Qs 10 Qualitätssicherung durch Zusammenarbeit - Univation
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QS <strong>10</strong><br />
Dieter Oelschlägel<br />
Der erste Schritt, Gemeinwesenarbeit zu machen, ist die Klärung und Herstellung<br />
angemessener Rahmenbedingungen:<br />
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Felduntersuchung/Stadtteilanalyse: lebensweltorientiert, kein<br />
Strukturdatenfriedhof, sondern Bedeutungen erkennen<br />
Klärung der institutionellen Bedingungen: Räume, materielle<br />
und personelle Ressourcen, Absicherung <strong>durch</strong> den Träger<br />
Klärung der Bündnispartner im Gemeinwesen<br />
Klärung der eigenen Bedingungen: Kompetenz, Bereitschaft,<br />
sich auf die Lebenswelt und die Arbeitsform GWA mit allen<br />
denkbaren Konflikten einzulassen<br />
Gemeinwesenarbeit<br />
und Verntzung<br />
Hier spielt Vernetzung als ein Handlungselement von GWA eine wesentliche<br />
Rolle. GWA kann nicht von einer Person gemacht werden; das Gemeinwesen<br />
soll zum handelnden Subjekt werden, und das bedeutet Kooperation und<br />
Koordination möglichst vieler Akteure im Stadtteil.<br />
Ich möchte jetzt nicht noch einmal eine Theorie der Netzwerke entfalten; aber<br />
einige Tatbestände, die mir wichtig sind, möchte ich doch noch nennen.<br />
Netzwerke<br />
Zur Erinnerung: Der Netzwerkbegriff ist in Westdeutschland im sozialen und<br />
kulturellen Milieu der Protestbewegungen der 60er und 70er Jahre an die Öffentlichkeit<br />
getreten. In sozialen Netzen sollte das Bedürfnis nach unmittelbarer<br />
Kommunikation und gesellschaftlicher, verändernder Betätigung verwirklicht<br />
werden (können). Netzwerke waren eine Reaktion auf wohlfahrtsstaatlich-bürokratische<br />
Reglementierungen, der Versuch, eine selbstorganisierte<br />
Antwort darauf zu finden.<br />
Diesen historischen Grund sollten wir nicht vergessen, wenn wir uns mit<br />
dem Modebegriff „Vernetzung“ im Erwartungshorizont zwischen Effizienz<br />
und Effektivität (Effizienzstruktur) einerseits und spontaner, antibürokratischer<br />
Organisationsfähigkeit (Solidarstruktur) andererseits beschäftigen.<br />
Netzwerke beruhen auf sozialem Tausch (Informationen, Weltdeutungen,<br />
Unterstützungsleistungen etc.) und auf einem hohen Grad von Informalität.<br />
Strenggenommen lassen sie sich nicht regelhaft organisieren, sondern nur<br />
kommunikativ knüpfen. Sie benötigen alltagsweltliche Formen der Initiation,<br />
um in Gang zu kommen – vom Klatsch über die Kneipe bis hin zu persönlicher<br />
Ansprache. Wenn Tausch und Informalität nicht mehr tragen – und z.B.<br />
von Verregelung und Konkurrenz überformt werden –, dann geht Vernetzung<br />
über in organisierte Arbeitsteilung (Kooperation).<br />
In der GWA zielt Vernetzung in zwei Richtungen:<br />
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Vernetzung der Menschen (Bürger, Betroffene u. a.) im Gemeinwesen<br />
und<br />
Vernetzung der „Professionellen“ im Gemeinwesen.