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Spitzmaulnashörner in Bedrängnis

In Namibia lebt mit gerade noch etwa 600 Tieren eine der größten verbliebenen Populationen an frei lebenden Spitzmaulnashörnern. Neben der Wilderei wird das Überleben dieser seltenen Dickhäuter durch den Verlust ihres Lebensraumes bedroht.

In Namibia lebt mit gerade noch etwa 600 Tieren eine der größten verbliebenen Populationen an frei lebenden Spitzmaulnashörnern. Neben der Wilderei wird das Überleben dieser seltenen Dickhäuter durch den Verlust ihres Lebensraumes bedroht.

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AGA<br />

Aktionsgeme<strong>in</strong>schaft Artenschutz e.V.<br />

Stand 05/2013<br />

PROJEKTINFORMATION<br />

<strong>Spitzmaulnashörner</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Bedrängnis</strong><br />

Es wird eng für die<br />

seltenen Dickhäuter<br />

In Namibia lebt mit gerade noch etwa 600 Tieren e<strong>in</strong>e der größten verbliebenen<br />

Populationen an frei lebenden <strong>Spitzmaulnashörner</strong>n (Diceros bicornes). Neben<br />

der Wilderei wird das Überleben dieser seltenen Dickhäuter durch den Verlust<br />

ihres Lebensraumes bedroht.<br />

Diese vom Aussterben bedrohte Art steht – wie viele weitere bedrohte Arten –<br />

vor dem großen Problem, dass sie nur noch <strong>in</strong> vere<strong>in</strong>zelten, abgegrenzten<br />

Schutzgebieten vorkommt. In der Regel s<strong>in</strong>d die Schutzgebiete, zu denen<br />

Wildreservate und Nationalparks zählen, zu kle<strong>in</strong>, um auf Dauer e<strong>in</strong>e überlebensfähige<br />

Population der Tierarten zu beherbergen. Dies gilt <strong>in</strong>sbesondere<br />

auch für das Spitzmaulnashorn.<br />

E<strong>in</strong>e der wichtigsten Aufgaben für den Schutz der Nashörner <strong>in</strong> Namibia ist es<br />

deshalb, geeigneten Lebensraum für die Tiere zu erschließen und bestehende<br />

Gebiete zu vernetzen, um e<strong>in</strong> Wandern der Tiere und damit auch e<strong>in</strong>en genetischen<br />

Austausch zwischen e<strong>in</strong>zelnen Gruppen zu ermöglichen. Langfristiges<br />

Ziel e<strong>in</strong>es vom namibischen M<strong>in</strong>isterium für Umwelt und Tourismus entwickelten<br />

Aktionsplans zum Schutz der Nashörner <strong>in</strong> Namibia ist es deshalb, <strong>in</strong> den<br />

kommenden Jahren e<strong>in</strong>e überlebensfähige Population von m<strong>in</strong>destens 2.000<br />

Tieren aufzubauen und <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb von Schutzgebieten anzusiedeln.<br />

Schutz des natürlichen<br />

Lebensraumes!<br />

Um dieses ambitionierte Ziel erreichen zu können, muss auch kommerziell<br />

genutztes Farmland sowie Geme<strong>in</strong>deland wieder Heimat der Dickhäuter<br />

werden. Neben der Entwicklung e<strong>in</strong>es effektiven Schutzkonzepts und e<strong>in</strong>em<br />

professionellen Managementsystem, ist vor allem auch Überzeugungsarbeit<br />

bei Farmern und Geme<strong>in</strong>den nötig, um die Akzeptanz der Rh<strong>in</strong>ozerosse zu<br />

erhöhen. Nur so kann der Schutz der Nashörner auf e<strong>in</strong>e breite und dadurch<br />

erfolgversprechende Basis gestellt werden.


Die AGA unterstützt den Schutz der Nashörner zusammen mit ihrer Partnerorganisation,<br />

dem Cheetah Conservation Fund (CCF). E<strong>in</strong> Modellprojekt zur Wiederansiedlung<br />

von Nashörnern auf Farm- und Geme<strong>in</strong>deland soll die weitere<br />

Erschließung von geeignetem Lebensraum für Nashörner fördern. Im Rahmen<br />

des Projektes wird u. a. e<strong>in</strong> Nashorn-Umweltbildungsprogramm entwickelt,<br />

um Farmer und Geme<strong>in</strong>den zu ermutigen, Nashörnern auch außerhalb von<br />

Schutzgebieten e<strong>in</strong>en Lebensraum zu bieten. Zusätzlich werden alternative<br />

E<strong>in</strong>kommensquellen für die lokale Bevölkerung erschlossen und der langfristige<br />

E<strong>in</strong>fluss der Nashörner auf das Ökosystem wird wissenschaftlich untersucht.<br />

<strong>Spitzmaulnashörner</strong> <strong>in</strong> Namibia<br />

Die ersten Vertreter der Gattung Diceros lebten bereits im mittleren Miozän,<br />

vor mehr als 10 Millionen Jahren. Aus dem Pleistozän ist e<strong>in</strong> vollständiger<br />

Schädel des eigentlichen Spitzmaulnashorns erhalten und belegt, dass diese<br />

Art bereits vor 2 Millionen Jahren <strong>in</strong> Afrika lebte.<br />

<strong>Spitzmaulnashörner</strong> erreichen e<strong>in</strong>e Kopf-Rumpf-Länge von über 3 m, bei e<strong>in</strong>er<br />

Schulterhöhe von bis zu 1,80 m. Sie können bis zu 1,4 Tonnen wiegen, wobei<br />

die Kühe nur etwa 900 kg schwer werden. Sie haben e<strong>in</strong>e<br />

graue Haut, die bis auf die Schwanzspitze, die Augenlider<br />

und die Ohren unbehaart ist. Mit se<strong>in</strong>er spitzen, zum<br />

Greifen von Blättern und Zweigen geformten Lippe, unterscheidet<br />

sich dieser Savannen- und Buschlandbewohner<br />

vom Breitmaulnashorn (s. Bild rechts).<br />

Ihr Verbreitungsgebiet ist nur noch auf wenige Gebiete beschränkt. Die<br />

Unterart (D. b. bicornis) ist nur <strong>in</strong> Namibia aufzuf<strong>in</strong>den, wobei vere<strong>in</strong>zelte<br />

Tiere auch nach Südafrika abwandern. Außerhalb Namibias leben diese<br />

charismatischen Tiere noch <strong>in</strong> Kenia, Tansania, Mosambik, Ruanda, Simbabwe,<br />

Botswana, Swaziland und Südafrika.<br />

Lebensweise<br />

Diese Nashörner leben eher als E<strong>in</strong>zelgänger. Für e<strong>in</strong>e begrenzte Zeit jedoch<br />

bilden Mütter mit ihren Kälbern oft kle<strong>in</strong>e Gruppen. Die Territorien werden<br />

mit Ur<strong>in</strong> und Kothaufen markiert und von den Bullen sehr stark verteidigt. Bei<br />

Kämpfen kann es sogar zu tödlichen Verletzungen kommen. Das bevorzugte<br />

Futter besteht aus Blättern, Ästen, Zweigen und R<strong>in</strong>de. Im Alter von 4–6 Jahren<br />

werden Nashörner geschlechtsreif und nach e<strong>in</strong>er Tragzeit von 14–16 Monaten<br />

kommt e<strong>in</strong> Jungtier zur Welt. Die Umstellung von Muttermilch auf pflanzliche<br />

Kost erfolgt schon nach etwa 2 Monaten. <strong>Spitzmaulnashörner</strong> können zwischen<br />

40 und 50 Jahre alt werden.<br />

Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit zum Schutz der<br />

<strong>Spitzmaulnashörner</strong> <strong>in</strong> Namibia mit e<strong>in</strong>er Spende!<br />

Kreissparkasse Ludwigsburg<br />

Spendenkonto: 99 12 900<br />

BLZ 604 500 50<br />

Stichwort: Nashorn<br />

Für Auslandsüberweisungen<br />

IBAN: DE 25 6045 0050 0009 9129 00<br />

BIC-Code: SOLA DE S1 LBG<br />

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!<br />

Weitere Informationen:<br />

Aktionsgeme<strong>in</strong>schaft Artenschutz (AGA) e.V.<br />

Rathausgasse 5<br />

D - 70825 Korntal-Münch<strong>in</strong>gen<br />

Tel: +49 (0) 7150-9222-10<br />

Fax: +49 (0) 7150-9222-11<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@aga-artenschutz.de<br />

Internet:www.aga-artenschutz.de<br />

AGA<br />

Aktionsgeme<strong>in</strong>schaft Artenschutz e.V.<br />

Gestaltung: Freework Grafik-Design GmbH / Text: Birgit Braun, Meike Schlatter / Bilder: Birgit Braun & CCF / Gedruckt auf Recycl<strong>in</strong>gpapier, mit freundlicher Unterstützung der Druckerei druckpartner, Essen – www.druck-partner.de<br />

Die AGA ist als geme<strong>in</strong>nützige Natur- und Artenschutzorganisation anerkannt und setzt sich bereits seit über 25Jahren für den Erhalt von bedrohten Tier- und Pflanzenarten und deren<br />

Lebensräumen e<strong>in</strong>. Ihr Ziel ist es, weltweit den Schutz und den Erhalt der Natur zu fördern, das Umweltbewusstse<strong>in</strong> zu stärken und die Zerstörung der Lebensgrundlage von Menschen,<br />

Tieren und Pflanzen zu verh<strong>in</strong>dern.

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