ETH-UNS - ETH Zürich

98 ETH-UNS Fallstudie 2006 «Entscheidungsprozesse Wellenberg»
Gruppe 1 hält die Ausgestaltung Vetorecht
tendenziell für zwingend erforderlich,
Gruppe 2 hält sie eher für inakzeptabel [*].
Zwei andere Beurteilungen stützen diese
Beobachtung: Die Bedeutung, welche
Gruppe 1 dem Einbezug der Bevölkerung zumisst,
wird durch die sehr tiefe Bewertung
des Einbezugs via Information begleitet
(Abbildung 4.8). Gruppe 2 hingegen vergibt
für diese Ausgestaltung einen deutlich höheren
Wert [*]. Andererseits ist Gruppe 2 –
analog zur ablehnenden Beurteilung des
Vetorechts – gegen eine Zuständigkeit der
potentiellen Standortgemeinden für die
Standortauswahl. Gruppe 1 hingegen vergibt
hier einen deutlich höheren Wert [*]. In
dem aufgezeigten Unterschied widerspiegeln
sich also deutlich unterschiedliche Auffassungen
von der Gestaltung komplexer
Entscheidungsprozesse. Vermutlich spielen
dabei Grundverständnisse von Demokratie
wie auch Kriterien von Effektivität und Effizienz
eine grosse Rolle.
Weniger ausgeprägter Dissens besteht
hinsichtlich der Grösse des Tiefenlagers, der
Art der Abgeltung sowie, wie oben erwähnt,
bei der Zuständigkeit für die Standortauswahl.
Bei der Grösse des Tiefenlagers lehnt
Gruppe 1 deutlich ein unbeschränktes Volumen
ab. Gruppe 2 beurteilt diese Option
deutlich positiver [*]. Schliesslich bestehen
zwei Unterschiede bezüglich der Ausgestaltung
der Abgeltung. Gruppe 2 lehnt die Option
keine Abgeltung ab und vergibt für
Sachleistungen eine moderat hohe Bewertung
(über 6). Gruppe 1 ist für die Option
keine Abgeltung offen [*], spricht sich aber
deutlich gegen Sachleistungen [*] aus.
Einbezug der Bevölkerung: starker Dissens hinsichtlich des Vetorechts
Information
[*]
Mitsprache und
Einspracherecht
[n.s.]
Mitgestaltung
des Prozesses
[n.s.]
Vetorecht und
Mitgestaltung
[*]
Gruppe 1
Gruppe 2
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
geht nicht
muss s0 sein
Abbildung 4.8