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Qs 10 Qualitätssicherung durch Zusammenarbeit - Univation

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Hans Langnickel<br />

QS <strong>10</strong><br />

Qualität<br />

Ähnlich, was die Kombination von großen Worten und eher doch bescheidenen<br />

Taten angeht, verhält es sich im Prinzip in vielen Bereichen sozialer Arbeit<br />

auch mit dem Thema Qualität.<br />

Klienten- und Betroffenenorientierung gehören seit Jahren oder Jahrzehnten<br />

zum selbstverständlichen „Standard“-Anspruch der Sozialarbeit und<br />

-pädagogik. Auch hier gilt: Dieser Standard ist bisher nirgends definiert. Es<br />

stimmt sicher, daß es Qualitätsdiskussionen schon gab, bevor die Fachdiskussion<br />

ISOfiziert wurde. Man kann z.B. nicht „so einfach“ öffentliche Mittel<br />

erfolgversprechend beantragen, sondern dem muß zumindest zunächst die<br />

Anerkennung als Jugendhilfeträger vorausgehen. Auch die Spitzenverbände<br />

nehmen nicht mehr jeden Antragsteller in ihren Reihen auf. Bei der Mittelvergabe<br />

gibt es förmliche Bewilligungsvoraussetzungen und am Ende dann<br />

rechnerische und sächliche Verwendungsnachweise, und es gibt schließlich<br />

die Heimaufsicht etc.<br />

All diese Aspekte haben irgendwie und irgendwo sicher etwas mit Qualität<br />

zu tun, aber wenig mit <strong>durch</strong>gehender <strong>Qualitätssicherung</strong>, einem konzeptionell<br />

begründeten Qualitätsmanagement oder gar einer bewußt gepflegten<br />

Qualitätskultur. So entspricht die Anerkennung als Jugendhilfeträger in<br />

etwa der bestandenen Fahrprüfung, die traditionelle Heimaufsicht, dies beginnt<br />

sich allerdings deutlich zu ändern, der Funktion der Flensburger Kartei:<br />

Wer Mindeststandards nicht mehr einhält, wird aus dem Verkehr gezogen<br />

oder analog: Ihm wird die Betriebserlaubnis entzogen.<br />

Die Festlegung und Einhaltung von festgelegten Mindeststandards ist zwar<br />

unverzichtbar, um die sprichwörtlichen schwarzen Schafe herauszufiltern,<br />

nur ist Qualitätsmanagement natürlich etwas anderes.<br />

Tatsächliche Qualitätsgarantie und Qualitätssorge allerdings waren in den<br />

meisten Arbeitsfeldern sozialer Arbeit bislang eher ein bescheidenes Thema.<br />

Wolkige Konzeptionen, äußerst zweifelhafte (man kann auch stärkere Worte<br />

benutzen) Projekt- oder Tätigkeitsberichte, ein bislang reichlich großzügiger<br />

Umgang mit fachlicher Evaluation – all das ist nach meiner Meinung zu<br />

Recht endlich auch ein ernstes Thema der Fachdiskussion. Hierfür braucht<br />

man die ISO-Normen gar nicht erst zu entdecken. Und was Klienten- und<br />

Kundenorientierung angeht, die ja eigentlich den Kern der Qualität auch von<br />

personenbezogenen sozialen Dienstleistungen ausmachen: Da beginnt die<br />

Einlösung des Qualitätsversprechens zumeist schon beim Problem der Öffnungszeiten<br />

(nach wessen Interessen richten sie sich?), und die Reihe der<br />

notwendigen Diskussionspunkte reicht bis zur Frage, wie denn Kunden oder<br />

Klienten mitbeteiligt werden an Planungsvorhaben und Programmerstellungen.<br />

Wo und wie oft führt die Beschwerde oder auch nur kritische Anmerkung<br />

eines Klienten zur Überprüfung, Korrektur oder gar Veränderung der<br />

eigenen Arbeitsweise bei Trägern und Mitarbeitern?<br />

Wie lassen sich nun die Themen Vernetzung und Qualität zusammenbringen<br />

– und das Ganze unter dem Aspekt der aktuellen Finanz- und Spardiskussion?<br />

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