ETH-UNS - ETH Zürich

24 ETH-UNS Fallstudie 2006 «Entscheidungsprozesse Wellenberg»
Abgeltung scheint
notwendig – auch wenn
ein Lager als sicher gilt
Dies zeigte sich u.a. in folgenden Ergebnissen:
• Die Diskussion um die Ausgleichszahlungen
war nicht bei den am häufigsten in
den Medien berichteten Argumenten
(Gruppe «Medien», Abbildungen 2.7 und
2.8).
• Die Befragung zeigt: eine generelle Zustimmung
zum finanziellen Ausgleich,
auch dann, wenn die Sicherheit des Lagers
garantiert ist; einen finanziellen
Ausgleich soll es v.a. für negative Auswirkungen
beim Bau und Betrieb eine Lagers
geben; der Zeitpunkt, wann über Abgeltungen
zu diskutieren ist, ist umstritten
(Gruppe «Bevölkerung», Abbildung 3.12).
• Die Art der Abgeltung wird als weniger
relevant gegenüber anderen Verfahrensaspekten
eingestuft.Die konkrete Ausgestaltung
ist dabei teilweise umstritten
(Gruppe «Prozess», Abbildungen 4.2 und
4.7).
Es scheint, dass die Gesellschaft gelernt
hat, dass die Übernahme bestimmter Funktionen
durch gesellschaftliche Gruppen (vgl.
den Artikel 31b über Direktzahlungen für
ökologische Massnahmen in der Landwirtschaft)
wie auch Regionen eine Leistung
darstellt und entschädigt wird. Bürden und
Nutzen sollten aber transparent gegenüber
gestellt werden.Das Problem der Abgeltung
ist so anzugehen, dass nicht der Eindruck
der «Käuflichkeit» entstehen kann. Es sollten
somit a priori sicherheitsrelevante Bedingungen
vor Ort erfüllt sein, bevor über
«Kompensation» diskutiert werden kann.
«Die gesamte Kommunikation
der Befürworter
war zu wenig sensibel
und professionell.
Hätte der ganz Kanton
z.B. durch Senkung der
Strompreise profitieren
können, wären die
Chancen der Zustimmung
gross gewesen.»
Mann, Stans, DN, Gegner
Projekt Wellenberg
1995 & 2002, Gegner
Kernenergienutzung.
FB Nr. 197