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ETH-UNS - ETH Zürich

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80 <strong>ETH</strong>-<strong>UNS</strong> Fallstudie 2006 «Entscheidungsprozesse Wellenberg»<br />

Folgerungen<br />

Sicherheit ist zentrales Element<br />

Sicherheit ist wohl das zentrale Element<br />

bei der weiteren Standortfindung für radioaktive<br />

Abfalllager.Das zeigen die Antworten<br />

bei mehreren Fragen und in unterschiedlichen<br />

Zusammenhängen (z.B. bei Fragen zu<br />

Wahrnehmung von Risiken, zu Emotionen,<br />

zu Standortalternativen). Dabei ist zu beachten,<br />

dass die Wahrnehmung von Risiken<br />

und das Bedürfnis nach Sicherheit unmittelbar<br />

zusammengehören. Ähnlich wie Risiko<br />

bei den meisten Menschen nicht einfach<br />

über die technisch-abstrakte Beziehung<br />

von Eintretenswahrscheinlichkeit<br />

eines Ereignisses und dessen Schadenshöhe<br />

erfasst wird, dürften auch hinter dem Begriff<br />

Sicherheit vielfältige Überlegungen zu<br />

vermuten sein. Dies zeigte sich mitunter bei<br />

den Fokusgruppen im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten.<br />

Dort wurden u.a. wiederholt<br />

auf sicherheitsrelevante Aspekte wie die<br />

Schwierigkeit des Transports der Abfälle im<br />

engen Tal oder die unsichere Geologie<br />

(Grundwasserverunreinigung) genannt, zu<br />

dessen Illustration auffällig häufig die<br />

Schwierigkeiten (Wassereinbrüche) beim<br />

gegenwärtigen Bau der Tunnelrampe der<br />

Zentralbahn von Grafenort nach Engelberg<br />

genannt wurden. Bei der Sicherheitsbeurteilung<br />

spielen aber auch Experten eine<br />

grosse Rolle. Hier sind bei den Befragten<br />

durch kontroverse Experteneinschätzungen<br />

offensichtlich Unsicherheiten entstanden.<br />

Die Bedeutung des Sicherheitsaspektes<br />

zeigt sich aber auch daran, dass sich die Befragten<br />

wohl um sich, deutlich stärker aber<br />

um künftige Generationen von Menschen<br />

sorgen. Die Befragten haben offensichtlich<br />

ein vitales Bedürfnis nach Sicherheit – für<br />

sich und für nachfolgende Generationen.<br />

Bei Sicherheit, so unser Eindruck, gibt es<br />

nichts zu verhandeln, Unsicherheit kann<br />

nicht mit Geld aufgewogen werden.<br />

Fairer transparenter Prozess nötig<br />

Ein Entscheidungs- oder Standortfindungsprozess<br />

ist zumindest bei der vorliegenden<br />

Problematik eine längerfristige<br />

Angelegenheit. Sehr viele technische und<br />

nicht-technische Sachverhalte müssen bearbeitet<br />

und teilweise gegeneinander abgewogen<br />

werden.Gerade auch weil es vermutlich<br />

nur wenige Gemeinden gibt, die a priori<br />

ein Lager auf ihrem Gebiet akzeptieren,<br />

kommt es sehr darauf an, dass ein Standortauswahlverfahren<br />

umsichtig geplant<br />

und durchgeführt wird.Die Bedeutung,welche<br />

das Verfahren für die Befragten hat,<br />

zeigt sich sehr deutlich an der ausgesprochen<br />

hohen Zustimmung für die unterschiedlichen<br />

Aspekte eines (fairen) Verfahrens.<br />

Diese hohe Zustimmung hat grosse

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