Qs 10 Qualitätssicherung durch Zusammenarbeit - Univation

Mike Seckinger
QS 10
Dauerbeobachtung von Jugendhilfe in Deutschland“ 1 weisen darauf hin,
daß die Einführung neuer Steuerungsinstrumente wie Budgetierung oftmals
mit Mittelkürzungen verbunden werden. Es besteht die Gefahr, daß die in
den letzten Jahrzehnten mühsam aufgebaute Fachlichkeit mit einem großen
Paukenschlag der Sparhysterie geopfert wird.
Nichtsdestotrotz verbirgt sich in der Auseinandersetzung über sowie in der
Realisierung der notwendigen Vernetzungen ein Potential zur fachlichen
Weiterentwicklung sozialer Arbeit. So zeigte sich auf dieser Tagung, daß im
Nachdenken über die Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen dem professionellen
und dem Laiensystem eine Vielzahl von Problemen besprochen werden
müssen, deren Lösung zu einer Explizierung bzw. Verbesserung fachlicher
Standards beitragen kann. Es stellten sich beispielsweise Fragen nach
den Qualifikationsbedürfnissen und -notwendigkeiten Ehrenamtlicher, Fragen
danach, wie Ehrenamtliche ihre Handlungsautonomie behalten können
und von den Professionellen als kompetente Partner mit spezifischen Qualifikationen
anerkannt werden.
Auf dieser Tagung wurde sowohl diskutiert wie auch deutlich erlebbar, daß
Kooperation und Vernetzung ein durchaus schwieriges Geschäft sind, das
bestimmter Qualifikationen bedarf. Nicht ohne Grund wurde für den Bereich
der Wirtschaft der Begriff des Kooperationsmanagements (Tröndle, 1989)
entwickelt.
Kooperationen können und sollen kein Selbstzweck sein, sie finden immer im
Spannungsfeld von (unterstellten) Unterstützungsbedürfnissen der Zielgruppen,
den Organisationszielen und dem Kontrollauftrag der sozialen Arbeit
statt.
Mike Seckinger ist Dipl. Psychologe, wissenschaftlicher Referent für Forschung und Beratung im
Deutschen Jugendinstitut, Bereich Jugendhilfeforschung.
Zum Autor
Anschrift:
Mike Seckinger
Deutschen Jugendinstitut
Nockherstraße 2
81541 München
Fax 089 - 62 30 61 62
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Wird am Deutschen Jugendinstitut durchgeführt und vom BMFSFJ finanziert.
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