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ETH-UNS - ETH Zürich

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82 <strong>ETH</strong>-<strong>UNS</strong> Fallstudie 2006 «Entscheidungsprozesse Wellenberg»<br />

sollte in einem fairen Aushandlungsprozess<br />

die Höhe und Art des finanziellen Ausgleichs<br />

angegangen und geregelt werden,<br />

um dem schnell erhobenen Vorwurf der Bestechlichkeit<br />

entgegenzuwirken. Dabei sollte<br />

unbedingt von klar definierten «Bürden»<br />

(z.B. erhöhte Transportbelastung) ausgegangen<br />

werden,die es auszugleichen gilt.Es<br />

ist aber auch darauf zu achten, dass die den<br />

künftigen Generationen zugeschriebenen<br />

Bürden auch ausgeglichen werden können.<br />

Dies kann beispielsweise über den Aufbau<br />

eines Fonds erreicht werden, von dem jeweils<br />

die Zinsen für (nachhaltige) Projekte<br />

genutzt werden.<br />

Die Komplexität nicht auf einzelne Aspekte<br />

verkürzen<br />

Der fast eine Menschengeneration dauernde<br />

Wellenberg-Prozess hat die technische<br />

und gesellschaftliche Vielschichtigkeit<br />

der Problematik offen gezeigt. Die Bevölkerung<br />

wird letzten Endes einem Lagerprojekt<br />

nur zustimmen, wenn sie von der Sicherheit<br />

und der Realisierbarkeit und von<br />

der Richtigkeit eines Vorhabens schrittweise<br />

überzeugt werden kann. Aus den vor<br />

und während der Studie geführten Gesprächen<br />

aber auch aus den unterschiedlichen<br />

Antwortmustern der Befragung wird deutlich,<br />

dass nicht ein einzelner Faktor über die<br />

Akzeptanz eines Lagers entscheidet.DieVerdes,<br />

HSK) vergleichbaren Niveau, schätzen<br />

also durchaus ihre fachliche Kompetenz.<br />

Das Vertrauen dürfte folglich nicht in erster<br />

Linie oder nicht nur von der Glaubwürdigkeit<br />

der Information abhängen, sondern es<br />

verbirgt sich hinter dem Vertrauen anderes<br />

wie beispielsweise auch Werthaltungen.<br />

Dennoch: Vertrauen kann aufgebaut werden.<br />

Dies ist aber eine eher langfristige Aufgabe<br />

und setzt Offenheit, Transparenz,<br />

nachvollziehbares Handeln voraus.<br />

Finanzieller Ausgleich (scheint) notwendig<br />

Wie kontrovers Geld im Zusammenhang<br />

mit einem Lager für radioaktive Abfälle gesehen<br />

wird, hat sich am Wellenberg-Projekt<br />

deutlich gezeigt. Für die einen darf Geld gar<br />

nicht im Spiel sein, da kein Risiko in Kauf genommen<br />

werden darf, das mit Geld «abgegolten»<br />

werden kann/darf. Die andere Sicht:<br />

Wenn schon eine solches Lager hingenommen<br />

werden muss, dann sollen die damit<br />

verbundenen Bürden auch durch Abgeltung<br />

aufgewogen werden. Dennoch, die Befragungsresultate<br />

lassen den Schluss zu, dass<br />

auch die Kritiker von finanziellem Ausgleich<br />

einen solchen akzeptieren würden, vorausgesetzt,<br />

über Geld wird – zumindest ernsthaft<br />

– erst gesprochen, wenn in einem alternative<br />

Standorte einbeziehenden Vergleich<br />

die Sicherheit des Standorts<br />

eindeutig gezeigt worden ist. Erst dann

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