Daten und Fakten 2011 - Universitätsspital Basel
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Bereich Chirurgie 33<br />
Rekonstruktion eines Nasenflügels eingesetzt (M. Haug, I. Fulco, D. Schaefer). Das<br />
neue Verfahren erspart dem Patienten eine Spenderoperation am Ohr <strong>und</strong> ist aus<br />
wissenschaftlicher Sicht wegen der Möglichkeit feingeweblicher Kontrolluntersuchungen<br />
von grossem Interesse.<br />
Vorbereitet wurde ferner eine klinische Studie zur Verbesserung der Knochenheilung<br />
bei Oberarmbrüchen. Dazu werden körpereigene Zellen des Fettgewebes während<br />
der Operation des Oberarmbruchs entnommen, unmittelbar intraoperativ aufgereinigt<br />
<strong>und</strong> zur Förderung der Knochenheilung in die Bruchzone eingebracht. Die Untersuchung<br />
wurde im Berichtsjahr von der zuständigen ethischen Kommission <strong>und</strong> dem<br />
B<strong>und</strong>esamt für Ges<strong>und</strong>heit genehmigt <strong>und</strong> kann beginnen (F. Saxer, M. Jakob).<br />
In einer weiteren klinischen Studie, die <strong>2011</strong> von der ethischen Kommission bewilligt<br />
wurde <strong>und</strong> sich derzeit noch im Prüfungsverfahren von Swissmedic befindet, soll Nasenknorpel<br />
zur Reparatur von Gelenkverletzungen der Oberschenkelrolle im Kniegelenk<br />
(Femurkondylus) eingesetzt werden. Die Studie mit dem Akronym „nose to<br />
knee“ wurde durch Gr<strong>und</strong>lagenuntersuchungen <strong>und</strong> präklinische Untersuchungen in<br />
einem Schafmodell intensiv vorbereitet <strong>und</strong> soll einen weiteren Beitrag zur Umsetzung<br />
regenerativer Konzepte in die Klinik liefern (M. Jakob, M. Mumme, M. Arnold<br />
[KSB], G. Pagenstert, T. Schwamborn [Crossklinik]).<br />
Die Behandlung grosser Knochendefekte mit Methoden des Tissue Engineering<br />
bleibt schwierig. Im Berichtsjahr konnte ein geeigneter Knochenersatz aus mesenchymalen<br />
<strong>und</strong> endothelialen Vorläuferzellen, die aus menschlichem Fettgewebe isoliert<br />
wurden, in einem Perfusionsbioreaktor hergestellt <strong>und</strong> mit vielversprechenden<br />
Resultaten getestet werden: Bei nicht immunkompetenten Ratten wurde die Bildung<br />
grösserer Knochenmengen nachgewiesen.<br />
Die laborinterne Entwicklung von Bioreaktoren hat zu externer Nachfrage zunächst<br />
seitens unserer Partner geführt <strong>und</strong> damit die Ausgründung der Firma Cellec angestossen.<br />
Cellec wurde <strong>2011</strong> gegründet, um Bioreaktoren im Kontext eines Netzwerks<br />
von Partnerfirmen weiter zu entwickeln, zu produzieren <strong>und</strong> zu vertreiben. Das Startup<br />
Unternehmen konnte sich auch als industrieller Forschungspartner in das Europäische<br />
Verb<strong>und</strong>projekt BIO-COMET erfolgreich einbringen <strong>und</strong> wird somit aus der Europäischen<br />
Union mitfinanziert.<br />
Das Forschungsprojekt BIO-COMET zielt auf die Entwicklung klinisch einsetzbarer<br />
Bioreaktoren für das Tissue Engineering. Dieses Projekt, das 9 Partner <strong>und</strong> ein Gesamtbudget<br />
von 9 Mio € umfasst, wird erstmals von <strong>Basel</strong> koordiniert (Prof. I. Martin).<br />
Neben Gestaltungsmöglichkeiten, Anerkennung <strong>und</strong> Finanzierungspotenzial bedeutet<br />
das natürlich auch Verantwortung <strong>und</strong> Bindung von Ressourcen. Neben BIO-<br />
COMET wurden im Berichtsjahr ein weiteres europäisches Projekt (Eurostars: „High<br />
yield cartilage cell isolation for commercially viable, single surgery knee cartilage repair“),<br />
zwei SNF-Projekte (mesenchymale Stammzellen als Zellquelle für das chondrale<br />
Tissue Engineering) <strong>und</strong> ein AO-Projekt (endochondrale Ossifikation) neu eingeworben.