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School Shooting - Universität Vechta

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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

Bestehende Forschungsergebnisse<br />

zusammenfassend dargestellt. Aufgrund der wenig vorhandenen oder zum Teil<br />

nur unzuverlässigen Quellen lehnen alle Autoren es ab, ihre Schlussfolgerungen<br />

als generalisierbar oder verifiziert in Bezug auf Täter und Tat anzusehen. Sie<br />

weisen verstärkt darauf hin, dass weitere und tiefergehende Analysen nötig sind.<br />

Eindeutig wird, dass <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> als ein eigenständiges Phänomen zu<br />

betrachten ist, das sich signifikant zu allgemeinen Amokläufen unterscheidet. Im<br />

Gegensatz zu den eher als raptusartig erscheinenden Amokläufen sind <strong>School</strong><br />

<strong>Shooting</strong> das Ergebnis langer und oftmals gründlicher Vorbereitungsprozesse.<br />

Die Ergebnisse aus den vorgestellten Studien und die Ergebnisse aus der<br />

statistischen Auswertung ermöglichen dennoch einen generellen Eindruck. Es<br />

zeigt sich, dass das allgemeine Bedrohungspotenzial durch <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong><br />

geringer ist als angenommen wird. Obwohl die Anzahl der einzelnen Vorfälle in<br />

Relation gesehen als gering einzustufen ist, ergibt sich eine besondere Brisanz<br />

darin, dass die wenigen Taten zum Teil verheerende Folgen mit sich bringen.<br />

Betrachtet man dazu noch die durchschnittlichen Opferzahlen, so haben <strong>School</strong><br />

<strong>Shooting</strong>s bis auf einige Ausnahmen nur geringe Opferzahlen. Die bestehenden<br />

<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong>s haben überwiegend in den USA stattgefunden, aber die Anzahl<br />

der Vorfälle hat eindeutig zugenommen.<br />

Der Geschlechterverteilung nach handelt es sich in der großen Mehrheit um<br />

jugendliche, männliche Täter, deren Durchschnittsalter international bei 15,9<br />

Jahren, in Deutschland etwas höher liegt. Die Täter nutzten fast ausschließlich<br />

Schusswaffen, sie konnten mit ihnen umgehen und hatten in den meisten Fällen<br />

leichten Zugang zu Waffen. Psychische Erkrankungen der Täter werden in erster<br />

Linie nur bei Adler vermutet. Alle anderen Autoren gehen davon aus, dass die<br />

psychische Verfassung der Täter höchstens depressive Symptome aufweist.<br />

Die Ergebnisse der statistischen Auswertung decken sich in vielen Fällen mit den<br />

Ergebnissen der Studien. Allerdings wurde im Gegensatz zu den amerikanischen<br />

Studien in den vorgestellten deutschen Studien weniger oder gar kein Bezug auf<br />

die soziale Situation der Täter genommen. Kritisch zu sehen ist weiterhin die<br />

Suizidintention bei <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong>s. Ob das Ziel der Täter im eigenen Suizid<br />

lag, aber der Suizid durch andere Faktoren verhindert wurde, kann keine der<br />

Studien ausreichend beantworten. Ebenso kann auf Grund des Todes der anderen<br />

Täter nicht nachgewiesen werden, ob deren Suizidintention bereits im Vorfeld der

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