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Qs 10 Qualitätssicherung durch Zusammenarbeit - Univation

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QS <strong>10</strong><br />

Hans Langnickel<br />

Der Gutachterausschuß, der gewählt wird und <strong>durch</strong> Vertreter der verschiedenen<br />

Organisationen besetzt ist, kann das Siegel uneingeschränkt oder unter<br />

Vorbehalt verleihen, wenn noch bestimmte Auflagen zu erfüllen sind. Er<br />

kann auch das Gütesiegel verweigern, wenn es berechtigte Zweifel an der<br />

Einhaltung der Qualitätsvorgaben gibt.<br />

Die Schwächen dieser strategischen Allianz in Sachen Qualität liegen neben<br />

den allgemeinen Schwächen jedes internen Gütesiegels (der Volksmund<br />

sagt ja auch, etwa wenn es um die Begutachtung von ärztlichen Fehlleistungen<br />

<strong>durch</strong> Standeskollegen geht: "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge<br />

aus") darin, daß sie nur Minimalanforderungen formulieren kann (kleinster<br />

gemeinsamer Nenner).<br />

Die Stärke allerdings liegt vor allem in seiner Selbstverwaltungsstruktur, die<br />

hier zwischen völlig verschiedenen Trägern entwickelt wurde. Qualität ist,<br />

gerade wenn man von einem kunden- oder klientenorientierten Ansatz ausgeht,<br />

äußerst umstritten. Um so bemerkenswerter ist, daß sich die beteiligten<br />

ca. 150 Träger auf 40 Qualitätskriterien haben einigen können. Und die<br />

hier zustandegekommene Koalition in Sachen Qualität schützt ihre Mitglieder<br />

heute weitgehend vor jeder externen Qualitätsdiskussion.<br />

Die spontane Reaktion der meisten auf das Beispiel Weiterbildung e.V. lautet<br />

zumeist: So etwas geht bei uns nicht (typische Killerphrase). Der Zweck jedes<br />

(branchenübergreifenden) Benchmarking besteht aber genau darin zu<br />

zeigen, daß und wie etwas geht. Und die Buntheit und Vielfalt der Träger der<br />

Erwachsenenbildung – in diesem Bündnis sind Träger beruflicher, sprachlicher<br />

und allgemeinpolitischer Bildung vertreten – ist mindestens so groß,<br />

wie es z.B. die Meinungsunterschiede in der sozialen Arbeit zur richtigen Position<br />

in der Drogenarbeit, der GWA, der Arbeit mit gewaltbereiten Jugendlichen<br />

etc. sind.<br />

Das Beispiel zeigt jedenfalls, daß sich qualitativ gute interorganisatorische<br />

Beziehungen hervorragend zu erfolgreichen strategischen Bündnissen und<br />

Koalitionen auch im Bereich der <strong>Qualitätssicherung</strong> und des Qualitätsmanagements<br />

eignen.<br />

Voraussetzung dafür sind ein vertrauensförderndes Kooperationsverhalten,<br />

kooperationsfördernde Organisationsstrukturen und ein effizientes Managementsystem.<br />

Vernetzung ist kein Patentrezept per se.<br />

18<br />

Der Erfolg solcher Kooperationen hängt vor allem und in erster Linie davon<br />

ab, inwieweit es gelingt, für alle Beteiligten an einer gemeinsamen Kooperation<br />

eine „Gewinnsituation“ herzustellen. Nur wenn für die Betroffenen sicher<br />

ist, daß sie <strong>durch</strong> Kooperation gemeinsame Vorteile haben und sich da<strong>durch</strong><br />

positive Entwicklungschancen für die Zukunft ihrer Einrichtung ergeben,<br />

ist es möglich, solche strategischen Bündnisse in Sachen Qualität zu bilden.

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