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ETH-UNS - ETH Zürich

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Lagerung radioaktiver Abfälle – wie eine einst betroffene Bevölkerung die Dinge sieht 81<br />

Bedeutung, haben doch die Nidwaldnerinnen<br />

und Nidwaldner einen 17-jährigen Prozess<br />

hinter sich, und sie dürften entsprechend<br />

sensibilisiert worden sein für die verschiedenen<br />

Verfahrensaspekte. Es dürfte<br />

folglich sehr wichtig sein für die Wahrnehmung<br />

der dereinst Betroffenen in anderen<br />

Regionen der Schweiz, ob Alternativen geprüft,<br />

Standorte nach gleichen Kriterien verglichen,<br />

die Bedürfnisse der Bevölkerung<br />

angemessen berücksichtigt wurden, ob die<br />

notwendigen Informationen offen und unverfälscht<br />

zur Verfügung gestanden haben,<br />

Ressourcen für mögliche alternative Gutachten<br />

bereitgestellt wurden und ob die Bevölkerung<br />

die Möglichkeit hatte, am Entscheidungsprozess<br />

angemessen mitzuwirken.<br />

Gerade der Vergleich zwischen<br />

Wolfenschiessen und Dallenwil (Dallenwil<br />

fühlte sich ungerechter behandelt und weniger<br />

gut einbezogen) mag hier beispielhaft<br />

sein, um zu zeigen, was auf dem Spiel steht.<br />

Es kann wohl einiges schief gehen, das letztendlich<br />

in Vertrauensverlust und Widerstand<br />

münden kann. Entscheidend dürfte<br />

wohl die Startphase sein. Der Fall Wellenberg<br />

lehrt uns, dass wenn die Meinungen<br />

einmal gemacht sind, sie nur schwer zu verändern<br />

sind.<br />

Vertrauen ist Voraussetzung für Kooperationsbereitschaft<br />

Vertrauen in Institutionen und die sie repräsentierenden<br />

Personen wirkt zentral auf<br />

die Risikowahrnehmung und auf die Kooperationsbereitschaft.<br />

Anders formuliert: Vorhandenes<br />

oder nicht vorhandenes Vertrauen<br />

kann mitunter dazu führen, dass<br />

eine Technologie, ein Infrastrukturprojekt<br />

akzeptiert oder abgelehnt wird. Dieser Zusammenhang<br />

konnte auch bei der Befragung<br />

in Nidwalden deutlich festgestellt<br />

werden. So unterscheiden sich die beiden<br />

Gruppen der Befürwortenden und der Ablehnenden<br />

des Wellenberg-Projektes beim<br />

Vertrauen markant. Dies ist am deutlichsten<br />

– und exemplarisch – bei der Nagra, der<br />

seitens der Ablehnenden eher nicht vertraut<br />

wurde (Unterschied bezogen auf die Abstimmung<br />

2002: 3.56 pro gegenüber 2.02<br />

kontra). Die Nagra aber ist und war eine entscheidende<br />

Institution, ist sie doch von den<br />

Verursachern (Kernkraftwerbetreiber und<br />

Bund) beauftragt, «Lösungen für eine nachhaltige,<br />

dem Menschen und der Umwelt<br />

verpflichtete Entsorgung in der Schweiz zu<br />

erarbeiten und umzusetzen».Erstaunlicherweise<br />

sehen die Ablehnenden die Glaubwürdigkeit<br />

ihrer Informationen auf einem<br />

mit anderen Institutionen (z.B. Bundesamt<br />

für Energie oder Aufsichtsbehörde des Bun-

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