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Qs 10 Qualitätssicherung durch Zusammenarbeit - Univation

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Dieter Oelschlägel<br />

QS <strong>10</strong><br />

Vernetzung im Gemeinwesen<br />

Dieter Oelschlägel<br />

Sowohl in der sozialen Arbeit als auch in der kommunalen Sozialpolitik ist<br />

der deutliche Trend zu beobachten, neben oder statt der zielgruppenbezogenen<br />

Problemlösungsstrategien auch raumbezogene Zugriffsformen zu<br />

entwickeln.<br />

Seit fünf Jahren haben wir nun das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG),<br />

das der Jugendhilfe den Auftrag erteilt, „positive Lebensbedingungen für<br />

junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche<br />

Umwelt zu erhalten und zu schaffen“(KJHG §1 Abs. 3 Nr. 4). Dieser Auftrag<br />

weist schon deutlich darauf hin, daß es um den einzelnen in seiner Lebenswelt<br />

geht.<br />

Christian Schrapper hat das aktuell und sehr schön beschrieben:<br />

„... die Bezirke und Quartiere, in denen die Menschen leben, die Wohnumgebung,<br />

die Einkaufsmöglichkeiten, der öffentliche Personennahverkehr,<br />

Schulen, Jugendheime, Kneipen, Kirchen und Sportplätze, alle diese<br />

Orte und Institutionen, aber auch das Leben in Vereinen und Klubs, die<br />

informellen Kanäle der Nachbarschaften, Wohnblocks und Straßen, Kultur<br />

und Klima eines Viertels, müssen zu Bezugspunkten werden für das<br />

Verstehen der Belastungen, Krisen und Notlagen der Menschen, die hier<br />

leben. Die traditionell beziehungsgeschichtlich-biographisch orientierte<br />

Dimension des Verstehens muß <strong>durch</strong> eine sozialräumliche gleichberechtigt<br />

ergänzt, nicht ersetzt werden. Erst wenn wir auch lernen, die Menschen<br />

in ihren Verhältnissen zu sehen und zu verstehen, können wir auch<br />

den Einfluß der Verhältnisse auf das Verhalten begreifen und mit ihnen<br />

ausloten, wie Verhältnisse und Verhalten ausgehalten oder verändert<br />

werden können.“ (Schrapper, 1995,<strong>10</strong>9)<br />

Lebenswelt<br />

und Sozialraum<br />

Hier wird nach Belastungen – aber auch nach Resssourcen – im Sozialraum<br />

der Menschen gefragt, und bisher eher personenbezogene Sichtweisen der<br />

sozialen Arbeit werden überschritten. Dies ist eine aktuelle Tendenz nicht nur<br />

in der Sozialarbeit. Die Zunahme sozialer Probleme hat einen Umdenkungsprozeß<br />

in Stadtentwicklung und Stadtpolitik mitbewirkt, der in seinen Wirkungen<br />

noch gar nicht voll eingeschätzt werden kann, nämlich eine erhöhte<br />

Aufmerksamkeit für sozialräumliche Strategien.<br />

In einem Symposium des Deutschen Institutes für Urbanistik im Jahre 1993<br />

wurde dazu ausgeführt: „Kommunale Sozialpolitik denke und handle in der<br />

Regel gruppenbezogen, nicht raumbezogen. Die Kommunen drückten sich<br />

um die Anerkennung der Berücksichtigung räumlicher Einflüsse. Die räumliche<br />

Umwelt der einzelnen Bevölkerungsteile bleibe ausgeklammert. In dieser<br />

Hinsicht komme dem Stadtteil besondere Bedeutung zu.“ (Mäding,<br />

1994, 95)<br />

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