School Shooting - Universität Vechta
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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />
Erörterung der bedeutenden Teilaspekte<br />
eindeutig. Daher ist es unumgänglich im letzten Unterpunkt zusätzlich auf die<br />
Bedeutung besonders kritisch erlebter Ereignisse im Leben und innerhalb der<br />
sozialen Umwelt der Täter einzugehen.<br />
5.2.1 Soziale Netzwerke<br />
Die Bearbeitung der sozialen Netzwerke und deren Einflüsse auf jugendliche<br />
Amokläufer gestaltet sich innerhalb der bestehenden Literatur als uneinheitlich<br />
und bisweilen divergent. So geht Gallwitz davon aus, dass die Familie ein<br />
Problemfeld bei Amokläufern sein kann. 187 Die Familie kennzeichnet sich<br />
dementsprechend durch ein Umfeld fehlender Kommunikation zwischen den<br />
einzelnen Mitgliedern der Familie. Der Vater oder die Mutter können als<br />
dominant bezeichnet werden und die Beziehungen untereinander sind geprägt<br />
durch Feindseeligkeit und Vernachlässigung.<br />
Problematisch zu sehen sind die Annahme von McGee und DeBernado. Sie sind<br />
der Meinung, dass die Familien von jugendlichen Amokläufern sich zwar<br />
oberflächlich als normal, aber tiefergehend eher als dysfunktional beschreiben<br />
lassen. „Divorce, Seperation and/or frequent episodes of intense friction between<br />
parents, and parents and child, is the norm [...].“ 188 Offene oder verdeckte Gewalt<br />
und Feindseligkeiten bestimmen die familiären Emotionen. Der Vater ist eher als<br />
abwesend zu sehen und Strenge innerhalb der Familie ist entweder besonders<br />
stark vertreten oder sehr inkonsistent. 189<br />
Nach Bannenberg sind bei jugendlichen Amokläufern keine Anzeichen von<br />
sogenannten broken–home–Hintergründen festzustellen. 190 Die Jugendlichen<br />
scheinen innerhalb der Familie keinen Gewalterfahrungen ausgesetzt gewesen zu<br />
sein, sondern entstammen eher einem Kleinbürgerlichen- oder Mittelschicht–<br />
Milieu. Die Jugendlichen besitzen relativ große Freiräume, Konflikte über<br />
problematische Verhaltensweisen werden eher weniger ausgetragen. Das<br />
Zusammenleben der Familienmitglieder besteht aus einem nebeneinander der<br />
einzelnen Mitglieder. Britta Bannenberg verweist zusätzlich dazu in einigen<br />
187<br />
Vgl. Gallwitz, 2001, S.172.<br />
188<br />
McGee/ DeBernado,1999, S.7.<br />
189<br />
Vgl. ebenda, 1999, S.7.<br />
190<br />
Vgl. Bannenberg, 2007, S.39.