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Mails & Meinungen - bei der ver.di-Betriebsgruppe am UKA!

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Seite 4<br />

Betriebszeitung <strong>der</strong> <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>Betriebsgruppe</strong> <strong>am</strong> UK Aachen<br />

<strong>Mails</strong> & <strong>Meinungen</strong><br />

So seh´n Sieger aus!<br />

UNIKUM-<br />

AACHEN<br />

Herr Rüttgers hat nicht<br />

gelernt!<br />

Diesmal wie<strong>der</strong> Lebenslügen <strong>bei</strong><br />

Christiansen (22.10.2006)<br />

Management und Ethik war gestern<br />

das Thema <strong>bei</strong> Christiansen und <strong>der</strong><br />

NRW Ministerpräsident war Teil<br />

<strong>der</strong> Diskusionsrunde. Und auch <strong>der</strong><br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Streik war wie<strong>der</strong> Thema.<br />

Herr Rüttgers hat nicht <strong>ver</strong>standen.<br />

Zuerst lobte er <strong>di</strong>e Ben Q Mitar<strong>bei</strong>ter,<br />

dass sie sich zunächst darauf<br />

eingelassen haben, fünf Stunden <strong>di</strong>e<br />

Woche unbezahlt zu ar<strong>bei</strong>ten. Dann<br />

<strong>ver</strong>urteilte er <strong>di</strong>e Ben Q Führung, das<br />

sie trotz <strong>di</strong>eses Zugeständnisses so<br />

rücksichtslos <strong>di</strong>e Firma gegen <strong>di</strong>e<br />

Wand gefahren haben.<br />

Dann 1 Runde später ging er auf den<br />

<strong>ver</strong><strong>di</strong>-Streik an den Unikliniken ein<br />

und sagte, dass eine 28,8 h -Woche<br />

o<strong>der</strong> 35 h-Woche keine Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />

schaffen würde und dass er für den<br />

<strong>ver</strong><strong>di</strong>-Streik kein Verständnis hat, da<br />

<strong>di</strong>es keine Ar<strong>bei</strong>tsplätze schaffen<br />

würde. Herr Rüttgers, Sie haben sich<br />

wi<strong>der</strong>sprochen: auf an<strong>der</strong>e<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber schimpfen und<br />

Landesbe<strong>di</strong>enstete durch <strong>di</strong>e Hintertür<br />

<strong>der</strong> 41 h-Woche zu reduzieren, das ist<br />

Doppelmoral.l Ja Hérr Rüttgers das ist<br />

eine handfeste Lebenslüge, wie<strong>der</strong><br />

Schaden für <strong>di</strong>e Politik.<br />

Zugesandt von<br />

Andreas Joisten<br />

Hierist <strong>der</strong> Platz für<br />

-<strong>Meinungen</strong><br />

-Gedanken<br />

-Lob & Tadel<br />

redaktion@unikum-aachen.de<br />

Reform, ja- Kahlschlag in <strong>der</strong> Pflege, nein danke!<br />

WENN DER TRICHTER bildung in Inter<strong>di</strong>sziplinärer Fort- des Hauses entscheidet.<br />

DURCH ARBEITSVERDICHwenn<br />

immer mehr Kollegen aus <strong>der</strong> u n d K o m m u n i k a t i o n<br />

bildung geschmälert. Es ist traurig, Gute Krankenbeobachtung<br />

TUNG IMMER ENGER<br />

UND PORÖSER WIRD Pflege mit einem Gefühl nach können <strong>di</strong>e Liegdauer<br />

006 - ein Jahr <strong>der</strong> schon Hause gehen, dass sie den Patien- entscheidend <strong>ver</strong>kürzen, iatrogene<br />

größeren Reformen in ten nicht mehr adäquat <strong>ver</strong>sorgen Schäden <strong>ver</strong>ursacht durch einen<br />

2unserem Haus, Stan-dard konnten.<br />

spitzen Bleistift <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Personal-<br />

Care, Interme<strong>di</strong>ated Care sind erade <strong>di</strong>e Menschlichkeit bedarfsplanung (nicht immer weni-<br />

Begriffe, <strong>di</strong>e man immer öfter den und psychosoziale Betreu- ger Personal bringt immer mehr<br />

Patienten erklären muß. Aber auch Gung ist ein entscheiden<strong>der</strong> Profit) sind eine große Gefahr für<br />

das Personal, das seit Jahrzehnten Faktor, <strong>der</strong> von vielen Patienten als den nötigen Reformprozess.<br />

in einer Fachklinik gute Dienste wichtig empfunden wird. Die<br />

leistet steht vor großen Herausunumstritten,<br />

jedoch Identifikation nur <strong>di</strong>e Pflege <strong>di</strong>e Sparziele<br />

Notwen<strong>di</strong>gkeit <strong>der</strong> Reformen ist s kann nicht sein, dass immer<br />

for<strong>der</strong>ungen.<br />

as Argument des Hauses, und Sinn werden durch solche Eerreicht und <strong>di</strong>e mittlere<br />

dass je<strong>der</strong> mal ein inter<strong>di</strong>s- Schritte in Frage gestellt. Der Managementebene im Haus <strong>ver</strong>-<br />

Dziplinäres Krankenpflegeund<br />

Reformphasen eine hohe heit und Heilung für Menschen.<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber hat in Konsoli<strong>di</strong>erungs- stärkt wird. Unser Ziel ist Gesundex<strong>am</strong>en<br />

absolviert hat, deckt sich<br />

aber nicht mehr mit den Entwickar<strong>bei</strong>tern<br />

aus allen Bereichen; und hoffen wir, dass sie unseren Vorge-<br />

Verantwortung gegenüber den Mit- Diese Erkenntnis ist nicht neu, doch<br />

lungen <strong>der</strong> letzten Jahre, <strong>di</strong>e <strong>di</strong>e<br />

Me<strong>di</strong>zin vollzog. Viele Te<strong>am</strong>s wereiner<br />

sicheren und durch Fortbil- und <strong>di</strong>e Rahmenbe<strong>di</strong>ngungen in<br />

<strong>der</strong> Wunsch und <strong>di</strong>e Notwen<strong>di</strong>gkeit setzten nochmal bewusst werden<br />

den zus<strong>am</strong>men gewürfelt in <strong>di</strong>eser<br />

Zeit <strong>der</strong> Konsili<strong>di</strong>erung und oft wird dung qualifizierten Personalaus- <strong>der</strong> Pflege stimmen, für glückliche<br />

<strong>di</strong>e Zeit durch Personal<strong>ver</strong>knap- stattung ist ein sehr entscheidendes schnell genesende Patienten mit<br />

pung und durch mangelnde Weiter- Thema, das auch über <strong>di</strong>e Zukunft zufriedenem Personal.<br />

Kontakt<br />

7redaktion@unikum-aachen.de<br />

)Joachim Heer 36769<br />

Uschi Andreas (80)88055<br />

Andreas Joisten 9964727<br />

Thomas von Thenen (80)88422<br />

: www.unikum-aachen.de<br />

Gewerkschaft im Internet<br />

www.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />

www.labournet.de<br />

Mein-frei.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />

Impressum<br />

Betriebszeitung <strong>der</strong> <strong>ver</strong>.<strong>di</strong><br />

<strong>Betriebsgruppe</strong> <strong>am</strong> UK Aachen<br />

Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft<br />

Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste,<br />

Wohlfahrt und Kirchen<br />

Am Langen Graben 5 •52353 Düren<br />

Telefon 0241 - 94676 -0<br />

Fax 0241 - 94676 - 49<br />

E-Mail fb3.acdnerft@<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />

V.i.S.d.P.: Stefan Jungheim<br />

stefan.jungheim@<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de


UNIKUM-<br />

AACHEN<br />

Ausgabe 1 · November 2006<br />

1.11.2006:<br />

Der neue Tarif<strong>ver</strong>trag ist da!<br />

Wir haben es (fast) geschafft!<br />

er TV-L findet auch für <strong>di</strong>e<br />

Unikliniken in Nordrhein-Westfalen<br />

Anwendung. D16 Wochen wurde gestreikt. Dann einigten sich <strong>di</strong>e<br />

Gewerkschaften und <strong>di</strong>e Tarifgemein-schaften <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />

darauf, den TVöD, <strong>der</strong> bis dahin nur für Bund und<br />

Kommunen galt, auch für <strong>di</strong>e Län<strong>der</strong> abzuschließen, nicht<br />

eins zu eins, son<strong>der</strong>n in einer leicht mo<strong>di</strong>fizierten Form,<br />

deshalb heißt er jetzt TV-L (Tarif<strong>ver</strong>trag für Län<strong>der</strong>).<br />

+2,5 Std.<br />

•2,5 h mehr Freizeit<br />

•Zuwendung<br />

•Einmalzahlungen<br />

•gleiche Ar<strong>bei</strong>t,<br />

gleicher Lohn<br />

für alle!<br />

Können wir nun zufrieden sein? Ist das Streikziel<br />

erreicht? Zu über 90 % ist <strong>di</strong>eAntwort:<br />

ie Unikliniken in Nordrhein-Westfalen sind<br />

Anstalten des öffentlichen Rechts und keine reinen<br />

Län<strong>der</strong>betriebe mehr. Das heißt, <strong>di</strong>e Unikliniken Dsind nicht Mitglied <strong>der</strong> TdL. Deshalb wirkt <strong>der</strong><br />

Tarifabschluss nicht unmittelbar auf <strong>di</strong>e Unikliniken,<br />

son<strong>der</strong>n nur mittelbar durch eine Rechts<strong>ver</strong>ordnung. In <strong>der</strong><br />

steht unter an<strong>der</strong>em, dass für <strong>di</strong>e Beschäftigten das<br />

jeweilige Tarifrecht gilt, das mit <strong>der</strong> TdL <strong>ver</strong>einbart wird.<br />

(§ 10 <strong>der</strong> Errichtungs<strong>ver</strong>ordnung).<br />

UNIKUM-AACHEN<br />

Betriebszeitung <strong>der</strong> -<strong>Betriebsgruppe</strong> <strong>am</strong> <strong>UKA</strong><br />

solidarisch - entschlossen - konsequent<br />

Fortsetzung Seite 3<br />

Task-Streik-Force in Köln<br />

nser SEK Einsatz: Linssen und auch Pinkwart haben uns<br />

glaubhaft zugesagt, an <strong>der</strong> Tarifbindung zu ar<strong>bei</strong>ten<br />

Uund sie termingerecht umzusetzen. Alle teilnehmenden<br />

Kölner <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>aner waren bezüglich <strong>der</strong> unglaublichen<br />

Nettigkeit und Offenheit <strong>der</strong> Politiker überrascht und<br />

beeindruckt. Beide haben allen <strong>di</strong>e Hand geschüttelt und uns<br />

<strong>ver</strong>sichert, uns nicht <strong>ver</strong>gessen zu haben. Pinkwart sagte,<br />

wenn's nicht klappt, könnten wir wie<strong>der</strong>kommen. (Als wenn wir<br />

das nicht sowieso täten...so gut müssten sie uns mittlerweile<br />

kennen). Aber wir hatten den Eindruck, sie meinen es ernst.<br />

Okay, wir werden <strong>am</strong> Ball bleiben.<br />

Auflage: 1000 Stück<br />

Termine<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung im <strong>UKA</strong><br />

as unikum–aachen.de-Te<strong>am</strong> findet es<br />

phantastisch, dass es nun eine Kommission gibt,<br />

<strong>di</strong>e sich um unser aller Wohlergehen, gerade auch Dar<strong>bei</strong>tsme<strong>di</strong>zinisch, ethisch und darüber hinaus<br />

kümmern will. Dies ist für alle Berufsgruppen sicherlich<br />

eine gute Sache. Wir hoffen, dass <strong>di</strong>ese Gruppe sich<br />

gerade an <strong>di</strong>e Basis wendet und sich <strong>der</strong> speziellen<br />

Probleme, <strong>di</strong>e <strong>der</strong> Berufsgesundheit entgegenstehen<br />

widmet. Wenn es aber nur zum Ziel hat, durch externe<br />

Motivation den weiteren Stellenabbau zu begleiten, dann<br />

wird <strong>di</strong>ese Kommission keinen Erfolg haben. In <strong>der</strong><br />

größten Berufsgruppe, <strong>der</strong> Pflege, ar<strong>bei</strong>tet oft<br />

nachmittags eine Pflegekraft alleine auf einem 32-<br />

Betten-Flur. Darunter leidet <strong>di</strong>e Servicequalität und im<br />

schlimmsten Fall <strong>di</strong>e Krankenbeobachtung mit<br />

weitreichenden Folgen für Patienten und Budget, das ja<br />

auch Sekundärschäden abdecken muss. In kleineren<br />

Krankenhäusern ist so eine Besetzung unmöglich, da an<br />

einer ausreichenden Personalbestückung nicht gespart<br />

wird. Hochleistungsme<strong>di</strong>zin ist für den Patienten gerade<br />

auch eine <strong>ver</strong>nünftige Pflege, <strong>di</strong>e viel psychosoziales<br />

abdeckt und dem Patienten viele kleine Wege zur<br />

zügigen Genesung eröffnet.<br />

ine ausreichend bemessene Personalausstattung<br />

führt zu zufriedenem Personal, das durch den Drei-<br />

ESchicht-Betrieb übermäßig belastet ist, was von<br />

Fortsetzung Seite 3<br />

Nächster St<strong>am</strong>mtisch:<br />

14. November 2006 ab 19 Uhr<br />

Labyrinth, Pontstrasse<br />

Personal<strong>ver</strong>s<strong>am</strong>mlung:<br />

16.November 2006 13:30 Uhr<br />

Hörsaal 3+4<br />

A K T U E L L<br />

Die<br />

Gewerkschaften<br />

leben!<br />

Wir sind das Volk<br />

Am S<strong>am</strong>stag, den 14.10. war es<br />

so weit: Aus ganz NRW trafen sich<br />

35.000 Demonstranten für eine<br />

gerechtere Republik.<br />

Auch <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>Betriebsgruppe</strong><br />

UK AACHEN war da<strong>bei</strong> und<br />

brachte ihren Unmut über <strong>di</strong>e<br />

Gesundheitsreform und an<strong>der</strong>e<br />

soziale Ungerechtigkeiten in <strong>di</strong>e<br />

Demonstration mit ein, denn nur<br />

wenn man <strong>der</strong> Politik Zeichen<br />

setzt, kann man was <strong>ver</strong>än<strong>der</strong>n.<br />

Schimpfen und meckern muß<br />

öffentlich vorgetragen werden,<br />

d<strong>am</strong>it sich was än<strong>der</strong>n kann.


Seite 2<br />

Fall 1: "Ruf mich nicht an – ich hab frei!"<br />

Bei Sandra S. zu Hause klingelt das Telefon: »Kollege<br />

Baum hat sich krank gemeldet. Sie müssen heute<br />

Nacht einspringen.« Kollegin Sandra hat etwas<br />

Besseres vor, antwortet Nein und legt auf. Sandra ist<br />

da<strong>bei</strong> auf <strong>der</strong> sicheren Seite. Denn <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

hat zwar das Recht, ihre Ar<strong>bei</strong>tszeit zu bestimmen.<br />

Eine Ar<strong>bei</strong>tspflicht – also auch <strong>di</strong>e Pflicht,<br />

Anordnungen anzuhören – besteht jedoch nicht in<br />

<strong>der</strong> Freizeit. Dies gilt erst recht im Urlaub!<br />

TIPP–Es ist klug, bereits in <strong>der</strong> Te<strong>am</strong>besprechung<br />

gemeins<strong>am</strong> festzulegen:Wir wollen nicht <strong>di</strong>enstlich<br />

zu Hause angerufen werden. Und keiner von uns ruft<br />

vom Ar<strong>bei</strong>tsplatz <strong>bei</strong> an<strong>der</strong>en zu Hause an, um<br />

Personallücken zu stopfen.<br />

Wie sieht´s <strong>bei</strong> Euch aus?<br />

•könnt ihr Pause machen und <strong>di</strong>e Station o<strong>der</strong><br />

den Ar<strong>bei</strong>tsplatz <strong>ver</strong>lassen?<br />

•wißt ihr, WANN ihr Pause haben werdet?<br />

•o<strong>der</strong> geht es nur dann, wenn es gerade mal<br />

“ruhig” ist und werdet ihr dann gestört?<br />

•seid ihr abrufbereit “immer auf dem Sprung”?<br />

•mit <strong>der</strong> Urlaubsplanung?<br />

•wird <strong>der</strong> Urlaub rechtzeitig geplant?<br />

•wird <strong>der</strong> Urlaub beschränkt? Z.B. Nicht an<br />

Brückentagen o<strong>der</strong> an Feiertagen?<br />

•wird <strong>der</strong> Urlaub einfach vorgegeben und ohne<br />

euch zu fragen auf dem Dienstplan<br />

eingetragen?<br />

•mit dem Betriebsausflug?<br />

•wird er gemacht?<br />

•können alle mit? Was ist mit denen, <strong>di</strong>e aus<br />

<strong>di</strong>enstlichen Gründen nicht mitkönnen?<br />

•mit Fortbildungen? Könnt ihr daran<br />

teilnehmen?<br />

•mit <strong>der</strong> IBF? Müsst ihr Pflicht<strong>ver</strong>anstaltungen<br />

nach o<strong>der</strong> vor dem Dienst machen o<strong>der</strong> werden<br />

sie als Dienstzeit angerechnet?<br />

•mit Bildungsurlaub? Bekommt ihr 5 Tage<br />

pro Jahr frei, um euch weiterzubilden?<br />

Betriebszeitung <strong>der</strong> <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>Betriebsgruppe</strong> <strong>am</strong> UK Aachen<br />

Ruf mich nicht an! Zwei Fall<strong>bei</strong>spiele<br />

Fall 2: "Ihr Frei fällt aus"<br />

werden.Personalräte sollen–so will es <strong>der</strong><br />

Beim Schichtwechsel <strong>am</strong> Donnerstag heißt es: Gesetzgeber – <strong>di</strong>e Entscheidungen des<br />

»Wir sind wie<strong>der</strong> sehr eng.Nicole,du musst Ar<strong>bei</strong>tgebers überprüfen und beraten: Trifft es<br />

lei<strong>der</strong> <strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag einspringen. Und Peter, du nicht immer <strong>di</strong>eselben? Hat <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

bist dann an deinem freien Sonntag dran.« all seine Fürsorgepflichten und das<br />

Nicole und Peter gucken sich an und sagen: Ar<strong>bei</strong>tszeitgesetz beachtet? Diese Prüfungen<br />

»Das wüssten wir aber –und vor allem <strong>der</strong> sind schwierig und brauchen oft Zeit. Denn sie<br />

Personalrat!«<br />

berücksichtigen pflichtgemäß und mit<br />

Der Ar<strong>bei</strong>tgeber muss mit Ausfällen rechnen. »Fürsorge« all das, was <strong>di</strong>e Beschäftigten in<br />

Er hat sich darauf vorzubereiten, kann für ihrer Freizeit und F<strong>am</strong>ilie für Pflichten und<br />

Ersatz aus an<strong>der</strong>en Ar<strong>bei</strong>tsbereichen sorgen, Sorgen haben. Dies schränkt das<br />

<strong>di</strong>e Ar<strong>bei</strong>t umorganisieren o<strong>der</strong> Betriebs- »Direktionsrecht«des Ar<strong>bei</strong>tgebers ein.<br />

<strong>ver</strong>einbarungen abschließen. Trotzdem IN DIESEM FALL GILT–Weil <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tgeber<br />

reagieren Ar<strong>bei</strong>tgeber regelmäßig überrascht. offenbar <strong>di</strong>e Mitbestimmung »<strong>ver</strong>gessen« hat,<br />

Sie behaupten dann, <strong>di</strong>e Sache sei eilbedürftig sind seine Anordnungen unwirk-s<strong>am</strong>. Nicole<br />

und dringend. Glücklicherweise müssen auch und Peter können sich auf ihr Wochenende<br />

eilbedürftige Überstunden mitbestimmt freuen.<br />

§§ Ar<strong>bei</strong>tszeitgesetz<br />

§ 4 Ruhepausen<br />

„<strong>di</strong>e Ar<strong>bei</strong>t ist durch im voraus fest-stehende<br />

Ruhepausen von mindestens 30 Minuten <strong>bei</strong><br />

einer Ar<strong>bei</strong>tszeit von mehr als sechs bis zu<br />

neun Stunden und 45 Minuten <strong>bei</strong> einer<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeit von mehr als neun Stunden<br />

insges<strong>am</strong>t zu unterbrechen. Die Ruhepausen<br />

nach Satz 1 können in Zeitabschnitten von<br />

jeweils mindestens 15 Minuten aufge-teilt<br />

werden. Länger als sechs Stunden<br />

hintereinan<strong>der</strong> dürfen Ar<strong>bei</strong>tnehmer nicht<br />

ohne Ruhepausen beschäftigt werden.“<br />

Ich hab’ frei! Ruf mich nicht an!<br />

„...kümmern Sie sich selbst um ihre<br />

Pausen“, sagt <strong>der</strong> Chef...<br />

Der Ar<strong>bei</strong>tgeber hat seine Pflicht, eine<br />

Ruhepause zu gewähren, nicht erfüllt, wenn<br />

er einer Gruppe von Ar<strong>bei</strong>t-nehmern<br />

überlassen hat, ein<strong>ver</strong>nehm-lich <strong>di</strong>e<br />

Ruhepause zu regeln, <strong>di</strong>e Ar<strong>bei</strong>tnehmer aber<br />

eine Regelung, aus <strong>der</strong> sich für den<br />

einzelnen eine im voraus festliegende<br />

Unterbrechung <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tszeit ergibt, nicht<br />

getroffen haben o<strong>der</strong> eine von ihm<br />

getroffene Regelung nicht durchführen. BAG<br />

27.2.1992 – 6 AZR 478/90 = BB 1993,<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> stellt Ihnen einen Aufkleber zur Verfügung. Den sollten Sie auf dem<br />

Telefon <strong>der</strong> Abteilung anbringen. O<strong>der</strong> so, dass er vom Telefon aus gut<br />

gesehen werden kann. O<strong>der</strong> an einer sonst gut sichtbaren Stelle. Warum?<br />

Manchmal sind es ja auch <strong>di</strong>e KollegInnen selbst, z.B. vom Stationste<strong>am</strong>. In ihrer Not rufen<br />

Sie nicht <strong>di</strong>e Vorgesetzten, son<strong>der</strong>n ihre KollegInnen zu Hause an. Dies ist aus ihrer<br />

Situation heraus <strong>ver</strong>ständlich: Jemand ist ausgefallen. Die Pflege ist gefährdet. Sie leiden<br />

unter <strong>der</strong> Überlastung. Da ist man schon mal <strong>ver</strong>sucht, den einfachen Weg zu gehen – wir<br />

machen’s wie immer schon, wir holen jemand aus dem Frei. Ar<strong>bei</strong>tgeberproblem<br />

Eigentlich sollten <strong>di</strong>e KollegInnen an<strong>der</strong>s reagieren: Der Ar<strong>bei</strong>tgeber hat durch<br />

Personalkürzungen <strong>di</strong>ese Situation heraufbeschworen. Geben Sie <strong>di</strong>e Ver-antwortung<br />

zurück, wo sie auch hingehört. Der richtige Weg<br />

Die KollegInnen rufen <strong>di</strong>e Leitung an. Sie schil<strong>der</strong>n <strong>di</strong>e Situation. Es ist <strong>di</strong>e Aufgabe von<br />

Vorgesetzten, das Problem zu lösen. Darum <strong>di</strong>ese Erinnerung »Holen aus dem Frei« ist nicht<br />

gestattet. Dieser Aufkleber soll alle daran erinnern. KollegInnen wie Leitungen.<br />

UNIKUM-<br />

AACHEN


Menschen, <strong>di</strong>e von 8.00-16.00 Uhr ar<strong>bei</strong>ten, 2a BAT), eine Soll-Vorschrift, <strong>di</strong>e im neuen TV-L<br />

nicht nachvollzogen werden kann. Die hoffentlich Bestand hat. Wun<strong>der</strong>bar wäre auch<br />

unzähligen Stu<strong>di</strong>en lassen wir mal außen vor. ein rechts<strong>ver</strong>bindlicher Dienstplan 4 Wochen vor<br />

Fakt ist aber in <strong>di</strong>esem Zus<strong>am</strong>menhang, dass im Monatswechsel , wie in den an<strong>der</strong>en NRW-<br />

<strong>UKA</strong> seit Jahren regelmäßig gegen das Unikliniken.<br />

Ar<strong>bei</strong>tszeitschutzgesetz <strong>ver</strong>stoßen wird. ir hoffen, dass sich <strong>di</strong>e Kommission <strong>der</strong><br />

Zwischen zwei Schichten gehört eine Ruhezeit allgemeinen Ar<strong>bei</strong>tszufriedenheit<br />

von mindestens 10 h( § 5 ArbZG), in Wannimmt und alle Mitar<strong>bei</strong>terr<br />

Privatbetrieben sind es übrigens 11 h. Oft einbezieht, d<strong>am</strong>it es ein großer Erfolg wird, von<br />

werden Schaukelschichten gefahren, <strong>di</strong>e den dem wir alle etwas haben. Gerne könnt Ihr<br />

Körper extrem belasten und dass Immunsystem Missstände anonym <strong>bei</strong> unserer Redaktion<br />

schwächen, auch <strong>di</strong>es ist keine neue Erkenntnis. hinterlassen, denn nur was <strong>di</strong>eser Kommission<br />

s wäre wünschenswert, wenn zunächst und dem Vorstand bekannt ist, können wir alle<br />

einmal <strong>der</strong> Zustand einer gesetzlichen zus<strong>am</strong>men <strong>ver</strong>bessern.<br />

EOrdnung <strong>der</strong> Dienstpläne mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Kommission erreicht würde und dann weiter Die <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>- <strong>Betriebsgruppe</strong> ist<br />

ganzheitliche Ar<strong>bei</strong>tsbe<strong>di</strong>ngungen geschaffen gerne bereit, <strong>di</strong>esen Prozess aktiv<br />

würden, zunächst auch, dass alle 14 Tage zwei mitzugestalten, für Euch und mit<br />

freie Tage geplant werden sollen ( Nr. 5 Abs. 1 SR EUCH.<br />

UNIKUM-<br />

AACHEN<br />

Fortsetzung von Seite 1 - Der neue TV-L...<br />

Fortsetzung von Seite 1 - Gesundheit...<br />

Betriebszeitung <strong>der</strong> <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>Betriebsgruppe</strong> <strong>am</strong> UK Aachen<br />

Seite 3<br />

Diese mittelbare Tarifbindung stellt zunächst vom <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Landesbezirk NRW eine schriftliche geschrieben, in dem sie ihn bitten, <strong>di</strong>ese<br />

sicher, dass <strong>der</strong> neue TV-L auch in <strong>der</strong> Uniklinik Zusage gemacht hat, bis Ende des Jahres 2006 unmittelbare Tarifbindung nun endlich<br />

Aachen zum 1. November 2006 Anwendung dafür zu sorgen, dass <strong>di</strong>e zweite For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> herzustellen.<br />

finden wird. Also ein Ziel, ein Wichtiges wurde Streikenden (Anerkennungs-TV o<strong>der</strong> Tarif- Warum ist eine mittelbare Tarifbindung<br />

erreicht. bindung über einen Ar<strong>bei</strong>tgeber<strong>ver</strong>band) bis weniger wert als eine unmittelbare?<br />

Die darüber hinausgehende For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Jahresende erfüllt werden soll, hat <strong>di</strong>e<br />

Beschäftigten, durch einen Anerkennung- Gewerkschaft <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> den Streik unterbrochen und Schon im Jahr 2002, als <strong>di</strong>e Umwandlung in <strong>di</strong>e<br />

starif<strong>ver</strong>trag o<strong>der</strong> durch <strong>di</strong>e Gründung eines wird ihn natürlich wie<strong>der</strong> aufnehmen, wenn Herr Anstalt des öffentlichen Rechts durchgeführt<br />

Ar<strong>bei</strong>tgeber<strong>ver</strong>bandes, eine unmittelbare Minister Linssen seine Zusage nicht hält. wurde, haben Personalräte und Gewerkschaft<br />

Tarifbindung herzustellen, wurde noch nicht uch <strong>di</strong>e kaufmännischen Direktoren haben davor gewarnt, tarifrechtliche Hoheitsgebiete<br />

erreicht.<br />

erkannt, dass eine unmittelbare dem Gesetzgeber zu überlassen. Eine<br />

achdem aber <strong>der</strong> NRW-Finanzminister ATarifbindung für <strong>di</strong>e Unikliniken NRW Rechts<strong>ver</strong>ordnung kann je<strong>der</strong>zeit durch <strong>di</strong>e<br />

Linssen unter dem Druck <strong>der</strong> <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>- erfor<strong>der</strong>lich ist. Sie haben unter <strong>der</strong> Führung Politik einseitig geän<strong>der</strong>t werden, ohne dass <strong>di</strong>e<br />

NStreikenden in den letzten Tagen <strong>der</strong> 16. unseres kaufmännischen Direktors einen Brief Gewerkschaft Einfluss darauf hat und ohne dass<br />

Woche dann gegenüber Frau Gabriele Schmidt an den Staatssekretär Dr. jur. Stückradt dadurch automatisch ein Recht auf einen<br />

Ar<strong>bei</strong>tsk<strong>am</strong>pf ausgelöst wird. Die Beschäftigten<br />

könnten dann (<strong>bei</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Rechts<strong>ver</strong>ordnung) möglicherweise zwar<br />

demonstrieren und protestieren, aber nicht<br />

streiken. Und wen sollte das schon interessieren?<br />

Läuft aber ein Tarif<strong>ver</strong>trag aus und es wird neu<br />

<strong>ver</strong>handelt, so können <strong>bei</strong> Nichteinigung <strong>di</strong>e<br />

Beschäftigten sehr wohl streiken, wenn sie<br />

unmittelbar an den Tarif<strong>ver</strong>trag gebunden sind.<br />

Denn <strong>di</strong>e unmittelbare Tarifauseinan<strong>der</strong>setzung<br />

löst das Streikrecht aus. Und dass man durch<br />

Streik etwas erreichen kann, das hat <strong>di</strong>e<br />

(jüngste) Vergangenheit gezeigt.<br />

mmerhin bleibt <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Uniklinik weiterhin<br />

<strong>di</strong>e 38,5 Stunden-Woche! Kolleginnen und<br />

IKollegen, <strong>di</strong>e bislang noch mit 41<br />

Wochenstunden eingestellt wurden, haben ab<br />

November eine 2,5 Stunden kürzere Ar<strong>bei</strong>tszeit<br />

<strong>bei</strong> vollem Lohnausgleich!<br />

Hätten wir <strong>di</strong>es ohne den Streik erreicht?<br />

Nein, daher sollte <strong>di</strong>es für <strong>di</strong>e vielen Kolleginnen und<br />

Kollegen in unserer Klinik nun deutlich sein: Mit einer<br />

Gewerkschaft erreicht man mehr im Leben.<br />

Daher jetzt <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>- Mitglied werden!<br />

Wer weiß, wann uns <strong>di</strong>e nächste Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

ins Haus steht...

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