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ETH-UNS - ETH Zürich

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96 <strong>ETH</strong>-<strong>UNS</strong> Fallstudie 2006 «Entscheidungsprozesse Wellenberg»<br />

Bei der Ausgestaltung des Kontextes bevorzugt<br />

die gemischte Gruppe 2 (mehrheitlich<br />

Kernenergie-Befürwortende) die existierenden<br />

Kernkraftwerke weiter zu betreiben<br />

und lehnt den sofortigen Ausstieg<br />

deutlich ab (Abbildung 4.6). Die Bevorzugung<br />

hinsichtlich der Lage des Standortes<br />

stimmt mit den gesetzlichen Vorgaben<br />

überein (Standort in der Schweiz). Zudem<br />

wird die Dringlichkeit der Lösungsfindung<br />

durch die Ablehnung der Position, es gebe<br />

keinen geeigneten Standort, unterstrichen.<br />

Bei der Prozessgestaltung wird von dieser<br />

Gruppe der Einbezug der Bevölkerung (Mitsprache),<br />

eine breites Spektrum an Auswahlkriterien<br />

(auch planerische und sozioökonomische)<br />

und die letztendliche Zuständigkeit<br />

bei Bund und Kantonen bevorzugt.<br />

Deutlich abgelehnt werden das Vetorecht<br />

der Bevölkerung und die Möglichkeit, die<br />

Zuständigkeit den Standortgemeinden zuzuweisen.<br />

Eine klareVerbindlichkeit des Prozesses<br />

wird zwar befürwortet aber nicht als<br />

zwingend erforderlich erachtet. Die Zuständigkeit<br />

der Nagra wird nicht ausgeschlossen.<br />

Das Tiefenlager soll so ausgestaltet<br />

werden, dass es die Entsorgung nach den<br />

Empfehlungen der Expertengruppe Entsorgungskonzepte<br />

für radioaktive Abfälle<br />

(EKRA, d.h. «kontrollierte geologische Langzeitlagerung»)<br />

gewährleistet (kein Hütekonzept,<br />

d.h. oberirdische Lagerung mit<br />

ewiger Überwachung). Hinsichtlich der<br />

Grösse des Tiefenlagers besteht weder eine<br />

deutliche Bevorzugung noch eine klare Ablehnung.<br />

Das Lager soll vom Bund, nicht<br />

aber von einer «atomaren Priesterschaft»<br />

(d.h. das Wissen über Standort und die Gefährlichkeit<br />

der Abfälle wird von Generation<br />

zu Generation nach dem Modell religiöser<br />

Lehren überliefert) überwacht werden. Bei<br />

der Art der Abgeltung werden Umweltleistungen<br />

bevorzugt; dass es keinerlei Abgeltung<br />

geben solle, wird klar abgelehnt.

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