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School Shooting - Universität Vechta

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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

Bestehende Forschungsergebnisse<br />

Somit ist die Diagnose “Amokläufer“ eher als unspezifisch und sehr vielfältig zu<br />

sehen. Motive und Ursachen für Amokläufe werden in allen Lebensbereichen des<br />

Täters gesehen. 64 Sie liegen in Sorgen, Nöten und Konflikten des alltäglichen<br />

Lebens und zeichnen sich durch eine besondere Schwere aus.<br />

Nach den Ergebnissen kommt Adler zum Schluss, dass psychiatrische<br />

Erkrankungen der Täter weit überrepräsentiert sind, ebenso lassen sich bei vielen<br />

Tätern endogene–depressive Verstimmungen finden.<br />

Somit sind psychische Erkrankungen in der Mehrzahl der Fälle Ursache. Die<br />

Täter handeln meist dann, wenn erhebliche äußere und innerpsychische<br />

Belastungen die eigene Leidensfähigkeit übersteigen und einen anderen Ausweg<br />

nicht mehr zulassen.<br />

Gegen Ende der Studie stellt Adler die Hypothese auf, dass eine gestörte affektive<br />

Impulskontrolle auf Grund von Serotoninmangel die Ursache für homicidale und<br />

suizidale Gewalttaten ist. 65 Serotonin ist ein Neurotransmitter, der die Funktion<br />

eines Neurohormons besitzt und in den Nervenzellen des Gehirns und den<br />

Endungen des symphatischen Nervensystems vorkommt.<br />

3.3.2 Frank Robertz<br />

Die Studie von Frank Robertz aus dem Jahr 2004 ist die erste deutsche Studie die<br />

sich ausschließlich mit dem Phänomen des <strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> befasst. Ziel war es,<br />

die Rolle der Phantasieentwicklung bei Jugendlichen als möglichen Indikator für<br />

<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong>s heranzuziehen.<br />

Zunächst wurde von Robertz eine weltweite statistische Erhebung von <strong>School</strong><br />

<strong>Shooting</strong>s mit einem umfassenden Überblick über den bisherigen<br />

Forschungsbestand bei Tötungsdelinquenzen jugendlicher Täter vorgenommen. 66<br />

Hinzugezogen wurden darauf aufbauend zunächst mehrere kriminologische<br />

Kontrolltheorien. Anschließend setzte er sich vertiefend mit verschiedenen<br />

Theorien zur Phantasie in Bezug auf Tötungsdelikte auseinander.<br />

64<br />

Vgl. ebenda, S.99ff.<br />

65<br />

Vgl. ebenda, S.106ff.<br />

66<br />

Vgl. Robertz, 2004, S.31ff.

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