Qs 10 Qualitätssicherung durch Zusammenarbeit - Univation
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QS <strong>10</strong><br />
Mike Seckinger<br />
Qualität <strong>durch</strong> Kooperation – eine begründete Hoffnung?<br />
Mike Seckinger<br />
Das Thema Kooperation bekommt in der Jugendhilfediskussion einen immer<br />
bedeutenderen Platz, nicht zuletzt wegen den immer knapper werdenden<br />
Ressourcen in den Kommunen. Auf der Suche nach Wegen zur Effizienz- und<br />
Effektivitätssteigerung erscheint Kooperation als Königsweg. Kooperation<br />
und Vernetzung stellen für nahezu jede der Handlungs- bzw. Strukturmaximen<br />
des achten Jugendberichts (Prävention, Regionalisierung, Alltagsorientierung,<br />
Partizipation und Integration) ein strukturelles Moment dar. Ohne<br />
Kooperation ist die Realisierung der Handlungsmaximen nicht oder zumindest<br />
nur sehr erschwert möglich. Dies würde, in Anlehnung an den achten<br />
Jugendbericht, eine Hürde für die Konkretisierung einer lebensweltorientierten<br />
Jugendhilfe bedeuten, denn Kooperation, verstanden als konkrete <strong>Zusammenarbeit</strong>,<br />
Einmischung, Vernetzung und Kommunikation, stellt das<br />
Bindeglied zwischen den einzelnen Arbeitsfeldern, Instanzen und Institutionen<br />
innerhalb und außerhalb der Jugendhilfe dar.<br />
Besonders im Zusammenhang mit der Diskussion um neue Steuerungsmodelle<br />
und Qualitätsentwicklung taucht Kooperation als Zauberformel zur Lösung<br />
vielfältiger Probleme auf. Beispielhaft sei hier der neunte Jugendbericht<br />
erwähnt, in dem darauf hingewiesen wird, daß „im Interesse einer betroffenenorientierten<br />
und kleinräumig angelegten Überprüfung und Weiterentwicklung<br />
von Angeboten, Diensten und Einrichtungen der Jugendhilfe ...<br />
auch unterhalb der Ebene der Jugendhilfeausschüsse dauerhaft angelegte<br />
Strukturen und Foren der Diskussion und Bewertung von Jugendhilfeleistungen<br />
installiert werden (sollten).“ (BMFSFJ, 1994, S. 566)<br />
Im neuesten KGSt-Bericht (3/96) wird die Bedeutung der Kooperation im<br />
Rahmen der Jugendhilfeplanung für die Zielbestimmung und Zielerreichung<br />
in der Jugendhilfe betont. So heißt es in dem Bericht:<br />
„ In der Vergangenheit wurden Ziele und Strategien vielfach <strong>durch</strong> eine (objektive)<br />
Planungsstelle festgelegt. Dem unterliegt ein veraltetes und untaugliches<br />
Planungsverständnis. Jugendhilfeplanung ist heute notwendig ein<br />
fortwährender Abstimmungsprozeß zwischen Politik, Verwaltung und freien<br />
Trägern. Auch fehlen vielerorts noch angemessene Beteiligungsformen für<br />
Kinder, Jugendliche und deren Erziehungsberechtigte.“ (KGST-Bericht 3/96,<br />
S. 8; Klammern im Original)<br />
Auf dem Hintergrund solcher und anderer normativer Erwartungen sowie<br />
der Fachtagung „Patentrezept Vernetzung“ wird in diesem Beitrag die Beziehung<br />
der Konzepte Kooperation, Prävention und Qualität reflektiert und<br />
auf mögliche Grenzen und Gefahren von Kooperationen hingewiesen.<br />
Programmdiskussion Kooperation und Qualität<br />
44<br />
Die Diskussion über Kooperation ist geprägt von normativen Konzepten getreu<br />
dem Motto: „Wenn nur alle (damit sind die jeweils Beteiligten gemeint)<br />
miteinander kooperieren würden, dann wäre alles viel besser.“