Qs 10 Qualitätssicherung durch Zusammenarbeit - Univation
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Hans Langnickel<br />
QS <strong>10</strong><br />
schen Umsetzung von <strong>Qualitätssicherung</strong>s- und Managementsystemen in<br />
sozialen Einrichtungen gibt. Dies ist ein großes Problem.<br />
Wenn man Qualität als die Fähigkeit einer Organisation definiert, Dienstleistungen<br />
anzubieten, die die Bedürfnisse der Nachfrager (Klienten, Betroffene,<br />
Hilfesuchende, Kunden etc.) erfüllen, dann haben Träger sozialer Dienste<br />
generell sicherlich kein Recht mehr, eine Diskussion über Qualität von<br />
sich zu weisen. Es gibt keine logisch überzeugende Argumentation dafür,<br />
daß sie in Hinblick auf die Qualitätsansprüche von Kunden, Vertragspartnern<br />
und Zuschußgebern etwas Besonderes sind. Die Qualität der Arbeit z.B. in<br />
Jugendeinrichtungen ist in privaten, kommunalen und Einrichtungen gemeinnütziger<br />
freier Träger unter Qualitätsaspekten (dies gilt ja auch für den<br />
Pflegebereich, Kindertagesstätten etc.) völlig gleich zu diskutieren. Überall<br />
muß Qualität zunächst festgelegt und dann <strong>durch</strong>gesetzt werden. Qualität<br />
ist eine fundamentale Eigenschaft der Arbeit von sozialen Organisationen,<br />
und es wäre naiv so zu tun, als hätte man überhaupt eine Entscheidung pro<br />
und contra Qualitätsmanagement zu treffen. (Langnickel, 1996)<br />
Streiten kann man sich – und dies geschieht ja auch – über den Qualitätsbegriff<br />
selber, und Einigkeit besteht ja auch weitgehend darin, daß Träger, Zuschußgeber,<br />
Mitarbeiter und Klienten/Hilfesuchende jeweils ganz eigene<br />
Vorstellungen davon haben (müssen), was Qualität bedeutet.<br />
Jedenfalls können Vernetzungen verschiedener Träger große Chancen bieten,<br />
zu einer gemeinsamen Qualitätsposition zu gelangen.<br />
In Aachen haben sich verschiedene Vereine unter einem Gütesiegel zusammengeschlossen<br />
– mit Qualitätsversprechen – , um Sponsoren zu gewinnen;<br />
das gleiche gilt für KölnKids, einen Zusammenschluß Kölner Jugendhilfeträger<br />
(im Bereich der Jugendkulturarbeit), die potentiellen Sponsoren versprechen,<br />
fünf ausdrücklich benannte Qualitätskriterien einzuhalten. (Kölner<br />
Förderfonds für Jugendkulturarbeit, 1996; KABI 32/1996)<br />
Das z.Zt. wohl bekannteste Beispiel im Bereich der Erwachsenenbildung ist<br />
das Gütesiegel Weiterbildung Hamburg e.V., das ich kurz im Sinne eines<br />
branchenübergreifenden Benchmarking beschreiben will, da es wegen seines<br />
regionalen Bezugs als interessante Anregung für die Entwicklung von gemeinsamen<br />
Qualitätsstandards und eines gemeinsamen <strong>Qualitätssicherung</strong>ssystems<br />
auch in regional vernetzten Strukturen im Bereich der sozialen<br />
Arbeit dienen kann. (Vgl. Weiterbildung Hamburg, 1993; Keuper u.a., o.J.)<br />
Die mittlerweile ca. 150 Weiterbildungseinrichtungen in Hamburg haben<br />
vor einigen Jahren gemeinsam den Weg beschritten, mit Hilfe eines gemeinsamen<br />
Gütesiegels <strong>Qualitätssicherung</strong> zu betreiben. Dieses Gütesiegel wird<br />
<strong>durch</strong> Mitgliedschaft im Verein „Weiterbildung Hamburg e.V.“ erworben,<br />
wobei die Mitgliedschaft darin an die Verpflichtung auf bestimmte Qualitätskriterien<br />
gekoppelt ist.<br />
Die Mitglieder haben sich auf insgesamt 40 Qualitätsmerkmale und -standards<br />
geeinigt und garantieren deren Einhaltung in Form einer Selbstverpflichtung.<br />
Darüber hinaus ist ein Gutachterausschuß eingesetzt, dessen<br />
Aufgabe es ist, die Einhaltung der Vorgaben zu überwachen.<br />
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