ETH-UNS - ETH Zürich
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72 <strong>ETH</strong>-<strong>UNS</strong> Fallstudie 2006 «Entscheidungsprozesse Wellenberg»<br />
Die Beantwortung der generalisierten<br />
Vertrauensfrage zeigt folgendes: zwei fast<br />
gleich grosse Gruppen (Abbildung 3.16). Die<br />
eine ist der Meinung, dass «den meisten<br />
Menschen [...] vertraut werden [kann]», die<br />
andere glaubt, «dass man im Umgang mit<br />
anderen Menschen [...] nicht vorsichtig genug<br />
sein [kann]». Hier fällt auf,dass es keine<br />
geschlechterspezifischen Unterschiede<br />
gibt. Hingegen haben die Ablehnenden eines<br />
Lagers deutlich höheres Misstrauen anderen<br />
gegenüber als die Befürwortenden.<br />
Interessant ist, dass auch Befragte, die Kinder<br />
haben, das gleiche Muster aufwiesen,<br />
also weniger Vertrauen in die Menschen haben<br />
als solche ohne Kinder.<br />
An anderer Stelle in diesem Kapitel wird<br />
gezeigt (vgl. Abschnitt «Fairer Entscheidungsprozess<br />
scheint zentral»), dass von<br />
den Befragten einer frühzeitigen und umfassenden<br />
Information hohe Wichtigkeit<br />
zugewiesen wird. Betrachten wir nun die<br />
Qualität der Informationen der verschiedenen<br />
Quellen im Vorfeld der Abstimmungen,<br />
stellen wir fest, dass diese im mittleren Bereich<br />
eingeschätzt wird. Die Befürwortenden<br />
(2002) schätzen die Qualität der staatlichen<br />
Institutionen wie «Regierungsrat<br />
Nidwalden» höher ein als die Ablehnenden;<br />
diese glauben eher, dass die Oppositionsgruppen<br />
verlässlichere Informationen<br />
liefern (Abbildung 3.17).<br />
Grundsätzlich eher vertrauen oder eher<br />
vorsichtig sein – zwei gleich grosse Gruppen<br />
44% (N=230)<br />
48% (N=248)<br />
8% (N=40)<br />
«Sind Sie der Meinung, dass man<br />
im Allgemeinen den meisten<br />
Menschen vertrauen kann, oder<br />
dass man im Umgang mit anderen<br />
Menschen nicht vorsichtig<br />
genug sein kann?» (N=508)<br />
«Den meisten Menschen kann vertraut werden»<br />
«Man kann nicht vorsichtig genug sein»<br />
«Weiss nicht»<br />
Abbildung 3.16