ETH-UNS - ETH Zürich

Überblick, Hauptbotschaften und Schlussfolgerungen 3
Hintergrund der Fallstudie
Die ETH Professur für Umweltnatur- und
Umweltsozialwissenschaften (UNS) führt
seit 1994 jährlich Fallstudien durch. Das sind
Lehr-Forschungsprojekte, die sich jeweils
mit einem gesellschaftlich bedeutsamen
Umweltthema auseinandersetzen. Folgende
Lernziele der Studierenden streben wir
an: mit komplexen, gesellschaftlich relevanten
Problemen im Umweltbereich umgehen;
ein Problem aus unterschiedlichen Perspektiven
betrachten und in enger Zusammenarbeit
mit der Gesellschaft angehen.
Darüber hinaus wollen wir einen Prozess
wechselseitigen Lernens von Wissenschaft
und Gesellschaft erzielen.
Der Umgang mit radioaktiven Abfällen
ist ein gesellschaftlich umstrittenes, vielschichtiges,
sozio-technisches Problem. Die
Frage der Standortsuche zur Lagerung radioaktiver
Abfälle ist eng mit unseren Lernzielen
gekoppelt und erschien uns somit als
ideales Fallbeispiel für die Lehrforschung.
Die Professur UNS arbeitet seit über zehn
Jahren zum Thema radioaktive Abfälle an
Forschungsprojekten mit und führt aktuell
auch ein Kooperationsprojekt mit der
Schweizer Elektrizitätsbranche durch. In
diesem Kooperationsprojekt erhalten wir
ein Sponsoring für verschiedene Projektarbeiten.
Die Kooperation steht unter der
Bedingung, dass keine Auftragsarbeit
durchgeführt und die Forschungsfreiheit
garantiert ist. Alle Ergebnisse stehen der Öffentlichkeit
in vollem Umfang zur Verfügung.
Unter anderem untersuchen wir in einem
Doktorat Gerechtigkeitsaspekte, die
sich beim Umgang mit radioaktiven Abfällen
stellen. Die Lehrveranstaltung Fallstudie
«Entscheidungsprozesse Wellenberg» wurde
vollständig aus den Mitteln der ETH bestritten.
Für die Nachbereitung der Fallstudie
werden Gelder aus dem Sponsoring genutzt.
Lagerung radioaktiver Abfälle
als Thema einer ETH-
UNS Fallstudie
Abbildung 1.1
Eines der Produkte der ETH-
UNS Fallstudien sind die
Schlussberichte in Buchform.