School Shooting - Universität Vechta
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<strong>School</strong> <strong>Shooting</strong> - Ursachen und Hintergründe zu extremen Gewalttaten an deutschen Schulen<br />
Bestehende Forschungsergebnisse<br />
eines „classroom avengers“. McGee und DeBernado zogen den Begriff eines<br />
„classroom avengers“ für die Bezeichnung eines Amokläufers an Schulen heran.<br />
Verifiziert wurden die Ergebnisse durch ein Interview. Befragt wurde ein Schüler,<br />
der von seiner Schule als möglicher Risikoschüler eingestuft wurde. 51<br />
Das Ergebnis dieser Studie beschreibt ein umfangreiches Täterprofil mit<br />
demografischen, historischen, klinischen bis hin zu kontextbezogenen Faktoren.<br />
Allerdings weisen McGee und DeBernado in ihrer Studie mehrmals darauf hin,<br />
dass dieses Profil nicht als generalisierbar gilt. 52<br />
Nach der Ansicht von McGee und DeBernado, handelt sich bei dem Täter um<br />
einen psychisch gesunden und unauffälligen männlichen Jugendlichen, der<br />
allerdings an depressiv suizidalen Stimmungen leidet. Er stammt aus einer eher<br />
mittelständischen ländlichen Gegend und seine Beziehungen in seinem sozialen<br />
Netzwerk sind auf den ersten Blick eher unauffällig, bei genauerer Betrachtung<br />
jedoch als schädigend und dysfunktional zu beschreiben. Er gilt als introvertiert<br />
und vorhandene Freunde sind meist ebenso soziale Außenseiter. Die<br />
Schulleistungen sind normal und in den meisten Fällen durchschnittlich . Als<br />
Hauptgrund ist Rache zu sehen, sekundäre Motive sind Status und<br />
Aufmerksamkeit und/oder Berühmtheit. Schon lange vor der eigentlichen Tat<br />
setzt sich der Täter gedanklich mit der Umsetzung auseinander und spielt für sich<br />
dieses Szenario durch. Auf Grund dessen erfolgt die Tatausführung<br />
wohldurchdacht und vorbereitet, der Umgang mit Waffen ist aus eigenen<br />
Erfahrungen vertraut und die benutzten Waffen stammen in den meisten Fällen<br />
aus dem Elternhaus. Bedeutend ist weiterhin die letzte Phase vor der Tat. 53<br />
„Within two weeks to 24 hours prior to the shooting rampage, the Classroom<br />
Avenger has been exposed to multiple psycho – social stressors, precipitants or<br />
triggering events.” 54<br />
Diese Stressoren können zudem real, aber auch fiktiv sein und werden in der<br />
Regel sogar Dritten mitgeteilt. Schwerwiegende psychische Erkrankungen oder<br />
andere gewalttätige oder deviante Verhaltensweisen im Vorfeld waren in keinem<br />
der von McGee und DeBernado untersuchten Fälle vorzufinden.<br />
51<br />
Vgl. ebenda, S.13ff.<br />
52<br />
Vgl. ebenda, S.1.<br />
53<br />
Vgl. ebenda, S.7ff.<br />
54<br />
Ebenda, S.9.