School Shooting - Universität Vechta
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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />
<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> in Deutschland<br />
Blick unauffällig galten. Trotzdem wurden sie von Mitschülern und Lehrern nicht<br />
wirklich ernst genommen und als seltsam beschrieben. Beide waren zwar keine<br />
völligen sozialen Außenseiter, sie besaßen Freunde und waren zum Teil in<br />
Vereinen mehr oder weniger aktiv. Aber die sozialen Kontakte innerhalb der<br />
gleichaltrigen Gruppen sind eher als relativ klein anzusehen. Der Freundeskreis<br />
beschränkte sich vielmehr auf gemeinsame Interessen und Hobbys. Robert schien<br />
eher ein akzeptiertes Mitglied in seiner Peer gewesen zu sein, über Bastian ist<br />
diesbezüglich weniger bekannt. Er nutzte eher anonyme Kontakte aus dem<br />
Internet, um persönliche Konflikte zu besprechen.<br />
In der möglichen Motivlage gibt es Gemeinsamkeiten, aber auch Abweichungen.<br />
Robert sprach in seinem Gespräch mit dem Handwerksauszubildenden von seiner<br />
Wut und seinem Hass auf die Lehrer. Als Motiv gab er Rache über seinen<br />
Schulverweis an. Bastians Motivlage lag zunächst im Hass auf die gesamte<br />
Gesellschaft und fokussierte sich dann stellvertretend auf das System Schule.<br />
Somit sah er letztendlich die gesamte Welt als negativ an. Er hasste aber nicht nur<br />
die Lehrer, die für ihn die Handelnden in dem System Schule darstellten, sondern<br />
auch die Schüler und Gleichaltrigen. Von ihnen fühlte er sich gedemütigt und<br />
physisch sowie besonders psychisch verletzt. Beide Täter konnten als möglichen<br />
Ausweg aus ihrem Teufelskreis nicht die Änderung ihrer eigenen<br />
Verhaltensweisen sehen. Schuldzuschreibungen und Ursachen sahen sie immer<br />
nur bei Anderen.<br />
Beide Täter zeichneten sich dadurch aus, dass sie für ihre Taten schwer bewaffnet<br />
das Schulgebäude betraten. Sie trugen mehrere Schusswaffen, Stichwaffen sowie<br />
große Mengen Munition bei sich. Bastian und Robert erschienen zu ihren<br />
Amokläufen schwarz gekleidet in der Schule. Besonders anzumerken ist, dass<br />
beide zusätzlich mit einer schwarzen Maske ihr Gesicht vermummten. Robert<br />
Steinhäuser trug zur Tat zwei Schusswaffen, eine Pump-Gun und eine Pistole,<br />
Bastian Bosse drei Schusswaffen, ein verkürztes Gewehr und zwei<br />
Vorderladerpistolen. Robert deponierte einen Teil der mitgeführten Waffen und<br />
Munition auf einer Schultoilette. Bastian trug den Großteil der Waffen bei sich<br />
und zudem auch noch mehrere Sprengkörper, die er zum Teil an seinem Körper<br />
befestigt hatte. Während Robert seine Waffen und die Munition zum Teil auf<br />
legalem Wege erworben hatte, erwarb Bastian diese illegal und stellte die<br />
Sprengsätze nach Anleitungen, die er aus dem Internet hatte selbst her. Beide