Zur Broschüre - ver.di Gute Arbeit
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Keine Neuorganisation ohne<br />
Betriebs- oder Dienst<strong>ver</strong>einbarung!<br />
Die betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
sollte im Blick haben, dass Umorganisationen<br />
Ausgründungen von Tochterunternehmen<br />
oder Vergabe an Fremdfirmen<br />
ermöglichen (»Blutabnahme<br />
GmbH«, »Me<strong>di</strong>kamenten-Einräum-<br />
Firma«).<br />
Wir empfehlen <strong>di</strong>e Vernetzung mit<br />
Betriebsräten, Mitarbeiter<strong>ver</strong>tretungen<br />
oder Personalräten benachbarter Krankenhäuser.<br />
Nicht jeder muss das Rad<br />
neu erfinden. Der Gesamtbetriebsrat der<br />
Asklepios Kliniken Hamburg GmbH hat<br />
<strong>di</strong>e Auswirkungen auf den Stellenplan<br />
einer 34-Betten-Station mit 11,5 Vollkraft-Stellen<br />
(VK) beschrieben.<br />
KRISTOFFER BORRMANN<br />
Wenn zwei Pflegestellen umgewandelt<br />
werden (1,5 VK Hilfskräfte; 0,5 VK Arzthelferin),<br />
sinkt <strong>di</strong>e durchschnittliche<br />
Stationsbesetzung mit dreijährig Examinierten<br />
von 3,5 VK auf 2 VK. Die dreijährig<br />
Examinierten betreuen gleich viele<br />
Auszubildende wie vorher und müssen<br />
pro Monat mit zwei zusätzlichen Spätschichten<br />
und einer zusätzlichen Nachtschicht<br />
rechnen. Sind auf einer solchen<br />
Station besonders viele Schwerpflegebedürftige,<br />
steigt auch <strong>di</strong>e körperliche Belastung<br />
deutlich, weil leichtere Tätigkeiten<br />
zu den neuen Beschäftigtengruppen<br />
<strong>ver</strong>lagert sind. ■<br />
Weiterführende Hinweise<br />
■ Gesamtbetriebsrat der Asklepios Kliniken<br />
Hamburg GmbH, Stellungnahme<br />
zur Übertragung von Pflegetätigkeiten<br />
an Service- und Hilfskräfte,<br />
Hamburg 2009, 14 Seiten. Infos<br />
beim Gesamtbetriebsrat unter<br />
gbr.hamburg@asklepios.com<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<strong>Broschüre</strong>: Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
im Gesundheitswesen. Gewerkschaftliche<br />
Positionsbestimmung zu aktuellen<br />
Fragen der <strong>Arbeit</strong>steilung und Berufsbildung<br />
der Gesundheitsberufe,<br />
Berlin, Juni 2009<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Seminare zur neuen <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitgliedernetz: weiterführendes<br />
Material, darunter auch abgeschlossene<br />
Betriebs- und Dienst<strong>ver</strong>einbarungen<br />
»Übernahme ärztlicher Tätigkeiten?<br />
Kein Problem, wenn ...« – Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
Die Ausübung der Heilkunde ist nach<br />
deutschem Recht grundsätzlich dem<br />
ärztlichen Berufsstand vorbehalten. Regionaler<br />
Ärztemangel und der auf den<br />
Krankenhäusern lastende Kostendruck<br />
führen jedoch dazu, dass <strong>ver</strong>stärkt ärztliche<br />
Tätigkeiten von Pflege- und Assistenzpersonal<br />
übernommen werden sollen.<br />
Die <strong>Arbeit</strong>sbelastung in der Pflege<br />
ist jetzt schon hoch und <strong>di</strong>e Befürchtungen<br />
sind groß, dass sie sich durch <strong>di</strong>e<br />
Übernahme berufsfremder Tätigkeiten<br />
noch <strong>ver</strong>stärkt. Doch <strong>di</strong>e Übertragung<br />
kann auch attraktiv sein, weil sie dem<br />
Wunsch von Pflegekräften nach mehr<br />
Kompetenz und Verantwortung entgegen<br />
kommt.<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> sieht in der Übertragung ärztlicher<br />
Tätigkeiten kein grundsätzliches<br />
Problem, wenn nicht nur ökonomische<br />
Gründe im Vordergrund stehen, sondern<br />
<strong>di</strong>e Qualität der Patienten<strong>ver</strong>sorgung<br />
und <strong>di</strong>e <strong>Arbeit</strong>sbe<strong>di</strong>ngungen der übernehmenden<br />
Beschäftigten beachtet<br />
werden.<br />
Für <strong>di</strong>e Delegation ärztlicher Tätigkeiten<br />
an Pflegepersonal (auch Me<strong>di</strong>zinisch-Technische<br />
Assistent/innen und<br />
Me<strong>di</strong>zinische Fachangestellte) sind in<br />
langjähriger Rechtsprechung Grundsätze<br />
entwickelt worden, <strong>di</strong>e zu beachten<br />
sind:<br />
■ der Patient/<strong>di</strong>e Patientin muss einwilligen,<br />
■ <strong>di</strong>e Art des Eingriffs erfordert<br />
nicht das persönliche Handeln des<br />
Arztes/der Ärztin,<br />
■ der Arzt/<strong>di</strong>e Ärztin ordnet <strong>di</strong>e konkrete<br />
Maßnahme schriftlich an,<br />
■ <strong>di</strong>e ausführende Pflegeperson ist zur<br />
Durchführung befähigt und <strong>di</strong>e Ausführung<br />
muss zumutbar sein,<br />
■ <strong>di</strong>e angewiesene Pflegeperson ist zur<br />
Ausführung der ärztlichen Tätigkeit<br />
bereit, <strong>ver</strong>pflichtet ist sie nur in Notfällen.<br />
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Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
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