Qs 10 Qualitätssicherung durch Zusammenarbeit - Univation
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QS <strong>10</strong><br />
Heinz Altena<br />
Es herrscht eine gewisse Anarchie. Ein solches Klima eignet sich, um<br />
Frust abzubauen, Schuldige zu suchen und Vorurteile zu pflegen. Konstruktive<br />
Ansätze beginnen meist mit den Worten „Wir sollten<br />
mal...“und damit enden sie dann auch.<br />
3. Hier schlägt das Herz eines jeden „Gremienhengstes“. Tagesordnung,<br />
Einladungsfristen, Wahlen, Abstimmungen, Geschäftsordnungsdebatten<br />
sind das Salz in einer solchen Gremiensuppe. Der Lustgewinn liegt<br />
für manche in der Sache selbst. Lokalfürsten haben endlich (noch) eine<br />
Bühne zur Selbstdarstellung. Schnell wird der eigentliche Sinn und<br />
Zweck des Ortsbündnisses vergessen. Die Kraft verschleißt sich im Formalen.<br />
Die Sitzungen sind lang und haben bald keinen Unterhaltungswert<br />
mehr.<br />
4. Mehrere Institutionen (mindestens zwei) schließen sich für einen bestimmten<br />
Zweck zusammen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.<br />
Zur Realisierung dieses Anliegens wird eine neue Organisation ins Leben<br />
gerufen.<br />
Beispielsweise könnten die Arbeiterwohlfahrt (AWO), ein gemeinnütziger<br />
Verein (e.V.) und die evangelische Kirchengemeinde auf die Idee<br />
kommen, sich der Probleme von ausländischen Jugendlichen anzunehmen.<br />
Hierzu wird ein neuer Verein gegründet. Inwieweit dieses Unterfangen<br />
erfolgreich ist, hängt von vielen Faktoren ab und ist im Einzelfall<br />
zu prüfen. Konflikte könnten entstehen, wenn die jeweiligen „Mütter“<br />
in Konkurrenz zum gemeinsamen „Kind“ geraten.<br />
5. Nicht Institutionen, sondern Personen schließen sich zu einer neuen<br />
Organisation, z. B. zu einem Bürger- oder Förderverein zusammen. Vorteile<br />
einer solchen Konstruktion sind u.a. die basisdemokratischen<br />
Strukturen, eine relative Klarheit über Zwecke und Ziele und die Rechtsfähigkeit<br />
(Spendenbescheinigung und Trägerschaft eigener Projekte).<br />
Jedoch sollten auch einige mögliche Nachteile nicht verschwiegen werden.<br />
Diese bestehen in einer Formalisierungsgefahr, in der Ortsborniertheit<br />
und in einer potentiellen Stromlinienförmigkeit.<br />
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6. Etwas außerhalb der Systematik ist der letzte Aspekt institutionell-räumlicher<br />
Vernetzung angesiedelt. Früher oder später taucht in Stadtteilgremien/Stadtteilkonferenzen<br />
immer die Frage auf: Welche Möglichkeiten<br />
haben wir eigentlich, (politisch) Einfluß zu nehmen? Und<br />
immer wieder wird es hierzu zwei Meinungen geben. Zum einen: Das<br />
Gremium hat keine Legitimation. Einzig die gewählten Vertreter/innen<br />
und deren Gremien (Bezirksausschuß, Jugendhilfeausschuß, Rat usw.)<br />
sind berechtigt, über den Ortsteil und für die dort lebenden Menschen<br />
zu beraten und zu entscheiden. Zum anderen: Stadtteilkonferenz ist eine<br />
neue Form der Mitbestimmung und Mitgestaltung. Die traditionellen<br />
Politiken haben versagt. Die Akteure vor Ort sind kompetent und<br />
mündig. Ihnen steht das Recht zu, sich direkt einzumischen.