausgleichen.<br />
E16<br />
E17<br />
E18<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
Anm. <strong>zur</strong> Fussnote 2: welche Felddaten müssen das Zutreffen eines Indikators<br />
nachweisen. Wie viele Daten werden dafür benötigt?<br />
Hier fehlt ein weiterer Indikator: " Das Einzugsgebiet" (Einzugsgebiet<br />
Hydrologie). Dieses ist entscheidend für wohin entwässert wird und welches<br />
Entwässerungssystem für die Deponie genügt (eventuell mit Klärung<br />
Was geschieht, wenn eine sehr grosse Salzfracht in einen kleinen Vorfluter<br />
kommt? Wie sieht die Entwässerung dann in 200 Jahren aus?<br />
Es braucht eine zwingende Ergänzung der hydrologischen Vorflutverhältnisse.<br />
Die Indikatoren sind nicht gleich wichtig. 1, 2 und 4 müssen gemäss TVA erfüllt<br />
sein, können nicht geändert werden!<br />
Die neuen Deponiestandorte müssen TVA erfüllen!<br />
Wichtig ist ein möglichst homogener Untergrund. Marine Töne sind besser,<br />
sind homogener. Ein vorbelastetes Material (z.B. Gletscher) ist wichtig, da es<br />
nicht besonders setzungsempfindlich ist.<br />
Gesamtstabilität hinzufügen, sollte Killerkriterium sein<br />
Standort gesamthaft bewerten<br />
Basierend auf der Frage wie Auswirkungen aussehen wenn Schadstoffe<br />
austreten bewerten/ operationalisieren<br />
148
K1: IDNIKATOR 1<br />
E1 Indikator gehört in K3.<br />
E4<br />
Der Untergrund ist besonders wichtig!<br />
Wie ist es in 100, 200 Jahren, wenn keine technischen Einrichtungen mehr<br />
vorhanden sind?<br />
Kies lässt sich nicht revidieren.<br />
E5* Die geologische Ersatzbarriere sollte mit der technischen Barriere<br />
zusammengefasst werden. Die Durchlässigkeit in diesem Indikator sollte<br />
IMMER erfüllt sein!<br />
E7<br />
Neigung des Untergrundes einbauen -> man muss über Gefahr von<br />
Rutschungen Bescheid wissen. Aufbau des Untergrundes wichtig; ist<br />
Untergrund verfestigt, nicht verfestigt? (Geologie)<br />
E8* wichtiges Kriterium!<br />
Abstände zum Grundwasser hin müssen noch eingebaut werden (nach TVA)<br />
E9<br />
E10<br />
E11<br />
Die geologische Ersatzbarriere muss genauer definiert werden.<br />
Indikator 1 und 2 konkurrieren. Z.B. Ton: ist nicht gut wasserdurchlässig, aber<br />
setzungsempfindlich. Aber in der Bewertungsskala werden diese zwei<br />
Indikatoren gleichgesetzt. Sinnvoll?<br />
Dieser Indikator könnte eine grössere Gewichtung bekommen.<br />
E14* Was passiert, wenn zwar geologische Schicht nicht so mächtig, aber<br />
Durchlässigkeit ist sehr gering?<br />
Weiters: Wird Angabe der Mächtigkeit/ Durchlässigkeit nach TVA-Änderung<br />
auch hier geändert?<br />
E16<br />
E18<br />
E19<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
K1: IDNIKATOR 2<br />
Es ist wichtig, dass TVA-Kriterien erfüllt werden. Wenn das zutrifft, ist es schon<br />
sehr gut.<br />
Durchlässigkeit von weniger als 10 -8 kann man daher in der Bewertungsskala<br />
streichen.<br />
Die Ersatzbarriere separat bewerten. -> Bei künstlichen Barrieren kann man<br />
was ändern, zu mindestens am Beginn.<br />
ACHTUNG: keine Indikatoren innerhalb eines Kriteriums mischen -> Mischung<br />
von Indikatoren die man ändern kann und die man nicht ändern kann. Für die<br />
Betreiber ist es interessant, bei welchen Kriterien etwas geändert werden kann<br />
und bei welchen nicht. -> Hier unterscheiden!<br />
Zwingend TVA!<br />
Die Mächtigkeit und Durchlässigkeit sollte man trennen. Denn auch gering<br />
mächtig kann sehr gering durchlässig sein.<br />
Die hydrogeologischen Eigenschaften des Untergrundes sind günstig wenn:<br />
- kleines Einzugsgebiet<br />
- möglichst homogener Untergrund = Marine Sedimente<br />
- Prognostizierbarkeit<br />
- keine Wasserscheide unter der Deponie<br />
- einfaches Abflussverhalten usw.<br />
K=10-7ms-1 zu klein, 1/4 Jahresniederschlag geht durch<br />
7m in der Schweiz nie als homogene Schicht anzutreffen, Werte (k und m)<br />
nicht geeignet um Standort zu bewerten<br />
149
E8* Abstrom erklären. Grundwasser, Quellen?<br />
E12<br />
Lokalität -> Wo liegen nutzbare Quellen? Grundwasser? Definition!<br />
Weiters: Hat der Standort auch Wassereintritte? Wassereintritte auch durch<br />
diffuse "Quellen" möglich.<br />
E15* Abstrom: was heisst das genau?<br />
E18<br />
E21<br />
K1: IDNIKATOR 3<br />
E2<br />
Zwingend TVA!<br />
In Zusammenhang mit Hydrogeologie bewerten, was wenn kein Pfad besteht?<br />
Anhand möglicher Grundwasserverschmutzung beurteilen, Standort braucht<br />
hydrogeologische Gegebenheiten, die beim Austreten von Sickerwasser eine<br />
Grundwasserverschmutzung ausschliessen, Horizontale Durchlässigkeit wird<br />
nicht bewertet<br />
Mit nutzbaren Quellen und nutzbarem Grundwasser im Abstrom gibt es nur<br />
50 Punkte. (zu gut!)<br />
E5* Wo liegt das Risiko beim Einstauen?<br />
E8* Einstauen ist eher ein Nebenaspekt.<br />
E18<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
K1: IDNIKATOR 4<br />
Zwingend TVA!<br />
Eine betriebliche Massnahme - wie hier Einstauung - hat nichts mit der<br />
Geologie zu tun.<br />
Einstauung nicht generell schlecht, muss von Fall zu Fall bewertet werden<br />
E8* zweit wichtigstes Kriterium<br />
E18<br />
E21<br />
K1: SKALIERUNG<br />
E1<br />
E2<br />
E4<br />
Zwingend TVA!<br />
setzungsunempfindlich muss nicht unbedingt sein, tangiert Deponie nicht,<br />
Gesamtstabilität viel wichtiger, sollte Killerkriterium sein<br />
Eignung immer mit Ergänzungen bewerten.<br />
Skalierung ist fraglich (Ausschlusskriterien prüfen).<br />
Bsp. Nicht-TVA konforme Deponie bekommt trotzdem 50 Punkte z.B. wenn<br />
Grundwasser im Abstrom ist.<br />
Bei 0 Punkte ändern: 10 -7 (Gesetz!).<br />
Vorschlag: Jeder Indikator bekommt entweder 0 Punkte (erfüllt) oder 100<br />
Punkte (nicht erfüllt)<br />
E5* Der erste Indikator MUSS erfüllt sein. Z.B. 0 Punkte (+1. Indikator), 25 Punkte (+1.<br />
Indikator) usw., Die Indikatoren sind unterschiedlich wichtig.<br />
E6<br />
Zahlen in der Skalierung umkehren. 100 am besten, 0 am schlechtesten.<br />
E8* Indikatoren sind alle gleich wichtig.<br />
E9<br />
E11<br />
Bei der Skalierung muss definiert werden, ob die Durchlässigkeit von 10 -8 die<br />
natürliche oder die Ersatzbarriere betrifft.<br />
Indikator 1 mehr Gewichtung!<br />
Z.B. 2. Indikator trifft zu + Indikator 1.; 3. Indikator trifft zu + Indikator 2 usw.<br />
150
E12<br />
E13<br />
Indikatoren 1 und 4 dürfen nicht gleich gewichtet werden.<br />
Skalierung in 20er Schritte. Hier die Gewichtung an die Deponie anpassen<br />
(Deponie im Hang, Deponie im Grundwassergebiet)<br />
E14* Mehr Gewichtung für Durchlässigkeit.<br />
E16<br />
E17<br />
Durchlässigkeit von weniger als 10 -8 kann man in Skala streichen.<br />
Die Bewertungsskala ist zu überdenken, da nicht alle Indikatoren die gleiche<br />
Bedeutung haben. Also z.B.<br />
E18 Die Skala 0 - 25 Punkte sollte gleich viel Spielraum haben wie unterhalb von 50<br />
bis 100 Punkte. -> Momentan zu einfach.<br />
Vorschlag: Indikatoren auflisten, man kann dann ankreuzen ob TVA erfüllt ist<br />
oder nicht, wenn erfüllt 0 Punkte -> muss bei jedem Indikator erfüllt sein.<br />
Wenn ein Indikator nicht TVA erfüllt ist, dann bekommt das Kriterium 25<br />
Punkte usw.<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
10 -8 ist ein statistischer Wert. Man braucht Bohr- und Laborversuche um das<br />
genau zu messen. Dies ist nur ein Mittelwert.<br />
Kommt ein Indikator ändert sich die Skala, Qualität der Indikatoren fliesst nicht<br />
in Skala, Indikatoren müssen gewichtet werden, Skala muss mehr an Risiken,<br />
die mit den einzelnen Indikatoren verbunden sind angelehnt sein<br />
KRITERIUM 2: NAURGEFAHREN<br />
K2: ALLGEMEIN<br />
E7<br />
E11<br />
E12<br />
Punkte fehlen: Standort und Hydrogeologie, Umgebung (wie geo-,<br />
morphologische Verhältnisse, Niederschlagskarten etc.)<br />
Man sollte Einblick auf Gefahrenkarte haben um sich ein Bild zu machen.<br />
Eventuell eigener Indikator?<br />
Inversionslagen einbringen. Wie sind diese am Deponiestandort?<br />
E15* Weitere wichtige Vorschläge wären: liegt die Deponie an einem Fluss?<br />
Entscheidend ist auch, dass die Deponie (falls es Rutschungen gibt) nicht in<br />
einen See oder Fluss rutscht<br />
E16<br />
Eigenes Kriterium/ Indikator: Wie ist die Standsicherheit der Deponie gegeben?<br />
Wo befindet sich die Deponie (z.B. Hanglage)? Wichtig bezüglich Rutschungen.<br />
Das Kriterium Naturgefahren bezieht sich auch auf "Störfälle". Dies könnte<br />
man einbauen.<br />
E18 Weiterer Indikator: Befindet sich die Deponie auf <strong>einer</strong> Rutschungszone? -><br />
Killerkriterium. Wenn ja, dann 100 Punkte.<br />
Die Indikatoren sind hier auch etwas gemischt.<br />
E21 Kriterium enthält Indikatoren zu zwei Klassen von Risiken (Indikatoren 1-3<br />
Risiken betreffend Stabilität, Indikator 4 betriebliche Risiken) Unterscheidung<br />
zwischen Standortrisiken, betrieblichen Risiken und Umweltrisiken<br />
(Schadstofffreisetzung) wichtig!<br />
Vorschlag 5. Indikator: Fortschreitende Erosion<br />
K2: IDNIKATOR 1<br />
E3<br />
Bessere Erklärung der Erdbebengefährdungszone.<br />
E5* Erdbeben hat indirekte Auswirkungen. Sollte im Zusammenhang mit anderen<br />
Indikatoren betrachtet werden. (z.B. Damm kann brechen)<br />
151
E8* wichtiger Indikator<br />
E9<br />
Zone 1 genauer definieren!<br />
E14* Erdbeben nicht gleich wie andere Indikatoren gewichten.<br />
E15* Erdbeben nicht zu hoch gewichten.<br />
E16<br />
E19<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
Dieser Indikator ist wichtig. Man sollte aber noch die Stabilität der Deponie<br />
einbringen.<br />
wichtiger Indikator<br />
Tektonische Störungen erwähnen. Erdbeben ist zweitrangig.<br />
Stabilität der Deponie darf nicht gefährdet sein, Deponie kann jedoch auch in<br />
Zone 2 sein<br />
K2: IDNIKATOR 2<br />
E4<br />
Definition: ab wann Starkniederschlag? Hochwasser: das Wassereinzugsgebiet<br />
lässt auch bei schlimmsten Risikovorkommen keine Schäden generieren.<br />
Infrastruktur ist an Wassereinzugsgebiet angepasst.<br />
E5* Starkniederschlag und Hochwasser gehören eigentlich zusammen.<br />
E7<br />
Das Einzugsgebiet müsste noch extra erwähnt werden.<br />
Bewertung der Oberflächengewässer wichtig.<br />
E8* weniger wichtig. Bewuchs sollte hier noch erwähnt werden.<br />
E10<br />
E11<br />
E12<br />
E13<br />
Vorschlag: ein Starkniederschlag kann die Infrastruktur der Deponie/ den<br />
Deponiekörper nicht tangieren.<br />
Starkniederschlag und Hochwasser treten vermutlich häufiger auf als<br />
Erdbeben. Darum Risiko höher!<br />
Genereller ausführen. Wie ist das Niederschlagsverhalten am Standort?<br />
Welche Flächenneigung ist hier gemeint?<br />
E15* Wo gibt es in der Schweiz Starkniederschläge?<br />
E16<br />
E19<br />
E21<br />
K2: IDNIKATOR 3<br />
E4<br />
Hat die Deponie eine Abdichtung? Starkniederschläge sind gefährlicher, wenn<br />
keine Abdichtung vorhanden ist.<br />
Hier gibt es auch Möglichkeit die Probleme technisch zu lösen (Dämme,<br />
Entlastungen).<br />
Diesen Indikator muss man nicht so hoch bewerten.<br />
Oberflächenneigung wichtig, Flächenneigung der Abschlussböschung gehört<br />
nicht zum Standort sondern ins technische Projekt<br />
Definition/ Ergänzung "Wassereinzugsgebiet" (durch Topographie begrenzt)<br />
E5* Hochwasser ist "wichtigster Indikator"!<br />
E8* wichtiger Indikator<br />
E16<br />
K2: IDNIKATOR 4<br />
Auch Hochwässer sind gefährlicher, wenn eine Deponie keine Abdichtung hat.<br />
E5* Dieser Indikator ist weniger wichtig. Lawinen usw.: Mitarbeiter sind mehr<br />
152
E9<br />
E19<br />
E21<br />
K2: SKALIERUNG<br />
E2<br />
gefährdet.<br />
Vielleicht in Arbeitssicherheit?<br />
Rüfen gehören zu Hochwasser. Sind gefährlicher als Lawinen und Steinschlag.<br />
Oder man macht einen eigenen Indikator.<br />
wichtiger Indikator<br />
eher Betriebsrisiko<br />
Skalierung fraglich. Bei 50 Punkten bereits über überschwemmt und Lawinen<br />
gefährdet,… zu gut!<br />
E8* Skalierung mit Prozentpunkten und Skalierung umkehren (100 gut, 0 schlecht)<br />
E11<br />
E12<br />
gut<br />
gut<br />
E14* Skala/ Punkte sollten besser aufgeteilt werden.<br />
E18<br />
E21<br />
Das Killerkriterium innerhalb der Skala einbauen. Z.B. wenn 1 Indikator fehlt<br />
sollte es z.T. nicht 25 Punkte sondern gleich 100 Punkte geben.<br />
Indikatoren nicht gleich wichtig, eher wirkungsorientiert bewerten,<br />
Skalenabstände nicht gut<br />
KRITERIUM 3: TECHNISCHE BARRIEREN<br />
K3: ALLGEMEIN<br />
E1<br />
E4<br />
Beim Rating: Kontrolle, ob die Werte tatsächlich eingehalten werden<br />
(Bauprojekt reicht nicht aus!). Ist z.B. K-Wert erreicht (hängt vom Einbau,<br />
Wetter etc. ab)?<br />
Dies sollte in die Kriterien eingebaut werden (SIA 203 legt Kontrolle sehr genau<br />
fest).<br />
In Indikatoren einbauen, dass Qualitätsnachweis gemäss SIA 203 erbracht<br />
werden muss. Tatsache wichtig, nicht Absicht!<br />
In dieses Kriterium die "geologische Ersatzbarriere" mit einbeziehen! Da diese<br />
auch technisch eingebaut wird (es ist wichtig, was wie eingebaut wird) - auch<br />
SIA 203! Bsp. Deponien: Unterlagen von einem Baumeister als Anhaltspunkt<br />
für Kriterium/ Controlling verwenden.<br />
Schwierig zu bewerten. Entweder sind Barrieren gesetzeskonform oder nicht!<br />
Vorschlag: Technische Barrieren entsprechen der TVA und sind nachweislich<br />
intakt. Dann 0 Punkte.<br />
E5* Zusammenhängend mit dem Kriterium 1 betrachten.<br />
E7<br />
Die technische Barriere muss den Deponiekörper halten und nicht nur dicht<br />
sein.<br />
Weitere Punkte:<br />
Infrastruktur, Bauwerke (Abwasserbehandlungsanlage etc.)<br />
E8* Reststoffdeponien, Inertstoffdeponien -> extra Bewerten<br />
E11<br />
E12<br />
Sehr gut ausgeführt. Kleinigkeiten fehlen aber: z.B. Seitenbarrieren? Weiters<br />
wichtig: expliziter Verweis auf TVA, SIA!<br />
Gefälle und Übergänge der Systeme einbringen. (Basisbarriere mit grossem<br />
Gefälle ist besser wie ein kleines Gefälle)<br />
E14* Hier besser vier Indikatoren. Ab Indikator b weil a überflüssig.<br />
153
E15* Die technische Auslegung muss durchdacht werden und mit K1<br />
zusammenfallen. K1 und K3 sollen sich ausgleichen.<br />
E16<br />
E17<br />
E18<br />
E21<br />
Anm. <strong>zur</strong> Fussnote: Was sind technische Überwachungsmöglichkeiten?<br />
Man soll bei den Kriterien/ Indikatoren nichts ausschliessen, was eigentlich<br />
zugelassen ist. (siehe Anmerkung zu Indikator b)<br />
neuer Indikator f): "Technische Barrieren nach TVA vorhanden, aber defekt."<br />
(mit Schäden: z.B. haben mit betrieblichen Problemen zu tun, sind durch<br />
Auffüllungen entstanden -> Scherkräfte).<br />
Weitere Frage: Wie gehen wir mit technischen Barrieren um, die durch<br />
Ablagerungen Schäden bekommen?<br />
Vorschlag für Inertstoffdeponien:<br />
TVA konform (Standort TVA konform - keine Barriere; Standort nicht TVA<br />
konform - technischer Ersatz.)<br />
Dieses Kriterium ist für Reaktordeponien okay. Für Inertstoffdeponien passt es<br />
nicht.<br />
K3: SITUATION A<br />
E1<br />
E9<br />
E10<br />
In Relation zu Kriterium 1 bewerten<br />
"Technische Barriere und allfällige geologische Ersatzbarriere (oder es ist eine<br />
vorhanden, obwohl nicht vorgeschrieben). Inertstoffdeponien: Kann sein, dass<br />
diese ein Abdichtung brauchen (Standort, Geologie) -> sollte zu Indikator b<br />
Bei Inertstoffdeponien: technische Barriere darf nur fehlen, wenn kein<br />
nutzbares Grundwasser vorhanden ist!<br />
Zwischen Indikator a und b: wirklich ein so grosser Unterschied? Und warum<br />
Abstufung bei Abdichtung (zuerst 8 cm, dann 7 cm). In der Regel ist die<br />
Abdichtung bei den neueren Deponien sowieso 8 cm.<br />
E12 Inertstoffdeponie müsste zu Situation b oder c.<br />
E14* Indikator a ist überflüssig.<br />
E16<br />
E18<br />
E21<br />
K3: SITUATION B<br />
E1<br />
Indikator a ist überflüssig. Die TVA-Konformität reicht aus.<br />
Zum Zusatz: "Für Inertstoffdeponien ist keine technische Barriere nötig" -> Das<br />
stimmt nicht.<br />
Es ist unklar wie viel kl<strong>einer</strong> die Durchlässigkeit und dicker die bituminöse<br />
Abdichtung sein muss damit diese sicherer werden, daher nur kombinierte<br />
Abdichtung als besser bewerten wie Situation b<br />
Technische Barrieren entsprechen TVA-Anforderungen oder sind nicht<br />
notwendig.<br />
E14* Indikator b ist TVA = Stand der Technik, Deponien werden/ sollen sowieso<br />
danach gebaut werden.<br />
E16<br />
Hier eine Änderung bezüglich Abdichtung vornehmen: Die technischen<br />
Barrieren entsprechen TVA-Anforderungen (wie z.B. (-> einfügen) mineralische<br />
Abdichtung……….<br />
Man soll andere Abdichtungen (wie Ton usw.) nicht ausschliessen, sondern<br />
auch vergleichbare zulassen.<br />
K3: SITUATION C<br />
154
E9<br />
E21<br />
Teil "Barriereteil ist leck" könnte man zu Indikator d geben.<br />
Eine geringmächtige mineralische Barriere kann immer noch rückhaltig sein<br />
und Hydraulik erfüllen.<br />
K3: SITUATION D<br />
E1<br />
E12<br />
E21<br />
K3: SITUATION E<br />
E21<br />
K3: SKALIERUNG<br />
E1<br />
E2<br />
E4<br />
"Barriereteil ist leck" streichen, gehört in Situation d (eine Stufe höheres Risiko)<br />
Soll auch über Indikatoren bewertet werden.<br />
Wie kann man einen lecken Barriereteil kontrollieren? Wie erfährt das der<br />
Bewerter?<br />
"...oder leck" dazu nehmen (Siehe Situation c), sollte Killersituation sein!<br />
Sollte Killersituation sein!<br />
Wenn keine Barriere gebraucht wird, macht es dann Sinn 0 Punkte zu geben?<br />
Fraglich. Nicht TVA-konform.<br />
Vorschlag: Barrieren nicht vorhanden, teilw. vorhanden, sind leck etc. 0 oder<br />
100 Punkte.<br />
E5* Lineare Abfolge? Abstufungen sind hier logischer.<br />
E18<br />
E21<br />
Die Punkteabstände zwischen Situation a und b sollten nicht so gross sein als<br />
danach zwischen b und c.<br />
Zwischen den Situationen a, b und c gibt es kaum Sicherheitsunterschiede,<br />
Unterschied zwischen 50 und 75 Risikopunkten müsste jedoch viel grösser sein,<br />
50 und 75 Risikopunkte sollten Killerkriterien sein<br />
KRITERIUM 4: ENTWÄSSERUNG<br />
K4: ALLGEMEIN<br />
E1<br />
z.T. gibt es Vorlagen <strong>zur</strong> Entwässerung, die während dem Betrieb gestellt<br />
werden, dies ist aber nicht im Projekt enthalten. Das sollte in irgend<strong>einer</strong> Form<br />
erfasst und festgehalten werden. Z.B. Zusatzfrage: Spezielle Kompartimente/<br />
Vorlagen vorhanden?<br />
E5* Indikatoren 2-4 sind gleich wichtig.<br />
E6<br />
E7<br />
Alter der Deponien wichtig? Weil ältere Deponien hatten noch keine so strenge<br />
Verordnungen.<br />
Diese Indikatoren MÜSSEN erfüllt sein! (MUSSBEDINGUNGEN)<br />
E8* Kriterium flexibler gestalten. Gibt es eine funktionierende Entwässerung?<br />
E11<br />
Klare Indikatoren. Wichtig wieder der Bezug auf die TVA.<br />
E15* Augenmerk auf Hauptleitung setzen. Nebenleitungen nicht gross<br />
hervorheben. Wie ist der neueste Stand der Technik? Dies ist entscheidend! Die<br />
technischen Infrastrukturen müssen alle "geschickt" eingerichtet sein.<br />
Auch hier zusammenwirken mit K1 und K3.<br />
E16<br />
Man soll noch folgenden Indikator einbringen:<br />
- Sicherstellung der gesetzeskonformen Ableitung des Sickerwassers.<br />
Verwendung von Sickerwasserreinigungsanlagen.<br />
155
E18<br />
E21<br />
K4: INDIKATOR 1<br />
E1<br />
Ein Indikator mit "Sickerwassersammlung" fehlt. -> Auffangbecken für<br />
Sickerwasser; Möglichkeiten für Sickerwasser wenn es verschmutzt ist in<br />
Schmutzwasserbecken aufzufangen.<br />
Indikatoren 1-3 kann man nur am Anfang ändern.<br />
Entwässerungssystem als gesamtes betrachten, Leitungen halten nicht ewig<br />
Zusätzlicher Indikator: Entwässerungssystem auf Zusammensetzung der<br />
Abfälle abgestimmt (Rohr + Koffer + Kollmatierungsschutz + Filterregler)<br />
Anstelle Kompartimente "Etappen"?<br />
E8* Dieser Indikator dafür um Schaden zu finden.<br />
E21<br />
K4: INDIKATOR 2<br />
E2<br />
E3<br />
E12<br />
Vorteil, nicht zwingend auf lange Sicht<br />
Hier: wenn mit NEIN (kein freies Gefälle), bedeutet Einstau oder Pumpen (soll<br />
das 25 Punkte geben?)<br />
Dieser Indikator muss erfüllt sein!<br />
Die Basis sollte mind. das gleiche Gefälle haben.<br />
E15* Neigung wird sowieso eingehalten.<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
Dieser Indikator ist der wesentliche Punkt.<br />
Vorteil<br />
K4: INDIKATOR 3<br />
E1<br />
E4<br />
Entwässerungsleitungen: wie ist die Stabilität kontrollierbar?<br />
(Materialqualität)<br />
Zusätzlich letzte Kanalfernsehaufnahme <strong>zur</strong> Kontrolle anschauen.<br />
Gibt es Verankerungen? Abscherungen? (Wieder Tatsache und nicht Absicht!)<br />
Anm.: Rohre sind nicht geeignet. Grundsätzlich: flächige Drainage oder<br />
Drainage aus Kies besser. Vorschlag: Die Entwässerungssysteme werden<br />
gewährleistet.<br />
E5* Dieser Indikator ist am wichtigsten!<br />
E8* Wie ist der Jetzt-Zustand der Deponie? Weisen die Leitungen Schäden auf?<br />
E15* Würde man heute gar nicht mehr so lösen.<br />
E16<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
SIA Norm 190 -> Ist damit das Material der Rohre gemeint? Meint man damit<br />
Polyethylen? Man muss auf Statik und Material eingehen.<br />
K4: INDIKATOR 4<br />
E1<br />
E4<br />
Wie beurteilt man die Stabilität?<br />
nicht wichtig auf lange Sicht<br />
Bei diesem Indikator soll am Plan nachkontrolliert werden!<br />
Vorschlag: Die Entwässerung ist langfristig stabil und<br />
Entwässerungssammelleitungen werden mit grosszügigen Sickerkörpern<br />
eingebaut.<br />
156
E13<br />
wie kann man "langfristig" beurteilen? Man kann mit diesem Indikator den<br />
"Jetzt-Zustand" bewerten.<br />
Vorschlag: Entweder trifft zu:<br />
a) Die Entwässerungssammelleitungen sind auf ihrer gesamten Länge spülbar<br />
und mit Kanalfernsehen einsehbar oder<br />
b) Die Entwässerung ist nachweislich/ anderweitig sichergestellt (Bsp.<br />
Spülversuch). -> Situationsabfolge<br />
E15* Würde man heute gar nicht mehr so lösen.<br />
E17<br />
E20<br />
*<br />
K4: SKALIERUNG<br />
E3<br />
E18<br />
Hier eine Ergänzung zu Kanalfernsehen: "Die letzte Bildaufnahme sollte nicht<br />
älter als ein Jahr sein."<br />
Dieser Indikator ist wenig relevant. Irgendwann verstopft sich jede Leitung<br />
(Polyethylen sowie Kies). Drainage bei Schäden.<br />
Siehe Indikator 2: z.B. 25: drei Indikatoren treffen zu inkl. Indikator zwei erfüllt!<br />
Vorschlag für Bewertung:<br />
Eine Liste mit den Indikatoren des Kriteriums und dann z.B. "Schaden kann man<br />
verbessern", "Schaden kann man nicht verbessern" usw. Und das Zutreffende<br />
dann abhaken.<br />
KRITERIUM 5: ENTGASUNG<br />
K5: ALLGEMEIN<br />
E1<br />
E3<br />
E7<br />
Abgasmessungen: Werden die Grenzwerte eingehalten? (dies gehört auch<br />
noch in dieses Kriterium)<br />
Im Vordergrund muss der Emissionsschutz stehen, dann kommt erst die<br />
Gasverwertung.<br />
Es ist auch sehr entscheidend wie die Entgasung aufgebaut ist.<br />
Bei Bioreaktoren: Ist Deponie eine Talauffüllung (dann horizontale Entgasung<br />
am Deponiefuss) oder eine Geländeauffüllung (Hügeldeponie - vertikale<br />
Entgasung mittels Gasbrunnen).<br />
Weiters wichtig: die Fackeln müssen dauernd funktionieren! Wenn nicht, kann<br />
es grosse Auswirkungen geben.<br />
Umgebungssituation: Ist Deponiegas gefährlich für Anrainer?<br />
E8* Was ist Bioreaktor? Gasstrasse? Vielleicht allgem<strong>einer</strong>: eine funktionierende<br />
Entgasung ist vorhanden.<br />
Eventuell Situationsabfolge:<br />
Ist Gasinstallation hinreichend um …………….. zu erreichen? Etc.<br />
E9<br />
E10<br />
E11<br />
E12<br />
Indikatoren 3, 4, 5 würde eher <strong>zur</strong> Arbeitssicherheit passen! Bei diesem<br />
Kriterium fehlt der Brunnenausbau! Dieser ist entscheidend für Entgasung.<br />
Auch sind Angaben über Verfilterung nötig! Vorschlag für Kriterium: Ist<br />
Anlage/ Gasbrunnen über ganze Strecke verfiltert? Dann 100 Punkte. FID ist<br />
nicht so wichtig.<br />
Kriterium 5 sollte NICHT dieselbe Gewichtung wie K3 und K4 erhalten, Anlagen<br />
für Gas können nachgerüstet werden.<br />
Wichtig sind Datenaufzeichnungen und periodische Analysen.<br />
Gaskontrolle: Mögliche Kontrolle über FID-Analyse -> Kontrolle der<br />
Funktionalität der Gaserfassung.<br />
Weiters: Kontrolle über die Deponiegasanalyse und wichtig ist auch das<br />
157
E13<br />
Monitoring im Umfeld der Deponie: bei durchlässigen Böden! Dann: Was<br />
macht man mit dem Gas? Gasbehandlung gemäss LRV-Richtlinien wichtig!<br />
Wie entscheidend man ob Bioreaktor oder nicht? Ab welcher Gasmenge ist<br />
Deponie ein Bioreaktor?<br />
E14* Heute gibt es eigentlich keine Bioreaktoren mehr. Beurteilt man mit diesem<br />
Kriterium Auslaufmodelle? Für den Ist-Zustand ist dieses Kriterium eher nicht<br />
geeignet, da keine verrottbaren Abfälle mehr abgelagert werden.<br />
E15* Bioreaktoren sind schon im Auslaufen.<br />
Deponiegasinstallationen sind mehr punktuelle Probleme für Deponien. Mehr<br />
Altlastenproblematik.<br />
Vorschlag: Risikobewertung der Gasmigrationsprobleme -> wo kann das Gas<br />
hingelangen? Dies kann Probleme für Umgebung verursachen. Personen<br />
(Personal) müssen informiert werden. Wichtig als Risikoüberlegung für den<br />
Menschen.<br />
E18<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
K5: INDIKATOR 1<br />
E2<br />
E3<br />
E4<br />
Kriterium nimmt auch Bezug auf Kontrolle. Das fehlt bei der<br />
Entwässerungsanlage/ -installation.<br />
Dieser Indikator ist für Hausmülldeponien geeignet. Daher in der Schweiz<br />
wenig relevant.<br />
Zuerst Frage nötig, ob Deponie überhaupt eine aktive Entgasung benötigt.<br />
Indikatoren 2, 3 und 4 gehören zu Monitoring, Indikator 5 <strong>zur</strong> Arbeitssicherheit<br />
Kriterium sollte Bewerten, ob Entgasungssystem langfristig seine Funktion<br />
erfüllen kann (Probleme: Verockerung, absinken, mit Wasser gefüllt -><br />
Entwässerung des Entgasungssystems wichtig, etc.)<br />
Dieser Indikator müsste immer erfüllt sein! (Ausschlussindikator?)<br />
Konkretisieren!<br />
1. Werden Brunnen entwässert?<br />
2. Funktioniert die Oberflächenentwässerung?<br />
3. Kontrolle über FID.<br />
Definition Gasstrasse!<br />
E8* Vorschlag: Eine funktionierende Gasstrasse ist vorhanden, inkl.<br />
Datenaufzeichnung, Nachregelung und Alarmsystem.<br />
E12<br />
Hier: Gaserfassungssystem anstelle Gasstrasse.<br />
Vorschlag: Nach dem Stand der Technik funktionierendes<br />
Gaserfassungssystem mit ausreichender Gaserfassungsstelle.<br />
Gaserfassungssystem: Sicherheitsmassnahme gegen explosive Gase.<br />
K5: INDIKATOR 2<br />
E3<br />
Permanente Analysierung der Gase wichtig (CH4 ist wichtige Grösse, hier wäre<br />
z.B. Absaugung nach<strong>zur</strong>egeln).<br />
E5* Passt nicht in dieses Kriterium. Datenaufzeichnung wird im Indikator 1<br />
erwähnt. Würde eher zu Monitoring passen.<br />
E9<br />
K5: INDIKATOR 3<br />
Die Deponiegasmessung muss Online vorhanden sein; <strong>zur</strong> Anlagensteuerung<br />
nötig!<br />
E5* Kriterium 3 und 4 gehören zusammen.<br />
158
K5: INDIKATOR 5<br />
E3<br />
Dieser Indikator eher zu Kriterium Arbeitssicherheit.<br />
E5* Dieser Indikator gehört in Arbeitssicherheit.<br />
E8* Indikator gehört in Arbeitssicherheit.<br />
E10<br />
K5: SKALIERUNG<br />
Dieser Indikator könnte Ergänzung für Indikator 1 sein.<br />
E2 Bei 25, 50, 75 Punkten immer inkl. Indikator 1. Einer alleine kann auch schon 50<br />
Punkte haben.<br />
E3<br />
Wenn ALLE Indikatoren zutreffen, dann GUT!<br />
E5* Hier sollte man Situationen formulieren.<br />
E8* Situationsabfolge<br />
KRITERIIUM 6: BETRIEBSREGLEMENT<br />
K6: ALLGEMEIN<br />
E1<br />
E2<br />
E6<br />
Bsp. Sinnvoller Jahresbericht: eingebaute Materialien, Wasserbilanz/<br />
Sickerwasseraufbereitung, Zusammenstellung und Beurteilung der<br />
durchgeführten Emissionsüberwachung, Restrohre/ Laufzeit, Bericht über<br />
besondere Vorkommnisse und Schwierigkeiten, Aufgaben im nächsten Jahr<br />
Eventuell alle Indikatoren über Situationen definieren, da so das Problem<br />
wegfällt, dass Indikatoren nicht gleich wichtig sind.<br />
Eventuell einen eigenen Indikator mit Deponiepläne einführen: Deponien sind<br />
à jour.<br />
Es ist wichtig, dass die Pläne immer up to date sind. Sobald eine neue<br />
Erweiterung sofort in Deponienplänen vermerken.<br />
E8* Situationsabfolge: z.B. Deponie hat funktionierendes Reglement und dieses<br />
wird übertroffen. ……..wird eingehalten. ……..wird nicht eingehalten etc.<br />
E11<br />
E12<br />
Diese Indikatoren sind eher subjektiv. Wie sollen diese nachweislich überprüft<br />
werden?<br />
Katalog mit Abfallinhalt aufführen -> Was ist auf der Deponie zugelassen, was<br />
nicht.<br />
Daher separates Kriterium: Inhalt der Deponie. INHALT der Deponie ist wichtig!<br />
Braucht mehr Gewichtung.<br />
E14* Ein geordneter Betrieb ist ein MUSS!<br />
E16<br />
E19<br />
E20<br />
Anm.: Hat überhaupt jede Deponie ein Reglement? Kriterium eventuell anders<br />
aufbauen -><br />
Bei diesem Kriterium könnte man eine Abstufung machen:<br />
1. Das Reglement ist zweckdienlich und wird voll und ganz umgesetzt.<br />
2. Das Reglement ist zweckdienlich und wird umgesetzt.<br />
3. Das Reglement ist zweckdienlich aber wird nur z.T. umgesetzt.<br />
4. Es ist ein einfaches Reglement vorhanden (mit 3 - 4 Inhalten), es wird<br />
umgesetzt (nicht umgesetzt).<br />
5. Das Reglement ist nicht zweckdienlich und wird nicht umgesetzt.<br />
Die ersten vier Indikatoren sind ein MUSS.<br />
Die technische Planung der Deponieanlage und die Ausführlichkeit des<br />
159
* Reglements sind wichtig.<br />
E21<br />
K6: INDIKATOR 1<br />
E2<br />
E12<br />
E18<br />
E21<br />
Indikatoren haben keinen Stellenwert, nicht wirkungsorientiert; Kriterien 6 bis<br />
9 (Betrieb) zusammennehmen! Erhalten zu viel Gewicht innerhalb des<br />
Kriteriensets; Vorschlag Kriterium Betrieb: Indikatoren Ausbildung,<br />
Pflichtenheft, Eingangskontrolle, Arbeitssicherheit, Unterhalt der technischen<br />
Einrichtungen, Monitoring, Jahresbericht; Bewertung über Inspektionsbericht<br />
K6: INDIKATOR 3<br />
E1<br />
E4<br />
Das Reglement ist vollständig.<br />
Vorschlag: Alle Reglemente sind zweckdienlich.<br />
Was geschieht, wenn die ersten beiden Indikatoren nicht zweckdienlich sind?<br />
nur ein Papier, nicht wirkungsorientiert<br />
Vorschlag: Die Pflichtenhefte sind vorhanden und dem Personal zugänglich/<br />
das Personal ist über Pflichten informiert.<br />
Das Pflichtenheft wird vom Personal eingehalten.<br />
Vorschlag: Personal kennt Pflichtenheft. (Indikator umschreiben)<br />
E5* Personal kennt das Pflichtenheft, weiss wo es ist, ist geschult worden etc.<br />
E9<br />
E13<br />
E16<br />
E21<br />
Wer überprüft, ob das Pflichtenheft vom Personal eingehalten wird?<br />
Wie soll man das kontrollieren, ob das Personal das Pflichtenheft einhaltet.<br />
Muss es bei diesem Indikator Pflichtenheft heissen? Kann es nicht auch einen<br />
anderen Namen geben<br />
-> z.B. Einbaukontrolle, etc.<br />
Vielleicht sollte man die "Worte" nicht so streng nehmen.<br />
K6: INDIKATOR 4<br />
E1<br />
E4<br />
E18<br />
K6: BONUS<br />
E7<br />
E10<br />
nur ein Papier, nicht wirkungsorientiert<br />
Auch der Jahresbericht ist wichtig! Ist neben dem Betriebsjournal auch der<br />
Jahresbericht vorhanden?<br />
Vorschlag: Alle gem. Reglement zu führenden Journale werden geführt uns<br />
sind aktuell.<br />
Die Kontrolle muss hier vor Ort geschehen.<br />
Bonus kann man streichen. Dieser macht die Deponie NICHT sicherer.<br />
kann man streichen! Bürokratie, wenn ersten vier Indikatoren zutreffen, ist das<br />
schon gut!<br />
E14* Bonus ist sehr gut.<br />
E15* Ist Bonus so wichtig?<br />
E17<br />
E19<br />
E20<br />
*<br />
Bonus sollte so lauten: "Ein zertifiziertes System ist vorhanden."<br />
Den Bonus braucht man nicht. Man kann den Qualitätsstand auch ohne ISO<br />
Zertifizierung halten.<br />
Dieser Indikator ist am wichtigsten.<br />
160
K6: SKALIERUNG<br />
E2<br />
50 Punkte: zwei Indikatoren treffen zu -> ist NICHT 50 Punkte wert!<br />
Vorschlag:<br />
0: liegt ein Betriebsreglement vor und wird eingehalten<br />
25: gibt es Schwachstellen (unvollständig, nicht nachgeführt) wird aber<br />
eingehalten<br />
50: gibt es Schwachstellen<br />
75: wesentliche Schwachstellen 100: nicht vorhanden (Betriebsreglement?)<br />
Eventuell alle Indikatoren über Situationen definieren, da so das Problem<br />
wegfällt, dass Indikatoren nicht gleich wichtig sind.<br />
E5* Bei dieser Kriterienbewertung sollte es eine Mindestanforderung geben.<br />
E8* Punkte in Skalierung umdrehen.<br />
E18<br />
Wenn man 25 Punkte erreichen will, dann müssen die Kriterien 1, 3 und 4 erfüllt<br />
sein.<br />
KRITERIUM 7: AUSBILDUNG/ KOMPETENZ<br />
K7: ALLGEMEIN<br />
E2<br />
E3<br />
E4<br />
E7<br />
Indikator 1, 2 und 3 umformatieren, dass es auch für Betriebe mit <strong>einer</strong> Person<br />
stimmt.<br />
Zusätzlicher Indikator: Betrieb hat zusätzlich ein Beratungsbüro.<br />
Weiterer Indikatoren:<br />
1. Das Personal bzw. die Ausbildung/ Kenntnisstand ist der Grösse und der<br />
Komplexität der Deponie angepasst.<br />
2. Kontrolle über Aufsichtsbehörde.<br />
Konformität?<br />
E8* Die Kompetenz des Personals sollte überprüft werden (Gespräche mit Personal<br />
suchen, Befragungen durchführen,…). Beurteilung UND/ ODER -><br />
Deponiemeister hat Ausbildung und…… etc.<br />
Sind auch andere Ausbildungen zulässig?<br />
E12<br />
E16<br />
E18<br />
E21<br />
K7: INDIKATOR 1<br />
E1<br />
E3<br />
Zusätzlicher Indikator: Steht eine externe Beratung von Spezialisten dem<br />
Deponiebetreiber <strong>zur</strong> Verfügung?<br />
Die Indikatoren 2 und 3 sind in diesem Kriterium am wichtigsten.<br />
Man braucht auch eine Ausbildung <strong>zur</strong> Arbeitssicherheit.<br />
Indikatoren 1-4 zusammennehmen, Kriterien 6 bis 9 (Betrieb)<br />
zusammennehmen!<br />
Berücksichtigen: eine kleine Inertstoffdeponie braucht keinen Deponiemeister<br />
Eventuell hier: auch externe Betreuung von Ingenieurbüro. Monatliche<br />
Kontrollen?<br />
E5* Entweder hat der Deponiemeister einen Titel oder nicht. Also muss Ausbildung<br />
vorhanden sein.<br />
E16<br />
Ist ein Deponiemeister nicht Luxus? Kommt es hier nicht auch auf die Grösse<br />
<strong>einer</strong> Deponie an?<br />
Umformulierung: Ein Deponiemeister oder ein Deponiewart, welcher eine gute<br />
Ausbildung hat, führt die Deponie.<br />
161
K7: INDIKATOR 2<br />
E1<br />
E4<br />
Deponiemeister UND Deponiewart müssen einen Stellvertreter haben. Hier:<br />
ein Stellvertreter ist gewährleistet. Nachfragen wie die Stellvertretung geregelt<br />
ist. Dies muss plausibel erklärt werden.<br />
Streichen?!<br />
E8* Indikator kann man streichen.<br />
E16<br />
K7: INDIKATOR 3<br />
E2<br />
Ein Deponiewart mit <strong>einer</strong> guten Ausbildung würde als Indikator schon<br />
reichen.<br />
Was geschieht wenn nur <strong>einer</strong> von Deponiewart und Stellvertreter eine<br />
Ausbildung hat?<br />
E8* Indikator kann man streichen. Ausbildung sollte Voraussetzung sein.<br />
E13<br />
E16<br />
E18<br />
E19<br />
Was passiert, wenn nur <strong>einer</strong> von Deponiemeister oder Deponiewart eine<br />
Ausbildung gemacht hat?<br />
Es sollten auch andere "adäquate" Ausbildungen zugelassen werden.<br />
K7: INDIKATOR 4<br />
E11<br />
E19<br />
K7: INDIKATOR 5<br />
E1<br />
E2<br />
Ausbildung und auch Weiterbildung vom Personal ist sehr wichtig.<br />
VBSA hat keine französische Ausbildung.<br />
Hier könnte es ja auch eine andere Ausbildung sein!<br />
Deponiemeister und Deponiewart MÜSSEN an Kurse teilnehmen.<br />
Wiederholungskurse auch wichtig! (z.B. jährlich).<br />
Nicht nur VBSA-Ausbildungen sind wichtig, sondern auch andere<br />
Ausbildungen.<br />
Auch Weiterbildungen sind wichtig, hier könnte es aber auch eine andere<br />
Ausbildung sein. Warum nur VBSA?<br />
Deponiepersonal: soll Kontrolle über Pflichtenheft haben<br />
eventuell Änderung: Das Deponiepersonal hat die Kompetenz, Abfälle in letzter<br />
Instanz <strong>zur</strong>ückzuweisen/ nicht einzubauen.<br />
E5* Dieser Indikator gehört schon fast ins Pflichtenheft.<br />
E8* Indikator präzisieren (z.B. Person, die den Abfall annimmt hat Kompetenz<br />
diesen <strong>zur</strong>ückzuweisen)<br />
E21<br />
K7: SKALIERUNG<br />
E2<br />
E13<br />
gehört in Annahmekontrolle, nicht Kompetenz im Sinne von Können sonder<br />
Dürfen<br />
eventuell eine allg. Skala von 1 - 5 verwenden. Mit <strong>einer</strong> 100er Skala täuscht<br />
man Genauigkeit vor, die gar nicht da ist.<br />
Gewichtung ist hier ein Problem. V.a. bei Indikator 3 -> was, wenn nur <strong>einer</strong><br />
Ausbildung gemacht hat.<br />
KRITERIUM 8: ARBEITSSICHERHEIT<br />
K8: ALLGEMEIN<br />
162
E1<br />
E3<br />
E4<br />
Was sagen die Richtlinien EKAS und SUVA aus? Hier eventuell am<br />
Kiesgrubeninspektorat orientieren. Konkretere Indikatoren? (Sicherheit: Schuhe<br />
mit Stahlkappen/ Stahlsohle, Apotheke vorhanden und in Ordnung, wenn<br />
Deponiewart allein - was passiert?)<br />
weiterer Indikator: (aus K5) Gasmessgerät und Alarmsystem vorhanden. Bei<br />
ISO muss Arbeitssicherheit nachgewiesen werden.<br />
Überprüfung durch EKAS. Massnahmen MÜSSEN umgesetzt werden.<br />
Vorschlag: Der Betrieb erfüllt die Richtlinien der EKAS.<br />
E5* Hier sollte es eine Mindestanforderung geben, ein Indikator, welcher erreicht<br />
sein muss.<br />
E8* Konkrete Dinge auflisten, ob Pflichten eingehalten werden (Checklisten)<br />
E13<br />
Man sollte hier wegen Überprüfung mit Aufsichtsinspektoren sprechen.<br />
E15* Braucht man dieses Kriterium für eine Risikobewertung? Für<br />
Risikoeinschätzung nicht so spezifisch.<br />
E16<br />
E18<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
Ist die Arbeitssicherheit für Versicherungszwecke geeignet?<br />
Arbeitsvorschriften müssen sowieso (wie in jedem Betrieb) eingehalten<br />
werden. Dieses Kriterium ist eigentlich nicht so deponiespezifisch.<br />
Eine Deponie die immer Probleme hat, sollte noch schlechter als Indikator e<br />
abschneiden.<br />
Die Kenntnisse des Inventars (Abfallart) ist wichtig. Entscheidende Punkte sind<br />
auch Störfallbetrachtungen und Risikobewertungen. (Sind Stoffe mobilisierbar<br />
und wie rasch?)<br />
K8: SITUATION A<br />
E3<br />
E18<br />
K8: SKALIERUNG<br />
E4<br />
E6<br />
Kriterien 6 bis 9 (Betrieb) zusammennehmen!<br />
Situation a in Kombination mit externer Aufsicht (K7). Überprüfung mind.<br />
jährlich.<br />
Überprüfungen sollen regelmässig stattfinden.<br />
Vergabe entweder 0 oder 100 Punkte.<br />
Wieder umgekehrte Reihenfolge der Skalierung. 100 ist gut, 0 ist schlecht!<br />
KRITERIUM 9: ANNAHMEKONTROLLE<br />
K9: ALLGEMEIN<br />
E1<br />
Weiteres Kriterium: Es werden regelmässig Rückstellproben/ Kontrollanalysen<br />
genommen.<br />
E4 Siehe TVA Art. 33!<br />
1. Die Forderungen der TVA Art 33/ 34/ 35/ 36 werden voll umfänglich<br />
umgesetzt (sämtliche Lieferungen sind dokumentiert) 0 oder 100 Punkte.<br />
2. Es besteht ein eindeutiges System <strong>zur</strong> Behandlung eines<br />
Ablagerungsgesuchs oder <strong>einer</strong> Anlieferung.<br />
E8* Was ist das Ziel des Kriteriums? Darum Überarbeitung der Kriterien im<br />
Allgemeinen! Hier: weitere Informationen über Ablagerungen usw. Fehlen von<br />
Stichproben, werden diese gemacht?<br />
E11<br />
Nachbesserungen nötig.<br />
163
E12<br />
E16<br />
E18<br />
E21<br />
K9: INDIKATOR 1<br />
E4<br />
Ausbildung auf Annahmekontrolle Rückschliessen. Waagmeisterausbildung<br />
wichtig.<br />
Eine stärkere Gewichtung auf die ersten beiden Indikatoren legen.<br />
Bei der Annahme braucht es ein Formular mit der Unterschrift vom<br />
"Abfallverursacher", mit Angaben <strong>zur</strong> Herkunft und Art des Abfalls (im Kanton<br />
Waadt über Formulare geregelt). -> Das soll erfüllt sein.<br />
Alle Indikatoren sind sowieso vorgeschrieben<br />
Indikator ist Gesetz! (Deponiekörper: alle Anlieferungen entsprechen der TVA)<br />
E5* Ist der WICHTIGSTE Indikator!<br />
E6<br />
E13<br />
E16<br />
Wichtiger Indikator! Muss unbedingt geschehen!<br />
Jede Anlieferung wird über Lieferschein UND (hervorheben, weil besonders<br />
wichtig!) beim Einbau oder bereits auf der Baustelle (genauer definieren!)<br />
kontrolliert.<br />
Wenn dieser Indikator nicht zutrifft, müsste es schon 75 Punkte geben. Man<br />
muss auch aufnehmen/ kontrollieren welches Material wo abgelagert wird.<br />
K9: INDIKATOR 2<br />
E1<br />
E4<br />
eindeutig ansprechbar: abschliessend visuell beurteilbar<br />
eindeutig ansprechbar: eindeutige Klassierung/ Analysen von Abfällen<br />
E5* Ist der zweit-wichtigste Indikator<br />
E8* Abfall muss IMMER beschrieben werden, bevor er auf eine Deponie kommt.<br />
Analysen sind zusätzlich.<br />
E17<br />
E19<br />
Umänderung: Vor der Entgegennahme sind Analysen erforderlich. Analysen<br />
sollen Entscheidungskriterien sein und nicht "Geschichtsschreibung".<br />
Altlastenmaterial ist VeVA-Pflicht. Dieses braucht sowieso eine bestimmte<br />
Genehmigung. Dieser Indikator ist noch zu unklar.<br />
K9: INDIKATOR 3<br />
E3<br />
K9: INDIKATOR 4<br />
E1<br />
E4<br />
Wichtig! Soll immer mit JA beantwortet werden.<br />
Die Deponie ist eingezäunt und die Zufahrten sind abschliessbar.<br />
Zaun ist Vorgabe!<br />
E8* kann man mit Kriterium 3 zusammenfassen.<br />
Vorschlag: Deponie ist während Öffnungszeiten immer besetzt, eine illegale<br />
Deponierung ist nicht möglich.<br />
E15* Einzäunung eher individuell. Es kommt auch darauf an, wo eine Deponie liegt.<br />
Vielleicht Umformulierung -> wichtig ist, dass es zu keine unbefugten<br />
Ablagerungen kommt.<br />
K9: BONUS<br />
E1<br />
E2<br />
Bonus nicht gut. Eventuell weglassen. Keine 25 Punkte wert!<br />
Kein Bonus, sondern "normaler" Indikator.<br />
164
E3<br />
eventuell weg<br />
E5* Bonus ist nicht notwendig.<br />
E8<br />
E9<br />
E10<br />
E11<br />
Präzisieren. ZIEL??<br />
Bonus ist fraglich! Dafür wirklich minus 25 Punkte?<br />
Bonus ist überflüssig. Minus 25 Punkte zu viel!<br />
Bonus MUSS konkretisiert werden. Welche Kamera? Man kann ja eine billige<br />
Kamera kaufen und die dann einfach installieren und bekommt dann -25<br />
Punkte. Aber Kamera soll schon <strong>zur</strong> Kontrolle dienen.<br />
E14* Bonus vielleicht bei Inertstoffdeponie wichtig, sonst kann man diesen<br />
entfernen.<br />
E17<br />
E19<br />
K9: SKALIERUNG<br />
Die Kamera soll den Schüttvorgang, den Einbau des Abfalls überwachen.<br />
Dieser Bonus gehört weg. Eine Kamera ist keine zusätzliche Sicherheit!<br />
E2 0: wenn alle Indikatoren zutreffen. 25: wenn vier zutreffen. (1 und 3)<br />
50: wenn drei zutreffen. (1 und 3)<br />
75: wenn zwei zutreffen.<br />
100: wenn weniger als zwei zutreffen.<br />
E3<br />
25 Punkte inkl. Indikator 3. 50 Punkte inkl. Indikator 3. Bonus nicht in Bewertung<br />
mit einbeziehen.<br />
E4 Entweder 0 oder 100 Punkte. Punkte 1 und 2 erfüllt 0 Punkte, sonst 100.<br />
E5* Skalierung ist fraglich, da nicht alle Indikatoren gleichwertig sind.<br />
E18<br />
E21<br />
Eventuell bei Bonus weniger Minuspunkte. Es ist besser eine kontinuierliche<br />
Skala von 1 - 100 Punkte -> unterschiedliche Abstufungen möglich -> bei der<br />
Auswertung wird dann sowieso alles zusammengerechnet.<br />
Abstufung macht keinen grossen Unterschied zwischen den Deponien<br />
KRITERIUM 10: ABFALLREAKTIVITÄT<br />
K10: ALLGEMEIN<br />
E2<br />
E4<br />
Eine Situation macht alles viel klarer, mit einem Indikator muss man sich<br />
immer eine Situation vorstellen.<br />
Für Bioreaktordeponien und Siedlungsabfalldeponien.<br />
Die Art der Abfälle, die abgelagert wurden, müssen kompartimentsweise<br />
bewertet werden.<br />
Die Reaktivität muss kompartimentsweise angeschaut werden.<br />
E5* Welche Gefahr kommt aus der Deponie? Welche Abfallzusammensetzung gibt<br />
es? Welche Gefahr kommt aus den einzelnen Abfallarten?<br />
E7<br />
Abfallqualität?<br />
E8* Mit Indikatoren arbeiten:<br />
Haben Gase Auswirkungen? Wasser: bestehen Risiken <strong>zur</strong> unvorgesehenen<br />
Auswaschung von Schadstoffen?<br />
E9<br />
1. Man muss davon ausgehen, dass die Entgasung richtig gemacht wird (sie<br />
K5).<br />
2. Wann aktive, wann passive Entgasung? Brennbar, nicht brennbar?<br />
165
E10<br />
E11<br />
E12<br />
E13<br />
3. Was ist der Sinn des Kriteriums? Titel nicht passend.<br />
4. Abfallzusammensetzung wäre wichtig zu wissen.<br />
Vielleicht eigenes Kriterium über aktive Entgasung.<br />
Unvollständig!<br />
Dieses Kriterium sollte sich nicht nur auf Deponiegas konzentrieren!<br />
Reaktivität des Deponiekörpers wichtig.<br />
Andere biologische und chemische Parameter fehlen. Z.B. Sickerwasser! Hier<br />
Veränderung des pH-Wertes (Schwermetalle im Wasser). Dieses Kriterium<br />
muss überarbeitet werden!<br />
Es gibt auch andere Auswirkungen, nicht nur Deponiegas.<br />
Indikatoren fehlen daher!<br />
Art des Abfalls hinzufügen!<br />
Dieses Kriterium müsste vor Kriterium 5 kommen, da dies entscheided wie die<br />
Entgasung aussehen soll.<br />
E14* "Passiv" kann man streichen. Entweder man braucht Gasabsaugung oder nicht.<br />
Vorschlag:<br />
- Entgasung wird gewartet<br />
- Entgasung ist ausreichend installiert<br />
- Entgasung ist nicht ausreichend installiert<br />
Dieses Kriterium soll einfacher gemacht werden!<br />
E15* 1. Umformulierung des Titels, weil es sich nur auf Gas bezieht.<br />
2. Indikatoren sind einseitig. Sickerwasser wird z.B. nicht erwähnt.<br />
3. Stoffstrombetrachtung mit einbeziehen. Welche Quellstärke von welchem<br />
Schadstoff wird auf Deponie erzeugt.<br />
Wie stark ist Quellstärke, Pfad der Schadstoffe (wo gelangen sie hin),<br />
Immissionen der Schadstoffe (was richten sie an).<br />
E16<br />
E17<br />
E18<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
Wenn eine Entgasung notwendig ist, gut installiert ist und funktioniert, dann<br />
ist es schon gut.<br />
Wie ist der zeitliche Effekt dieses Kriteriums? Betrachtet man nur den<br />
Momentanzustand oder auch den Langzeiteffekt?<br />
Wie betrifft dieses Kriterium eine Versicherung?<br />
Dieses Kriterium ist für den "Gas-Pfad" geeignet.<br />
Es fehlt: Ein separates Kriterium welches die Löslichkeit der Rücklagen von<br />
Salzen und anderen löslichen Stoffen betrifft.<br />
Anmerkung: Mit dem Deponieverbot von brennbaren Abfällen (2000) ergibt<br />
sich eine Verlagerung vom Gas zum Sickerwasserpfad.<br />
Dieses Kriterium ist im Sinne vom Amt für Abfall nur bei einem Störfall wichtig,<br />
gehört dann eher in den Bereich Nachsorge.<br />
Es kommt nicht so darauf an, was drinnen ist, nur auf die Auswirkungen für<br />
Luft, Boden und Wasser.<br />
Die Situationen a, b und c sind gut, es gibt nur kleine Unterschiede.<br />
Löslichkeit von Stoffen im Wasser fehlt!<br />
4 Gruppen:<br />
1. lösliche Salze<br />
2. Schwermetalle<br />
3. Organika (-> Gas)<br />
4. Xenobiotische Organika = Problem<br />
Kriterium in "Deponiekörper: Schadstoffpotential der Abfälle" umändern;<br />
unterscheiden in Bewilligung vor und nach TVA<br />
166
K10: SITUATION A<br />
E1<br />
E9<br />
Auch Schlacke kann Gas bilden (soll man Schlacke streichen? Mit Franz<br />
diskutieren)<br />
Schlacke produziert Wasserstoff.<br />
K10: SITUATION B<br />
E3<br />
E18<br />
passive Entgasung in den meisten Fällen nicht installiert<br />
Indikatoren b und c sind für "Auswirkungen auf die Luft" gut.<br />
K10: SITUATION C<br />
E3<br />
K10: BONUS<br />
E3<br />
E9<br />
Entgasung muss wirkungsvoll installiert sein.<br />
Bonus streichen. Bringt diese Massnahme etwas? Bei heterogen<br />
zusammengesetzten Abfällen kommt Frage: kann man das noch installieren?<br />
Bonus? Im Prinzip sollte es so sein, wie im Indikator beschrieben!<br />
E14* Bonus ist nicht so gut. Gilt eher für abgeschlossenen Kompartimente.<br />
E16<br />
E19<br />
Soll man den Bonus mit einberechnen? Massnahmen <strong>zur</strong> Beschleunigung der<br />
Ab- und Umbauprozesse stehen noch am Anfang. Werden noch genau<br />
untersucht.<br />
K10: SKALIERUNG<br />
Den Bonus kann man streichen.<br />
E18 Man könnte auch kl<strong>einer</strong>e Unterschiede in der Skala machen. Z.B. 0 -> 5 -> 10 -><br />
75 -> 100<br />
KRITERIUM 11: AUSWIRKUNGEN GEWÄSSER<br />
K11: ALLGEMEIN<br />
E4<br />
Wenn kein Grundwasser vorhanden ist, das explizit erwähnen. Monitoring<br />
fehlt.<br />
Weiterer Indikator: Im Abstrom der Deponie sind keine negativen<br />
Beeinflussungen nachweisbar (Altlastenverordnung).<br />
E5* Die logische Abfolge der Situationen stimmt nicht. Es sollten hier Grenzwerte<br />
angegeben werden (Trinkwassergrenzwerte). Oder gibt es Quellen in der<br />
Umgebung?<br />
E6<br />
Man spricht immer von Abstrom. Zustrom und Abstrom sollen gleichzeitig<br />
überwacht werden.<br />
E8* Sickerwasser: wenn geklärt wird, warum schlechtere Bewertung? Bei Klärung<br />
werden nur die organischen Stoffe entfernt.<br />
E12<br />
Ist hier die Momentaufnahme später auch später noch zutreffend?<br />
E15* Auch hier Stoffströme beachten.<br />
Hier fehlt auch<br />
- Kanalisation<br />
- Kläranlage<br />
- Oberflächengewässer genauer beachten<br />
Was sagt Kriterium wirklich aus? Momentan nur eine Teilsicht vorhanden.<br />
E16<br />
Auch hier ist es wieder wichtig zu wissen, wie der zeitliche Effekt ist.<br />
167
E21<br />
Was passiert nach der Schliessung der Deponie z.B. mit den Wasserleitungen?<br />
Probleme beginnen eigentlich ja erst NACH der Nachsorge.<br />
Bei K10 und K11 muss man nachhaltig denken.<br />
Diese Kriterium hat einen anderen Charakter als die restlichen Bereiche,<br />
bewertet nicht das Risikopotential sondern bereits bestehende negative<br />
Auswirkungen -> ausgrenzen und separat bewerten oder als Unterpunkt <strong>zur</strong><br />
technischen Barriere (funktioniert die technische Barriere?) Die Frage nach<br />
bereits negativen Auswirkungen stellt sich bei den Gewässern, beim<br />
Grundwasser und den Anwohnern; wenn Umweltbelastung besteht ist dies<br />
bereits ein Sanierungsfall, die Situationen c, d und e bedeuten dass aktiv<br />
betriebenes Kompartiment bereits leck ist!!!<br />
K11: SITUATION A<br />
E5* Situationen a und b sind verständlich.<br />
E7<br />
E21<br />
a und b sind im Prinzip gleich sicher. Wenn a oder b zutrifft, 0 Punkte.<br />
Einleitbedingung können nur für Inertsoffdeponien erfüllt sein -> gehört hier<br />
nicht rein<br />
K11: SITUATION B<br />
E5* Situationen a und b sind verständlich.<br />
E7<br />
E17<br />
E19<br />
Anlagewartung müsste erwähnt werden. (Abwasserreinigungsanlage)<br />
Hier ist eine gesamtheitliche Betrachtung erforderlich. Wie ist die ARA-<br />
Emission auf Oberflächengewässer und Grundwasser -> Rückkoppelung zu den<br />
Kriterien 1 bis 5.<br />
Diesen Indikator könnte man auch mit 0 Punkten bewerten. Wenn<br />
Sickerwasser geklärt wird hat es auch keine Auswirkungen auf die Umgebung.<br />
K11: SITUATION C<br />
E1<br />
E19<br />
Ist es möglich, dass Grundwasser beeinflusst wird und keine Massnahme<br />
erforderlich ist?<br />
K11: SITUATION D<br />
E4<br />
E21<br />
K11: SITUATION E<br />
E4<br />
E18<br />
Ab hier dann 25 Punkte geben.<br />
d und e zusammenfassen<br />
"Tendenz steigend" anfügen<br />
d und e zusammenfassen<br />
Bei "Massnahmen" auf die "Altlastenverordnung" verweisen. Muss der<br />
Standort saniert werden?<br />
K11: SKALIERUNG<br />
E1<br />
E4<br />
Situation c würde Grundwasserbeeinträchtigung bedeuten.<br />
0 oder 100 Punkte<br />
KRITERIUM 12: ANWOHNER/ ÖKOSYSTEME<br />
K12: ALLGEMEIN<br />
E1<br />
Wenn ein Meldesystem vorhanden ist, gehen auch mehr Reklamationen ein.<br />
168
E3<br />
E4<br />
E7<br />
Reklamationen/ Probleme bei Gemeinden oder auch von aussen stehenden<br />
Personen beurteilen lassen (Kontrolle durch Nachfragen).<br />
Reklamationen sind subjektiv.<br />
Vorschlag: Der Betrieb erfüllt sämtliche gesetzliche Auflagen bezüglich Lärm,<br />
Geruch, Staub (noch einfügen), etc.<br />
Diese Indikatoren sind im Kanton Zürich MUSSBEDINGUNGEN. Punkte wurden<br />
vorher NIE angesprochen.<br />
Diese Beeinträchtigungen sind NICHT versicherbar. Werden in der Regel<br />
ausgeschlossen. (Aus Versicherungssicht: Muss ich Vermögensschäden<br />
ausschliessen oder nicht?)<br />
E8* Wenn keine Auswirkungen sind, dann ist kein Meldesystem notwendig.<br />
Immissionen auf Anwohner? Flächenverlust sollte erwähnt werden! Kriterium<br />
etwas offener lassen.<br />
Staubentwicklung fehlt, und Gas (es könnte im Extremfall eine Gefährdung<br />
geben).<br />
Kriterium wie UVP aufbauen. Vorschlag: Wurde eine UVP gemacht?<br />
E11<br />
E12<br />
Kriterium zu subjektiv.<br />
Für Zielsetzung der Schadenserhebung nicht sehr gut. Ergänzungen müssen<br />
gemacht werden.<br />
Ökosystem gehört nicht in dieses Kriterium. Darunter versteht man z.B.<br />
Oberflächengewässer usw.<br />
E14* Staubemissionen fehlen.<br />
E16<br />
E18<br />
E19<br />
E20<br />
*<br />
Dieses Kriterium ist sehr subjektiv und daher schwer zu beurteilen.<br />
Hier wäre es interessant zu wissen, ob eine "Impact-Analyse" gemacht wurde.<br />
Diese Indikatoren sind "weiche Indikatoren". Ein psychologisches Kriterium, da<br />
sehr subjektiv.<br />
"Ökologische Auswirkungen" braucht man noch (Fauna -> z.B Einfluss auf<br />
grabende Tiere, Flora: z.B. Einfluss auf Pflanzenwurzeln)<br />
Geruch ist nicht relevant ausser bei Gas.<br />
K12: INDIKATOR 1<br />
E3<br />
E6<br />
MUSS vorhanden sein!<br />
Was genau ist mit Meldesystem gemeint? Bessere Formulierung!<br />
E8* Macht als Indikator keinen Sinn. Gibt es Untersuchungen von Beschwerden?<br />
Nachfragen!<br />
E12<br />
E13<br />
Wie sind die Reaktionen vom Deponiebetreiber auf Beschwerden? Soll man<br />
einbringen. Wie geht dieser mit Reklamationen um? Wie ist die Organisation?<br />
Gibt es Korrespondenz mit Anrainer?<br />
Wenn der erste Indikator nicht zutrifft -> 100 Punkte. Soll nachweislich sein.<br />
Die nachfolgenden Indikatoren sollten sich auf diesen Indikator beziehen.<br />
E14* Indikator kann man streichen. Man sollte herausfinden, ob es irgendwelche<br />
Anrainer in unmittelbarer Umgebung gibt.<br />
K12: INDIKATOR 2<br />
E4<br />
E9<br />
Indikator streichen. Ist kein Thema mehr.<br />
Mantelnutzung? Eventuell Beschreibung. Was ist genau gemeint? Umgebung?<br />
169
E13<br />
Mantelnutzung?<br />
E14* Geruch ist nicht mehr so relevant.<br />
E17 Die Anwohner sind hier als Massstab schlecht messbar. Wenn mehr als 5<br />
Klagen eintreffen, dann wäre ein Geruchsmonitoring sinnvoll.<br />
E21<br />
K12: INDIKATOR 3<br />
E4<br />
E17<br />
E21<br />
Problem gehört eher der Vergangenheit an<br />
Vorschriften müssen eingehalten werden.<br />
Wenn der Lärm lästig ist, dann lässt er sich gut messen. Man muss dann die<br />
LSVA-Konformität zu Hand nehmen.<br />
K12: INDIKATOR 4<br />
E4<br />
Klare Kriterien im Bewilligungsverfahren<br />
Siehe Strassenverkehrsgesetz!<br />
E8* Gibt es hier Untersuchungen? Gibt es Auswirkungen durch den Deponie-<br />
Zusatzverkehr?<br />
E11<br />
E21<br />
K12: INDIKATOR 5<br />
Gibt es Statistiken über den Verkehr?<br />
Operationalisierung über Anwohner subjektiv<br />
E14* Diesen Indikator kann man auch streichen. Ökologische<br />
Ausgleichsmassnahmen müssen sowieso umgesetzt werden.<br />
K12: SKALIERUNG<br />
E18<br />
Bei der Skala könnte man es folgender Massen ändern:<br />
-> Wenn so und so viele Beschwerden wegen dem selben Problem dann gleich<br />
50 Punkte.<br />
KRITERIUM 13: SCHADENSERKENNUNG<br />
K13: ALLGEMEIN<br />
E1<br />
E3<br />
E4<br />
Titel: Anstatt "Erkennen von Schäden": Massnahmen zum Erkennen von<br />
Schäden/ Schadenserkennung.<br />
Regelmässige Kontrollgänge und Dokumentationen. -> als Indikator einbauen.<br />
Weiters: Kontrolle von:<br />
- Vegetationsveränderungen/<br />
Bodenfruchtbarkeit (auch TVA!),<br />
- Sickerwasseraufstoss<br />
- Austritt von Deponiegas -> können Anzeichen von Schäden sein!<br />
Kriteriumstitel fraglich.<br />
Weiterer Indikator: Stabilität des ganzen Deponiekörpers überprüfen<br />
Den ganzen Bereich Nachsorge umbenennen.<br />
Titel von Kriterium: Störfallvorsorge: Erkennen von Schäden/ Monitoring.<br />
Existiert an die Deponieanlage ein angepasstes umfassendes<br />
Monitoringsystem (Wasser)? -> Indikator einbringen.<br />
E7 Infrastrukturbauwerke müssen erwähnt werden (Kanalisationsanschlüsse) -><br />
Nachsorge<br />
E13<br />
Weitere Vorschläge für Indikatoren:<br />
170
E16<br />
E17<br />
E18<br />
E19<br />
E21<br />
- Ein Messsystem für Rutschungen soll vorhanden sein.<br />
- Sickerwasserreinigungsanlage muss auch NACH Deponieabschluss<br />
sichergestellt sein.<br />
Indikatoren 3 und 4 an den Anfang stellen. Diese sind wichtiger als 1 und 2. Die<br />
Anforderungen bei Indikatoren 1 und 2 nicht wünschenswert aber nicht<br />
Vorschrift.<br />
Was ist hier rein versicherungstechnisch?<br />
Man könnte eine weiteren Indikator machen: "Bei Erkennen von Schäden"<br />
bekommt man gleich 100 Punkte. Diesen dann mit JA oder NEIN beantworten.<br />
Weiterer Indikator: Gibt es einen Piezometer? Zum Messen vom<br />
hydrostatischen Druck des Grundwassers.<br />
Man sollte vor der Beurteilung wissen, wie der momentane Stand der Technik<br />
ist.<br />
Dieses Kriterium gehört nicht zum Bereich Nachsorge, Vermischung von<br />
technischen und Betrieblichen Indikatoren (Indikator 1 und 2: Technische<br />
Strukturen, Indikatoren 3 und 4: Monitoring)<br />
K13: INDIKATOR 1<br />
E1<br />
E2<br />
E18<br />
E21<br />
"beprobbare Kontrolldrainage"<br />
Dieser Indikator sollte erfüllt sein!<br />
Dieser Indikator ist NICHT zu ändern. Ist TVA konform!<br />
ABER: Für Reaktor ist das vorgeschrieben, jedoch für Inert nicht. Daher unfaire<br />
Bewertung?<br />
K13: INDIKATOR 2<br />
E4<br />
gehört zu technischen Strukturen<br />
Nicht möglich!<br />
E5* Wenn man Möglichkeiten <strong>zur</strong> Kontrolle einbaut, dann hätte man wieder neue<br />
Schwachstellen.<br />
E7<br />
E16<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
Infrastrukturbauwerke erwähnen (Kanalisation etc.)<br />
Wichtige Schwachstellen zu kontrollieren und beproben ist recht schwierig.<br />
Strukturübergänge, Durchdringungen, Abschlüsse müssen richtig geplant<br />
werden/ sein.<br />
K13: INDIKATOR 3<br />
E2<br />
gehört zu technischen Strukturen<br />
Wenn Anstrom vorhanden, dann auch Abstrom.<br />
E5* Wenn die Deponie keinen Anstrom hat, wie wäre dann die Bewertung?<br />
E6 Dieser Indikator müsste zu Kriterium 11.<br />
E7<br />
E12<br />
E16<br />
An- und Abstrom im Grundwasser?<br />
Dieser Indikator ist von der Geologie abhängig. Soll der Deponie angepasst<br />
werden.<br />
Hier muss noch erwähnt werden, dass sich die Messstellen in "geeigneter<br />
Lage/ Stelle" befinden.<br />
171
E18<br />
E21<br />
Dieser Indikator muss auch erfüllt sein. TVA konform.<br />
Vorschlag für eine Änderung: Mindestens eine Messstelle im Anstrom und drei<br />
im Abstrom existieren.<br />
gehört zum Betrieb, Monitoring<br />
K13: INDIKATOR 4<br />
E1 Indikator eventuell zu Indikator 3?<br />
4 chemische und 10 chemische Parameter: Monitoring von Vollzugsbehörden<br />
vorgegeben.<br />
Wichtig: vorgegebenes Monitoring wird durchgeführt. Sicherwasser 2x jährlich<br />
beprobt (auch über Gewässerschutzverordnung - damit nicht<br />
kantonsabhängig, Mussparameter: im Absatz Deponie als Mindestvorgabe)<br />
E5* Mit Angaben wie hier - 4 chemische Parameter, 10 Parameter - muss man<br />
vorsichtig sein!<br />
E6<br />
Auch Bewertung von allgemeinen und anorganischen Parametern, Elemente<br />
und Schwermetalle, organische Parameter (TOC, DOC)<br />
E8* Die Parameter sind den Deponieverhältnissen anzupassen. Grosse, kleine<br />
Deponie?<br />
E10<br />
Welche Parameter sollen gemessen werden? Wichtig: kompartimentsrelevante<br />
Parameter!!<br />
E14* Um welchen Deponietyp handelt es sich? Bei Inertstoffdeponien misst man<br />
weniger Parameter. Sonst müssen mehr Parameter gemessen werden.<br />
Differenzierung ist hier notwendig!<br />
E15* Anzahl der Parameter wirklich so streng handhaben? Nicht die Anzahl der<br />
Parameter ist entscheidend. Man muss sich überlegen, was Parameter welche<br />
Aussage haben.<br />
E16<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
Man muss erwähnen, dass "geeignete" Parameter gemessen werden müssen.<br />
Das ist auch wieder deponiespezifisch.<br />
Anlage: Planung der technischen Anlagen gewährleistet klare<br />
Abflussverhältnisse. Einfache Abflussverhältnisse gewährleisten ein<br />
aussagekräftiges Monitoring.<br />
K13: SKALIERUNG<br />
E2<br />
gehört zum Betrieb, Monitoring<br />
0: Indikator sollte erfüllt sein! Sonst 25 Punkte ohne Erfüllung!<br />
25: drei Indikatoren treffen zu inkl. 1. 50: zwei Indikatoren treffen zu inkl. 1.<br />
75: ein Indikator trifft zu. Eventuell inkl. 1.<br />
KRITERIUM 14: SCHADENSBEHEBUNG<br />
K14: ALLGEMEIN<br />
E1<br />
E3<br />
E4<br />
E7<br />
E12<br />
Es wäre gut, wenn immer fünf Indikatoren vorkommen.<br />
Kriterium beurteilbar? Indikator 1 und 2 in Praxis schlecht möglich.<br />
Dies ist nicht Nachsorge sondern Störfallvorsorge.<br />
Kriterium für Versicherungen wichtig!<br />
Ein Plan für Schadensfälle sollte auf <strong>einer</strong> Deponie bestehen. (Worst-Case-<br />
Szenario)<br />
172
E16<br />
E18<br />
E21<br />
"Schadensverhütung" kann man umsetzen, aber wie ist es mit<br />
"Schadensbehebung"?<br />
Hier muss man v.a. für die Zukunft - für "neue" Deponien - investieren.<br />
Die Indikatoren 1 und 2 sind am wichtigsten.<br />
Schadensverhütung ist eine Illusion, besser über worst case die<br />
Sanierungskosten berechnen = finanzielle Tragweite der möglichen Störfälle;<br />
die Indikatoren beeinflussen die Störfälle, es gibt aber noch viele andere<br />
Faktoren<br />
K14: INDIKATOR 1<br />
E4<br />
Indikatoren 1 und 2 zusammenfassen.<br />
E5* Indikator 1 und 2 konkretisieren! Welche Systeme gibt es für Lokalisierung von<br />
Schäden? Preis? Ab welcher Zeit soll Vorhaben umgesetzt werden? Für die<br />
Zukunft?<br />
E7<br />
E10<br />
E12<br />
Diesen Indikator kann man gar nie erreichen. Man muss technische Barrieren<br />
mit einbeziehen.<br />
Indikator 1 und 2 möglich? Was passiert, wenn es eine zusätzliche<br />
Überschüttungshöhe gibt?<br />
Teil "weniger als 20m genau" kann man streichen.<br />
E14* Wie bestimmt man das?<br />
E15* "auf 20m genau" zu normativ. Kann man streichen.<br />
E16<br />
E19<br />
Einen Strukturschaden zu finden ist nicht so schwierig, aber diesen zu<br />
Beheben?<br />
Was nützt es, wenn man danach den Schaden nicht beheben kann?<br />
Diesen Indikator dürfte wahrscheinlich fast keine Deponie erfüllen.<br />
Was macht man nach der Lokalisierung? Lokalisierung gut, aber danach? Wie<br />
behebt man die Schäden?<br />
K14: INDIKATOR 2<br />
E12<br />
Teil "weniger als 20m genau" kann man streichen.<br />
E14* Wie bestimmt man das?<br />
E15* "auf 20m genau" zu normativ. Kann man streichen.<br />
K14: INDIKATOR 3<br />
E1<br />
E3<br />
E4<br />
Kann nicht effizient beurteilt werden. Betriebe würden mit JA antworten.<br />
Eventuell bereits im KK enthalten (Spülbarkeit, etc….) Hierzu was einfallen<br />
lassen!<br />
wichtig<br />
Änderung: Interventionsmöglichkeiten wurden in der Planung umgesetzt.<br />
E5* Was sind Interventionsmöglichkeiten?<br />
E11<br />
Was sind die Zugänge für Interventionsmöglichkeiten?<br />
K14: INDIKATOR 4<br />
E3<br />
E19<br />
wichtig<br />
Risikoanalysen und -management müssen gemacht werden.<br />
173
K14: INDIKATOR 5<br />
E3<br />
E4<br />
wichtig; Intervenieren? Wichtig ist Schadensbegrenzung zu betreiben.<br />
Vorbeugende Massnahmen werden bzw. wurden umgesetzt.<br />
E8* Indikator soll spezifischer werden.<br />
K14: SKALIERUNG<br />
E5<br />
Die Indikatoren sind NICHT gleichwertig!<br />
KRITERIUM 15: NACHSORGEFINANZIERUNG<br />
K15: ALLGEMEIN<br />
E2<br />
E4<br />
Beeinflusst Tragweite nicht, jemand muss sowieso bezahlen, Verursacher wir<br />
herangezogen.<br />
Den ganzen Bereich Nachsorge umbenennen.<br />
Titel des Kriteriums eventuelle Nachsorge- und Störfallfinanzierung.<br />
E5* Nachsorge und Sanierung müssten zusammen beurteilt werden.<br />
E7<br />
Kriterium 15 kann NICHT versichert werden. Versichern kann man NUR Risiken!<br />
E8* Das Kriterium sollte mehr abgestuft werden; auf die Deponiegrösse<br />
ausrichten.<br />
Ziel: die Nachsorge und die Sanierung sind finanziell gesichert.<br />
E11<br />
E12<br />
Verweis auf TVA wieder wichtig!<br />
Anstelle von "zweckfremde Verwendung": Sind die Rücklagen für die<br />
Nachsorge dauerhaft gesichert?<br />
E14* Im Bezug auf Sanierung sollte es eine Trennung geben:<br />
- Finanzierung <strong>einer</strong> ordentlichen Nachsorge<br />
- Finanzierung <strong>einer</strong> Nachsorge im Sanierungsfall<br />
Auch Störfallnachsorge soll bei gezogen werden.<br />
E16<br />
E20<br />
*<br />
E21<br />
Wichtig zu wissen:<br />
Was brauche ich an Aufwand für eine Nachsorge? -> Deponieüberwachung,<br />
Sickerwasserbeprobung usw.<br />
Welche Kosten sind zu decken? -> Reparaturkosten, Monitoringkosten<br />
Wann ist eine Nachsorgephase zu Ende?<br />
Sanierung:<br />
Unterscheidung: Sanierung bei Störfall (Worst-case) oder später (bei Brüchen,<br />
Schäden).<br />
Falls ein Störfall eintritt, muss dieser über die Zeit der Nachsorge abgedeckt<br />
sein.<br />
Man muss bei Sanierung Analysen machen: Was ist der schlimmste Fall der<br />
eintreten kann? (Risikoanalyse)<br />
Die Nachsorge ist an die Löslichkeit des Abfalls gebunden. Man kann dieses<br />
Kriterium vom 1. Kriterium ableiten (von der Geologie). -> Wenn Probleme<br />
schon vorher geregelt werden, dann gibt es danach keine finanziellen<br />
Probleme mehr.<br />
Der Abfall muss vorbehandelt werden, damit er lange so verweilen kann.<br />
Kriterium Nachsorgefinanzierung sollte ausgegrenzt werden. Rating bewertet<br />
momentan vorwiegend die Eintrittswahrscheinlichkeit, diese sollte mit der<br />
Finanziellen Tragweite verbunden werden um zum "finanziellen Risiko" zu<br />
kommen, die Nachsorgefinanzierung kann dann einfach noch dieses<br />
174
finanzielle Risiko lindern<br />
K15: INDIKATOR 1<br />
E3<br />
E7<br />
E16<br />
E17<br />
E19<br />
Berechnungen, Risikoanalyse (Dauer der Nachsorge, wie viel Geld wird<br />
gebraucht?)<br />
Anstelle Nachsorge -> Nachsorgephase.<br />
Jahre der Nachsorge sind von Kanton zu Kanton unterschiedlich. UND<br />
Rücklagen für die Nachsorgephase werden geäufnet und sichergestellt, gegen<br />
Konkurs des Betreibers.<br />
Änderung dieses Indikators:<br />
Die nachvollziehbar berechneten Rücklagen für die ordentliche Nachsorge -<br />
Nachsorge vom Betreiber und Nachsorge vom Kanton - (Inertstoff 5 Jahre,<br />
Reststoff 15 Jahre, Reaktor 50 Jahre im Kanton Zürich)……usw.<br />
Ab welchem Zeitpunkt gelten die Jahre?<br />
Beachten: Die Rücklagen für eine Nachsorge sind momentan kantonal<br />
unterschiedlich.<br />
Anmerkung: Für Deponien ohne natürlichen Vorfluter reichen 50 Jahre<br />
Nachsorge nicht! (mind. 150 Jahre)<br />
K15: INDIKATOR 2<br />
E3<br />
E4<br />
Dieser Indikator ist gut.<br />
Hier müsste man auch das Schadenspotential kennen.<br />
Sanierung -> Störfall<br />
E5* Die Sanierung gehört eher zu Schadensfall.<br />
E7<br />
E18<br />
E19<br />
Rücklagen für Sanierung werden geäufnet und sichergestellt.<br />
Bei "Sanierung" auch auf die Altlastenverordnung verweisen.<br />
Die Sanierung muss auch auf eine Zerstörung der Bauten <strong>zur</strong>ückgehen.<br />
K15: INDIKATOR 3<br />
E3<br />
E12<br />
Sanierung kann man nicht berechnen. Wirtschaftlich nicht möglich!<br />
Nachsorge: wie viel Geld wird benötigt? Schwierig zu sagen, eventuell ein<br />
Modell erarbeiten, wie viele Jahre braucht man Nachsorge? (kommt auf den<br />
Deponiekörper an)<br />
K15: INDIKATOR 4<br />
E12<br />
K15: INDIKATOR 5<br />
E4<br />
zweckfremd? Was heisst das genau?<br />
zweckfremd? Was heisst das genau?<br />
Versicherung ist eine Garantie für Störfall.<br />
E5* Es wäre NICHT gut einen Vertrag abzuschliessen, der NICHT kündbar ist!<br />
E7<br />
E10<br />
Versicherungen kann man IMMER kündigen.<br />
Indikator kann man streichen. Jeder Vertrag kann/ muss kündbar sein.<br />
175
Tabelle 12: Einschätzung der Bewertungsregeln durch die Experten im<br />
Explorationsparcours (N = 21)<br />
BEWERTUNGSREGELN OK NICHT OK<br />
R1. Abgeschlossene Kompartimente<br />
werden nicht bewertet<br />
R2. In die Bewertung fliesst der am<br />
schlechtesten bewertete Deponieteil<br />
KEINE ÄUSSE-<br />
RUNG<br />
2 10 9<br />
1 7 13<br />
176
A5 Ergänzungen <strong>zur</strong> statistischen Auswertung<br />
Tabelle 13: „Einfaktorielle ANOVA“ – Varianz der Einschätzung der<br />
Bewertungsmethode zwischen den Akteursgruppen „Externe Berater“, „Fachleute<br />
Abfallwirtschaft“ und „Vollzugsbehörden“<br />
SIGNIFIKANZ (p)<br />
Kriterienset 0.<strong>06</strong>8<br />
Skalierung 0.5<strong>42</strong><br />
Transparenz 0.051<br />
Anwendbarkeit 0.144<br />
Tabelle 14: „Einfaktorielle ANOVA“– Varianz der Beurteilung der Definition der<br />
Bewertungskriterien zwischen den Akteursgruppen „Externe Berater“, „Fachleute<br />
Abfallwirtschaft“ und „Vollzugsbehörden“<br />
BEWERTUNGSKRITERIEN<br />
SIGNIFIKANZ (p)<br />
K1 Geologie & Hydrologie 0.<strong>42</strong>7<br />
K2 Naturgefahren 0.281<br />
K3 Technische Barriere 0.130<br />
K4 Entwässerung 0.544<br />
K5 Entgasung 0.522<br />
K6 Betriebsreglement 0.212<br />
K7 Ausbildung/Kompetenz 0.238<br />
K8 Arbeitssicherheit 0.290<br />
K9 Annahmekontrolle 0.512<br />
K10 Abfallreaktivität 0.622<br />
K11 Auswirkungen Gewässer 0.232<br />
K12 Anwohner/Ökosysteme 0.873<br />
K13 Schadenserkennung 0.582<br />
K14 Schadensbehebung 0.263<br />
K15 Nachsorgefinanzierung 0.273<br />
177
Tabelle 15: Mittelwerte der Kriteriengewichte eingeschätzt durch die Experten im<br />
Explorationsparcours (n = Anzahl Experten = 20 -21)<br />
BEWERTUNGSKRITERIEN<br />
MITTLEL-<br />
WERTE<br />
GEWICH-<br />
TUNG<br />
K1 Geologie & Hydrologie 0.1028<br />
K3 Technische Barriere 0.0867<br />
K11 Auswirkungen Gewässer 0.0776<br />
K2 Naturgefahren 0.0764<br />
K4 Entwässerung 0.0745<br />
K9 Annahmekontrolle 0.0715<br />
K13 Schadenserkennung 0.<strong>06</strong>46<br />
K10 Abfallreaktivität 0.<strong>06</strong>4<br />
K15 Nachsorgefinanzierung 0.<strong>06</strong>18<br />
K14 Schadensbehebung 0.0578<br />
K7 Ausbildung/Kompetenz 0.0572<br />
K6 Managementsystem 0.0537<br />
K5 Entgasung 0.0519<br />
K8 Arbeitssicherheit 0.0497<br />
K12 Anwohner/Ökosysteme 0.0454<br />
Tabelle 16: „Einfaktorielle ANOVA“ – Varianz der Gewichtung der<br />
Bewertungskriterien zwischen den Akteursgruppen „Externe Berater“, „Fachleute<br />
Abfallwirtschaft“ und „Vollzugsbehörden“<br />
BEWERTUNGSKRITERIEN<br />
SIGNIFIKANZ (p)<br />
K1 Geologie & Hydrologie 0.962<br />
K2 Naturgefahren 0.552<br />
K3 Technische Barriere 0.857<br />
K4 Entwässerung 0.848<br />
K5 Entgasung 0.713<br />
K6 Betriebsreglement 0.387<br />
K7 Ausbildung/Kompetenz 0.525<br />
K8 Arbeitssicherheit 0.938<br />
178
K9 Annahmekontrolle 0.024<br />
K10 Abfallreaktivität 0.148<br />
K11 Auswirkungen Gewässer 0.65<br />
K12 Anwohner/Ökosysteme 0.139<br />
K13 Schadenserkennung 0.276<br />
K14 Schadensbehebung 0.05<br />
K15 Nachsorgefinanzierung 0.768<br />
Tabelle 17: „Bonferroni Post-Hoc-Mehrfachvergleich“ – Unterschiede der<br />
Gewichtung der Bewertungskriterien „Annahmekontrolle“ und<br />
„Schadensbehebung“ zwischen den Akteursgruppen „Externe Berater“ (=G1),<br />
„Fachleute Abfallwirtschaft“ (=G2) und „Vollzugsbehörden“ (=G3)<br />
ABHÄNGIGE<br />
VARIABLE<br />
VERGLEICH DER<br />
AKTEURSGRUPPEN<br />
(UNABHÄNGIGE VARIABLE)<br />
SIGNIFIKA<br />
NZ (p)<br />
Annahmekontrolle<br />
Schadensbehebung<br />
G1<br />
G2<br />
G3<br />
G1<br />
G2<br />
G3<br />
G2 0.021<br />
G3 0.326<br />
G1 0.021<br />
G3 0.58<br />
G1 0.326<br />
G2 0.58<br />
G2 0.214<br />
G3 1.000<br />
G1 0.214<br />
G3 0.058<br />
G1<br />
1.ooo<br />
G2 0.058<br />
179
180
A6 Änderungsvorschläge zum Kriterienkatalog<br />
BEREICHE<br />
BEWERTUNGSKRITERIEN<br />
STANDORT<br />
STRUKTUREN<br />
BETRIEB<br />
DEPONIEKÖRPER<br />
SANIERUNG &<br />
NACHSORGE<br />
K1<br />
K2<br />
K3<br />
K4<br />
K5<br />
K6<br />
K7<br />
K8<br />
K9<br />
K10<br />
K11<br />
K12<br />
K13<br />
K14<br />
K15<br />
Geologie & Hydrologie<br />
Naturgefahren<br />
Mantelnutzung<br />
Technische Barrieren<br />
Entwässerung<br />
Deponiegasinstallationen<br />
Betriebsreglement & Managementsystem<br />
Ausbildung und Kompetenz<br />
Monitoring<br />
Reaktivität des Abfalls<br />
Freisetzung von Schadstoffen<br />
Stabilität des Deponiekörpers<br />
Möglichkeiten <strong>zur</strong> Schadensbehebung und<br />
Schadensverhütung<br />
Störfallvorsorge<br />
Nachsorgefinanzierung<br />
181
KRITERIUM 1: STANDORT – GEOLOGIE & HYDROLOGIE<br />
Können Schadstoffe, in Anbetracht der hydrogeologischen Gegebenheiten des<br />
Standorts, ins Grundwasser oder in Oberflächengewässern gelangen? Gewährleistet<br />
der geologische Untergrund die Stabilität der Deponie?<br />
INDIKATOREN<br />
- Die Mächtigkeit (M 7m) und Durchlässigkeit (K 10 -7 ms -1 ) der geologischen<br />
Barriere (inklusive <strong>einer</strong> allfälligen geologischen Ersatzbarriere) sind TVA-konform.<br />
Inertstoffdeponien sind TVA-konform wenn sie nicht in einem Gebiet liegen,<br />
welches sich für die Trinkwassergewinnung eignet. (TVA Anhang 2, Ziff.1)<br />
- Im Abstrom liegen keine nutzbaren Quellen und kein nutzbares Grundwasser.<br />
- Die Deponie kann nicht eingestaut werden (keine Staunässe möglich).<br />
- Der Baugrund ist nachweislich setzungsunempfindlich und langfristig stabil.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Mindestmächtigkeit der geologischen Barriere bestimmen<br />
- Geologische Ersatzbarriere genauer definieren,<br />
- Geologische Ersatzbarriere beim Kriterium „Technischen Barrieren“ bewerten<br />
- Anstelle „kann nicht eingestaut werden“ „natürliche Entwässerung ist<br />
gewährleistet“; Abflussverhalten bewerten<br />
- Nutzbare Quellen konkretisieren (theoretisch? Rechtlich?)<br />
- Im Abstrom konkretisieren<br />
Zusätzliche Indikatoren:<br />
- Grundwasserströme<br />
- Grundwasserpegel<br />
- diffuse Quellen mit einbeziehen<br />
- Gewässerschutzkarten<br />
- Wassereinzugsgebiet<br />
- Mantelnutzung (Anwohner, Gewerbe, Industrie, Verkehr etc.)<br />
182
KRITERIUM 2: STANDORT - NATURGEFAHREN<br />
Ist die Deponie Naturgefahren (z.B. Erdbeben, Hochwasser, Starkniederschläge)<br />
ausgesetzt, welche ihre Funktionsfähigkeit wesentlich beeinträchtigen können?<br />
INDIKATOREN<br />
- Erdbeben: Deponie liegt in Zone 1 gemäss SIA Norm 160.<br />
- Starkniederschlag: ein Starkniederschlag kann die Deponie nicht tangieren, da sie<br />
keine Hang- oder Hügelschüttung ist oder die Böschungen nachweislich eine<br />
Flächenneigung von 1:2 haben.<br />
- Hochwasser: Ein hundertjährliches Hochwasser kann die Deponie nachweislich 11<br />
nicht tangieren<br />
- Lawinen, Steinschlag, Rüfen: Die Deponie liegt in einem Gebiet ohne Lawinen-,<br />
Steinschlag oder Rüfengefahr.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Hochwasser anhand von Gefahrenkarten bewerten<br />
- Starkniederschlag anhand von Niederschlagskarten bewerten<br />
- Lawinen und Steinschlag streichen, da diese betriebliche Risiken betreffen<br />
- Neigung der Abschlussböschung streichen, da diese zum technischen Projekt<br />
gehört<br />
Zusätzliche Indikatoren:<br />
- Wassereinzugsgebiet<br />
- Lage der Deponie (Hang, Hügel, etc.), Topographie<br />
- Fortschreitende Erosion<br />
- Neigung des Untergrundes<br />
11<br />
Nachweislich: Erfahrungstatsache oder Berechnung<br />
183
KRITERIUM 3: STRUKTUREN – TECHNISCHE BARRIEREN<br />
Können Basis- und Seitenbarrieren ein Austreten von Schadstoffen in die Umgebung<br />
so gering wie möglich halten?<br />
SITUATION<br />
k. Die technischen Barrieren übertreffen TVA-Anforderungen (kombinierte<br />
Abdichtung oder mineralische Abdichtung mit K 10 -10 ms -1 oder bituminöse<br />
Abdichtung mit M 8cm) Für Inertstoffdeponien ist keine Technische Barriere<br />
nötig.<br />
l. Die technischen Barrieren entsprechen TVA-Anforderungen (mineralische<br />
Abdichtung mit M 80cm und K 10 -9 ms -1 oder bituminöse Abdichtung mit M <br />
7cm und maximal 3% Hohlraumgehalt an einem Probestück).<br />
m. Technische Barrieren sind vorhanden, aber nicht TVA-konform (z.B. mineralische<br />
Barriere zu geringmächtig, ein Barriereteil ist leck).<br />
n. Technische Barrieren sind vorhanden, jedoch nicht vollständig (fehlende<br />
Seitenbarriere oder Sohlenbarriere nicht vollflächig).<br />
o. Basisbarriere fehlt.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Kontrollieren ob die Werte tatsächlich eingehalten werden (z.B.<br />
Qualitätsnachweis nach SIA)<br />
- Seitenbarrieren explizit aufführen<br />
- Situation a ev. nur kombinierte Abdichtung (= 0 Risikopunkte)<br />
- Inertstoffdeponie mit Barriere Situation a., ohne Barriere Situation b.<br />
- Barriereteil ist leck (Situation c) gehört zu Situation d.<br />
- Bezug zu TVA<br />
Weitere Punkte:<br />
- Infrastruktur, Bauwerke<br />
- Strukturübergänge<br />
- Geologische Ersatzbarriere (Mächtigkeit, Durchlässigkeit)<br />
- Gefälle der Basisabdichtung<br />
184
KRITERIUM 4: STRUKTUREN – KOMPARTIMENTE & ENTWÄSSERUNG<br />
Ist die Entwässerung der Deponie langfristig gewährleistet? Werden die<br />
Kompartimente einzeln entwässert? Sind die Sickerwässer der Kompartimente<br />
einzeln kontrollierbar?<br />
INDIKATOREN<br />
- Kompartimente werden einzeln beprobbar entwässert (TVA Anhang 2, Ziff.23)<br />
- Die Neigung der Entwässerung garantiert ein freies Gefälle: Neigung 2% (TVA<br />
Anhang 2, Ziff.23)<br />
- Die Entwässerungsleitungen sind langfristig stabil nach SIA Norm 190.<br />
- Die Entwässerungssammelleitungen sind langfristig auf ihrer gesamten Länge<br />
spülbar und mit Kanalfernsehen einsehbar.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Irgendwann verstopft jede Leitung<br />
- flexibler Operationalisieren: Gibt es eine funktionierende Entwässerung?<br />
- Bezug auf TVA<br />
- Letzte Kanalfersehaufnahmen <strong>zur</strong> Kontrolle der Leitungen anschauen<br />
- Letzte Bildaufnahme nicht älter als 1 Jahr<br />
Zusätzliche Indikatoren:<br />
- Vorlagen, die während dem Betrieb gestellt werden: Sind spezielle<br />
Kompartimente/ Vorlagen vorhanden?<br />
- Gesetzeskonforme Ableitung der Sickerwässer<br />
- Sickerwassersammlung<br />
- Kläranlage/ Kanalisation<br />
185
KRITERIUM 5: STRUKTUREN – DEPONIEGASINSTALLATIONEN<br />
(Nur für Bioreaktoren)<br />
Ist die Entgasung der Deponie gewährleistet? Wird das Gas verwertet?<br />
INDIKATOREN<br />
- Eine funktionierende Gasstrasse ist vorhanden, inkl. Datenaufzeichnung und<br />
Alarmsystem.<br />
- Das Deponiegas wird mindestens zweimal jährlich analysiert (CH4, CO2, O2, <br />
HCl + HF).<br />
- FID-Kontrolle der Deponieoberfläche und deren angrenzenden Flächen wird<br />
durchgeführt und dokumentiert.<br />
- Die Gasabsaugung wird aufgrund der FID-Analyse nachgeregelt.<br />
- Ein Gasmessgerät ist vorhanden und funktionstüchtig.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Ist die Entgasung der Form der Deponie (Talauffüllung -> horizontale Entgasung,<br />
Hügeldeponie -> vertikale Entgasung) angepasst?<br />
- FID Analyse <strong>zur</strong> Bewertung der Funktionsfähigkeit der Gasabsaugung beiziehen<br />
- Indikatoren 1 und 2 gehören zum Monitoring<br />
- Indikator 3 gehört zum Betrieb<br />
- Indikator 4 gehört <strong>zur</strong> Arbeitssicherheit<br />
- Gaserfassungssystem anstelle Gasstrasse<br />
Zusätzliche Indikatoren:<br />
- Abgasmessungen: Werden die Grenzwerte eingehalten<br />
- Gasbehandlung gemäss LRV-Richtlinien<br />
- Funktionsfähigkeit der Fackeln<br />
- Entwässerung des Entgasungssystems<br />
- Monitoring im Umfeld der Deponie (bei durchlässigen Böden)<br />
186
KRITERIUM 6: BETRIEB – BETRIEBSREGLEMENT & MANAGEMENTSYSTEM<br />
Ist die betriebliche Organisation in einem Betriebsreglement festgelegt? Sind die<br />
Abläufe und Kompetenzen geeignet definiert?<br />
INDIKATOREN<br />
- Das Reglement ist zweckdienlich 12 .<br />
- Das Reglement ist nachgeführt.<br />
- Die Pflichtenhefte werden vom Personal eingehalten.<br />
- Das Betriebsjournal wird geführt.<br />
- Bonus: Qualitätssicherungs- oder Umwelt-Management-System vorhanden<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Indikatoren sind nicht wirkungsorientiert<br />
- Zweckdienlich flexibler formulieren<br />
- Indikator 3 schwer zu bewerten, besser: Die Pflichtenheften sind dem Personal<br />
zugänglich, das Personal wurde instruiert<br />
- Bonus streichen<br />
Zusätzliche Indikatoren:<br />
- Jahresbericht: eingebaute Abfälle, Wasserbilanz, Sickerwasseraufbereitung,<br />
Emissionsüberwachung, Laufzeit, besondere Vorkommnisse<br />
- Anlagewartung, Instandhaltung der Infrastruktur<br />
- Aktualität der Deponiepläne<br />
- Einbaupläne<br />
- Arbeitsjournal bzw. alle gemäss Reglement zu führenden Journale<br />
12<br />
Ein zweckdienliches Betriebsreglement umfasst mindestens: Pflichtenhefte für das<br />
Deponiepersonal, Zulassungsliste, Ablauf Mengenerfassung, Kontrolle und Einbau, Unterhalt,<br />
Monitorring, Betriebsjournal, Berichterstattung, Archivierung, Unfallverhütung, Alarmorganisation<br />
187
KRITERIUM 7: BETRIEB – AUSBILDUNG & KOMPETENZ<br />
Verfügt der Betrieb über genügend dem Betrieb angemessen ausgebildetes Personal?<br />
INDIKATOREN<br />
- Ein Deponiemeister führt die Deponie.<br />
- Ein Deponiewart als Stellvertreter betreut die Deponie.<br />
- Beide haben die Ausbildungen gemäss VBSA bestanden.<br />
- Beide nehmen an angebotenen Weiterbildungen teil (VBSA, geschäftsinterne<br />
Weiterbildungen, etc.)<br />
- Das Deponiepersonal hat die Kompetenz, Abfälle in letzter Instanz<br />
<strong>zur</strong>ückzuweisen.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen<br />
- Anforderungen der Grösse und Art der Deponie anpassen<br />
- Kompetenz des Personals sollte überprüft werden, z.B. anhand von Testfragen<br />
- Kontrolle über Aufsichtsbehörde<br />
- Auch andere Ausbildungen zulassen, nicht nur VBSA<br />
- Es gibt keinen französischen VBSA-Kurs -> Kurs einführen<br />
- Indikator 5 gehört in Annahmekontrolle (Kompetenz im Sinne von „dürfen“ nicht<br />
„können“)<br />
- Indikator 2 streichen, überflüssig (bereits in Indikatoren 1 und 2 enthalten)<br />
- Anstelle Indikator 2: Die Stellvertretung ist gewährleistet<br />
Zusätzliche Indikatoren<br />
- Externe Beratung von Spezialisten<br />
188
KRITERIUM 8: BETRIEB - ARBEITSSICHERHEIT<br />
Ist die Arbeitssicherheit gewährleistet?<br />
SITUATIONEN<br />
f. Der Betrieb wird in der Regel dreijährlich von einem anerkannten Inspektorat<br />
überprüft. Die vorgeschlagenen Massnahmen werden alle umgesetzt.<br />
g. Der Betrieb wird dreijährlich von einem anerkannten Inspektorat überprüft, die<br />
vorgeschlagenen Massnahmen werden mehrheitlich umgesetzt.<br />
h. Der Betrieb wurde überprüft. Die vorgeschlagenen Massnahmen wurden<br />
minderheitlich umgesetzt.<br />
i. Der Betrieb wurde überprüft. Keine der vorgeschlagenen Massnahmen wurde<br />
umgesetzt.<br />
j. Der Betreib hat keine anerkannte Überprüfung.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Für Risikobewertung nicht relevant<br />
- Konkretere Indikatoren, ev. am Kiesgrubenispektorat orientieren<br />
- Massnahmen müssen umgesetzt werden -> 1 Indikator (0 oder 100 Risikopunkte):<br />
Betrieb erfüllt Richtlinien EKAS oder nicht<br />
Zusätzliche Punkte:<br />
- Arbeitsärztliche Untersuchung<br />
189
KRITERIUM 9: BETRIEB - ANNAHMEKONTROLLE<br />
Können ungewollt Abfälle auf die Deponie gelangen?<br />
INDIKATOREN<br />
- Jede Anlieferung wird über Lieferscheine und beim Einbau oder bereits auf der<br />
Baustelle kontrolliert.<br />
- Von nicht eindeutig ansprechbaren Abfällen (z.B. Altlastmaterial, Beläge,<br />
Schleifsande) sind Analysen vorhanden.<br />
- Die Deponie ist während der Öffnungszeiten immer besetzt.<br />
- Die Deponie ist eingezäunt.<br />
- Bonus: Neben dem Deponiewart ist die Deponie zusätzlich mit <strong>einer</strong><br />
Überwachungskamera ausgestattet.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Forderungen der TVA Art. 33, 34, 35 und 36 als Indikatoren formulieren<br />
- Kontrolle beim Einbau oder auf der Baustelle genauer definieren<br />
- „eindeutig ansprechbar“ umformulieren in „eindeutig klassierbar“ oder<br />
„abschliessend visuell beurteilbar“<br />
- Indikator 4 mit „die Zufahrten sind abschliessbar“ ergänzen<br />
- Bonus streichen!<br />
Zusätzliche Indikatoren:<br />
- System <strong>zur</strong> Behandlung eines Ablagerungsgesuches und <strong>einer</strong> Anlieferung<br />
190
KRITERIUM 10: AUSWIRKUNGEN – REAKTIVITÄT DES ABFALLS<br />
Welche potentiellen Risken bestehen aufgrund der chemischen und physikalischen<br />
Eigenschaften des eingebauten Abfalls?<br />
SITUATIONEN<br />
g. Weder aktive noch passive Entgasung ist notwendig (bei Schlacken-, Inertstoffoder<br />
Reststoffkompartimenten)<br />
h. Passive Entgasung ist notwenig und ausreichend installiert.<br />
i. Aktive Entgasung ist notwenig und ausreichend installiert.<br />
j. Passive Entgasung ist notwendig, aber nicht ausreichend installiert.<br />
k. Aktive Entgasung ist notwendig, aber nicht ausreichend installiert.<br />
l. Bonus: Massnahmen <strong>zur</strong> Beschleunigung der Ab- und Umbauprozesse werden<br />
auf der Deponie nachweislich erfolgreich 13 eingesetzt.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Abfallzusammensetzung ist wichtig<br />
- Nicht nur über Deponiegas operationalisieren<br />
- Unterscheidung zwischen Inerten Abfällen, Reststoffen und Reaktorabfällen<br />
- Bonus streichen!<br />
Zusätzliche Punkte:<br />
- Abfallqualität<br />
- Schadstoffpotential der Abfälle<br />
- Löslichkeit von Stoffen im Wasser (lösliche Salze, Schwermetalle, Organische<br />
Stoffe)<br />
13<br />
Massnahmen <strong>zur</strong> Beschleunigung der „Mineralisierung“ organischen Materials gelten als<br />
erfolgreich, wenn sich eine Verkürzung der Nachsorgedauer mittels Messdaten nachweisen lässt.<br />
191
KRITERIUM 11: AUSWIRKUNGEN – GRUNDWASSER &<br />
OBERFLÄCHENGEWÄSSER<br />
Beeinflusst die Deponie Grundwasser oder Oberflächengewässer?<br />
INDIKATOREN<br />
f. Grundwasser im Abstrom wird nachweislich 14 nicht beeinflusst. Unverdünntes<br />
Sicherwasser erfüllt die Einleitbedingungen in ein Oberflächengewässer.<br />
g. Grundwasser im Abstrom wird nachweislich nicht beeinflusst. Sickerwasser in<br />
Kläranlage.<br />
h. Grundwasser oder Oberflächengewässer nachweislich beeinflusst, jedoch keine<br />
Massnahmen erforderlich.<br />
i. Grundwasser oder Oberflächengewässer nachweislich beeinflusst, nur knapp<br />
keine Massnahmen erforderlich.<br />
j. Massnahmen erforderlich (vom Kanton vorgeschrieben)<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Kriterium bewertet nicht potentielle Risiken sondern bereits bestehende negative<br />
Auswirkungen -> separat Bewerten, oder als Unterpunkt der technischen Barriere<br />
(Situationen c, d und e bedeuten Barriere ist leck!)<br />
- Grundwasser und Oberflächengewässer nicht zusammen mit Sickerwasser<br />
bewerten<br />
- Was wenn keine Sondierbohrungen gemacht wurden?<br />
- Situation ohne Grundwasser ist explizit zu erwähnen<br />
- Grenzwerte angeben<br />
- Bei Situation d „Tendenz steigend“ anfügen<br />
Zusätzliche Punkte:<br />
- Kläranlage/ Kanalisation<br />
14<br />
Nachweislich: Die Messwerte sind im Abstrom der Deponie nicht tendenziell schlechter als<br />
im Anstrom.<br />
192
KRITERIUM 12: AUSWIRKUNGEN – ANWOHNER & ÖKOSYSTEME<br />
Wie gut fügt sich die Deponie in das vorhandene Umfeld ein? Werden Anwohner<br />
beeinträchtigt? Werden Fauna und Flora beeinträchtigt?<br />
INDIKATOREN<br />
- Ein Meldesystem ist für die Anwohner, die unter Betriebsemissionen leiden<br />
könnten, nachvollziehbar installiert.<br />
- Der Geruch aus dem Betrieb der Deponie und allfälliger Mantelnutzungen wird von<br />
den Anwohnern in nicht betriebseigenen Liegenschaften weniger als fünfmal im<br />
Jahr als lästig gemeldet.<br />
- Der Lärm aus dem Betrieb und allfälliger Mantelnutzungen wird von den<br />
Anwohnern in nicht betriebseigenen Liegenschaften weniger als fünfmal im Jahr als<br />
lästig gemeldet.<br />
- Der Verkehr zu oder von der Deponie wird von den Anwohnern in nicht<br />
betriebseigenen Liegenschaften weniger als fünfmal im Jahr als lästig gemeldet.<br />
- Ökologische Ausgleichsmassnahmen sind umgesetzt und werden gepflegt oder<br />
betreut.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Zu subjektiv<br />
- Nicht versicherbar<br />
- Ökosysteme im Titel streichen, Gewässer sind auch Ökosysteme (Kriterium 11)<br />
- Indikator 2 streichen, Geruch ist heutzutage kein Problem mehr<br />
- Kriterium in den Bereich Standort verschieben, dort Mantelnutzung bewerten<br />
- Indikatoren werden bereits im Bewilligungsverfahren geprüft<br />
- Gesetzliche Auflagen bezüglich Lärm, Geruch, Staub bewerten (erfüllt/ nicht<br />
erfüllt)<br />
Zusätzliche Indikatoren:<br />
- Staub<br />
- Einfluss auf Pflanzen und Tiere (z.B. grabende Tiere)<br />
193
KRITERIUM 13: NACHSORGE – ERKENNEN VON SCHÄDEN<br />
Wie schnell und genau lassen sich Schäden über Messstellen lokalisieren?<br />
INDIKATOREN<br />
- Unter der Basisbarriere gibt es eine beprobbare Kontrolldrainage.<br />
- Wichtige Schwachstellen (Strukturübergange 15 , Durchdringungen, Abschlüsse)<br />
sind direkt kontrollier- oder beprobbar.<br />
- Mindestens eine Messstelle im Anstrom und drei im Abstrom werden beprobt.<br />
- Pro Messstelle werden mindestens 4 chemische Parameter halbjährlich und 10<br />
chemische Parameter jährlich gemessen.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Kriterium gehört nicht <strong>zur</strong> Nachsorge sondern zum Betrieb<br />
- Indikatoren 1 und 2 betreffen die technischen Strukturen, Indikatoren 3 und 4 das<br />
Monitorring<br />
- Indikatoren 3 und 4: je nach Grösse der Deponie unterschiedliche Anzahl<br />
Messstellen und Parameter, hängt zudem von der Geologie ab<br />
- Bewerten, ob ein dem Betrieb angepasstes Monitoring durchgeführt wird<br />
- Für Deponien ohne Anstrom konkretisieren<br />
Zusätzliche Indikatoren:<br />
- Regelmässige Kontrollgänge und Dokumentation (z.B. Vegetationsveränderungen<br />
können auf Sickerwasseraufstoss oder Gasaustritt hinweisen)<br />
- Überprüfung der Stabilität des Deponiekörpers<br />
- Kontrolle/ Wartung der technischen Infrastrukturen<br />
15<br />
Strukturübergänge: z.B. zwischen Stollen und Basisbarriere<br />
194
KRITERIUM 14: NACHSORGE – MÖGLICHKEITEN ZUR SCHADENBEHEBUNG<br />
UND SCHADENVERHÜTUNG<br />
Wie gut lassen sich die technischen und baulichen Einrichtungen <strong>einer</strong> Deponie<br />
reparieren?<br />
INDIKATOREN<br />
- Die technischen Einrichtungen erlauben eine Lokalisierung eines<br />
Strukturschadens 16 auf weniger als 20m genau.<br />
- Die Erfassung (und Archivierung) des Abfalleinbaus erlaubt die Lokalisierung<br />
von bestimmten Abfällen auf weniger als 20m genau.<br />
- Interventionsmöglichkeiten wurden in der Planung berücksichtigt.<br />
- Risikoanalysen und Risikomanagement sind vorhanden.<br />
- Vorbeugende Massnahmen wurden umgesetzt.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Betrifft nicht Nachsorge sondern Störfallvorsorge<br />
- Indikatoren 1 und 2 in der Praxis nicht umsetzbar, 20m nicht realistisch<br />
- Was wenn Schaden Lokalisiert wurde? Schäden können kaum behoben werden<br />
- Indikator 3 kann nicht beurteilt werden<br />
- Interventionsmöglichkeiten definieren<br />
- Festlegen, was als Risikoanalyse akzeptiert wird<br />
- Wenn keine Risikoanalysen vorhanden sind können auch keine vorbeugenden<br />
Massnahmen umgesetzt werden<br />
- Vorbeugende Massnahmen definieren<br />
Zusätzliche Indikatoren:<br />
- Notfallplan bei Schadensfällen<br />
16<br />
Strukturschaden: Schaden an Basisbarriere, Leitungen, Schächten, Kanälen.<br />
195
KRITERIUM 15: NACHSORGE – NACHSORGEFINANZIERUNG<br />
Sind die finanziellen Rücklagen ausreichend, um die Nachsorge und eine allfällige<br />
Sanierung der Deponie sicherzustellen?<br />
INDIKATOREN<br />
- Die nachvollziehbar berechneten Rücklagen für die Nachsorge (Inertstoff 5<br />
Jahre, Reststoff 15 Jahre, Reaktor 50 Jahre) werden mindestens proportional <strong>zur</strong><br />
Auffüllmenge geäufnet oder versichert.<br />
- Die nachvollziehbar berechneten Rücklagen für die Sanierung werden<br />
mindestens proportional <strong>zur</strong> Auffüllmenge geäufnet oder versichert.<br />
- Die Rücklagen für die Nachsorge sind gegen zweckfremde Verwendung<br />
abgesichert.<br />
- Die Rücklagen für die Sanierung sind gegen zweckfremde Verwendung<br />
abgesichert.<br />
- Besteht eine Versicherungslösung, so kann sie von k<strong>einer</strong> Partei gekündigt<br />
werden.<br />
KRITIK & ÄNDERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Bemerkungen:<br />
- Betrifft nicht Nachsorge sondern Störfallvorsorge<br />
- Titel: Nachsorge und Störfallfinanzierung<br />
- Nachsorgedauer ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich<br />
- Beeinflusst Eintrittswahrscheinlichkeit nicht, Kriterium sollte ausgegrenzt werden<br />
- Konkretisieren, bezogen auf Grösse der Deponie bewerten, genauer definieren<br />
welche Kosten gedeckt werden müssen (Reparaturkosten, Monitoringkosten, etc.)<br />
- Um Indikator 2 zu bewerten muss man das Schadstoffpotential kennen<br />
- Bei der Sanierung auf Altlastenverordnung verweisen (z.B. für Bauten muss auch<br />
gehaftet werden)<br />
- Zweckfremd definieren: z.B. sind Rücklagen dauerhaft gesichert<br />
- Indikator 5 streichen, es gibt keine Versicherung die nicht gekündigt werden kann<br />
Zusätzliche Indikatoren:<br />
- Worst-case Analyse<br />
196