Zur Broschüre - ver.di Gute Arbeit
Zur Broschüre - ver.di Gute Arbeit
Zur Broschüre - ver.di Gute Arbeit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
http://gesundheit-soziales.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de/<br />
branchenpolitik/krankenhaeuser/<br />
Impressum<br />
Eine Veröffentlichung der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bundes<strong>ver</strong>waltung, Fachbereich 3 – Gesundheit,<br />
Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen, Betriebs- und Branchenpolitik<br />
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, <strong>ver</strong>antwortlich: Ellen Paschke<br />
<strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
im Krankenhaus<br />
Mitarbeit: Ina Colle, Gerd Dielmann, Georg Güttner-Mayer, Thomas Hollnagel,<br />
Norbert Lechler, Ulrike Manthau, Moritz Naujack, Erhard Reinfrank,<br />
Katharina Ries-Heidtke, Niko Stumpfögger, Klaus Thomsen, Dirk Völpel-Haus<br />
Redaktion: Uta von Schrenk<br />
Fotos: Christian Jungeblodt (Titel), Mirko Zander/www.bildmitte.de (S. 3),<br />
Renate Stiebitz (S. 8, 23, 30), D. Gast/www.pixelio.de (S. 13),<br />
Diakonische <strong>Arbeit</strong>nehmerInneninitiative e.V. (S. 16), freeStyle grafik (S. 20),<br />
Joachim Berga/www.pixelio.de (S. 27), Niko Stumpfögger (S. 32)<br />
Herstellung: freeStyle grafik + BWH Hanno<strong>ver</strong> GmbH<br />
erschienen im März 2010<br />
klimaneutral<br />
gedruckt<br />
Gesundheit, Soziale Dienste<br />
Wohlfahrt und Kirchen<br />
Vereinte<br />
Dienstleistungsgewerkschaft
Inhalt<br />
»Fällt jemand aus, bist du dran« – Ausfallpläne _______________________________5<br />
»Wie soll ich’s bis zur Rente schaffen?«<br />
– Gesundheitsschutz/Gefährdungsanalysen____________________________________8<br />
»Das ist nicht mehr zu packen!« – Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen _____13<br />
»Ich will gute <strong>Arbeit</strong> leisten« – Fortbildung __________________________________16<br />
»Ich will frühzeitig wissen, wann ich arbeite« – Dienstplangestaltung _______20<br />
<strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong> im Krankenhaus<br />
»Hurra, <strong>di</strong>e Servicekräfte kommen!?« – Neue <strong>Arbeit</strong>steilung _________________23<br />
»Übernahme ärztlicher Tätigkeiten? Kein Problem, wenn ...«<br />
– Neue <strong>Arbeit</strong>steilung ________________________________________________________27<br />
»Wenn Mitbestimmungsrechte nicht greifen« – Betriebskampagnen _________30<br />
»Gewusst wie« – Rechte der betrieblichen Interessen<strong>ver</strong>tretung______________32<br />
LinkListe _________________________________________________________________________33<br />
Vorteile für <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitglieder<br />
■ Weiterführende Informationen zu jedem Kapitel<br />
gibt es für <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitglieder im <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitgliedernetz<br />
unter www.mitgliedernetz.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de (Eingabe der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<br />
Mitgliedsnummer erforderlich).<br />
■ Kostenlos für <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitglieder: der vierteljährlich erscheinende<br />
Info<strong>di</strong>enst Krankenhäuser. Abo bitte über<br />
euren <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bezirk bestellen.<br />
■ Zu den meisten Themen <strong>di</strong>eser <strong>Broschüre</strong> gibt es bei<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> passende Fortbildungsmöglichkeiten. Zu finden<br />
sind <strong>di</strong>e Seminare über www.<strong>ver</strong><strong>di</strong>-bildungsportal.de<br />
■ Seminare des Fachbereichs Gesundheit, Soziale<br />
Dienste, Wohlfahrt und Kirchen: gesundheitsoziales.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de/seminare_tagungen<br />
■ Seminarangebot von <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Bildung und Beratung für<br />
den Fachbereich: www.<strong>ver</strong><strong>di</strong>-bub.de/<br />
Immer mehr junge Menschen meiden<br />
einen Beruf im Krankenhaus. Es ist einfach<br />
zu viel, was auf den Beschäftigen<br />
lastet. Sie fragen sich: Kann ich meinen<br />
eigenen Ansprüchen an den Beruf gerecht<br />
werden? Schaffe ich es gesund bis<br />
zur Rente?<br />
Die Grenzen der Belastbarkeit sind<br />
ausgereizt, häufig werden sie überschritten.<br />
Dabei wird nicht nur gegen<br />
das Wohlergehen der Beschäftigten im<br />
Krankenhaus <strong>ver</strong>stoßen, sondern es<br />
werden auch gesetzliche und tarif<strong>ver</strong>tragliche<br />
Vorgaben <strong>ver</strong>letzt. Das beobachten<br />
wir in öffentlichen, kirchlichen<br />
und freigemeinnützigen sowie privaten<br />
Krankenhäusern – wenn auch in unterschiedlicher<br />
Ausprägung.<br />
Der DGB-Index »<strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong>«, der <strong>di</strong>e<br />
Qualität der <strong>Arbeit</strong> in unterschiedlichen<br />
Branchen misst, bestätigt: Die Beschäftigten<br />
im Gesundheitswesen bewerten<br />
ihre <strong>Arbeit</strong> schlechter als der Durchschnitt<br />
aller Branchen.<br />
Vorwort<br />
Grund ist der massive Personalabbau<br />
im Krankenhaus. Betroffen von Überlastung<br />
sind alle Gruppen – <strong>di</strong>e Pflege<br />
ebenso wie der me<strong>di</strong>zinisch-technische<br />
Dienst, <strong>di</strong>e Funktions<strong>di</strong>enste, Ärzt/innen,<br />
Servicebereiche und Verwaltung.<br />
Immer mehr Krankenhäuser ersetzen<br />
Fachkräfte durch niedriger bezahlte<br />
Hilfskräfte und übertragen ärztliche<br />
Tätigkeiten auf <strong>di</strong>e Pflege. Meist geht<br />
es dabei nicht um Entlastung der Beschäftigten<br />
durch zusätzliches Personal,<br />
sondern es geht um einen billigeren Personalmix.<br />
So geht der Stress weiter, nur<br />
unter <strong>ver</strong>änderten Be<strong>di</strong>ngungen.<br />
Betriebsräte, Mitarbeiter<strong>ver</strong>tretungen<br />
und Personalräte haben <strong>di</strong>e Aufgabe,<br />
mit ihren Mitteln <strong>di</strong>e Beschäftigten zu<br />
schützen. Dies wollen wir mit <strong>di</strong>eser<br />
<strong>Broschüre</strong> unterstützen. Wir beschreiben<br />
<strong>di</strong>e Handlungsfelder, <strong>di</strong>e aus <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<br />
Sicht besonders wichtig sind, und wir<br />
geben Impulse, was <strong>di</strong>e betriebliche<br />
Interessen<strong>ver</strong>tretung tun kann.<br />
■ 3
Krankenkasse bzw. Kostenträger<br />
Wichtig ist, dass auch <strong>di</strong>e neu hinzukommenden<br />
Beschäftigten in Assistenztätigkeiten<br />
und Service Schutz erfahren.<br />
Die Abrechnung über Fallpauschalen<br />
hat einen Anreiz zum Personaldumping<br />
im Krankenhaus geschaffen. Wer Stationen<br />
mit möglichst wenig Personal betreibt,<br />
qualifizierte Kräfte ausdünnt und<br />
im Nacht<strong>di</strong>enst <strong>di</strong>e schmalste Besetzung<br />
riskiert, hat im Wettbewerb <strong>di</strong>e Nase<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> fordert eine entsprechende<br />
Regelung für alle Krankenhäuser. Denn<br />
wenn der Wettbewerb fair ablaufen soll,<br />
müssen alle Marktteilnehmer <strong>di</strong>eselben<br />
Rahmenbe<strong>di</strong>ngungen haben.<br />
Die neue Bundesregierung will tatsächlich<br />
neue Schutzregeln für den<br />
Wettbewerb im Gesundheitswesen<br />
einführen – jedoch nicht für <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />
im Krankenhaus, sondern<br />
vorn. Gesund ist das nicht – weder für für niedergelassene Ärzt/innen und<br />
<strong>di</strong>e Patient/innen noch für <strong>di</strong>e Beschäftigten.<br />
Apotheken. Deswegen müssen wir uns<br />
»Fällt jemand aus, bist du dran« – Ausfallpläne<br />
Die Bundesregierung könnte <strong>di</strong>e Situation<br />
selber helfen und der Überlastung<br />
Grenzen im Betrieb setzen. ■<br />
Wer kennt es nicht? Die Personaldecke<br />
■4 Vorwort<br />
Ausfallpläne<br />
■ 5<br />
ändern, indem sie allen Kranken-<br />
häusern wieder eine Personalbemessung<br />
vorgibt. Eine solche Vorschrift gibt es<br />
für Psychiatrische Krankenhäuser und<br />
Abteilungen. In den Allgemeinen Krankenhäusern<br />
hat sie bis 1996 existiert<br />
und wurde dann abgeschafft.<br />
Ellen Paschke, Mitglied des <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<br />
Bundesvorstandes<br />
ist dünn und schon muss man<br />
einspringen – egal, ob das Frei lange<br />
eingeplant oder der pünktliche Feierabend<br />
herbeigesehnt war. Und <strong>di</strong>es<br />
kommt immer häufiger vor, da <strong>di</strong>e<br />
Personaldecke auf den Stationen immer<br />
knapper wird.<br />
»Mein Frei gehört mir« – wie kann<br />
eine Krankenschwester, ein Pfleger hierauf<br />
bestehen, wenn <strong>di</strong>e Patient/innen<br />
<strong>ver</strong>sorgt werden müssen und <strong>di</strong>e <strong>Arbeit</strong><br />
jedem ins Auge sticht?<br />
Spätestens hier ist jede/r gefordert.<br />
Denn es ist nicht Aufgabe der Beschäftigten,<br />
<strong>di</strong>e <strong>Arbeit</strong> im Krankenhaus zu organisieren,<br />
auf <strong>di</strong>e Einhaltung der Tarif<strong>ver</strong>träge,<br />
des <strong>Arbeit</strong>szeitgesetzes und<br />
der <strong>Arbeit</strong>sschutzgesetze zu achten.<br />
Dieses ist Aufgabe des <strong>Arbeit</strong>gebers,<br />
und nun ist es an der Zeit, nach einem<br />
Konzept bei kurzfristigen, mittelfristigen<br />
und langfristigen Personalausfällen zu<br />
fragen.<br />
muss <strong>di</strong>e Personalausstattung bedarfsgerecht<br />
und patientenorientiert sein,<br />
von hoher Qualität und dann auch noch<br />
wirtschaftlich und effizient – aber eben<br />
in genau <strong>di</strong>eser Reihenfolge.<br />
Handlungsmöglichkeiten<br />
Di<strong>ver</strong>se unterschiedliche Instrumente<br />
zur Überbrückung sind in der Praxis anzutreffen.<br />
Die betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
sollte Vor- und Nachteile abwägen<br />
und dann maßgeschneiderte<br />
Lösungen für das ganze Haus oder für<br />
Teilbereiche entwickeln.<br />
Erstbescheinigung Folgebescheinigung<br />
<strong>Arbeit</strong>sunfall, <strong>Arbeit</strong>sunfallfolgen,<br />
Berufskrankheit<br />
dem Durchgangsarzt<br />
zugewiesen<br />
arbeit<br />
Bitte sofort dem <strong>Arbeit</strong>geber vorlegen!<br />
Name, Vorname des Versicherten<br />
Kassen-Nr. Versicherten-Nr. Status<br />
Betriebsstätten-Nr. Arzt-Nr. Datum<br />
geb. am<br />
<strong>Arbeit</strong>sunfähigkeitsbescheinigung<br />
Ausfertigung zur Vorlage<br />
beim <strong>Arbeit</strong>geber<br />
Der angegebenen Krankenkasse wird un<strong>ver</strong>züglich<br />
eine Bescheinigung über <strong>di</strong>e<br />
<strong>Arbeit</strong>sunfähigkeit mit Angaben über <strong>di</strong>e<br />
Diagnose sowie <strong>di</strong>e voraussichtliche Dauer<br />
der <strong>Arbeit</strong>sunfähigkeit übersandt.<br />
DAVE KITTEL
■ Prinzip »Mach mal«: Die Kolleg/<br />
innen regeln <strong>di</strong>e Besetzung auf unterster<br />
Ebene unter sich: »Ich spring dann<br />
mal ein.« Das entlastet den <strong>Arbeit</strong>geber<br />
von seinen organisatorischen Verpflichtungen<br />
und führt oft zur Selbstausbeutung.<br />
Eine betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
sollte so etwas nur bei ausreichender<br />
Personalbesetzung zulassen.<br />
■ Überstundenanordnungen sollten<br />
sich Beschäftigte immer schriftlich<br />
geben lassen. Hier übernimmt der <strong>Arbeit</strong>geber<br />
wenigstens <strong>di</strong>e organisatorische<br />
Verantwortung, er nimmt aber <strong>di</strong>e<br />
persönliche Überlastung der Betroffenen<br />
in Kauf. Wird bei Überstundenanordnung<br />
gegen das <strong>Arbeit</strong>szeitgesetz <strong>ver</strong>stoßen,<br />
wie das häufig zu beobachten<br />
ist, muss <strong>di</strong>e betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
einschreiten.<br />
■ Extrawachen: Meistens werden Beschäftigte<br />
in Elternzeit, Sonderurlaub,<br />
auf geringfügiger Beschäftigungsbasis<br />
(z.B. 10-Stunden-Vertrag) eingesetzt.<br />
Diese haben ebenso wie <strong>di</strong>e anderen<br />
Beschäftigten Anspruch auf einen festen<br />
Dienstplan. Extrawachen sind nicht<br />
immer kurzfristig <strong>ver</strong>fügbar.<br />
■ Extrawachen im Rufbereitschafts<strong>di</strong>enst<br />
können deutlich entlasten, weil<br />
sie kurzfristig <strong>ver</strong>fügbar sind und in <strong>di</strong>e<br />
Ausfallplanung fest eingebunden werden<br />
können. Nachteile: Sie sind nicht in<br />
allen Fachabteilungen möglich, sind<br />
nicht attraktiv und oft werden gar nicht<br />
so viele Kräfte für Extrawachen gefunden,<br />
wie gebraucht werden.<br />
■ Ein Springerpool ist eher geeignet<br />
bei längerfristigen Ausfällen, da <strong>di</strong>e<br />
Betroffenen Anspruch auf <strong>ver</strong>lässliche<br />
Dienstplanung haben. Nachteil: Er führt<br />
häufig zu Stellenplankürzungen auf den<br />
Stationen.<br />
■ Vorübergehende <strong>Arbeit</strong>szeiterhöhung<br />
bei Teilzeitkräften ist für<br />
viele Teilzeitkräfte nicht attraktiv und<br />
zudem bürokratisch. Sie kommt eher für<br />
mittelfristige und langfristige Ausfälle in<br />
Frage.<br />
■ <strong>Arbeit</strong>szeitkonten haben den Nachteil,<br />
dass der <strong>Arbeit</strong>geber sie im Sinne<br />
von kapazitätsorientierten <strong>Arbeit</strong>seinsätzen<br />
nutzen möchte, damit gibt es nur<br />
eine geringe Dienstplansicherheit.<br />
■ Standortübergreifende Personaleinsätze<br />
in Klinik<strong>ver</strong>bünden bergen<br />
für den <strong>Arbeit</strong>geber bürokratische<br />
Hürden. Vorteile für <strong>di</strong>e <strong>Arbeit</strong>nehmer/<br />
innen sind fraglich. Bei entsprechenden<br />
FREESTYLE<br />
VOLKER ZINTGRAF / PIXELIO.DE<br />
Regelungen sollte <strong>di</strong>e Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
einen Nachteilsausgleich <strong>ver</strong>handeln<br />
und <strong>ver</strong>einbaren.<br />
■ Der Einsatz von Leiharbeitnehmer/innen<br />
ist immer häufiger das<br />
Mittel der Wahl. Die Interessen<strong>ver</strong>tretungen<br />
stehen vor der Qual der Wahl,<br />
entweder <strong>di</strong>e Kolleg/innen vor Ort<br />
alleine zu lassen, wenn alle anderen<br />
Regelungen nicht gegriffen haben, oder<br />
dem Einsatz zuzustimmen.<br />
Tipp: Die Einsatzdauer von vornherein<br />
begrenzen und nur bei Ausfällen, für<br />
<strong>di</strong>e kein Ersatz geschaffen worden ist,<br />
zulassen.<br />
■ Stations-/Abteilungsschließungen<br />
und <strong>di</strong>e Reduzierung der Leistungen bedeutet<br />
zwar Entlastung, produziert aber<br />
Erlöseinbrüche.<br />
■ Festgelegte geplante Stationsschließungen<br />
bzw. Stationserweiterungen<br />
in belegungsarmen Zeiten oder<br />
Zeiten erhöhten Infektionsrisikos könnten<br />
ein Weg sein, doch es ist fraglich,<br />
ob Belegungskapazitäten wirklich planbar<br />
sind.<br />
Ziele für <strong>di</strong>e Interessen<strong>ver</strong>tretungen<br />
müssen eine sichere Dienstplanung und<br />
<strong>ver</strong>lässliche <strong>Arbeit</strong>sbe<strong>di</strong>ngungen für <strong>di</strong>e<br />
Beschäftigten sein. Ein ausreichender<br />
Personalbestand ist unab<strong>di</strong>ngbare Voraussetzung<br />
für eine gute Versorgung im<br />
Krankenhaus und nicht krankmachende<br />
<strong>Arbeit</strong>sbe<strong>di</strong>ngungen.<br />
Die Einhaltung der Tarif<strong>ver</strong>träge, des<br />
<strong>Arbeit</strong>szeitgesetzes und der <strong>Arbeit</strong>sschutzbestimmungen<br />
sollten hier Richtschnur<br />
sein (z.B. §§ 242, 618 BGB sowie<br />
§§ 15, 16 <strong>Arbeit</strong>sschutzgesetz).<br />
Bei einer funktionierenden Ausfallplanung<br />
sind Überstunden echte Ausnahmen,<br />
das »Holen aus dem Frei« ist<br />
nicht nötig und Fortbildungsangebote<br />
können wahrgenommen werden.<br />
Die betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
sollte passgenaue Regelungen für <strong>di</strong>e<br />
unterschiedlichen Be<strong>di</strong>ngungen in der<br />
Regelpflege, im Funktionsbereich, Intensivbereich,<br />
im ärztlichen Bereich, me<strong>di</strong>zin-technischem<br />
Dienst und in patientenfernen<br />
Bereichen anstreben.<br />
Der erste Schritt ist <strong>di</strong>e Festlegung<br />
einer ausreichenden Personalbesetzung<br />
in den <strong>ver</strong>schiedenen Schichten. Sinnvoll<br />
ist es sodann, zwischen kurzfristigen,<br />
mittelfristigen und längerfristigen Maßnahmen<br />
zu unterscheiden.<br />
Ziel muss <strong>di</strong>e Festlegung <strong>ver</strong>bindlicher<br />
Handlungsanweisungen in Betriebs- und<br />
Dienst<strong>ver</strong>einbarungen sein. ■<br />
Weiterführende Hinweise<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitgliedernetz<br />
■ 6<br />
Ausfallpläne<br />
Ausfallpläne<br />
■ 7
»Wie soll ich’s bis zur Rente schaffen?«<br />
– Gesundheitsschutz/Gefährdungsanalysen<br />
Sehr viele Beschäftigte im Gesundheitssektor<br />
müssen rund um <strong>di</strong>e Uhr arbeiten.<br />
Schicht<strong>di</strong>enst ist weit <strong>ver</strong>breitet.<br />
Die Einführung der Fallpauschalen hat<br />
dazu geführt, dass der Durchlauf von<br />
Patient/innen auf den Stationen schneller<br />
geworden ist. Aufnahmen, Behandlung,<br />
Übergabe zwischen den Schichten,<br />
ausufernde Dokumentation, <strong>di</strong>e<br />
Essensausgabe, Verlegungen und Entlassungen<br />
– alles muss schneller und mit<br />
weniger Personal erle<strong>di</strong>gt werden.<br />
Die Verantwortung und <strong>di</strong>e psychischen<br />
Belastungen sind hoch, <strong>di</strong>e Auswirkungen<br />
sind konkret: Die Rente mit<br />
65 erreicht fast niemand im Pflegeberuf.<br />
Schon Beschäftigte über 60 Jahre sind<br />
kaum noch zu finden. Neben Erwerbsunfähigkeit<br />
und früher Rente droht<br />
auch dauerhaft eingeschränkte <strong>Arbeit</strong>sfähigkeit.<br />
Dann müssen Beschäftigte<br />
unter Umständen in niedriger bewertete<br />
Tätigkeiten umgesetzt werden.<br />
Die Unternehmensberatungsfirma<br />
McKinsey hat festgestellt, dass Pflegekräfte<br />
in Deutschland im internationalen<br />
Vergleich mehr Patient/innen <strong>ver</strong>sorgen<br />
müssen als in allen anderen Industrieländern.<br />
In Deutschland wird pro Einwohner<br />
weniger für Krankenhausbehandlung<br />
ausgegeben als in fast allen<br />
anderen Ländern (Salfeld u.a., 2007).<br />
Die Fakten sind eindeutig: Die Berufsgenossenschaft<br />
Gesundheits<strong>di</strong>enst<br />
und Wohlfahrtspflege (BGW) und <strong>di</strong>e<br />
Krankenkasse DAK halten in einem<br />
Gesundheitsreport 2005 fest, dass<br />
»Beschäftigte in der stationären Pflege<br />
… überdurchschnittlich stark von Krankheiten<br />
und Gesundheitsstörungen<br />
betroffen« sind. Neben den Muskel-<br />
Skelett-Erkrankungen sind es besonders<br />
<strong>di</strong>e psychischen Störungen.<br />
Dies bestätigt der Barmer-Gesundheitsreport<br />
von 2009: Krankenpflegepersonal<br />
liegt beim Krankenstand in der<br />
Spitzengruppe aller Berufe. Psychische<br />
und Verhaltensstörungen standen<br />
sowohl bei Fehltagen als auch bei der<br />
Erkrankungsdauer auf Platz 2. Auch<br />
Ärzt/innen liegen bei psychischen Erkrankungen<br />
über dem Durchschnitt.<br />
Wer nahe am Leid anderer arbeitet, ist<br />
besonders Burn-Out-gefährdet.<br />
Der klassische <strong>Arbeit</strong>sschutz, der sich<br />
auf technische Gefährdungen und Belastungen<br />
am <strong>Arbeit</strong>splatz konzentriert<br />
– beispielsweise auf Stolperfallen, ungesicherte<br />
Spritzen, saubere <strong>Arbeit</strong>skleidung,<br />
richtige Beleuchtung –, ist im<br />
Krankenhaus nicht das vordringliche<br />
Problem, sondern es sind <strong>di</strong>e Stressfaktoren,<br />
allen voran der Zeitdruck<br />
bei gleichzeitig hoher Verantwortung<br />
gegenüber den Patient/innen.<br />
Handlungsmöglichkeiten<br />
Rechtsgrundlage ist das <strong>Arbeit</strong>sschutzgesetz.<br />
Die betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
hat <strong>di</strong>e Aufgabe, <strong>di</strong>e Einhaltung<br />
<strong>di</strong>eses Gesetzes zu überwachen. Der <strong>Arbeit</strong>geber<br />
hat <strong>di</strong>e <strong>Arbeit</strong> so zu gestalten,<br />
dass eine Gefährdung für Leben und<br />
Gesundheit möglichst <strong>ver</strong>mieden wird.<br />
Gefahren sind an ihrer Quelle zu bekämpfen.<br />
Vorausgehen muss – auch<br />
das steht im Gesetz – eine Beurteilung<br />
der Gefährdung. Dies ist Aufgabe des<br />
<strong>Arbeit</strong>gebers.<br />
Um den Gesundheitsschutz im Betrieb<br />
als kontinuierlich bearbeitetes Thema<br />
zu <strong>ver</strong>ankern, empfehlen wir, eine regel-<br />
mäßige Berichterstattung zu <strong>ver</strong>einbaren,<br />
<strong>di</strong>e vom <strong>Arbeit</strong>geber geleistet wird.<br />
Ein Gesundheitsbericht umfasst<br />
»harte« Fakten, wie Krankenstand nach<br />
Berufsgruppe, Unfälle, riskante Vorfälle,<br />
Überstunden, Zahl von Gefährdungs-/<br />
Überlastungsanzeigen, betriebliche<br />
Altersstruktur, Fluktuation, offene Stellen<br />
und Ausschreibungen, Alter bei Austritt<br />
aus dem Betrieb, Fortbildungen,<br />
Fälle je Vollkraft, sowie »weiche« Daten,<br />
wie Ergebnisse von Mitarbeiterbefragungen.<br />
Aussagekräftig für spätere Abhilfemaßnahmen<br />
sind solche Berichte,<br />
wenn sie nach Dienstarten und Bereichen<br />
<strong>di</strong>fferenzieren. Es ist darauf zu<br />
achten, dass <strong>di</strong>e betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
Zugang zu den <strong>di</strong>fferenzierten<br />
Daten erhält.<br />
Bei der Gefährdungsanalyse nach<br />
dem <strong>Arbeit</strong>sschutzgesetz können sich<br />
betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretungen an<br />
den »sieben Schritten der Gefährdungsbeurteilung«<br />
der BGW orientieren,<br />
deren <strong>Arbeit</strong>sblätter benutzen und unter<br />
Umständen Expert/innen anfordern.<br />
WWW.BGW-ONLINE.DE<br />
■ 8<br />
Gesundheitsschutz/Gefährdungsanalysen<br />
Gesundheitsschutz/Gefährdungsanalysen<br />
■ 9
B1<br />
B4<br />
B5<br />
B6<br />
B7<br />
B9<br />
C11<br />
C9<br />
C7<br />
C2<br />
C3<br />
C4<br />
■ Wie kann <strong>di</strong>e psychosoziale<br />
Gefährdung im Betrieb festgestellt<br />
werden? Anders als bei der technischen<br />
Gefährdungsbeurteilung geht es hier<br />
um subjektive Aussagen, <strong>di</strong>e von vielen<br />
Faktoren beeinflusst sein können. Eine<br />
gängige Methode ist <strong>di</strong>e Mitarbeiterbefragung<br />
mit standar<strong>di</strong>sierten Fragebögen.<br />
Werden ganze Belegschaften<br />
oder größere Einheiten regelmäßig befragt,<br />
kann man zwischen Abteilungen,<br />
Berufsgruppen und auch über den Zeit<strong>ver</strong>lauf<br />
hinweg <strong>ver</strong>gleichen (siehe DGB-<br />
Index <strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong>).<br />
Ziel ist es, <strong>di</strong>e belastenden Faktoren zu<br />
finden, beispielsweise überproportional<br />
viele Überstunden, Probleme in der<br />
Führungskultur, geringe Entscheidungsspielräume,<br />
Un<strong>ver</strong>einbarkeit von Privatund<br />
Berufsleben. Wo wollen <strong>di</strong>e Mitarbeiter/innen<br />
lieber heute als morgen<br />
fort? Wird es besser oder schlechter?<br />
■ 10<br />
Voraussetzung für offene Antworten<br />
ist <strong>di</strong>e Gewährleistung von Anonymität<br />
und <strong>di</strong>e Gewissheit, dass <strong>di</strong>e Daten zu<br />
sinnvollen Veränderungen führen. Das<br />
<strong>Arbeit</strong>sschutzgesetz fordert nicht nur<br />
<strong>di</strong>e Dokumentation der Gefährdungsbeurteilungen,<br />
sondern auch Maßnahmen<br />
zur Beseitigung und Verringerung<br />
der Gefahren.<br />
Gesundheitsschutz/Gefährdungsanalysen<br />
DGB-INDEX GUTE ARBEIT<br />
DANIEL WREDE<br />
Zu <strong>di</strong>esen Maßnahmen zählen beispielsweise<br />
<strong>Arbeit</strong>splatzanalysen, Gesundheitszirkel,<br />
Vorgesetztenschulungen,<br />
mehr Transparenz, sinnvollere<br />
<strong>Arbeit</strong>sabläufe oder schlicht mehr Personal.<br />
Die betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
sollte Betriebs- oder Dienst<strong>ver</strong>einbarungen<br />
schließen und darin Verfahren<br />
festlegen, wie auf eine Gefährdung zu<br />
reagieren ist.<br />
■ Tarifliche Lösungen sind auch<br />
möglich. <strong>Zur</strong> Unterstützung der betrieblichen<br />
Interessen<strong>ver</strong>tretungen hat<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> im Tarif<strong>ver</strong>trag für den öffentlichen<br />
Dienst und in <strong>ver</strong>gleichbaren<br />
Tarif<strong>ver</strong>trägen für Krankenhauskonzerne<br />
<strong>di</strong>e Belastungsanalyse nach dem <strong>Arbeit</strong>sschutzgesetz<br />
– sowie »ggf. daraus<br />
resultierender Maßnahmen zur Gewährleistung<br />
des Gesundheitsschutzes« –<br />
zur Voraussetzung dafür gemacht, dass<br />
ein <strong>Arbeit</strong>geber <strong>di</strong>e Öffnungsklausel des<br />
<strong>Arbeit</strong>szeitgesetzes nutzen kann, um<br />
<strong>di</strong>e <strong>Arbeit</strong>szeit über <strong>di</strong>e üblichen<br />
Grenzen auszudehnen.<br />
Die betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
kann ihre Handlungsmöglichkeiten<br />
ausweiten, wenn<br />
maßgeschneiderte Tarif<strong>ver</strong>träge<br />
zum Gesundheitsschutz geschlossen<br />
werden. Voraussetzung<br />
für den Erfolg ist, dass es eine<br />
ausreichende gewerkschaftliche<br />
Durchsetzungskraft/Mitgliedschaft<br />
gibt.<br />
Gesundheitsschutz/Gefährdungsanalysen<br />
B. Ihre <strong>Arbeit</strong>s<br />
Im nächsten Teil des Fragebogens interessiert uns, wie Sie Ihre<br />
Kreuzen Sie bitte bei<br />
jeder Aussage <strong>di</strong>e für Sie<br />
zutreffende Stufe an.<br />
trifft<br />
nicht zu<br />
1<br />
trifft<br />
wenig zu<br />
2<br />
trifft mittelmäßig<br />
zu<br />
3<br />
trifft<br />
ziemlich zu<br />
4<br />
trifft<br />
sehr zu<br />
5<br />
Man hat genug Zeit, <strong>di</strong>ese<br />
zu erle<strong>di</strong>gen. ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 5<br />
❑ B2<br />
Es kommt vor, dass man mit<br />
Kolleginnen und Kollegen ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 ❑ 5<br />
Streit hat.<br />
sein <strong>Arbeit</strong>stempo selbst ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 ❑ 5<br />
bestimmen.<br />
Man hat Mitbestimmung bei<br />
der Dienstplangestaltung. ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 ❑ 5<br />
B3<br />
Bei <strong>di</strong>eser <strong>Arbeit</strong> kann man<br />
Man hält unter den Kolleginnen<br />
und Kollegen zusammen. ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 5<br />
❑ Man kann seinen <strong>Arbeit</strong>sablauf<br />
selbst festlegen. ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 5<br />
❑ Es gibt so viel zu tun, dass es<br />
einem über den Kopf wächst. ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 5<br />
❑ B8<br />
Bei seiner <strong>Arbeit</strong> kann man<br />
selbst festlegen, wann man ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 ❑ 5<br />
Pausen macht.<br />
Man kann Einfluss auf <strong>di</strong>e<br />
Urlaubsplanung nehmen. ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 ❑ 5<br />
B10 Unter den Kolleginnen und<br />
Kollegen besteht gegenseitige<br />
Achtung und Anerkennung.<br />
B11 Man muss mit Kolleginnen und<br />
Kollegen zusammenarbeiten, <strong>di</strong>e<br />
keinen Spaß <strong>ver</strong>stehen.<br />
B12<br />
Auf <strong>di</strong>eser Station/Abteilung<br />
ignorieren Kolleginnen und<br />
Kollegen, was man gut macht.<br />
B13<br />
Bei seiner <strong>Arbeit</strong> kann man<br />
selbst festlegen, was man<br />
igt.<br />
<strong>Arbeit</strong>spapier 134<br />
Alexandra Diendorf • Marianne Resch • Wiebke Wrage<br />
Selbst<strong>ver</strong>antwortete<br />
<strong>Arbeit</strong>szeitplanung im Team<br />
Ein Beispiel für <strong>Arbeit</strong>sentlastung<br />
durch eine Tariflösung ist das Modell<br />
»Selbst<strong>ver</strong>antwortete <strong>Arbeit</strong>szeitplanung<br />
im Team«, das <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> und der<br />
Gesundheitskonzern Damp in den<br />
Jahren 2005 und 2006 erforschen ließ<br />
(Diendorf u.a., 2007). In Abstimmung<br />
mit Geschäftsführung und Betriebsrat<br />
und unter Vorgabe der Planzahlen können<br />
Abteilungen sich selbst ein maßgeschneidertes<br />
<strong>Arbeit</strong>splanungsmodell<br />
geben.<br />
s dafür, wie zufrieden Sie mit <strong>di</strong>esen Aspekten in<br />
C10<br />
...der Menge an Zeit für Erle<strong>di</strong>-<br />
g<br />
Kreuzen Sie bitte bei jeder<br />
Aussage <strong>di</strong>e für Sie zutreffende<br />
Stufe an.<br />
sehr unzufriedezufrieden<br />
eher un-<br />
Wie zufrieden sind Sie mit…<br />
1<br />
2<br />
3<br />
<strong>Arbeit</strong>skolleginnen und<br />
<strong>Arbeit</strong>skollegen?<br />
...dem Ausmaß Ihrer Verantwortung?<br />
❑ 1 ❑ 2 ❑ 3<br />
...der Flexibilität Ihrer <strong>Arbeit</strong>szeitgestaltung?<br />
❑ 1 ❑ 2 ❑ 3<br />
...Ihren Aufgaben in Bezug auf<br />
interessante Inhalte? ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3<br />
<strong>Arbeit</strong> mit Familie und Freizeitbestimmung<br />
bei der Dienstplangestaltung?<br />
... der Zusammenarbeit in<br />
einem Team? ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3<br />
selbst (z.B. Hobbys, Kultur,<br />
Erholung)?<br />
...der Menge an Zeit für Ihre<br />
Familie/Partner/Freunde? ❑ 1 ❑ 2 ❑ 3<br />
gungen (Ämter, Besorgungen)?<br />
...der Vorhersehbarkeit<br />
❑ C1<br />
...dem Verhältnis zu Ihren<br />
C5<br />
... der Vereinbarkeit Ihrer<br />
C6<br />
...den Möglichkeiten der Mit-<br />
❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 ❑ 5<br />
C8<br />
...der Menge an Zeit für sich<br />
❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 ❑ 5<br />
❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 ❑ 5<br />
DIENDORF U.A.<br />
❑ 1 ❑ 2 ❑ 3<br />
Kreuzen Sie bitte bei<br />
jeder Aussage <strong>di</strong>e für Sie<br />
zutreffende Stufe an.<br />
B16<br />
Man muss ausbaden, was<br />
❑ 1 ❑ 2 ❑ 3<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
falsch gemacht haben.<br />
❑ 1 ❑ 2 ❑ 3<br />
❑ 1 ❑ 2 ❑ 3<br />
❑ 1 ❑ 2 ❑ 3<br />
❑ 1 ❑ 2 ❑ 3 ❑ 4 ❑ 5<br />
B17<br />
Man geht unter den Kolleginnen<br />
und Kollegen fair miteinander<br />
um.<br />
B18 Bei seiner <strong>Arbeit</strong> wird man von<br />
Kolleginnen und Kollegen wegen<br />
jeder Kleinigkeit gleich kritisiert.<br />
B19<br />
Man kann sich <strong>di</strong>e Erle<strong>di</strong>gung<br />
seiner<strong>Arbeit</strong> selbstän<strong>di</strong>g<br />
einteilen.<br />
■ 11<br />
B20<br />
Unter den Kolleginnen und<br />
Kollegen besteht ein <strong>ver</strong>trauensvolles<br />
Verhältnis.<br />
B21<br />
Unter den Kolleginnen und<br />
Kollegen bestehen Konflikte<br />
und Spannungen.<br />
B22<br />
Man hat Mitsprache bei der<br />
Veränderung von Verantw<br />
tunge<br />
❑ 3 ❑ 4 ❑ 5<br />
❑
Gefährdungsanzeige<br />
Bereich / Station __________ Datum: ___________<br />
KADE LORCH<br />
ANDRÉ STIEBITZ<br />
An <strong>di</strong>e<br />
Geschäftsführung<br />
Frau Herr ______________________________<br />
nachrichtlich: Personalmanagement (mit bitte um Archivierung <strong>di</strong>eser Erklärung)<br />
Betriebsrat<br />
S den ____________________<br />
Voraussetzung ist Freiwilligkeit und<br />
Übereinstimmung im Team. Krankenpflege-<br />
und Therapieabteilungen profitierten<br />
nachweislich am meisten davon.<br />
Jetzt soll der Abschluss eines Tarif<strong>ver</strong>trags<br />
zur Gesundheitsförderung bei<br />
der Damp Hol<strong>di</strong>ng AG folgen. Er sieht<br />
unter anderem vor: einen paritätischen<br />
Konzernausschuss, Ausschüsse auf<br />
Unternehmensebene, Mitarbeiterbefragungen<br />
im Zweijahresabstand,<br />
Gesundheitsberichte, Gesundheitszirkel,<br />
Kurse, Supervision, Führungskräfteschulung,<br />
Wiedereingliederung nach<br />
längerer Erkrankung, Schutz vor<br />
Herabgruppierung. ■<br />
Weiterführende Hinweise<br />
■ Barmer Ersatzkasse: Barmer Gesundheitsreport<br />
2009. Psychische Gesundheit<br />
und psychische Belastungen.<br />
Wuppertal 2009<br />
■ Berufsgenossenschaft für Gesundheits<strong>di</strong>enst<br />
und Wohlfahrtspflege:<br />
www.bgw-online.de (Vorgehensweise<br />
und <strong>Arbeit</strong>sblätter zur Gefährdungsanalyse<br />
und Stu<strong>di</strong>e »DAK-BGW<br />
Gesundheitsreport 2005«. Stationäre<br />
Krankenpflege. Hamburg 2005)<br />
■ DGB-Index <strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong>.<br />
www.dgb-index-gute-arbeit.de<br />
■ Diendorf, A., Resch, M., Wrage, W.:<br />
Selbst<strong>ver</strong>antwortete <strong>Arbeit</strong>szeitplanung<br />
im Team, <strong>Arbeit</strong>spapier der<br />
Hans-Böckler-Stiftung, 2007. Download<br />
unter www.boecklerimpuls.de<br />
■ Salfeld, R., Hehner, S., Wichels, R.:<br />
Modernes Krankenhausmanagement.<br />
Konzepte und Lösungen. Springer,<br />
Heidelberg 2007<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Kampagne »Mein Frei gehört<br />
mir!« http://mein-frei.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de/<br />
»Das ist nicht mehr zu packen!«<br />
– Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen<br />
»Jede Überlastungsanzeige ist ein<br />
Geschenk, denn so erfahren wir von<br />
riskanten Situationen.« Diese Aussage<br />
eines leitenden Angestellten eines Krankenhauses<br />
erreicht hoffentlich alle Vorgesetzten.<br />
Patient/innen fordern zu Recht, dass<br />
sie me<strong>di</strong>zinisch angemessen, fachlich<br />
qualifiziert und menschlich <strong>ver</strong>sorgt<br />
werden. Mit gestresstem und zu wenigem<br />
Personal ist <strong>di</strong>ese Erwartung aber<br />
nicht zu erfüllen.<br />
Immer häufiger kommen Beschäftigte<br />
in <strong>di</strong>e Situation, <strong>di</strong>e Versorgung der<br />
Patient/innen nicht mehr sicher mit der<br />
notwen<strong>di</strong>gen Qualität erbringen zu<br />
können. Dann ist es gefährlich, einfach<br />
weiter zu arbeiten. Denn wer nicht auf<br />
gefährliche <strong>Arbeit</strong>sbe<strong>di</strong>ngungen aufmerksam<br />
macht, muss für Fehler möglicherweise<br />
selbst gerade stehen. Die<br />
Beschäftigten müssen ihren <strong>Arbeit</strong>geber<br />
aufgrund ihrer <strong>Arbeit</strong>s<strong>ver</strong>tragspflichten<br />
auf Gefahren im Zusammenhang mit<br />
der <strong>Arbeit</strong> hinweisen. Mit einer Überlastungsanzeige<br />
wird <strong>di</strong>e Geschäftsführung<br />
in <strong>di</strong>e Verantwortung genommen,<br />
<strong>di</strong>e Beschäftigten schützen sich<br />
somit selbst. Überlastungsanzeigen sind<br />
eigentlich Entlastungsanzeigen.<br />
Ziel ist eine Kultur im Krankenhaus,<br />
bei der Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen<br />
nicht als Anschwärzen der<br />
eigenen Abteilung oder des/der Vorgesetzten<br />
gelten, sondern als Hilfe, um<br />
Missstände aufzudecken und sie qualifiziert<br />
und professionell zu beseitigen.<br />
Im bisherigen Sprachgebrauch ist <strong>di</strong>e<br />
Bezeichnung »Überlastungsanzeige«<br />
geläufig, deshalb <strong>ver</strong>wenden wir sie<br />
auch in <strong>di</strong>esem Kapitel. Wir halten aber<br />
den Begriff »Gefährdungsanzeige«<br />
für besonders aussagekräftig. Denn<br />
er drückt aus, dass es nicht nur darum<br />
geht, <strong>di</strong>e eigene <strong>Arbeit</strong>ssituation<br />
(»Überlastung«) anzuzeigen.<br />
■ 12<br />
Gesundheitsschutz/Gefährdungsanalysen<br />
Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen<br />
■ 13
Es geht vielmehr um <strong>di</strong>e sicherheitsrelevante<br />
und juristisch bedeutsame<br />
schriftliche Dokumentation der Versorgungssituation<br />
auch für <strong>di</strong>e Patient/<br />
innen.<br />
Handlungsmöglichkeiten<br />
Die betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
sollte drei Bereiche berücksichtigen. Erstens<br />
ist <strong>di</strong>e Schwelle für <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />
niedrig zu halten. Eine Anzeige<br />
muss einfach und ohne Angst erstattet<br />
werden können. Zweitens ist dafür zu<br />
sorgen, dass den Anzeigen auch Handlungen<br />
des <strong>Arbeit</strong>gebers folgen. Dazu<br />
sollten Verfahren mit dem <strong>Arbeit</strong>geber<br />
<strong>ver</strong>einbart werden. Drittens sollte <strong>di</strong>e<br />
betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung wirksame<br />
Maßnahmen parat haben für den<br />
Fall, dass der <strong>Arbeit</strong>geber keine Abhilfe<br />
schafft.<br />
Empfehlenswert ist es, ein einheitliches<br />
Formular für alle Bereiche zu entwickeln.<br />
Inhaltlich wird in den Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen<br />
auf <strong>di</strong>e<br />
unzureichende Personallage hingewiesen.<br />
Die Personalsituation und <strong>di</strong>e<br />
Gefährdungssituation werden kurz beschrieben.<br />
Falls umgehend reagiert<br />
werden kann, werden <strong>di</strong>e Maßnahmen<br />
zur Überwindung dargestellt. Der Umgang<br />
mit Gefährdungs-/Überlastungssituationen<br />
wird professionalisiert, wenn<br />
<strong>di</strong>e Geschäftsführung regelmäßig im<br />
Betrieb berichtet. So könnte der <strong>Arbeit</strong>geber<br />
vierteljährlich auf den Betriebs-/<br />
Dienst<strong>ver</strong>sammlungen <strong>di</strong>e Anzahl der<br />
Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen,<br />
Fehlzeiten, Krankenstandsmeldungen<br />
und freie Stellen darlegen (siehe Kapitel<br />
2).<br />
Zum Verfahren sollten konkrete Ablaufschritte<br />
<strong>ver</strong>einbart werden. Ein Beispiel:<br />
Weiterleitung der Gefährdungs-/<br />
Überlastungsanzeige an <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>antwortlichen<br />
Vorgesetzten, <strong>di</strong>e jeweils zustän<strong>di</strong>ge<br />
Geschäftsführung und betriebliche<br />
Interessen<strong>ver</strong>tretung werden informiert.<br />
Die <strong>ver</strong>antwortlichen Vorgesetzten sind<br />
<strong>ver</strong>pflichtet, getroffene Regelungen/<br />
Maßnahmen schriftlich zu dokumentieren,<br />
<strong>di</strong>e Ursache für <strong>di</strong>e Gefährdungs-/<br />
Überlastungssituation zu benennen. Die<br />
betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung erhält<br />
eine Kopie und löst dort eine gezielte<br />
Überprüfung der Situation aus.<br />
KLAUS NOSTADT<br />
Die Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen<br />
werden stationsweise/abteilungsweise<br />
gesammelt, unabhängig vom<br />
sofortigen Handlungsbedarf werden <strong>di</strong>e<br />
Anzeigen in den jeweiligen Geschäftsführungsbereichen<br />
monatlich besprochen<br />
und vorbeugende Maßnahmen<br />
<strong>di</strong>skutiert, um künftige Gefährdungssituationen<br />
zu <strong>ver</strong>hindern.<br />
Stellt der Betriebsrat fest, dass <strong>di</strong>e Geschäftsführung<br />
oder <strong>di</strong>e/der Vorgesetzte<br />
keine Änderung zum Abbau oder zur<br />
Behebung der Situation einleitet, wird<br />
er den Dienstplan überprüfen oder gar<br />
ablehnen – inklusive der Ablehnung<br />
von Überstunden.<br />
Um eine dauerhafte Überlastung des<br />
Personals auszuschließen und Leistungseinschränkungen<br />
(Bettensperrungen)<br />
oder Schadensfälle zu <strong>ver</strong>meiden, kann<br />
<strong>di</strong>e betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
ein Ausfallkonzept einfordern (siehe Kapitel<br />
1).<br />
Noch weiter gehend wäre eine betriebliche<br />
Kampagne, <strong>di</strong>e mit einer<br />
Öffentlichkeitskampagne <strong>ver</strong>bunden<br />
wird. In Hamburg konnte eine tarifliche<br />
Vorteilsregelung für <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitglieder<br />
abgeschlossen werden. Dort wird eine<br />
Schulung »Sinn und Zweck von Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen«<br />
ermöglicht.<br />
Die Kosten übernimmt <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> –<br />
<strong>di</strong>e Vergütung bezahlt das Krankenhaus<br />
weiter. ■<br />
VER.DI HAMBURG<br />
Weiterführende Hinweise<br />
■ Beratung beim Betriebsrat des<br />
Klinikums Bremen-Mitte GmbH einholen,<br />
Tel. 0421 / 497 - 5153. Er hat<br />
ein funktionierendes Verfahren entwickelt.<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Internetseiten mit Formularen<br />
und Argumenten für Gefährdungs-/<br />
Überlastungsanzeigen<br />
■ 14<br />
Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen<br />
Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen<br />
■ 15
»Ich will gute <strong>Arbeit</strong> leisten« – Fortbildung<br />
Beste Kranken<strong>ver</strong>sorgung erfordert<br />
qualifiziertes Personal. Deshalb ist Fortbildung<br />
notwen<strong>di</strong>g. Doch meist fehlt<br />
nicht das Angebot an Fortbildungsmöglichkeiten,<br />
sondern <strong>di</strong>e Möglichkeit<br />
teilzunehmen. In vielen Abteilungen ist<br />
Personal so knapp, dass schon ungeplante<br />
Abwesenheit, etwa bei Krankheit,<br />
den Dienstplan aus den Fugen geraten<br />
lässt. Fortbildungen zu planen,<br />
erscheint da aussichtslos. Häufig wird<br />
sogar eine bereits genehmigte Fortbildung<br />
wieder abgesagt.<br />
Wer als betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
schon einmal <strong>ver</strong>sucht hat, kurzfristig<br />
einer Kolleg/in <strong>di</strong>e Teilnahme an<br />
einer Fortbildung oder einem Kongress<br />
doch noch zu ermöglichen, hat festgestellt:<br />
Ein Recht auf Ersatzpersonal<br />
für Fortbildung gibt es nicht, ein Mitbestimmungsrecht<br />
besteht le<strong>di</strong>glich bei<br />
betrieblichen Bildungsmaßnahmen.<br />
Bei außerbetrieblichen Maßnahmen<br />
Herzlich<br />
willkommen!<br />
Deshalb muss <strong>di</strong>e Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
andere Wege finden, um hier etwas<br />
zu erreichen. Zunächst sollten folgende<br />
Aspekte geprüft werden:<br />
■ Ist der <strong>Arbeit</strong>geber/Vorgesetzte daran<br />
interessiert, dass der/<strong>di</strong>e Mitarbeiter/in<br />
<strong>di</strong>e Fortbildung besucht (<strong>di</strong>enstliches<br />
Interesse)?<br />
■ Welche Themen sind hierbei für wen<br />
interessant?<br />
■ Was für Kosten entstehen und wer<br />
soll sie tragen?<br />
■ Gibt es im Betrieb ein Fortbildungsbudget?<br />
■ Ist <strong>di</strong>e Fortbildung bildungsurlaubsfähig?<br />
Entsprechende gesetzliche<br />
Regelungen hierzu gibt es in allen<br />
Bundesländern außer Bayern, Baden-<br />
Württemberg, Sachsen und Thüringen.<br />
■ Gibt es Regelungen bei Personalausfall?<br />
■ Gibt es Regelungen zur Dienstplan-<br />
Auch aus Sicht der Interessen<strong>ver</strong>tretungen<br />
darf der Dienstplan nicht gefährdet<br />
werden. Schließlich hat ihm <strong>di</strong>e<br />
betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung zugestimmt<br />
und er ist mit seiner Bekanntgabe<br />
<strong>ver</strong>bindlich. Änderungen bedürfen<br />
der Mitbestimmung durch <strong>di</strong>e Interessen<strong>ver</strong>tretung.<br />
Dies gilt auch für im<br />
Dienstplan geplante und genehmigte<br />
Fortbildungen.<br />
Wird Fortbildung rechtzeitig geplant,<br />
kann sie bereits bei der Dienstplangestaltung<br />
berücksichtigt werden und<br />
führt so nicht zu überraschenden Personalausfällen.<br />
Damit erreicht auch der<br />
<strong>Arbeit</strong>geber größere Planungssicherheit.<br />
Wenn möglich sollten Fortbildungen<br />
genau so wie Urlaub zu Beginn des Jahres<br />
geplant werden. Hierbei kann sowohl<br />
das Interesse des <strong>Arbeit</strong>gebers<br />
berücksichtigt werden, zu welchen Themen<br />
er das Personal gerne fortbilden<br />
möchte, wie auch <strong>di</strong>e Wünsche und<br />
Interessen der Beschäftigten und der jeweiligen<br />
<strong>Arbeit</strong>sbereiche. Und: Geplante<br />
und genehmigte Fortbildung ist <strong>ver</strong>bindlich!<br />
Manches hiervon wird zu erreichen<br />
sein, wenn es gelingt, den <strong>Arbeit</strong>geber<br />
von den Vorteilen qualifizierter Mitarbeiter/innen<br />
zu überzeugen. Profitiert<br />
er doch zweifach: kompetentere und<br />
somit auch zufriedenere und motivierte<br />
Beschäftigte, zufriedene und kompetent<br />
<strong>ver</strong>sorgte Patient/innen und beruhigte<br />
Angehörige.<br />
Mit Fortbildung kann auch das Image<br />
<strong>ver</strong>bessert werden – etwa durch einen<br />
aktuellen Vermerk am schwarzen Brett:<br />
In <strong>di</strong>esem Jahr haben bereits ... Mitarbeiter/innen<br />
an ... Stunden Fortbildung<br />
teilgenommen.<br />
Handlungsmöglichkeiten<br />
Um den Beschäftigten mittel- bis langfristig<br />
einen durchsetzbaren Anspruch<br />
zu <strong>ver</strong>schaffen, wird <strong>di</strong>e Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
in <strong>ver</strong>schiedenen Regelungsbereichen<br />
tätig werden müssen – auch<br />
wenn <strong>di</strong>ese mit dem eigentlichen Thema<br />
Fortbildung zunächst scheinbar nichts<br />
zu tun haben.<br />
existiert nur ein Vorschlagsrecht.<br />
gestaltung?<br />
■16 Fortbildung<br />
Fortbildung<br />
■ 17<br />
MIRKO ZANDER / WWW.BILDMITTE.DE (4)
VER.DI NIEDERSACHSEN-BREMEN<br />
FREESTYLE<br />
GERD DIELMANN<br />
RENATE STIEBITZ<br />
In Betracht kommen unter anderem<br />
Verfahrensregelungen zwischen <strong>Arbeit</strong>geber<br />
und Interessen<strong>ver</strong>tretung über<br />
■ <strong>di</strong>e Beteiligung der Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
bei der Beantragung von Fortbildung,<br />
■ <strong>di</strong>e Information über genehmigte<br />
und abgelehnte Fortbildungen sowie<br />
genehmigte, aber nicht angetretene<br />
Fortbildungen,<br />
■ <strong>di</strong>e Einrichtung einer gemeinsamen<br />
Kommission von <strong>Arbeit</strong>geber und<br />
Interessen<strong>ver</strong>tretung,<br />
■ objektive Entscheidungskriterien,<br />
■ <strong>di</strong>e Dienstplangestaltung und Mitbestimmung<br />
bei Dienstplan-Änderungen,<br />
■ den Personalersatz bei Ausfällen<br />
(siehe Kapitel 1),<br />
■ ein Fortbildungsbudget oder Kosten<br />
(hier sollte auch der Wirtschaftsausschuss<br />
eingebunden werden – er kann<br />
beispielsweise Auskunft über Bereitstellung<br />
und <strong>di</strong>e Ausschöpfung von<br />
Fortbildungsmitteln <strong>ver</strong>langen),<br />
■ 18<br />
■ Benennung und Qualifizierung<br />
von betrieblichen Weiterbildungsbeauftragten.<br />
Wenn Überzeugungs<strong>ver</strong>suche nicht<br />
ausreichen, wird es erforderlich sein,<br />
den Druck zu erhöhen:<br />
■ Überprüfung der Personalausstattung<br />
(u.a. mit dem 24-365-Test, siehe<br />
Kapitel 5),<br />
■ Widerspruch gegen eine beantragte<br />
Versetzung aus einem Bereich, weil<br />
dort Beschäftigten <strong>di</strong>e Teilnahme an<br />
Fortbildung <strong>ver</strong>wehrt wurde,<br />
■ Kontrolle der Überstundenkonten,<br />
■ Ablehnung von zu leistenden Überstunden,<br />
■ Überprüfung der Einhaltung von<br />
Pausen,<br />
■ der Hinweis auf gefährdende Situationen<br />
mittels Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen<br />
(siehe Kapitel 3),<br />
■ Ahndung von Verstößen des <strong>Arbeit</strong>gebers<br />
gegen Gesetze, Tarif<strong>ver</strong>träge<br />
oder Betriebs<strong>ver</strong>einbarungen und ggf.<br />
■ Einschaltung der Aufsichtsbehörden.<br />
Je nach Themenbereich gibt es hier<br />
Mitbestimmungsrechte, <strong>di</strong>e etwa <strong>di</strong>e<br />
Einsetzung einer Einigungsstelle ermöglichen.<br />
Wichtig ist, dass <strong>di</strong>e Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
ihr Vorgehen transparent und<br />
(betriebsintern) öffentlich macht – etwa<br />
durch eine gut vorbereitete Betriebskampagne.<br />
Denn welche Krankenhausleitung<br />
traut sich zu erklären: Bei uns wird<br />
wegen Personalknappheit nicht fortgebildet?<br />
Betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretungen<br />
sollten ihr Vorgehen mit langem Atem<br />
planen, wenn sie das Thema Fortbildung<br />
aufgreifen. ■<br />
Weiterführende Hinweise<br />
■ Pahde, Klaus: Qualifizierung der betrieblichen<br />
Weiterbildungsbeauftragten.<br />
http://optinet-owl.de/145.0.html<br />
■ Reichold, Hermann: Mitbestimmung<br />
in allg. pers. Angelegenheiten/<br />
bei Berufsbildung.<br />
http://www.jura.uni-tuebingen.de/<br />
■ Hamm, Ingo: Mitbestimmung und<br />
Berufsbildung. www.ju<strong>di</strong>x.de/<br />
themen/pdf/Berufsbildung.pdf<br />
Fortbildung<br />
Fortbildung<br />
■ 19
»Ich will frühzeitig wissen, wann ich arbeite«<br />
– Dienstplangestaltung<br />
In Krankenhäusern wird an 365 Tagen<br />
24 Stunden täglich im Schicht<strong>di</strong>enst gearbeitet.<br />
Dass <strong>di</strong>es notwen<strong>di</strong>g ist, wird<br />
niemand in Frage stellen. Doch das<br />
heißt nicht, dass deshalb <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />
immer und jederzeit zur Verfügung<br />
stehen müssen.<br />
Durch <strong>di</strong>e enorme <strong>Arbeit</strong>s<strong>ver</strong><strong>di</strong>chtung<br />
haben <strong>di</strong>e physischen, psychischen und<br />
sozialen Belastungen dramatisch zugenommen.<br />
Umso wichtiger ist es, durch<br />
<strong>Arbeit</strong>szeitgestaltung gesundheitlichen<br />
Gefährdungen vorzubeugen. Wird das<br />
<strong>ver</strong>nachlässigt, sind krankheitsbe<strong>di</strong>ngte<br />
Ausfallzeiten und gesundheitliche Probleme<br />
<strong>di</strong>e Folge. Wer bis zur Rente<br />
durchhalten soll, muss gesunde <strong>Arbeit</strong>sbe<strong>di</strong>ngungen<br />
haben.<br />
Mit den Dienstplänen wird auch <strong>di</strong>e<br />
Lebensqualität in der privat <strong>ver</strong>fügbaren<br />
Zeit massiv beeinflusst. Eine <strong>ver</strong>lässliche<br />
Dienstplangestaltung steht in fast allen<br />
Umfragen unter Beschäftigten in Kliniken<br />
ganz oben. Kurzfristige Dienstpla-<br />
■20<br />
nung, häufige Planänderungen und das<br />
»Holen aus dem Frei« werden als besonders<br />
belastend angegeben.<br />
Das <strong>Arbeit</strong>szeitgesetz fordert Schichtpläne<br />
nach »gesicherten arbeitswissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen«. Dazu gehören<br />
nach den Leitlinien der Deutschen<br />
Gesellschaft für <strong>Arbeit</strong>sme<strong>di</strong>zin und<br />
Umweltme<strong>di</strong>zin zur Nacht- und Schichtarbeit:<br />
■ maximal drei aufeinander folgende<br />
Nachtschichten,<br />
■ Vorwärtswechsel der Schichten<br />
(Früh-/Spät-/Nachtschicht), Frühschichtbeginn<br />
nicht zu früh,<br />
■ Vermeidung zusätzlicher Schichten<br />
und ungünstiger Schichtfolgen,<br />
■ mehr als 8-stün<strong>di</strong>ge tägliche <strong>Arbeit</strong>szeiten<br />
nur bei (a) geringerer <strong>Arbeit</strong>sbelastung<br />
und (b) ausreichenden<br />
Pausen und (c) ohne zusätzliche Überstunden<br />
und (d) ausreichenden Erholungsphasen<br />
nach der <strong>Arbeit</strong>.<br />
Dienstplangestaltung<br />
Handlungsmöglichkeiten<br />
Bei der Dienstplangestaltung hat <strong>di</strong>e<br />
betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung sehr<br />
starke Mitbestimmungsrechte. Doch<br />
nicht überall werden <strong>di</strong>ese auch genutzt.<br />
Was hindert eine betriebliche<br />
Interessen<strong>ver</strong>tretung eigentlich daran,<br />
ihr stärkstes Recht wahrzunehmen?<br />
■ Die Beschäftigten wollen Geld statt<br />
Zeit und Gesundheitsschutz.<br />
■ Dienstplangestaltung <strong>ver</strong>langt viel<br />
<strong>Arbeit</strong>saufwand und hohes Fachwissen.<br />
■ Die Ablehnung von Dienstplänen<br />
löst viel nachfolgende <strong>Arbeit</strong> aus.<br />
■ Gibt es viele Dienstpläne, fällt es<br />
schwer, den Überblick zu behalten.<br />
■ Durchwinken <strong>ver</strong>meidet Konflikte<br />
mit der Leitung.<br />
■ Das eigene Krankenhaus steht im<br />
Wettbewerb besser da, wenn <strong>di</strong>e Personalkosten<br />
gedrückt werden.<br />
Wir wollen, dass <strong>di</strong>e Betriebsräte, Mitarbeiter<strong>ver</strong>tretungen<br />
und Personalräte<br />
nach dem Motto handeln: Durchsetzen<br />
statt Durchwinken! Seit <strong>di</strong>e Krankenhäuser<br />
in Wettbewerb gebracht worden<br />
sind, geht bei vielen Leitungen Betriebswirtschaft<br />
vor Gesundheitsschutz. Bei<br />
den betrieblichen Interessen<strong>ver</strong>tretungen<br />
muss es umgekehrt sein. Je mehr<br />
<strong>di</strong>ese ihre Rechte – und <strong>di</strong>ese Rechte<br />
sind gleichzeitig eine Pflicht zum Schutz<br />
der Kolleg/innen – nutzen, desto eher<br />
können sie den Personalabbau begrenzen<br />
und <strong>di</strong>e Umkehr zum Personalaufbau<br />
erreichen.<br />
Dienstplangestaltung<br />
Dienstplangestaltung ist <strong>di</strong>e Königs<strong>di</strong>sziplin<br />
der betrieblichen Interessen<strong>ver</strong>tretung.<br />
Es gibt kein besseres Mittel,<br />
um Einfluss auf <strong>di</strong>e Zahl der Stellen zu<br />
nehmen.<br />
Die Qualität eines Dienstplans bemisst<br />
sich unter anderem daran:<br />
■ Ist der Dienstplan frühzeitig erstellt<br />
und ist er für <strong>di</strong>e Beschäftigten <strong>ver</strong>lässlich?<br />
Zeitliche Vorläufe von 8 bis 12 Wochen<br />
haben sich bewährt. Damit kann<br />
auch noch dem Abstimmungsbedarf<br />
zwischen <strong>Arbeit</strong>geber und Beschäftigten<br />
entsprochen werden.<br />
■ Kann mit den vorhandenen Kräften<br />
nach den bestehenden <strong>Arbeit</strong>szeitregelungen<br />
(Tarif<strong>ver</strong>trag, kirchliche <strong>Arbeit</strong>s<strong>ver</strong>tragsrichtlinien<br />
AVR, <strong>Arbeit</strong>sschutzgesetz)<br />
ein Vollschichtbetrieb 24 Stunden<br />
an 365 Tagen im Jahr gefahren werden,<br />
ohne dass Überstunden entstehen<br />
(24-365-Test)?<br />
■ Ein guter Dienstplan berücksichtigt<br />
Teilzeitbeschäftigte so, dass ihre <strong>ver</strong>traglichen<br />
<strong>Arbeit</strong>szeiten auch ihren tatsächlichen<br />
<strong>Arbeit</strong>szeiten entsprechen.<br />
■ Elektronische Systeme so einrichten,<br />
dass zeitliche Überbeanspruchung auf<br />
ein <strong>Arbeit</strong>sschutzkonto gebucht wird.<br />
■ Soziale Aspekte, wie <strong>di</strong>e Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf (Öffnungszeiten<br />
des Kindergartens, Besonderheiten<br />
bei Alleinerziehenden etc.), sollten<br />
ebenfalls beachtet werden.<br />
■ 21
Wenn der <strong>Arbeit</strong>geber nicht zu guten<br />
Dienstplänen zu bewegen ist, kann <strong>di</strong>e<br />
betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung den<br />
Druck erhöhen, etwa durch Widerspruch<br />
gegen Versetzungen, wenn <strong>di</strong>e<br />
Personalausstattung nicht ausreicht,<br />
Kontrolle der Überstundenkonten, Überprüfen<br />
des Einhaltens der Pausen.<br />
Wenn innerbetriebliche Mittel nicht<br />
zum Ziel führen, um gute Dienstpläne<br />
durchzusetzen, stehen der betrieblichen<br />
Interessen<strong>ver</strong>tretung weitere Möglichkeiten<br />
zur Verfügung. Dazu zählt <strong>di</strong>e<br />
Information der Aufsichtsbehörde. Zustän<strong>di</strong>g<br />
für <strong>di</strong>e Einhaltung des <strong>Arbeit</strong>sschutzgesetzes<br />
ist <strong>di</strong>e Gewerbeaufsicht.<br />
Welche Behörde <strong>di</strong>e Aufgabe wahrnimmt,<br />
bestimmt das jeweilige Landesrecht<br />
(»Gewerbeaufsichtsamt«, »Amt<br />
für <strong>Arbeit</strong>sschutz«, »Regierungspräsi<strong>di</strong>um«).<br />
Eine weitere Option ist <strong>di</strong>e Information<br />
der Öffentlichkeit. Das sollte aller<strong>di</strong>ngs<br />
in Kontakt mit <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> vorbereitet<br />
werden, weil <strong>Arbeit</strong>geber meist empfindlich<br />
reagieren, wenn der Betrieb in<br />
Von der Größe und Komplexität der<br />
Aufgabe Dienstplangestaltung sollten<br />
sich betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretungen<br />
nicht abschrecken lassen. Die/der Vorsitzende<br />
sollte es zur Chefsache machen,<br />
dass sich mindestens zwei Kolleg/innen<br />
schwerpunktmäßig um <strong>di</strong>eses Thema<br />
kümmern und sich dafür fortbilden. Es<br />
gilt: Prioritäten setzen – nicht alle Bereiche<br />
gleichzeitig anpacken, sondern <strong>di</strong>e<br />
wichtigsten zuerst. Hauptsache, es wird<br />
angepackt. ■<br />
Weiterführende Hinweise<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Excel-Programm zur Prüfung<br />
der Personalausstattung Vollschichtbetrieb<br />
ohne Überstunden nach dem<br />
24-365-Test (<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitgliedernetz)<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<strong>Broschüre</strong> Dienstplangestaltung<br />
im Pflege<strong>di</strong>enst 6. Auflage (erhältlich<br />
in <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Bezirken und auf den <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<br />
Internetseiten)<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Checkliste Dienstplangestaltung<br />
(<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitgliedernetz)<br />
■ DGAUM: Deutsche Gesellschaft für<br />
<strong>Arbeit</strong>sme<strong>di</strong>zin und Umweltme<strong>di</strong>zin<br />
MATTHIAS KÖHLER / PIXELIO.DE<br />
»Hurra, <strong>di</strong>e Servicekräfte kommen!?«<br />
– Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
<strong>di</strong>e Schlagzeilen kommt.<br />
e.V., www.dgaum.de<br />
ken – Hilfskräfte nicht als Zusatz, son-<br />
■22 Dienstplangestaltung<br />
Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
■ 23<br />
dern als Ersatz für Pflegestellen. Dies<br />
geschieht in zwei Varianten: Bei der ersten<br />
werden hauswirtschaftliche, organisatorische<br />
oder <strong>ver</strong>waltungsbezogene<br />
<strong>Arbeit</strong>en auf Personal mit geringerer<br />
Qualifikation übertragen, dafür werden<br />
Stellen des examinierten Personals gekürzt.<br />
Wer kennt sie nicht, <strong>di</strong>e offenen<br />
oder heimlichen Pläne der <strong>Arbeit</strong>geber,<br />
<strong>di</strong>e Fachkräftequote auf 80/20 oder<br />
70/30 abzusenken?<br />
Bei der zweiten Variante wird ein Teil<br />
der Pflegetätigkeiten (Arztassistenz,<br />
Ganzkörperwäsche, Essen austeilen etc.)<br />
auf neu geschaffene Assistenzberufe<br />
oder auf dreijährig ausgebildete Fachkräfte<br />
wie Me<strong>di</strong>zinische Fachangestellte<br />
<strong>ver</strong>lagert.<br />
Damit kein Miss<strong>ver</strong>ständnis entsteht:<br />
Wo in der Weise umorganisiert wird,<br />
dass Patient/innen besser <strong>ver</strong>sorgt und<br />
Beschäftigte entlastet werden, kann<br />
neue <strong>Arbeit</strong>steilung von Vorteil sein.<br />
Die meisten Pflegekräfte hoffen dringend<br />
auf »mehr Hände« – der Stress<br />
soll weniger werden. Egal, wer da<br />
kommt, was <strong>di</strong>e Neuen machen und<br />
welche Qualifikation sie mitbringen. Dahinter<br />
steht meist ein Stellenabbau, der<br />
<strong>di</strong>e examinierten Pflegekräfte an den<br />
Rand ihrer Leistungsfähigkeit gebracht<br />
hat. Beschäftigte in der Pflege können<br />
den Einsatz von Hilfskräften aber auch<br />
attraktiv finden, weil sie selbst somit zu<br />
»Führungskräften« werden.<br />
Die Argumente der <strong>Arbeit</strong>geber klingen<br />
gut: »Wir wollen den Pflegeberuf<br />
aufwerten.« Oder: »Wir schaffen Freiräume,<br />
damit Pflege wieder <strong>di</strong>e Tätigkeiten<br />
ausführen kann, für <strong>di</strong>e sie<br />
ausgebildet ist.« »Wir finden kein<br />
examiniertes Pflegepersonal. Nur mit<br />
Servicekräften können wir <strong>di</strong>e Versorgung<br />
sicherstellen!«<br />
Im Regelfall geht es den <strong>Arbeit</strong>gebern<br />
jedoch darum, Personalkosten zu sen-
Doch hierfür müssen sich Beschäftigte<br />
und <strong>di</strong>e betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
schon engagiert einsetzen.<br />
Wir glauben: Kranke Menschen wollen<br />
nicht wie Autos am Fließband von<br />
einem Heer an Personal <strong>ver</strong>sorgt werden,<br />
das immer kleinere Handgriffe<br />
zu den jeweils geringsten Lohnkosten<br />
und gerade noch zulässiger geringster<br />
Qualifikation <strong>ver</strong>richtet. <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> hält eine<br />
ganzheitliche Kranken<strong>ver</strong>sorgung im<br />
Interesse von Patient/innen und Beschäftigten<br />
für notwen<strong>di</strong>g. Vor allem<br />
für Schwerkranke sowie für ältere Patient/innen<br />
geht es dabei nicht nur um<br />
persönliche Zuwendung, sondern um<br />
Sicherheit.<br />
Gefährdungsbereiche und<br />
Gestaltungsansätze<br />
Es sind drei Handlungsbereiche zu<br />
unterscheiden:<br />
1. Stimmt <strong>di</strong>e Personalmenge und ist <strong>di</strong>e<br />
Zeit so bemessen, dass es tatsächlich<br />
zur Entlastung kommt?<br />
2. Stimmt <strong>di</strong>e Abgrenzung der Berufe<br />
und Tätigkeiten oder werden Berufe<br />
zerstört, ohne sinnvolle neue zu<br />
schaffen?<br />
3. Stimmen Qualifizierung und Verantwortlichkeiten?<br />
■ Personalmenge: Wird Pflegepersonal<br />
ausgedünnt und werden mehr Hilfskräfte<br />
beschäftigt, bedeutet das für <strong>di</strong>e<br />
<strong>ver</strong>bliebenen Pflegebeschäftigten mehr<br />
Anleitung von Auszubildenden haben<br />
examinierte Pflegekräfte schon jetzt zu<br />
wenig Zeit – <strong>di</strong>ese Zeit wird noch knapper.<br />
Der Abstimmungsbedarf zwischen<br />
Pflege und neuen Assistenz- und Servicekräften<br />
wird größer – dafür muss<br />
Zeit eingeplant werden. Auch <strong>di</strong>e neuen<br />
Beschäftigtengruppen stehen in der Gefahr,<br />
dass für ihre Aufgaben zu wenig<br />
Personal eingestellt wird.<br />
Das »Holen aus dem Frei« muss auch<br />
für <strong>di</strong>ese Berufsgruppen ausgeschlossen<br />
werden. Alle Beschäftigten müssen ihre<br />
<strong>Arbeit</strong> innerhalb der Regelarbeitszeit<br />
schaffen können. Eine Umorganisation,<br />
an deren Ende der Stress für <strong>di</strong>e betroffenen<br />
Beschäftigten größer ist, ist nicht<br />
zu akzeptieren.<br />
■ Berufsbild und Abgrenzung der<br />
Tätigkeiten: Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />
müssen so abgegrenzt<br />
werden, dass ganzheitliche Pflege und<br />
<strong>di</strong>e Qualität der Patienten<strong>ver</strong>sorgung erhalten<br />
bleiben. Es droht <strong>di</strong>e reine Funktionspflege.<br />
Die <strong>Arbeit</strong> wird für <strong>di</strong>e Pflegefachkräfte<br />
<strong>ver</strong><strong>di</strong>chtet, weil einfachere<br />
Tätigkeiten für sie wegfallen. Es kommt<br />
<strong>di</strong>e fachliche Anleitung von Assistenzpersonal<br />
und Servicekräften und Verantwortung<br />
für deren Tätigkeit hinzu. Leitungstätigkeit<br />
bringt eine Aufwertung<br />
der eigenen Rolle, bedeutet aber auch<br />
mehr Belastung.<br />
Klar abgrenzbare hauswirtschaftliche,<br />
organisatorische oder <strong>ver</strong>waltungsbezo-<br />
Dienst zu ungünstigen Zeiten. Für <strong>di</strong>e gene Unterstützung ist weniger proble-<br />
■24 Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
■ 25<br />
RENATE STIEBITZ (2)<br />
matisch. Die Herauslösung pflegerischer<br />
und me<strong>di</strong>zinischer Spezialhandgriffe<br />
hingegen führt zum schleichenden Verfall<br />
des Pflegeberufs und damit zu einer<br />
Gefährdung der Kranken<strong>ver</strong>sorgung.<br />
Beschäftigten in vom <strong>Arbeit</strong>geber<br />
gebastelten Tätigkeitsbildern ist ein<br />
<strong>Arbeit</strong>geberwechsel erschwert – ihre<br />
Qualifizierung wird anderswo nicht anerkannt.<br />
Auch berufliche Entwicklung<br />
und innerbetrieblicher Aufstieg werden<br />
unmöglich, wenn <strong>di</strong>e Basisqualifikation<br />
zu dünn ist. Weniger problematisch sind<br />
dagegen Zusatzqualifikationen, <strong>di</strong>e auf<br />
abgeschlossenen Berufsausbildungen<br />
aufbauen.<br />
■ Qualifizierung und Verantwortlichkeiten:<br />
Voraussetzung für eine Umorganisation<br />
ist, dass alle beteiligten Beschäftigten<br />
für ihre Aufgaben anfangs<br />
umfassend qualifiziert und später angemessen<br />
fortgebildet werden. Haftungsund<br />
Schadensersatzfragen sowie strafrechtliche<br />
Risiken dürfen nicht auf <strong>di</strong>e<br />
Beschäftigten abgewälzt werden.<br />
Handlungsmöglichkeiten<br />
Bei organisatorischen Änderungen<br />
sind <strong>di</strong>e Betriebsräte, Personalräte oder<br />
Mitarbeiter<strong>ver</strong>tretungen nach den jeweiligen<br />
Rechtsgrundlagen zu beteiligen.<br />
Droht eine besondere <strong>Arbeit</strong>sbelastung,<br />
ist eine Gefährdungsanalyse nach dem<br />
<strong>Arbeit</strong>sschutzgesetz nötig. Personalplanung,<br />
Qualifizierungsmaßnahmen –<br />
viele Handlungsbereiche der Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
sind berührt und damit Einflussmöglichkeiten<br />
gegeben.<br />
Wir raten, Anforderungsprofile mit<br />
Beschäftigten zusammen zu entwickeln,<br />
Qualifikationsbedarfe (auch für <strong>di</strong>e<br />
Servicekräfte) zu ermitteln und Fortbildungspläne<br />
<strong>ver</strong>bindlich zu <strong>ver</strong>einbaren.<br />
Zuvor sollte berechnet sein, ob mit dem<br />
vorhandenen/geplanten Personal ein<br />
24-Stunden-365-Tage-Betrieb ohne<br />
Überstunden zu leisten ist (24-365-Test,<br />
siehe Kapitel 5). Haftungsfragen müssen<br />
geklärt sein und <strong>di</strong>e Beschäftigten müssen<br />
ihre haftungs- und strafrechtlichen<br />
Risiken kennen.
Keine Neuorganisation ohne<br />
Betriebs- oder Dienst<strong>ver</strong>einbarung!<br />
Die betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
sollte im Blick haben, dass Umorganisationen<br />
Ausgründungen von Tochterunternehmen<br />
oder Vergabe an Fremdfirmen<br />
ermöglichen (»Blutabnahme<br />
GmbH«, »Me<strong>di</strong>kamenten-Einräum-<br />
Firma«).<br />
Wir empfehlen <strong>di</strong>e Vernetzung mit<br />
Betriebsräten, Mitarbeiter<strong>ver</strong>tretungen<br />
oder Personalräten benachbarter Krankenhäuser.<br />
Nicht jeder muss das Rad<br />
neu erfinden. Der Gesamtbetriebsrat der<br />
Asklepios Kliniken Hamburg GmbH hat<br />
<strong>di</strong>e Auswirkungen auf den Stellenplan<br />
einer 34-Betten-Station mit 11,5 Vollkraft-Stellen<br />
(VK) beschrieben.<br />
KRISTOFFER BORRMANN<br />
Wenn zwei Pflegestellen umgewandelt<br />
werden (1,5 VK Hilfskräfte; 0,5 VK Arzthelferin),<br />
sinkt <strong>di</strong>e durchschnittliche<br />
Stationsbesetzung mit dreijährig Examinierten<br />
von 3,5 VK auf 2 VK. Die dreijährig<br />
Examinierten betreuen gleich viele<br />
Auszubildende wie vorher und müssen<br />
pro Monat mit zwei zusätzlichen Spätschichten<br />
und einer zusätzlichen Nachtschicht<br />
rechnen. Sind auf einer solchen<br />
Station besonders viele Schwerpflegebedürftige,<br />
steigt auch <strong>di</strong>e körperliche Belastung<br />
deutlich, weil leichtere Tätigkeiten<br />
zu den neuen Beschäftigtengruppen<br />
<strong>ver</strong>lagert sind. ■<br />
Weiterführende Hinweise<br />
■ Gesamtbetriebsrat der Asklepios Kliniken<br />
Hamburg GmbH, Stellungnahme<br />
zur Übertragung von Pflegetätigkeiten<br />
an Service- und Hilfskräfte,<br />
Hamburg 2009, 14 Seiten. Infos<br />
beim Gesamtbetriebsrat unter<br />
gbr.hamburg@asklepios.com<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<strong>Broschüre</strong>: Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
im Gesundheitswesen. Gewerkschaftliche<br />
Positionsbestimmung zu aktuellen<br />
Fragen der <strong>Arbeit</strong>steilung und Berufsbildung<br />
der Gesundheitsberufe,<br />
Berlin, Juni 2009<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Seminare zur neuen <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Mitgliedernetz: weiterführendes<br />
Material, darunter auch abgeschlossene<br />
Betriebs- und Dienst<strong>ver</strong>einbarungen<br />
»Übernahme ärztlicher Tätigkeiten?<br />
Kein Problem, wenn ...« – Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
Die Ausübung der Heilkunde ist nach<br />
deutschem Recht grundsätzlich dem<br />
ärztlichen Berufsstand vorbehalten. Regionaler<br />
Ärztemangel und der auf den<br />
Krankenhäusern lastende Kostendruck<br />
führen jedoch dazu, dass <strong>ver</strong>stärkt ärztliche<br />
Tätigkeiten von Pflege- und Assistenzpersonal<br />
übernommen werden sollen.<br />
Die <strong>Arbeit</strong>sbelastung in der Pflege<br />
ist jetzt schon hoch und <strong>di</strong>e Befürchtungen<br />
sind groß, dass sie sich durch <strong>di</strong>e<br />
Übernahme berufsfremder Tätigkeiten<br />
noch <strong>ver</strong>stärkt. Doch <strong>di</strong>e Übertragung<br />
kann auch attraktiv sein, weil sie dem<br />
Wunsch von Pflegekräften nach mehr<br />
Kompetenz und Verantwortung entgegen<br />
kommt.<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> sieht in der Übertragung ärztlicher<br />
Tätigkeiten kein grundsätzliches<br />
Problem, wenn nicht nur ökonomische<br />
Gründe im Vordergrund stehen, sondern<br />
<strong>di</strong>e Qualität der Patienten<strong>ver</strong>sorgung<br />
und <strong>di</strong>e <strong>Arbeit</strong>sbe<strong>di</strong>ngungen der übernehmenden<br />
Beschäftigten beachtet<br />
werden.<br />
Für <strong>di</strong>e Delegation ärztlicher Tätigkeiten<br />
an Pflegepersonal (auch Me<strong>di</strong>zinisch-Technische<br />
Assistent/innen und<br />
Me<strong>di</strong>zinische Fachangestellte) sind in<br />
langjähriger Rechtsprechung Grundsätze<br />
entwickelt worden, <strong>di</strong>e zu beachten<br />
sind:<br />
■ der Patient/<strong>di</strong>e Patientin muss einwilligen,<br />
■ <strong>di</strong>e Art des Eingriffs erfordert<br />
nicht das persönliche Handeln des<br />
Arztes/der Ärztin,<br />
■ der Arzt/<strong>di</strong>e Ärztin ordnet <strong>di</strong>e konkrete<br />
Maßnahme schriftlich an,<br />
■ <strong>di</strong>e ausführende Pflegeperson ist zur<br />
Durchführung befähigt und <strong>di</strong>e Ausführung<br />
muss zumutbar sein,<br />
■ <strong>di</strong>e angewiesene Pflegeperson ist zur<br />
Ausführung der ärztlichen Tätigkeit<br />
bereit, <strong>ver</strong>pflichtet ist sie nur in Notfällen.<br />
■ 26<br />
Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
■ 27
In der Krankenhauspraxis werden<br />
<strong>di</strong>ese Grundsätze oft aufgeweicht. Die<br />
Beschäftigten, <strong>di</strong>e ärztliche Tätigkeiten<br />
übernehmen, ohne abgesichert zu sein,<br />
setzen sich jedoch haftungsrechtlichen<br />
und strafrechtlichen Risiken aus.<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> fordert daher neben der Berücksichtigung<br />
der in der Rechtsprechung<br />
entwickelten Grundsätze ausreichenden<br />
Versicherungsschutz durch den <strong>Arbeit</strong>geber<br />
(Haftpflicht), der grobe Fahrlässigkeit<br />
einschließt, eine entsprechende<br />
Aufstockung der Stellen der übernehmenden<br />
Berufe (wer Aufgaben<br />
<strong>ver</strong>lagert, muss auch Stellenanteile<br />
geben!), höhere Vergütung bei höherwertigen<br />
Tätigkeiten und Korrekturen<br />
im Berufsrecht bei dauerhafter Übertragung.<br />
Darüber hinaus sollte den Beschäftigten,<br />
<strong>di</strong>e keine ärztlichen Tätigkeiten<br />
ausüben wollen, ein Recht zur<br />
Ablehnung eingeräumt werden, dessen<br />
Inanspruchnahme nicht zu Nachteilen<br />
führen darf.<br />
Handlungsmöglichkeiten<br />
Erste Aufgabe der betrieblichen Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
ist es, Problembewusstsein<br />
bei den Beschäftigten zu wecken.<br />
Dafür eignen sich etwa Teilbetriebs-/Teilmitarbeiter-/Teilpersonal<strong>ver</strong>sammlungen.<br />
Die betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
sollte sich externe Beratung holen.<br />
Sowohl für Ärzt/innen als auch für das<br />
Pflegepersonal ist bei einer Neuorganisation<br />
der <strong>Arbeit</strong>steilung das berufliche<br />
Selbst<strong>ver</strong>ständnis berührt. Art und Umfang<br />
der zu delegierenden Tätigkeiten<br />
sollten unter Beteiligung aller betroffenen<br />
Berufsgruppen ein<strong>ver</strong>nehmlich festgelegt<br />
werden. Da <strong>di</strong>es von Station zu<br />
Station unterschiedlich sein kann, ist es<br />
wichtig, eine breite Beteiligung zu erreichen<br />
und gegebenenfalls erst Probeläufe<br />
auf Pilotstationen durchzuführen.<br />
Hier sind Projekte zu empfehlen, an<br />
denen alle betroffenen Berufsgruppen<br />
teilnehmen. Die betriebliche Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
kann dazu ihr Initiativrecht<br />
nutzen. Die Rahmenbe<strong>di</strong>ngungen eines<br />
Projekts sollten in einer Betriebs- oder<br />
Dienst<strong>ver</strong>einbarung festgelegt werden.<br />
<strong>Zur</strong> Umsetzung der Ergebnisse ist eine<br />
Betriebs- oder Dienst<strong>ver</strong>einbarung dringend<br />
zu empfehlen. Dabei sind sowohl<br />
<strong>di</strong>e Form und Dokumentation der Übertragung<br />
von Tätigkeiten, <strong>di</strong>e Personalmenge<br />
(siehe Kapitel 6), <strong>di</strong>e Tätigkeitsabgrenzungen,<br />
<strong>di</strong>e Fortbildungsbedarfe<br />
einschließlich von Fortbildungsplänen<br />
(»Wer wird wann zur Fortbildung freigestellt?«)<br />
festzuhalten.<br />
»Wenn mal was passiert«, ist sowohl<br />
aus <strong>ver</strong>sicherungsrechtlichen Aspekten<br />
als auch unter strafrechtlichen Gesichtspunkten<br />
entscheidend, ob vorher eine<br />
Delegation erfolgt ist. Das erfordert<br />
eine klare Beschreibung der Aufgaben:<br />
»Was darf ich? Was muss ich?«. Die betriebliche<br />
Interessen<strong>ver</strong>tretung sollte <strong>di</strong>e<br />
Versicherungspolice von der Geschäftsführung<br />
anfordern.<br />
HHS / PIXELIO.DE<br />
Haftungs- und Versicherungsfragen<br />
sind ebenfalls in der Betriebs- oder<br />
Dienst<strong>ver</strong>einbarung zu regeln. Darin<br />
sollte auch gesichert werden, dass<br />
Pflegekräfte <strong>di</strong>e Übernahme ärztlicher<br />
Tätigkeiten ohne Nachteile für <strong>di</strong>e<br />
eigene Person ablehnen können.<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> unterstützt <strong>di</strong>e betrieblichen<br />
Interessen<strong>ver</strong>tretungen durch Schulungsmaßnahmen<br />
und bei der Erarbeitung<br />
entsprechender Vereinbarungen<br />
mit den <strong>Arbeit</strong>gebern. ■<br />
Weiterführende Hinweise<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<strong>Broschüre</strong>: Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
im Gesundheitswesen. Gewerkschaftliche<br />
Positionsbestimmung zu aktuellen<br />
Fragen der <strong>Arbeit</strong>steilung und<br />
Berufsbildung der Gesundheitsberufe,<br />
Berlin, Juni 2009<br />
■ Robert Roßbruch: <strong>Zur</strong> Problematik<br />
der Delegation ärztlicher Tätigkeiten<br />
an das Pflegefachpersonal auf Allgemeinstationen<br />
unter besonderer<br />
Berücksichtigung zivilrechtlicher,<br />
arbeitsrechtlicher und <strong>ver</strong>sicherungsrechtlicher<br />
Aspekte – 1. Teil und 2.<br />
Teil. In: PflegeRecht Ausgabe 3-2003,<br />
S. 95-102 und Ausgabe 4-2003,<br />
S. 139-149, Luchterhand Verlag<br />
■ Eine Dienst<strong>ver</strong>einbarung gibt es z.B.<br />
beim Personalrat der Me<strong>di</strong>zinischen<br />
Hochschule Hanno<strong>ver</strong> unter<br />
http://www99.mh-hanno<strong>ver</strong>.de/<br />
■ 28<br />
Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
Neue <strong>Arbeit</strong>steilung<br />
■ 29
VER.DI BAWÜ<br />
»Wenn Mitbestimmungsrechte nicht greifen«<br />
– Betriebskampagnen<br />
Die Dienstpläne werden nicht eingehalten<br />
– stän<strong>di</strong>g müssen Kolleg/innen<br />
einspringen. Die <strong>Arbeit</strong> <strong>ver</strong><strong>di</strong>chtet sich<br />
immer mehr, <strong>di</strong>e Kolleg/innen sind an<br />
der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Die<br />
Reinigung soll outgesourct werden. Dies<br />
sind nur einige Beispiele aus dem Alltag<br />
unserer Krankenhäuser, <strong>di</strong>e allen betrieblichen<br />
Interessen<strong>ver</strong>tretungen nur<br />
allzu bekannt sind.<br />
Häufig greifen <strong>di</strong>e den Interessen<strong>ver</strong>tretungen<br />
qua Gesetz zustehenden<br />
Rechte hier entweder nur begrenzt<br />
oder gar nicht. Dennoch möchten sie<br />
solche Entwicklungen <strong>ver</strong>hindern,<br />
Widerstand deutlich machen oder Regelungen<br />
zum Schutz notfalls mit Druck<br />
durchsetzen.<br />
■ 30<br />
RAINER KAU<br />
Um eine Kampagne durchzuführen,<br />
sollten folgende Schritte erfolgen:<br />
■ das Thema der Kampagne klar<br />
Einige Interessen<strong>ver</strong>tretungen nutzen<br />
Kampagnen schon seit geraumer Zeit<br />
im betrieblichen Alltag. Es gelingt ihnen<br />
dadurch, <strong>di</strong>e Kolleg/innen für ihre<br />
Belange zu interessieren und zu über-<br />
Handlungsmöglichkeiten<br />
Ein Weg, <strong>di</strong>es zu tun, sind betriebliche<br />
Kampagnen. Diese unterliegen keinen<br />
betriebs<strong>ver</strong>fassungsrechtlichen Regularien.<br />
Sie bieten <strong>di</strong>e Möglichkeit, <strong>di</strong>e Betroffenen<br />
unmittelbar einzubinden. So<br />
kann ein Thema, das betrieblichen Interessen<strong>ver</strong>tretungen<br />
in den Sitzungen<br />
immer Kopfzerbrechen bereitet hat, in<br />
den Betrieb getragen werden und zum<br />
Gesprächsthema auf den Stationen, in<br />
Abteilungen und Serviceeinrichtungen<br />
werden. Die Betriebs-, Mitarbeiter- oder<br />
Personal<strong>ver</strong>sammlung wird gezielt für<br />
<strong>di</strong>e Mobilisierung genutzt und <strong>ver</strong>liert<br />
ihre Routine.<br />
Wenn notwen<strong>di</strong>g und sinnvoll, kann<br />
ein Thema auch über <strong>di</strong>e Betriebsöffentlichkeit<br />
hinaus in <strong>di</strong>e allgemeine Öffentlichkeit<br />
getragen werden.<br />
Kampagnen bieten <strong>di</strong>e Chance, mit<br />
kreativen Mitteln auf einen Sach<strong>ver</strong>halt<br />
zu reagieren oder schon im Vorfeld aktiv<br />
zu werden. Kampagnen können Spaß<br />
zeugen.<br />
Kampagnen können auch von kleinen<br />
Gremien eingesetzt werden und dadurch<br />
deren Wirksamkeit <strong>ver</strong>stärken.<br />
Besonders wirkungsvoll sind Betriebskampagnen,<br />
wenn sie sowohl von der<br />
betrieblichen Interessen<strong>ver</strong>tretung als<br />
auch von der gewerkschaftlichen Betriebsgruppe<br />
getragen werden. Dann<br />
erweitern sich <strong>di</strong>e Möglichkeiten der<br />
Kampagnenplanung und der Aktivitäten.<br />
definieren und eingrenzen,<br />
■ ein erreichbares Ziel bestimmen,<br />
■ den oder <strong>di</strong>e Adressaten definieren<br />
(an den sich <strong>di</strong>e Kampagne richtet),<br />
■ aus dem Thema heraus ein griffiges<br />
Motto formulieren,<br />
■ zu dem Motto ein Logo entwickeln,<br />
■ Zeitraum der Kampagne festlegen,<br />
■ Energien schöpfen durch Zusammenkünfte<br />
von Aktiven,<br />
■ Aktionsformen überlegen,<br />
■ Meilensteine und Höhepunkte festlegen,<br />
■ einen klaren Abschluss für <strong>di</strong>e<br />
Kampagne setzen,<br />
■ am Schluss das Feiern nicht <strong>ver</strong>gessen!<br />
Weiterführende Hinweise<br />
■ <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Seminare »Betriebsratsarbeit<br />
Plus« für Betriebsräte, Personalräte<br />
und Mitarbeiter<strong>ver</strong>tretungen in<br />
Krankenhäusern<br />
machen.<br />
Betriebskampagnen Betriebskampagnen<br />
■ 31<br />
VER.DI WIESBADEN<br />
RENATE STIEBITZ
LinkListe<br />
Dass wir hier so kryptische Internetadressen abdrucken, hat folgenden Grund:<br />
In der PDF <strong>di</strong>eser <strong>Broschüre</strong> müsst ihr nur den Link anklicken, dann wird vom<br />
Acrobaten gleich <strong>di</strong>e richtige Verbindung hergestellt.<br />
»Gewusst wie« – Rechte der betrieblichen<br />
Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
Rechte bei BetrVG MVG-EKD BPersVG gewerkschaftlicher<br />
Kommentar<br />
Ausfallplan § 87 I Nr. 2 § 40 lit. h § 36 § 75 III Nr. 1 Da hilft nur eine Betriebskampagne.<br />
Gefährdungsanalyse § 87 I Nr. 7 § 40 lit. b § 75 III Nr. 11 Gesetzliche Möglichkeiten<br />
ArbSchG<br />
nutzen – durch Schulung<br />
ASiG ff. VO<br />
schlau machen.<br />
Gefährdungsanzeigen/ § 84 § 40 lit.b § 68 <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Material nutzen.<br />
Überlastungsanzeigen und 64 § 46 lit. e und f<br />
Fortbildung §§ 96-98 § 39 lit. c §§ 75 II Nr. 7 Dass Fortbildung kein Stief-<br />
IVm § 92 und d § 40 lit. l und 76 II Nr. 1 kind sein darf, sieht jede/r ein.<br />
Betriebskampagne.<br />
Dienstplangestaltung § 87 I Nr. 2 § 40 lit. d § 75 III Nr. 1 Königs<strong>di</strong>sziplin.<br />
und e § 36<br />
Unbe<strong>di</strong>ngt optimieren.<br />
<strong>Zur</strong> Chefsache machen.<br />
Neue <strong>Arbeit</strong>steilung/ § 99 § 40 lit. h § 75 I Nr. 2 Keine Neuorganisation ohne<br />
Organisation der und i § 36 Betriebs-/Dienst<strong>ver</strong>einbarung!<br />
<strong>Arbeit</strong>sabläufe<br />
Austausch mit <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> und benachbarten<br />
Krankenhäusern.<br />
Übertragung §§ 99 und § 75 I Nr. 2 Ggf. Experten einschalten.<br />
ärztlicher Tätigkeiten 102* Projekt empfehlenswert.<br />
Betriebs-/Dienst<strong>ver</strong>einbarung.<br />
* Eine Übertragung ärztlicher Tätigkeiten kann nur durch eine Änderungskün<strong>di</strong>gung erfolgen,<br />
sofern <strong>di</strong>e Änderung der Tätigkeiten nicht ein<strong>ver</strong>nehmlich erfolgt.<br />
Barmer Gesundheitsreport, Ausgaben 2005 bis 2010 als PDF unter<br />
www.barmer.de/barmer/web/Portale/Unternehmensportal/Gesundheit_20im_20Unter<br />
nehmen/GesundheitPublik/Gesundheitsreport/Gesundheitsreport_202010.htm<br />
BGW: Sieben Schritte der Gefährdungsbeurteilung<br />
http://www.bgw-online.de/internet/generator/Navi-bgwonline/NavigationLinks/Gefaehrdungsbeurteilung/Sieben__Schritte/navi.html<br />
DAK-BGW: Gesundheitsreport 2005, als PDF unter<br />
http://www.dak.de/content/filesopen/KrankenpflegeGesamt_110106.pdf<br />
Diendorf/Resch/Wrage: Selbst<strong>ver</strong>antwortete <strong>Arbeit</strong>szeitplanung im Team, als PDF unter<br />
http://www.boeckler.de/show_product_wsi.html?productfile=HBS-003999.xml<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Formulare und -Argumente für Gefährdungs-/Überlastungsanzeigen<br />
http://www.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de/gesundheit-soziales/branchenpolitik/deckel_weg/ueberlastungsanzeigen<br />
http://gesundheit-soziales.hamburg.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de/krankenhaeuser/gefaehrdungsanzeigen<br />
Pahde: Qualifizierung der betrieblichen Weiterbildungsbeauftragten<br />
http://optinet-owl.de/uploads/me<strong>di</strong>a/Qualifizierung_der_betr_Weiterbildungsbeauftragten.pdf<br />
Reichold: Mitbestimmung bei Berufsbildung<br />
http://www.jura.uni-tuebingen.de/professoren_und_dozenten/reichold/lehre/sommersemester-<br />
2009/arbeitsrecht-iii-betrvg/materialien-a7-5/folien_5-3<br />
Hamm: Mitbestimmung und Berufsbildung<br />
www.ju<strong>di</strong>x.de/themen/pdf/Berufsbildung.pdf<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<strong>Broschüre</strong> Dienstplangestaltung im Pflege<strong>di</strong>enst, als PDF unter<br />
http://gesundheitsoziales.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de/branchenpolitik/krankenhaeuser/materialien/data/<strong>di</strong>enstplanbroschuere__low.pdf<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<strong>Broschüre</strong> Neue <strong>Arbeit</strong>steilung im Gesundheitswesen, als PDF unter<br />
http://gesundheit-soziales.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de/beruf/qualifikation/data/broschuereposition_neue_arbeitsteilung_v04.pdf<br />
Roßbruch: <strong>Zur</strong> Problematik der Delegation ärztlicher Tätigkeiten an das Pflegefachpersonal,<br />
als PDF z.B. unter http://www99.mhhanno<strong>ver</strong>.de/einrichtungen/persrat/archiv/sonstiges/projektuebernahmeaerztlichertaetigkeiten.htm<br />
Me<strong>di</strong>zinische Hochschule Hanno<strong>ver</strong>: Dienst<strong>ver</strong>einbarung zur Übernahme ausgewählter<br />
Tätigkeiten aus dem ärztlichen Bereich durch das Pflegepersonal, als Text und als PDF unter<br />
http://www99.mhhanno<strong>ver</strong>.de/einrichtungen/persrat/<strong>ver</strong>einbarungen/aerztlichetaetigkeiten/index.htm<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> Info<strong>di</strong>enst Krankenhäuser, alle Ausgaben als PDF unter<br />
http://gesundheit-soziales.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de/branchenpolitik/krankenhaeuser/info<strong>di</strong>enst_krankenhaeuser<br />
■ 32<br />
Rechte der betrieblichen Interessen<strong>ver</strong>tretung<br />
LinkListe<br />
■ 33
■ 34<br />
Beitrittserklärung www.mitgliedwerden.<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft<br />
Ich möchte Mitglied werden ab:<br />
Erwerbslos<br />
Einzugsermächtigung:<br />
Monatsbeitrag: Euro<br />
Der Mitgliedsbeitrag beträgt nach § 14 der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<br />
Satzung pro Monat 1% des regelmäßigen monatlichen<br />
Brutto<strong>ver</strong><strong>di</strong>enstes. Für Rentner/innen, Pensionär/innen,<br />
Vorruheständler/innen, Krankengeldbezieher/innen<br />
und Erwerbslose beträgt der Monatsbeitrag<br />
0,5% des regelmäßigen Bruttoeinkommens. Der<br />
Mindestbeitrag beträgt € 2,50 monatlich. Für Hausfrauen/Hausmänner,<br />
Schüler/innen, Stu<strong>di</strong>erende, Wehr-,<br />
Zivil<strong>di</strong>enstleistende, Erziehungsgeldempfänger/innen<br />
und Sozialhilfeempfänger/innen beträgt der Beitrag<br />
€ 2,50 monatlich. Jedem Mitglied steht es frei, höhere<br />
Beiträge zu zahlen.<br />
Ich bevollmächtige <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>, den satzungsgemäßen<br />
Beitrag bis auf Widerruf im Lastschrifteinzugs<strong>ver</strong>fahren<br />
Wehr-/Zivil<strong>di</strong>enst bis<br />
Azubi-Volontär/in-<br />
Referendar/in bis<br />
Monat/Jahr<br />
zur Monatsmitte zum Monatsende<br />
monatlich halbjährlich<br />
vierteljährlich jährlich<br />
Schüler/in-Student/in bis<br />
(ohne <strong>Arbeit</strong>seinkommen)<br />
Persönliche Daten:<br />
Name<br />
oder im Lohn-/Gehaltsabzugs<strong>ver</strong>fahren*<br />
monatlich bei meinem <strong>Arbeit</strong>geber<br />
einzuziehen. *(nur möglich in ausgewählten Unternehmen)<br />
Praktikant/in bis<br />
Altersteilzeit bis<br />
Sonstiges<br />
Vorname/Titel<br />
Datenschutz<br />
Ich erkläre mich gemäß § 4a Abs. 1 und 3 BDSG ein<strong>ver</strong>standen,<br />
dass meine mein Beschäftigungs- und<br />
Mitgliedschafts<strong>ver</strong>hältnis betreffenden Daten, deren<br />
Änderungen und Ergänzungen, im Rahmen der<br />
Zweckbestimmung meiner Gewerkschaftsmitgliedschaft<br />
und der Wahrnehmung gewerkschaftspolitischer<br />
Aufgaben elektronisch <strong>ver</strong>arbeitet und<br />
genutzt werden.<br />
Ergänzend gelten <strong>di</strong>e Regelungen des Bundesdatenschutzgesetzes<br />
in der jeweiligen Fassung.<br />
Straße/Hausnr.<br />
Name des Gel<strong>di</strong>nstituts/Filiale (Ort)<br />
Bin/war beschäftigt bei (Betrieb/Dienststelle/Firma/Filiale)<br />
PLZ Wohnort<br />
Bankleitzahl Kontonummer<br />
Straße/Hausnummer im Betrieb<br />
Geburtsdatum<br />
PLZ Ort<br />
Name Kontoinhaber/in (Bitte in Druckbuchstaben)<br />
Telefon<br />
Personalnummer im Betrieb<br />
Datum/Unterschrift Kontoinhaber/in<br />
E-Mail<br />
Branche<br />
Datum/Unterschrift<br />
Staatsangehörigkeit<br />
Tarif<strong>ver</strong>trag<br />
Werber/in:<br />
ausgeübte Tätigkeit<br />
Geschlecht weiblich männlich<br />
Tarifl. Lohn- oder Gehaltsgruppe<br />
bzw. Besoldungsgruppe<br />
ich bin Meister/in-Techniker/in-Ingenieur/in<br />
Name<br />
Beschäftigungsdaten<br />
Ich war Mitglied der Gewerkschaft:<br />
Vorname<br />
Tätigkeits-/Berufsjahr, Lebensalterstufe<br />
Telefon<br />
<strong>Arbeit</strong>er/in Angestellte/r<br />
Beamter/in DO-Angestellte/r<br />
Selbststän<strong>di</strong>ge/r freie/r Mitarbeiter/in<br />
regelmäßiger monatlicher Brutto<strong>ver</strong><strong>di</strong>enst<br />
von: bis:<br />
Monat/Jahr Monat/Jahr<br />
Vollzeit<br />
Mitgliedsnummer<br />
Euro<br />
Teilzeit Anzahl Wochenstd.<br />
W-2256-03-0305