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Information bei Blutungsneigung nach Chemotherapie

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<strong>Information</strong> <strong>bei</strong> <strong>Blutungsneigung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Chemotherapie</strong><br />

Sehr geehrte Patientin,<br />

Sehr geehrter Patient,<br />

Frau/Herr ...........................<br />

Sie haben eine <strong>Chemotherapie</strong> erhalten, die durch eine vorübergehende Beeinträchtigung<br />

der Knochenmarksfunktion zu einem Abfall der weißen Blutkörperchen<br />

(„Leukozyten“) und der Blutplättchen („Thrombozyten“) führen kann. Damit kann sowohl<br />

Ihre Infektanfälligkeit deutlich erhöht sein als auch eine <strong>Blutungsneigung</strong> entstehen. Um<br />

Sie vor Komplikationen durch Blutungen zu schützen, sollten Sie in diesem Fall Folgendes<br />

beachten.<br />

Nach sorgfältiger ärztlicher Aufklärung und einem pflegerischen Gespräch über die<br />

begleitenden Maßnahmen können Sie dieses Infoblatt als eine schriftliche „Gedächtnisstütze“<br />

verwenden.<br />

Die Phase der erhöhten <strong>Blutungsneigung</strong> ist in der Regel zeitlich begrenzt und damit<br />

auch die beschriebenen Maßnahmen.<br />

Wir unterstützen Sie in dieser Zeit der Therapie. Bitte sprechen Sie mit uns über Ihre<br />

Fragen, Ängste, Empfindungen und Veränderungen, um frühzeitig gemeinsam eine Lösung<br />

zu finden.<br />

Generell gilt:<br />

Achten Sie in dieser Zeit bitte besonders gut auf sich.<br />

Vermeiden Sie Verletzungen aller Art.<br />

Im Folgenden haben wir einige Tipps für Sie zusammengefasst:<br />

Achten Sie bitte auf Symptome wie ...<br />

... blaue Flecken, Nasenbluten, Zahnfleischbluten<br />

... Blut in Ausscheidungen<br />

... rote Pünktchen auf der Haut oder im Mund (Petechien)<br />

... unklare Schmerzen<br />

... unklare Verdickungen, Verhärtungen in den Weichteilen und in den Gelenken<br />

... plötzliche Wesensveränderungen<br />

Räumliche Umgebung<br />

Vermeiden Sie „Stolperfallen“, scharfe Kanten und sonstige Dinge, an denen Sie sich<br />

verletzen könnten, in Ihrer Umgebung.<br />

Kleidung<br />

Vermeiden Sie enge und einschnürende Kleidung.<br />

Universitätsklinikum Freiburg │ Abteilung Innere Medizin I - Hämatologie und Onkologie │ © 2011 1


<strong>Information</strong> <strong>bei</strong> <strong>Blutungsneigung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Chemotherapie</strong><br />

Mundpflege<br />

Eine sorgfältige und konsequente Mundpflege schützt die durch <strong>Chemotherapie</strong> empfindlich<br />

gewordene Mundschleimhaut.<br />

Achten Sie <strong>bei</strong>m Putzen der Zähne darauf, dass Sie die Mundschleimhaut und das<br />

Zahnfleisch nicht verletzen. Benutzen Sie keine Zahnseide, Zahnstocher oder Zahnzwischenraumbürstchen.<br />

Verwenden Sie eine kleinköpfige, weiche Zahnbürste. Diese<br />

wechseln Sie bitte in dieser Zeit mindestens ein Mal pro Monat.<br />

Um frühzeitig geeignete Maßnahmen ergreifen zu können, ist es wichtig, dass der<br />

Zustand Ihrer Mundschleimhaut täglich entweder durch Sie selbst, oder durch Ihre<br />

zuständige Pflegende beurteilt wird. Achten Sie da<strong>bei</strong> auf Einblutungen oder offene<br />

schmerzhafte Stellen.<br />

Körperpflege / Hautbeobachtung<br />

Inspizieren Sie Ihre gesamte Haut bitte ein Mal pro Tag im entkleideten Zustand <strong>bei</strong><br />

guten Lichtverhältnissen, z.B. <strong>bei</strong>m Duschen. Achten Sie da<strong>bei</strong> bitte auf alle Veränderungen<br />

und teilen uns diese mit. Punktförmige Blutungen („Petechien“) können vor allem<br />

am Bauch, an den Unterarmen oder Unterschenkeln auftreten. Auch plötzlich auftretende<br />

schmerzhafte Veränderungen teilen Sie bitte sofort mit.<br />

Bitte duschen oder baden Sie nicht zu heiß.<br />

Um die Haut geschmeidig und intakt zu halten, cremen Sie sie bitte <strong>bei</strong> Bedarf ein.<br />

Ernährung<br />

Vermeiden Sie bitte scharfkantige, harte Lebensmittel (z. B. harte Brotkanten, scharfkantige<br />

Bonbons, o.ä.). Konsumieren Sie auch nichts allzu Saures, da die Mundschleimhaut<br />

hierauf empfindlich reagieren kann.<br />

Sport<br />

Vermeiden Sie verletzungsreiche Sportarten in dieser Zeit. Sprechen Sie mit Ihrer zuständigen<br />

Pflegenden oder Ihrem zuständigen Arzt darüber, welche Möglichkeiten zur<br />

Bewegung Sie haben.<br />

Sexualität<br />

Auf Sexualität müssen Sie nicht verzichten. Vermeiden Sie aber auch hier bitte Verletzungen<br />

aller Art, benutzen Sie z.B. Gleitmittel um Reizungen der Schleimhäute zu<br />

vermeiden.<br />

Universitätsklinikum Freiburg │ Abteilung Innere Medizin I - Hämatologie und Onkologie │ © 2011 2


<strong>Information</strong> <strong>bei</strong> <strong>Blutungsneigung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Chemotherapie</strong><br />

Was Sie sonst noch beachten sollten<br />

Benutzen Sie bitte Wärmflaschen nur in enger Absprache mit dem Pflegepersonal.<br />

Teilen Sie Veränderungen in Ihrem Befinden bitte der zuständigen Pflegenden oder dem<br />

Arzt mit. Dies gilt zum Beispiel, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie Schmerzen haben<br />

oder Schwindel bemerken, wenn Sie Nasen- oder Zahnfleischbluten feststellen,<br />

wenn sich Ihr Urin rötlich verfärbt oder Ihr Stuhlgang auffallend dunkler oder heller als<br />

gewöhnlich ist.<br />

Wenn die Thrombozytenzahl wieder ansteigt...<br />

... können die Maßnahmen <strong>nach</strong> und <strong>nach</strong> aufgehoben werden. Wenn Ihre Haut oder<br />

Mundschleimhaut Reaktionen gezeigt hat, gehen die Maßnahmen bis zur Abheilung<br />

weiter. Folgeerscheinungen können jedoch auch längere Zeit <strong>nach</strong> der <strong>Chemotherapie</strong><br />

noch bestehen bleiben. In diesem Falle gibt es sicher den einen oder anderen Tipp, den<br />

Sie vom Pflegepersonal diesbezüglich gerne erfragen können.<br />

Universitätsklinikum Freiburg │ Abteilung Innere Medizin I - Hämatologie und Onkologie │ © 2011 3


<strong>Information</strong> <strong>bei</strong> <strong>Blutungsneigung</strong> <strong>nach</strong> <strong>Chemotherapie</strong><br />

Medizinische Universitätsklinik<br />

Abteilung Innere Medizin I<br />

Hämatologie und Onkologie<br />

Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. R. Mertelsmann<br />

Pflegedienstleiterin: M. Hasemann<br />

Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg<br />

www.oncoconsult.de<br />

Telefonnummern der Stationen:<br />

• Ambulanz (0761) 270 35520<br />

• Benitia (0761) 270 31270<br />

• Holthusen (0761) 270 35560<br />

• Löhr (0761) 270 34940<br />

• Notaufnahme (0761) 270 33250<br />

• Pforte (0761) 270 34010<br />

• Romberg (0761) 270 37410<br />

• Naunyn (0761) 270 37430<br />

• Schönheimer (0761) 270 73650<br />

• Thannhauser (0761) 270 35680<br />

Stand 07/06<br />

Verfasst vom Onkologischen Pflegear<strong>bei</strong>tskreis, freigegeben vom ärztlichen Direktor und der Pflegedienstleitung<br />

der Abteilung Innere Medizin I<br />

Literatur erhältlich <strong>bei</strong>m Verfasser<br />

Universitätsklinikum Freiburg │ Abteilung Innere Medizin I - Hämatologie und Onkologie │ © 2011 4

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