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School Shooting - Universität Vechta

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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />

Bestehende Forschungsergebnisse<br />

Lothar Adler vorgestellt, die sich in erster Linie mit allgemeinen<br />

Amokhandlungen befassen und Amokläufe an Schulen mit beinhalten.<br />

Die Vorstellung der Studien erfolgt ebenso wie bei den Studien aus Amerika in<br />

chronologischer Reihenfolge, in der die Ergebnisse veröffentlicht wurden.<br />

3.3.1 Lothar Adler<br />

Die Studie von Adler wurde angelegt, um eine Übersicht über den Kenntnisstand<br />

zu Amokfällen zu erstellen. Die Ergebnisse der Studie wurden 2000 in einem<br />

Buch veröffentlicht. Ziel war es festzulegen, welche Gemeinsamkeiten oder<br />

besonderen Merkmale von Amokhandlungen zufällig, regelmäßig oder häufig<br />

vorhanden sind. 60<br />

Das zugrunde liegende Datenmaterial wurde aus 234 Pressemitteilungen aus den<br />

Jahren 1980–1989 gewonnen. Diese mussten dann nach vorher festgelegten,<br />

operationalisierten Kriterien einer Amokhandlung entsprechen, so dass 196 Fälle<br />

übrig blieben, die dem Kriterium Amok entsprachen und für die Studie verwendet<br />

wurden. 61 Die verbliebenen Fälle wurden nach bestimmten Merkmalen wie<br />

soziodemografischen Hintergründen, Einschätzung der Delinquenz, auslösenden<br />

Motiven, Täter–Opfer Beziehungen, psychischen Erkrankungen der Täter und<br />

Ausgang der Amokhandlung sortiert und untersucht.<br />

Wie auch die Autoren anderer Studien verweist Adler darauf, dass eine<br />

Generalisierung der Ergebnisse kritisch zu sehen ist, da die bezogenen<br />

Informationen in erster Linie aus Presseberichten bezogen wurden und auf Grund<br />

dessen ein einseitiges Bild zeigen könnten. 62<br />

Ergebnis der Untersuchung ist: „Amok als eine kriminologisch–victimologisch<br />

einheitliche Tat, die von ähnlichen Motiven begangen wird, gibt es nicht.“ 63 Das<br />

bedeutet, dass Ergebnisse aus bestehenden Studien nicht auf alle Fälle anwendbar<br />

sind, sondern höchstens auf eine Subgruppe der Täter. Weiterhin sind die<br />

einzelnen Gruppen nicht eindeutig voneinander zu trennen und Übergänge als<br />

fließend anzusehen.<br />

60<br />

Vgl. Adler, 2000, S.49.<br />

61<br />

Vgl. ebenda, S.50f.<br />

62<br />

Vgl. Ebenda, S.52.<br />

63<br />

Ebenda, S.91.

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