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Jahresbericht 2005 Universitätsspital Basel

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Augenchirurgie: Spitzenleistung Miniaturisierung<br />

Ophtalmologie<br />

Die Mikrochirurgie im Auge stellt eine besondere<br />

medizintechnische und chirurgische Herausforderung<br />

dar. Mit einem Durchmesser von nur etwas<br />

mehr als 20 mm weist das Auge eine faszinierende,<br />

aber komplizierte und nur durch den Augeninnendruck<br />

garantierte ballonähnliche Struktur auf. Als<br />

optisches System werden zudem höchste Anforderungen<br />

an Gleichmässigkeit und Konstanz der Form<br />

gestellt. Sämtliche Operationswunden müssen<br />

daher absolut wasserdicht sein und dürfen zu keinerlei<br />

Verformung des Auges führen.<br />

Die rasante Entwicklung der Mikrochirurgie in der<br />

Augenheilkunde hat in der zweiten Hälfte der 90er-<br />

Jahre mit der steten Weiterentwicklung der Operation<br />

des Grauen Stars (Katarakt) begonnen. Sie ist<br />

mittlerweile der häufigste am Menschen durchgeführte<br />

Eingriff überhaupt. Durch zwei bis drei nur<br />

etwa 1 – 3 mm grosse feinste Einschnitte am Rande<br />

der Hornhaut lässt sich heute die harte, eingetrübte<br />

Linse zertrümmern und gleichzeitig absaugen. Anschliessend<br />

wird eine kleine zusammengerollte oder<br />

gefaltete künstliche Linse in die zurückgebliebene<br />

Hülle der alten Linse eingesetzt. Eine schonende, lamellenartige<br />

Konstruktion der Wundöffnungen, ähnlich<br />

einem Ballventil, garantiert nach der Operation<br />

einen absolut wasserdichten Wundverschluss auch<br />

ohne Naht, der auch für den Experten kaum sichtbar<br />

ist. Dieses Vorgehen ist inzwischen so schonend,<br />

dass für die Operation eine Betäubung nur mit Augentropfen<br />

in den meisten Fällen vollkommen ausreichend<br />

ist.<br />

Die momentane Spitzenleistung im Bereich der medizintechnischen<br />

Miniaturisierung wird in der minimalinvasiven<br />

Glaskörper- und Netzhautchirurgie<br />

erbracht. Sämtliche Tätigkeiten, die für diese komplexen<br />

operativen Vorgehen notwendig sind – Schneiden,<br />

Fassen, Saugen, Spülen, Veröden von kleinsten,<br />

nur Bruchteile von Millimetern grossen Blutgefässen<br />

sowie die Beleuchtung und die Anwendung von<br />

Laser – werden durch kleinste, nur ca. 0,5 mm weite<br />

Kanälchen in der Lederhaut durchgeführt. Mechanik<br />

und Funktion dieser winzigen kleinen Scheren, Pinzetten<br />

und Saug-Schneid-Instrumente an ihren ca.<br />

3 cm langen, dünnen Schäften lassen sich auch<br />

ausserhalb des Auges nur unter einem Mikroskop<br />

erkennen. Hier sind modernste Hightechmaterialien<br />

und Konstruktionen an der Grenze des heute Möglichen<br />

erforderlich, damit Stabilität und Funktionssicherheit<br />

gewährleistet sind. Die Resultate sind fast<br />

unsichtbar. Auch für den geübten Augenarzt sind<br />

die minimalen Wunden direkt nach der Operation<br />

kaum erkennbar.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>Universitätsspital</strong> <strong>Basel</strong> <strong>2005</strong>

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