Streik-Aktuell UK Aachen Nr_7.pdf
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S t r e i k - A k t u e l l<br />
Unabhängig – Kämpferisch – Aufklärend<br />
<strong>Nr</strong>. 7, <strong>Aachen</strong> 06.03.2006, 4. <strong>Streik</strong>woche<br />
Krise in der Klinik(leitung)<br />
Katastrophenschutz soll helfen<br />
vdla/dbb und ver.di ändern Ihre <strong>Streik</strong>taktik, um den Einsatz von externen <strong>Streik</strong>brechern<br />
zu verhindern und das ist auch notwendig. Die bereits angekündigte und an den<br />
Kolleginnen der Personalkantine bereits ausprobierte Taktik der Verunsicherung der<br />
Beschäftigten geht in eine neue Phase.<br />
Die Klinikleitung hat Hilfsdienste des Katastrophenschutzes angefordert, die<br />
<strong>Streik</strong>brecherarbeiten am <strong>Aachen</strong>er Klinikum leisten sollen. Engagierte Helfer werden<br />
missbraucht im Machtspiel der Klinikleitung, um den <strong>Streik</strong>willen der Kolleginnen und<br />
Kollegen zu brechen.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />
der <strong>Aachen</strong>er Hilfsorganisationen,<br />
• es besteht keine Notsituation am Klinikum, die <strong>Streik</strong>enden und ihre Gewerkschaften<br />
sind sich ihrer Verantwortung für die Versorgung der Patienten bewusst.<br />
• Wir fordern Sie als Helfer und Einheitsführer auf, sich nicht als <strong>Streik</strong>brecher am<br />
<strong>Aachen</strong>er Klinikum missbrauchen zu lassen.<br />
• Der <strong>Streik</strong> ist unserer demokratisch verbrieftes Recht und wir vertrauen darauf, dass<br />
Sie dieses Recht respektieren.<br />
• Sie als Helfer sind auch Arbeitnehmerin und Arbeitnehmer und wir vertrauen darauf,<br />
dass Sie <strong>Streik</strong>bruch nicht als Aufgabe Ihrer caritativen Vereine sehen und uns in<br />
unseren Arbeitnehmer-Rechten unterstützen.<br />
Die streikenden Kolleginnen und Kollegen des <strong>Aachen</strong>er<br />
Klinikums danken Ihnen bereits jetzt für Ihre Solidarität.
Gemeinsame Presseerklärung von<br />
vdla im DBB und ver.di zum<br />
<strong>Streik</strong> am Klinikum <strong>Aachen</strong><br />
vom 3. 3. 2006<br />
Die Gewerkschaften reagieren auf die<br />
Ankündigungen des AG, vermehrt Fremdarbeitskräfte<br />
einzusetzen sowie auf die Äußerungen des FM<br />
Linssen anlässlich der Demonstration in Düsseldorf,<br />
dass vor dem 10. 3. keine Gesprächsbereitschaft zu<br />
erwarten sei, mit einer neuen Strategie im<br />
Arbeitskampf.<br />
Mit Beginn der vierten <strong>Streik</strong>woche, wird die<br />
Gesamtzahl der <strong>Streik</strong>enden zunächst reduziert und<br />
die <strong>Streik</strong>aktionen auf einzelne täglich wechselnde<br />
Orga-Bereiche konzentriert.<br />
Damit zeigen die Gewerkschaften auch ihre<br />
Verantwortung für die Patientenversorgung, richten<br />
sich aber gleichzeitig auch auf eine längere<br />
Fortführung des Arbeitskampfes ein.<br />
Bereits Donnerstag ist ein großer Aktionstag auf<br />
dem Vorplatz des Klinikums geplant, um den Druck<br />
auf die für den 10. 3. terminierten Tarifverhandlungen<br />
zu erhöhen.<br />
Diesem Ziel dient ebenfalls die für Freitag, den 10. 3.<br />
geplante Großkundgebung in Essen, die unter<br />
Beteiligung aller <strong>UK</strong>`s in NRW durchgeführt wird.<br />
Der <strong>Streik</strong>wille der Kolleginnen und Kollegen vor Ort<br />
ist trotz widriger Umstände ungebrochen; eine<br />
Beendigung des <strong>Streik</strong>s vor dem geforderten TV wird<br />
es nicht geben!!!<br />
Stefan Jungheim<br />
ver.di<br />
Karlheinz Semmler<br />
vdla im DBB<br />
______________________________<br />
von einer <strong>Streik</strong>enden Kollegin vor dem Klinikum<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />
Aufgrund einiger Fehlinformationen und der daraus<br />
resultierenden schlechten Laune bei einigen<br />
arbeitenden Mitarbeitern, möchten wir euch kurz<br />
erzählen wie es uns hier unten auf dem Vorplatz des<br />
Klinikums <strong>Streik</strong>tag für <strong>Streik</strong>tag ergeht.<br />
Um die anfallenden Aufgaben nach Möglichkeit<br />
effektiv durchzusetzen haben wir uns in einzelne<br />
Gruppen organisiert, mit verschiedenen<br />
Aufgabenbereichen. Die da wären Musik, Internet,<br />
Stadttour, Leserbriefe, Aufklärung und Plakatieren.<br />
Auch die <strong>Streik</strong>zeit wurde in 3 Schichten aufgeteilt.<br />
Die erste <strong>Streik</strong>schicht beginnt um 5.45 Uhr. Die<br />
Tagesschicht um 8.00 Uhr und die Mittagsschicht um<br />
12.00 Uhr. Es ist natürlich Pflicht mind. die Zeit zu<br />
bleiben die sonst auch gearbeitet wird, aber die<br />
meisten bleiben länger als sie müssen. Um dem<br />
Gerücht „...die feiern da unten eine Wahnsinns<br />
Party...“ möchten wir etwas klarstellen : Es ist für uns<br />
alle selbstverständlich das kein Alkohol getrunken<br />
wird. Die Musik wird in einem angemessenen<br />
Rahmen gehalten und dient der Bewegung damit wir<br />
nicht Die einzelnen einfrieren. Aufgaben die so ein <strong>Streik</strong> mit sich<br />
bringt werden von uns und unseren Gewerkschaften<br />
in Zusammenarbeit organisiert und durchgeführt.<br />
Danke an unsere <strong>Streik</strong>leitung und<br />
Vertrauenspersonen.<br />
An den Eingängen versuchen wir euch mit aktuellen<br />
Informationen zu versorgen. Wie ihr schon<br />
wahrscheinlich mitbekommen habt geht dies unter<br />
anderem über Flugblätter und im einzelnen auch mit<br />
Gesprächen. An dieser Stelle möchten wir darauf<br />
Aufmerksam machen das wir böswillige Konflikt<br />
weiterhin vermeiden möchten.<br />
Auch betätigen wir uns bei Aufklärungsarbeit in der<br />
Öffentlichkeit z.B. Flugblätter erarbeiten und<br />
verteilen, durch Gespräche mit unseren Mitbürgen<br />
und in der Auseinandersetzung mit den Medien.<br />
Die Beschaffung und Instandhaltung von<br />
Wärmequellen gehört noch dazu, es stehen uns z.Zt.<br />
Tonnen zum Verfeuern von Holz und Heizpilze zur<br />
Verfügung, obwohl dieses nur mäßig vor der Kälte<br />
schützt. Natürlich gehört auch die Ordnung und<br />
Sauberkeit auf dem Vorplatz zu den Aufgaben.<br />
Zur Stärkung gibt es Eintopf oder Suppen und<br />
manchmal auch belegte Brötchen oder Kuchen, den<br />
letzteres, Patienten mit solidarischen Grüßen<br />
überreichen. Vielen Dank an die vielen Patienten,<br />
Mitbürger und Nichtstreikende die uns solidarisch<br />
unterstützen.<br />
Auch sollte wir hier mal erwähnen, wie gut unter den<br />
<strong>Streik</strong>enden die Verständigung und Hilfsbereitschaft<br />
ist.<br />
Nehmt euch doch die Zeit , kommt zu uns auf den<br />
Vorplatz und macht euch ein eigenes Bild. Gerne<br />
beantworten wir euch fragen und haben ein offenes<br />
Ohr.<br />
In diesem Sinne sind wir gestärkt und gefestigt, dass<br />
wir für uns alle, das Ziel für ein gerechtes und gutes<br />
Arbeitsklima erreichen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Eure Kollegen(innen)<br />
Herausgegeben von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, ver.di, Bezirk <strong>Aachen</strong>/Düren/Erft,<br />
Fachbereich 3, Am Langen Graben 5, 52353 Düren, V.i.S.d.P.: Stefan Jungheim, Tel: 0160/ 8809772