23.10.2014 Aufrufe

Qs 10 Qualitätssicherung durch Zusammenarbeit - Univation

Qs 10 Qualitätssicherung durch Zusammenarbeit - Univation

Qs 10 Qualitätssicherung durch Zusammenarbeit - Univation

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mike Seckinger<br />

QS <strong>10</strong><br />

gen nicht eintreten bzw. frühzeitigt erkannt werden, die Dauer von Störungen<br />

verkürzt und eine Chronifizierung möglichst verhindert wird (vgl. Lenz,<br />

1996, S. 15). Eine unter mehreren Aufgaben der Kooperation im Rahmen der<br />

sekundären Prävention ist es, die Unterstützungsangebote auch für die Zielgruppe<br />

erreichbar zu machen. Hundsalz zeigt am Beispiel von Erziehungsberatungsstellen<br />

auf, daß ein bestimmtes institutionelles Setting, in diesem<br />

Fall ein Ort, der von Ratsuchenden aufgesucht werden muß, für bestimmte<br />

Menschen die Hemmschwelle erhöht. Durch die systematische Vernetzung<br />

mit Einrichtungen und Institutionen, die mit diesen Menschen arbeiten, können<br />

auch Erziehungsberatungsstellen zu einem niedrigschwelligen Angebot<br />

werden. „Insofern hat Vernetzung hier die Funktion, spezifische Gruppen zu<br />

erreichen.“ (Hundsalz, 1996, S. 334) Tertiäre Prävention, deren Ziel die Vermeidung<br />

von „Rückfällen“ und die Linderung der Folgen psychosozialer Probleme<br />

ist, bedarf Kooperationsformen, die auf die konkrete Person zugeschnitten<br />

sind. Erfolgreiches Case Management im Sinne von Wendt<br />

(Wendt, 1991) erfordert umfassende Kenntnis des Sozialraumes, sowohl was<br />

die Lebensbedingungen des hilfesuchenden Individuums als auch was die<br />

Angebotsstruktur betrifft. Dieses Wissen scheint nur über umfangreiche Vernetzungen<br />

erwerbbar zu sein. Der Vernetzungsaufwand wird gemäß den Erwartungen<br />

des Case-Management-Konzepts <strong>durch</strong> eine erhöhte Effektivität<br />

der Hilfeleistungen ausgeglichen.<br />

Diesen eher theoretisch abgeleiteten Erwartungen an das, was interorganisationelle<br />

Netzwerke leisten können müßten, entsprechen in etlichen Punkten<br />

die Erwartungen und Hoffnungen, die auch Praktiker/-innen mit Kooperation<br />

verbinden. So formulierten auf dem brandenburgischen Jugendhilfetag<br />

1996 die Teilnehmer/-innen eines Arbeitskreises zum Thema „Netzwerkarbeit<br />

– Stadtteilarbeit – neues Aufgabenfeld für soziale Dienste“ die Erwartungen,<br />

❒<br />

❒<br />

❒<br />

❒<br />

❒<br />

❒<br />

❒<br />

daß Kooperationszusammenhänge der Realisierung von Praxisprojekten<br />

dienen,<br />

daß sie helfen, die Solidarität zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

sozialer Dienste zu erhöhen,<br />

daß sie Transparenz herstellen sollen,<br />

daß jedes Netzmitglied weiß, was und wie die anderen arbeiten,<br />

daß sie helfen, qualitative Neuorientierungen zu finden,<br />

daß sie den/die einzelne Sozialarbeiter/-in stärken und den fachlichen<br />

Austausch befördern und<br />

daß sie schließlich der Psychohygiene dienen, ein Ort der kollegialen<br />

Beratung sein könnten.<br />

47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!