PDF Download - Kalksandstein
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KALKSANDSTEIN – Wärmeschutz V 01/2009<br />
KS-Mauerwerk<br />
RDK 1,6<br />
KS-Mauerwerk<br />
RDK 1,8<br />
Polystyrol<br />
Hartschaum<br />
Nadelholz<br />
(Weichholz)<br />
Laubholz<br />
(Hartholz)<br />
KS-Mauerwerk<br />
RDK 1,8<br />
d = 17,5 cm<br />
Polystyrol<br />
Hartschaum<br />
d = 14 cm<br />
Nadelholz<br />
(Weichholz)<br />
d = 20 cm<br />
PE-Folie<br />
0 50 100 150 200 250<br />
Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl <br />
Bild 23: Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahlen ausgewählter Materialien,<br />
Angegeben sind jeweils Kleinst- und Größtwert nach DIN V 4108-4 bzw. nach<br />
DIN EN 12524.<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschicktdicke [ s d<br />
in m]<br />
Bild 24: Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke s d ausgewählter<br />
Baustoffschichten, jeweils für den Kleinst- und den Größtwert des µ -Werts nach<br />
DIN V 4108-4 bzw. nach DIN EN 12524.<br />
hes Risiko, dass Wasserdampf, der auf dem<br />
Wege der Diffusion (oder gar der Konvektion<br />
durch eine Luftundichtheit) durch die Konstruktion<br />
zur tragenden Wand gelangt, dort<br />
als Tauwasser innerhalb der Konstruktion<br />
ausfällt. Als Abhilfe sind ausreichend diffusionshemmende<br />
Dämmstoffe oder raumseitige<br />
diffusionshemmende Bekleidungen<br />
erforderlich. Vor allem an durchdringenden<br />
Bauteilen sind letztere oft nur mit Aufwand<br />
luft- und diffusionsdicht anzuschließen.<br />
Alternativ können auch spezielle, kapillarleitende<br />
Dämmstoffe in dünnen Schichtdicken<br />
verwendet werden. In energetischer<br />
Hinsicht wirken sich die zahlreichen Wärmebrücken<br />
an den Durchdringungen der raumseitigen<br />
Innendämmung durch einbindende<br />
Massivbauteile ungünstig aus.<br />
Sowohl aus Gründen der Wasserdampfdiffusion<br />
als auch für die Wärmebrückenvermeidung<br />
ist es deshalb unbedingt empfehlenswert,<br />
zusätzliche Wärmedämmschichten<br />
soweit möglich nicht auf der Innenseite,<br />
sondern auf der Außenoberfläche von<br />
Massivbauteilen oder als Kerndämmung<br />
im äußeren Teil des Wandquerschnitts<br />
anzubringen. Diese Schichtenfolge ist<br />
bei Verwendung eines angepassten diffusionsoffenen<br />
Außenputzsystems unkritisch<br />
hinsichtlich der Wasserdampfdiffusion. Die<br />
tragende Konstruktion wird vor Temperaturwechselbeanspruchungen<br />
von außen<br />
geschützt. Die außenseitige Dämmung<br />
bildet eine durchgehende Dämmschicht,<br />
die Wärmebrücken durch innenseitig einbindende<br />
Bauteile vermeidet.<br />
7.5 Austrocknungsverhalten von<br />
Mauerwerkswänden<br />
Das Austrocknungsverhalten von Baustoffschichten<br />
und Bauteilen ist insbesondere<br />
dann wichtig, wenn die betreffende Baustoffschicht<br />
für die Wärmedämmung des<br />
Bauteils von Bedeutung ist. Bei monolithischem<br />
Mauerwerk ist der Wärmeschutz<br />
der Außenwand überwiegend von den Mauersteinen<br />
abhängig. Wird ein solches Mauerwerk<br />
in der Bauphase durchnässt oder<br />
durchfeuchtet, wird der geplante Wärmeschutz<br />
erst dann erreicht, wenn die Wände<br />
bis zur Ausgleichsfeuchte ausgetrocknet<br />
sind. Rechnerische Untersuchungen zeigen,<br />
dass dies bis zu zwei bis drei Jahre<br />
dauern kann. Der Heizwärmebedarf eines<br />
Raums kann in dieser Zeit, je nach Durchfeuchtung<br />
des Mauerwerks und Austrocknungsverhalten,<br />
um bis zu 30 % höher sein<br />
als im ausgetrockneten Zustand [9].<br />
Bei <strong>Kalksandstein</strong>-Außenwandkonstruktionen<br />
wird der wesentliche Teil der Wärmedämmung<br />
von den zusätzlichen Wärmedämmschichten<br />
auf der Außenseite der<br />
Tragschale erbracht. Die dafür empfohlenen<br />
Dämmstoffe (z.B: EPS-Hartschaum<br />
oder hydrophobierte Mineralwolleplatten)<br />
nehmen praktisch kein Wasser auf.<br />
Der Wärmeschutz von KS-Funktionswänden<br />
ist von Anfang an gewährleistet.<br />
Künzel untersucht in [10] die Austrocknungszeit<br />
verschiedener Wandkonstruktionen<br />
mit WDVS. Dabei kommt er zu folgenden<br />
Ergebnissen:<br />
● Die Austrocknungszeit von wenig dämmenden<br />
Wandbildnern wie <strong>Kalksandstein</strong>en<br />
liegt mit EPS-Dämmung im<br />
Bereich von monolithischen Wänden.<br />
Bei Verwendung von Mineralwolle liegt<br />
sie noch darunter.<br />
● Da das <strong>Kalksandstein</strong>-Mauerwerk<br />
selbst nur wenig zur Wärmedämmung<br />
der Wand beiträgt, stellt eine lang anhaltende<br />
Baufeuchte im <strong>Kalksandstein</strong>-<br />
Mauerwerk in der Regel kein Problem<br />
dar, solange sie nicht über Anschlüsse<br />
oder Einbindungen in feuchteempfindliche<br />
Bereiche eindringt.<br />
● Bei dämmenden Wandbildnern wie<br />
z.B. Porenbeton (ähnliches gilt auch<br />
für porosierte Ziegel oder Leichtbetone)<br />
sind WDVS mit wasserdampfdiffusionshemmender<br />
Wirkung, wie z.B.<br />
mit EPS-Hartschaum, ungünstig. Die<br />
geringe Trocknungsmöglichkeit nach<br />
außen kann zu länger erhöhter Baufeuchte<br />
im Mauerwerk führen, was den<br />
Wärmedurchlasswiderstand der Wand<br />
reduziert. Ein WDVS auf Mineralwollebasis<br />
führt zu Austrocknungszeiten,<br />
wie sie bei Wänden ohne Außendämmung<br />
erreicht werden.<br />
Generell ist in der Austrocknungsphase<br />
zu beachten, dass ein erheblicher Teil der<br />
Baufeuchte nicht an die Außenluft, sondern<br />
an den Innenraum abgegeben wird.<br />
In dieser Zeit ist es deshalb erforderlich,<br />
verstärkt zu lüften (und im Winter gegebenenfalls<br />
verstärkt zu heizen), um die Baufeuchte<br />
nach außen abzuführen.<br />
Für die Austrocknung von KS-Innenwänden<br />
können aus Versuchen näherungsweise<br />
folgende Anhaltswerten für die Austrocknungszeit<br />
abgeleitet werden: Wände der<br />
Dicke 11,5 cm: etwa 3 bis 6 Monate;<br />
Wände der Dicke 24 cm: bis etwa 12 Monate.<br />
Die Versuche wurden unter ungünstigen<br />
Klimarandbedingungen durchgeführt<br />
(20 °C, 65 % r.F.). Bei Lochsteinen sowie<br />
bei praxisgerechten Klimarandbedingungen<br />
sind deutlich kürzere Austrocknungszeiten<br />
zu erwarten [11].<br />
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