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ETH-UNS - ETH Zürich

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26 <strong>ETH</strong>-<strong>UNS</strong> Fallstudie 2006 «Entscheidungsprozesse Wellenberg»<br />

Schlussfolgerungen<br />

Umgang mit dem Thema<br />

nach wie vor heikel – aber<br />

Dialogbereitschaft ist<br />

sichtbar<br />

Nach dem Abstimmungs-Nein zu einem<br />

Sondierstollen für ein mögliches Lager für<br />

kurzlebige schwach- und mittelradioaktive<br />

Abfälle (SMA) im Wellenberg 2002 war eine<br />

gewisse Ruhe eingetreten. Diese Ruhe<br />

wurde gestört durch unsere ersten Anfragen<br />

für eine Fallstudie in der Region. Schnell<br />

haben Befürwortende und Ablehnende<br />

Stellung bezogen. Einige haben sich geweigert,<br />

an der Studie mitzuwirken: der Atomlobby<br />

nicht in die Hände spielen, alte Wunden<br />

nicht wieder aufreissen – so einige<br />

Stimmen im Vorfeld. Unsere Erfahrungen in<br />

Nidwalden lassen uns erahnen, welch<br />

schwierige Jahre die Nidwaldnerinnen und<br />

Nidwaldner mit demWellenberg-Projekt erlebt<br />

haben.<br />

Umso positiver ist die Bereitschaft vieler<br />

zu beurteilen, schliesslich doch mit uns gemeinsam<br />

die Entscheidungsprozesse zu<br />

analysieren. Mehr als 20 Personen – darunter<br />

alle Mitglieder des aktuellen Regierungsrats<br />

– haben uns in der Vorbereitung in<br />

Einzelinterviews wichtige Impulse gegeben.<br />

Über 20 Personen, Kritiker und Befürworterinnen<br />

der ersten Stunde,ehemalige und ak-<br />

tuelle Amtsträger haben uns bei den Arbeiten<br />

im Rahmen des Begleitgremiums kritisch<br />

unterstützt. Sie haben Zugang zu weiteren<br />

Personen ermöglicht und uns auf Stolpersteine<br />

aufmerksam gemacht. 26<br />

Personen, je zur Hälfte Befürwortende und<br />

Ablehnende, haben in zweistündigen Gruppeninterviews<br />

ihr Wissen und ihre Erfahrungen<br />

in die Studie eingebracht. 21 Personen<br />

aus Nidwalden – auch hier beide Seiten<br />

– haben Bausteine möglicher Entscheidungsprozesse<br />

bewertet. Einige Dutzend<br />

Telefongespräche und -interviews sowie<br />

Einzelgespräche wurden geführt. 532 Personen<br />

haben einen 16-seitigen Fragebogen<br />

ausgefüllt, der ihnen eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit demThema und viel Zeit<br />

abverlangt hat.<br />

Gerade die anfängliche Skepsis zeigt,<br />

dass die Thematik schwierig zu handhaben<br />

ist und es der notwendigen Sensibilität und<br />

Offenheit aller Beteiligter bedarf. Wir sind<br />

aber überzeugt, dass sich ein Weg finden<br />

lässt, den Entscheidungsprozess so zu gestalten,<br />

dass er transparent und nachvollziehbar<br />

die unterschiedlichen Interessen<br />

abdeckt.

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